DE19643705A1 - 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine mit Massenausgleich - Google Patents
4-Zylinder-Hubkolbenmaschine mit MassenausgleichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine
mit Massenausgleich, insbesondere eine Kolbenbrennkraft
maschine. Bei diesen Hubkolbenmaschinen ist es erforderlich,
zum Ausgleich freier Massenkräfte Ausgleichsmassen vorzu
sehen. Diese können in Form umlaufender Unwuchtgewichte
ausgestaltet sein, die auf entsprechenden Zusatzwellen
gelagert sind und über die Kurbelwelle angetrieben werden.
Aus DE-A-44 41 798 ist eine Hubkolbenmaschinen bekannt, bei
der die Ausgleichsmassen schwenkarmartig ausgebildet
und über Torsionsfedern am Motorblock gelagert sind. Die
Schwenkbewegung der Ausgleichsmassen erfolgt über jeweils
eine entsprechende Steuerkontur an der Kurbelwelle. Für
einen Mehrzylinder-Reihenmotor ist es aus dieser Druckschrift
ferner bekannt, zu beiden Seiten der Kurbelwelle parallel
verlaufende Torsionsfedern vorzusehen, die jeweils an einem
Ende fest eingespannt sind und am anderen Ende verdrehbar
gelagert sind, wobei an dem lagerseitigen Ende auch die
schwenkarmartige Ausgleichsmasse angeordnet ist. Diese
Anordnung hat den Nachteil, daß aufgrund der nicht zu ver
meidenden Unsymmetrie der Ausgleichsmassen zueinander Mo
mente um die Motorhochachse induziert werden und daß wegen
der Größe der Ausgleichsmassen einerseits und damit verbunden
der Größe der Vorspannung der Torsionsfedern andererseits
erhebliche Hertzsche Pressungen zwischen Steuerkontur und
zugehöriger Ausgleichsmasse auftreten.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, speziell
für eine 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine in Reihenanordnung
ein Massenausgleichssystem zu schaffen, das die Nachteile
der bekannten Anordnung vermeidet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einer
4-Zylinder-Hubkolbenmaschine, insbesondere Kolbenbrennkraft
maschine, deren Kurbelwelle mit vier Steuerkonturen versehen
ist, von denen jeweils eine Steuerkontur auf eine Ausgleichs
masse einwirkt, die schwenkarmartig ausgebildet ist und
mit ihrer Haupterstreckung senkrecht zur Kurbelwellenachse
ausgerichtet ist, wobei jeweils eine Ausgleichsmasse im
Bereich der stirnseitigen Kurbelwellenlager und zwei Aus
gleichsmassen im Bereich des Mittellagers der Kurbelwelle
angeordnet sind und jede Ausgleichsmasse mit einer Torsions
feder verbunden ist, wobei je zwei Torsionsfedern parallel
zu beiden Seiten der Kurbelwelle angeordnet sind. Hierdurch
sind die Ausgleichsmassen in ihrer Größe gegenüber den
vorbekannten Ausgleichsmassen jeweils halbiert, so daß
entsprechend auch die erforderlichen Federtorsionsmomente
und damit auch die Hertzschen Pressungen zwischen Ausgleichs
masse und Steuerkontur jeweils halbiert sind. Darüber hinaus
ist es möglich, den Schwenkwinkel der Ausgleichsmassen
entsprechend auch zu halbieren, so daß die Ausgleichsmassen
entsprechend geringer in die Ölfüllung der Kurbelwanne
eintauchen. Die Reduzierung der Hertzschen Pressungen jeweils
zwischen der Steuerkontur und der zugehörigen Ausgleichsmasse
erlaubt es darüber hinaus, für die Übertragung der Schwenk
bewegung von Steuerkontur auf die Ausgleichsmasse reibungs
arme Rollenlager zwischenzuschalten, was insbesondere bei
schnellaufenden Hubkolbenmaschinen von Bedeutung ist.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die beiden stirnseitigen Ausgleichsmassen einerseits
und die beiden mittleren Ausgleichsmassen andererseits
entgegengesetzt zueinander ausgerichtet sind. Durch diese
Anordnung wird die Entstehung von Momenten um die Motorhoch
achse unterbunden.
