DE19646667A1 - Verfahren zum Herstellen eines mikromechanischen Relais - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines mikromechanischen RelaisInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herstellen eines mikromechanischen Relais.
Ein Relais dient grundsätzlich zum Schalten von elektrischen
Strömen. Da das Schalten von elektrischen Strömen in der
Technik häufig bewerkstelligt werden muß, gibt es ein großes
Anwendungsgebiet für Relais. In neuerer Zeit wurden mikro
mechanische Relais entwickelt, die durch die Anwendung der
Halbleitertechnologie auf einem neuen elektrostatischen
Wirkprinzip basieren.
Dieses elektrostatische Wirkprinzip ermöglicht das fast lei
stungslose Schalten von Strömen. Diese Eigenschaft ist vor
allem bei Anwendungen von Bedeutung, für die kein Anschluß
an das Stromnetz möglich ist, also bei Anwendungen, deren
Leistungsversorgung durch eine Batterie geliefert wird. Sol
che Anwendungen finden sich in zunehmendem Maße beispiels
weise bei der drahtlosen Übermittlung in der Kommunikations
technik. Um hier eine ausreichende Betriebsdauer zu gewähr
leisten, muß auf einen geringen Leistungsverbrauch geachtet
werden. Dabei kann ein mikromechanisches Relais sinnvoll
eingesetzt werden.
Ein zweites beispielhaftes Anwendungsfeld für ein mikrome
chanisches Relais ist das Schalten von Hochfrequenzsignalen.
Ein solches Hochfrequenzrelais muß einen geringen Wellenwi
derstand aufweisen, um beispielsweise in der Hochfrequenz-
Meßtechnik eingesetzt werden zu können. Ein mikromechani
sches Relais weist diese Eigenschaft auf, so daß gerade in
der Hochfrequenztechnik ein derartiges Bauteil sehr große
Vorteile bietet. Aus der DE 42 05 029 C1 und der DE 44 37 261 C1
sind beispielsweise elektrostatisch betätigte, mikromechani
sche Relais bekannt. Die elektrostatischen Kräfte werden je
weils nach dem gleichen Prinzip erzeugt. Zwischen zwei Kon
densatorplatten wird eine Spannung angelegt. Eine mikrome
chanische Struktur als bewegliche Gegenelektrode ändert ihre
Position relativ zu einer festen Elektrode aufgrund der
elektrostatischen Kraft. Beim Anlegen einer Spannung an die
Elektroden wird somit die bewegliche Gegenelektrode von der
festen Elektrode angezogen.
Zur Herstellung des mikromechanischen Relais muß eine frei
stehende bewegliche Struktur erzeugt werden, die die Kon
taktstücke trägt. Dies geschieht bei den bekannten Ausfüh
rungsformen durch einen Rückseitenätzprozeß. Dabei wird der
Wafer von der Rückseite her in einem KOH-Ätzbad durchgeätzt,
bis die Struktur freistehend ist. Aufgrund der spezifischen
Ätzwinkel bei diesem Prozeß ist der Platzbedarf für eine
Struktur wesentlich größer als die Struktur selbst. Somit
ist bei dem bekannten Herstellungsverfahren für mikromecha
nische Relais der Flächenbedarf pro Bauteil bei der Herstel
lung wesentlich größer als der Flächenbedarf, den das ferti
ge Bauteil schließlich besetzt.
Wurde nun gemäß den bekannten Verfahren eine bewegliche
Struktur mittels eines Rückseitenätzprozesses freigelegt, so
ist die Struktur zwar nun freistehend, wobei aber unter der
freistehenden Struktur, d. h. dem beweglichen Balken, kein
Substratmaterial mehr vorliegt, das als Elektrode dienen
könnte. Somit muß zumindest ein zweiter Chip, der eine fest
stehende Elektrode aufweist, über dem prozessierten Chip
angebracht werden, an dem nun eine Spannung angelegt werden
kann. Das Verbinden der zwei Chips, das sogenannte Chipbon
den, ist aber sehr aufwendig und schwierig.
Bei allen bekannten mikromechanischen Relais trägt der frei
stehende Balken die Kontaktstrukturen, eine Möglichkeit be
steht darin, diese Kontaktstruktur längs auf dem Balken zu
führen. Dies weist allerdings den Nachteil auf, daß diese
Metallstruktur sehr dünn sein muß, um den Thermobimetall
effekt zwischen dem tragenden Balken und der Leiterbahn zu
verringern. Es ist daher üblich, mikromechanische Relais mit
einem doppelten Kontakt herzustellen, bei denen ein Kontakt
bügel quer über die bewegliche Balkenspitze verläuft. Durch
diese Anordnung ist die Verwölbung des Balkens aufgrund des
Thermobimetalleffekts vermieden.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik besteht die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein einfaches und
platzsparendes Verfahren zum Herstellen eines mikromechani
schen Relais zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 ge
löst.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Her
stellen eines mikromechanischen Relais mit folgenden Schrit
ten:
Bereitstellen eines Substrats mit einer leitfähigen festen Elektrode in dem Substrat oder auf demselben;
Aufbringen einer Opferschicht;
Aufbringen einer leitfähigen Schicht und Strukturieren der leitfähigen Schicht zur Festlegung einer Balkenstruktur als bewegliche Gegenelektrode gegenüber der festen Elektrode, und Aufbringen eines Kontaktbereichs, wobei sich die leitfä hige Schicht zwischen einem Verankerungsbereich und dem Kon taktbereich erstreckt und gegenüber dem Kontaktbereich iso liert ist; und
Entfernen der Opferschicht mittels Ätzen, um die Balken struktur mit einem beweglichen Bereich und einem an dem Ver ankerungsbereich an dem Substrat befestigten Bereich zu er zeugen.
Bereitstellen eines Substrats mit einer leitfähigen festen Elektrode in dem Substrat oder auf demselben;
Aufbringen einer Opferschicht;
Aufbringen einer leitfähigen Schicht und Strukturieren der leitfähigen Schicht zur Festlegung einer Balkenstruktur als bewegliche Gegenelektrode gegenüber der festen Elektrode, und Aufbringen eines Kontaktbereichs, wobei sich die leitfä hige Schicht zwischen einem Verankerungsbereich und dem Kon taktbereich erstreckt und gegenüber dem Kontaktbereich iso liert ist; und
Entfernen der Opferschicht mittels Ätzen, um die Balken struktur mit einem beweglichen Bereich und einem an dem Ver ankerungsbereich an dem Substrat befestigten Bereich zu er zeugen.
Bei einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfin
dungsgemäßen Verfahrens werden zwei Kontakte in oder auf dem
Substrat gebildet, wobei sich der gebildete Kontaktbereich
zumindest zwischen den Kontakten und über denselben durch
die Opferschicht beabstandet von denselben erstreckt.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird die Opferschicht nach
dem Aufbringen derselben strukturiert, um den Verankerungs
bereich der Balkenstruktur gegenüber dem Substrat festzule
gen.
Gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel des er
findungsgemäßen Verfahrens wird die Opferschicht derart ge
ätzt, daß ein Teil der Opferschicht stehen bleibt, um eine
Verankerungsschicht für den feststehenden Teil der Balken
struktur für eine Verankerung an dem Substrat zu bilden. Bei
diesem Ausführungsbeispiel können aus der leitfähigen Struk
tur ferner zwei auf der Opferschicht angeordnete Kontakte
strukturiert werden, wobei die Opferschicht dann derart ge
ätzt wird, daß ferner zwei Trägerbereiche der Opferschicht
auf dem Substrat verbleiben, auf denen die Kontakte angeord
net sind.
Gemäß bekannten Fertigungsverfahren für Mikrorelais kommt
meist ein Bulk-Mikromechanikprozeß zum Einsatz, bei dem ein
Rückseitenätzschritt notwendig ist. Dies ist bei dem erfin
dungsgemäßen Relais nicht der Fall, da dasselbe mittels
Techniken der Oberflächenmikromechanik gefertigt wird. Durch
die Verwendung der Oberflächenmikromechanik ist das erfin
dungsgemäße Verfahren unabhängig vom Substratmaterial. Fer
ner kann dadurch die Bauteilgröße und die zur Herstellung
benötigte Chipfläche kleingehalten werden.
Vorzugsweise wird zur Entfernung der Opferschicht ein
Trockenätzprozeß verwendet. Dies ist möglich, indem als Op
ferschicht, die auch als Distanzschicht bezeichnet werden
kann, ein organisches Opferschichtmaterial verwendet wird.
Ein solches organisches Opferschichtmaterial ist beispiels
weise Polyimid. Durch das Verwenden des Trockenätzens ist
das Problem eines Anhaftens der beweglichen Balkenstruktur
nach dem Ätzen an dem Substrat oder an einer Schicht, die
auf das Substrat aufgebracht ist, vermieden. Die freigeätz
ten Strukturen werden nicht an das Substrat gezogen, sondern
bleiben frei stehen.
Zur Funktion eines elektrostatisch betätigten mikromechani
schen Relais ist es zwingend notwendig, daß sich Elektrode
und Gegenelektrode in unmittelbarer Nähe befinden. Bei bis
her bekannten Verfahren zum Herstellen eines mikromechani
schen Relais wird dies durch das Bonden von zwei Chips er
reicht. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist dieses Bonden
nicht notwendig, da das Substratmaterial während der Her
stellungsschritte nicht entfernt wird. Das Relais wird also
vollständig auf dem Wafer gefertigt, wobei nur die Oberflä
che des Wafers prozessiert wird.
Um eine präzise Funktion eines mikromechanischen Relais zu
gewährleisten, ist es vorteilhaft, die später freistehende
Balkenstruktur mit einer Vorauslenkung zu beaufschlagen. Um
eine hochgenaue Funktionsweise des mikromechanischen Relais
sicherzustellen, muß diese Vorauslenkung der Balkenstruktur
exakt kontrolliert werden können. Die vorliegende Erfindung
schafft einen Schichtaufbau der Balkenstruktur, der es er
möglicht, beispielsweise durch die Wahl einer geeigneten
Streifenbreite das Naß der Vorauslenkung genau einzustellen.
Es ist daher nicht notwendig, Prozeßparameter oder Schicht
dicken zu verändern, um einen anderen Spannungszustand in
der Balkenstruktur zu erreichen. Dies ist gemäß der vorlie
genden Erfindung sowohl für einseitig als auch für zweisei
tig eingespannte Balken möglich.
Um die Kontaktfläche zwischen dem quer zu der beweglichen
Balkenstruktur verlaufenden Kontaktbereich und den zwei mit
tels des Relais zu schaltenden Kontakten zu erhöhen, wird
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
auf dem quer zu der Balkenstruktur verlaufenden Kontaktbe
reich eine Schicht mit einer Druckspannung aufgebracht. Da
durch wird der Kontaktbereich nach unten ausgelenkt. Nach
dem Anlegen einer Spannung zwischen der festen Elektrode und
der beweglichen Gegenelektrode wird durch die elektrostati
schen Kräfte der Balken so weit nach unten gezogen, bis der
Kontaktbereich, der hierin als auch Kontaktbügel bezeichnet
wird, fast plan auf den Kontakten auf dem Substrat aufliegt.
Dadurch wird eine große Kontaktfläche erzeugt. Außerdem wird
durch die in dem Kontaktbügel gespeicherte Energie das Öff
nen des Relais zusätzlich beschleunigt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können einseitig einge
spannte und zweiseitig eingespannte Balken als Gegenelek
troden benutzt werden. Um eine Vorauslenkung für beide Va
rianten zu erreichen, sind eigentlich zwei unterschiedliche
Spannungszustände notwendig. Durch einen geeigneten Schicht
aufbau und eine geeignete Wahl der Ätzwinkel bei Strukturie
ren der leitfähigen Schicht zur Festlegung der Balkenstruk
tur ist es aber möglich, bei gleichen Prozeßschritten für
beide Varianten eine Vorauslenkung zu erreichen. Um eine
Querverwölbung der Balkenstruktur zu vermeiden, wird die
Balkenstruktur vorzugsweise als eine Mehrzahl nebeneinander
liegender Einzelbalken ausgebildet. Diese Einzelbalken wer
den vorzugsweise komplett durchgeätzt, wodurch die gesamte
Balkenstruktur aus nebeneinander angeordneten langen Strei
fen besteht. Diese Ausgestaltung der Balkenstruktur unter
stützt die Sicherstellung einer Vorauslenkung sowohl für
eine einseitig eingespannte Balkenstruktur als auch eine
zweiseitig eingespannte Balkenstruktur. Durch eine geeignete
Wahl der Verfahrensschritte der vorliegenden Erfindung wird
es möglich, die Vorauslenkung der Balkenstruktur durch eine
geometrische Veränderung der Einzelbalken, beispielsweise
eine Änderung der Breite der langen Streifen, zu steuern,
während die Prozeßparameter konstant gehalten werden können.
Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den ab
hängigen Ansprüchen definiert.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenschnittansicht des Schichtaufbaus gemäß
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfin
dungsgemäßen Herstellungsverfahrens;
Fig. 2 eine Vorderschnittansicht entlang der Linie II-II
von Fig. 1;
Fig. 3 schematisch eine Draufsicht einer einseitig einge
spannten Balkenstruktur mit Verankerungsbereich und
Kontaktbügel;
Fig. 4 schematisch eine Seitenschnittansicht eines mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten mi
kromechanischen Relais mit einseitig eingespannter
Balkenstruktur;
Fig. 5 schematisch eine Draufsicht einer zweiseitig einge
spannten Balkenstruktur mit Kontaktbügeln und zwei
Verankerungsteilbereichen;
Fig. 6 bis 8 schematische Draufsichten unterschiedlich
ausgestalteter einseitig eingespannter Balkenstruk
turen jeweils mit Kontaktbügel und Verankerungsbe
reich;
Fig. 9a eine Schnittansicht des Schichtaufbaus und des Ätz
winkels eines Einzelbalkens der Balkenstruktur ge
mäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Er
findung;
Fig. 9b die Spannungszustände in dem in Fig. 9a dargestell
ten Schichtaufbau; und
Fig. 10a und 10b Seitenschnittansichten zur Veranschauli
chung eines weiteren Ausführungsbeispiels des er
findungsgemäßen Verfahrens.
Im folgenden wird nun anhand der Fig. 1 und 2 ein erstes be
vorzugtes Ausführungsbeispiel des Herstellungsverfahrens ge
mäß der vorliegenden Erfindung näher erläutert.
In Fig. 1 sind alle Schichten dargestellt, die zur Herstel
lung eines mikromechanischen Relais gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung benötigt wer
den. Es ist jedoch für Fachleute offensichtlich, daß das er
findungsgemäße Verfahren nicht alle im folgenden gemäß Fig.
1 beschriebenen Verfahrensschritte aufweisen muß, wobei fer
ner alternative Materialien verwendet werden können.
Als Basismaterial wird zunächst ein Substrat 10, das bei dem
bevorzugten Ausführungsbeispiel ein Siliziumwafer ist, be
reitgestellt. Auf das Substrat 10 wird nachfolgend eine Iso
lationsschicht 12 aufgebracht, die bei dem bevorzugten Aus
führungsbeispiel aus SiO2 besteht. Anschließend wird eine
Haftschicht 14 auf der Isolationsschicht 12 abgeschieden,
woraufhin eine leitfähige Schicht 16 auf der Haftschicht 14
abgeschieden wird. Die Haftschicht 14 dient dazu, die Haf
tung zwischen der Isolationsschicht 12 und der leitfähigen
Schicht 16 zu verbessern. Die Haftschicht 14 besteht bei dem
bevorzugten Ausführungsbeispiel aus NiCr. Alternativ könnte
die Haftschicht aus TiW bestehen. Die leitfähige Schicht be
steht bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel aus Gold (Au).
Alternativ könnte die leitfähige Schicht 16 aus einem belie
bigen Metall, vorzugsweise einem edlen Metall bestehen. Die
Goldschicht 16 und die NiCr-Schicht 14 werden bei dem bevor
zugten Ausführungsbeispiel nachfolgend mittels eines photo
lithographischen Verfahrens strukturiert, um eine festste
hende Elektrode 18, einen Verankerungskontaktbereich 20 so
wie einen ersten Kontakt 22 und einen zweiten Kontakt 24
(siehe Fig. 2) festzulegen.
Statt des oben beschriebenen Verfahrens zum Herstellen der
feststehenden Elektrode, des Verankerungskontaktbereichs,
sowie des ersten und des zweiten Kontakts, könnten diese Be
reiche auch durch eine geeignete Dotierung in dem Substrats
10 erzeugt werden.
Nachfolgend wird auf die nun vorliegende Struktur eine Op
ferschicht oder Distanzschicht 26 aufgebracht, die bei dem
bevorzugten Ausführungsbeispiel aus Polyimid besteht. Diese
Opferschicht 26 wird bei dem ersten bevorzugten Ausführungs
beispiel, beispielsweise photolithographisch, strukturiert,
um einen Verankerungsbereich, der bei dem bevorzugten Aus
führungsbeispiel durch den Verankerungskontaktbereich 20 de
finiert ist, festzulegen.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungs
gemäßen Verfahrens, bei dem ein Teil der Opferschicht als
Verankerungsschicht verwendet wird, wird später bezugnehmend
auf die Fig. 10a und 10b erläutert.
Im Anschluß wird bei dem ersten bevorzugten Ausführungsbei
spiel ein Schichtverbund bestehend aus einer ersten Passi
vierungsschicht 28, einer ersten Haftschicht 30, einer leit
fähigen Schicht 32, einer zweiten Haftschicht 34 und einer
zweiten Passivierungsschicht 36 aufgebracht. Die Materialien
dieser Schichten 28 bis 36 sind bei dem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel derart gewählt, da sich ein SiO2-NiCr-Au-
NiCr-SiO2-Schichtverbund ergibt. Dieser Schichtverbund
stellt die Grundlage für die spätere bewegliche Gegenelek
trode dar.
Der Schichtverbund bestehend aus den Schichten 28, 30, 32,
34, 36 wird strukturiert, um eine Balkenstruktur, die später
als bewegliche Gegenelektrode 39 gegenüber der festen Elek
trode 18 dienen soll, festzulegen. Die Ausgestaltung dieser
Balkenstruktur wird nachfolgend näher erläutert. Die Elek
trodenstruktur ist bei diesem Ausführungsbeispiel über den
Verankerungskontaktbereich 20 fest mit dem Substrat 10 ver
bunden. Alternativ könnte die Elektrodenstruktur bei diesem
Ausführungsbeispiel ohne den Verankerungskontaktbereich 20
fest mit dem Substrat 10 verbunden sein. An dem anderen Ende
ist die Elektrodenstruktur durch die Opferschicht 26 von dem
Substrat beabstandet.
