DE19646041A1 - Einrichtung zur Steuerung einer Reinigungsanlage für Fahrzeugscheiben - Google Patents
Einrichtung zur Steuerung einer Reinigungsanlage für FahrzeugscheibenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Steue
rung einer Reinigungsanlage für Fahrzeugscheiben mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Als ein allgemein störendes Problem bei der Reinigung von
Fahrzeugscheiben mit einer mindestens einen Scheibenwischer
aufweisenden Reinigungsanlage stellt sich unter verschiede
nen Umständen eine Bildung eines für den Fahrzeugführer im
wesentlichen undurchsichtigen Nachschleiers beim Überwischen
der nassen bzw. feuchten Scheibe ein. Dieser Nachschleier
besteht im wesentlichen dann, wenn die zu wischende Ober
fläche der Fahrzeugscheibe in einen hydrophoben Zustand
übergegangen ist, was hauptsächlich durch auf die Scheibe
gelangte organische Verschmutzungen, z. B. organischer Stra
ßenschmutz, Reifenabrieb, Teer, Öle, Blütenstaub, Insekten
rückstände, Wachse aus Fahrzeugwaschanlagen und dergleichen,
verursacht wird. Durch die Wirkung der Hydrophobie der
Scheibe wird der im allgemeinen nicht sichtbare, hauchdünne
Wasserfilm, der beim Überwischen entsteht, in kleine Tröpf
chen auf gebrochen, so daß er als Schleier auftritt. Der so
entstandene sichtbehindernde Nachschleier dampft in der Re
gel innerhalb einiger Zehntelsekunden ab und die Scheibe
wird wieder klar und durchsichtig. Jedoch bildet sich bei
erneutem Überwischen zumeist ein neuer Nachschleier aus.
Besonders störend ist die Bildung des Nachschleiers bei Re
genfahrten und vor allem nachts bei Blendung durch die
Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge.
Aus den vorstehend beschriebenen Gründen ist es wichtig, das
Auftreten eines Nachschleiers rechtzeitig zu erkennen und
die Fahrzeugscheibe unter Anwendung einer speziellen Reini
gungsstrategie von dem hydrophoben Scheibenzustand in einen
normalen Zustand zu überführen.
Wenn die Reinigungsanlage des Fahrzeuges von einem Regensen
sor gesteuert wird, treten durch die Bildung des Nachschlei
ers weitere Probleme auf. Nämlich wird ein normaler Regen
sensor den Nachschleier als Befeuchtung detektieren und den
Wischerbetrieb unnötigerweise auch dann noch aufechterhal
ten, wenn nach dem Überwischen der Sensorfläche außer dem
Nachschleier gar keine neue Befeuchtung bzw. Beregnung er
folgt ist und die Scheibe nach dem Abdampfen des Nachschlei
ers eigentlich sauber und trocken wäre.
Aus der WO 95/10434 ist beispielsweise eine Einrichtung zur
automatischen Steuerung eines Scheibenwischermotors bekannt,
bei dem das Sensorsignal in einer Auswerteeinrichtung so
ausgewertet wird, daß der Wischermotor erst bei deutlicher
Benetzung bzw. Beregnung der Fahrzeugscheibe aktiviert wird,
wohingegen beim Auftreffen einer geringen Anzahl kleiner
Tropfen auf die Scheibe der Wischer inaktiv bleibt. Das wird
dadurch erreicht, daß die Auswerteeinrichtung die Anzahl von
Ereignissen in einer vorgegebenen Zeit, d. h. von Treffern
der Sensorfläche, und in einer Weiterbildung zusätzlich von
der Größe der auf treffenden Tropfen ausgeht und erst bei
Überschreiten eines Grenzwertes den Wischermotor aktiviert.
Eine solche Einrichtung ist jedoch nicht geeignet, das Auf
treten eines Nachschleiers zu detektieren und zu signalisie
ren bzw. eine dementsprechende Reinigungsstrategie zu akti
vieren.