In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorge
sehen, daß die Torsionsfedern der stirnseitigen Ausgleichs
massen im Bereich des Mittellager verankert sind und die
Torsionsfedern der mittleren Ausgleichsmassen jeweils im
Bereich der stirnseitigen Kurbelwellenlager verankert sind
und daß die Torsionsfedern jeweils an ihren anderen Enden
verdrehbar gelagert sind. Diese Anordnung erlaubt es, die
Torsionsfedern höhenversetzt gegenüber der Drehachse der
Kurbelwelle anzuordnen, so daß zumindest ein teilweiser
Ausgleich von Wechselmomenten erzielt wird.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß zur Verankerung und Lagerung der Torsions
federn ein mit dem Zylinderblock verbindbarer Grundrahmen
vorgesehen ist, der an beiden Stirnseiten und im Bereich
des Mittellagers mit Tragwangen versehen ist. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß der Massenausgleich insgesamt, d. h.
die Ausgleichsmassen und die Torsionsfedern als in sich
geschlossene vormontierte Baueinheit mit dem Zylinderblock
zusammengefügt werden können. In den Tragwangen sind dann
jeweils die Enden der Torsionsfedern entsprechend ihrer
Zuordnung zu den Ausgleichsmassen verankert oder verdrehbar
gelagert.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Grundrahmen zwischen den Tragwangen
jeweils mit einem Quersteg versehen ist und daß auf der
dem Zylinderblock zugekehrten Seite des Grundrahmens die
Tragwangen und die Querstege als Lagerdeckel für die Kurbel
wellenlager ausgebildet sind. Diese Anordnung hat den Vorteil,
daß nicht nur das Massenausgleichssystem sondern die gesamte
Kurbelwellenlagerung für eine fünffach gelagerte Kurbelwelle
einer 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine als in sich geschlossenes
vollständiges Bauteil gefertigt werden kann. Hierdurch
wird nicht nur die Präzision erhöht sondern auch die Montage
arbeit vereinfacht.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die jeweils drehfest mit einer Torsionsfeder
verbundene Ausgleichsmasse eine koaxial zur Torsionsfeder
ausgerichtete und mit Wälzkörpern versehene Lagerbohrung
aufweist, über die sich die Ausgleichsmasse jeweils auf
einem mit dem Zylinderblock in Verbindung stehenden Achs
bolzen abstützt. Durch eine derartige Anordnung gelingt
es, die Torsionsfedern praktisch frei von Biegebeanspruchun
gen zu halten.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß die Ausgleichsmasse jeweils mit einer Ausnehmung versehen
ist, in der ein sich auf der zugehörigen Steuerkontur abstüt
zender Rollkörper gelagert ist. Durch diese Maßnahme ist
es möglich, Rollkörper mit verhältnismäßig großen Durchmesser
zu verwenden. Dies ist besonders zweckmäßig, wenn der Roll
körper durch ein Wälzlager, insbesondere ein Rollenlager
gebildet wird, da hierdurch günstige Tragzahlen zu erreichen
sind.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Grundrahmens
zur Lagerung des Massenausgleichs und
der Kurbelwelle,
Fig. 2 eine Stirnansicht des Grundrahmens gem.
Fig. 1 mit zugehöriger Kurbelwelle,
Fig. 3 eine Aufsicht auf den Grundrahmen gem.
Fig. 1, teilweise im Schnitt,
Fig. 4 einen Schnitt gem. der Linie IV-IV in Fig. 1,
Fig. 5 einen Schnitt gem. der Linie V-V in Fig. 1.
Wie Fig. 1 in einer Seitenansicht und Fig. 3 in einer Aufsicht
zeigen, ist für die Lagerung des Massenausgleichs und der
Kurbelwelle 1 ein Grundrahmen 2 vorgesehen. Der Grundrahmen 2
weist jeweils an seinen stirnseitigen Enden und im Bereich
des Mittellagers 3 der Kurbelwelle 1 Tragwangen 4 auf.
Zwischen den Tragwangen 4 sind Querstege 5 angeordnet.
Die Tragwangen 4 und die Querstege 5 sind auf ihrer dem
Zylinderblock zugekehrten Seite als Lagerdeckel für die
Kurbelwelle 1 ausgebildet, wobei die dem hier nicht darge
stellten Zylinderblock zugekehrte Fläche 6 des Grundrahmens 2
die Teilungsebene für die Lager der Kurbelwelle 1 bildet.
Mit Abstand unterhalb der Teilungsebene 6 und damit auch
unterhalb der Drehachse 7 der Kurbelwelle 1 und parallel
hierzu auf beiden Seiten verlaufend (Fig. 3) sind Torsions
federn 8.1, 8.2, 8.3 und 8.4 angeordnet, die jeweils in
dem Tragrahmen 4 gehalten sind. Wie aus der Aufsicht gem.
Fig. 3 ersichtlich, sind die Torsionsfedern 8.1 und 8.2
am mittleren Tragrahmen 4 drehfest gehalten, beispielsweise
über eine Verzahnung 9.1 und 9.2, wobei über zusätzliche
Verstellmittel die Möglichkeit gegeben ist, für die Torsions
federn 8.1 und 8.2 eine vorgegebene Vorspannung einzustellen.
Das andere Ende der beiden Torsionsfedern 8.1 und 8.2 ist
jeweils mit einer Ausgleichsmasse 10.1 und 10.2 drehfest
verbunden, wobei die Ausgleichsmassen jeweils eine stirn
seitige koaxiale Lagerbohrung 11 aufweisen, in die ein
Achsbolzen 12 hineinragt, so daß sich die Ausgleichsmassen 10
über Wälzkörper, beispielsweise Nadellager, auf den Achs
bolzen 12 verdrehbar abstützen.
Die Torsionsfedern 8.3 und 8.4 sind jeweils mit einem Ende
in dem stirnseitigen Tragrahmen 4 in gleicher Weise verdreh
fest gelagert, wie die zuvor beschriebenen Torsionsfedern
8.1 und 8.2 und an ihrem anderen Ende jeweils mit Ausgleichs
massen 10.3 und 10.4 verbunden, die wiederum mit Lagerbohrun
gen 11 die mit Wälzkörpern versehen sind, auf einem im
mittleren Tragrahmen 4 angeordneten Achsbolzen 12 gelagert
sind.
Wie aus Fig. 3 in Verbindung mit Fig. 2 ersichtlich ist,
sind die Ausgleichsmassen 10 schwenkarmartig ausgebildet
und mit ihren Haupterstreckung senkrecht zur Kurbelwellen
achse 7 ausgerichtet. Die Anordnung ist hierbei so getroffen,
daß die beiden stirnseitigen Ausgleichsmassen 10.1 und 10.2
entgegengesetzt zu den beiden mittleren Ausgleichsmassen
10.3 und 10.4 ausgerichtet sind. Hierdurch ergibt sich
für die bei der Bewegung der Ausgleichsmasse auftretenden
Kräfte und Momente eine gegenläufig symmetrische Anordnung,
so daß in der Horizontalebene sich die Kräfte und die daraus
resultierenden Momente um die Hochachse gegenseitig kompen
sieren und wie gewünscht, nur in der Vertikalebene die
aus der Bewegung der Ausgleichsmassen entstehenden Kräfte
wirksam werden können.
Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, sind an der Kurbelwelle 1
den jeweiligen Ausgleichsmassen 10.1, 10.2, 10.3 und 10.4
entsprechende Steuerkonturen 13.1, 13.2, 13.3 und 13.4
zugeordnet.
Die Ausgleichsmassen sind jeweils mit nach unten offenen
Ausnehmungen 14 versehen, in denen ein Rollkörper 15, bei
spielsweise ein Wälzlager, insbesondere ein Rollenlager,
angeordnet ist, das auf der zugehörigen Steuerkontur 13
abrollt, wobei die Ausgleichsmasse 10 jeweils über eine
entsprechend eingestellte Vorspannung der zugehörigen
Torsionsfeder 8 angedrückt wird.
Die Schnittdarstellungen in Fig. 4 und 5 zeigen jeweils
die Anordnung der Tragwangen 4 bzw. der als Lagerstege
ausgebildeten Querstege 5 des Grundrahmens 2. Wie aus diesen
Schnittdarstellungen ersichtlich, ist der Grundrahmen 2
über Schrauben 16 mit der Sohle des Zylinderblockes ver
bunden, wobei über die Schrauben 17 jeweils die Lagerschale
für das Kurbelwellenlager geschlossen ist.
Bei der hier dargestellten Anordnung ist die Ausbildung
so getroffen, daß über die Schrauben 16 eine als Blech-
oder Gußteil ausgebildete Ölwanne 18 fest und entsprechend
abgedichtet angeordnet ist.
Claims (8)
1. 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine, insbesondere Kolbenbrenn
kraftmaschine, deren Kurbelwelle (1) mit vier Steuerkontu
ren (13) versehen ist, von denen eine Steuerkontur (13)
auf eine Ausgleichsmasse (10) einwirkt, die schwenkarmartig
ausgebildet und mit ihrer Haupterstreckung senkrecht zur
Kurbelwellenachse (7) ausgerichtet ist, wobei jeweils eine
Ausgleichsmasse (10.1, 10.2) im Bereich der stirnseitigen
Kurbelwellenlager und zwei Ausgleichsmassen (10.3, 10.4)
im Bereich des Mittellagers (3) der Kurbelwelle (1) angeord
net sind und jede Ausgleichsmasse (10) mit einer Torsions
feder (8) verbunden ist, wobei je zwei Torsionsfedern (8)
parallel zu beiden Seiten der Kurbelwelle (1) angeordnet
sind.
2. 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden stirnseitigen Ausgleichs
massen (10.1, 10.2) einerseits und die beiden mittleren
Ausgleichsmassen (10.3, 10.4) andererseits entgegengesetzt
zueinander ausgerichtet sind.
3. 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionsfedern (8.1, 8.2)
der stirnseitigen Ausgleichsmassen (10.1, 10.2) im Bereich
des Mittellagers (3) verankert sind und die Torsionsfedern
(8.3, 8.4) der mittleren Ausgleichsmassen (10.3, 10.4)
jeweils im Bereich der stirnseitigen Kurbelwellenlager
verankert sind und daß die Torsionsfedern (8) jeweils an
ihren anderen Enden verdrehbar gelagert sind.
4. 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verankerung und
Lagerung der Torsionsfedern (8) ein mit dem Zylinderblock
verbindbarer Grundrahmen (2) vorgesehen ist, der an beiden
Stirnseiten und im Bereich des Mittellagers (3) der Kurbel
welle (1) mit Tragwangen (4) versehen ist.
5. 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundrahmen (2)
zwischen den Tragwangen (4) jeweils mit einem Quersteg
(5) versehen ist und daß auf der dem Zylinderblock zuge
kehrten Seite des Grundrahmens (2) die Tragwangen (4) und
die Querstege (5) als Lagerdeckel für die Kurbelwellen
lager ausgebildet sind.
6. 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils drehfest
mit einer Torsionsfeder (8) verbundene Ausgleichsmasse
(10) eine koaxial zur Torsionsfeder (8) ausgerichtete und
mit Wälzkörpern versehene Lagerbohrung (11) aufweist, über
die sich die Ausgleichsmasse (10) jeweils auf einem mit
dem Zylinderblock in Verbindung stehenden Achsbolzen (12)
abstützt.
7. 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsmasse
(10) jeweils mit einer Ausnehmung (14) versehen ist, in
der ein sich auf der zugehörigen Steuerkontur (13) abstützen
der Rollkörper (15) gelagert ist.
8. 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollkörper (15)
durch ein Wälzlager gebildet wird.
Priority Applications (1)
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DE19643705A DE19643705A1 (de) | 1995-12-27 | 1996-10-23 | 4-Zylinder-Hubkolbenmaschine mit Massenausgleich |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FEV MOTORENTECHNIK GMBH, 52078 AACHEN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |