DE4441798A1 - Hubkolbenmaschine mit Massenausgleich - Google Patents
Hubkolbenmaschine mit MassenausgleichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hubkolbenmaschine, insbesondere
einen Verbrennungsmotor, mit wenigstens einem Zylinder,
in dem ein mit einer Kurbelwelle in Verbindung stehender
Kolben hin- und herbewegbar geführt ist.
Bei Hubkolbenmaschinen der vorstehend bezeichneten Art
werden Zusatzaggregate der unterschiedlichsten Art, so
beispielsweise auch die Bewegung von Ausgleichsmassen,
die im Sinne der vorliegenden Erfindung ebenfalls als
Zusatzaggregat gelten, unmittelbar über die Kurbelwelle,
ggf. unter Zwischenschaltung von kinematisch formschlüssi
gen Verbindungen angetrieben. Ausgleichsmassen für den
Ausgleich von freien Massenkräften einer derartigen Hub
kolbenmaschine werden hierbei in Form von umlaufenden
Unwuchtgewichten vorgesehen, die je nach Anwendungsfall
auch in mit der Kurbelwelle in Verbindung stehenden Zahn
rädern zum Antrieb von Nebenaggregaten und/oder Zusatz
aggregaten vorgesehen sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Hub
kolbenmaschine der eingangs bezeichneten Art zu schaffen,
bei der derartige Zusatzaggregate auch innerhalb des Ma
schinenkörpers angeordnet werden können, zumindest der
Abgriff für die Betätigung mit kinematisch formschlüssigen
Verbindungen innerhalb des Maschinenkörpers erfolgen kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß die Kurbelwelle mit wenigstens einer, eine Steuerkontur
aufweisenden mitdrehenden Kurvenscheibe verbunden ist,
die als Betätigungsmittel auf wenigstens ein Zusatzaggregat
einwirkt. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß derartige
Kurvenscheiben auch innerhalb des Motorgehäuses im Bereich
des Kurbelwellenraumes untergebracht werden können und
zwar dadurch, daß eine Kurvenscheibe mit einer auf den
jeweiligen Einsatzfall abgestimmten Steuerkontur unmittel
bar mit der Kurbelwelle verbunden werden kann. Die Kurven
scheibe kann bei entsprechenden Anwendungsfällen selbstver
ständlich auch auf der Außenseite des Maschinenkörpers
mit der Kurbelwelle verbunden werden. Die erforderliche
Kraft- und/oder Bewegungswirkung, die für die Betätigung
des oder der Zusatzaggregate benötigt wird, kann unmittel
bar von der Steuerkontur abgegriffen werden. Dies ist
auch in der Weise möglich, daß die Kurvenscheibe mit ihrer
Steuerkontur innerhalb des Motorgehäuses angeordnet ist,
wohingegen das Zusatzaggregat außerhalb des Maschinengehäu
ses angeordnet ist, wobei dann entsprechende Übertragungs
mittel zwischen der Kurvenscheibe und dem Zusatzaggregat
vorgesehen sind, die durch die Wandung des Maschinengehäu
ses hindurchgeführt sind.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß als Zusatzaggregat wenigstens eine
Ausgleichsmasse vorgesehen ist, die an der Hubkolbenmaschine
in Abhängigkeit von der Kurbelwellendrehung hin- und herbe
wegbar geführt ist und die mit einer Federanordnung in
Verbindung steht. Mit Hilfe einer derartigen hin- und
herbewegbar geführten Masse ist es möglich, entweder oszil
lierende Massenkräfte, die durch die Pleuel und den Kolben
verursacht werden, unmittelbar am Ort des Entstehens auszu
gleichen, beispielsweise dadurch, daß eine derartige Kurven
scheibe unmittelbar an der Kurbel angeordnet ist und die
zugehörige Ausgleichsmasse in gleicher Wirkungsrichtung,
jedoch mit entgegengesetztem Bewegungsablauf in der Hub
kolbenmaschine vorzusehen. Die Ausgleichsmasse kann in
