DE19643225C1

DE19643225C1 - Einbaumodul für ein Kraftfahrzeugverdeck

Info

Publication number: DE19643225C1
Application number: DE1996143225
Authority: DE
Inventors: Stephan Dipl Ing Barutzky; Gerhard Burk
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 1996-10-19
Filing date: 1996-10-19
Publication date: 1998-05-14
Anticipated expiration: 2016-10-20

Description

Die Erfindung betrifft ein Einbaumodul für ein Kraftfahrzeugver deck, das aus Falt- oder Klappdachteilen und aus dem zum Öffnen und Schließen dieser Teile nötigen Gestänge vormontiert ist.

Es ist eine solche Einbaueinheit für ein Cabriolet aus der DE 44 12 109 A1 bekannt. Dort hat man, um die funktionsgerechte Befe stigung des Verdeckes und einer Überrollschutzvorrichtung am Fahrzeug zu vereinfachen und die Montagezeit am Band zu verrin gern, vorgesehen, die Überrollschutzvorrichtung und das Verdeck bei einer vormontierten und außerhalb des Fahrzeuges hergestell ten Baueinheit zusammenzufassen. Durch diese Maßnahme soll ver mieden werden, daß bei der Serienfertigung ein getrennter Anbau des Verdeckes und der Überrollschutzvorrichtung notwendig wird. Die durch einen Überrollbügel gebildete Überrollschutzvorrich tung ist dabei relativ verwindungssteif ausgebildet und stellt eine stabile Basis für das Lager des Verdeckes dar.

Faltdächer und ihr Gestänge sind üblicherweise bei Cabriolets im Bereich vor dem hintenliegenden Kofferraum in einem dafür vorge sehenen Stauraum untergebracht, wenn sich das Fahrzeug im offe nen Zustand befindet. Aus der US 29 97 337 ist es dabei be kannt, daß man in diesen Stauraum oder in unmittelbar daran an grenzende Bereiche auch noch eine hydraulische Antriebseinrich tung zum selbsttätigen Auf- und Aufklappen des Faltdaches ein baut. Dies ist zum einen relativ aufwendig, weil an der fertigen Karosserie der Stauraum nicht ohne weiteres zugängig ist, zum anderen wird es bei einer solchen Bauart erst nach dem Einbau des gesamten Faltdaches und seines Gestänges und des Antriebes möglich, die Funktionsfähigkeit des Daches zu überprüfen. Dies kann, wenn Fehler auftreten, zu einer umständlichen Demontage und einer erneut notwendig werdenden Montage führen.

Es ist auch bekannt (DE 33 15 646 C3), daß man grundsätzlich Einzelteile im Fahrzeugbau nicht einzeln montiert, sondern vor montierte Baugruppen bildet. So ist es aus der genannten Druck schrift bekannt, z. B. das Lenkgetriebe, die Bremspedaleinstel lung, eine Scheibenwischeranlage mit Antriebsmotor sowie ein Heizungsgebläse und andere Teile, die im Spritzwandbereich vor gesehen werden müssen, an einer Stirnwand anzubringen, die gleichzeitig auch den Stirnwandquerträger aufweist, so daß ein sogenanntes Cockpitmodul entsteht, bei dem man vor dem Einbau in das Fahrzeug auch noch einen Funktionstest auf einem Diagno seprüfstand durchführen kann. Eine Anregung, außer den dort vorgesehenen elektrisch betreibbaren Aggregaten auch noch ande re Systeme zu überprüfen, kann dieser Druckschrift nicht entnommen werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Einbaumodul der eingangs genannten Art, also ein solches, das Falt- oder Klapp dachteile mit dem Falt- oder Klappgestänge enthält, so auszubil den, daß die Möglichkeit der Vormontierbarkeit bestehen bleibt, dennoch aber auch eine selbsttätige Betätigung für das Falt- oder Klappdach möglich ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung bei einem Ein baumodul der eingangs genannten Art darin, daß ein Aggregateträ ger vorgesehen ist, der mindestens eine Wand oder den Boden des zur Unterbringung des Verdeckes dienenden Raumes bildet und mit dem betriebsfertig montierten und auf Funktion und Dichtheit ge prüften hydraulischen Antriebssystem für das Gestänge ein schließlich der Steuer- und Druckleitungen und der elektrischen Anschlüsse bestückt ist.

Durch diese Ausgestaltung wird es möglich, auch ein komplettes hydraulisches Antriebssystem vorzusehen, das aber auch bereits vormontiert ist und zusammen mit dem Aggregateträger oder auch als seinerseits vormontiertes Bauteil in das Fahrzeug einsetzbar ist, wobei dann der Aggregateträger auch eine Doppelfunktion übernimmt und sowohl als Malterung für die Einbauteile als auch als Teil des Stauraumes für das abgeklappte Verdeck dient.

In Weiterbildung der Erfindung kann der Aggregateträger auch als Verdeckkasten ausgebildet und mit einem Verdeckkastendeckel ver sehen sein. Der Aggregateträger kann auch Teil der Karosserie struktur sein, die beispielsweise im Bereich der hinteren Kot flügel entsprechend ausgebildet ist, um den gesamten Verdeckka sten aufzunehmen und erst dann die Kotflügel aufzusetzen.

Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeich nung dargestellt und wird im folgenden erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer Ca brioletkarosserie, in die ein erfindungsgemäßer Aggrega teträger einsetzbar ist,

Fig. 2 den Aggregateträger der Fig. 1 in einer Explosionsdar stellung mit allen seinen Anbauteilen,

Fig. 3 eine Darstellung ähnlich Fig. 1 jedoch bei einer Aus führungsform, bei der der Aggregateträger einen Teil der Karosserie und den kompletten Verdeckkasten bildet und

Fig. 4 den als Karosserieteil ausgebildeten Aggregateträger der Fig. 3 in einer Explosionsdarstellung mit allen in ihm vor dem Einbau enthaltenen Teilen in schematischer Dar stellung.

In der Fig. 1 ist die Rohkarosserie (1) eines Cabriolets ge zeigt, die mit den noch unverkleideten Türen (2) und dem noch scheibenlosen Rahmen (3) für die Windschutzscheibe versehen ist. Diese Rohkarosserie (1) besitzt in dem an dem Kofferraumdeckel (4) nach vorne angrenzenden Bereich eine Ausnehmung (5), in die ein U-bügelförmig ausgebildeter Aggregateträger (6) als Verdeck modulträger einsetzbar ist. Dieser Aggregateträger (6) besteht aus einem U-förmig ausgebildeten Strangpreßprofil (7) und aus einem darunter angeordneten ebenfalls U-förmig gebogenen Blech teil (8) sowie aus den beiden das Strangpreßprofil (7) und das Blechteil (8) haltenden Druckgußendteilen (9), die, wie mit den Pfeilen (10) angedeutet ist, in den Bereich (5) der Rohkarosse rie (1) einsetzbar und dort verankerbar sind.

Die Fig. 2 läßt erkennen, daß der Aggregateträger (6) vor dem Einbau in die Rohkarosserie (1) mit einem Softverdeck (12) mit einem Fenster (13) und mit einem nicht näher dargestellten klappbaren Gestänge bestückt ist, das so ausgebildet ist, daß das Softverdeck (12) mit seinem unteren Rand (17) auf dem oberen Rand des Aggregateträgers (6) oder auf einem nicht näher darge stellten Deckel aufliegt. Dieses Softverdeck (12) ist ein schließlich des Klappgestelles am Geräteträger (6) montiert, ehe dies gemäß Fig. 1 in die Rohkarosserie (1) eingebaut wird. Am Geräteträger (6) montiert sind auch sämtliche Hydraulikleitungen (16) und Ventilblöcke (18), die zur hydraulischen Betätigung des Softverdeckes notwendig sind, einschließlich aller hydraulischen Zylinder und der Steuerleitungen sowie der für eine Hydraulik pumpe notwendigen elektrischen Anschlußleitungen. In Fig. 2 ist stellvertretend für diese gesamte hydraulische Anlage nur sche matisch ein Teil der Hydraulikleitungen (16) und ein Ventilblock (18) dargestellt. Dem Aggregateträger (6) wird aber das gesamte hydraulische Antriebssystem anmontiert. Der Kabelsatz (15) mit Steuergerät und den Anschlußsteckern (19) wird dem hydraulischen Antriebssystem entsprechend zugeordnet und es kann auch, wie schematisch gezeigt, ein Überrollbügel (14) mit in den Aggrega teträger (6) integriert werden, der im Crashfall selbsttätig hochgeklappt wird.

Die so vormontierte Baueinheit wird dann als Einbaumodul gemäß Fig. 1 in die Rohkarosserie eingesetzt, wobei eine Dichtschnur (11) zwischen Karosserie und Aggregateträger (6) gesetzt wird. Der Aggregateträger (6) bildet auf diese Weise die Wand des Ver deckkastens, dessen Boden beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 von einem Teil der Rohkarosserie in deren Bereich (5) gebildet ist.

Es ist möglich und auch vorgesehen, daß der nach Fig. 2 mit den ganzen Aggregaten bestückte Aggregateträger (6) vor dem Einbau einer Prüfeinrichtung zugeführt wird, wo die gesamte hydrauli sche Anlage auf Dichtheit abgedrückt und auf Funktion getestet werden kann. Erst wenn dieser Funktionstest für das Aufklappen und Schließen des Daches zufriedenstellend ausgeführt ist, wird die aus dem Aggregateträger (6) mit allen seinen Teilen beste hende Baueinheit dem Fertigungsband zugeführt und in der in Fig. 1 angedeuteten Weise in die Karosserie eingesetzt.

Die Fig. 3 zeigt eine Variante der Karosserie der Fig. 1. Hier ist der vor dem Kofferraum liegende Teil der Karosserie als ein Verdeckkasten (25) ausgebildet, dessen Seitenteile (26) Teile der Karosserie (1) sind, die hier im hinteren Bereich aus dem Verdeckkasten (25), dessen Seitenteile (26) und aus den an diese Seitenteile (26) ansetzbaren Kotflügeln (27) besteht, die auch noch die Seitenwände des Kofferraumes bilden.

Bei dieser Variante der Fig. 3 ist der als Verdeckkasten (25) ausgebildete Aggregateträger, der auch noch die Türanschlußstel len (29) enthält, mit einem Verdeckkastendeckel (28) versehen und enthält alle die auch schon bei der Beschreibung der Fig. 2 zitierten Teile. Diese Teile können bei dieser Variante nach Fig. 4 aber nach ihrem Einbau in den Verdeckkasten (25) durch den Deckel (28) abgeschlossen werden. Auch in diesem Fall wird es möglich, den gesamten Verdeckkasten (25), der Teil der Karos serie ist, vor dem Zusammenbau einer Funktionsprüfung seiner Ag gregate zu unterziehen. Der Verdeckkasten (25) wird zu diesem Zweck vor dem Einbau einer Prüfanlage zugeführt. Dazu wird er so ausgebildet, daß er auf handelsüblichen Paletten verladbar ist. Nach dem Anschluß der elektrischen Stecker (19) und nach dem Ab drücken des Hydrauliksystems auf Dichtheit, kann die Funktion des Auf- und Einklappens des Verdeckes geprüft werden. Danach ist der Verdeckkasten (25) zum Einbau gemäß Fig. 3 freigegeben, wenn die Prüfung zufriedenstellend verlaufen ist. Diese Art und Weise von Vormontage und Prüfung verhindert, daß nach dem Einbau z. B. erste Undichtheiten des hydraulischen Antriebssystems fest gestellt werden können, die umständliche Reparaturarbeiten er forderlich machen.

Claims

1. Einbaumodul für ein Kraftfahrzeugverdeck, das aus Falt- oder Klappdachteilen und aus dem zum Öffnen und Schließen dieser Tei le nötigen Gestänge vormontiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aggregateträger (6, 25) vorgesehen ist, der mindestens eine Wand oder den Boden des zur Unterbringung des Verdeckes (12) dienenden Raumes bildet und mit dem betriebsfertig montierten und auf Funktion und Dichtheit geprüften hydraulischen Antriebs system (16, 18) für das Gestänge einschließlich der Steuer- und Druckleitungen und der elektrischen Anschlüsse (19) bestückt ist.

2. Einbaumodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aggregateträger als Verdeckkasten (25) ausgebildet ist.

3. Einbaumodul nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdeckkasten (25) mit einem Verdeckkastendeckel (28) verse hen ist.

4. Einbaumodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aggregateträger (25) ein Teil der Karosseriestruktur bildet.

5. Einbaumodul nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Aggregateträger (6) U-förmig als rückwärtiger Rahmen für das Verdeck ausgebildet ist, sowie in die Karosserie (1) einsetzbar und mit dem betriebsfertig montierten hydraulischen Antriebssy stem (16, 18) bestückbar ist.