DE19644131A1 - Verfahren zum Optimieren der Bandbreitenverteilung an den Enden eines eine Walzstraße in einem oder mehreren Stichen durchlaufenden Bandes - Google Patents
Verfahren zum Optimieren der Bandbreitenverteilung an den Enden eines eine Walzstraße in einem oder mehreren Stichen durchlaufenden BandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Optimieren der Band
breitenverteilung an den Enden eines eine Walzstraße in einem
oder mehreren Stichen durchlaufenden Bandes.
Eines der Hauptprobleme beim Walzen von Bändern, z. B. Band
stahl, ist das Erzielen einer rechteckigen Grundform mit ei
ner über die Länge des Bandes konstanten Breite. Zur Steue
rung der Bandbreite dienen vertikale Stauchwalzen in der
Walzstraße. Werden die Stauchwalzen mit konstanter Anstellung
gefahren, so wird das Band in der Regel an den Bandenden,
also dem Bandkopf und dem Bandfuß, aufgrund des unsymmetri
schen Materialflusses und anderer Effekte, schmaler als im
Mittelteil. Um dem entgegenzuwirken, ist die Anstellposition
der Stauchwalzen während des Banddurchlaufs verstellbar, wo
bei die Anstellung beim Durchlauf der Bandenden in Form kur
zer Ausschläge, sogenannter "short strokes", relativ zum Mit
telteil weiter aufgefahren wird. Diese Anstellungskorrektur
am Bandkopf und am Bandfuß erfolgt entsprechend einer Fahr
kurve ("short stroke control-(SSC-)Fahrkurve"), die durch
vorgegebene Fahrkurvenparameter definiert werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gewünschte Bandbreitenver
teilung an den Bandenden durch Vorgabe einer Fahrkurve für
die Anstellposition der Stauchwalzen möglichst gut zu erzeu
gen.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch das in Anspruch 1
angegebene Verfahren gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also aufgrund von
Prozeßparametern des Walzprozesses mittels eines neuronalen
Netzes für jeden von aufeinanderfolgenden Stauchstichen Fahr
kurvenparameter für eine Fahrkurve ermittelt, entsprechend
der die Anstellposition der Stauchwalzen in den einzelnen
Stauchstichen verstellt wird, so daß als Endresultat aller
Stiche eine optimale Bandbreitenverteilung an den Enden des
Bandes beim Verlassen der Walzstraße erzielt wird.
Die Bandbreitenverteilung nach jedem einzelnen Stauchstich
ist außer von den aktuellen Prozeßparametern auch von der je
weiligen Eingangsform des Bandes abhängig. Da in der Regel
die Bandbreitenverteilung des Bandes erst nach seinem Verlas
sen der Walzstraße zur Verfügung steht und somit Zwischen
resultate nicht verfügbar sind, muß die jeweilige Eingangs
form des Bandes für jeden einzelnen Stauchstich durch das
neuronale Netz im Rahmen der Ermittlung der Fahrkurvenpara
meter geschätzt werden.
In den meisten Walzstraßen erfolgt die Stauchung des Bandes
nur beim Banddurchlauf in Vorwärtsrichtung (Vorwärtsstich),
so daß Reversierstiche keine Stauchung beinhalten. In diesem
Fall umfaßt der von dem neuronalen Netz bei der Ermittlung
der Fahrkurvenparameter für jeden einzelnen Stauchstich mo
dellierte Prozeß das Flachwalzen im Reversierstich sowie das
Flachwalzen und Stauchen im Vorwärtsstich, wobei die zugehö
rige Eingangsform des Bandes zu Beginn des modellierten Pro
zesses am Ende des jeweils vorangegangenen Stauchstiches,
also am Ende der Walzstraße, vorliegt. Diese Eingangsform
wird von dem neuronalen Netz aufgrund von bis einschließlich
zu dem jeweils vorangegangenen Stauchstich akkumulierten Pro
zeßparametern, insbesondere der Summen der vorangegangenen
relativen Breiten- und Dickenabnahmen des Bandes, sowie auf
grund aktueller Prozeßparameter des aktuellen Reversiersti
ches, insbesondere der Walzgeschwindigkeit und der relativen
Dickenabnahme im Reversierstich, geschätzt. Diese Art der
Prozeßmodellierung durch das neuronale Netz ist jedoch für
den ersten Stauchstich nicht möglich, da diesem kein Rever
sierstich vorangeht; statt dessen fällt die Eingangsform des
Bandes am Anfang der Walzstraße an und ist allein durch Band
verformungen aus vorgelagerten Prozessen (z. B. Stauchpresse,
schwerer Staucher, vorgelagerte Vorgerüste) bestimmt. Wegen
der somit ungleichen Prozeßparameter zur Schätzung der Ein
gangsform des Bandes wird daher vorzugsweise für den ersten
Stauchstich ein erstes neuronales Netz und für alle nachfol
genden Stauchstiche ein zweites neuronales Netz verwendet.
Es ist aber auch möglich, auf die oben erwähnte gesonderte
Berücksichtigung des jeweils aktuellen Reversierstiches zu
verzichten und dessen aktuelle Prozeßparameter ebenso, wie
schon die übrigen zur Schätzung der Eingangsform des Bandes
dienenden Prozeßparameter, zu akkumulieren. In diesem Fall
ist eine Unterscheidung zwischen dem ersten Stauchstich und
den nachfolgenden Stauchstichen nicht mehr erforderlich, so
daß ein einziges neuronales Netz verwendet werden kann.
Es gibt auch Walzstraßen, bei denen das durchlaufende Band
sowohl im Vorwärtsstich als auch im Rückwärtsstich gestaucht
wird. Hier wird vorzugsweise ein erstes neuronales Netz für
die Vorwärtsstiche und ein zweites neuronales Netz für die
Reversierstiche verwendet.
