DE1964381B2 - Inkrementales Längen- oder Winkelmeßsystem - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein inkrementales Längenoder Winkelmeßsystem mit wenigstens einer Referenzmarke, deren Lage zur Inkrementalteilung des Meßsystems absolut festgelegt ist und einem durch einen Richtungsdiskriminator angesteuerten elektronischen Vor-ZRückwärtszähler.

Bei inkrementalen Meßsystemen wird die zu messende Strecke durch elektronische Zählung von Impulsen bestimmt. Bei derartigen Meßsystemen besteht keine feste Beziehung zu der ursprünglichen Ausgangslage, so daß z. B. bei Stromausfall die Bezugslage verlorengeht. Auch können eingestreute oder verschluckte Impulse Verfälschungen des Meßergebnisses nach sich ziehen.

Zur Vermeidung der inkrementalen Meßsystemen anhaftenden Nachteile werden deshalb Referenzmarken benutzt, deren Lage zur Gitterteilung des Meßsystems absolut festgelegt ist (s. Druckschrift der Fa. Heidenhain »Elektronische Längen- und Winkelmeßsysteme«, Ausgabe August 1968, Seite 8 und 9). Die Bedienungsperson stoppt den Vor-ZRückwärtszähler jeweils beim Referenzimpuls, der beim Überfahren der Referenzmarke auftritt, und setzt bei fehlerhaften Lagen den Zähler von Hand auf die dem Referenzimpuls zugeordnete Sollzahl. Diese Fehlerprüfung ist unbequem und auch mit Unsicherheiten behaftet.

Die Aufgabe der Erfindung besteht in einer besonders vorteilhaften Weiterbildung bekannter inkrementaler Meßsysteme mit Referenzmarken.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Kombination folgender Merkmale:
a) Nach Drücken der Setztaste oder der Nullungstaste wird entweder der Zahler beim Auftreten des von der Referenzmarke abgeleiteten Referenzimpulses ein einziges Mal selbsttätig gestoppt oder der der Referenzmarke zugeordnete Meßwert wird automatisch erfaßt und eingespeichert;

b) der Zähler wird jeweils beim Auftreten des Referenzimpulses auf die beim vorangegangenen einmaligen Stoppvorgang abgelesene bzw. automatisch eingespeicherte Zahl gesetzt.

ίο Durch die Erfindung wird es möglich, daß auch nach Arbeitsunterbrechung die Ausgangstage selbsttätig wieder hergestellt werden kann.

Ein Beispiel soll dies erläutern. Der abgelesene Zählerstand möge »213,24 mm« betragen. Für weitere Bearbeitungs- oder Meßvorgänge soll die Position »213,24 mm« des einzustellenden Objektes z. B. zu »Null« erklärt werden.

Diese Ausgangslage wird in üblicher Weise durch Setzen des Zählers auf den gewünschten Wert »Null«

ίο hergestellt. Dabei schaltet sich selbsttätig die erfindungsgemäße Betriebsart »IX Stoppen beim Referenzimpuls und bei jedem erneuten Anfahren des Referenzimpulses Setzen des beim Stoppvorgang abgelesenen bzw. eingespeicherten Wertes im Zähler« ein.

Danach wird der Referenzimpuls, der sich etwa in der Mitte der Meßstrecke befinden möge, überfahren und der hierbei im Zähler aufscheinende Wert, der z. B. »50,68 mm« sein möge, von Hand in einen gesonderten Speicher einprogrammiert. Die Anordnung kann selbstverständlich auch so beschaffen sein, daß der beim Referenzimpuls aufscheinende Zählerstand automatisch in einen Speicher einprogrammiert wird. Beim erneuten Anfahren des Referenzimpulses wird jetzt der beim Stoppvorgang abgelesene bzw. einge-

3^r) speicherte Wert »50,68 mm« im Zähler gesetzt. Soll z. B. nach Arbeitsunterbrechung die gewünschte Ausgangslage wieder hergestellt werden, dann braucht nur der Referenzimpuls überfahren werden, bei dem der Zähler den im Speicher einprogrammier-ο ten Wert »50,68 mm« übernimmt.

Das erfindungsgemäße Meßsystem befindet sich normalerweise in der im Anspruch 1 aufgeführten Betriebsart b). Es wird nur durch Drücken der Nullungstaste oder der Setztaste in die Betriebsart a) übergeführt und nach einmaligem Stoppen des Zählers beim Überfahren des Referenzimpulses wieder in die Betriebsart b) umgeschaltet.

Es können auch noch weitere Schaltmittel im Zähler vorgesehen sein, mit Hilfe deren statt der Betriebsartb) die Betriebsart »Zählen der vom inkrementalen Meßsystem gelieferten Zählimpulse ohne Berücksichtigung des Referenzimpulses« als Dauerbetriebsart gewählt wird. Dies bedeutet, daß beim Überfahren des Referenzimpulses nicht automatisch eine vorgegebene Zahl gesetzt wird, sondern daß der Zählvorgang ohne Unterbrechung weiterläuft.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Alarmeinrichtung vorgesehen, die beim Einschalten des Zählers selbsttätig in Betrieb gesetzt wird. Dies

bo soll verhindern, daß bei kurzen, oftmals nicht bemerkten Unterbrechungen, z. B. Stromausfall, ein Fehler verschleppt wird. Wird die Alarmeinrichtung eingeschaltet, dann muß stets der Referenzimpuls überfahren werden, bei dem der Zähler den im Speicher ein-

6!> programmierten Wert übernimmt. Nach Überfahren des Referenzimpulses wird die Alarmeinrichtung wieder ausgeschaltet.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Inkrementales Längen- oder Winkelmeßsystem mit wenigstens einer Referenzmarke, deren Lage zur Inkrementalteilung des Meßsystems absolut festgelegt ist und einem durch einen Richtungsdiskriminator angesteuerten elektronischen Vor-/Rückwärtszähler, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

a) Nach Drücken der Setztaste oder der Nullungstaste wird entweder der Zähler beim Auftreten des von der Referenzmarke abgeleiteten Referenzimpulses ein einziges Mal selbsttätig gestoppt oder der der Referenzmarke zugeordnete Meßwert wird automatisch erfaßt und eingespeichert;

b) der Zähler wird jeweils beim Auftreten des Referenzimpulses auf die beim vorangegangenen einmaligen Stoppvorgang abgelesene bzw. automatisch eingespeicherte Zahl gesetzt.

2. Inkrementales Längen- oder Winkelmeßsystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Alarmeinrichtung, die beim Einschalten des Zählers selbsttätig in Betrieb gesetzt und beim Überfahren des Referenzimpulses wieder abgeschaltet wird.