DE102007006251A1 - Verfahren zur kantenseitigen Passivierung von Haftklebebändern - Google Patents

Verfahren zur kantenseitigen Passivierung von Haftklebebändern Download PDF

Info

Publication number
DE102007006251A1
DE102007006251A1 DE102007006251A DE102007006251A DE102007006251A1 DE 102007006251 A1 DE102007006251 A1 DE 102007006251A1 DE 102007006251 A DE102007006251 A DE 102007006251A DE 102007006251 A DE102007006251 A DE 102007006251A DE 102007006251 A1 DE102007006251 A1 DE 102007006251A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pressure
sensitive adhesive
adhesive tape
edge
crosslinking
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE102007006251A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102007006251B4 (de
Inventor
Hansjörg Dr. Ander
Thomas Fogel
Thomas Dr. Kluge
Heinz-Josef Röser
Peter Harendt
Arno Koeb
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Lohmann GmbH and Co KG
Original Assignee
Lohmann GmbH and Co KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Lohmann GmbH and Co KG filed Critical Lohmann GmbH and Co KG
Priority to DE102007006251.8A priority Critical patent/DE102007006251B4/de
Priority to PCT/EP2008/000823 priority patent/WO2008095653A1/de
Publication of DE102007006251A1 publication Critical patent/DE102007006251A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102007006251B4 publication Critical patent/DE102007006251B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J7/00Adhesives in the form of films or foils
    • C09J7/10Adhesives in the form of films or foils without carriers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesive Tapes (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kantenseitigen Passivierung von Haftklebebändern sowie nach diesem Verfahren hergestellte Klebebänder und deren Verwendung zur Verklebung von Bauteilen, Folien, Gegenständen und dergleichen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kantenseitigen Passivierung von Haftklebebändern sowie nach diesem Verfahren hergestellte Klebebänder und deren Verwendung zur Verklebung von Bauteilen, Folien, Gegenständen und dergleichen.
  • Die Herstellung von selbstklebenden Klebebändern erfolgt im allgemeinen als Breitware durch Beschichten einer selbstklebenden Klebstoffzusammensetzung auf ein geeignetes Trägermaterial. Die bei der Herstellung der Klebebänder verwendeten Folien weisen vor der Konfektionierung eine Breite von etwa 300 bis 2000 mm auf. Die Beschichtung des Haftklebstoffs erfolgt aus Lösung (wäßrige oder organische Lösemittel) oder mittels eines lösemittelfreien Prozesses. Hierbei wird, um eine kontinuierlich Prozeßführung zu gewährleisten, das Trägermaterial von Rolle zur Verfügung gestellt, die selbstklebende Zusammensetzung aufgetragen, optional getrocknet und/oder gehärtet und das beschichtete Produkt wieder zu einer Rolle aufgerollt.
  • Das Klebeband kann dabei bereits vor dem Aufrollen oder in einem anschließenden separaten Bearbeitungsschritt als Großrolle ("Jumboware/Breitware") zu entsprechenden Schmalrollen oder Spulen verarbeitet.
  • Bei den so konfektionierten Klebebandrollen hat sich jedoch als nachteilig herausgestellt, daß im Randbereich bzw. Schnittbereich der Klebebandkante der Rolle der Haftklebstoff freiliegt, wobei insbesondere schmale Haftklebeband rollen mit einer Breite von 6–25 mm, die ein geringes Verhältnis von Klebstofffläche und Schnittkantenfläche aufweisen, zum Verblocken neigen. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn der verwendete Haftklebstoff ein Hochleistungsklebstoff ist.
  • Beim Verblocken verkleben die Klebebandrollen bei der Stapelung miteinander oder "blockieren", so daß eine Trennung der Rollen zu einem späteren Zeitpunkt nur noch schwer möglich ist. Verlängerte Lagerzeiten und hohe Temperaturen, die einen Fluß und somit ein Ausbluten des Haftklebers ermöglichen, können diesen unerwünschten Effekt sogar noch verstärken, so daß eine saubere Trennung der Rollen voneinander nicht mehr möglich ist.
  • Darüber hinaus neigen die Schnittkanten insbesondere bei hoher Luftfeuchte und/oder hoher Temperaturbei der Lagerung zum Ausbluten des Klebstoffs, so daß die Schnittkanten leicht mit Gegenständen, die mit Ihnen in Kontakt kommen, verkleben.
  • Ebenso können auch im Randbereich liegende Klebstoffflächen freiliegen, wenn die Rollenwicklung leichte Toleranzen zuläßt, so daß nicht jede Klebschicht exakt über der vorangehenden Deckschicht zu liegen kommt.
  • Ferner kann an den Rändern austretender Kleber auch die einzelnen Klebebandschichten der Rolle miteinander verkleben. Die Klebebänder können dadurch ein- oder abreißen, so daß das saubere Abziehen des Bandes von der Rolle bei der Benutzung oder einer späteren Weiterverarbeitung erschwert oder unmöglich gemacht wird.
  • An den offenen haftklebenden Rändern werden auch bevorzugt Schmutz und Staub in die Klebschicht des Klebebands aufgenommen. Dieses ist besonders dann nachteilig, wenn eine "unsichtbare", d. h. optisch möglichst unauffällige Verklebung, z. B. bei der Verklebung von Glas- oder transparenten Kunststoffplatten gewünscht wird, die Kanten des Klebebandes sich aber aufgrund der Verschmutzung dunkel von dem sonst transparenten Klebeband abheben.
  • Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren bekannt, die dazu geeignet sind, die Klebkraft des Haftklebers an den offenen Schnittkanten zu vermindern oder aber die Schnittflächen bzw. den Spiegel der Rolle zu schützen.
  • Als einfachste Maßnahme wird beispielsweise ein silikonisiertes Papier oder ein anderes geeignetes Trennmaterial, das nicht fest mit dem verwendeten Haftkleber verklebt, auf die Randflächen aufgelegt.
  • Hierbei ist nachteilig, daß diese Papiere oft verloren gehen, da die Haftkraft auf der Randfläche naturgemäß begrenzt sein muß. Ferner wird die Handhabung der Klebebandrolle erschwert, da vor jeder Klebebandentnahme die Papiere entfernt und anschließend wieder positioniert werden müssen, wobei auch hier jedesmal Schmutz auf dem im Randbereich offenen Klebstoff abgelagert werden kann. Darüber hinaus steht das Schutzpapier mit abnehmendem Durchmesser der Klebebandrolle immer weiter über deren Rand hinaus, so daß die Haftung nachläßt und sich das Papier stärker wellt mit der Folge, daß ein Schutz vor Verschmutzung der Klebe bandkanten oder vor ihrer ungewollte Verklebung mit anderen Gegenständen nicht mehr sicher gewährleistet werden kann.
