DE19646961A1 - Segelbootsrumpf mit tetraederförmigem Unterwasserschiff, Ruder- und Steueranlage - Google Patents
Segelbootsrumpf mit tetraederförmigem Unterwasserschiff, Ruder- und SteueranlageInfo
- Publication number
- DE19646961A1 DE19646961A1 DE1996146961 DE19646961A DE19646961A1 DE 19646961 A1 DE19646961 A1 DE 19646961A1 DE 1996146961 DE1996146961 DE 1996146961 DE 19646961 A DE19646961 A DE 19646961A DE 19646961 A1 DE19646961 A1 DE 19646961A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- rudder
- hull
- aft
- tetrahedron
- tiller
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B39/00—Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude
- B63B39/06—Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude to decrease vessel movements by using foils acting on ambient water
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B1/00—Hydrodynamic or hydrostatic features of hulls or of hydrofoils
- B63B1/02—Hydrodynamic or hydrostatic features of hulls or of hydrofoils deriving lift mainly from water displacement
- B63B1/04—Hydrodynamic or hydrostatic features of hulls or of hydrofoils deriving lift mainly from water displacement with single hull
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B1/00—Hydrodynamic or hydrostatic features of hulls or of hydrofoils
- B63B1/16—Hydrodynamic or hydrostatic features of hulls or of hydrofoils deriving additional lift from hydrodynamic forces
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63H—MARINE PROPULSION OR STEERING
- B63H25/00—Steering; Slowing-down otherwise than by use of propulsive elements; Dynamic anchoring, i.e. positioning vessels by means of main or auxiliary propulsive elements
- B63H25/06—Steering by rudders
- B63H25/38—Rudders
- B63H25/382—Rudders movable otherwise than for steering purposes; Changing geometry
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Ocean & Marine Engineering (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Fluid Mechanics (AREA)
- Other Liquid Machine Or Engine Such As Wave Power Use (AREA)
Description
1. Die Erfindung, für die Patentschutz begehrt wird, stellt eine wesent
lich veränderte Gestalt des Unterwasserschiffes eines Segelbootes dar,
die in ihrer Wechselwirkung zwischen angreifenden Kräften aus Wind und
Wasser und ausgeübten Kräften durch Rumpfform und Anhänge wie Kiel und
Ruder ein funktionelles Gleichgewicht bewirkt. Aerodynamische und hydro
dynamische Vorgänge, die das Segeln bestimmen, werden dergestalt beeinflußt
und genutzt, daß effektiver damit gesegelt werden kann.
2. Die Aufgabe eines Segelbootes ist es, die Bewegung von Luft = Wind in
Bewegung im Wasser = Fahrt umzusetzen. Die Bedingungen, unter denen das
geschieht, sind äußerst komplex, differenziert nach Richtung und Geschwin
digkeit der Fahrt im Wasser im Verhältnis zu Richtung und Stärke des Win
des. Der Vorgang des Segelns wird wesentlich bewirkt durch Winddruck in
den Segeln, der Vortrieb und Abdrift des Rumpfes erzeugt, und den Wasser
druck auf den Rumpf, der Fahrtwiderstand und Aufdrift erzeugt (Marchaij,
Segeltheorie und Praxis, Verlag Delius Klasing & Co, S.34 ff., 239 ff.).
Die beiden Kräftepaare wirken gleich und einander entgegengesetzt und
heben sich auf.
Vortriebs- und Abdriftwiderstände werden durch Form und Größe des Rump
fes und seiner Anhänge Kiel und Ruder bestimmt. Dabei gilt es, die Wider
stände zu minimieren und die Aufdrift, die der Lateralplan erzeugt, zu
maximieren. Zu unterscheiden sind dabei zwei typisch differente
Kräftegleichgewichte zwischen Aerodynamik und Hydrodynamik: Segeln vor
dem Wind und Segeln am Wind. Ersteres mit geringen Lateralkräften und
großem Vortrieb, zweites mit großen Lateralkräften und geringem Vortrieb.
Dem entsprechen der Bootstyp des Gleiters (z. B. Jolle mit breitem, flachem
Boden) einerseits und anderseits der Typ mit hohem Längen-Breitenverhält
nis (z. B. Katamaran oder Rennyacht). Die Typen sind in der Rumpfform
extrem unterschiedlich und schließen einander aus.