Nachfolgend wird auf die gebildete Struktur ein Photolack 38
aufgebracht. Der Photolack 38 wird strukturiert, um eine
Maske zum Aufbringen eines Kontaktbügels 40 zu bilden. Bei
den bevorzugten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Er
findung besteht der Kontaktbügel 40 aus Gold und ist über
die Passivierungsschichten 28 und 36 isoliert an dem später
beweglichen Ende der Balkenstruktur angebracht. Ferner ist
bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel unter dem Kontaktbü
gel 40 wiederum eine Haftschicht 42, die aus NiCr besteht,
angeordnet.
Es ist offensichtlich, daß die Bildung und Strukturierung
der leitfähigen Schicht und des Kontaktbereichs auf eine von
der oben beschriebenen abweichende Art und Weise gebildet
werden kann.
Anschließend wird die Opferschicht 26, die bei dem bevorzug
ten Ausführungsbeispiel aus Polyimid besteht, in einem
Trockenätzprozeß entfernt. Dabei ist es, um ein sicheres
Freiätzen der Balkenstruktur zu gewährleisten, sinnvoll,
wenn zuerst die Spitze des Balkens bei der in Fig. 1 darge
stellten einseitig aufgehängten Balkenstruktur freigeätzt
wird und die Ätzfront dann nach und nach zum eingespannten
Ende des Balkens hin verläuft. Bei einem derartigen Ätzen
wölbt sich der Balken durch den gewählten Schichtaufbau im
mer mehr nach oben, so daß kein Anhaften des Balkens an dem
Substrat auftreten kann.
Alternativ wird bei einem Herstellungsverfahren für eine
zweiseitig eingespannte Balkenstruktur die Polyimidschicht
von der Mitte der Struktur her zu den jeweiligen Veranke
rungsteilbereichen hin weggeätzt. Wie nachfolgend detail
lierter erläutert wird, wird die Ätzfront dadurch gesteuert,
daß in dem beweglichen Bereich der Balkenstruktur die Ätz
angriffsfläche vergrößert ist.
Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie II-II von
Fig. 1. Wie in Fig. 2 dargestellt ist, sind der erste und
der zweite Kontakt 22 und 24 bei dem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel mit Kontakthöckern 44 bzw. 46 versehen, um
beim Schließen des Relais eine Kontaktierung mit dem Kon
taktbügel 40 zu erleichtern.
Da die Goldschicht des Kontaktbügels 40 unter Zugspannung
steht, würde dies zu einer Verformung nach oben führen. Um
eine solche Auslenkung zu verhindern, ist bei dem bevorzug
ten Ausführungsbeispiel eine TiW-Schicht 48 auf die Gold
schicht aufgebracht. Die TiW-Schicht steht unter Druckspan
nung. Ist diese Druckspannung größer als die resultierende
Zugspannung der Goldschicht, wird der Kontaktbügel nach un
ten verformt. Um eine optimale Kontaktfläche des Kontaktbü
gels 40 mit den Kontakthöckern 44 und 46 zu erhalten, ist es
notwendig, daß der Kontaktbügel 40 an einer bestimmten Stel
le und zwar in der Mitte der Kontakthöcker 44 und 46 wieder
nach oben verformt. Beim Schließen des Relais legt sich dann
der Kontaktbügel 40 an die Kontakthöcker 44 und 46 an und
liegt fast plan auf, so daß die Kontaktfläche groß wird.
Dies wird erreicht, indem an diesen Stellen die TiW-Schicht
48 auf dem Kontaktbügel 40 entfernt wird, so daß durch die
Zugspannung in der Goldschicht der Kontaktbügel wieder nach
oben ausgelenkt wird. An der Unterseite des Kontaktbügels 40
ist eine Isolationsschicht 50 angebracht, um eine mögliche
Kontaktierung des Kontaktbügels 40 mit der feststehenden
Elektrode 18 zu verhindern.
Wird nun durch Anlegen einer Spannung zwischen den beiden
Elektroden, d. h. der feststehenden Elektrode 18 und der be
weglichen Elektrode 39, ein elektrisches Feld zwischen den
selben aufgebaut, so entsteht eine elektrostatische Kraft,
die den Balken zu dem Substrat hin anzieht, so daß der Kon
taktbügel 40 eine leitfähige Verbindung zwischen den Kon
takthöckern 44 und 46 herstellt. Wird die Spannung wieder
unterbrochen, wirkt keine elektrostatische Kraft mehr und
die Gegenelektrode 39 geht aufgrund der Rückstellkraft des
Balkens wieder in die Ausgangslage zurück. Dadurch wird die
leitfähige Verbindung zwischen den Kontakthöckern 44 und 46,
die durch den Kontaktbügel 40 gebildet wurde, wieder gelöst.
Die genannte Rückstellkraft ist bei einem beidseitig einge
spannten Balken größer als bei einem einseitig eingespannten
Balken.
In Fig. 3 ist eine schematische Draufsicht einer Balken
struktur mit Verankerungsbereich und Kontaktbügel darge
stellt. Die Balkenstruktur ist als eine Mehrzahl von Einzel
balken 52 strukturiert. An dem beweglichen Ende der Einzel
balken 52 ist isoliert quer zum Verlauf der Einzelbalken 52
der Kontaktbügel 40 angeordnet. Die Kontaktbügel 52 sind in
einem Verankerungsbereich 54 an dem Substrat befestigt. So
mit ergibt sich eine einseitig, am Verankerungsbereich 54
eingespannte Balkenstruktur, an deren beweglichem Ende der
Kontaktbügel 40 angeordnet ist. Die Balkenstruktur ist bei
diesem Ausführungsbeispiel als nebeneinander angeordnete
Einzelbalken 52 ausgebildet, um eine Querverwölbung der
freistehenden Strukturen zu vermeiden.
In Fig. 4 ist eine schematische Seitenschnittansicht eines
einseitig eingespannten mikromechanischen Relais darge
stellt. Beim Anlegen einer Spannung zwischen den Elektroden
18 und 39 wird das bewegliche, vorgespannte Ende der Balken
struktur zu dem Substrat 10 hingezogen, woraufhin der Kon
taktbügel 40 auf dem Substrat angeordnete Kontakthöcker lei
tend miteinander verbindet.
In Fig. 5 ist eine schematische Draufsicht einer zweiseitig
eingespannten Balkenstruktur dargestellt. Wiederum besteht
die Balkenstruktur aus Einzelbalken 56 bzw. 58, die jeweils
an einem Verankerungsteilbereich 60 bzw. 62 an einem Sub
strat befestigt sind. Der Kontaktbügel 40 ist bei der zwei
seitig eingespannten Balkenstruktur in der Mitte der Balken
angeordnet.
Zur erfindungsgemäßen Herstellung eines Mikrorelais mittels
der Oberflächenmikromechanik werden die Technologien der
hochintegrierten Schaltungen verwendet. Das bedeutet, daß
nur Planartechniken eingesetzt werden. Auf einem Basis
material, einem Wafer, werden also Schichten ganzflächig
abgeschieden und strukturiert. Durch öfteres Wiederholen
dieses Vorganges entsteht der nötige Schichtaufbau.
Um zwischen zwei Schichten, die durch eine Distanzschicht
voneinander getrennt sind, eine Spannung anlegen zu können,
müssen diese Schichten über eine gewisse elektrische Leit
fähigkeit verfügen. Daher werden für diese Schichten Metalle
verwendet. Um bei Berührung dieser Schichten, die Elektroden
darstellen, einen Kurzschluß zu vermeiden, muß zumindest ei
ne dieser Metallschichten isoliert sein. Bei dem oben be
schriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel geschieht dies
durch die zwei Passivierungsschichten 28 und 36, die auf der
Unterseite und der Oberseite der beweglichen Elektrode abge
schieden werden. Somit ist die bewegliche Elektrode komplett
isoliert. Alternativ könnte eine Isolationsschicht auch auf
der feststehenden Elektrode 18 abgeschieden werden. Um die
Haftung einer derartigen Passivierungsschicht auf einer Me
tallschicht zu verbessern, ist es vorteilhaft, eine Zwi
schenschicht aufzubringen, die bei dem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel aus NiCr besteht. Alternativ könnte wie er
wähnt beispielsweise auch TiW als Material für die Haft
schicht verwendet werden.
Als Material für die kontaktbildenden Strukturen, d. h. die
Kontakthöcker 44 und 46 sowie den Kontaktbügel 40, wird vor
zugsweise ein edles Metall verwendet, da ein solcher Werk
stoff den Anforderungen an Kontaktwiderstand, Abbrand und
Schweißverhalten genügen kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung des mik
romechanischen Relais ist es nötig, die Opfer- oder Di
stanz-Schicht 26 zwischen den beiden Elektroden 18 und 39 zu
beseitigen. Um das Klebenbleiben der beweglichen Elektrode 39,
d. h. der Balkenstruktur, am Substrat zu verhindern, wird
diese Schicht vorzugsweise in einem Trockenätzprozeß ent
fernt. Bei einem solchen Trockenätzprozeß kann es zu Inhomo
genitäten kommen, d. h. die Opferschicht kann an einigen
Stellen schneller und an anderen Stellen langsamer entfernt
werden. Dadurch verstärkt sich wiederum die Gefahr des An
haftens der Balkenstruktur an dem Substrat, da sich der Bal
ken durch unregelmäßiges Freiätzen anfangs bereits so ver
wölben kann, daß es nach dem Entfernen der Opferschicht zu
einem Anhaften kommt.
Das oben beschriebene Anhaften kann durch ein Ausführungs
beispiel des erfindungsgeinäßen Verfahrens verhindert werden,
indem sichergestellt wird, daß zu Anfang die Balkenspitze
freigeätzt wird und dann nach und nach zum am Substrat be
festigten Balkenende hin die Opferschicht entfernt wird. Um
den Ätzvorgang in einem definierten Maße zu steuern, müssen
die Ätzzugangslöcher, die das Ätzen der Opferschicht ermög
lichen, in einer bestimmten Weise angeordnet werden.
Fig. 6 zeigt eine schematische Draufsicht einer einseitig
eingespannten Balkenstruktur mit Verankerungsbereich 54 und
Kontaktbügel 40. Die Balkenstruktur weist wiederum eine
Mehrzahl von Einzelbalken 64 auf. Allerdings sind bei dem in
Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel die Einzelbalken
keilförmig geformt. Im Bereich des Verankerungsbereichs 54
sind die Einzelbalken 64 breiter, während sie zu dem beweg
lichen Ende der Balkenstruktur, an dem der Kontaktbügel 40a
angebracht ist, hin zunehmend schmäler werden. Dadurch sind
die Ätzzugangsöffnungen, die durch die Zwischenräume zwi
schen den Einzelbalken 64 gebildet sind, am freien Ende der
Balkenstruktur groß und nehmen zu dem Verankerungsbereich
hin ab, wodurch die Ätzfront gesteuert werden kann, derart,
daß zunächst im Bereich des beweglichen Endes der Balken
struktur die Opferschicht schneller entfernt wird.
In Fig. 7 ist eine Balkenstruktur dargestellt, bei der eine
Mehrzahl von Ätzzugangsöffnungen 66 in einer Balkenstruktur,
die aus einem einzelnen Balken 68 gebildet ist, angeordnet
sind. Die Ätzzugangsöffnungen 66 sind im beweglichen Bereich
der Balkenstruktur näher beieinander angeordnet, um dadurch
die Ätzzugangsöffnungsfläche in diesem Bereich gegenüber den
Bereichen in der Nähe des Verankerungsbereichs 54 zu erhö
hen. Auch hierdurch wird ein schnelleres Ätzen im Bereich
des beweglichen Endes als in der Nähe des Verankerungsbe
reichs 54 erreicht, um ein Anhaften zu verhindern.
In Fig. 8 ist ein ähnliches Ausführungsbeispiel dargestellt,
bei dem wiederum eine Mehrzahl von Ätzzugangsöffnungen 70 in
einer Balkenstruktur, die aus einem einzelnen Balken 72 ge
bildet ist, angeordnet sind. Die Größe der Ätzzugangsöffnun
gen 70 nimmt von dem beweglichen Ende der Balkenstruktur zu
dem Verankerungsbereich 54 hin ab. Wiederum wird dadurch ein
gesteuertes Ätzen ermöglicht.
Die oben beschriebenen unterschiedlichen Geometrien der Bal
kenstruktur dienen alle dazu, ein sicheres Freiätzen der be
weglichen Elektroden zu garantieren und die Gefahr des An
haftens zu minimieren. Die Ätzfront wird natürlich auch da
durch gesteuert, daß die zu unterätzende Fläche bei den dar
gestellten Geometrien im Bereich des beweglichen Balkenendes
kleiner ist als im Bereich zu dem an dem Substrat befestig
ten Balkenende hin. Das bedeutet, daß die Opferschicht im
Bereich des beweglichen Balkenstrukturendes schneller abge
tragen werden kann, so daß ein definiertes Freiätzen möglich
wird.
Der gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegen
den Erfindung verwendete Trockenätzprozeß ist bezüglich des
Anhaftens gegenüber einem Naßätzprozeß vorteilhaft. Bei ei
nem naßchemischen Ätzprozeß wird meist durch die Adhäsions
kräfte der trocknenden Flüssigkeit die bewegliche Struktur
zum Substrat hingezogen, wo sie dann anhaftet. Folglich ist
es vorteilhaft, als Opferschichtmaterial ein solches Mate
rial zu wählen, das in einem Trockenätzprozeß entfernbar
ist. Vorteilhaft kann hierbei ein organisches Material, bei
dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfin
dung Polyimid, verwendet werden. Da eine derartige Schicht
normalerweise nur eine geringe Temperaturbeständigkeit auf
weist, müssen die nachfolgenden Prozeßschritte diesen Anfor
derungen angepaßt werden, dies ist bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zum Herstellen eines mikromechanischen Relais der
Fall.
Bei der Herstellung eins mikromechanischen Relais ist es nö
tig, unterschiedliche Schichten übereinander aufzubringen.
Diese Schichten sind normalerweise spannungsbehaftet. Das
bedeutet, daß jede Schicht eine eingeprägte Druck- oder Zug
spannung aufweist. Welche Art von Spannung eine jeweilige
Schicht aufweist, hängt von dem Schichtmaterial und von dem
Prozeßparametern ab. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Herstellung eines mikromechanischen Relais kann diese Eigen
schaft ausgenutzt werden, indem in definiertem Maße ein
Spannungszustand in der frei beweglichen Struktur erzeugt
wird. Dadurch kann eine Vorauslenkung des Balkens bewirkt
werden, so daß nach dem Schließen des Balkens eine noch
größere Menge an Energie in dem Balken gespeichert werden
kann. Diese zusätzliche Energie kann vorteilhaft genutzt
werden, um das Öffnen der Kontakte, d. h. das Lösen des Kon
taktbügels 40 von den Kontakthöckern 44 und 46, schnell be
werkstelligen zu können. Beim Betrieb eines Mikrorelais ist
ein derartiges schnelles Öffnen und Schließen der Kontakte
vorteilhaft.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die Passivie
rungsschichten 28 und 36 zum Definieren einer eingeprägten
definierten Eigenspannung der Balkenstruktur verwendet. In
Fig. 9a ist ein Schnitt durch einen Einzelbalken einer aus
mehreren Einzelbalken bestehenden Balkenstruktur darge
stellt. Der Schichtaufbau der zwei Passivierungsschichten 28
und 36, der zwei Haftschichten 30 und 34 sowie der leitfähi
gen Schicht 32 entspricht dem Schichtaufbau bei dem oben be
zugnehmend auf Fig. 1 beschriebenen bevorzugten Ausführungs
beispiel.
Dieser Schichtverbund hat zur Folge, daß sowohl beidseitig
eingespannte Balken als auch einseitig eingespannte Balken
nach oben verformt werden, wenn die resultierende Druckspan
nung der anderen Schichten durch die Druckspannung der unte
ren SiO2-Schicht 28 übertroffen wird. Vorzugsweise wird die
Schichtverbundstruktur in einem Winkel von näherungsweise
450 geätzt, so daß das Volumen der unteren SiO2-Schicht 28
größer ist als das Volumen der oberen SiO2-Schicht 36. Da
durch ist das Volumen der unteren Passivierungsschicht 28
bedingt durch den Ätzvorgang größer als das Volumen der obe
ren Passivierungsschicht 36, wodurch die durch die untere
Passivierungsschicht 28 bewirkte Druckspannung größer ist
als die durch die obere Passivierungsschicht 36 bewirkte
Druckspannung.
Durch eine Veränderung der Streifenbreite der Einzelbalken
einer Balkenstruktur kann die Vorauslenkung der Balken vari
iert werden. Da bei kleinen Streifen das Volumenverhältnis
der oberen SiO2-Schicht 36 zur unteren SiO2-Schicht 28 klein
ist, wird die Struktur stärker ausgelenkt. Bei breiteren
Streifen verringert sich die Vorauslenkung.
Durch eine eingeprägte Zugspannung der Haftschichten und der
Metallschicht kann die Auslenkung des Balkens nach oben un
terstützt werden.
In Fig. 9b sind die Spannungszustände in dem in Fig. 9a ge
zeigten Schichtverbund dargestellt. Wie dargestellt ist, ist
die durch die untere Passivierungsschicht 28 bewirkte Druck
spannung größer als die durch die obere Passivierungsschicht
36 bewirkte Druckspannung. Durch das nicht-vertikale Ätzen
der Einzelbalken und die Einstellung der Breite der Einzel
balken kann somit eine definierte Vorauslenkung der Balken
struktur erreicht werden. Alternativ kann eine solche Vor
auslenkung erreicht werden, indem die untere Passivierungs
schicht dicker gemacht wird als die obere Passivierungs
schicht, so daß wiederum die Druckspannung der unteren
Schicht größer ist als die Druckspannung der oberen Schicht.
Wie bereits bezugnehmend auf Fig. 2 beschrieben wurde, ist
der Kontaktbügel vorzugsweise mit einer Kompensationsschicht
beschichtet. Der Kontaktbügel schließt und öffnet die Strom
pfade, weshalb es nötig ist, den Kontaktwiderstand zwischen
dem Kontaktbügel und den zu kontaktierenden Anschlußflächen
so gering wie möglich zu halten. Um dies zu erreichen, muß
eine möglichst große Kontaktfläche zwischen dem Kontaktbügel
und den Anschlußflächen sichergestellt sein. Da das Schicht
material des Kontaktbügels mit einer Zugspannung behaftet
ist, kommt es zu einer Vorauslenkung des Kontaktbügels nach
oben. Um diese Verformung zu kompensieren, wird die Kompen
sationsschicht mit einer inversen Eigenspannung, also mit
einer Druckspannung, aufgebracht. Die Eigenspannung der Kom
pensationsschicht muß so groß sein, daß sie die Zugspannung
des Kontaktbügels übertrifft, denn nur dann wird das beweg
liche Kontaktstück nach unten verformt. Wie beschrieben, ist
es notwendig, daß sich die zwei Enden des Kontaktbügels wie
der nach oben verwölben, um zwischen den festen Anschlußflä
chen und den beweglichen Kontaktbügel eine optimale Kontakt
fläche zu erhalten. Dies wird erreicht, indem die Kompensa
tionsschicht nicht über die volle Länge des Kontaktbügels
aufgetragen wird, sondern nur bis zu der Stelle, an der sich
der Kontaktbügel wieder nach oben verwölben soll, also vor
teilhafterweise etwa in der Mitte der Anschlußflächen. An
dieser Stelle verliert die Kompensationsschicht ihre Wirkung
und die resultierende Eigenspannung des Materials aus dem
der Kontaktbügel gebildet ist, wirkt wieder auf die Struk
tur, so daß sich dieselbe an dieser Stelle wieder nach oben
verformt, wie in Fig. 2 dargestellt ist.
In den Fig. 10a und 10b sind Seitenschnittansichten des
Schichtaufbaus vor und nach dem Entfernen der Opferschicht
dargestellt, die zur Veranschaulichung eines zweiten bevor
zugten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung die
nen. Das zweite bevorzugte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel im we
sentlichen durch die Bildung des Verankerungsbereichs der
Balkenstruktur an dem Substrat. Die oben beschriebenen Aus
bildungen der Balkenstruktur und die beschriebenen Verfahren
zum Ätzen der Opferschicht sind auch für das zweite Ausfüh
rungsbeispiel anwendbar.
Als Basismaterial dient wiederum ein Substrat 100, das bei
diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls ein Siliziumwafer ist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Substrat 100 dotiert,
um eine feststehende Elektrode zu definieren. Dazu kann das
Substrat ganzflächig oder partiell dotiert sein. Auf das
Substrat 10 wird nachfolgend eine Isolationsschicht 12, bei
spielsweise SiO2 aufgebracht.
Nachfolgend wird auf die nun vorliegende Struktur eine Op
ferschicht oder Distanzschicht 126 aufgebracht, die bei die
sem Ausführungsbeispiel ebenfalls aus Polyimid besteht. Die
se Opferschicht 126 wird nun jedoch nicht photolithogra
phisch strukturiert, sondern bleibt als geschlossene ebene
Schicht stehen.
Auf diese Opferschicht 126 wird nun bei diesem Ausführungs
beispiel der bezugnehmend auf das erste Ausführungsbeispiel
beschriebene Schichtverbund aufgebracht. Der Schichtverbund
wird dann, beispielsweise photolithographisch, strukturiert,
um die Balkenstruktur und ferner die beiden durch das Relais
zu schließenden Kontakte, von denen nur einer, Kontakt 144,
in den Fig. 10a und 10b gezeigt ist, festzulegen. Bei oder
nach dieser Strukturierung wird die obere Passivierungs
schicht und die obere Haftschicht von den Kontakten ent
fernt. Nachfolgend wird mittels photolithographischer Ver
fahren, beispielsweise unter Verwendung einer Maske 130, an
dem später beweglichen Ende der Balkenstruktur isoliert von
derselben ein Kontaktbereich in der Form eines Kontaktbügels
140 gebildet, wobei an der Unterseite des Kontaktbügels zu
mindest partiell wiederum eine Haftschicht 142 angeordnet
sein kann.
Im Anschluß wird die Maske 130 entfernt und die Opferschicht
wird geätzt, derart, daß Teile der Opferschicht als Veranke
rungsbereich 150 für die bewegliche Gegenelektrode 139 und
als Trägerbereiche 152 für die Kontakte, von denen nur ei
ner, 144, in den Fig. 10a und 10b dargestellt ist, stehen
bleiben. Das Stehenbleiben des Verankerungsbereichs 150 und
der Trägerbereiche 152 für die Kontakte wird durch ein zeit
lich begrenztes Ätzen bewirkt, durch das die Balkenstruktur
zwar freistehend wird, jedoch im Verankerungsbereich noch
soviel Polyimid stehen bleibt, daß dieses als Verankerungs
schicht dienen kann.
Es ist offensichtlich, daß die Kontakte auch bei diesem Aus
führungsbeispiel vor dem Aufbringen der Opferschicht in oder
auf dem Substrat gebildet werden könnten und dann mit Kon
takthöckern versehen werden könnten.
Die vorliegende Erfindung schafft somit ein Verfahren zum
Herstellen eines mikromechanischen Relais, das ausschließ
lich einen oberflächenmikromechanischen Prozeß verwendet, so
daß der Flächenverbrauch pro Bauteil wesentlich verringert
ist. Ferner entfällt gemäß der vorliegenden Erfindung das
bei bekannten Herstellungsverfahren verwendete Chipbonden.
Claims (26)
1. Verfahren zum Herstellen eines mikromechanischen Re
lais mit folgenden Schritten:
- a) Bereitstellen eines Substrats (10; 100) mit einer leitfähigen festen Elektrode (18) in dem Substrat (10; 100) oder auf demselben;
- b) Aufbringen einer Opferschicht (26; 126);
- c) Aufbringen einer leitfähigen Schicht (32) und Strukturieren der leitfähigen Schicht (32) zur Festlegung einer Balkenstruktur als bewegliche Ge genelektrode (39; 139) gegenüber der festen Elek trode (18), und Aufbringen eines Kontaktbereichs (40; 140), wobei sich die leitfähige Schicht (32) zwischen einem Verankerungsbereich (54; 62; 150) und dem Kontaktbereich (40; 140) erstreckt und ge genüber dem Kontaktbereich (40; 140) isoliert ist; und
- d) Entfernen der Opferschicht (26; 126) mittels Ätzen, um die Balkenstruktur mit einem beweglichen Bereich und einem an dem Verankerungsbereich (54, 62; 150) an dem Substrat (10; 100) befestigten Bereich zu erzeugen.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem vor dem Schritt b)
zwei Kontakte (22, 24) in oder auf dem Substrat (10)
gebildet werden, wobei sich der im Schritt c) gebildete
Kontaktbereich (40) zumindest zwischen den Kontakten
(22, 24) und über denselben durch die Opferschicht (26)
beabstandet von denselben erstreckt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem die Opfer
schicht (26) nach dem Aufbringen derselben strukturiert
wird, um den Verankerungsbereich (54; 62) der Balken
struktur gegenüber dem Substrat (10) festzulegen.
4. Verfahren gemäß Anspruch 2 oder 3, bei dem eine Metall
schicht (16) ganzflächig auf dem Substrat abgeschieden
wird und zur Festlegung der festen Elektrode (18) und
der Kontakte (22, 24) photolithographisch strukturiert
wird.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem im
Bereich des Verankerungsbereichs (54; 62) der Balken
struktur vor dem Schritt b) eine Verankerungskontakt
fläche (20) erzeugt wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem im Schritt d) die
Opferschicht (126) derart geätzt wird, daß ein Teil der
Opferschicht (150) stehen bleibt, um eine Verankerungs
schicht für den feststehenden Teil der Balkenstruktur
für eine Verankerung an dem Substrat (100) zu bilden.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, bei dem im Schritt c) aus
der leitfähigen Struktur ferner zwei auf der Opfer
schicht angeordnete Kontakte (144) strukturiert werden,
wobei die Opferschicht im Schritt d) derart geätzt
wird, daß ferner zwei Trägerbereiche (152) der Opfer
schicht (126) auf dem Substrat verbleiben, auf denen
die Kontakte (144) angeordnet sind.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem
die Opferschicht (26) mittels Trockenätzen entfernt
wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 8, bei dem die Opferschicht
(26) aus Polyimid besteht.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem im
Schritt c) vor und nach dem Aufbringen der leitfähigen
Schicht (32) eine Passivierungsschicht (28, 36) aufge
bracht wird, derart, daß die leitfähige Schicht (32)
zwischen zwei Passivierungsschichten (28, 36) angeord
net ist.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, bei dem die leitfähige
Schicht (32) aus Gold besteht und die zwei Passivie
rungsschichten (28, 36) aus SiO2 bestehen.
12. Verfahren gemäß Anspruch 10 oder 11, bei dem die leit
fähige Schicht (32) und die Passivierungsschichten (28,
36) derart strukturiert werden, daß die unter der leit
fähigen Schicht (32) angeordnete Passivierungsschicht
(28) eine größere Druckspannung aufweist als die über
der leitfähigen Schicht (32) angeordnete Passivierungs
schicht (36), um eine Auslenkung des beweglichen Be
reichs der Balkenstruktur von dem Substrat (10; 100)
weg zu bewirken, wenn die Opferschicht (26; 126) ent
fernt ist.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12, bei dem die leitfähige
Schicht (32) und die Passivierungsschichten (28, 36)
derart strukturiert werden, daß nach dem Strukturieren
das Volumen der unter der leitfähigen Schicht (32) an
geordneten Passivierungsschicht (28) größer ist als das
Volumen der über der leitfähigen Schicht (32) angeord
neten Passivierungsschicht (36).
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13, bei dem
die über der leitfähigen Schicht (32) aufgebrachte Pas
sivierungsschicht (36) dünner ist als die unter der
leitfähigen Schicht (32) aufgebrachte Passivierungs
schicht (28).
15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, bei dem
die Balkenstrukturen aus einem einzelnen Balken (68;
72) besteht, in dem Ätzzugangsöffnungen (66; 70) zum
Ätzen der Opferschicht (26; 126) strukturiert sind.
16. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, bei dem
die Balkenstruktur aus einer Mehrzahl nebeneinander an
geordneter Einzelbalken (52; 56' 58; 64) besteht.
17. Verfahren gemäß Anspruch 16, bei dem das Maß der Aus
lenkung des beweglichen Bereichs der Balkenstruktur
durch das Einstellen der Breite der einzelnen Balken
(52; 56, 58; 64) gesteuert wird.
18. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 17, bei dem
im Schritt d) das Ätzen der Opferschicht (26; 126) der
art gesteuert wird, daß der unter dem beweglichen Be
reich der Balkenstruktur angeordnete Abschnitt der Op
ferschicht (26; 126) schneller geätzt wird als der im
Bereich des Verankerungsbereichs (54; 62; 150) angeord
nete Abschnitt der Opferschicht (26; 126).
19. Verfahren gemäß Anspruch 15, bei dem die Balkenstruktur
derart strukturiert wird, daß die flächenmäßige Ausdeh
nung der Ätzzugangsöffnungen (66; 70) zum Ätzen der Op
ferschicht (26; 126) von dem an dem Substrat (10; 100)
befestigen Bereich der Balkenstruktur (54, 62) zu dem
beweglichen Bereich der Balkenstruktur hin zunimmt.
20. Verfahren gemäß Anspruch 16, bei dem die Einzelbalken
(64) der Balkenstruktur zum beweglichen Bereich dersel
ben hin schmaler werdend, keilförmig strukturiert wer
den.
21. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 20, bei dem
der Kontaktbereich (40; 140) in der Form eines quer zu
der Balkenstruktur verlaufenden Kontaktbügels aufge
bracht wird, der isoliert von der leitfähigen Schicht
(32) der Balkenstruktur im beweglichen Bereich dersel
ben an derselben angebracht ist.
22. Verfahren gemäß Anspruch 21, ,bei dem der Kontaktbügel
(40; 140) auf der Oberseite desselben in dem Bereich,
der sich zwischen den Kontakten (22, 24) erstreckt, mit
einer Kompensationsschicht (48) versehen ist, die eine
Eigendruckspannung aufweist, die eine Eigenzugspannung
des Kontaktbügels (40; 140) kompensiert.
23. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 22, bei dem
der Kontaktbereich aus Gold besteht.
24. Verfahren gemäß Anspruch 22, bei dem die Kompensations
schicht aus TiW besteht.
25. Verfahren gemäß Anspruch 3, bei dem die Opferschicht
(26) derart photolithographisch strukturiert wird, daß
der Verankerungsbereich aus zwei Verankerungsteilberei
chen (60, 62) besteht, derart, daß die Balkenstruktur
an beiden Enden derselben den an dem Substrat befestig
ten Bereich aufweist und im mittleren Bereich den be
weglichen Bereich aufweist.
26. Verfahren gemäß Anspruch 6, bei dem die Opferschicht
derart geätzt wird, daß die Verankerungsschicht zwei
Verankerungsteilbereiche definiert, derart, daß die
Balkenstruktur an beiden Enden derselben den an dem
Substrat befestigten Bereich aufweist und im mittleren
Bereich den beweglichen Bereich aufweist.
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