einer rein translatorischen Bewegung oder auch in einer
Schwenkbewegung geführt werden. Insbesondere bei mehrzylin
drigen Reihenhubkolbenmaschinen ist es dann möglich, noch
innerhalb des Motorengehäuses derartige Ausgleichsmassen
jeweils im Bereich der Kurbelwellenenden vorzusehen, um
so die freien Massenmomente erster und höherer Ordnung durch
eine entsprechende Bemessung des Ausgleichsmassenpaares aus
zugleichen. Dadurch, daß die Ausgleichsmassen möglichst
dicht an den Kurbelwellenenden angeordnet sind, können
die Ausgleichsmassen insgesamt verhältnismäßig klein ge
halten werden. Der weitere Vorteil der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung besteht darin, daß das Bewegungsgesetz der
Ausgleichsmassen über die Steuerkontur der Kurvenscheibe
vorgegeben werden kann. In der einfachsten Ausführungsform
kann die Kurvenscheibe eine Kreiskontur aufweisen und
mit ihrem Kreismittelpunkt exzentrisch zur Drehachse der
Kurbelwelle mit dieser verbunden sein, wobei sich die
Exzentrizität auf der bei einem Einzylindermotor auf der
der Kurbelkröpfung abgekehrten Seite befindet. Bei einem
Mehrzylindermotor, beispielsweise bei einem Reihenmotor
mit einem Ausgleich der freien Massenmomente durch ein
Ausgleichsmassenpaar, ist die Exzentrizität so vorzusehen,
daß das durch die Ausgleichsmassen bewirkte Massenmoment
dem Massenmoment der oszillierenden Triebwerksteile entge
gengerichtet wirkt. Um die erforderliche Rückholbewegung
bewirken zu können, wird anstelle einer aufwendigen mecha
nischen Ankoppelung die Koppelung über eine Federanordnung
vorgesehen, so daß über die Steuerkontur die Masse in
die eine Bewegungsrichtung bewegt wird und über die Feder
anordnung in die entgegengesetzte Bewegungsrichtung zurück
geführt wird. Das System muß so ausgelegt werden, daß
Resonanzen praktisch vermieden werden. Anstelle einer
Federanordnung als bevorzugte Ankoppelung zur Aufrechterhal
tung eines ständigen Kontaktes zwischen Steuerkontur und
Zusatzaggregat - hier der Ausgleichsmasse - können auch
andere, gleichwirkende Elemente eingesetzt werden. Die
Anordnung kann auch so ausgebildet werden, daß bei Über
schreitung einer vorgebbaren Drehzahl die Ausgleichsmassen
arretiert und/oder der Eingriff mit der Steuerkontur aufge
hoben wird.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung in Verbindung mit Aus
gleichmassen als Zusatzaggregat besteht darin, daß es
in raumsparender Weise möglich ist, bei entsprechender
Ausgestaltung der Steuerkontur auch freie Massenmomente
und Massenkräfte höherer Anordnung über derartige zusätzli
che Ausgleichsmassen auszugleichen, wobei diese zusätzli
chen Ausgleichsmassen praktisch in der gleichen Drehebene
wie die Ausgleichsmassen zum Ausgleich der freien Momente
erster Ordnung angeordnet werden können. Auch hier kann
die Bewegung dieser Ausgleichsmassen unmittelbar über
die Kurvenscheibe von der Kurbelwelle abgegriffen werden.
Anders, als bei einer umlaufenden Unwucht, ist es dement
sprechend in vorteilhafter Weise möglich, die Bewegungs
richtung der hin- und herbewegbaren Ausgleichsmasse auf
die Wirkrichtung der auszugleichenden Massenkräfte und/oder
Massenmomente abzustimmen, so daß sich hier definierbare
oszillierende Kräfte und/oder Momente bewirken lassen.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Verlauf der Steuerkontur stetig ist. Hierdurch
werden Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungssprünge
in der Übertragung auf die Ausgleichsmasse vermieden.