Darüber hinaus werden wegen der unterschiedlichen physi
kalischen Verhältnisse an den beiden Bandenden vorzugsweise
auch für den Bandkopf und den Bandfuß getrennte neuronale
Netze verwendet, wobei dann insgesamt bis zu vier neuronale
Netze zum Einsatz kommen. Abgesehen von der Unterscheidung
zwischen dem ersten und allen nachfolgenden Stauchstichen
bzw. zwischen Vorwärts- und Reversierstichen sind die neu
ronalen Netze stichzahlunabhängig; es wird also weder für
jeden Stauchstich ein eigenes neuronales Netz eingesetzt,
noch wird ein neuronales Netz verwendet, das unterschiedliche
Ausgänge für unterschiedliche Stauchstiche aufweist.
Wie bereits erwähnt, liefert das neuronale Netz für jeden von
aufeinanderfolgenden Stauchstichen jeweils die Fahrkurvenpa
rameter, aus denen in einer Fahrkurven-Berechnungseinrichtung
die Fahrkurve zur Verstellung der Anstellposition der Stauch
walzen in dem betreffenden Stauchstich berechnet wird. Für
ein Training des neuronalen Netzes steht jedoch nur das End
resultat aller Stauchstiche, nämlich die Bandbreitenvertei
lung des Bandes nach Verlassen der Walzstraße, zur Verfügung.
Um in Abhängigkeit von einem aufgrund von Abweichungen zwi
schen der als Endresultat erzielten Bandbreitenverteilung und
einer vorgegebenen optimalen Soll-Bandbreitenverteilung defi
nierten Breitenfehler eine Adaption der Netzparameter des
neuronalen Netzes nach dem Gradientenabstiegsverfahren zu er
möglichen, wird entsprechend der Erfindung mittels eines
Breitensensitivitätsmodells die partielle Ableitung des Brei
tenfehlers nach den Fahrkurven in den einzelnen Stauchstichen
geschätzt, die dann durch die Fahrkurven-Berechnungseinrich
tung zu dem neuronalen Netz zurückpropagiert und dort zur Ad
aption der Netzparameter herangezogen wird; d. h., es werden
die partiellen Ableitungen der Fahrkurven nach den Fahrkur
venparametern und die partiellen Ableitungen der Fahrkurven
parameter nach den Netzparametern berechnet. Das Breiten
sensitivitätsmodell wird anhand von gemessenen Bandbreiten
verteilungen und zugehörigen Fahrkurven erstellt und be
schreibt dabei modellhaft in Form einer linearen Abbildung
die Beziehung zwischen Differenzen der gemessenen Bandbrei
tenverteilungen und Differenzen der zugehörigen Fahrkurven in
den einzelnen Stauchstichen. Das Breitensensitivitätsmodell
unterscheidet sich aufgrund seiner Einfachheit in vorteilhaf
ter Weise von anderen denkbaren komplizierten Prozeßmodellen
auf der Ebene von Fahrkurvenverläufen und Bandbreitenvertei
lungen.
Um bereits zu Beginn des Einsatzes des neuronalen Netzes
sinnvolle Ergebnisse bei der angestrebten Optimierung der
Bandbreitenverteilung zu erreichen, ist vor dem ersten Durch
lauf eines Bandes durch die Walzstraße eine Voradaption des
neuronalen Netzes erforderlich. Da zu diesem Zeitpunkt noch
keine Bandbreitenverläufe vorliegen, die unter Einfluß des
neuronalen Netzes erzeugt wurden, wird im Rahmen der Erfin
dung ein Bandbreitenverlauf ersatzweise mittels des Breiten
sensitivitätsmodells in Abhängigkeit von den mit dem neuro
nalen Netz und der nachgeordneten Fahrkurven-Berechnungsein
richtung für die einzelnen Stiche ermittelten Fahrkurven ge
schätzt.
Um bei der Verstellung der Anstellposition der Stauchwalzen
vorgegebene walztechnische Grenzbedingungen, z. B. im Hin
blick auf die Fahrkurvenamplitude und Verstellgeschwindig
keit, einzuhalten, werden die berechneten Fahrkurven vorzugs
weise entsprechend begrenzt, bevor mit ihnen die Stauchwalzen
angesteuert werden. Beim Training des neuronalen Netzes wer
den Verletzungen von solchen Grenzbedingungen in Form weite
rer, fahrkurvenspezifischer Fehler berücksichtigt, die zu dem
Breitenfehler hinzuaddiert werden.
Die gewünschte Soll-Bandbreitenverteilung ergibt sich als
Endresultat aus der Überlagerung der verschiedenen Einwirkun
gen der Stauchwalzen auf das Band in den jeweiligen Einwirk
bereichen. Da das Band bei jedem Durchlauf durch die Walz
straße wegen der dabei erfolgenden Dickenabnahme gestreckt
wird, kann der Einwirkbereich der Stauchwalzen an dem Band in
den einzelnen Stauchstichen unterschiedlich lang sein. Bei
üblichen Stichplänen korreliert die Länge des Einwirkbereichs
in jedem Stich ebenso wie viele Prozeßparameter, so z. B. die
Banddicke, stark mit der Stichnummer. Das neuronale Netz kann
daher aufgrund der ihm eingangsseitig zugeführten Prozeßpara
meter mit relativ hoher Sicherheit entscheiden, ob für eine
bestimmte Stelle des Bandes der gerade aktuelle Stauchstich
die letzte Einwirkmöglichkeit ist, oder ob noch weitere Ein
wirkmöglichkeiten für diese Stelle folgen. Es gibt aber auch
Prozeßparameterbereiche, wo dies nicht feststellbar ist. Ein
optimales Training des neuronalen Netzes strebt daher die ge
wünschte Soll-Bandbreitenverteilung in dem jeweiligen Ein
wirkbereich nicht erst als Endresultat aller Stauchstiche,
sondern mit jedem Stauchstich an. Hierzu wird in vorteilhaf
ter Weise beim Training des neuronalen Netzes ein Effektivi
tätsfehler berücksichtigt, der in Abhängigkeit von Differen
zen zwischen den für aufeinanderfolgende Stauchstiche ermit
telten Fahrkurven ermittelt wird. Damit wird auch verhindert,
daß sich die in den einzelnen Stauchstichen erfolgenden An
stellungskorrekturen in überlappenden Einwirkbereichen gegen
seitig behindern und daß infolge dessen unnötig hohe Fahrkur
venamplituden entstehen. Darüber hinaus wird die Robustheit
des neuronalen Netzes gegenüber Fehlern in den ihm eingangs
seitig zugeführten Prozeßparametern erhöht.
Um glatte und hinreichend fein beeinflußbare Fahrkurven zu
erzeugen, deren Fahrkurvenparameter einen möglichst geringen
wechselseitigen Einfluß aufeinander haben und so ein gutes
Adaptionsverhalten des neuronalen Netzwerkes ermöglichen,
wird vorzugsweise die Fahrkurve für jeden Stauchstich rechne
risch aus einer Überlappung von mehreren Gauss-Glocken gebil
det, deren Zentren und Breiten als Erfahrungswerte in Abhän
gigkeit von der Brammenbreite vorgegeben werden und deren
Amplituden die zu ermittelnden Fahrkurvenparameter bilden.
Die Gauss-Glocken werden dabei zusätzlich in Anpassung an er
fahrungsgemäß typische short-stroke-Verläufe durch Parabel
funktionen verzerrt.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden auf
die Figuren der Zeichnung Bezug genommen; im einzelnen zeigen
Fig. 1 ein Beispiel für die Breitenverteilung eines gewalz
ten Bandes,
Fig. 2 ein Beispiel für eine Fahrkurve für Stauchwalzen zur
Korrektur der Breitenverteilung an einem Bandende,
Fig. 3 ein Beispiel für die prinzipielle Steuerungsstruktur
der Walzstraße mit einer Einheit zur Ermittlung der
Fahrkurve und
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel für die Einheit zur Ermitt
lung der Fahrkurve.
Das Diagramm in Fig. 1 zeigt beispielhaft die Breitenvertei
lung y eines Bandes über seine Länge l beim Durchlaufen einer
Walzstraße, die neben horizontalen Flachwalzen zur Banddic
kenregelung auch vertikale Stauchwalzen zur Bandbreitensteue
rung enthält. Bei konstanter Anstellung der Stauchwalzen
kommt es aufgrund unsymmetrischer Materialflüsse im Band zu
einer Verringerung der Bandbreite an den Bandenden, also dem
Bandkopf und dem Bandfuß. Um dem entgegenzuwirken und am Ende
des Walzprozesses eine rechteckige Grundform des Bandes zu
erhalten, wird die Anstellposition der Stauchwalzen bei jedem
Durchlauf der Bandenden, also in jedem Stauchstich i, jeweils
entsprechend einer Fahrkurve fi verstellt. Die hier gezeigte
Kurve f ist keine reelle Fahrkurve, sondern entspricht einer
Überlagerung der Fahrkurven fi. Die Anstellungskorrekturen in
den einzelnen Stauchstichen i, also die Amplituden der Fahr
kurven fi, beziehen sich auf den Walzenabstand, so daß der
Verfahrweg der beiden Stauchwalzen jeweils halb so groß ist.
Es ist noch zu berücksichtigen, daß sich die gewünschte
rechteckige Grundform des Bandes in der Praxis auf das Fer
tigband bezieht, dessen Bandbreitenverteilung durch weitere
Behandlungslinien (Fertigstraße, Kühlstrecke) hinter der
Walzstraße (Vorstraße) mit den Stauchwalzen beeinflußt wird.
Wenn also im folgenden von einer Soll-Bandbreitenverteilung
die Rede ist, so muß diese nicht notwendigerweise rechteck
förmig sein. Entscheidend ist, an welcher Stelle im gesamten
Behandlungsprozeß des Bandes die Soll-Bandbreitenverteilung
definiert ist; an dieser Stelle wird auch die tatsächliche
Bandbreitenverteilung gemessen und zur Ermittlung eines Brei
tenfehlers mit der Soll-Bandbreitenverteilung verglichen.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel für die Fahrkurve fi, entsprechend
der die Stauchwalzen in dem Stauchstich i verstellt werden.
Die Fahrkurve fi wird dabei aus einer vorgegebenen Anzahl von
hier drei lokalen Basisfunktionen fik mit k = 1. . .3 zusammen
gesetzt. Jede lokale Basisfunktion fik besteht aus einer
Gauss-Glocke mit einem Zentrum lik, einer Breite σi und einer
Amplitude sik. Zur Anpassung an erfahrungsgemäß typische
short-stroke-Verläufe, bei denen die größten Ausschläge nahe
den Bandenden auftreten, sind die Gauss-Glocken innerhalb ei
nes Einwirkbereichs [O,L] der Stauchwalzen in dem betreffen
den Stauchstich i auf das Band durch eine Parabelfunktion
verzerrt, so daß für die lokale Basisfunktion fik gilt:
Für die Fahrkurve fi gilt
Die erforderliche Länge L des Einwirkbereichs [O,L] der
Stauchwalzen hängt erfahrungsgemäß lediglich von der Gesamt
breite des Bandes signifikant ab und wird hier als Erfah
rungswert für den Bandkopf auf 7/12 und für den Bandfuß auf
7/18 der Brammenbreite festgesetzt.
Die Zentren lik und Breiten σi der Gauss-Glocken werden wie
folgt in einem festen Verhältnis zur Länge L eingestellt:
li1 = -L/5, li2 = L/5, li3 = 3L/5 und σi = 6L/25
Wie untenstehend erläutert wird, werden die Amplituden
sik, die im folgenden auch als Fahrkurvenparameter
si = veck(sik) = (si1, si2, si3) bezeichnet werden, mit Hilfe
neuronaler Netze so bestimmt, daß eine Verstellung der
Stauchwalzen in den aufeinanderfolgenden Stauchstichen i
entsprechend den zugehörigen Fahrkurven fi als Endresultat
aller Stauchstiche i zu einer vorgegebenen Soll-Bandbrei
tenverteilung des Bandes an seinen Bandenden führt.
Fig. 3 zeigt die prinzipielle Steuerungsstruktur für eine
Walzstraße 1, in der eine Optimierung der tatsächlichen Band
breitenverteilung yist eines die Walzstraße 1 einfach oder
mehrfach durchlaufenden Bandes 2 entsprechend einer vorge
gebenen Soll-Bandbreitenverteilung ysoll erfolgt. Bei der
Walzstraße 1 handelt es sich um eine Vorstraße, die ein oder
mehrere Horizontalgerüste mit Flachwalzen 3 aufweist, wobei
dem letzten und bei Bedarf auch weiteren Horizontalgerüsten,
hier den beiden letzten Horizontalgerüsten, jeweils ein Ver
tikalgerüst mit Stauchwalzen 4 vorgeordnet ist. Vor dem Ein
lauf des Bandes 2 in die Walzstraße 1 werden in einer Voraus
berechnungseinheit 5 aufgrund von Sollwerten SW und Primär
daten PD und unter Zugriff auf mathematische Modelle 6 des
Walzprozesses relevante Prozeßparameter x des Walzprozesses
vorausberechnet und einer Basisautomatisierung 7 aufgegeben,
die damit eine Voreinstellung der Walzstraße 1 vornimmt.
Während des Walzprozesses werden mittels einer Meßwerterfas
sungseinrichtung 8 laufend relevante Meßgrößen des Walzpro
zesses erfaßt. Die Meßgrößen werden der Basisautomatisierung
7 zur Erfüllung von Regelungsfunktionen sowie einer Nach
berechnungseinheit 9 zugeführt. Die Nachberechnungseinheit 9
greift auf dieselben mathematischen Modelle 6 wie die Voraus
berechnungseinheit 5 zu und adaptiert die zugehörigen Modell
parameter aufgrund der den tatsächlichen Verlauf des Walz
prozesses repräsentierenden Meßgrößen. Auf diese Weise wird
die Vorausberechnung für das jeweils nächste zu walzende Band
2 ständig verbessert und an das reale Prozeßgeschehen ange
paßt.
In einer Einheit 10 werden die Fahrkurven fi ermittelt, ent
sprechend denen die Anstellposition der Stauchwalzen 4 in je
dem Stauchstich i hydraulisch verstellt wird. Dazu werden vor
dem Einlauf des Bandes 2 in die Walzstraße 1 mittels neurona
ler Netze 11 in Abhängigkeit von der vorgegebenen Soll-Band
breitenverteilung ysoll und den vorausberechneten Prozeßpara
metern x die Fahrkurvenparameter si bestimmt, aus denen in
einer Fahrkurven-Berechnungseinrichtung 12 die Fahrkurven fi
berechnet werden. Die so berechneten Fahrkurven fi werden
dann der Basisautomatisierung 7 zur Ansteuerung der Stauch
walzen 4 in den einzelnen Stauchstichen i aufgegeben. Zur
Verbesserung und Anpassung der von den neuronalen Netzen 11
gelieferten Vorhersagen über optimale Fahrkurvenparameter si
an das tatsächliche Prozeßgeschehen, wird am Ausgang der
Walzstraße 1 mittels einer Breitenmeßeinrichtung 13 die tat
sächliche Bandbreitenverteilung yist gemessen und in der Ein
heit 10 mit der Soll-Bandbreitenverteilung ysoll verglichen.
In Abhängigkeit von einem dabei ermittelten Breitenfehler
wird dann unter Einbeziehung der in der Nachberechnungsein
heit 9 nachberechneten Prozeßparameter xnach eine Adaption der
neuronalen Netze 11 vorgenommen.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel werden insgesamt bis zu
vier neuronale Netze 11 eingesetzt, wobei für den Bandkopf
und den Bandfuß jeweils ein neuronales Netz verwendet wird.
Darüber hinaus kann bei Walzstraßen 1, die das Band 2 in Vor
wärtsstichen mit Stauchung und in Revesierstichen ohne Stau
chung durchläuft, für den ersten Stauchstich ein erstes neu
ronales Netz und für alle nachfolgenden Stauchstiche ein
zweites neuronales Netz verwendet werden. Die Bandbreiten
verteilung nach jedem einzelnen Stauchstich ist nämlich außer
von den aktuellen Prozeßparametern x auch von der jeweiligen
Eingangsform des Bandes 2 abhängig. Da in der Regel die Band
breitenverteilung des Bandes 2 erst nach seinem Verlassen der
Walzstraße 1 zur Verfügung steht und somit Zwischenresultate
nicht verfügbar sind, muß die jeweilige Eingangsform des Ban
des 2 für jeden einzelnen Stauchstich durch das neuronale
Netz 11 im Rahmen der Ermittlung der Fahrkurvenparameter si
geschätzt werden. Wenn das Band 2 also nur in den Vorwärts
stichen, nicht aber in den Reversierstichen gestaucht wird,
so umfaßt der von dem neuronalen Netz 11 bei der Ermittlung
der Fahrkurvenparameter si für jeden einzelnen Stauchstich i
modellierte Prozeß das Flachwalzen im Reversierstich sowie
das Flachwalzen und Stauchen im Vorwärtsstich, wobei die zu
gehörige Eingangsform des Bandes 2 zu Beginn des modellierten
Prozesses am Ende des jeweils vorangegangenen Stauchstiches,
also am Ende der Walzstraße 1, vorliegt. Diese Eingangsform
wird von dem neuronalen Netz 11 aufgrund von bis einschließ
lich zu dem jeweils vorangegangenen Stauchstich akkumulierten
Prozeßparametern x, hier der Summen der vorangegangenen rela
tiven Breiten- und Dickenabnahmen des Bandes 2, sowie auf
grund aktueller Prozeßparameter des aktuellen Reversiersti
ches, hier der Walzgeschwindigkeit und der relativen Dicken
abnahme im Reversierstich, geschätzt. Diese Art der Prozeß
modellierung durch das neuronale Netz 11 ist jedoch für den
ersten Stauchstich nicht möglich, da diesem kein Reversier
stich vorangeht; statt dessen fällt die Eingangsform des Ban
des 2 am Anfang der Walzstraße 1 an und ist allein durch
Bandverformungen aus vorgelagerten Prozessen (z. B. Stauch
presse, schwerer Staucher, vorgelagerte Vorgerüste) bestimmt.
