DE19643746A1 - Transportschutz für zu transportierende und zu lagernde Großgeräte und Fahrzeuge sowie Verfahren zum Anbringen eines solchen Transportschutzes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Transportschutz für zu transportierende und zu lagernde Großgeräte und Fahr­ zeuge, wie Werkzeugmaschinen, Motore, Personenkraftwagen oder Boote, umfassend eine Schutzschicht, die im wesent­ lichen alle außenliegenden Teile des Großgerätes abdeckt und von diesem wieder entfernbar ist.

Es ist beispielsweise bekannt, Personenkraftwagen nach der Herstellung mit einer sogenannten Wachsschicht zu überziehen, um die Fahrzeuge, die oftmals wochenlang auf Abstellflächen stehen, transport- und verkaufsbereit zu halten und gegen Witterungseinflüsse zu schützen. Eine solche Wachsschicht besteht aus einer Kunststoffemulsion oder aus Heißwachsen, die im sprühflüssigen Zustand auf die Oberfläche aufgebracht werden und dort eine Schutz­ schicht bilden. Vor der endgültigen Inbetriebnahme oder Auslieferung des Personenkraftwagens wird eine solche Wachsschicht beispielsweise mit Hilfe von Dampfstrahl­ geräten automatisch oder manuell wieder entfernt. Selbst wenn eine solche Arbeit durch spezielle Waschstraßen durchgeführt wird, handelt es sich doch um zeitraubende und umweltbelastende Tätigkeiten, die zudem recht kostspielig und energieaufwendig sind und nur dort durchgeführt werden können, wo eine spezielle Waschanlage vorhanden ist. So betreibt die Firma BMW in ganz Nordrhein-Westfalen nur eine einzige Waschanlage. Bei individueller Auslieferung müssen derartige Arbeiten daher an den jeweiligen Kraftfahrzeug-Verkaufsstellen durchgeführt werden. Das manuelle Entwachsen ist durch Geruchsentwicklung, Heißdampfstrahlung usw. eine unbeliebte und auch gefährliche Arbeit.

Ähnliches gilt für das Konservieren mit derartigen Wachsen für Großgeräte, Motoren oder auch Boote. Es ist zwar auch schon durchgeführt worden, derartige Großge­ räte mit einer Schrumpffolien zu versehen, aber eine solche Schrumpffolie erfordert die Verwendung eines beheizten Schrumpfofens, in dem auf die Schrumpffolie eine hohe Temperatur einwirkt. Solche Temperaturen sind aber in vielen Fällen unerwünscht und können auch zu Verklebungen und Resthaftungen führen.

Es ist ferner als Transportschutz durchgeführt worden, einzelne, besonders stoßgefährdete Teile an den Großge­ räten, insbesondere Personenkraftwagen, mit großflächi­ gen Klebeflecken zu bekleben, damit an diesen Stellen keine Beschädigungen auftreten können. Das Entfernen dieser großflächigen Klebeflecken ist aber ebenfalls sehr arbeitsintensiv und läßt beim zu schnellen Abreißen der Folie eine Lackoberfläche zuweilen beschädigt zurück.

Es stellt sich damit die Aufgabe, einen Transportschutz anzugeben, bei dem die vorgenannten Nachteile nicht auf­ treten, der einfach und preisgünstig anzubringen ist und der in einfacher Weise zu entfernen ist, wobei trotzdem Transporte und gegebenenfalls Probeläufe der jeweiligen Großgeräte, insbesondere der Personenkraftwagen möglich sind, ohne daß der Transportschutz vorher entfernt werden muß.

Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Transportschutz der eingangs genannten Art, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Schutzschicht aus einer elastischen Hülle aus einer gedehnten und mit einer Restrückstellkraft ver­ sehen Kunststoff-Folie gebildet ist, wobei die Kunststoff-Folie unmittelbar auf den außenliegenden Teilen des Großgerätes aufliegt und nachträglich mit singulären Ausschnitten in betriebserforderlichen Bereichen versehen ist.

Geeignete Folien, die beispielsweise aus einem oder mehreren, in diesem Falle koextrudierten, Polyolefinen oder Polyolefin-Copolymeren bestehen, insbesondere auch hochdehnfähigen Polypropylenen oder Polyethylen, werden in technisch anwendbaren Qualifikationen angeboten. Es können auch beispielsweise Styrol-Butadien-Styrol- Kunststoffe verwendet werden, die unter dem Kürzel SBS bekannt sind.

Es geht hier darum, eine entsprechend große schlauch­ förmige Hülle zu verwenden, die zunächst aufgespannt wird, so daß über entsprechende, befahrbare oder mit Rollen verschiebbare Spannfinger das Großgerät oder Fahrzeug in die aufgespannte Hülle einschiebbar ist. Anschließend werden die Finger bzw. Rollenträger herausgefahren. Durch die in der Hülle vorhandenen Restspannung legt sich diese außen an die Großgeräte oder Fahrzeug-Außenseite an und bildet einen Schutz, wie er für den Transport eines solchen Fahrzeuges oder Groß­ gerätes erforderlich ist.

Die Hülle kann auch aus verschiedenen Abschnitten be­ stehen, das heißt im Bereich der mittleren Umhüllungs­ peripherie beispielsweise aus einer dehnfähigen Kunststoff-Folie und im Bereich von Bug und/oder Heck des Fahrzeuges aus einem ungedehnten Schlauchabschnitt. Eine solche Hülle eignet sich insbesondere für den Schutz von Booten und Fahrzeugen, die auch an Bug und Heck geschützt werden müssen.

Eine ausreichende Rückstellkraft sollte durch Kunst­ stoffe erzielt werden, die nach dem Anfangsdehnen noch nach Aufliegen auf dem Großgerät eine 30 bis 60%ige zusätzliche Dehnung gegenüber der ursprünglichen Dehnung beibehalten. Dabei wird eine periphere Rückstellkraft angestrebt, so daß pro Zentimeter axiale Folienlänge die periphere Rückstellkraft zwischen 0,05 und 2 N liegt.

Die Kunststoff-Folie kann zusätzlich auch noch durch ein gummielastisches Netz armiert sein.

Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Verfahren zum Anbringen eines Transportschutzes für zu transpor­ tierende und zu lagernde Großgeräte und Fahrzeuge, wie Werkzeugmaschinen, Motore, Personenkraftwagen oder Boote, das dadurch gekennzeichnet, daß ein Folien­ schlauch-Abschnitt aus einer gedehnten und mit einer hohen Rückstellkraft versehenen Kunststoff-Folie mit Hilfe einer Spreizvorrichtung auf einen ausreichenden Querschnitt gedehnt wird und das zu schützende Großgerät in das gespreizte Volumen eingefahren wird, anschließend die Spreizvorrichtung zurückgenommen und aus dem ge­ spreizten Volumen herausgefahren wird, wonach die Kunststoff-Folie unmittelbar auf den außenliegenden Teilen des Großgerätes im Bereich einer mittleren Wickel­ peripherie entfernbar aufliegt.

Dabei entsteht üblicherweise ein sogenannter über­ stretch, das heißt überstehende Teile der elastischen Folie ziehen sich an den im Querschnitt geringeren Teilen zusammen und überdecken diesen. Durch entspre­ chende Ablängung des überstehenden Schlauchabschnittes kann dieser Teil so aufgedrückt werden, daß er voll­ ständig alle Teile des Fahrzeuges belegt. Es werden dann noch im Bereich des Auspuffes, der Fahrertür, des Lufteinlasses oder dergleichen Ausschnitte in entsprechenden betriebserforderlichen Bereichen vorgesehen. Das Fahrzeug oder Großgerät kann dann zumindest provisorisch gewartet, bewegt und/oder angelassen werden.

Die vorgenannten Anwendungen und Erfordernisse gelten entsprechend auch bei Großgeräten, wie beispielsweise Photoentwicklungsautomaten, Werkzeugmaschinen, Booten und ähnlichen Teilen, die mit einem vorübergehenden Transportschutz versehen werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beige­ fügten Zeichnung dargestellt. Die Figur zeigt:
In der Figur ist ein Kraftfahrzeug 1, von oben gesehen, dargestellt, dessen Karosserie und sonstige Außenteile mit einer elastischen Hülle aus dehnfähigem Polyethylen eingehüllt ist. Die Hülle ist normalerweise durchsich­ tig, so daß man das Fahrzeug von außen in Farbe, Lackart und dergleichen durchaus erkennen kann. Die Hülle ist etwa 0,02 mm dick und steht unter einer peripheren Restspannung von 1 N/cm Folienlänge, letztere in Axialrichtung gemessen. Die Folie 2 wird als Hülle aufgebracht und behält eine bleibende Dehnung, wie dies an sich bekannt ist. Im Bereich des Bugs 3 bzw. des Hecks 4 ist ein Überstretch 4', 5' vorhanden, sowie ein überstand, der nach vorne zusammengeschlagen und wegen der leichten Adhäsion der Folie sowohl auf der Außenseite des Fahrzeuges als auch auf den Folienab­ schnitten untereinander haftet. Es ist damit eine ästhetisch ansprechende staubdichte Hülle als Transport­ schutz für das Fahrzeug 1 gegeben. Im Bereich der Fahrer­ tür 6 ist die Hülle mit einem Ausschnitt 6' versehen. Ebenso ist ein kleiner Ausschnitt im Bereich des Auspuffes und des Lufteinlasses vorgesehen.

Die Hülle wird als Schlauch gefertigt. Sie wird im erfor­ derlichen Maße mit Hilfe von großen Spreizfingern aufge­ spreizt, so daß ein Tunnel entsteht, in den das Fahrzeug eingefahren werden kann. Anschließend werden die Spreiz­ finger, die teilweise auch als Fahrbalken für das Fahr­ zeug dienen, wieder zurückgefahren. Die Folie schrumpft zusammen, wobei keinerlei Wärmeeinwirkung erforderlich ist und bleibt mit einer Dehnung von etwa 30 bis 60% der ursprünglichen Dehnung, je nach Dehnungsbereich, auf der Außenseite des Fahrzeuges liegen.

Das Entfernen der Folie geschieht, indem in einem un­ kritischen Bereich die Folie aufgeschnitten und dann abgezogen wird. Es ist aber auch möglich, entsprechende Aufreißfäden vorzusehen, wie sie für Schlauchver­ packungen bekannt sind. Die Hülle kann sodann aufgrund ihrer schwachen Adhäsion leicht von der Fahrzeug­ oberfläche ohne Hinterlassenschaft von Spuren oder Lackschäden abgezogen werden und einem Recycling-Prozeß zugeführt werden.

Eine Behandlung des Fahrzeuges in speziellen Wasch­ straßen ist damit nicht mehr erforderlich.

Claims (11)

1. Transportschutz für zu transportierende und zu lagernde Großgeräte und Fahrzeuge (1), wie Werkzeug­ maschinen, Motore, Personenkraftwagen oder Boote, umfassend eine Schutzschicht, die im wesentlichen alle außenliegenden Teile des Großgerätes abdeckt und von diesem wieder entfernbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzschicht aus einer elastischen Hülle (2) aus einer gedehnten und mit einer Restrückstellkraft versehenen Kunststoff-Folie gebildet ist, wobei die Kunststoff-Folie unmittelbar auf den außenliegenden Teilen des Großgerätes aufliegt und nachträglich mit singulären Ausschnitten in betriebser­ forderlichen Bereichen versehen ist.

2. Transportschutz nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kunststoff-Folie aus einem oder mehreren, in diesem Falle koextrudierten, Polyolefinen oder Polyolefin-Copolymeren besteht.

3. Transportschutz nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kunststoff-Folie aus einem Styrol- Butadien-Styrol-Kunststoff besteht.

4. Transportschutz nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Folie aus vernetztem Kunststoff besteht.

5. Transportschutz nach Anspruch 1, angewandt auf ein Boot oder einen Personenkraftwagen (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (2) im Bereich der mittleren Umhüllungsperipherie aus einer dehnfähigen Kunststoff-Folie und im Bereich von Bug und/oder Heck des Fahrzeuges aus einem ungedehnten Schlauchabschnitt besteht.

6. Transportschutz nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die periphere Rückstellkraft der Hülle bei Beibehaltung einer 30 bis 60%igen zusätzlichen Dehnung erzielt ist.

7. Transportschutz nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die periphere Rückstellkraft der Kunststoff-Folie im gedehnten Bereich zwischen 0,05 und 2 N/cm liegt.

8. Transportschutz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß daß die Kunststoff-Folie durch ein gummielastisches Netz armiert ist.

9. Verfahren zum Anbringen eines Transportschutzes für zu transportierende und zu lagernde Großgeräte und Fahrzeuge, wie Werkzeugmaschinen, Motore, Personenkraft­ wagen oder Boote, dadurch gekennzeichnet, daß ein Folien­ schlauch-Abschnitt aus einer gedehnten und mit einer hohen Rückstellkraft versehenen Kunststoff-Folie mit Hilfe einer Spreizvorrichtung auf einen ausreichenden Querschnitt gedehnt wird und das zu schützende Großgerät in das gespreizte Volumen eingefahren wird, anschließend die Spreizvorrichtung zurückgenommen und aus dem gesprei­ zten Volumen herausgefahren wird, wonach die Kunststoff- Folie unmittelbar auf den außenliegenden Teilen des Großgerätes im Bereich einer mittleren Wickelperipherie entfernbar aufliegt.

10. Verfahren nach Anspruch 9, angewandt auf einen Personenkraftwagen oder ein Boot, dadurch gekennzeich­ net, daß der Bug und Heckbereich des Fahrzeuges, soweit noch nicht vom Überstretch abgedeckt, mit einem bei entsprechender Ablängung überstehenden Schlauchabschnitt belegt werden.

11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß in die auf dem Großgerät bzw. Fahr­ zeug aufliegende Kunststoff-Folie nachträglich singuläre Ausschnitte in betriebserforderlichen Bereichen einge­ schnitten werden.