DE19647816C2 - Medizinisches Instrument zum Zu- und Abführen von Spülflüssigkeit - Google Patents
Medizinisches Instrument zum Zu- und Abführen von SpülflüssigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein mit einem Handgriff ausgestattetes medizinisches
Instrument zum Zu- und Abführen von Spülflüssigkeit in einen bzw. aus einem
körperinneren Hohlraum über einen Schaft und Schläuche, die lösbar auf mit
dem Schaft in Verbindung stehende Stutzen steckbar und auf den Stutzen
fixierbar sind, wobei der Handgriff im wesentlichen als zweitteiliges Gehäuse
ausgebildet ist und zum Öffnen und Schließen des Gehäuses ein erster Ge
häuseteil relativ zum anderen zweiten Gehäuseteil so verstellbar ist, daß bei
geöffnetem Gehäuse die Enden der Schläuche auf die Stutzen schiebbar
bzw. von diesen abziehbar sind.
Bei bekannten Instrumenten zum Zu- und Abführen von Spülflüssigkeit (DE 81 36 066 U,
US 5 490 836 A, US 5 186 717 A, US 4 519 885 A und US D 350 194 S ergeben
sich Probleme in Bezug auf einen sicheren Sitz und Halt der Schläuche bzw.
Schlauchenden auf beispielsweise am Instrument vorgesehenen Stutzen,
sofern keine gesonderten Steck- oder Schlaucharmaturen für eine haltbare
Verbindung der Schlauchenden mit den Stutzen zur Anwendung kommen.
Meistens werden jedoch die Enden der Schläuche nur auf die Stutzen ge
schoben, wobei man dann darauf vertrauen muss, daß sie bei äußerer Ein
wirkung von Zug auf die Schläuche nicht von den Stutzen abgleiten bzw.
abgezogen werden können. Dies ist aber selbst dann nicht sicher gewähr
leistet, wenn die Stutzen beispielsweise mit die Haltekraft erhöhenden Profi
len versehen sind. Vorteilhaft ist insofern jedenfalls schon, wenn sich die Stel
len, an denen die Schlauchenden mit den Schlauchstutzen verbunden sind,
im Inneren eines Gehäuses, beispielsweise in einem Handgriff des Instru
ments, befinden und somit nicht unmittelbar von außen kommenden Einwir
kungen ausgesetzt sind.
Ein Instrument dieser und auch der einleitend erwähnten Art zeigt die DE 43 21 110 A1.
Allerdings sind auch bei diesem Instrument die Schlauchenden
nur lose auf die in seinem Gehäuse befindlichen Schlauchstutzen gesteckt
und allein durch Reibschluß auf den Stutzen fixiert, ohne daß weitere Vorkeh
rungen dafür getroffen sind, die Schlauchenden durch zusätzliche Maß
nahmen gegen ungewolltes Abgleiten von den Stutzen zu sichern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Instrument
so auszubilden, daß die Schläuche bzw. die betreffenden Schlauchenden
einfach beim Vorgang des Schließens des zweitteiligen Handgriffgehäuses
sicher auf den Stutzen fixiert werden und bei schließlich geschlossenem
Handgriffgehäuse selbst bei Einwirkung von Zugkräften an den Schläuchen
nicht von den Stutzen abgezogen werden können.
Ausgehend von einem Instrument der eingangs genannten Art wird diese
Aufgabe so gelöst, daß bei geschlossenem Gehäuse die Schlauchenden
mittels des ersten Gehäuseteils kraftschlüssig auf den dem zweiten Gehäuse
teil zugeordneten Stutzen fixiert sind und daß der erste Gehäuseteil mit einer
Druckfläche ausgestattet ist, die beim Schließen des Gehäuses durch Ein
schwenken des ersten Gehäuseteiles auf den Umfang der auf den Stutzen
steckenden Schlauchenden preßbar ist.
Bei einem derart ausgebildeten Instrument sind die Enden der dem Zu- und
Abführen von Spülflüssigkeit dienenden Schläuche nach Öffnen des Gehäu
ses frei zugänglich und somit zum Zwecke eines erforderlichen Austausches
und/oder der Reinigung mühelos von den Stutzen abziehbar, während
durch Schließen des Gehäuses neben der Fixierung der Schläuche auf den
Stutzen auch eine sichere Abdichtung erreicht wird und die Schläuche im
Bereich ihrer Anschlüsse gegen unbeabsichtigtes Lösen geschützt sind.
Die Fixierung der Schlauchenden auf den Stutzen kann dabei vorteilhaft da
durch erreicht werden, daß der erste Gehäuseteil relativ zum zweiten, starr
mit dem Instrument verbundenen Gehäuseteil um ein Lager ein- und
ausschwenkbar ist und daß beide Gehäuseteile bei geschlossenem Gehäu
se bzw. eingeschwenktem ersten Gehäuseteil verriegelbar sind. Die Stutzen
sind in der Nähe des die beiden Gehäuseteile verbindenden Lagers so an
geordnet, daß die parallelen Längsachsen der Stutzen einen vertikalen Ab
stand zur Achse des Lagers haben, die Lagerachse also nicht schneiden.