Wegen der somit ungleichen Prozeßparameter zur Schätzung der
Eingangsform des Bandes 2 wird daher für den ersten Stauch
stich ein erstes neuronales Netz und für alle nachfolgenden
Stauchstiche ein zweites neuronales Netz verwendet.
Es ist aber auch möglich, auf die oben erwähnte gesonderte
Berücksichtigung des jeweils aktuellen Reversierstiches zu
verzichten und dessen aktuelle Prozeßparameter ebenso, wie
schon die übrigen zur Schätzung der Eingangsform des Bandes 2
dienenden Prozeßparameter x, zu akkumulieren. In diesem Fall
ist eine Unterscheidung zwischen dem ersten Stauchstich und
den nachfolgenden Stauchstichen nicht mehr erforderlich, so
daß ein einziges neuronales Netz 11 verwendet werden kann.
Es gibt auch Walzstraßen, bei denen das durchlaufende Band
sowohl im Vorwärtsstich als auch im Rückwärtsstich gestaucht
wird. Hier wird ein erstes neuronales Netz für die Vorwärts
stiche und ein zweites neuronales Netz für die Reversier
stiche verwendet.
Im übrigen sind die neuronalen Netze 11 stichzahlunabhängig.
Es wird also weder für jeden Stauchstich i oder für unter
schiedliche, beim Betrieb der Walzstraße 1 vorkommende Stich
zahlen jeweils ein eigenes neuronales Netz eingesetzt, noch
wird ein neuronales Netz verwendet, das unterschiedliche Aus
gänge für unterschiedliche Stauchstiche i aufweist. Dement
sprechend ist auch das Training der neuronalen Netze stich
zahlunabhängig, so daß nicht das Problem auftritt, daß z. B.
für nur selten vorkommende Stichzahlen beim Betrieb der Walz
straße 1 nicht genügend viele Trainingsdaten erhalten werden.
Im folgenden wird anhand von Fig. 4 die innerhalb der in
Fig. 3 gezeigten Einheit 10 erfolgende Ermittlung der Fahr
kurvenparameter si durch eines der neuronalen Netze 11, die
Berechnung der zugehörigen Fahrkurven fi und die Adaption des
neuronalen Netzes erläutert.
Von den für die Voreinstellung der Walzstraße 1 von der Vor
ausberechnungseinheit 5 vorausberechneten Prozeßparametern x
werden die für die Ermittlung der Fahrkurven fi in den ein
zelnen Stauchstichen i relevanten Prozeßparameter xi über
eine Normierungsstufe 14 für jeden Stauchstich i nacheinander
dem neuronalen Netzwerk 11 zugeführt, das ausgangsseitig für
jeden Stauchstich i die Fahrkurvenparameter
si = veck(sik) = (si1, si2, si3) ausgibt. In der nachgeordneten
Fahrkurven-Berechnungseinrichtung 12 werden in einem Funk
tionsblock 15 entsprechend dem anhand von Fig. 2 beschrie
benen Verfahren Fahrkurven f*i berechnet, die eine Begrenzer
stufe 16 zur Begrenzung der Fahrkurvenamplitude durchlaufen,
bevor sie als amplitudenbegrenzte Fahrkurven fi der Basis
automatisierung 7 zur Verstellung der Stauchwalzen 4 in den
einzelnen Stauchstichen i zugeführt werden.
Die zur Ermittlung der Fahrkurven fi bzw. der Fahrkurven
parameter si relevanten Prozeßparameter xi umfassen die Band
breite b(i), die Banddicke d(i) und die Bandtemperatur T(i)
vor jedem Stauchstich i, einen Koeffizienten α als Maß für
die Materialhärte (Umformwiderstand) des Bandes 2 sowie die
Breitenabnahme Δb(i), die Dickenabnahme Δd(i) und die Walz
geschwindigkeit v(i) des Bandes 2 in dem jeweils aktuellen
Stich i. Bei mehrfachem Durchlauf des Bandes 2 durch die
Walzstraße 1 in Vorwärtsstichen und Reversierstichen werden
zur Schätzung der jeweiligen Eingangsform des Bandes 2 als
weitere relevante Prozeßparameter xi die Dickenabnahme und
Walzgeschwindigkeit des Bandes 2 in dem dem aktuellen Stauch
stich vorangegangenen Reversierstich sowie die Summen der
Breiten- und Dickenabnahmen des Bandes 2 in den vorangegan
genen Stichen benötigt. Werden die Walzgeschwindigkeit und
die Dickenabnahme in dem dem aktuellen Stauchstich voran
gehenden Reversierstich als gesonderte Prozeßparameter dem
neuronalen Netz zugeführt, so wird, wie oben bereits erläu
tert, für die Berechnung der Fahrkurve f1 für den ersten
Stauchstich i=1 ein weiteres neuronales Netz benötigt, dem
als weitere relevante Prozeßparameter x1 Kennwerte über die
Bandbreitenverteilung des in die Walzstraße 1 einlaufenden
Bandes 2 und die Breiten- und Dickenabnahme des Bandes 2 in
den Stauchwalzen 4 vorgelagerten Einrichtungen, wie z. B.
Stauchpresse und vorgelagerte Vorgerüste, zugeführt werden.
Die Walzgeschwindigkeit und Dickenabnahme in den Reversier
stichen können alternativ als akkumulierte Prozeßparameter
dem neuronalen Netz zugeführt werden, so daß eine Unterschei
dung zwischen dem ersten Stauchstich und weiteren Stauch
stichen nicht mehr nötig ist und das weitere neuronale Netz
entfallen kann.
Obwohl dem neuronalen Netz 11 nicht explizit die jeweilige
Stichnummer i zugeführt wird, ermittelt es die Fahrkurven
parameter si zum Teil stichnummernabhängig, weil bestimmte
Prozeßparameter xi, wie insbesondere die Banddicke d(i) vor
jedem Stauchstich i, typischerweise stark mit der Stichnummer
korrelieren.
Die Begrenzung der Fahrkurvenamplitude in der Begrenzerstufe
16 erfolgt in Abhängigkeit von walztechnischen Grenzbedingun
gen in Form eines maximal zulässigen Arbeitshubes der Stauch
walzen 4 und einer walztechnologischen Grenze der Breiten
abnahme Δb(i) des Bandes 2 in jedem Stauchstich. Im einzelnen
gilt für den Arbeitshub |fi| < c1, wobei c1 der maximal zuläs
sige bzw. mögliche Arbeitshub ist, und für die walztechno
logische Grenze fi < d(i) - c2 - Δb(i), wobei c2 ein Erfah
rungswert ist.
In der mit den vorausberechneten oder zwischen einzelnen
Stichen neuberechneten Prozeßparametern x und den für die
einzelnen Stauchstiche i bestimmten Fahrkurven fi vorein
gestellten Walzstraße 1 wird jetzt das Band 2 in mehreren
Durchläufen, darunter i Stauchstichen, gewalzt. Nach Beendi
gung des Walzprozesses, wenn das Band 2 die Walzstraße 1 ver
läßt, wird mit den während des Walzprozesses über die Meß
werterfassungseinrichtung 8 erhaltenen Meßgrößen und der am
Ausgang der Walzstraße 1 gemessenen Bandbreitenverteilung yist
eine Verbesserung in der Vorausberechnung der Prozeßparameter
x und der Bestimmung der Fahrkurven fi vorgenommen. Für die
Verbesserung der Bestimmung der Fahrkurven fi werden dazu
veränderbare Netzparameter wNN des neuronalen Netzes 11 durch
Abstieg in Richtung des Gradienten eines Breitenfehlers E1 in
Abhängigkeit von den Netzparametern wNN mit ∂E1/∂wNN adaptiert.
Der Breitenfehler E1 wird in Abhängigkeit von Abweichungen Δy
der gemessenen tatsächlichen Bandbreitenverteilung yist von
einer vorgegebenen Soll-Bandbreitenverteilung ysoll mit
E1 = 1/2ΔyTΔy (mittlerer quadratischer Fehler) definiert; y
und Δy sind dabei aus Abtast- bzw. Stützwerten bestehende
Vektoren. Im einzelnen erfolgt die Adaption der Netzparameter
wNN in der Weise, daß in einer Einrichtung 17 aus der Soll-
Bandbreitenverteilung ysoll und der gemessenen tatsächlichen
Bandbreitenverteilung yist die Abweichung Δy und daraus mit
tels eines Breitensensitivitätsmodells 18 die partielle Ab
leitung des Breitenfehlers E1 nach den einzelnen Fahrkurven
fi mit ∂E1/∂fi ermittelt wird. Der Breitenfehler E1 wird im
weiteren durch die Funktionsblöcke 15 und 16 der Fahrkurven-
Berechnungseinrichtung 12 zu dem neuronalen Netz 11 zurück
propagiert, wobei in jedem Funktionsblock 15, 16 jeweils die
partielle Ableitung der Ausgangsgrößen nach den Eingangs
größen gebildet und an dem neuronalen Netz 11 der Gradient
nach den Netzparametern wNN gebildet wird. Damit gilt also:
Das Breitensensitivitätsmodell 18 wird anhand von gemessenen
Bandbreitenverteilungen y und zugehörigen gemessenen Fahrkur
ven fi erstellt und beschreibt dabei in Form linearer Abbil
dungen mit Sensitivitätsmatrizen Ai die Beziehungen zwischen
Differenzen der gemessenen Bandbreitenverteilungen dy und
Differenzen der zugehörigen Fahrkurven dfi in den einzelnen
Stauchstichen i:
Damit läßt sich auf besonders einfache Weise die oben ge
nannte partielle Ableitung des Breitenfehlers E1 nach den
einzelnen Fahrkurven fi berechnen:
Wenn die ersten Bänder in der Walzstraße 1 gewalzt werden,
liegen noch sehr wenige Trainingsdaten aus dem Walzprozeß
vor, um dadurch eine ausreichende Adaption des neuronalen
Netzes 11 zu erhalten. Aus diesem Grunde ist vor der ersten
Inbetriebnahme der Walzstraße 1 eine Voradaption des neurona
len Netzes 11 erforderlich. Da für die Voradaption keine
Bandbreitenverläufe vorliegen, die aus mit dem neuronalen
Netz 11 erzeugten Fahrkurvenparametern entstanden sind, wer
den sie ersatzweise mittels des Breitensensitivitätsmodells
18 durch Extrapolation geschätzt. Dazu wird über den Stauch
prozeß angenommen, daß folgende Beziehung zwischen der Band
breitenverteilung ya mit Verstellung der Anstellposition der
Stauchwalzen 4 zur Bandbreitenverteilung ye mit konstanter
Anstellung der Stauchwalzen 4 besteht:
Neben der Verwendung des Breitenfehlers E1 zur Adaption der
Netzwerkparameter wNN des neuronalen Netzes 11 werden, wie im
folgenden gezeigt wird, auch weitere, fahrkurvenspezifische
Fehler verwendet, mit denen bestimmte Randbedingungen des
Walzprozesses berücksichtigt werden.
Wie bereits oben erwähnt, erfolgt in der Begrenzerstufe 16
eine Begrenzung der Fahrkurvenamplitude, wenn dadurch der
maximal zulässige Arbeitshub c1 oder die walztechnologische
Grenze d(i) - c2 - Δb(i) überschritten wird. In einer Ein
richtung 19 wird daher die in dem Funktionsblock 15 für jeden
einzelnen Stauchstich i berechnete Fahrkurve f*i auf Über
schreiten des maximal zulässigen Arbeitshubs c1 überwacht und
bei einer Überschreitung in Abhängigkeit von deren Betrag ein
erster Amplitudenfehler E2i ermittelt. Von diesem Fehler E2i
wird in der Einrichtung 19 die partielle Ableitung nach der
zugehörigen unbegrenzten Fahrkurve f*i mit ∂E2i/∂f*i berechnet,
so daß er durch den Funktionsblock 15 der Fahrkurven-
Berechnungseinrichtung 12 zu dem neuronalen Netz 11 zurück
propagiert werden kann.
In einer weiteren Einrichtung 20 wird die von dem Funktions
block 15 in der Fahrkurven-Berechnungseinrichtung 12 berech
nete Fahrkurve f*i auf Überschreiten der walztechnologischen
Grenze d(i) - c2 - Δb(i) überwacht und bei Überschreitung
dieser Grenze in Abhängigkeit von dem Betrag der Überschrei
tung ein zweiter Amplitudenfehler E3i gebildet. Auch von die
sem Fehler E3i wird die partielle Ableitung ∂E3i/∂f*i nach der
betreffenden unbegrenzten Fahrkurve f*i berechnet, um ihn
durch den Funktionsblock 15 zu dem neuronalen Netz 11 zurück
propagieren zu können.
In einer weiteren Einheit 21 wird die zeitliche Ableitung
f'1 der Fahrkurve fi, also die Verstellgeschwindigkeit der
Stauchwalzen 4, auf Überschreiten einer durch technische Da
ten der Hydraulik vorgegebenen Geschwindigkeitsgrenze über
wacht und im Falle einer Überschreitung in Abhängigkeit von
deren Betrag ein Geschwindigkeitsfehler E4i ermittelt. Von
diesem Fehler E4i wird die partielle Ableitung ∂E4i/∂fi nach
der betreffenden Fahrkurve fi berechnet und über die Funk
tionsblöcke 15 und 16 zu dem neuronalen Netz 11 zurückpro
pagiert.
Um zu erreichen, daß sich die Fahrkurven fi in den einzelnen
Stauchstichen i in ihrer Wirkung im Hinblick auf das zu er
reichende Endresultat ergänzen und nicht gegenseitig behin
dern, wird in einer weiteren Einrichtung 22 jede berechnete
Fahrkurve fi mit der Fahrkurve fi-1 des jeweils vorangegan
genen Stauchstichs i-1 verglichen. In Abhängigkeit von der
Abweichung zwischen den Fahrkurven fi und fi-1 wird ein Effek
tivitätsfehler E5i = ½ (fi - fi-1)T (fi - fi-1) der nach Bil
dung der partiellen Ableitung ∂E5i/∂fi durch die Funktions
blöcke 15 und 16 der Fahrkurven-Berechnungseinrichtung 12 zu
dem neuronalen Netz 11 zurückpropagiert wird.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel werden die Amplituden
fehler E2i und E3i für die Adaption des neuronalen Netzes 11
priorisiert, wozu beim Auftreten der Amplitudenfehler E2i und
E3i die Wirkung aller übrigen Fehler E1, E4i und E5i auf Null
gesetzt wird; diese Funktion ist in Fig. 4 durch steuerbare
Schalter 23 an den Ausgängen der Einheiten 17, 21 und 22 sym
bolisiert.
Neben den gezeigten Beispielen können noch weitere Fehler zur
Adaption des neuronalen Netzwerkes 11 definiert werden. Alle
Fehler werden bei der Adaption summarisch behandelt, so daß
ein Gesamtfehler
definiert werden kann.
Claims (13)
1. Verfahren zum Optimieren der Bandbreitenverteilung an den
Enden eines eine Walzstraße (1) in einem oder mehreren Sti
chen durchlaufenden Bandes (2), indem die Anstellposition von
Stauchwalzen (4) in jedem Stauchstich (i) beim Durchlauf der
Bandenden entsprechend einer durch vorgegebene Fahrkurven
parameter (si) beschriebenen Fahrkurve (fi) verstellt wird,
wobei mittels eines neuronalen Netzes (11) mit veränderbaren Netzparametern (wNN) für jeden von aufeinanderfolgenden Stauchstichen (i) in Abhängigkeit von Prozeßparametern (x) des Walzprozesses die Fahrkurvenparameter (si) ermittelt werden, welche einer Fahrkurven-Berechnungseinrichtung (12) zur Berechnung der Fahrkurve (fi) zugeführt werden, entspre chend der die Anstellung der Stauchwalzen (4) in dem betref fenden Stauchstich (i) verstellt wird,
wobei aufgrund von Abweichungen (Δy) zwischen der nach dem Auslauf des Bandes (2) aus der Walzstraße (1) gemessenen tatsächlichen Bandbreitenverteilung (yist) und einer vorge gebenen Soll-Bandbreitenverteilung (ysoll) ein Breitenfehler (E1) ermittelt wird und die Netzparameter (wNN) durch Abstieg in Richtung des Gradienten (∂E1/∂wNN) des Breitenfehlers (E1) in Abhängigkeit von den Netzparametern (wNN) adaptiert wer den,
und wobei zur Ermittlung des Gradienten (∂E1/∂wNN) mittels ei nes Breitensensitivitätsmodells (18), welches die Beziehung zwischen Differenzen gemessener Bandbreitenverteilungen und Differenzen zwischen den zugehörigen Fahrkurven in den ein zelnen Stauchstichen beschreibt, die partielle Ableitung (∂E1/∂fi) des Breitenfehlers (E1) nach den Fahrkurven (fi) geschätzt und anschließend durch die Fahrkurven-Berech nungseinrichtung (12) zu dem neuronalen Netz (11) zurück propagiert und dort zur Adaption der Netzparameter (wNN) herangezogen wird.
wobei mittels eines neuronalen Netzes (11) mit veränderbaren Netzparametern (wNN) für jeden von aufeinanderfolgenden Stauchstichen (i) in Abhängigkeit von Prozeßparametern (x) des Walzprozesses die Fahrkurvenparameter (si) ermittelt werden, welche einer Fahrkurven-Berechnungseinrichtung (12) zur Berechnung der Fahrkurve (fi) zugeführt werden, entspre chend der die Anstellung der Stauchwalzen (4) in dem betref fenden Stauchstich (i) verstellt wird,
wobei aufgrund von Abweichungen (Δy) zwischen der nach dem Auslauf des Bandes (2) aus der Walzstraße (1) gemessenen tatsächlichen Bandbreitenverteilung (yist) und einer vorge gebenen Soll-Bandbreitenverteilung (ysoll) ein Breitenfehler (E1) ermittelt wird und die Netzparameter (wNN) durch Abstieg in Richtung des Gradienten (∂E1/∂wNN) des Breitenfehlers (E1) in Abhängigkeit von den Netzparametern (wNN) adaptiert wer den,
und wobei zur Ermittlung des Gradienten (∂E1/∂wNN) mittels ei nes Breitensensitivitätsmodells (18), welches die Beziehung zwischen Differenzen gemessener Bandbreitenverteilungen und Differenzen zwischen den zugehörigen Fahrkurven in den ein zelnen Stauchstichen beschreibt, die partielle Ableitung (∂E1/∂fi) des Breitenfehlers (E1) nach den Fahrkurven (fi) geschätzt und anschließend durch die Fahrkurven-Berech nungseinrichtung (12) zu dem neuronalen Netz (11) zurück propagiert und dort zur Adaption der Netzparameter (wNN) herangezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß vor dem ersten Banddurchlauf eine Voradaption des
neuronalen Netzes (11) erfolgt, wobei der Bandbreitenverlauf
ersatzweise mittels des Breitensensitivitätsmodells (18) in
Abhängigkeit von den mit dem neuronalen Netz (11) und der
nachgeordneten Fahrkurven-Berechnungseinrichtung (12) für die
einzelnen Stiche ermittelten Fahrkurven berechnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fahrkurven-Berechnungseinrichtung (12)
eine Begrenzerstufe (16) zur Begrenzung der Fahrkurvenampli
tude in Abhängigkeit von vorgegebenen walztechnischen Grenz
bedingungen aufweist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß aus dem berechneten oder
gemessenen Verlauf der Fahrkurve (fi) mindestens ein weite
rer, fahrkurvenspezifischer Fehler (z. B. E4i) ermittelt
wird, dessen partielle Ableitung (∂E4i/∂fi) nach der Fahrkurve
(fi) zu der mittels des Breitensensitivitätsmodells (18)
ermittelten partiellen Ableitung (∂E1/∂fi) des Breitenfehlers
(E1) nach der Fahrkurve (f*i) addiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß als weiterer, fahrkurvenspezifischer Fehler
ein Amplitudenfehler (E2i, E3i) in Abhängigkeit von Über
schreitungen der Grenzbedingungen durch die Amplitude der
berechneten, nicht begrenzten Fahrkurve (f*i) ermittelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß beim Auftreten des Amplitudenfehlers (E2i, E3i) die
übrigen ermittelten Fehler (E1, E4i, E5i) für die Adaption der
Netzwerkparameter (wNN) gesperrt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als weiterer, fahrkurvenspezifi
scher Fehler ein Geschwindigkeitsfehler (E4i) in Abhängigkeit
von Überschreitungen einer Geschwindigkeitsgrenze durch die
Verstellgeschwindigkeit der Stauchwalzen (4) ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß als weiterer, fahrkurvenspezifi
scher Fehler ein Effektivitätsfehler (E5i) in Abhängigkeit
von den Differenzen zwischen den für aufeinanderfolgende
Stauchstiche (i, i-l) ermittelten Fahrkurven (fi, fi-1) ermit
telt wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß bei Durchlauf des Bandes
(2) durch die Walzstraße (1) in Vorwärtsrichtung mit Stau
chung und in Rückwärtsrichtung ohne Stauchung für den ersten
Stauchstich ein erstes neuronales Netz und für alle nachfol
genden Stauchstiche ein zweites neuronales Netz verwendet
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Durchlauf des Bandes (2) durch
die Walzstraße (1) in Vorwärtsrichtung mit Stauchung und in
Rückwärtsrichtung mit Stauchung für die Vorwärtsstiche ein
erstes neuronales Netz und für die Reversierstiche ein zwei
tes neuronales Netz verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß für den Bandkopf und den
Bandfuß getrennte neuronale Netze verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß für jeden Stauchstich (i)
die Fahrkurve (fi) in der Fahrkurven-Berechnungseinrichtung
(12) rechnerisch aus der Überlagerung einer vorgegebenen
Anzahl von durch die Fahrkurvenparameter definierten Gauss-
Glocken (fi1, fi2, fi3) gebildet wird, die durch eine Parabel
funktion verzerrt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Zentren und Breiten der Gauss-Glocken (fi1, fi2,
fi3) als Erfahrungswerte in Abhängigkeit von der Brammen
breite vorgegeben werden und daß als Fahrkurvenparameter die
Amplituden der Gauss-Glocken (fi1, fi2, fi3) verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996144131 DE19644131C2 (de) | 1996-10-23 | 1996-10-23 | Verfahren zum Optimieren der Bandbreitenverteilung an den Enden eines eine Walzstraße in einem oder mehreren Stichen durchlaufenden Bandes |
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DE1996144131 DE19644131C2 (de) | 1996-10-23 | 1996-10-23 | Verfahren zum Optimieren der Bandbreitenverteilung an den Enden eines eine Walzstraße in einem oder mehreren Stichen durchlaufenden Bandes |
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DE19644131A1 true DE19644131A1 (de) | 1998-04-30 |
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