Eine weitere Komponente schnellen Segelns ist das Segeltragevermögen, das
mit der Querstabilität des Rumpfes korrespondiert, die das Aufrichtemo
ment liefert (Marchaj, ebenda S.366 ff.). Um es groß zu machen, braucht
es schwere, tiefliegende Gewichte, was die Verdrängung und damit den
Formwiderstand erhöht (Verdrängertyp), oder großes Breiten-Längenver
hältnis, was den Reibungswiderstand erhöht (Leichtdeplacement), sofern
dieser nicht durch Übergang in den Gleitzustand kompensiert werden kann.
Eine weitere Bedingung ist die Kursstabilität = Richtungsgleichgewicht
(Marchaj, ebenda, S. 383 ff.). Um es in jeder Lage zu wahren, muß dem
seitlichen Auswandern des Segeldruckpunktes DP bei zunehmender Krängung
ein achterliches Auswandern des Lateraldruckpunktes DPL entgegengesetzt
sein. Diesem fließenden Vorgang wird, wie bekannt, behelfsweise dadurch
entsprochen, daß DP gegenüber DPL ein gewisser Vorsprung gegeben wird,
auch Lead oder Vorlauf genannt; nachteilig ist dabei, daß er bei geringer
Krängung zu groß, bei starker jedoch zu gering ist. Infolge dieser Se
gelluvgier ist Leeruder zu legen, was wiederum den Formwiderstand erhöht.
Eine weitere Beeinträchtigung der Fahrtleistung, die weitgehend unbeachtet
bleibt, weil der Vorgang durch den oben beschriebenen überdeckt wird,
entsteht durch die Verformung des Rumpfes bei Krängung. Er wird unsym
metrisch und nimmt im Umriß eine gekrümmte Gestalt an, deren verformte
Mittelachse einen nach Luv gerichteten Bogen beschreibt, der Rumpf-Luvgier
erzeugt und zusätzlich durch Leeruder kompensiert werden muß.
Dieses Ausbiegen der Mittelachse ist aber gerade die Voraussetzung dafür,
daß hohe Querstabilität erzeugt wird, ohne daß schwere Gewichte die Ver
drängung vergrößern, und damit den Formwiderstand des Rumpfes.
Ein zusätzlicher Nachteil der bekannten Kielboote besteht darin, daß die
optimale Wirkung des Kieles gerade dann zur Verfügung steht, wenn er senk
recht steht und eigentlich gar nicht gebraucht wird, weil kaum Lateral
kräfte herrschen. Hilfsweise wird dem mit Kielschwertern begegnet, die
dem Nachteil des überflüssigen Kiels ganz oder teils abhelfen, oder auch
mit Kimmschwertern, die allerdings einen hohen Konstruktions- und Bedie
nungsaufwand erfordern. Auch die bekannte Anordnung von Kimmkielen hat
den Nachteil, daß die Kielflächen verdoppelt werden, solange das Boot
aus den weiter oben angeführten Gründen möglichst aufrecht gesegelt wer
den muß.
3. Die Lösung der divergierenden Probleme, die sich in der Vielzahl der
unterschiedlichsten Bootstypen spiegelt, die jeweils nur Teilzwecke er
füllen, unvollkommene Kompromisse der einander widersprechenden Bedingungen
darstellen, wird ermöglicht durch ein Segelboot mit tetraederförmigem
Unterwasserschiff, die Anordnung der Ruderanlage im Anschluß an Kimm
kiele in Verbindung mit der Vorrichtung einer Steueranlage, welche die
Ruderblätter zweckentsprechend verschwenkt. Die Erfindung besteht demnach
aus drei Teilen, die aufeinander bezogen sind und ein zusammenhängendes
Ganzes bilden.
3.1 Der ins Wasser eintauchende Teil des Rumpfes in der Grundform eines
Tetraeders mit gestrecktem, gleichschenklig-dreieckigem Boden birgt in
sich je nach Lage drei Unterwasserschiffe: In horizontaler Lage das eines
Gleiters mit breiter, nach achtern anwachsender Auflagefläche; in seit
lich geneigter Lage die von Katamaranrümpfen, lang und schmal, deren
Bugsteven zusammenfallen und nach achtern auseinanderstreben (Fig. 1, 1).