In zweckmäßiger weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Federanordnung eine progressive Kenn
linie aufweist. Durch eine derartige Auslegung der Feder
anordnung ergibt sich eine einfachere Unterdrückung der
Resonanz im Betriebsbereich. Zweckmäßig ist es hierbei,
wenn die Federanordnung unter Vorspannung mit der Ausgleichs
masse verbunden ist, so daß ein Abheben der Ausgleichsmasse
von der Steuerkontur mit Sicherheit vermieden ist. Zweck
mäßig ist es, wenn die Federanordnung mit Stellmitteln
zur Veränderung der Vorspannung in Verbindung steht, so
daß auf die Eigenfrequenz des Feder-Masse-Systems Einfluß
genommen werden kann, beispielsweise in Abhängigkeit von
der Drehzahl.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß zwischen der Steuerkontur und der Ausgleichsmasse
ein Rollelement angeordnet ist, um eine Gleitreibung zwi
schen Ausgleichsmasse und Steuerkontur zu vermeiden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Ausgleichsmasse über Führungsmittel mit der Hub
kolbenmaschine verbunden ist. Durch die Anordnung derartiger
Führungsmittel werden die gegebenen Kippmöglichkeiten
einer Federanordnung ausgeschlossen, so daß hier eine
präzise richtungsstabile Führung der Ausgleichsmasse mög
lich ist. Die Führungsmittel können durch Gleitbahnen,
Schlepp- oder Kipphebel gebildet werden. Insbesondere
bei der Verwendung von Hebeln als Führungsmittel besteht
in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, die Federanordnung
als Torsionsfeder auszubilden. Die Torsionsfeder wird
hierbei im Bereich der Anlenkung des Hebels mit diesem
verbunden, dessen anderes Ende an der Steuerkontur anliegt.
Der Hebel kann hierbei als Übertragungsmittel ausgebildet
sein, daß auf eine Masse einwirkt. Besonders zweckmäßig
ist es jedoch, wenn der Hebel selbst die Ausgleichsmasse
bildet.
Bei der Verwendung einer Torsionsfeder ist in vorteilhafter
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß wenigstens
zwei Torsionsfedern für eine Federanordnung vorgesehen
sind, wobei wenigstens eine Torsionsfeder rohrförmig aus
gebildet und die andere Torsionsfeder koaxial in der rohr
förmigen Torsionsfeder angeordnet ist. Hierdurch ist es
möglich, bei vorgegebener Federcharakteristik eine kurz
bauende Torsionsfederanordnung zu schaffen. Eine derartige
Torsionsfederanordnung kann raumsparend auch im Bereich
unterhalb der Kurbelwelle in der Ölwanne verlaufen, wobei
der weitere Vorteil darin besteht, daß durch das die Tor
sionsfeder umgebende Öl keine nennenswerte Verdrängungs
arbeit aufgenommen wird.
In vorteilhafter weiterer Ausgestaltung sind bei einem
Mehrzylinder-Reihenmotor zwei parallel zu beiden Seiten
der Kurbelwelle verlaufende Torsionsfederanordnungen vorge
sehen, wobei die Torsionsfederanordnungen jeweils an gegen
überliegenden Endseiten des Motors gelagert sind und wobei
mit jeder Torsionsfederanordnung eine Ausgleichmasse verbun
den ist, die schwenkarmartig ausgebildet und mit ihrer
Haupterstreckung senkrecht zur Achse der zugehörigen Tor
sionsfederanordnung ausgerichtet ist. Bei dieser Anordnung
besteht die Möglichkeit, durch eine entsprechende Wahl
der Abstände zwischen der durch die Torsionsfederachse
vorgegebenen Schwenkachse, dem Angriffspunkt der Steuer
kontur und dem Massenschwerpunkt das hierdurch gegebene
Feder-Masse-System hinsichtlich seiner Kinematik und seiner
Dynamik optimal auf die auszugleichenden Massenmomente
abzustimmen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei
ferner vorgesehen, daß die schwenkarmartige Ausgleichsmasse
im Bereich ihres freien Endes eine Ausnehmung aufweist,
die die andere Torsionsfederanordnung umgreift. Hierdurch
ist eine Möglichkeit gegeben, den Schwerpunkt der Ausgleichs
masse in möglichst großem Abstand zur Drehstabachse anzuord
nen, um bei relativ kleiner Federtordierung einen möglichst
großen Schwerpunkthub der Ausgleichsmasse zu realisieren.