Bei Ausstattung des ersten Gehäuseteiles mit einer Druckfläche, die beim
Schließen des Gehäuses durch Einschwenken des ersten Gehäuseteiles auf
den Umfang der auf den Stutzen steckenden Schlauchenden preßbar ist,
kann beim Schließen des Gehäuses mittels der Druckfläche zusätzlich eine
distalwärts gerichtete Kraftkomponente auf die Schlauchenden zur Wirkung
gebracht werden mit dem Effekt einer Erhöhung der Dichtungswirkung. Die
se kann noch weiter dadurch verbessert werden, daß die freien Enden der
Schläuche jeweils gegen kegelstumpfförmige Ausnehmungen geschoben
werden, die jeweils innen am Ende der Stutzen vorgesehen sind. Weiterhin
kann die besagte Verschiebung der Schlauchenden auf den Stutzen durch
Ausbildung der Druckfläche mit einer teilringförmigen Wulst vorteilhaft
unterstützt werden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Instrumentes,
Fig. 2 das Instrument nach Fig. 1 bei geöffnetem Gehäuse,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Handgriff bzw. das Gehäuse
und
Fig. 4 eine Einzelheit A aus Fig. 3 vergrößert dargestellt.
Das erfindungsgemäße Instrument besteht, wie am besten aus Fig. 1 er
sichtlich ist, im wesentlichen aus einem ein Saug- und Spülrohr bildenden
Schaft 1 und einem Handgriff 2.
Der Schaft 1 ist in einer Aufnahme 3 lösbar befestigt und zu diesem Zweck
mittels einer Schraubkappe 4 an dem distalen Ende der Aufnahme 3 festge
legt, deren proximalseitiges Ende mittels einer beispielsweise schraubbaren
Verschlußkappe 5 flüssigkeitsdicht verschlossen ist. Innerhalb der Auf
nahme 3 befinden sich nicht gezeigte Kanäle, die durch Entfernen der
Verschlußkappe 5 beispielsweise zwecks Reinigung zugänglich gemacht
werden können. Die Kanäle stehen distalseitig mit dem Schaft 1 in Verbin
dung, der in bekannter Weise aus zwei koaxial angeordneten Schaftrohren
bestehen kann, so daß über einen Kanal und ein Schaftrohr Spülflüssigkeit
zugeführt und über den anderen Kanal und das andere Schaftrohr Spül
flüssigkeit aus der Körperhöhle abgesaugt werden kann.
Die Aufnahme 4 ist mit dem Handgriff 2 in dessen oberen Bereich zu einer
Einheit verbunden, wobei die erwähnten Kanäle zu im Handgriff 2 befind
lichen Stutzen geführt sind. Dieser besteht aus einem zweiteiligen Gehäuse
mit einem ersten verstellbaren Gehäuseteil 6 und einem zweiten feststehen
den Gehäuseteil 7. Der erste Gehäuseteil 6 ist über ein an dem zweiten
Gehäuseteil 7 befindliches Lager 8 mit diesem verbunden und relativ zu
dem Gehäuseteil 7 ein- und ausschwenkbar.
Der Gehäuseteil 7 weist zwei in bezug auf die Zeichenebene hinterein
anderliegend angeordnete Anschlußteile 9, 10 mit Stutzen 11, 12 auf, die
mit den Kanälen der Aufnahme 3 in Verbindung stehen und dem Anschluß
von Schläuchen 15, 16 zum Zu- bzw. Abführen von Spülflüssigkeit dienen.
Die Stutzen 11, 12 sind zur besseren Halterung und Abdichtung der
Schläuche 15, 16 mit einem Profil 13 versehen und weisen distalseitig eine
kegelstumpfförmige Ausnehmung 17, 18 auf, die an ihrer Innenfläche
ebenfalls ein Profil 14 trägt.
Der zweite Gehäuseteil 7 ist an seinem unteren Ende mit einem hakenför
migen Verschlußelement 19 ausgestattet, das in Verschlußstellung der
Gehäuseteile 6 und 7 (Fig. 1) deren gegenseitige Verriegelung durch
Einrasten in eine geeignete Rastung in dem ersten Gehäuseteil 6 bewirkt
und über einen gefederten Hebel 20 entsperrbar ist. An dem Gehäuseteil 7
sind weiter zwei Betätigungshebel 21, 22 gelagert, die in der Zeichenebene
versetzt hintereinander angeordnet sind (Fig. 1). Die Betätigungshebel 21,
22 sind jeweils einem der Schläuche 15, 16 zugeordnet und haben Ab
druckfedern 23, 24 sowie nicht gezeigte, mit den Schläuchen 15, 16 in
Wechselwirkung tretende Klemmittel, mit denen wahlweise jeder Schlauch
zum Schließen seines Durchganges deformiert werden kann. In unbetätigter
Stellung ragen die Betätigungshebel 21, 22 durch die Abdrückfedern 23,
24 verursacht aus der Griffoberfläche heraus.