Unter Krängung verwandelt sich die nach achtern zunehmende Breite des
Bodens ganz automatisch in zunehmende Tauchtiefe (Fig. 7 und 8). Die
den Boden begrenzenden Kanten = Kimm verwandeln sich dabei zu einer
Kiellinie, die zur ursprünglichen Mittelachse einen spitzen Winkel bildet.
Die Verdrängungskurve (Fig. 6) verändert sich dabei nur geringfügig,
sie nimmt vorn ein wenig zu, wird in der Mitte flacher, achtern etwas
höher und endet in einem Absatz, der das eintauchende Heck charakteri
siert (gestrichelte und volle Linie). Gewichtsschwerpunkt G, Hauptspant
und Auftriebsmittelpunkt Δ fallen in ihren Längskoordinaten zusammen. Jedoch ist Δ gegen G
seitlich ausgewandert und bildet dem Hebelarm h1 ein Drehmoment, ohne
daß die Kiellinie = Kimm in der Achse x (Fig. 8) eine nach Luv gerichtete Krümmung aufweist.
Damit ist das Problem der Rumpfluvgier gelöst (vergl. S.2, Zeile 12 ff.).
Ferner taucht der Kiel tiefer und steht senkrecht, entfaltet also bei
wesentlich geringer (halber) Größe einen größeren Lateralwiderstand als
ein Mittelkiel (Fig. 8, vergl. KK mit MK). Damit ist das Problem (vergl.
S.2, Zeile 21 ff.) gelöst.
3.2 Das Unterwasserschiff in der Form eines modifizierten Tetraeders
hat im Wesentlichen die gleiche Charakteristik wie die Grundform 3.1.
Abweichend davon besitzt es einen gekrümmten Boden, der vorn bis zur
Horizontalen aufgebogen ist, und Seiten (Bordwände), die bis zur Parallele
miteinander und zur Mittelachse eingebogen sind. Der Boden ist mittschiffs
und achtern durchgebogen. Die Kimm in Kielebene bildet ebenso eine Gerade
(Fig. 10 und 11). Das Verdrängungsvolumen achtern ist größer geworden,
vorn kleiner. Die Verdrängungskurve (Fig. 9) ist nach achtern verschoben.
Infolge der Ausbauchungen in Boden und Seiten ist das Verdrängungsmaximum H
nach achtern ausgewandert, G und Δ um Betrag a sind ihm gefolgt und liegen
dort, wo das Volumen an Breite und Tiefe zugenommen hat. Dort bildet G
mit dem um h2 vergrößerten Hebelarm h1 (vergl. Fig. 7 und 8) das Auf
richtemoment Δx h3, ohne daß die Kiellinie = Kimm in der Achse x
gekrümmt wäre (Fig. 11). Außerdem hat die Tauchtiefe des Kiels infolge
des tiefer eintauchenden Rumpfes zugenommen und den Lateralwiderstand
optimal erhöht. Damit ist das Problem Querstabilität (vergl. S. 1, Zeile 31ff.)
optimiert gelöst.
3.3 Das Problem der Richtungsstabilität ist anschaulich dargestellt auf
Zeichnungsblatt 6 (vergl. S. 2, Zeile 3 ff.). Auch mit modifizierter Kimm
durch Doppelknickspant oder Ausrundung bleiben alle Vorteile wie unter
3.1 und 3.2 beschrieben erhalten. Gleichzeitig mit dem tieferen Ein
tauchen des Achterschiffs unter zunehmender Krängung wandert der Lateral
druckpunkt DPL um den Betrag l' nach achtern (Fig. 13.2) und seitwärts
(Fig. 14). Der Segeldruckpunkt DP um den Betrag s senkrecht zur Kiel
linie = Kimm seitlich versetzt bildet ein Drehmoment aus Segeldruck x s,
welches den Rumpf in den Wind drehen würde: die bekannte Segelluvgier.