  • In EP 1 373 423 wird ein Verfahren zum Deaktivieren der Klebschicht der Kantenfläche einer Klebebandrolle beschrieben, bei dem auf die Kantenfläche der Rolle (Spiegel) eine Zusammensetzung, bestehend aus Acrylatoligomeren und Polyetheracrylatoligomeren, aufgebracht und ausgehärtet wird. Das Aushärten der freiradikalisch härtbaren Zusammensetzung kann dabei durch Bestrahlung mit ultravioletter Strahlung, Elektronenstrahlung oder Gammastrahlung oder einer Kombination der vorhergenannten Strahlungsarten erfolgen, wobei in der Zusammensetzung Photoinitiatoren enthalten sein können.
  • In EP 1 370 623 B1 wird ein Verfahren zur Entklebung von Randflächen einer Haftklebebandrolle beschrieben, das das Inkontaktbringen der Randfläche mit einer radikalisch nicht härtbaren Zusammensetzung auf Wasserbasis umfaßt, die ein filmbildendes Mittel enthält. Das filmbildende Mittel verhindert nach dem Trocknen ein Verkleben der Randfläche. Alternativ kann die Zusammensetzung auch als Heißschmelze aufgetragen werden, die sich beim Abkühlen verfestigt.
  • Die zuvor beschriebenen Verfahren haben den Nachteil, daß komplexe, z. T. reaktionsfähige Polymergemische auf die Klebebandränder aufgetragen werden müssen, was zum einen zusätzlichen Materialaufwand bedeutet, und wodurch zum anderen die Gefahr besteht, daß die Deaktivierungsmittel mit der Haftklebeschicht reagieren und/oder in diese hineindiffundieren. Bei dem in EP 1 373 423 beschriebenen Verfahren besteht weiterhin die Gefahr, daß auch die Klebschicht un ter den Polymerisationsbedingungen reagiert oder verändert wird.
  • Ferner besteht beim Auftrag einer zusätzlichen Polymerschicht die bereits oben genannte und mit denselben Nachteilen verbundene Möglichkeit, daß die Klebebandlagen der Rolle, insbesondere bei der Passivierung des Spiegels der Rolle, miteinander verbunden werden und verblocken, so daß das Abrollen bei der Applikation oder die weitere Konfektionierung beeinträchtigt wird. Des weiteren kann die so erhaltene Lackschicht bei der Applikation des Klebebandes und der Handhabung der Klebebandrolle beschädigt werden, so daß wieder ein Teil der haftklebenden Seitenfläche freigelegt wird.
  • Bei der Passivierung von Schnittkanten von Haftklebebandrollen, durch die die Lagerung ohne Verkleben und Verschmutzen, ein einfacher Transport sowie das Verhindern einer Verschmutzung der Klebebandkanten bei der Anwendung sichergestellt werden sollen, werden demnach an das Verfahren und die mit diesem Verfahren hergestellten Haftklebebänder besondere Anforderungen gestellt, wie:
    • – Toleranz gegenüber mechanischen Einwirkungen beim Rollenzuschnitt durch den Endanwender;
    • – Formschlüssigkeit der Schnittkante;
    • – Beständigkeit des Bandes und der Passivierung gegenüber Verarbeitungs- und Lagerungsbedingungen auch über lagerungsübliche Zeiträume;
    • – Gleichmäßige, definierte Auftragsmenge des Passivierungsmittels;
    • – Anwendung des Passivierungsverfahrens auch bei Klebebändern unterschiedlicher Dicke;
    • – Erhalt der Transparenz bzw. Ausgangsfarbe der passivierten Klebebänder;
    • – Erhalt der Klebkraft auf der Klebebandfläche; und
    • – schnelle Passivierung der Klebebandkanten, so daß das Verfahren problemlos in den kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Produktionsprozeß eingebunden werden kann.
  • Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur kantenseitigen Passivierung von Haftklebebändern bereitzustellen, das die Nachteile der im Stand der Technik bekannten Verfahren nicht aufweist, einfach anzuwenden ist und einen effektiven Schutz vor dem Verkleben mit- und untereinander und dem Verschmutzen der Haftklebebandränder bietet, so daß "unsichtbare", optisch unauffällige Verklebungen mit transparenten Klebebändern dauerhaft möglich sind. Darüber hinaus soll die kantenseitige Passivierung der Haftklebebänder bei der Anwendung einen dauerhaften Schutz der offenen Seitenflächen des Klebebands gegenüber Verunreinigungen, Kontakthaftung und Migration von Fremdstoffen in das Klebeband bieten. Ferner war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Haftklebebänder bereitzustellen, deren Kanten mit dem erfindungsgemäßen Verfahren passiviert wurden, sowie die Verwendung der kantenseitig passivierten Haftklebebänder zur Verklebung zu ermöglichen.
  • Die Aufgabe wird dabei durch ein Verfahren nach Anspruch 1 der vorliegenden Erfindung, durch Klebebänder nach Anspruch 24 und die Verwendung derselben nach Anspruch 25 gelöst.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Kanten der Haftklebstoffbänder dadurch passiviert, daß unmittelbar die Klebstoffzusammensetzung der freiliegenden Klebschicht im Bereich der Klebebandkante modifiziert und so die Klebstoffzusammensetzung deaktiviert wird, d. h. ihre haftklebenden Eigenschaften verliert.
  • Die Passivierung des Klebers bzw. Modifizierung der Klebstoffzusammensetzung kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch chemische oder physikalische Verfahren erfolgen, wobei diese Verfahren die chemische Vernetzung und die physikalische Vernetzung der Haftklebschicht umfassen. Die chemische Vernetzung kann dabei als "äußere Vernetzung" der funktionellen Gruppen des Klebebandes mit einem Vernetzer oder "innere Vernetzung" der funktionellen Gruppen untereinander in der Haftkleberzusammensetzung erfolgen, wobei sich das Molekulargewicht der Polymere in der Zusammensetzung erhöht.
  • Ferner umfassen diese Verfahren den chemischen oder physikalischen Abbau der für die haftklebenden Eigenschaften verantwortlichen Strukturen in der Klebstoffzusammensetzung, wobei sich das Molekulargewicht der Polymere in der Zusammensetzung nicht erhöht.
  • Die Durchführung der Verfahren kann ferner eine Behandlung des Klebebandes im Kantenbereich mit Wärme (z. B. IR-Strahlung), elektromagnetischer Strahlung, korpuskulärer Strahlung oder einer Oberflächenplasmabehandlung umfassen.
  • Überraschenderweise wurde festgestellt, daß die Klebkraft der offenen Kanten eines Klebebandes durch die erfindungsgemäße Passivierung des Haftklebers mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dauerhaft herabgesetzt oder auch vollständig beseitigt werden kann, ohne die Klebkraft des gesamten Klebebandes oder dessen Verwendungseigenschaften dabei signifikant zu beeinträchtigen.
  • Ein derartiges Verfahren ist im Stand der Technik nicht bekannt.
  • Die physikalische Passivierung des Haftklebers erfolgt in einer bevorzugten Ausführungsform durch elektromagnetische Strahlung, wobei UV-Strahlung (ultraviolette Strahlung), insbesondere UV-Strahlung in einem Wellenlängenbereich von 200 bis 400 nm, bevorzugt verwendet wird.
  • Die Dauer und die Intensität der Bestrahlung werden entsprechend den Eigenschaften der Haftkleberzusammensetzung angepaßt, so daß eine vollständige Passivierung der Klebebandkante gewährleistet ist.
  • Der verwendete Haftkleber ist bei diesem Verfahren vorzugsweise ein UV-härtender Haftkleber.
  • In einer alternativen Ausführungsformen erfolgt die Passivierung mittels IR-Strahlung (Infrarotstrahlung), z. B. bei wärmehärtenden Haftklebern, oder mittels Röntgen- oder Gammastrahlung, z. B. bei reaktionsträgen oder radikalisch härtbaren Haftklebezusammensetzungen.
  • Zur Beschleunigung der Vernetzung oder des Abbaus der Haftklebenden Strukturen der Haftklebezusammensetzungen können diese entsprechende Photoinitiatoren oder Sensibilisatoren enthalten.
  • Zur Unterstützung der thermischen Vernetzung kann die Trägerfolie allgemein oder nur im Kantenbereich IRabsorbierende Komponenten erhalten, die den zu passivierenden Bereich zusätzlich erwärmen.
  • Weiterhin sind auch korpuskuläre Strahlen wie Elektronenstrahlen zur Induktion der Vernetzung oder des Abbaus der haftklebenden Strukturen durch radikalische Prozesse geeignet.
  • Eine besondere Form der Deaktivierung einer Oberfläche stellt die Plasmabehandlung dar. Das Plasma kann entweder als Radikalquelle für die radikalische Vernetzung des Haftklebers dienen, oder aber bei entsprechend langer Behandlungsdauer freie Valenzen und funktionelle Gruppen, die für die Klebkraft des Haftklebers maßgeblich verantwortlich sind, in Radikale überführen, die anschließend zu nicht mehr klebfähigen Gruppen abreagieren oder abgebaut werden.
  • In einer alternativen Ausführungsform ist dem Plasma ein polymerisierbares Precursor-Gas zugesetzt, das auf der behandelten Oberfläche eine dünne dehäsive Polymerschicht erzeugt. Statt eines Precursor-Gases kann dem Plasma auch ein gasförmiger Reaktant beigemischt werden, der die klebende Oberfläche deaktiviert und "entklebt".
  • Bei der chemischen Kantenpassivierung wird ein Vernetzungshilfsmittel aufgetragen, ausgewählt aus der Gruppe, die Metallkomplexe, Organometallverbindungen, Di- und polyvalente Metallkationen, Di- und Polyisocyanate, Carbodiimide, Peroxide, Epoxide, Schwefel, Diamide, Hydroxyalkylamide, polyfunktionelle Amine, polyfunktionelle Anhydride, polyfunktionelle Silane und Aziridinderivate umfaßt, wobei das Vernetzungshilfsmittel vorzugsweise in Lösung, bevorzugt als Lösung in einem organischen Lösungsmittel, auf die zu passivierenden Bereiche des Klebebandes aufgetragen wird. In Abhängigkeit von der Menge des Vernetzungshilfsmittels, verwendetem Lösungsmittel, Temperatur und anderen Parametern kann die Eindringtiefe in die Klebstoffschicht und so der Grad und das Ausmaß der Passivierung bestimmt werden. Besonders bevorzugt werden Aluminiumisopropylat, Titaniumisopropylat und Tetra-n-butyltitanat als Vernetzungshilfsmittel eingesetzt.
  • Das Vernetzungshilfsmittel wird vorzugsweise in einer Menge von 0,01 g bis 20 g, weiter bevorzugt von 1 g bis 10 g, und besonders bevorzugt von 2 g bis 6 g aufgetragen, jeweils bezogen auf die Trockenmasse des Vernetzungshilfsmittels und auf je 100 cm2 Rollenspiegelfläche.
  • Unabhängig von der Methode der Passivierung können in einer bevorzugten Ausführungsform die Bedingungen so gewählt werden, daß nur ein partieller Verlust der Klebkraft, d. h. eine Verminderung der Klebkraft durch das Passivierungsverfahren erzielt wird.
  • Dies kann dadurch erfolgen, daß nur bestimmte Bereiche der Klebebandkante deaktiviert werden, beispielsweise durch Bestrahlung durch eine Schablone, oder die Vernetzungsreaktion nicht vollständig abreagiert, beispielsweise durch Va riation der Eindringtiefe der Strahlung (Strahlungshärte), Dauer der Bestrahlung oder Konzentration und Menge des aufzubringenden chemischen Vernetzers.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht die thermische Nachvernetzung der zu entklebenden Bereiche des Polymers vor, wobei entweder ein durch die Zugabe von wärmelatenten Vernetzern (z. B. blockierte Isocyanate und/oder Peroxide) erzeugtes thermisches Nachvernetzungspotential im Polymer vorhanden ist oder temperaturlabile Gruppen im Polymer selbst vorliegen.
  • Darüber hinaus ist in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform die Passivierung durch UV-Strahlung vorgesehen, wobei photoreaktive und/oder photolabile Gruppen im Polymer vorliegen oder auf die Oberfläche aufgebracht werden, die bei UV-Bestrahlung reagieren oder zerfallen und zu einer Abnahme der Klebkraft entweder durch Vernetzung der Polymere oder Abbau der für die Klebkraft verantwortlichen Gruppen führen.
  • Sowohl die photoreaktiven Verbindungen und Gruppen als auch die thermoreaktiven Verbindungen und Gruppen sind bevorzugt so ausgewählt, daß sie unter Umgebungsbedingungen bei der Lagerung und bei Anwendung stabil sind, so daß die Zusammensetzung der Klebstoffbeschichtung nach der Verarbeitung und bei Anwendung stabil ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung erfolgt die Passivierung der Kanten auf dem nach dem Aufrollen der Klebebandrolle erhaltenen Spiegel der Rolle, wobei nur eine oder beide Seiten der Klebebandrolle passiviert werden können.
  • In einer alternativen Ausführungsform erfolgt die Passivierung "inline" während der Beschichtung oder Konfektionierung. Hierzu können die Kanten des beschichteten Klebeband zum Beispiel durch eine Bestrahlungseinrichtung, eine Plasmaquelle oder eine Dosiereinrichtung für chemische Vernetzungshilfsmittel geführt und der Klebstoff der Haftklebschicht in diesen Bereichen passiviert werden.
  • Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß auch über die eigentliche Kante hinaus Bereiche in der Ebene des Klebebandes passiviert werden können, die im aufgerollten Zustand des Klebebandes nicht mehr zugänglich sind.
  • Die Dicke bzw. Breite des Bereichs, in dem die Klebebandkante passiviert wird, ist nicht begrenzt, vorzugsweise liegt sie jedoch in einem Bereich, der von 0,001 μm bis zu 5 mm in die Klebebandfläche hineinreicht, weiter bevorzugt von 0,01 μm bis zu 1 mm, noch weiter bevorzugt von 0,1 μm bis 0,5 mm, stärker bevorzugt von 0,001 mm bis 0,1 mm, und besonders bevorzugt von 0,01 bis 0,05 mm.
  • Die Passivierung eines breiteren Randbereichs eines Klebebandes bietet beispielsweise die Möglichkeit, einen Anfaßbereich mit verminderter oder fehlender Klebkraft zu generieren, der sowohl die Applikation als auch das Entfernen des Klebebandes nach Gebrauch erleichtert.
  • Weiterhin bietet das inline-Verfahren den Vorteil, daß bei doppelseitigen Klebebändern oder stabilisierten Klebschichten ohne Träger die Kante an Ober- und Unterseite im Randbereich der Klebefläche passiviert werden kann. Bei stabilisierten Klebschichten, die zur Produktion auf einem Träger angeordnet sind, kann die auf dem Träger liegende Seite durch elektromagnetische Strahlung selektiv entklebt werden, wenn der Träger im entsprechenden Frequenzbereich der Strahlung durchlässig ist.
  • In einer alternativen Ausführungsform wird eine Seite des Klebebandes entweder vollständig entklebt oder eine schwächere Klebkraft dieser Seite des Klebebandes eingestellt, so daß ein Klebeband mit unterschiedlicher Klebkraft auf beiden Seiten entsteht, wobei jede Seite zur Verklebung mit einem bestimmten Material oder für eine bestimmte Anwendung speziell hergestellt werden kann. Vorzugsweise wird diese selektive Entklebung mittels eines Plasmaverfahrens vorgenommen.
  • Die mit dem vorliegenden Verfahren zu passivierenden Bänder können einseitige Klebebänder, doppelseitige Klebebänder, Transferklebebänder, Prozeßklebebänder und stabilisierte Klebebandschichten ohne Träger sein, wobei die Dicke der erfindungsgemäß passivierbaren Klebebänder im allgemeinen zwischen 15 μm und 4000 μm beträgt.
  • Als Klebstoffe kommen chemisch härtende, strahlungshärtende und wärmehärtende Haftkleber in Betracht. Bevorzugt werden Haftkleber und haftklebende Schichten verwendet, wobei 18-semittelbasierte Haftkleber, wasserbasierte Klebstoffsyste me (insbesondere Dispersionen), lösemittelfreie Haftkleber oder Hot-Melt-Haftkleber unterschiedlichster Zusammensetzung verwendet werden können.
  • Besonders bevorzugt sind Haftkleber auf Basis von natürlichem Kautschuk, Synthesekautschuk, Polyolefinen, Poly(meth)acrylaten, Polyvinylderivaten, Polyamiden, Copolyamiden, Copolyestern, Polyurethanen, Siliconklebern, Silikonhaftklebern, Cellulosederivaten, oder Kombinationen und Mischungen davon.
  • Ferner sind Haftkleber bevorzugt, die funktionelle Gruppen im Polymer enthalten, wobei die funktionellen Gruppen vorzugsweise ausgewählt sind aus den Estergruppen, Amidgruppen, Säuren, Hydroxylgruppen, Aminogruppen, Sulfidgruppen, Halogenen und/oder Mehrfachbindungen.
  • In einer Ausführungsform ist der Haftkleber ein Reinacrylat, wobei bevorzugt mindestens eines der Monomere eine freie Säurefunktion aufweist und besonders bevorzugt Acrylsäure ist. Der Anteil der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure in der Klebstoffzusammensetzung beträgt vorzugsweise zwischen 1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, und besonders bevorzugt zwischen 8 Gew.-% bis 12 Gew.-%.
  • Besonders bevorzugt sind Haftkleber, die thermisch oder photochemisch aktivierbare Vernetzer enthalten.
  • Diese Haftkleber können übliche Zusätze enthalten, wie z. B. Klebharze, Weichmacher, Stabilisatoren, Füllstoffe und Farbstoffe.
  • Als Material für die Trägerschicht für die erfindungsgemäßen Klebebänder kommen Polyester, besonders bevorzugt Polyethylenterephthalat (PETP), Polyethylene (PE), Polytetrafluorethylen (PTFE), Polypropylene (PP) oder andere dem Fachmann bekannte Materialien in Betracht, sofern sie die jeweiligen Anforderungen des Produktions- und Verarbeitungsprozesses erfüllen.
  • Die Trägerschicht kann in einer alternativen Ausführungsform auch aus textilen Materialien (z. B. Vliese, Filze, Gewebe, Gelege, Gewirke), Schaumstoffen, Papier oder Kunststoff-Folien (z. B. Polypropylenfolien, PVC-Folien), oder aus Kombinationen der vorgenannten Materialien, hergestellt sein.
  • Die Dicke der Trägerschicht oder Trägerfolie ist im Bereich von 20 μm bis 500 μm, bevorzugt im Bereich von 30 μm bis 200 μm, besonders bevorzugt im Bereich von 40 μm bis 125 μm, und am stärksten bevorzugt bei 50 μm.
  • Die im Verfahren verwendeten Klebebandstreifen können im wesentlichen aus einer haftklebenden Schicht bestehen, sofern diese Schicht über eine ausreichende Kohäsion verfügt; es handelt sich in diesem Fall um Haftklebebänder, die beidseitig kleben, jedoch keinen Träger aufweisen ("trägerlose Haftklebebänder"). Bei diesen trägerlosen Haftklebebändern werden in einer bevorzugten Ausführungsform nicht nur die Kanten, sondern auch eine Oberfläche der Klebschicht vollständig passiviert, um ein Aufrollen der Klebebänder ohne zwischenzulegenden Releaseliner zu ermöglichen. In einer weiteren Ausführungsform ist der erfindungsgemäße Klebebandstreifen mehrschichtig aufgebaut, wobei auch mehrere Kleberschichten übereinander liegen können. Bei der erfindungsgemäßen Passivierung der Kanten wird dabei jeweils nur die oberste Haftkleberschicht deaktiviert.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ferner Haftklebebandrollen, die gemäß dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden, sowie deren Verwendung zur Herstellung von Verklebungen, insbesondere dauerhafter, hydrolysebeständiger Verklebungen im Bad- und Sanitärbereich.
  • Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter verdeutlicht.
  • Beispiel 1:
  • Ein Haftklebstoff auf Basis eines Poly(meth-)acrylates wird auf eine beidseitig abgestuft silikoniserte Polyesterfolie mit einem Flächengewicht von 100 g/m2 in einer Breite von 480 mm beschichtet. Die Zusammensetzung in Gewichtsanteilen ist:
    2-Ethylhexylacrylat 500
    n-Butylacrylat 250
    Acrylsäure 100
  • Die beschichtete Breitware wird mittels einer Rollenschneidmaschine auf eine Breite von 5 mm geschnitten. Die erhaltenen Schmalrollen sind auf beiden Seiten stark haftklebend.
  • Beispiel 2:
  • Auf die Seitenflächen (Spiegel) der nach Beispiel 1 hergestellten Schmalrollen wird mit einer Sprühvorrichtung (Sprühpistole Typ All, Fa. Krautzberger) eine 25%ige Lösung von Tetra-n-butyl-titanat in Isopropanol als Passivierungsmittel in unterschiedlichen Mengen beidseitig auf die Rollenspiegel aufgebracht. Anschließend werden die behandelten Rollen für 2 min bei 40°C im Umluftschrank getrocknet und die Resthaftung der passivierten Seitenflächen auf einer nicht-silikonisierten Polyesterfolie (23 μm) bestimmt. Die in Abhängigkeit der Prozeßparameter erhaltenen Ergeb nisse sind in der folgenden Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1:
    Sprühmenge (ml/min) Sprühdauer (s) Haftung
    150 5 4
    170 5 3
    210 5 2
    240 5 1
    1 = keine Resthaftung, 2 = geringe Resthaftung 3 = starke Resthaftung, 4 = sehr starke Resthaftung
  • Wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist, kann bei einer Auftragsmenge von 20 ml Vernetzerlösung keine Resthaftung der Rollenspiegel auf der nicht-silikonisierten Polyesterfolie festgestellt werden.
  • Beispiel 3:
  • Die Seitenflächen (Spiegel) der nach Beispiel 1 hergestellten Schmalrollen werden in einem Abstand von 10 cm beidseitig mit einem Carbon-IR-Flächenstrahler (Fa. Heraeus) mit einer Flächenleistung von 150 kW/m2 über unterschiedliche Zeiträume bestrahlt.
  • Anschließend werden die so behandelten Rollen für 1 h bei Raumtemperatur gelagert und die Resthaftung der passivierten Seitenflächen (Rollenspiegel) auf einer nicht-silikonisierten Polyesterfolie (23 μm) bei senkrechter Lagerung bestimmt. Die in Abhängigkeit der Prozeßparameter erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2 dargestellt. Tabelle 2:
    Bestrahlungsdauer (s) Haftung
    1 4
    5 3
    8 2
    10 1
    1 = keine Resthaftung, 2 = geringe Resthaftung 3 = starke Resthaftung, 4 = sehr starke Resthaftung
  • Wie aus Tabelle 2 ersichtlich ist, kann bei einer Bestrahlungsdauer von 10 s keine Resthaftung der Rollenspiegel auf der nicht-silikonisierten Polyesterfolie festgestellt werden.
  • Beispiel 4:
  • Die Seitenflächen (Spiegel) der nach Beispiel 1 hergestellten Schmalrollen werden beidseitig in einem Abstand von 1 cm mit einem Atmosphärenplasma (Plasma-Blaster der Firma Tigres Dr. Gerstenberg) mit einer Leistung von 10 kW über eine Zeitraum von 2 s behandelt.
  • Anschließend werden die so behandelten Rollen für 1 h bei Raumtemperatur gelagert und die Resthaftung der passivierten Seitenflächen (Rollenspiegel) auf einer nicht-silikonisierten Polyesterfolie (23 μm) bei senkrechter Lagerung bestimmt. Auf den Seitenflächen der Klebebandrolle konnte keine Resthaftung festgestellt werden.
  • Beispiel 5:
  • Eine gemäß Beispiel 1 hergestellte Breitrolle (Breite: 480 mm) wird während der Konfektionierung mit einer Längsschneidmaschine von Rolle zu Rolle zu Schmalrollen mit einer Breite von 25 mm geschnitten und die Schnittkanten der Schmalrollen inline beidseitig mit einem Atmosphärenplasma mit einer Leistung von 0,2 kW je Plasmadüse behandelt.
  • Die in Abhängigkeit der Bahngeschwindigkeit erhaltenen Er gebnisse sind in der folgenden Tabelle 3 dargestellt. Tabelle 3:
    Bahngeschwindigkeit (m/min) Haftung
    5 4
    3 3
    2 2
    1,5 1
    1 = keine Resthaftung, 2 = geringe Resthaftung 3 = starke Resthaftung, 4 = sehr starke Resthaftung
  • Wie aus Tabelle 3 ersichtlich ist, kann bei einer Bahngeschwindigkeit von 1,5 m/min keine Resthaftung mehr auf den Seitenflächen der konfektionierten Klebebandrollen festgestellt werden.
  • Beispiel 6:
  • Ein Haftklebstoff auf Basis eines Poly(meth-)acrylates wird auf eine beidseitig abgestuft silikoniserte Polyesterfolie mit einem Flächengewicht von 100 g/m2 in einer Breite von 480 mm beschichtet. Die Zusammensetzung in Gewichtsanteilen ist:
    2-Ethylhexylacrylat 500
    n-Butylacrylat 250
    Acrylsäure 100
    Petia (UCB) 10
    Irgacure 184 (CIBA) 2
  • Die beschichtete Breitware wird mittels einer Rollenschneidmaschine auf eine Breite von 15 mm geschnitten. Die erhaltenen Schmalrollen sind auf beiden Seiten stark haftklebend.
  • Die Seitenflächen (Spiegel) der nach Beispiel 6 hergestellten Schmalrollen werden in einem Abstand von 10 cm beidseitig mit einer UV-Lampe (FUVASPOT 400 T der Fa. Dr. Hönle AG) über unterschiedliche Zeiträume bestrahlt.
  • Die in Abhängigkeit der Bestrahlungsdauer erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 4 dargestellt. Tabelle 4:
    Bestrahlungsdauer (s) Haftung
    3 4
    5 3
    10 2
    15 1
    1 = keine Resthaftung, 2 = geringe Resthaftung 3 = starke Resthaftung, 4 = sehr starke Resthaftung
  • Wie aus Tabelle 4 ersichtlich ist, kann bei einer Bestrahlungsdauer von 15 s keine Resthaftung der Spiegel der Klebebandrollen auf der nicht-silikonisierten Polyesterfolie festgestellt werden.
  • Beispiel 7:
  • Die nach den Beispielen 2–5 und 7 hergestellten Haftklebebänder werden zur Herstellung einer unsichtbaren Verklebung von Glasflächen verwendet.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1373423 [0013, 0015]
    • - EP 1370623 B1 [0014]

Claims (26)

  1. Verfahren zur Passivierung einer Kante von Haftklebebänder, dadurch gekennzeichnet, daß diese durch physikalische oder chemische Vernetzung des Haftklebers auf der Kante oder durch den physikalischen oder chemischen Abbau der für die haftklebende Wirkung verantwortlichen Strukturen des Haftkleber erfolgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kante eine bei der Konfektionierung erzeugte Schnittkante ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftklebeband in Form einer Haftklebebandrolle vorliegt.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzung chemisch durch Applikation eines Vernetzers mit anschließender Vernetzung der Kantenflächen der Klebstoffzusammensetzung erfolgt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vernetzer aus der Gruppe ausgewählt ist, die die Metallkomplexe, Organometallverbindungen und di- und polyvalente Metallkationen umfaßt.
  6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vernetzer ausgewählt ist aus der Gruppe, die Carbodiimide, Peroxide, Isocyanate, Epoxide, Schwefel, Diamide, Hydroxyalkylamide, polyfunktionelle Amine, polyfunktionelle Anhydride, polyfunktionelle Silane und Aziridinderivate umfaßt.
  7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Vernetzungshilfsmittel vorzugsweise in Lösung auf die zu passivierenden Bereiche des Klebebandes aufgetragen wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vernetzungshilfsmittel in einer Menge von 0,01 g bis 20 g, bevorzugt von 1 g bis 10 g, und besonders bevorzugt von 2 g bis 6 g, aufgetragen wird, jeweils bezogen auf die Trockenmasse des Vernetzungshilfsmittels und auf je 100 cm2 Rollenspiegelfläche.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzung UV-initiiert ist.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vernetzung thermoinitiiert ist.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, daß die Passivierung durch elektromagnetische Strahlung erfolgt.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische Strahlung UV-Strahlung, Röntgenstrahlung oder IR-Strahlung ist.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, daß die Passivierung durch korpuskuläre Strahlung, bevorzugt einen Elektronenstrahl erfolgt.
  14. Verfahren einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, daß die Passivierung durch eine Plasmabehandlung erfolgt.
  15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Passivierung auf dem Spiegel der konfektionierten Rolle erfolgt.
  16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Passivierung "inline" während des Konfektionierungsprozesses erfolgt.
  17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber ausgewählt ist aus der Gruppe, die chemisch härtende, strahlungshärtende und wärmehärtende Haftkleber umfaßt.
  18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber ein lösemittelfreies Reinacrylat ist.
  19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Haftkleber einen die Vernetzung fördernden Hilfsstoff enthält.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der die Vernetzung fördernden Hilfsstoff ein thermoreakti ver Stoff ist, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, die Isocyanate und Peroxide umfaßt.
  21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der die Vernetzung fördernden Hilfsstoff ein photoreaktiver Stoff, vorzugsweise ein Alkylphenylketon, ist.
  22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Haftklebeband ausgewählt ist aus der Gruppe, die einseitige Klebebänder, doppelseitige Klebebänder, Transferklebebänder, Prozeßklebebänder und stabilisierte Klebebandschichten ohne Träger umfaßt.
  23. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebebandkante in einem Bereich passiviert wird, der vorzugsweise von 0,001 μm bis zu 5 mm in die Klebebandfläche, weiter bevorzugt von 0,01 μm bis zu 1 mm, noch weiter bevorzugt von 0,1 μm bis 0,5 mm, stärker bevorzugt von 0,001 mm bis 0,1 mm, und besonders bevorzugt von 0,01 bis 0,05 mm, hineinreicht.
  24. Haftklebebandrolle, hergestellt nach einem Verfahren gemäß der Ansprüche 1–23.
  25. Verwendung einer Haftklebebandrolle nach Anspruch 24 zur Herstellung dauerhafter, hydrolysebeständiger Verklebungen im Bad- und Sanitärbereich.
  26. Verwendung einer Haftklebebandrolle nach Anspruch 24 zur Herstellung einer unsichtbaren Verklebung von Glasflächen.
DE102007006251.8A 2007-02-08 2007-02-08 Verfahren zur kantenseitigen Passivierung von Haftklebebändern, nach dem Verfahren hergestellte Haftklebebandrolle und deren Verwendung Active DE102007006251B4 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102007006251.8A DE102007006251B4 (de) 2007-02-08 2007-02-08 Verfahren zur kantenseitigen Passivierung von Haftklebebändern, nach dem Verfahren hergestellte Haftklebebandrolle und deren Verwendung
PCT/EP2008/000823 WO2008095653A1 (de) 2007-02-08 2008-02-01 Verfahren zur kantenseitigen passivierung von haftklebebändern

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102007006251.8A DE102007006251B4 (de) 2007-02-08 2007-02-08 Verfahren zur kantenseitigen Passivierung von Haftklebebändern, nach dem Verfahren hergestellte Haftklebebandrolle und deren Verwendung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102007006251A1 true DE102007006251A1 (de) 2008-08-14
DE102007006251B4 DE102007006251B4 (de) 2016-07-07

Family

ID=39272386

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102007006251.8A Active DE102007006251B4 (de) 2007-02-08 2007-02-08 Verfahren zur kantenseitigen Passivierung von Haftklebebändern, nach dem Verfahren hergestellte Haftklebebandrolle und deren Verwendung

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE102007006251B4 (de)
WO (1) WO2008095653A1 (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE202009017738U1 (de) 2009-11-11 2010-07-22 Lohmann Gmbh & Co. Kg Haftklebesystem mit temporärer Unterdrückung der Anfangsklebkraft der verwendeten Haftklebstoffe
EP2799506A4 (de) * 2012-02-03 2015-09-16 Lg Chemical Ltd Haftfolie
DE102016212971A1 (de) * 2016-07-15 2018-01-18 Tesa Se Reduzierung der Seitenkantenklebrigkeit einer Klebebandrolle
WO2019081148A1 (de) * 2017-10-27 2019-05-02 Tesa Se Plasmarandverkapselung von klebebändern
WO2019081153A1 (de) * 2017-10-27 2019-05-02 Tesa Se Plasmarandverkapselung von klebebändern

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2756046A2 (de) * 2011-09-14 2014-07-23 3M Innovative Properties Company Verfahren zur herstellung von haftmitteln ohne klebewirkung
WO2016131984A1 (de) * 2015-02-20 2016-08-25 Tesa Se Verfahren zur reduzierung der wickelspiegelklebrigkeit einer klebebandrolle
DE102015226230A1 (de) 2015-12-21 2017-06-22 Tesa Se Transferband zur Reduzierung der Seitenkantenklebrigkeit eines Klebebandes
DE102015226317B4 (de) * 2015-12-21 2017-10-12 Tesa Se Transferband mit Sicherheitsmerkmalen für die Seitenkante eines Klebebandes
DE102017104408B4 (de) 2017-03-02 2020-04-30 Biologische Insel Lothar Moll Gmbh & Co. Kg Herstellung einer Passivierungsschicht, Passivierungselement und Verfahren zur Passivierung
DE102017210066A1 (de) 2017-06-14 2018-12-20 Tesa Se Verfahren zur simultanen Plasmarandverkapselung von mindestens zwei Klebebandseiten
WO2020003098A1 (en) 2018-06-26 2020-01-02 3M Innovative Properties Company Edge detackification and decoration of adhesive tape rolls
DE102019202569A1 (de) 2019-02-26 2020-08-27 Tesa Se Klebeband, umfassend mindestens zwei voneinander verschiedene Klebemassen, welche durch eine Barriereschicht voneinander getrennt sind
EP3819347A1 (de) * 2019-11-06 2021-05-12 Coroplast Fritz Müller GmbH & Co. KG Verfahren zur herstellung eines klebeproduktes

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS5943083A (ja) * 1982-09-02 1984-03-09 Nitto Electric Ind Co Ltd 粘着テ−プ類の側面処理方法
EP1373423A1 (de) 2001-03-14 2004-01-02 3M Innovative Properties Company Verfahren zum deaktivieren der klebeschicht an der kantenfläche einer kleberolle unter verwendung einer strahlungshärtbaren zusammensetzung
EP1370623B1 (de) 2001-03-14 2005-04-27 3M Innovative Properties Company Verfahren zur entklebung des randes einer klebebandrolle

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4230784A1 (de) * 1992-09-15 1994-03-17 Beiersdorf Ag Durch Strahlung partiell entklebendes Selbstklebeband (Dicing Tape)
US6472065B1 (en) * 2000-07-13 2002-10-29 3M Innovative Properties Company Clear adhesive sheet
US6759121B2 (en) * 2000-07-13 2004-07-06 3M Innovative Properties Company Clear adhesive sheet
US7476429B2 (en) * 2003-11-03 2009-01-13 Permacel Bridge label for splicing tape

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS5943083A (ja) * 1982-09-02 1984-03-09 Nitto Electric Ind Co Ltd 粘着テ−プ類の側面処理方法
EP1373423A1 (de) 2001-03-14 2004-01-02 3M Innovative Properties Company Verfahren zum deaktivieren der klebeschicht an der kantenfläche einer kleberolle unter verwendung einer strahlungshärtbaren zusammensetzung
EP1370623B1 (de) 2001-03-14 2005-04-27 3M Innovative Properties Company Verfahren zur entklebung des randes einer klebebandrolle
DE60118442T2 (de) * 2001-03-14 2006-10-19 3M Innovative Properties Co., St. Paul Verfahren zum deaktivieren der klebeschicht an der kantenfläche einer kleberolle unter verwendung einer strahlungshärtbaren zusammensetzung

Cited By (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE202009017738U1 (de) 2009-11-11 2010-07-22 Lohmann Gmbh & Co. Kg Haftklebesystem mit temporärer Unterdrückung der Anfangsklebkraft der verwendeten Haftklebstoffe
DE102009052511A1 (de) 2009-11-11 2011-05-12 Lohmann Gmbh & Co. Kg Verfahren zur temporären Unterdrückung der Anfangsklebkraft von Haftklebstoffen
EP2799506A4 (de) * 2012-02-03 2015-09-16 Lg Chemical Ltd Haftfolie
DE102016212971A1 (de) * 2016-07-15 2018-01-18 Tesa Se Reduzierung der Seitenkantenklebrigkeit einer Klebebandrolle
WO2019081148A1 (de) * 2017-10-27 2019-05-02 Tesa Se Plasmarandverkapselung von klebebändern
WO2019081153A1 (de) * 2017-10-27 2019-05-02 Tesa Se Plasmarandverkapselung von klebebändern
CN111278941A (zh) * 2017-10-27 2020-06-12 德莎欧洲股份公司 胶带的等离子体边缘封装

Also Published As

Publication number Publication date
WO2008095653A1 (de) 2008-08-14
DE102007006251B4 (de) 2016-07-07

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102007006251B4 (de) Verfahren zur kantenseitigen Passivierung von Haftklebebändern, nach dem Verfahren hergestellte Haftklebebandrolle und deren Verwendung
DE69611497T4 (de) Schutzfolie für Kraftfahrzeuganstrichfilme
DE2856517C2 (de)
EP2867321B1 (de) Haftklebemasse zur verklebung von druckklischees auf druckzylindern für den flexodruck
KR20150092316A (ko) 접착제 조성물 및 정밀 페인트 선 생성용 마스킹 용품
DE102008045547A1 (de) Etikett, insbesondere für einen Mehrwegbehälter
DE102007063021A1 (de) Corona-behandelte Klebemassen
WO2018007002A1 (de) Selbstheilende oberflächenschutzfolie mit acrylatfunktionellem top-coat
EP3259325A1 (de) Verfahren zur reduzierung der wickelspiegelklebrigkeit einer klebebandrolle
DE60203090T2 (de) Druckempfindliches Acrylklebmittel und diese enthaltende Klebfilme
EP1272283B1 (de) Elektronenstrahl-vernetzung von haftklebemassen
DE102007022726A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur lösungsmittelfreien Herstellung von Acrylathaftklebemassen
EP0356777B1 (de) Selbstklebender Gegenstand
EP2743324A1 (de) UV-vernetzbare Haftklebemassen mit UV-Absorber, Verfahren zu deren Herstellung und Anwendung
EP1283252B1 (de) Klebeband für Verpackungszwecke
EP2089488B1 (de) Trägermaterial insbesondere für ein klebeband mit einem textilen träger, wobei der textile träger mit einer kunststofffolie extrusionsbeschichtet ist
EP3215581A1 (de) Verfahren zur indirekten plasmabehandlung von release-schichten
CH615214A5 (en) Flexible strip coated on one side with an adhesive composition
DE4343468A1 (de) Mit PVC-Folien beschichtete PVC-Profile
EP2181951A2 (de) Schutzbeschichtung für Klebebandrollen
EP1347026B1 (de) Haftklebeband und Verfahren zur Herstellung
WO2016071256A1 (de) Plasmabehandlung von release-schichten
WO2016071387A1 (de) Elektrostatische behandlung von release-schichten
WO2017108617A1 (de) Transferband zur reduzierung der seitenkantenklebrigkeit eines klebebandes
DE3838524A1 (de) Selbstklebeband als reversibler verschluss

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final