Durch diese Maßnahme kann die Ausgleichsmasse deutlich
im Gewicht reduziert werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Ausgleichsmasse mit wenigstens einem weiteren
Zusatzaggregat in Wirkverbindung steht. Hierbei ist es
besonders zweckmäßig, wenn die weiteren Zusatzaggregate
mit den als Schlepp- oder Kipphebel ausgebildeten Führungs
mittel in Verbindung stehen. Hierbei besteht dann die
Möglichkeit, die Kinematik der Ausgleichsmassen zum Abdecken
von Selbstfunktionen in der Hubkolbenmaschine, z. B. für
die Schmierölversorgung oder für die Druckluftversorgung
von Zusatzgeräten abzudecken.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den prinzipiellen Grundaufbau,
Fig. 2 eine Ausgestaltung der Anordnung für
einen Massenausgleich,
Fig. 3 den Aufbau einer Torsionsfederanordnung.
In Fig. 1 ist in einer Stirnansicht eine Kurbel 1 einer
Kurbelwelle einer hier nicht näher dargestellten Hubkolben
maschine, beispielsweise eines Verbrennungsmotors dargestellt.
Die Kurbel 1 besteht im wesentlichen aus einer Kurbelwelle 2,
mit der über zwei parallel zueinander verlaufende Kurbel
wangen 3 ein Kurbelzapfen 4 verbunden ist. Auf der dem
Kurbelzapfen 4 abgekehrten Seite ist die Kurbelwange 3
als Gegengewicht 5 ausgestaltet, so daß die auf einer
Kreisbahn um die Drehachse 6 der Kurbelwelle 2 umlaufenden
Massenteile des hier nicht näher dargestellten Kurbeltriebes,
also im wesentlichen der Kurbelzapfen 4 sowie der am Kurbel
zapfen 4 angelenkte und mit diesem umlaufende, hier nicht
näher dargestellte Teil des Pleuels im wesentlichen ausge
wuchtet sind.
Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird eine
Einzylinderhubkolbenmaschine zugrunde gelegt, deren Zylinder
bei dieser Darstellung sich senkrecht über der Kurbelwellen
achse befindet, wie dies durch die Zylinderachse 7 angedeu
tet ist, so daß sich in der dargestellten Position der
Kolben in der oberen Totlage befindet. Im Betrieb können
durch das Gegengewicht 5 dementsprechend die durch Kolben,
Kolbenbolzen und oberen Teil des Pleuels gebildeten oszil
lierenden Massen nicht ausgeglichen werden, so daß freie
Massenkräfte in Richtung der Zylinderachse 7 wirksam werden.
Bei Mehrzylindermotoren machen sich diese freien Massenkräfte
bzw. Massenmomente dann - bezogen auf die Hubkolbenmaschinen
insgesamt - als entsprechende translatorische und/oder
rotatorische Bewegungen bemerkbar.
Oszillierende Massenkräfte wurden bisher durch gegenläufig
umlaufende Unwuchten ausgeglichen, die dann entsprechend
in Gegenrichtung wirksamen Massenkräfte erzeugen, durch
die die freien Massenkräfte bzw. freien Massenmomente
der hin- und hergehenden Triebwerksteile kompensiert werden
konnten.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten schematischen Beispiel
ist für den Massenausgleich einer Einzylinderhubkolben
maschine eine Kurvenscheibe 8 vorgesehen, die mit der
Kurbelwelle 2 fest verbunden ist und mit dieser umläuft.
Die Außenkontur der Kurvenscheibe 8 stellt hierbei die
Steuerkontur dar. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
wird die Steuerkontur durch einen Kreis gebildet, so daß
zur Erzeugung eines entsprechenden Gegenhubes zum Kurbelzapfen
die Kurvenscheibe 8 mit ihrem Mittelpunkt 10 exzentrisch
zur Drehachse 6 der Kurbelwellenachse 2 angeordnet ist.
Die Ausrichtung dieser Exzentrizität ist so vorgesehen,
daß sie in der gewünschten Wirkrichtung liegt.