Aus der EP 0 547 337 B1 ist eine andere Einrichtung zur
Steuerung einer Scheibenwischanlage mit mindestens einem
Scheibenwischer und einem im Wischfeld der Fahrzeugscheibe
angebrachten optoelektronischen Regensensor bekannt, dessen
sich über die Zeit änderndes Sensorsignal in einer Schal
tungsanordnung ausgewertet wird, und wobei die Schaltungs
anordnung Steuersignale zur Steuerung des Antriebsmotors der
Scheibenwischervorrichtung erzeugt. Bei dieser Steuerein
richtung wird für die Auswertung des Sensorsignals der Zeit
raum von kurz nach dem letzten, d. h. dem zweiten, Überwi
schen der Sensorfläche bis zum erneuten Wischerstart her
angezogen. Dabei wird der sich kurz nach dem zweiten Überwi
schen der Sensorfläche einstellende Maximalwert des Sensor
signals als neuer Referenzwert für den nächsten Wischzyklus
in die Schaltungsanordnung eingelesen. In Abhängigkeit von
diesem neuen Referenzwert wird automatisch ein neuer
Schwellwert für den erneuten Wischerstart mit ca. 95% des
Referenzwertes festgelegt. Letzteres wirkt sich aber ins
besondere dann nachteilig aus, wenn bei hydrophobem Schei
benzustand beim Überwischen ein Nachschleier entsteht. Die
ser Nachschleier wirkt gerade in der maßgeblichen Zeit, näm
lich kurz nach dem Überwischen der Sensorfläche. Die Ein
richtung gemäß EP 0 547 337 B1 würde beim Auftreten eines
Nachschleiers wegen der in diesem Fall exponentiellen Ab
klingkurve des Sensorsignals einen merklich geringeren Maxi
malwert des Sensorsignals feststellen und somit den neuen
Referenzwert und vor allem den neuen Schwellwert von ca. 95%
des neuen Referenzwertes deutlich zu niedrig festlegen.
Folge hiervon wäre, daß bei auftretendem Niederschlag die
Wischeranlage viel zu spät gestartet und zwischenzeitlich
ein gefährlicher, sichtbehindernder Belag auf der Scheibe
entstehen würde.
Außerdem ist die Steuerung der Wischeranlage durch die stän
dige Neufeststellung verschiedener zur Steuerung der Wi
scheranlage maßgeblicher Werte, wie Referenzwert, Schwell
wert bei Dauerbetrieb, Schwellwert bei Intervallbetrieb,
wobei außerdem noch die Qualität und Quantität des Nieder
schlages, d. h. wenige große Tropfen oder viele kleine Trop
fen, berücksichtigt werden sollen, ziemlich kompliziert und
unübersichtlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache und der Fahr
sicherheit dienende Steuerung einer Reinigungsanlage für
Fahrzeugscheiben zu entwickeln, welche außerdem die besonde
ren Bedingungen beim Auftreten eines Nachschleiers nach dem
Überwischen der Fahrzeugscheibe berücksichtigt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Einrichtung zur
Steuerung einer Reinigungsanlage für Fahrzeugscheiben mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei geht die Erfin
dung im wesentlichen von der Erkenntnis aus, daß das Sensor
signal bei Auftreten eines Nachschleiers einen typischen
Verlauf zeigt, der sich von dem ohne Nachschleier gebildeten
typischen Verlauf deutlich unterscheidet. Das Überwischen
der Sensorfläche führt in beiden Fällen durch den Wischer
und den vor dem Wischer hergeschobenen Feuchtigkeitsschwall
zu einem sprunghaften Anstieg des Sensorsignals auf einen
Maximalwert. Dieses Überwischen der Sensorfläche dauert nur
wenige Millisekunden und ist spätestens nach 5-10 ms been
det. Der Zeitpunkt des Endes des Überwischens der Sensor
fläche wird weiterhin als Zeitpunkt t0 bezeichnet. Ab dem
Zeitpunkt t0 tritt nunmehr der wesentliche Unterschied der
Abklingverhalten des Sensorsignals ohne Nachschleier und mit
Nachschleier in Erscheinung. Wenn kein Nachschleier auf
tritt, sinkt das Sensorsignal sprunghaft innerhalb weniger
Millisekunden auf einen Ausgangswert für eine trockene sau
bere Scheibe ab und folgt dabei im wesentlichen einer extrem
steilen linearen Funktion. Der Zeitpunkt, an welchem das
Sensorsignal ohne Nachschleier den Wert für eine trockene,
saubere Scheibe erreicht, wird als Zeitpunkt t1 bezeichnet.
Dieser Zeitpunkt t1 liegt erfahrungsgemäß 5-15 ms nach dem
Zeitpunkt t0. Tritt demgegenüber ein Nachschleier auf, so
folgt die charakteristische Abklingkurve nunmehr einer Expo
nentialfunktion und erreicht den Wert für eine trockene,
saubere Scheibe zu einem Zeitpunkt t2, der in einer Zeitspan
ne von etwa 100-400 ms nach dem Zeitpunkt t0 liegen kann.
Da andererseits bei einer sensorgesteuerten Reinigungsanlage
für Fahrzeugscheiben ein Schwellwert für den Wischerstart
vorgesehen ist, der oberhalb des Wertes für eine trockene,
saubere Scheibe festgelegt ist, ist mit Sicherheit davon
auszugehen, daß das Sensorsignal ohne Nachschleier zwischen
den Zeitpunkten t0 und t1 unter diesen Schwellwert absinkt
und daß das Sensorsignal mit Nachschleier mit Sicherheit
zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 unter den Wert für eine
trockene, saubere Scheibe absinkt. Diese Erkenntnisse bilden
nunmehr die Grundlage dafür, daß die Auswerteeinrichtung das
Auftreten eines Nachschleiers detektieren und entsprechende
Steuerbefehle für die Reinigungsanlage generieren kann.
Wesentlich für die Erfindung ist nunmehr, daß die Auswerte
einrichtung den Zeitpunkt t0 für das Ende des Überwischens
der Sensorfläche erfaßt und den nachfolgenden Zeitabschnitt
bis zum Zeitpunkt t2 für die Auswertung des Sensorsignals
heranzieht. Wenn nun das Sensorsignal zwischen den Zeitpunk
ten t1 und t2 unter den Schwellwert für den Wischerstart ab
sinkt, ist das ein Anzeichen dafür, daß beim Überwischen der
Fahrzeugscheibe der nachteilige Nachschleier auftritt. In
diesem Fall gibt die Auswerteeinrichtung ein Steuersignal
für einen erneuten Wischerstart ab, das heißt die Wischvor
richtung wird stillgesetzt. Dieses ist sinnvoll, weil der
Nachschleier bis zum Zeitpunkt t2 von der Scheibe abgedampft
ist, so daß spätestens ab dem Zeitpunkt t2 die Sichtbehin
derung durch den Nachschleier beseitigt ist. Ein erneuter
Wischerstart in dieser Situation wäre nachteilig, weil er zu
einem erneuten sichtbehindernden Nachschleier führen würde,
obwohl die Fahrzeugscheibe nicht erneut durch Regen oder
Gicht oder dergleichen neu benetzt worden ist.
Wenn das Sensorsignal zwischen den Zeitpunkten t0 und t1 un
ter den Schwellwert für den Wischerstart abgeklingt, erzeugt
die Auswerteeinrichtung ebenfalls kein Steuersignal für einen
erneuten Wischerstart. In diesem Fall befindet sich die
Fahrzeugscheibe in einem normalen Scheibenzustand, und nach
dem Überwischen ist die Fahrzeugscheibe sauber und trocken
geblieben. Ein Steuersignal für einen erneuten Wischerstart
gibt die Auswerteeinrichtung erst dann ab, wenn das Sensor
signal auch bis zum Zeitpunkt t2 nicht unter den Schwellwert
abgeklungen ist. Dieses bedeutet, daß die Fahrzeugscheibe
nach dem Überwischen erneut benetzt oder beregnet worden
ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unter
ansprüchen 2 bis 9 entnehmbar.
Eine Ausgestaltung gemäß Anspruch 2, welche vorsieht, daß
die in der Auswerteeinrichtung zu speichernden Zeitpunkte t1
und t2 wählbar bzw. einstellbar sind, ermöglicht eine Anpas
sung der Steuerung der Reinigungsanlage an spezielle, zu
meist fahrzeugspezifische bzw. reinigungsanlagenspezifische
Bedingungen, wie Größe der Fahrzeugscheibe bzw. des Wisch
feldes und Wischgeschwindigkeit oder dergleichen. Außerdem
bietet diese Ausgestaltung den Vorteil, daß die Zeitpunkte t1
und t2 unter Einbeziehung eines Sicherheitsfaktors gewählt
bzw. eingestellt werden können.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 sieht vor,
daß der Zeitpunkt t1 5-15 ms und der Zeitpunkt t2 100-400 ms
nach dem Zeitpunkt t0 liegt. Durch diese Bereiche ist
ein relativ weites Feld verschiedenartiger Reinigungsanlagen
abgedeckt. Bevorzugt wird jedoch eine Ausgestaltung gemäß
Anspruch 4, welche vorsieht, daß der Zeitpunkt t1 ca. 10 ms
und der Zeitpunkt t2 ca. 200 ms nach dem Zeitpunkt t0 liegt.
Diese Zeitpunkte t1 und t2 sind für eine Vielzahl gebräuchli
cher Reinigungsvorrichtungen zutreffend und berücksichtigen
bereits einen Sicherheitsfaktor, d. h. die Zeitpunkte t1 und
t2 liegen über den für die konkrete Reinigungsanlage experi
mentell ermittelten Zeitpunkte t1 und t2, um mit Sicherheit
zu gewährleisten, daß die Auswerteeinrichtung das Auftreten
eines Nachschleiers funktionssicher detektiert. Andererseits
liegen diese Zeitpunkte t1 und t2 nicht so weit über den
durchschnittlich ermittelten Zeitpunkten t1 und t2, daß da
durch der Wischzyklus gestört werden könnte.
Eine Ausgestaltung gemäß Anspruch 5 sieht vor, daß die Aus
werteeinrichtung bei Erkennen des Auftretens eines Nach
schleiers eine vom Fahrzeugführer wahrnehmbare Signalein
richtung, beispielsweise eine entsprechende Kontrollampe,
aktiviert. Dadurch wird der Fahrzeugführer sehr früh auf das
Auftreten eines Nachschleiers aufmerksam gemacht, so daß
rechtzeitig, beispielsweise durch eine manuell ausgeführte
Reinigungsstrategie, die Fahrzeugscheibe von ihrem hydropho
ben Zustand in einen normalen Scheibenzustand zurückgeführt
wird, bei welchem dann kein sichtbehindernder Nachschleier
auftritt. Es wäre auch möglich, daß die Reinigungsanlage mit
Mitteln für eine entsprechende Intensivreinigungsstrategie
ausgestattet ist, die dann vom Fahrzeugführer situations
abhängig, d. h. bei längerem Fahrzeugstillstand, manuell ak
tiviert werden kann.
Bevorzugt wird jedoch eine Ausgestaltung gemäß Anspruch 6,
wonach bei Auftreten eines Nachschleiers die Auswerteein
richtung situationsabhängig automatisch eine spezielle In
tensivreinigungstaktik der Reinigungsanlage aktiviert. In
diesem Fall arbeitet die Einrichtung zur Steuerung der Rei
nigungsanlage unabhängig vom jeweiligen subjektiven Empfin
den des Fahrzeugführers, wodurch die Zuverlässigkeit hin
sichtlich einer Vermeidung eines hydrophoben Scheibenzustan
des erhöht wird.
Hierbei ist es von Vorteil, daß, wenn die Intensiv
reinigungstaktik ein Benetzen der Fahrzeugscheibe mit Inten
sivreinigungsmittel, eine längere Einwirkungsdauer des In
tensivreinigungsmittels sowie ein nachfolgendes Spülen und
Nachwischen bzw. Trockenwischen beinhaltet, diese Intensiv
reinigungstaktik nur bei Fahrzeugstillstand aktiviert werden
kann. Außerdem sollte gewährleistet sein, daß während der
Dauer der Intensivreinigungstaktik das Sensorsignal in der
Auswerteeinrichtung unberücksichtigt bleibt. Durch die Be
netzung der Fahrzeugscheibe mit Intensivreinigungsmittel
würde das Sensorsignal über dem Schwellwert für Wischerstart
liegen und dadurch die Wischervorrichtung aktivieren, was
eine ordnungsgemäße Durchführung der Intensivreinigungstak
tik stören würde.
Zur Erhöhung der Sicherheit ist gemäß Anspruch 8 vorgesehen,
daß bei einem Fahrzeugstart die Intensivreinigungsstrategie,
falls eine solche aktiviert ist, sofort abgebrochen und vor
zugsweise durch Spülen und Nachwischen bzw. Trockenwischen
beendet wird. Danach ist die normale Funktionsfähigkeit der
Steuerung der Reinigungsanlage wieder hergestellt. Durch
eine Ausgestaltung gemäß Anspruch 9 wird der Komfort einer
automatisch sensorgesteuerten Reinigungsanlage für Fahrzeug
scheiben wesentlich erhöht, wenn die Auswerteeinrichtung
zusätzlich an den Ausgang einer Einrichtung zur Erfassung
des Fahrzeugstillstandes angeschlossen ist. Eine derartige
Einrichtung könnten beispielsweise die Radsensoren eines
vorhandenen Antiblockiersystems oder auch der in jedem Fahr
zeug vorhandene Zündungsschalter sein. Subjektive Fehler des
Fahrzeugführers wären somit ausgeschlossen, was die Sicher
heit einer derartigen automatischen Steuerung einer Reini
gungsanlage erhöht.
Anhand von Zeichnungen wird nachfolgend die Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Einrichtung zur
Steuerung einer Reinigungsanlage für Fahrzeugschei
ben,
Fig. 2 die typischen Abklingkurven des Sensorsignals ohne
Nachschleier und mit Nachschleier als Grundlage für
das Detektieren eines Nachschleiers und
Fig. 3 das grundlegende Prinzip der Signalauswertung in der
Auswerteeinrichtung.
In Fig. 1 sind mit 1 ein optoelektronischer Regensensor und
mit 2 eine Auswerteeinrichtung bezeichnet, welche von einer
Schaltereinrichtung 3 in bekannter Weise über verschiedene
Schalterstufen aktivierbar sind. Der Regensensor 1 ist in
nerhalb eines von einem Scheibenwischer überstrichenen
Wischfeld an der Innenseite der Fahrzeugscheibe angebracht.
Er überträgt sein Sensorsignal über eine Verbindung 4 an die
Auswerteeinrichtung 2. Die Auswerteeinrichtung 2 ist über
eine weitere Verbindung 5 an eine Einrichtung zur Erfassung
des Fahrzeugstillstandes 6 angeschlossen. In einfachster
Weise ist diese Einrichtung 6 zur Erfassung des Fahrzeug
stillstandes das Zündschloß des Fahrzeuges. Über weitere
Verbindungen 7 ist die Auswerteeinrichtung 2 ausgangsseitig
mit den zu der Reinigungsanlage 8 für die Fahrzeugscheibe
gehörenden Aggregaten Wischermotor 9, Pumpe 10 für Wasch
flüssigkeit und Pumpe 11 für Intensivreinigungsmittel ver
bunden. Die Auswerteeinrichtung 2 ist außerdem noch mit ei
nem Eingabemittel 12 für den Zeitpunkt t1 und einem Eingabe
mittel 13 für den Zeitpunkt t2 ausgestattet, welche eine Ein
gabe der Zeitpunkte t1 und t2 in Abhängigkeit von den kon
kreten Bedingungen der Reinigungsanlage ermöglichen.
Die Funktion dieser Einrichtung zur Steuerung einer Reini
gungsanlage für Fahrzeugscheiben wird später im Zusammenhang
mit Fig. 3 näher beschrieben. Zunächst wird jedoch näher auf
die Grundlagen für die Erkennung des Auftretens eines Nach
schleiers innerhalb der Auswerteeinrichtung 2 eingegangen,
welche dann Entscheidungskriterien für das Generieren ent
sprechender Steuersignale für die Reinigungsanlage 8 für
Fahrzeugscheiben bildet.
In Fig. 2 ist auf der Abszissenachse die Zeit t in ms und
auf der Ordinatenachse das Sensorsignal, d. h. der Pegel des
Sensorsignals, aufgetragen. Aus dem Kurvenverlauf in Fig. 2
ist zu erkennen, daß das Sensorsignal den Schwellwert für
den Wischerstart erreicht hat, wodurch die Wischervorrich
tung aktiviert worden ist. Beim Zeitpunkt 20 ms erfolgt das
Überwischen der Sensorfläche, was im vorliegenden Fall nach
7 ms beendet ist. Beim Überwischen der Sensorfläche steigt
das Sensorsignal sprunghaft auf ein Maximum seines Wertes
an. Bis zum Zeitpunkt t0 für das Ende des Überwischens der
Sensorfläche zeigt das Sensorsignal ein einheitliches Ver
halten. Ab dem Zeitpunkt t0 sind eine Abklingkurve ohne Nach
schleier und eine Abklingkurve mit Nachschleier erkennbar.
Ohne Nachschleier sinkt das Sensorsignal innerhalb einer
sehr kurzen Zeitspanne, die im vorliegenden Fall ca. 7 ms
beträgt, sprunghaft auf den Ausgangswert für eine trockene
saubere Scheibe ab. Dabei folgt die Abklingkurve einer li
nearen Funktion mit äußerst steilem negativen Anstieg. Der
Zeitpunkt, in welchem das Sensorsignal den Wert für eine
trockene, saubere Scheibe erreicht hat, ist also t1 bezeich
net. Tritt dagegen beim Überwischen der Fahrzeugscheibe ein
Nachschleier auf, so folgt die Abklingkurve mit Nachschleier
ab dem Zeitpunkt t0 einer Exponentialfunktion und erreicht
erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt t2, der in vor
liegendem Fall bei ca. 160 ms liegt, den Wert für eine troc
kene saubere Scheibe. Es ist zu erkennen, daß bei der Ab
klingkurve mit Nachschleier das Sensorsignal etwa bei dem
Zeitpunkt t = 95 ms den Schwellwert für den Wischerstart
schneidet, d. h. daß das Sensorsignal mit Nachschleier we
sentlich später als das Sensorsignal ohne Nachschleier unter
den Schwellwert für den Wischerstart zurückgeht.
Diese typischen Abklingkurven des Sensorsignals ohne Nach
schleier und mit Nachschleier bilden nunmehr die Grundlage
für die erfindungsgemäße Einrichtung zur Steuerung der Rei
nigungsanlage. Zu bemerken ist noch, daß bei der konkreten
Einrichtung zur Steuerung der Reinigungsanlage der prakti
sche Wert für den Zeitpunkt t2 sinnvollerweise noch mit einem
Sicherheitsfaktor behandelt wird, um davon ausgehen zu kön
nen, daß bei Nachschleierbildung das Sensorsignal bis zu dem
Zeitpunkt t2 mit Sicherheit unter den Schwellwert für den
Wischerstart abgeklungen sein muß. Aus diesen Gründen ist
der theoretische Wert für den Zeitpunkt t2 in Fig. 2 in Klam
mern gesetzt, wohingegen der praktisch verwendete Wert für
den Zeitpunkt t2, im vorliegenden Fall 200 ms, ohne Klammern
eingetragen ist.
Im weiteren wird nun das in Fig. 3 dargestellte Prinzip der
Signalauswertung beschrieben, welches durch eine Einrichtung
zur Steuerung einer Reinigungsanlage für Fahrzeugscheiben
verwirklicht wird, welche in Fig. 1 enthalten ist. Deshalb
wird in der nachfolgenden Beschreibung teilweise auf die
Fig. 1 und teilweise auf die Fig. 3 eingegangen.
Über die Schaltereinrichtung 3 wird durch Auswahl einer ent
sprechenden Schalterstufe die Einrichtung zur Steuerung ei
ner Reinigungsanlage für Fahrzeugscheiben aktiviert. Der
Regensensor 1 gibt nun ein Sensorsignal 14 ab, das in der
Auswerteeinrichtung 2 unter Berücksichtigung des erfaßten
Parameters Zeitpunkt t0 und der vorgegebenen Parameter Zeit
punkt t1 und Zeitpunkt t2 sowie Schwellwert für Wischerstart
hinsichtlich seiner Änderungen über die Zeit ausgewertet
wird. Das in der Auswerteeinrichtung 2 eingehende Sensor
signal 14 wird zunächst dahingehend abgefragt, ob es den
Schwellwert für Wischerstart erreicht hat. Wenn der Schwell
wert nicht erreicht ist, verbleibt die Reinigungsanlage im
passiven Zustand, wenn hingegen das Sensorsignal 14 den
Schwellwert für Wischerstart erreicht hat, wird ein Steuer
signal 15 für die Reinigungsanlage generiert, welches über
eine Verbindung 7 (Fig. 1) an den Wischermotor 9 und/oder an
die Pumpe 10 für Waschflüssigkeit übertragen wird. Auf alle
Fälle bewirkt dieses Steuersignal einen Wischerstart bzw.
einen erneuten Wischerstart. Beim Wischerbetrieb erfolgt das
Überwischen der Sensorfläche, wodurch in der bereits be
schriebenen Art das Sensorsignal 14 sprunghaft auf ein Maxi
mum ansteigt und ab dem Zeitpunkt t0 für das Ende des Überwi
schens der Sensorfläche unterschiedlichen Abklingfunktionen
folgen kann.
Im nächsten Schritt der Signalauswertung stellt die Aus
werteeinrichtung 2 fest, ob der Signalrückgang unter den
Schwellwert für Wischerstart zwischen den Zeitpunkten t0 und
t1 erfolgt. Wenn der Signalrückgang unter den Schwellwert
zwischen t0 und t1 erfolgt ist, wird das Sensorsignal 14 er
neut hinsichtlich des Erreichens des Schwellwertes für Wi
scherstart ausgewertet. Wenn hingegen der Signalrückgang
unter den Schwellwert nicht zwischen den Zeitpunkten t0 und
t1 erfolgt ist, wird das Sensorsignal 14 dahingehend ausge
wertet, ob ein Signalrückgang zwischen den Zeitpunkten t1 und
t2 erfolgt ist. Wenn auch zum Zeitpunkt t2 das Sensorsignal
noch nicht unter den Schwellwert für Wischerstart zurück
gegangen ist, schließt die Auswerteeinrichtung 2 darauf, daß
eine erneute Befeuchtung der Scheibe eingetreten ist und
generiert wiederum ein Steuersignal 15 für die Reinigungs
anlage, welches einen erneuten Wischerstart auslöst. Ist
aber das Sensorsignal zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 nun
mehr unter den Schwellwert für den Wischerstart zurückgegan
gen, schließt die Auswerteeinrichtung 2 auf das Auftreten
eines Nachschleiers beim Überwischen der Sensorfläche und
somit der Fahrzeugscheibe und speichert zunächst eine ent
sprechende Information, um bei einer geeigneten Gelegenheit,
nämlich bei einem längeren Fahrzeugstillstand, ein Steuer
signal 16 zu generieren, welches situationsabhängig automa
tisch eine Intensivreinigungsstrategie aktiviert. Gemäß ei
nem vorgegebenen Programm, welches ein Benetzen der Fahr
zeugscheibe mit Intensivreinigungsmittel, ein längeres Ein
wirken des Intensivreinigungsmittels auf die Fahrzeugschei
be, ein nachfolgendes Spülen und anschließendes Nachwischen
bzw. Trockenwischen umfaßt, steuert die Auswerteeinrichtung
2 über die Verbindungen 7 die Reinigungsanlage 8 für die
Fahrzeugscheibe und dabei speziell die Pumpe 11 für Inten
sivreinigungsmittel, die Pumpe 10 für Waschflüssigkeit, wel
che auch als Spülmittel verwendbar ist, und den Wischermotor
9.
Um sicherzustellen, daß die Intensivreinigungsstrategie nur
bei Fahrzeugstillstand ausgeführt werden kann, ist die Aus
werteeinrichtung über die Verbindung 5 mit einer Einrichtung
zur Erfassung des Fahrzeugstillstandes verbunden. Nur wenn
diese Einrichtung 6 zur Erfassung des Fahrzeugstillstandes
signalisiert, daß das Fahrzeug stillsteht, kann die Inten
sivreinigungsstrategie aktiviert werden. Andererseits ver
sorgt die Einrichtung zur Erfassung des Fahrzeugstillstandes
bei Inbetriebnahme bzw. beim Start des Fahrzeuges die Aus
werteeinrichtung 2 mit einer entsprechenden Information,
woraufhin die Auswerteeinrichtung 2 unverzüglich die in Ak
tion befindliche Intensivreinigungsstrategie abbricht und
durch Spülen und Nachwischen bzw. Trockenwischen beendet.
Außerdem wird die Funktionsbereitschaft der Einrichtung zur
Steuerung der Reinigungsanlage in ihrem ursprünglichen Zu
stand wieder hergestellt.
1
Regensensor
2
Auswerteeinrichtung
3
Schaltereinrichtung
4
Verbindung
5
Verbindung
6
Einrichtung zur Erfassung des Fahrzeugstillstandes
7
Verbindung
8
Reinigungsanlage für Fahrzeugscheiben
9
Wischermotor
10
Pumpe für Waschflüssigkeit
11
Pumpe für Intensivreinigungsmittel
12
Eingabemittel
13
Eingabemittel
14
Sensorsignal
15
Steuersignal
16
Steuersignal
Claims (9)
1. Einrichtung zur Steuerung einer Reinigungsanlage für
Fahrzeugscheiben mit einem innerhalb des Wischfeldes der
Fahrzeugscheibe angebrachten Regensensor (1), der in
Abhängigkeit von der Feuchtigkeit ein Sensorsignal (14)
an eine Auswerteeinrichtung (2) abgibt, welche unter
Berücksichtigung eines voreingestellten Schwellwertes
für den Wischerstart die Änderung des Sensorsignals (14)
über die Zeit auswertet und entsprechende Steuersignale
(15, 16) für die Reinigungsanlage (8) generiert, wobei
das Sensorsignal (14) beim Überwischen der Sensorfläche
sprunghaft auf einen Extremwert ansteigt und ab dem
Zeitpunkt t0 für das Ende des Überwischens der Sensor
fläche unterschiedliche Abklingverhalten auf einen Wert
für eine trockene, saubere Scheibe zeigt, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- a) die Auswerteeinrichtung (2) den Zeitpunkt t0 erfaßt und in der Auswerteeinrichtung (2) außerdem ein nach dem Zeitpunkt t0 liegender Zeitpunkt t1 für das Ab klingen des Sensorsignals (14) auf den Wert für eine trockene, saubere Scheibe bei normalem Scheibenzus tand und ein nach dem Zeitpunkt t1 liegender Zeit punkt t2 für das Abklingen des Sensorsignals (14) auf den Wert für eine trockene, saubere Scheibe bei hy drophobem Scheibenzustand gespeichert sind,
- b) die Auswerteeinrichtung (2) kein Steuersignal für einen erneuten Wischerstart abgibt, wenn das Sensor signal (14) zwischen den Zeitpunkten t0 und t1 unter den Schwellwert für den Wischerstart abgeklungen ist,
- c) die Auswerteeinrichtung (2) auf das Auftreten eines Nachschleiers beim Überwischen der Fahrzeugscheibe schließt und kein Steuersignal für einen erneuten Wischerstart abgibt, wenn das Sensorsignal zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 unter den Schwellwert für den Wischerstart abgeklungen ist,
- d) die Auswerteeinrichtung (2) erst dann ein Steuer signal (15) für einen erneuten Wischerstart abgibt, wenn das Sensorsignal (14) zwischen den Zeitpunkten t0 und t2 nicht unter den Schwellwert für den Wi scherstart abgeklungen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die in der Auswerteeinrichtung (2) zu speichernden Zeit
punkte t1 und t2 wählbar bzw. einstellbar sind.
3. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt t1 5-15 ms
und der Zeitpunkt t2 100-400 ms nach dem Zeitpunkt to
liegt.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zeitpunkt t1 ca. 10 ms und der Zeitpunkt t2 ca. 200
ms nach dem Zeitpunkt t0 liegt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung (2) bei Auf
treten eines Nachschleiers eine vom Fahrzeugführer wahr
nehmbare Signaleinrichtung, beispielsweise eine Kon
trollampe, aktiviert.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung (2) bei Auf
treten eines Nachschleiers situationsabhängig eine spe
zielle Intensivreinigungstaktik der Reinigungsanlage (8)
startet.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, wobei die Intensivreini
gungstaktik ein Benetzen der Fahrzeugscheibe mit Inten
sivreinigungsmittel, eine Einwirkungsdauer des Intensiv
reinigungsmittels sowie ein nachfolgendes Spülen und
Nachwischen bzw. Trockenwischen beinhaltet, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Intensivreinigungstaktik nur bei
Fahrzeugstillstand aktivierbar ist und daß während der
Dauer der Intensivreinigungstaktik das Sensorsignal (14)
in der Auswerteeinrichtung (2) unberücksichtigt bleibt.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Fahrzeugstart die Intensivreinigungsstrategie sofort
abgebrochen und vorzugsweise durch Spülen und Nachwi
schen bzw. Trockenwischen beendet wird.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Auswerteeinrichtung (2) zusätzlich an den
Ausgang einer Einrichtung (6) zur Erfassung des Fahr
zeugstillstandes angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996146041 DE19646041A1 (de) | 1996-11-08 | 1996-11-08 | Einrichtung zur Steuerung einer Reinigungsanlage für Fahrzeugscheiben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996146041 DE19646041A1 (de) | 1996-11-08 | 1996-11-08 | Einrichtung zur Steuerung einer Reinigungsanlage für Fahrzeugscheiben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19646041A1 true DE19646041A1 (de) | 1998-05-14 |
Family
ID=7810998
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996146041 Withdrawn DE19646041A1 (de) | 1996-11-08 | 1996-11-08 | Einrichtung zur Steuerung einer Reinigungsanlage für Fahrzeugscheiben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19646041A1 (de) |
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- 1996-11-08 DE DE1996146041 patent/DE19646041A1/de not_active Withdrawn
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