Dem wirkt entgegen ein rückdrehendes Moment aus Lateraldruck x l',
bezogen auf seine Projektionsachse x. Da DP und DPL mit zunehmender Krän
gung gleichfalls auswandert, kompensieren sich die beiden Drehmomente auto
matisch: Die Kursstabilität ist gewährleistet, ohne daß zusätzlicher
Formwiderstand aus Luvruder induziert wird. Damit ist auch dieses Pro
blem eliminiert. Darüber hinaus bildet Achse x mit der Mittelachse einen
Winkel β, um den der Rumpf aufdriftet: Er segelt also tatsächlich höher
am Wind als seine Mittelachse! Die Weise, wie sich die gegeneinander
wirkenden Kräfte ausgleichen, ist graphisch dargestellt in dem Polar
diagramm (Fig. 16), indem die Resultierende r der Kräfte aus Segel und
Rumpf gleichgerichtet und entgegengesetzt wirkend sein müssen (Marchaj,
ebenda S. 98).
3.4 Die Art und Weise des einheitlichen Zusammenwirkens von Rumpfform,
Kiel und Ruder ermöglicht es, die Segellage des Bootes zu beeinflussen,
sie zu bestimmen und nach Bedarf zu korrigieren. Dazu ist es erforderlich,
daß zwei Kiele paarweise in stumpfem Winkel an beiden Seiten auf der Kimm
angesetzt sind dergestalt, daß sie sowohl horizontale als auch vertikale
Kräfte auszuüben vermögen. Die Größe des Winkels wird bestimmt von der
Dimensionierung der Segelfläche und ihrer Stellung in Relation zu Länge,
Breite und Tiefe des Tetraederrumpfes und der eigenen Flächengröße von
Kiel und Ruder. Er ist prinzipiell variabel, jedoch vorzugsweise orien
tiert an der Größe des Krängungswinkels ψ, auf dem das Boot überwiegend
segeln soll. Die feststehenden Kiele üben symmetrische Wirkungen aus,
ebenso der symmetrische Rumpf, solange das Boot in ebener Lage fährt.
Die an die Kiele gelenkig angeschlossenen Ruderblätter ermöglichen es,
durch ihre veränderliche Stellung den Rumpf 1. zu drehen und zu wenden
(wie bekannt), 2. zu krängen und aufzurichten und damit den Quertrimm zu
beeinflussen, 3. im achteren Bereich Staudruck zu erzeugen und ihn damit
anzuheben und damit den Längstrimm zu korrigieren. Die Weise, wie das
funktioniert, ist in Fig. 14 an der Backbordhälfte Bb und in Fig. 13.1
im Seitenriß dargestellt: Der Rumpfboden hebt sich bei schneller Fahrt
infolge Staudruck q1 im Vorschiff, seine Achse steigt um den Trimmwinkel τ
(Marchaj, ebenda S. 383-387) und das Boot gleitet auf. Dabei verliert es
an Verdrängung und gewinnt an Geschwindigkeit im Zustand des Halbgleitens,
auch Surfen genannt. Um es in die horizontale Lage überzuführen und in
den Zustand des Gleitens zu bringen, bedarf es einer Gegenkraft, die
durch Gewichtstrimm = Crew aufs Vordeck gewonnen werden kann oder durch
Staudruck unter dem Boden weiter achtern. Dieser wird erzeugt indem Ruder
einwärts geschwenkt werden, den Strömungsquerschnitt zwischen den Kielen
verengen und durch ihre auch abwärts gerichtete Stellung selbst Druck
erhalten, und dadurch den Staudruck q2 erzeugen, der q1 kompensiert.
Diese Methode hat den Vorteil, daß ein Einhandsegler die Plicht nicht zu
verlassen braucht, um eher in den Genuß schnellerer Fahrt zu kommen.
3.5 Die Steuerung der Ruderblätter unabhängig voneinander, wie es in den
bei den unter 3.1 bis 3.4 dargestellten Stellungen erforderlich ist, be
wirkt die Vorrichtung der Steueranlage. Diese besteht aus den Ruderachsen
(6), die mit den Steuerhebeln (Pinnen 4) durch ein Gelenk (Kopfgelenk wie
bekannt) verbunden sind. Eine Stellstange (5) koppelt die Pinnennocken
(Fig. 2). Die Darstellung entspricht der Ausgangslage = Ruhestellung, bei
der die Ruderblätter parallel stehen. Um die Stellung der Pinnen unabhängig
voneinander in jeder Richtung beweglich zu machen, ist die Stellstange an
sie mittels Kardan- oder Kugelgelenken gekoppelt (Fig. 2).