In Verlängerung der Zylinderachse 7 bzw. in einer durch
die Drehachse der Kurbelwelle einerseits und der Zylinder
achse 7 andererseits definierten Ebene verlaufende Achse,
die parallel zur Zylinderachse 7 verläuft, ist eine Aus
gleichsmasse 11 angeordnet, die in entsprechenden Führun
gen 12, beispielsweise einer schematisch dargestellten
Gleitführung, hin- und herbewegbar gelagert ist. Die Aus
gleichsmasse 11 liegt über ein Rollelement 14 an der
Steuerkontur 9 der Kurvenscheibe 8 an und ist über eine
Federanordnung 13 am Maschinenkörper fest abgestützt.
Bei Drehung der Kurbelwelle 1 bewegt sich somit die Aus
gleichsmasse 11 immer in Gegenrichtung zu dem vom Kurbel
zapfen 4 geführten Kolben.
Bei entsprechender Abstimmung der Ausgleichsmasse 11 und
der Exzentrizität, d. h. das Abstandes zwischen der Kurbel
wellenachse 6 und dem Mittelpunkt 10 der Kurvenscheibe 8
werden somit die oszillierenden Massenkräfte kompensiert.
Die Kurvenscheibe 8 kann hierbei auch zugleich Teil der
Kurbelwange 3 sein und das Gegengewicht 5 kann in gleicher
Weise in die Kurvenscheibe 8 integriert sein. Um das Auf
treten von freien Massenkräften zu vermeiden, würden bei
einem Einzylindermotor beide Kurbelwangen mit entsprechen
den Kurvenscheiben 8 versehen sein, die auf jeweils eine
Ausgleichsmasse einwirken. Oder aber die Ausgleichsmasse 11
wäre mit ihrer Wirkungsrichtung genau in Verlängerung
der Zylinderachse 7 unterhalb der Kurbel anzuordnen. Die
Federanordnung 13, die hier schematisch nur als Schrauben
feder dargestellt ist, sollte weitgehend dämpfungsfrei
sein und so ausgelegt sein, daß im Betrieb Resonanzen
weitgehend vermieden werden.
Wie eingangs bereits dargelegt, ist die Ausgleichsmasse
als "Zusatzaggregat" definiert. Dementsprechend ist es
auch möglich, zusätzlich oder anstelle der Ausgleichs
masse 11 über die Steuerkontur 9 der Kurvenscheibe 8 ein
für die Maschinenfunktion erforderliches Zusatzaggregat
anzutreiben, beispielsweise einen Druckerzeuger für die
Schmierölversorgung oder zur Erzeugung von Druckluft.
In Fig. 2 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel für
einen Massenausgleich einer Mehrzylindermaschine, beispiels
weise einer 4-Zylindermaschine dargestellt. Die Kurbel
welle 2 ist daher nur mit ihrer Drehachse 6 gekennzeichnet.
Bei diesem Anwendungsbeispiel ist, wie vorbeschrieben,
jeweils an den Enden eine Kurvenscheibe 8 mit Steuerkontur 9
mit der Kurbelwelle 2 verbunden. An der Steuerkontur 9
liegt über ein Rollelement 14 eine schwenkbare Ausgleichs
masse 16 an, die mit ihrem anderen Ende am Maschinengehäuse
15 hin- und herschwenkbar gelagert ist. Diese Ausgleichs
masse kann nun wiederum über eine Schraubenfeder abgestützt
werden. Zweckmäßig ist es jedoch, wenn die Ausgleichsmasse
16, wie hier schematisch dargestellt, jeweils mit einer
Torsionsfeder 13.1 und 13.2 mit dem Maschinengehäuse 15
verbunden sind. Der Vorteil der Verwendung einer Torsions
feder besteht insbesondere darin, daß diese platzsparend
auch in der Ölwanne verlaufen kann, ohne daß hier durch
das die Torsionsfedern umgebende Öl nennenswerte Verdrän
gungsarbeit aufgenommen wird.
Die schematische Darstellung in Fig. 2 zeigt eine Anordnung,
bei der die Torsionsfedern 13.1 und 13.2 sich parallel
zu beiden Seiten der Drehachse 6 der Kurbelwelle erstrecken.
Die beiden Torsionsfederanordnungen 13.1 und 13.2, die
anhand von Fig. 3 in ihrem konstruktiven Aufbau noch näher
erläutert werden, sind nun jeweils endseitig mit dem Maschi
nengehäuse 15 verbunden. Die schwenkarmartige Ausgleichs
masse 16 ist mit ihrem einen Ende 16.1 drehfest mit dem
zugehörigen Ende der jeweiligen Torsionsfederanordnung
13 verbunden und erstreckt sich quer zur Kurbelwellenlängs
richtung unterhalb der Kurvenscheibe 8 und stützt sich
auf der Kurvenscheibe 8 wiederum über ein Rollelement
14 ab. Die Federanordnung 13 steht jeweils unter einer
entsprechenden Vorspannung, so daß der Kontakt zwischen
der Steuerkontur der Kurvenscheibe 8 und dem Rollelement
gewährleistet ist.
Die schwenkarmartige Ausgleichsmasse 16 ist hierbei nach
Möglichkeit so geformt, daß die Bewegungsrichtung des
Schwerpunktes S und damit die Wirkrichtung der Ausgleichs
masse auf die Wirkrichtung des auszugleichenden Massen
momentes und/oder der Massenkräfte abgestimmt ist.
Da durch den Abstand zwischen der durch die Achse der
Federanordnung vorgegebene Schwenkachse der Ausgleichs
masse 16 zum Angriffspunkt der Kurvenscheibe an der Aus
gleichsmasse, hier definiert durch die Lage des Rollele
mentes, Einfluß auf die Hebelübersetzung und damit Einfluß
auf den Schwenkweg des Schwerpunktes S genommen werden
kann, ist in den Ausgleichsmassen jeweils eine Ausnehmung
17 vorgesehen, die jeweils die andere Torsionsfederanord
nung umgreift, so daß die baulichen Gegebenheiten des
Kurbelgehäuses auch für den Einbau der Torsionsfederanord
nung berücksichtigt werden können. Bei kleiner Federtordie
rung läßt sich über die Bemessung des Schwerpunktabstandes
ein großer Schwerpunkthub realisieren und damit das Gewicht
der Ausgleichsmasse deutlich reduzieren.
Zusätzlich zu den Torsionsfederanordnungen 13.1 und 13.2
ist es ferner möglich, wie in Fig. 1 dargestellt, die
schwenkarmartige Ausgleichsmasse 16 über eine Schrauben
federanordnung 13 abzustützen. Hierdurch ist eine weitere
Gestaltungsmöglichkeit für die Auslegung der Federanordnun
gen gegeben.
Sowohl die Torsionsfederanordnungen 13.1 und 13.2 als
auch eine etwaige zusätzliche Federanordnung 13 steht
unter einer vorgegebenen Vorspannung. Um nun die durch
die Vorspannung bewirkte Rollreibung zwischen der Kurven
scheibe 8 und dem Rollelement 14 reduzieren zu können,
kann nun die zusätzliche Federanordnung 13 in der Weise
mit dem Maschinengehäuse verbunden sein, daß ihre Vorspan
nung veränderbar ist. Diese Veränderung der Vorspannung
wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit vom Betriebszustand
des Motors, insbesondere in Abhängigkeit von der Drehzahl
vorgenommen, um so die Abstimmung des Feder-Masse-Systems
variieren zu können. Es ist selbstverständlich auch möglich,
ohne eine derartige zusätzliche Federabstützung 13 die
Vorspannung der Torsionsfederanordnungen 13.1 und 13.2
bei entsprechender konstruktiver Ausgestaltung der Verbin
dung mit dem Motorgehäuse und bei der Anordnung eines
entsprechenden Stellmittels zu verändern, insbesondere
in Abhängigkeit von der Drehzahl des Motors zu verändern.
In Fig. 2 ist die Anordnung für eine 4-Zylindermaschine
stellt, bei der die Ausgleichsmassen sich im Gleichtakt,
d. h. gleichsinnig bewegen. Bei einer 3-Zylindermaschine
müssen die beiden Kurvenscheiben 8 mit ihrer Steuerkontur
so ausgebildet sein, daß sich die Ausgleichsmassen im
Gegentakt, d. h. gegenläufig bewegen.
In Fig. 3 ist in einem Querschnitt der Aufbau eines Torsions
elementes näher dargestellt. Dieses besteht aus einem
ersten Torsionsfederrohr 18, das mit seinem Ende 19 fest
im Motorgehäuse 15 eingespannt ist. Über das Torsionsfeder
rohr 18 ist ein zweites Torsionsfederrohr 20 koaxial aufge
schoben, das am Ende 21 des ersten Torsionsfederrohres 18
fest mit diesem verbunden ist. Das hierdurch gebildete
freie Ende 22 der Torsionsfederanordnung ist im Maschinen
gehäuse 15 so gelagert, daß eine freie Drehbewegung des
Endes 22 möglich ist.
Das dem Ende 21 abgekehrte Ende 23 des äußeren Torsions
rohres 20 ist über die drehfest verbundene, schwenkarmartige
Ausgleichsmasse 16 in gleicher Weise im Maschinengehäuse
15 drehbar gelagert. Durch eine derartige Schachtelung
von zwei, aber auch mehreren Torsionsfederrohren ist es
möglich, für eine durch das Maschinengehäuse vorgegebenen
Länge praktisch jede gewünschte Federsteifigkeit zu reali
sieren.
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß auch hier anstelle
einer Ausgleichsmasse ein Hebel vorgesehen werden kann
oder zusätzlich zu einer oder mehreren Ausgleichsmassen
weitere Zusatzaggregate mit dem Hebel 16 der schwenkarmarti
gen Ausgleichsmasse verbunden werden können, so daß die
Kinematik dieses Hebels bzw. der Ausgleichsmasse für den
Antrieb entsprechender Zusatzaggregate zur Verfügung steht.
Die Steuerkontur 9 der Kurvenscheibe 8 muß nicht zwangsläu
fig als Kreis ausgebildet sein, sondern kann in Abstimmung
auf die gewünschte Kinematik des anzutreibenden Zusatz
aggregates gestaltet werden, wobei der Verlauf der Steuer
kontur 9 als stetige Kurve ausgeführt sein sollte, um
hier Beschleunigungssprünge zu vermeiden. So ist beispiels
weise die Form eines Nockens oder ähnlicher mathematischer
stetiger Kurven, die für die gewünschte Kinematik verwend
bar sind, möglich.
Bei Hubkolbenmaschinen mit mehreren Zylindern können bei
spielsweise bei einer Reihenmaschine entsprechend auch
jedem Kolben eine entsprechende Ausgleichsmasse zugeordnet
werden.
Bei Hubkolbenmaschinen mit anderen Geometrien, beispiels
weise V-Motoren o. ä. bietet diese Form des Massenausgleichs
die Möglichkeit, die durch die Führung definierte Bewegungs
richtung der Ausgleichsmasse in ihrer Richtung so anzuord
nen, daß auch anders gerichtete freie Massenmomente kompen
siert werden können.
Es ist aber bei entsprechender Gestaltung des Rollelementes
14 auch möglich, die Torsionsfeder 13.1 quer zur Drehachse
6 der Kurbelwellenachse 2 auszurichten, wobei darüber
hinaus auch die Möglichkeit besteht, den als Ausgleichs
masse ausgebildeten Hebel 16 in den Bereich unterhalb
der Kurbel, jedoch außerhalb des Flugkreises anzuordnen.
Claims (16)
1. Hubkolbenmaschine, insbesondere Verbrennungsmotor,
mit wenigstens einem Zylinder, in dem ein mit einer
Kurbelwelle in Verbindung stehender Kolben hin- und her
bewegbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurbelwelle (1) mit wenigstens einer, eine Steuer
kontur (9) aufweisenden, mitdrehenden Kurvenscheibe (8)
verbunden ist, die als Betätigungsmittel auf wenigstens
ein Zusatzaggregat (11) einwirkt.
2. Hubkolbenmaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als Zusatzaggregat (11) wenigstens eine Ausgleichs
masse vorgesehen ist, die an der Hubkolbenmaschine in
Abhängigkeit von der Kurbelwellendrehung hin- und herbeweg
bar geführt ist und die mit einer Federanordnung (13;
13.1) in Verbindung steht.
3. Hubkolbenmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bewegungsrichtung der Ausgleichsmasse (11)
auf die Wirkrichtung der auszugleichenden Massenkräfte
und/oder Massenmomente abgestimmt ist.
4. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der Steuerkontur (9)
stetig ist.
5. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung (13) eine
progressive Kennlinie aufweist.
6. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung unter Vor
spannung mit der Ausgleichsmasse (11) verbunden ist.
7. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung (13) mit
Stellmitteln (24) zur Veränderung der Vorspannung in Ver
bindung steht.
8. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung der Federanord
nung (13) über die Stellmittel (24) in Abhängigkeit vom
Betriebszustand des Motors, insbesondere in Abhängigkeit
von der Drehzahl veränderbar ist.
9. Hubkolbenmaschinen nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung als Torsions
feder ausgebildet ist.
10. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Torsions
federn (18, 20) für eine Torsionsfederanordnung (13.1)
vorgesehen sind, wobei wenigstens eine Torsionsfeder (20)
rohrförmig ausgebildet und die andere Torsionsfeder (18)
koaxial in der rohrförmigen Torsionsfeder (20) angeordnet
ist.
11. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Mehrzylinder-Reihen
motor zwei parallel zu beiden Seiten der Kurbelwelle (6)
verlaufende Torsionsfederanordnungen (13.1, 13.2) vorgesehen
sind, wobei die Torsionsfederanordnungen jeweils an gegen
überliegenden Endseiten gelagert sind und daß mit jeder
Torsionsfederanordnung (13.1, 13.2) eine Ausgleichsmasse
(16) verbunden ist, die schwenkarmartig ausgebildet ist
und mit ihrer Haupterstreckung senkrecht zur Achse der
zugehörigen Torsionsfederanordnung (13.1, 13.2) ausgerichtet
ist.
12. Hubkolbenmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die schwenkarmartige Ausgleichsmasse (16) im
Bereich ihres freien Endes eine Ausnehmung (17) aufweist,
die die andere Torsionsfederanordnung (13.1; 13.2) umgreift.
13. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Steuerkontur (9)
und der Ausgleichsmasse (11) ein Rollelement (14) angeord
net ist.
14. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsmasse (11) über
Führungsmittel (16) mit der Hubkolbenmaschine verbunden
ist.
15. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsmasse (11) mit
wenigstens einem weiteren Zusatzaggregat in Wirkverbindung
steht.
16. Hubkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheibe (8) mit
einer Wange (3) einer Kurbel (2) der Kurbelwelle (1) ver
bunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944441798 DE4441798A1 (de) | 1993-12-01 | 1994-11-24 | Hubkolbenmaschine mit Massenausgleich |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9318308U DE9318308U1 (de) | 1993-12-01 | 1993-12-01 | Hubkolbenmaschine |
DE9407145U DE9407145U1 (de) | 1994-04-29 | 1994-04-29 | Hubkolbenmaschine mit Massenausgleich |
DE19944441798 DE4441798A1 (de) | 1993-12-01 | 1994-11-24 | Hubkolbenmaschine mit Massenausgleich |
Publications (1)
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Family Applications (1)
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Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2752604A1 (fr) * | 1996-08-21 | 1998-02-27 | Renault | Dispositif et procede d'equilibrage pour moteur a combustion interne |
US5794493A (en) * | 1995-12-27 | 1998-08-18 | Fev Motorentechnik Gmbh & Co. Kg | Four-cylinder machine of the reciprocating piston type having balancing means |
US5947074A (en) * | 1996-08-22 | 1999-09-07 | Fev Motorentechnik Gmbh & Co. Kg | Reciprocating-piston machine having an adjustable weight-compensating device |
WO2009026872A1 (de) * | 2007-08-27 | 2009-03-05 | Luk Lamellen Und Kupplungsbau Beteiligungs Kg | Vorrichtung zum ausgleich von drehmomentschwankungen einer welle |
WO2012065796A1 (de) * | 2010-11-16 | 2012-05-24 | Zf Friedrichshafen Ag | Einrichtung zur aktiven reduzierung einer mechanischen schwingung |
-
1994
- 1994-11-24 DE DE19944441798 patent/DE4441798A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FEV MOTORENTECHNIK GMBH, 52078 AACHEN, DE |
|
8141 | Disposal/no request for examination |