DE19645367A1 - Vorrichtung zur thermischen Behandlung, insbesondere Karbonisierung von biologischen Rohstoffen - Google Patents

Vorrichtung zur thermischen Behandlung, insbesondere Karbonisierung von biologischen Rohstoffen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur ther­ mischen Behandlung, insbesondere Karbonisierung von biologischen Rohstoffen, mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art sind bekannt. So ist beispielsweise in der WO 94/26842 eine Anlage und ein Verfahren zum thermischen Behandeln von koh­ lenstoffhaltigem Material beschrieben, bei dem verti­ kal angeordnete Reaktoren vorgesehen sind, die über eine Einlaßeinrichtung mit kohlenstoffhaltigem Ma­ terial befüllbar sind und denen über eine Entnahme­ einrichtung das behandelte kohlenstoffhaltige Ma­ terial entnommen werden kann. Die Behandlung erfolgt, indem das in den Reaktoren eingefüllte kohlenstoff­ haltige Material indirekt mit einer Wärmeenergie be­ aufschlagt wird, so daß eine thermische Behandlung, beispielsweise eine Aktivierung, eine Pyrolyse oder eine Inkohlung erfolgt. Die während der Behandlung entstehenden Prozeßabgase (Pyrolyseabgase) werden ei­ ner Brennkammer zugeführt und für die Erzeugung der benötigten Wärmeenergie ausgenutzt. Bei der bekannten Anlage ist nachteilig, daß das Prozeßabgas, der na­ türlichen Thermik folgend, am oberen Ende der Reakto­ ren gesammelt direkt der Brennkammer zugeführt wird. Hierdurch wird zwar erreicht, daß die in einem weiter unten gelegenen Abschnitt des vertikal angeordneten Reaktors entstehenden Prozeßabgase auf ihrem Weg durch die obere, kältere Schüttung in dem Reaktor diese zwar vorwärmt, dabei selber aber teilweise ab­ kühlen und kondensierbare Bestandteile kondensieren. Es kann so zu Verunreinigungen des behandelten Mate­ rials durch das Kondensat kommen. Insgesamt besitzt das Prozeßabgas also ein niedrigeres Temperaturni­ veau, mit dem es der Brennkammer zugeleitet wird. Um ein Kondensieren der kondensierbaren Bestandteile des Prozeßabgases während der Überführung von dem Reaktor in die Brennkammer zu verhindern, wird der gesamte Prozeß der thermischen Behandlung mit einem höheren Temperaturniveau gefahren, als für die eigentliche Behandlung notwendig ist, damit die Prozeßabgase eine solche Temperaturerhöhung erfahren, die ein Konden­ sieren während der Überführung in die Brennkammer ausschließen. Hiermit sind insgesamt energetische Nachteile der gesamten Anlage beziehungsweise des Verfahrens verbunden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und die bestehenden Nachteile verhindert. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, daß die Verbindungsleitung mit einem Unterdruck beaufschlagbar ist, der von einer dem Reaktor nachgeschalteten Unterdruckquelle erzeugt wird, wobei zwischen dem Innenraum des Reak­ tors, der Verbindungsleitung zwischen dem Reaktor und der Brennkammer, der Brennkammer, einer Verbindungs­ leitung zwischen der Brennkammer und einem Heizraum des Reaktors und einem Rauchgasabzug eine durch­ gehende Verbindung besteht, läßt sich die Über­ führungsgeschwindigkeit der aus dem Reaktor austre­ tenden Prozeßabgase in die Brennkammer regeln, so daß die Verweilzeit, in der eine Kondensation der konden­ sierbaren Bestandteile der Prozeßabgase erfolgen kann, verringert wird. Somit wird insbesondere eine Kondensation in der Verbindungsleitung zwischen dem Reaktor und der Brennkammer vermieden. Durch die prozeßtechnische Kopplung der einzelnen Bestandteile der gesamten Vorrichtung wird die Unterdruckquelle gleichzeitig zur Zuführung der Prozeßabgase in die Brennkammer und von in der Brennkammer erzeugter Rauchgase (Heißgase) in den Heizraum des Reaktors zur indirekten Beaufschlagung der zu behandelnden biolo­ gischen Rohstoffe ausgenutzt. Darüber hinaus erfolgt durch die Nachordnung der Unterdruckquelle nach dem Reaktor gleichzeitig ein Evakuieren der ihre Wärme­ energie an den Reaktor abgegebenen Rauchgase in einen Rauchgasabzug. Somit ist insgesamt eine sehr komplexe, einfach aufgebaute Vorrichtung gegeben, die sich pro­ zeßtechnisch vollautomatisch steuern läßt. Über die mittels der Unterdruckquelle erzeugte Größe des Un­ terdrucks kann einerseits die Abzugsgeschwindigkeit des Prozeßabgases aus dem Reaktor und andererseits die Zuführgeschwindigkeit des Rauchgases in den Heiz­ raum des Reaktors gesteuert werden, so daß beispiels­ weise für unterschiedliche Ausgangsmaterialien ein unterschiedliches Temperaturniveau gefahren werden kann. Vorzugsweise sind Meßeinrichtungen vorgesehen, die Verfahrensparameter erfassen, auswerten und automatisch die Fahrweise der Vorrichtung bestimmen.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorge­ sehen, daß mehrere Reaktoren vorgesehen sind, die einen gemeinsamen Gassammelraum für die Prozeßabgase aufweisen, der über die Verbindungsleitung mit der Brennkammer verbunden ist. Hierbei ist insbesondere vorteilhaft, wenn der Gassammelraum an einem unteren Ende der vertikal angeordneten Reaktoren vorgesehen ist. Hierdurch wird sehr vorteilhaft erreicht, daß das Prozeßabgas durch die Schüttung der biologischen Rohstoffe in dem Reaktor nach unten - über die Unter­ druckquelle - abgezogen und der Brennkammer zugeleitet werden kann. Hierdurch wird sichergestellt, daß die Reaktionsabgase nach ihrer Bildung in der Reaktions­ zone der Reaktoren auf ihrem Weg nach unten in der Reaktionszone weiter aufgeheizt werden und den Reak­ tor mit wesentlich höherer Temperatur verlassen. Somit wird ein Kondensieren, insbesondere von lang­ kettigen Kohlenwasserstoffen (Teerbestandteile) der Prozeßabgase auf ihrem Weg zur Brennkammer wirksam verhindert.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verbindungsleitungen zwischen dem Gassammelraum und der Brennkammer zusätzlich beheizbar sind, um absolut sicherzustellen, daß der Taupunkt der kondensierbaren Bestandteile des Prozeß­ abgases keinesfalls unterschritten wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbei­ spielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch eine Vorrichtung in einer ersten Ausführungsvariante;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine Schnittdarstellung durch eine Vorrichtung in einem zweiten Ausführungsbeispiel;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 4;
Fig. 6 eine Schnittdarstellung durch eine Vorrichtung nach einem dritten Ausführungsbeispiel und
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 6.
Fig. 1 zeigt eine schematische Gesamtansicht einer insgesamt mit 10 bezeichneten Vorrichtung zur Karbo­ nisierung von biologischen Rohstoffen. Als biolo­ gische Rohstoffe kommen insbesondere Braunkohlen, nachwachsende Rohstoffe, wie beispielsweise Holz oder Reste der Land- und Forstwirtschaft, wie beispiels­ weise Kokosnußschalen usw., in Betracht.
Die Vorrichtung 10 besitzt einen Reaktor 12, der über eine Eintragseinrichtung 14 mit dem biologischen Rohstoff befüllbar ist. Die Eintragseinrichtung 14 besitzt eine Schleuse 16, die ein hermetisches Ab­ schließen des Reaktors 12 gewährleistet. Der Reaktor 12 ist vertikal angeordnet, so daß die Eintragsein­ richtung 14 sich an seinem oberen Ende befindet und das Einfüllen der biologischen Rohstoffe durch die Schwerkraft erfolgt. Am unteren Ende des Reaktors 12 ist eine Austragseinrichtung 18 vorgesehen, mittels der die behandelten biologischen Rohstoffe entnommen werden können. Die Austragseinrichtung 18 ist bei­ spielsweise eine Förderschnecke 20, die die behandel­ ten biologischen Rohstoffe zu einer Konfektionier­ einrichtung 22 fördert. Der Reaktor 12 ist innerhalb eines Gehäuses 24 angeordnet, wobei zwischen der Außenwandung des Reaktors 12 und der Innenwandung des Gehäuses 24 ein als Heizraum 26 ausgebildeter Frei­ raum verbleibt. Der Heizraum 26 kann nach verschie­ denen Ausführungsbeispielen entweder hohl sein, oder er weist eine spezielle Schüttung auf, die einer Wärmeleitung und/oder einer Wärmespeicherung dient.
Dem Reaktor 12 ist an seinem oberen Ende ein erster Gassammelraum 28 und an seinem unteren Ende ein zweiter Gassammelraum 30 zugeordnet. Die Gassammel­ räume 28 und 30 sind von dem Heizraum 26 getrennt, das heißt, zwischen diesen besteht keine direkte Verbindung. Der Gassammelraum 28 ist über eine erste Verbindungsleitung 32 mit einer Brennkammer 34 ver­ bunden. Der zweite Gassammelraum 30 ist über eine zweite Verbindungsleitung 36 ebenfalls mit der Brenn­ kammer 34 verbunden. Die Verbindungsleitungen 32 und 36 münden somit in der Brennkammer 34 und stellen eine Verbindung zwischen den Gassammelräumen 28 beziehungsweise 30 und dem Brennraum der Brennkammer 34 her. In den Verbindungsleitungen 32 beziehungs­ weise 36 sind Absperreinrichtungen 38 vorgesehen, mittels denen die Brennkammer 34 entweder mit dem Gassammelraum 28 und/oder dem Gassammelraum 30 ver­ bunden werden kann.
Von der Brennkammer 34 führt eine Rauchgasleitung 40 zu dem Heizraum 26. Die Rauchgasleitung 40 bildet somit einen Eingang für den Heizraum 26. Der Heizraum 24 ist weiterhin mit einer zweiten Rauchgasleitung 42 verbunden, die einen Ausgang für den Heizraum 26 bildet. Die Rauchgasleitungen 40 und 42 sind hierbei an entgegengesetzten Enden des Heizraums 26 angeord­ net, so daß ein noch zu erläuterndes Rauchgas den Heizraum 26 komplett passieren muß. In der zweiten Rauchgasleitung 42 ist ein Ventilator 44 angeordnet, dem ein Rauchgasabzug 46 nachgeordnet ist. Der zweiten Rauchgasleitung 42 ist ferner ein Wärmetau­ scher 48 zugeordnet.
Die Brennkammer 34 weist einen Hauptbrenner 50 sowie einen Hilfsbrenner 52 auf, die mittels einer nicht dargestellten Energiequelle, beispielsweise Öl, Gas oder geeigneten Feststoffen, betreibbar sind.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung übt folgende Funktion aus, wobei sich hier nur auf den wesent­ lichen Verfahrensablauf beschränkt wird:
Nachdem der Reaktor 12 über die Eintragseinrichtung 14 mit einem biologischen Rohstoff beschickt wurde, wird in der Brennkammer 34 durch Zünden des Brenners 50 eine Wärmeenergie erzeugt. Die während der Ver­ brennung entstehenden Rauchgase werden als Heizgase dem Heizraum 26 zugeführt. Durch den Ventilator 44 wird an dessen Heizraumseite ein Unterdruck erzeugt, der als Unterdruckquelle für die Aufrechterhaltung des Zuges der gesamten Vorrichtung 10 dient. Bei ent­ sprechender Auslegung des Rauchgasabzuges 46 kann dessen eigener Zug für die Aufrechterhaltung des Zuges der gesamten Vorrichtung 10 genutzt werden, so daß auf die Anordnung des Ventilators verzichtet werden kann. Der Rauchgasabzug 46 selber stellt dann die Unterdruckquelle dar. Hierdurch wird sicher­ gestellt, daß die Rauchgase von der Brennkammer 34 über die Rauchgasleitung 40 durch den Heizraum 26 und über die Rauchgasleitung 42 in den Rauchgasabzug 46 gelangen. Durch das Aufheizen des Heizraums 26 erfolgt eine indirekte Erwärmung des sich in dem Reaktor 12 befindlichen biologischen Rohstoffs, so daß dieser einer thermischen Behandlung, insbesondere einer Karbonisierung, unterzogen wird. Die Temperatur in dem Heizraum 26 ist hierbei so eingestellt, daß das gewünschte Behandlungsergebnis erzielt wird. Üblicherweise werden hier Temperaturen von zirka 700 bis 750°C eingestellt.
Durch die Beaufschlagung der biologischen Rohstoffe mit dieser Temperatur werden während deren Karboni­ sierung Prozeßabgase, sogenannte Schwelgase, frei­ gesetzt, die einen fühlbaren energetischen Wert be­ sitzen. Bestandteile der Prozeßabgase sind Wasser­ dampf, Kohlenwasserstoffe und andere, hier nicht näher zu erläuternde kondensierbare beziehungsweise brennbare Bestandteile.
Entsprechend der Stellung der Absperrvorrichtungen 38 wird der Gassammelraum 28 und/oder der Gassammelraum 30- über die Brennkammer 34, die Verbindungsleitung 32 und/oder die Verbindungsleitung 36 mit dem vom Ventilator 44 ausgehenden Unterdruck beaufschlagt. Hierdurch erfolgt quasi ein Absaugen der Prozeßabgase aus dem Gassammelraum 28 und/oder dem Gassammelraum 30 in die Brennkammer 34. Aufgrund ihres energe­ tischen Gehalts werden die Prozeßabgase in der Brenn­ kammer 34 verbrannt, so daß nach einem Anfahren der gesamten Vorrichtung 10 die Energiezuführung über den Brenner 50 eingestellt werden kann und die Gewinnung der Wärmeenergie ausschließlich über die Verbrennung der Prozeßabgase erfolgt. Bei der Verbrennung der Prozeßabgase in der Brennkammer 34 wird dieser gestuft Luft zugeführt, so daß eine überstöchiome­ trische Verbrennung der Prozeßabgase erfolgt.
Die verbrannten Prozeßabgase gelangen dann als Rauch­ gas über die Rauchgasleitung 40 in den Heizraum 26 und dienen der Wärmebehandlung von sich in dem Reak­ tor 12 befindenden biologischen Rohstoffen. Über­ schüssige Wärmeenergie in den Rauchgasen wird über den Wärmetauscher 48 der Rauchgasleitung 42 entgegen, so daß hilfsweise eine weiterverwertbare Energie, beispielsweise in Form von Wasserdampf, Heizwasser oder ähnlichem, gewonnen werden kann. Den Rauch­ gasabzug 46 verlassen somit im wesentlichen auf Umgebungstemperatur abgekühlte und keinerlei umwelt­ beeinflussende Stoffe enthaltende Rauchgase. Mittels der Vorrichtung 10 kann somit ein geschlossener Kreislauf realisiert werden, der sich durch seinen einfachen Aufbau, seine höhe Effektivität und seine hohe ökologische Wirksamkeit auszeichnet. Mittels der Vorrichtung 10 kann eine kontinuierliche Fahrweise sichergestellt werden, indem über die Austragsein­ richtung 18 kontinuierlich behandelter biologischer Rohstoff entnommen wird und über die Eintrags­ einrichtung 14 eine entsprechende Menge biologischer Rohstoffe nachgefüllt wird. Aufgrund der Schwerkraft wird dem Reaktor 12 somit ständig behandelter biologische Rohstoff entnommen und unbehandelter biologischer Rohstoff zugeführt. Diese werden in dem Heizraum 26 an der Reaktionszone vorbeigeführt, in der, in hier nicht näher zu beschreibender Weise, die eigentliche Wärmebehandlung, beispielsweise Kar­ bonisierung, erfolgt.
Insbesondere dadurch, daß eine Abführung der Prozeß­ abgase über den oberen Gassammelraum 28 und/oder den unteren Gassammelraum 30 erfolgen kann, kann wahl­ weise entsprechend dem verwendeten Ausgangsmaterial ein Absaugen der Prozeßabgase erfolgen. Durch die Absaugung der Prozeßabgase über den unteren Gas­ sammelraum 30 werden diese bei ihrem Durchtritt durch die Reaktionszone innerhalb des Reaktors 12 zusätz­ lich erwärmt, so daß ein Kondensieren der Bestand­ teile der Prozeßabgase bis zu ihrer Überführung in die Brennkammer 34 ausgeschlossen werden kann. Gege­ benenfalls können die Verbindungsleitungen 36 be­ ziehungsweise 32 zusätzlich beheizbar sein, bei­ spielsweise mittels über den Wärmetauscher 48 gewon­ nener sekundärer Heizenergie, so daß ein Unterschrei­ ten des Taupunktes der in dem Prozeßabgas enthaltenen Bestandteile sicher verhindert wird.
Der Vorrichtung 10 sind insgesamt hier lediglich allgemein mit 54 bezeichnete Meßeinrichtungen zuge­ ordnet, mittels denen an verschiedenen Stellen der Vorrichtung 10 eine Temperaturmessung und eine Mes­ sung der Gaszusammensetzung, vorgenommen werden kann. In Abhängigkeit der gemessenen Werte wird eine automatische Prozeßführung sichergestellt. Hierbei kann insbesondere entschieden werden, ob die Prozeß­ abgase über den oberen Gassammelraum 28 und/oder den unteren Gassammelraum 30 abgesaugt werden. Über eine Variation der abgegebenen Leistung des Ventilators 44 kann auf die Höhe der Absauggeschwindigkeit der Prozeßabgase und die Höhe der Durchtrittsgeschwin­ digkeit der Rauchgase durch den Heizraum 26 Einfluß genommen werden, so daß sehr exakt ein vorgegebenes Temperaturregime gefahren werden kann. Die Vor­ richtung 10 bildet somit nach erfolgtem Anfahren eine autark betreibbare Anlage, die kontinuierlich mit hoher Prozeßsicherheit gefahren werden kann.
Der Hilfsbrenner 52 ist lediglich für den Fall vor­ gesehen, daß ein kurzfristiger Wärmeenergiebedarf durch die Vebrennung der Prozeßabgase nicht erreicht werden kann, so daß über den Hilfsbrenner 52 eine zusätzliche Wärmeenergie durch Verbrennung externer Brennstoffe zur Verfügung gestellt werden kann.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß der Gas­ sammelraum 30 Mittel aufweist, die eine Trennung der Prozeßabgase von dem behandelten biologischen Material gestatten.
In den nachfolgenden Figuren wird der anhand von Fig. 1 erläuterte schematische Aufbau der Vorrich­ tung 10 in konkreten Ausführungsbeispielen kurz er­ läutert. Gleiche Teile wie in Fig. 1 sind mit gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert. Ebenso wird auf eine ausführliche Erläu­ terung der Funktionsweise, sofern keine Unterschiede bestehen, verzichtet, da die Funktion analog dem bereits zu Fig. 1 erläuterten Verfahren erfolgt.
In Fig. 2 und 3 ist eine erste Ausführungsvariante einer Vorrichtung 10 in einer schematischen Schnitt­ darstellung und einer schematischen Draufsicht ge­ zeigt, bei der insgesamt fünf Reaktoren 12 vorgesehen sind, die in Reihe nebeneinanderliegend in einem gemeinsamen Heizraum 26 angeordnet sind. Entsprechend der Anzahl der Reaktoren 12 ist die Eintrags­ einrichtung 14 und die Austragseinrichtung 18 so aus­ gelegt, daß eine separate Befüllung beziehungsweise Entnahme jeder der Reaktoren 12 möglich ist. Durch die insgesamt fünf Reaktoren 12 kann die Durchsatz­ menge der Vorrichtung 10 erhöht werden, wobei die kontinuierliche Fahrweise der gesamten Vorrichtung 10 gegenüber einer Vorrichtung 10 mit nur einem Reaktor 12 besser gewährleistet werden kann.
In den Fig. 4 und 5 ist wiederum in einer schema­ tischen Schnittdarstellung und einer schematischen Draufsicht eine weitere Vorrichtung 10 gezeigt. Diese Vorrichtung 10 besitzt insgesamt drei Reaktoren 12, die auf einer gedachten Kreislinie angeordnet sind. Somit wird mit einer kompakten, platzsparenden Bau­ weise eine Vorrichtung 10 geschaffen, die gegenüber einer nur einen Reaktor 12 aufweisenden Vorrichtung 10 eine höhere Durchsatzleistung aufweist. Mittels den in den Fig. 4 und 5 gezeigten Vorrichtung 10 sind Durchsatzleistungen von beispielsweise 100 kg/Stunde biologischen Rohstoffs erzielbar.
Schließlich ist in den Fig. 6 und 7 eine weitere Vorrichtung 10 wiederum in einer schematischen Schnittdarstellung und einer schematischen Draufsicht gezeigt. Diese Vorrichtung 10 zeichnet sich dadurch aus, daß insgesamt sechs Reaktoren 12 vorgesehen sind, die auf einer gedachten Kreislinie in einem gemeinsamen Heizraum 26 angeordnet sind. Mittels der in den Fig. 6 und 7 gezeigten Vorrichtung 10 ist eine Erhöhung der Durchsatzleistung bei Gewähr­ leistung einer kontinuierlichen Fahrweise auf zirka 200 kg/Stunde biologischen Rohstoffs möglich.
In den Fig. 2 bis 7 ist jeweils noch ein Schalt­ schrank 56 dargestellt, der der Ansteuerung und Aus­ wertung der in Fig. 1 gezeigten Meßstellen 54 sowie der Brenner 50 und 52 und des Ventilators 44 dient.
Die gezeigten Ausführungsbeispiele erheben keinen An­ spruch auf Vollständigkeit, sondern diese sollten lediglich nur der möglichen Umsetzung des anhand von Fig. 1 erläuterten grundsätzlichen Gedankens dienen. So sind auch anderweitig angeordnete Reaktoren 12 so­ wohl in ihrer Größe als auch in ihrer Form und ihrer Anordnung denkbar. Entscheidend ist, daß eine kleine kompakte, autark zu betreibende Vorrichtung 10 gege­ ben ist, die durch Verbrennung der während der Karbonisierung entstehenden Prozeßabgase umwelt­ freundlich und energiesparend betrieben werden kann.

Claims (12)

1. Vorrichtung zur thermischen Behandlung, insbeson­ dere Karbonisierung von biologischen Rohstoffen, mit wenigstens einem vertikal angeordneten Reaktor, in dem die biologischen Rohstoffe indirekt mit einer Wärmeenergie beaufschlagbar sind, sowie einer Ein­ fülleinrichtung für die biologischen Rohstoffe in den Reaktor, einer Entnahmevorrichtung für die karboni­ sierten biologischen Rohstoffe aus dem Reaktor und einer Brennkammer zur Erzeugung der Wärmeenergie, wo­ bei der Innenraum des Reaktors über wenigstens eine Verbindungsleitung mit der Brennkammer in Verbindung steht, durch die ein während der Karbonisierung ent­ stehendes Prozeßabgas dem Verbrennungsprozeß zuge­ führt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbin­ dungsleitung (32, 36) mit einem Unterdruck beauf­ schlagbar ist, der von einer dem Reaktor (12) nach­ geschalteten Unterdruckquelle (44) erzeugt wird, wo­ bei zwischen dem Innenraum des Reaktors (12), der Verbindungsleitung (32, 36), der Brennkammer (34), einer Verbindung (40) zwischen der Brennkammer (34) und einem Heizraum (26) des Reaktors (12) und eines Rauchgasabzugs (46) eine durchgehende Verbindung besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Unterdruckquelle (44) im Rauchgasabzug (42, 46) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdruckquelle (44) ein Ventilator ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Unterdruckquelle (44) durch den Rauchgasabzug (46) selber gebildet wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (10) mehrere auf einer Kreislinie angeordnete Reak­ toren (12) aufweist, die in einem gemeinsamen Heiz­ raum (26) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die die Vorrichtung (10) drei Reaktoren (12) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die die Vorrichtung (10) sechs Reaktoren (12) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (10) mehrere in einer Reihe angeordnete Reaktoren (12) aufweist, die in einem gemeinsamen Heizraum (26) an­ geordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß den Reaktoren (12) wenigstens ein Gassammelraum (28, 30) für, die Pro­ zeßabgase zugeordnet ist, der mit der Brennkammer (34) über die Verbindungsleitungen (32, 36) in Ver­ bindung steht.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gassammel­ raum (28) an einem oberen Ende der Reaktoren (12) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gassammel­ raum (30) an einem unteren Ende der Reaktoren (12) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen dem Innenraum der Reaktoren (12) und dem Gassammelraum (30) Abscheidevorrich­ tungen zur Trennung der Prozeßabgase und der behan­ delten biologischen Rohstoffe vorgesehen sind.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006039332A1 (de) * 2006-08-14 2008-02-21 Biovee Gmbh Vorrichtung und Verfahren zur thermischen Stoffumwandlung und Energieerzeugung
DE102022102135A1 (de) 2022-01-31 2023-08-03 SPSC GmbH System zur pyrolytischen Umsetzung von Biomasse und Verfahren zum Betreiben des Systems

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