Zum Abziehen oder Anlegen der Schläuche 15, 16 wird das den Handgriff
2 bildende Gehäuse in Öffnungsstellung gebracht, indem die Verriegelung
der Gehäuseteile 6 und 7 durch Betätigung des Hebels 20 aufgehoben und
der Gehäuseteil 6 ausgeschwenkt wird (Fig. 2). Dann sind die Stutzen 11,
12 und die Enden der Schläuche 15, 16 frei zugänglich, so daß diese leicht
von den Stutzen abgezogen bzw. auf die Stutzen geschoben werden kön
nen.
Beim Anlegen der Schläuche wird so vorgegangen, daß die Schläuche so
weit auf die Stutzen 11, 12 geschoben werden, daß das jeweilige Stirnende
der Schläuche 15, 16 an der kegelstumpfförmigen Ausnehmung 17 bzw. 18
des Anschlußteiles 9 bzw. 10 zur Anlage kommt. Alsdann wird das Gehäu
se durch Einschwenken des ersten Gehäuseteiles 6 gegen das zweite Ge
häuseteil 7 geschlossen (Fig. 1), wobei in der Endstellung eine selbsttätige
gegenseitige Verriegelung der Gehäuseteile durch das Verschlußelement 19
erfolgt.
In dieser Stellung hat das Gehäuseteil 6 mit jeweils einer im Querschnitt
halbkreisförmigen Druckfläche 25, 26 die Schläuche 15, 16 im Bereich der
Stutzen 11, 12 teilweise umgriffen, wobei außerdem eine teilringförmige
Wulst 27, 28 in der Anpreßfläche 25, 26 in das Schlauchmaterial einge
drückt ist. Dabei wird das an dieser Stelle befindliche Schlauchmaterial
radial gegen den Stutzen 11, 12 gedrängt und elastisch verformt. Die
gleichzeitig entstehende distalwärts gerichtete Schlauchverlagerung führt
außerdem zu einem Anpressen des Stirnendes der Schläuche 15, 16 gegen
die kegelstumpfförmige Ausnehmung 17, 18 und damit zu einer wirksamen
Abdichtung, weil über die teilringförmige Wulst 27, 28 eine distalwärts
gerichtete Schiebekraft an den Schläuchen 15, 16 angreift. Diese entsteht
dadurch, daß das die Gehäuseteile 6, 7 verbindende Lager 8 mit vertikalem
Abstand zu den Längsachsen der Stutzen 11, 12 angeordnet ist.
Das so vorbereitete Instrument kann nun eingesetzt werden, wobei durch
Betätigen der Hebel 21, 22 abhängig vom Betätigungsweg eine Verengung
oder Absperrung der Schläuche 15, 16 bewirkt wird und damit die Zu- und
Abfuhr von Spülflüssigkeit gesteuert werden können.
Claims (5)
1. Mit einem Handgriff ausgestattetes medizinisches Instrument zum Zu- und
Abführen von Spülflüssigkeit in einen bzw. aus einem körperinneren Hohlraum
über einen Schaft (1) und Schläuche (15, 16), die lösbar auf mit dem Schaft (1) in
Verbindung stehende Stutzen (9, 10, 11, 12) steckbar und auf den Stutzen fixierbar
sind, wobei der Handgriff (2) im wesentlichen als zweiteiliges Gehäuse (6, 7)
ausgebildet ist und zum Öffnen und Schließen des Gehäuses (6, 7) ein erster
Gehäuseteil (6) relativ zum anderen zweiten Gehäuseteil (7) so verstellbar ist, daß
bei geöffnetem Gehäuse (6, 7) die Enden der Schläuche (15, 16) auf die Stutzen
(11, 12) schiebbar bzw. von diesen abziehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß
bei geschlossenem Gehäuse (6, 7) die Schlauchenden mittels des ersten Gehäuse
teiles (6) kraftschlüssig auf den dem zweiten Gehäuseteil (7) zugeordneten Stutzen
(11, 12) fixiert sind und daß der erste Gehäuseteil (6) mit einer Druckfläche (25,
26) ausgestattet ist, die beim Schließen des Gehäuses (6, 7) durch Einschwenken
des ersten Gehäuseteiles (6) auf den Umfang der auf den Stutzen (9, 10, 11, 12)
steckenden Schlauchenden preßbar ist.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Gehäu
seteil (6) relativ zum zweiten, starr mit dem Instrument verbundenen Gehäuseteil
(7) um ein Lager (8) ein- und ausschwenkbar ist und daß beide Gehäuseteile (6, 7)
bei geschlossenem Gehäuse bzw. eingeschwenktem ersten Gehäuseteil (6) verrie
gelbar sind.
3. Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stutzen (11,
12) in Nähe des Lagers (8) vorgesehen sind und daß die parallelen Längsachsen
der Stutzen einen vertikalen Abstand zur Achse des Lagers (8) haben.
4. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfläche
(25, 28) mit einer teilringförmigen Wulst (27, 28) versehen ist.
5. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stutzen (11, 12) in Anschlußteilen (9, 10) stecken, an deren schlauchseitigen
Enden innen jeweils eine kegelstumpfförmige Ausnehmung (17, 18) zur Aufnahme
des freien Endes eines Schlauches (15, 16) ausgebildet sind.
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