Paralleles Anheben der Pinnen verdreht die Kopfgelenke derart, daß die
Ruderblätter einwärts schwenken und den Strömungsquerschnitt verengen.
Die Wirkung ist wie unter 3.4 beschrieben (Fig. 3.1). Weiteres Anheben
steigert die Wirkung der Verengung bis zur Bremse, die die Fahrt rasch
stoppt und das Boot geeignet ist, Kollision in Notfällen zu vermeiden.
Trotzdem bleibt das Boot manövrierfähig und kann bei gleichzeitigem seit
lichem Verschwenken den Kurs ändern (Fig. 3.2).
Seitwärtsdrehen der Pinnen bewirkt, daß die Ruderblätter im Gegensinne
verschwenken, das einschwenkende stärker als das ausschwenkende. Gleich
zeitiges Anheben der einschwenkenden Pinne bewirkt Rückdrehung und Paral
lelstellung. Dabei steht der Stellhebel diagonal (Fig. 4).
Einwärtsdrehung der Pinnen bei gleichzeitigem Anheben der einen von beiden
bringt die Ruderblätter in Gleichrichtung mit den Kielen (2). Dabei
steht der Stellhebel senkrecht (Fig. 5).
Die gleiche Ruderstellung würde alternativ erreicht, wenn die Pinnen ab
wärts parallel gedrückt würden; das setzt aber voraus, daß auf eine Be
grenzung der Pinnenbeweglichkeit = Anschlag verzichtet würde, was die
Handhabung unbequemer machen würde (gestrichelte Linien). Diese Stellung
ermöglicht vorzugsweise das Segeln hoch am Wind. Um dieses Manöver abzu
brechen und die Wende einzuleiten, wird mit dem eingetauchten Ruderblatt
Gegenruder gegeben, d. h. der Stellhebel gesenkt bis zur Horizontalen
(Fig. 4: gestrichelte Linie). Dadurch verschwenkt das eingetauchte Blatt
so weit einwärts, daß es vermehrt Druck von unten bekommt, das Boot auf
richtet, bis der Luvkiel gleichfalls eintaucht und Druck von oben erhält.
Gemeinsam werfen beide dann den Rumpf über Stag und wenden es auf den
neuen Bug durch den Wind. Diese Funktion beschleunigt den Vorgang "Wende".
Dieselbe Stellung ermöglicht es funktionell anders benutzt, den Rumpf in
Krängung zu halten oder zu zwingen, wenn anders, z. B. durch mangelnden
Winddruck, trotz Leetrimm der Crew der angestrebte optimale Krängungswin
kel ψ, der relativ geringere Widerstände bedeutet, nicht erreicht werden
kann. In diesem Fall hält das senkrecht stehende Leeruder den Kurs, das
doppelt stark geneigte Luvruder erzeugt bei Berührung der Wasseroberfläche
(Fig. 10: w) dynamischen Auftrieb auf der Luvseite (vergl. Fig. 14, Bb).
Der Rumpf wird dadurch gestützt und bleibt in der angestrebten optimalen
Lage.
3.6 Eine alternative Version der Steueranlage besteht aus Ruderachsen,
an deren Kopfgelenke (wie bekannt) Stellhebel (6) angelenkt sind, die
mittels Kardan- oder Kugelgelenken (7) durch eine Stellstange verbunden
= gekoppelt sind. Ein weiteres Gelenk (7) in der Mitte wird durch einen
Hebel (8) gesteuert, der starr an eine Pinne (3) angeschlossen ist. Deren
Funktion ist die Gleiche wie die der unter 3.5 beschriebenen Steuerhe
bel (vergl. S. 5, Zeilen 30 ff.). Die horizontalen und vertikalen oder
diagonalen Steuerbewegungen entsprechen denen der Doppelpinnen und be
wirken mittels der Stellstange (4) die entsprechenden Ruderschwenkungen
(Fig. 12.1). Die Wirkung der jeweiligen Stellung der Pinne überträgt
sich auf die Stellung der Stellstange (Fig. 12.3) und die Stellung der
Ruderblätter (Fig. 12.2), welche letzteren tabellarisch schematisch
dargestellt sind. Dabei entsprechen die Stellungen 1. bis 5. in allen
drei Figuren einander.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Steuerhand an der Pinne nur
auf-und-ab und hin-und-her bewegt werden muß und nicht noch Drehbewe
gungen auszuführen hat wie an der Stellstange für zwei Pinnen. Dafür
ist diese Anordnung technisch aufwendiger. Außerdem ist die Pinne
schon bei Stellung 1. = Ruhelage anzuheben.
4. Ein Anwendungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen darge
stellt auf Blättern 5 und 6. Fig. 14 zeigt in der gestrichelten Umriß
form das Unterwasserschiff in ebener Lage zum Zwecke des Gleitens und
auf der Backbordseite (Bb) die dazu gehörige Stellung der Ruderblätter
(2) mit dem Stellwinkel (< β), der den Vorgang des Aufgleitens herbei
führt. Dem entspricht in Fig. 12.1, 12.2. und 12.3 die Steueranlage
in Stellung 4., in welcher die Pinne angehoben und die Ruderblätter
einwärts geschwenkt sind.
Im voll ausgezogenen Umriß zeigt Fig. 14 das Unterwasserschiff in
gekrängter Lage zum Zwecke des Hoch-am-Wind-Segelns und auf der Steu
erbordseite (Stb) die zugehörige Stellung des nun senkrecht stehenden,
in Kielebene gerichteten Ruderblattes, das maximale Aufdrift im Winkel
β zur Mittelachse bei minimalem Fahrtwiderstand liefert. Dabei ist der
Bb-Kiel ausgetaucht, der Rumpf lanzettlich schmal und schnell und rich
tungsstabil und erzeugt minimale Widerstände. Dem entspricht Stellung
3. oder 5. der Steueranlage.
Claims (7)
1. Segelbootsrumpf mit einem Unterwasserschiff in der Grundform eines
Tetraeders (Fig. 1 und 7), dadurch gekennzeichnet, daß seine Ver
drängungskurve (Fig. 6) in ihrem gesamten Verlauf positiv = konvex
gekrümmt ist; dabei weder am Anfang noch am Ende negativ = konkav
ausläuft; seine Breite nach achtern kontinuierlich zunimmt, seine
Tiefe dagegen abnimmt (Fig. 7 und 10).
2. Segelbootsrumpf mit einem Unterwasserschiff in der modifizierten
Form eines Tetraeders wie nach 1., dadurch gekennzeichnet, daß seine
Verdrängungskurve (Fig. 9) wie nach 1. gekrümmt ist, jedoch ihr
Flächenschwerpunkt = Auftriebsschwerpunkt nach achtern auswandert;
seine Breite wie nach 1. zunimmt, jedoch bis parallel zueinander und
zur Mittelachse ausläuft; seine Tiefe wie nach 1. abnimmt, jedoch
nach vorn bis horizontal ausläuft (Fig. 10, 13.1, 13.2 und 14).
3. Segelbootsrumpf wie nach 1. und 2., dadurch gekennzeichnet, daß
seine Kante = Kimm als Knickspant (Fig. 8), als Doppelknickspant
oder als Rundspant (Fig. 11 und 15) gestaltet sein kann.
4. Ruderanlage an einem Segelbootsrumpf nach 1., 2. und 3., dadurch
gekennzeichnet, daß an zwei Kimmkielen, deren Fläche zum Boden in ei
nem stumpfen Winkel steht, je ein Ruderblatt gelenkig angehängt ist
dergestalt, daß beide zusammenwirkend den Rumpf hydrodynamisch drehen,
wenden, vertrimmen, krängen und aufrichten können (Fig. 2., 3., 4.,
5. und 12.1, 12.2, 12.3).
5. Steueranlage für eine Ruderanlage nach 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Ruderblätter mit 2 Pinnen, die mittels Stellstange gekop
pelt sind, bewegt werden können (Fig. 2, 3, 4, 5).
6. Steueranlage für eine Ruderanlage nach 4., dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Ruderblätter mittels Stellhebeln an eine Stellstange ge
koppelt sind, die mit einer einzigen Pinne bewegt werden kann (Fig.
12.1, 12.2, 12.3).
7. Segelbootsrumpf nach 1., 2. und 3., Ruderanlage nach 4. und Steueranlage
nach 5. und 6. als komplexe Einheit, gekennzeichnet dadurch, daß unter
Krängung die hydrodynamischen Vortriebswiderstände verringert, der La
teralwiderstand vergrößert und die Drehmomente selbsttätig eliminiert
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996146961 DE19646961A1 (de) | 1996-11-13 | 1996-11-13 | Segelbootsrumpf mit tetraederförmigem Unterwasserschiff, Ruder- und Steueranlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996146961 DE19646961A1 (de) | 1996-11-13 | 1996-11-13 | Segelbootsrumpf mit tetraederförmigem Unterwasserschiff, Ruder- und Steueranlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19646961A1 true DE19646961A1 (de) | 1998-05-14 |
Family
ID=7811587
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996146961 Withdrawn DE19646961A1 (de) | 1996-11-13 | 1996-11-13 | Segelbootsrumpf mit tetraederförmigem Unterwasserschiff, Ruder- und Steueranlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19646961A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19837888C1 (de) * | 1998-08-20 | 2000-02-24 | Obermoser Franz | Schiffsrumpf |
NL1012716C2 (nl) * | 1999-07-27 | 2001-01-30 | Hubertus Adriaan Pothoven | Zeilboot. |
DE102011010962B3 (de) * | 2010-09-20 | 2012-03-15 | Jürgen Banning | Segelboot |
-
1996
- 1996-11-13 DE DE1996146961 patent/DE19646961A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19837888C1 (de) * | 1998-08-20 | 2000-02-24 | Obermoser Franz | Schiffsrumpf |
NL1012716C2 (nl) * | 1999-07-27 | 2001-01-30 | Hubertus Adriaan Pothoven | Zeilboot. |
WO2001007314A3 (en) * | 1999-07-27 | 2001-05-10 | Hubertus Adriaan Pothoven | Sailing boat |
DE102011010962B3 (de) * | 2010-09-20 | 2012-03-15 | Jürgen Banning | Segelboot |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69612995T2 (de) | Einzelrumpfwasserfahrzeug | |
DE69208337T2 (de) | Mehrrumpfschiff | |
EP0358888A1 (de) | Segelyacht | |
DE69511863T2 (de) | Seespiegeldurchtretendes stauflügel-wasserfahrzeug | |
DE69921173T2 (de) | Tragflügelsegelboot | |
DE3248049A1 (de) | Tragflaechen-segelfahrzeug | |
DE3886256T2 (de) | Schiff mit verbesserter Hydrodynamischer Leistung. | |
DE2500008B2 (de) | Hochgeschwindigkeitsboot | |
DE19646961A1 (de) | Segelbootsrumpf mit tetraederförmigem Unterwasserschiff, Ruder- und Steueranlage | |
DE2452642A1 (de) | Pannensichere steuereinrichtung fuer tragfluegelboote | |
DE60014245T2 (de) | Wasserfahrzeug mit schwenkbarem Segel | |
EP0350501B1 (de) | Segeljacht | |
AT524489B1 (de) | Wasserfahrzeug mit tragflügeln | |
AT516822B1 (de) | Segelboot | |
DE590270C (de) | Wasserfahrzeug | |
WO2020229185A1 (de) | Unterwasserfahrzeug | |
DE3432970A1 (de) | Rigg fuer ein segelfahrzeug | |
DE10235708B4 (de) | Segeljacht mit Gleitrumpf | |
DE3109307A1 (de) | Schwert mit schwertkasten fuer segelboote, insbesondere segelbretter | |
DE3338491A1 (de) | Segelanordnung fuer wasserfahrzeuge | |
DE10134778B4 (de) | Segelboot mit stark eingezogenen Wasserlinien | |
EP4361013A1 (de) | Wasserfahrzeug mit einer tragflügelanordnung | |
DE3122863A1 (de) | "segelboot" | |
DE3011642C2 (de) | Segelfahrzeug | |
DE460399C (de) | Motorsegelschiff |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |