DE19644384A1 - Karosserieaufbau eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Cabriofahrzeugs - Google Patents
Karosserieaufbau eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines CabriofahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Karosserieaufbau eines Kraftfahrzeugs, insbe
sondere eines Cabriofahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Karosserieaufbauten haben eine Vielzahl von Anforderungen zu erfüllen.
Insbesondere muß die für den Fahrbetrieb und für Einbauten erforderliche
Steifigkeit zur Verfügung gestellt werden. Die Karosseriesteifigkeit, insbe
sondere die Torsionssteifigkeit werden wesentlich durch den Aufbau des
Karosseriebodens bestimmt. Zudem soll eine Karosserie einfach und ko
stengünstig herstellbar und für einen insgesamt geringen Kraftstoffver
brauch möglichst leicht aufgebaut sein.
Karosserieaufbauten moderner Personenkraftwagen sind meist aus tiefge
zogenen und verschweißten Stahlblechen als selbsttragende Karosserien
aufgebaut. Dabei ist ein Trägerverbund mit Verbindungsblechen herge
stellt, die zusätzlich zu den Trägern Trag- und Versteifungsfunktionen
übernehmen.
Weiter sind Fahrzeugkarosserien für Personenkraftwagen bekannt
(EP 0 146 716 B1) mit einer Tragstruktur als Rahmenstruktur aus Leicht
metall-Strangprofilen, die über Leichtmetall-Gußteile als Knotenelemente
verbunden sind.
Beide Arten von Fahrzeugkarosserien weisen in der Bodengruppe einen
Trägerverbund auf, der Längsträger, beispielsweise seitliche Schweller,
Vorderwagenlängsträger und Hecklängsträger sowie diese verbindende
Querträger umfaßt. Um eine erforderliche Steifigkeit, insbesondere Tor
sionssteifigkeit der Gesamtkarosserie zu erhalten, ist dieser Trägerverbund
stabil und mit relativ hohem Gewicht zu dimensionieren.
Bei einer Karosserie eines Cabriofahrzeugs fehlt eine den Boden- und die
Seitenwandbereiche schließende und stabilisierende Dachstruktur, so daß
hier die Bodenstruktur wesentlich die Steifigkeit der Karosserie bestimmt.
Gegenüber einer vergleichbaren Limousine müssen hier zusätzliche Maß
nahmen zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit durch den Einbau von weite
ren Streben und Verstärkungen getroffen werden, die den Karosserieaufbau
verteuern und ungünstig das Gewicht erhöhen.
Es ist zudem bekannt, als Sicherheitseinrichtungen gegen seitliche Auf
prallstöße Zugbänder und Zugseile in den Türbereichen von Fahrzeugka
rosserien anzuordnen (DE 31 11 045 A1; DE 37 03 021 A1). Solche
Zugbänder und Zugseile sind weder dafür gedacht noch dazu geeignet, be
triebsmäßige Karosseriekräfte aufzunehmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachen Maßnahmen die Steifigkeit
einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere einer Cabriokarosserie gewichts
günstig zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist in einem Karosseriebereich wenigstens eine ring
förmig geschlossene Struktur aus Verspannungselementen angebracht. Die
Verspannungselemente sind umlaufend direkt oder indirekt über Zwi
schenteile miteinander und gegen den Karosserieaußenbereich verspannt.
Es hat sich gezeigt, daß solche unter Spannung stehende Ringstrukturen in
Karosseriebereichen zu einer Erhöhung der Steifigkeit, insbesondere der
Torsionssteifigkeit führen. Schon bei einfachen Versuchen mit quadrati
schen, ebenen Rahmen aus Hohlträgern, die über innenliegende Gewin
destangen verspannt sind, ist eine Erhöhung der Torsionssteifigkeit dieser
Rahmenstruktur zum ca. 20% festzustellen. Diese versuchsweise verwen
dete Rahmenstruktur könnte beispielsweise den Bodenrahmen einer Ca
briokarosserie darstellen. Je nach den Gegebenheiten können solche ring
förmig geschlossene Strukturen aus Verspannungselementen beispiels
weise auch in Dachrahmen von Limousinenkarosserien verwendet werden.
Durch diese Maßnahmen können Teile des Trägerverbunds weniger stabil
dimensioniert oder Versteifungselemente eingespart werden, so daß sich
insgesamt ein gewichtsgünstiger Aufbau ergibt, da die Verspannungsele
mente und erforderliche Zusatzteile gewichtsgünstig ausführbar sind.
Die ringförmig geschlossene Struktur kann zusätzlich durch Traversen aus
weiteren Verspannungselementen verbunden sein, so daß sich ein leiter
förmiger bzw. gitterförmiger Aufbau aus Verspannungselementen ergibt.
Die Dimensionierung und der Aufbau einer solchen Struktur sind den je
weiligen Gegebenheiten an einem konkreten Karosserieaufbau anzupassen.
In einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 2 ist die ringförmig
geschlossene Struktur aus Verspannungselementen im Karosseriebodenbe
reich angebracht. Dabei wird besonders vorteilhaft die Torsionssteifigkeit
einer Cabriokarosserie wesentlich erhöht.
Dazu werden nach Anspruch 3 Verspannungselemente als Längsverspan
nungselemente im seitlichen Bodenbereich des Karosserieaufbaus ange
bracht und durch in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Querverspan
nungselemente zu der ringförmigen Struktur verbunden. Je nach dem
konkreten Karosserieaufbau können sich dabei die Längsverspannungs
elemente mehr oder weniger weit in den Frontbereich und Heckbereich er
strecken und durch jeweils endseitige und/oder dazwischen liegende Quer
verspannungselemente verbunden werden.
Dazu wird mit Anspruch 4 eine einfache und üblichen Steifigkeitsanforde
rungen genügende Ringstruktur vorgeschlagen, wobei Längsverspan
nungselemente in den Schwellern angeordnet sind, die jeweils endseitig
durch Querverspannungselemente dergestalt verbunden sind, daß sich eine
umlaufend geschlossene Struktur umlaufend im Bodenbereich der Insas
senzelle ergibt.
Nach Anspruch 5 werden bevorzugt die Verspannungselemente in Karosse
rieteilen, beispielsweise in Hohlträgerteilen geführt, an denen bei Rich
tungsänderungen auch die Verspannungskräfte ggf. unter Einschaltung
von Abstützelementen abgestützt werden können. Die Verspannungsele
mente können jedoch auch freiliegend innerhalb oder außerhalb der Karos
serie geführt werden.
Als Verspannungselemente stehen eine Vielzahl unterschiedlich ausgeführ
ter Teile zur Verfügung. Gemäß Anspruch 6 werden Gewindestangen vorgeschlagen,
die an Abstützungen am Karosserieaufbau, insbesondere an
Trägerendbereichen gehalten und dort durch Anziehen von Spannmuttern
verspannt sind. Eine solche Abstützung kann beispielsweise ein Ende einer
Längs-Gewindestange und ein Ende einer Quer-Gewindestange für eine
Umlenkung der Verspannungskraft erfolgen. Wenn beispielsweise Längs-
Gewindestangen und angrenzende Quer-Gewindestangen auf unterschied
lich hohem Niveau liegen sollen, ist eine solche Niveauüberbrückung unter
Umständen durch feste Zwischenteile zwischen den Gewindestangenenden
möglich, wobei darüber die erforderliche Ringstruktur geschlossen ist.
Alternativ wird vorgeschlagen, wenigstens ein Spannseil oder einen
Spanngurt zu verwenden. Damit sind Richtungsumlenkungen, insbeson
dere in Verbindung mit Umlenkblöcken gemäß Anspruch 9, einfach durch
zuführen. In einfachen Anordnungen nach Anspruch 8 kann eine ringför
mig geschlossene Struktur durch ein einstückiges oder mehrteilig zusam
mengesetztes Spannseil gebildet werden, wobei Spannseilenden in einer
Spanneinrichtung zur Aufbringung einer Vorspannung verbunden sind. Als
Spanneinrichtungen können allgemein bekannte und ggf. an den speziellen
Anwendungsfall angepaßte Vorrichtungen, wie Spannschraubenverbin
dungen, Wellräder, etc. verwendet werden. Die Vorspannung wird erst
nach der Montage der Spannseile oder Spanngurte aufgebracht, so daß
nach diesem Montageschritt die Spanneinrichtungen bzw. deren Stellele
mente an der Karosserie noch zugänglich gehalten werden müssen.
Über die Umlenkblöcke gemäß Anspruch 9 sind auf einfache Weise sowohl
Richtungsänderungen in einer Horizontalebene als auch zu unterschiedli
chen Höhenniveaus ausführbar.
Mit Anspruch 10 wird eine konkrete Richtungsführung eines Spannseils im
Bodenbereich einer Insassenzelle angegeben, die für eine Erhöhung der
Torsionssteifigkeit, insbesondere einer Cabriokarosserie gut geeignet ist.
Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nä
her erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer teilweise geschnittenen Ca
briokarosserie, und
Fig. 2 eine entsprechende Heckansicht der Cabriokarosserie nach Fig. 1.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Cabriokarosserie 1 dargestellt, mit einer Insas
senzelle 2, einem Vorderwagen 3 und einem Kofferraum 4. Die Insassen
zelle 2 ist nach oben durch ein Faltdach 5 begrenzt und enthält Frontsitze
6 sowie eine Rücksitzbank 7 mit einer Rücksitzlehne 8. Der Bodenbereich
der Insassenzelle 2 wird seitlich von Schwellern 9, 10 als längsverlaufende
Hohlträger begrenzt. Hinter der Rücksitzlehne 8 in derem unteren Bereich
verläuft über die gesamte Fahrzeugbreite ein Querträger 11.
Durch ein Spannseil 12 als Verspannungselement ist eine ringförmig ge
schlossene Spannseilanordnung hergestellt, wobei das Spannseil 12 sowohl
durch die Schweller 9, 10 in Längsrichtung und heckseitig durch den Quer
träger 11 mit einem Querabschnitt 13 verläuft. Ein weiterer Querabschnitt
14 des Spannseils 12 verläuft frontseitig im vorderen Fußraum der Insas
senzelle 2. Dieser Querabschnitt 14 kann ebenfalls in einem dortigen Quer
träger enthalten sein oder, wie in Fig. 2 strichliert angedeutet, unter dem
Karosserieboden freiliegend zwischen den Schwellern 9 und 10 verlaufen.
Für Richtungsumlenkungen des Spannseils 12 ist dieses über karosseriefe
ste Umlenkblöcke 15, 16, 17, 18 geführt. Zwischen den Bereichen der Um
lenkblöcke 16 und 17 wird zudem ein unterschiedliches Höhenniveau vom
Spannseil 12 überbrückt, da der Querträger 11 höher liegt als die Schweller
9 und 10.
Die freien Enden des einstückigen Spannseils 12 sind in einer Spannein
richtung 19 zu der ringförmigen Struktur verbunden. Die Spanneinrich
tung kann als übliche Schraubeinrichtung mit zwei gegenläufigen Gewin
den ausgebildet sein, wobei durch Verdrehen eines zentralen Mutternteils
das Spannseil vorgespannt werden kann.
Nach Aufbringung dieser Vorspannung ergibt sich eine erhöhte Steifigkeit,
insbesondere Torsionssteifigkeit der Cabriokarosserie 1.
Claims (10)
1. Karosserieaufbau eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Cabriofahr
zeugs,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Karosseriebereich wenigstens eine ringförmig geschlos
sene Struktur aus Verspannungselementen (12) angebracht ist, wobei
die Verspannungselemente (12) umlaufend direkt oder indirekt über
Zwischenteile (15, 16, 17, 18) miteinander und gegen den Karosserie
bereich verspannt sind.
2. Karosserieaufbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
ringförmig geschlossene Struktur aus Verspannungselementen (12) im
Karosseriebodenbereich angebracht ist.
3. Karosserieaufbau nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Ver
spannungselemente (12) als Längsverspannungselemente im seitlichen
Bodenbereich des Karosserieaufbaus angebracht sind und durch in
Fahrzeugquerrichtung verlaufende Verspannungselemente als Quer
verspannungselemente verbunden sind.
4. Karosserieaufbau nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Längsverspannungselemente in den Schwellern (9, 10) angeordnet sind
und jeweils endseitig durch Querverspannungselemente verbunden
sind, so daß sich eine umlaufend geschlossene Struktur aus Verspan
nungselementen (12) im Bodenbereich der Insassenzelle (2) ergibt.
5. Karosserieaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verspannungselemente (12) in Karosserieteilen, be
vorzugt in Hohlträgerteilen (9, 10, 11) und/oder freiliegend angeordnet
sind.
6. Karosserieaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Verspannungselemente Gewindestangen verwendet
sind, die an Abstützungen am Karosserieaufbau gehalten und dort
durch Anziehen von Spannmuttern verspannt sind.
7. Karosserieaufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Verspannungselemente wenigstens ein Spannseil (12)
und/oder ein Spanngurt verwendet sind.
8. Karosserieaufbau nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine
ringförmig geschlossene Struktur durch ein Spannseil (12) gebildet ist,
dessen Enden in einer Spanneinrichtung (19) verbunden sind.
9. Karosserieaufbau nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das wenigstens eine Spannseil (12) an karosseriefesten
Umlenkblöcken (15, 16, 17, 18) für Richtungsänderungen in einer Ho
rizontalebene und/oder zu unterschiedlichen Höhenniveaus geführt
und abgestützt ist.
10. Karosserieaufbau nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein
ringförmig über wenigstens eine Spanneinrichtung (19) geschlossenes
Spannseil (12) durch die Schweller (9, 10), frontseitig im vorderen Fuß
raum durch einen etwa auf gleichem Niveau liegenden Querträger und
heckseitig durch einen im unteren Bereich einer Rücksitzlehne (8) auf
höherem Niveau liegenden Querträger (11) verläuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19644384A DE19644384A1 (de) | 1996-10-25 | 1996-10-25 | Karosserieaufbau eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Cabriofahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19644384A DE19644384A1 (de) | 1996-10-25 | 1996-10-25 | Karosserieaufbau eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Cabriofahrzeugs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19644384A1 true DE19644384A1 (de) | 1997-03-06 |
Family
ID=7809970
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19644384A Withdrawn DE19644384A1 (de) | 1996-10-25 | 1996-10-25 | Karosserieaufbau eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Cabriofahrzeugs |
Country Status (1)
Country | Link |
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