DE19642533A1 - Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 4,6-DichlorpyrimidinInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von
4,6-Dichlorpyrimidin aus 4,6-Dihydroxypyrimidin.
4,6-Dichlorpyrimidin ist ein Zwischenprodukt z. B. zur Herstellung von Pflanzen
schutzmitteln und Farbstoffen.
Bei bekannten Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin wird
4,6-Dihydroxypyrimidin mit Phosphoroxychlorid und einer Base wie Dimethylanilin
oder Pyridin versetzt (s. J. Chem. Soc. 1943, 574; J. Chem. Soc. 1951, 2214; Bull.
Soc. Chim. France 1959, 741 und Khim.-Pharm. Zhurnal 8 (12), 28 (1974) - engl.
Übersetzung S. 741).
Zur Aufarbeitung wird dabei zunächst überschüssiges Phosphoroxychlorid
abgezogen und dann der Rückstand entweder auf Eis ausgetragen oder das Produkt
durch Extraktion und Kristallisation gewonnen oder einer Sublimation unter
worfen, bei der das Produkt als Sublimat erhalten wird. Nachteilig bei diesem
Verfahren ist, daß die Basen in großen Mengen eingesetzt werden, sie aber nur mit
erheblichem Aufwand zurückgewonnen und wiederverwendet werden können.
Schließlich ist eine wäßrige Aufarbeitung sehr aufwendig wegen der Entsorgung
der gebildeten Abwässer und der Handhabung von Extraktionsmitteln. Eine Aufar
beitung durch Sublimation ist in technischem Maßstab ebenfalls sehr aufwendig,
z. B. im Hinblick auf die einzusetzenden Apparate und die arbeitshygienischen Er
fordernisse, um das Produkt aus dem Sublimator zu entfernen.
Gemäß einem eigenen älteren Vorschlag (DE-Patentanmeldung 195 31 299.6)
kann man auf günstige Weise 4,6-Dichlorpyrimidin durch Umsetzung von
4,6-Dihydroxypyrimidin mit überschüssigem Phosphoroxychlorid herstellen, auch ohne
daß man eine Base zufügt, indem man nach der Umsetzung pro Äquivalent
ausgetauschte Hydroxygruppen in Gegenwart von Phosphortrichlorid 0,7 bis
1,3 Mole Chlor so hinzufügt, daß stets ein Überschuß an Phosphortrichlorid
gegenüber Chlor vorliegt und abschließend Phosphortrichlorid und Phosphoroxy
chlorid abtrennt.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß in dem bei diesem Verfahren hergestellten
4,6-Dichlorpyrimidin Nebenkomponenten in Spuren enthalten sind, die bei der
weiteren Verwendung von 4,6-Dichlorpyrimidin stören können.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin durch
Chlorierung von 4,6-Dihydroxypyrimidin mit Phosphoroxychlorid ohne Zusatz
einer Base, anschließender Umsetzung des dabei entstehenden Reaktionsgemisches
(A) mit Chlor in Gegenwart von Phosphortrichlorid in der Weise, daß stets ein
Überschuß an Phosphortrichlorid vorliegt, und destillative Aufarbeitung des dabei
entstehenden Reaktionsgemisches (B) gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man die Umsetzung des Reaktionsgemisches (A) mit soviel Chlor durchführt,
daß höchstens 99,9 Gew.-% der im Reaktionsgemisch (A) vorhandenen Chlor
phosphorsäuren umgesetzt werden und bei der destillativen Aufarbeitung des
Reaktionsgemisches (B) vor der Isolierung von 4,6-Dichlorpyrimidin restliche
Chlorphosphorsäuren entfernt.
In das erfindungsgemäße Verfahren kann man im Prinzip beliebige 4,6-Dihydroxy
pyrimidine einsetzen. Es ist jedoch bevorzugt 4,6-Dihydroxypyrimidin einzusetzen,
das eine mittlere Korngröße von weniger als 100 µm, vorzugsweise im Bereich 30
bis 90 µm, aufweist. Auf diese Weise kann man konstant hohe Ausbeuten
sicherstellen.
Pro Mol eingesetztes 4,6-Dihydroxypyrimidin kann man z. B. 2,5 bis 12 Mol
Phosphoroxychlorid einsetzen. Vorzugsweise beträgt diese Menge 3,5 bis 5 Mol.
Für die Umsetzung von 4,6-Dihydroxypyrimidin mit Phosphoroxychlorid sind
beispielsweise Temperaturen im Bereich 60 bis 120°C geeignet. Bevorzugt sind
Temperaturen von 80 bis 110°C.
Vorzugsweise nachdem sich das eingesetzte 4,6-Dihydroxypyrimidin im Phosphor
oxychlorid gelöst hat, setzt man dem Reaktionsgemisch Phosphortrichlorid und
Chlor so zu, daß stets ein Überschuß von Phosphortrichlorid gegenüber Chlor im
Reaktionsgemisch vorliegt. Der Überschuß kann so bemessen werden, daß im
Reaktionsgemisch z. B. stets 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-%
freies Phosphortrichlorid vorliegen. Man kann dabei so verfahren, daß man Phos
phortrichlorid und Chlor gleichmäßig und mit einer kurzen Vorgabe von Phosphor
trichlorid zudosiert.
Pro Äquivalent ausgetauschte Hydroxygruppen kann man z. B. 0,75 bis 1,5 Mole
Phosphortrichlorid einsetzen.
Die Zugabe von Phosphortrichlorid und Chlor kann z. B. bei 60 bis 120°C
erfolgen. Bevorzugt sind Temperaturen von 80 bis 110°C.
Die Umsetzung kann diskontinuierlich, diskontinuierlich in Schüben oder konti
nuierlich durchgeführt werden. Vorzugsweise wird sie kontinuierlich durchgeführt.
Das gleiche gilt für die destillative Aufarbeitung des Reaktionsgemisches.
Bei diskontinuierlicher Durchführung kann man Phosphoroxychlorid vorlegen,
zunächst eine bestimmte Menge 4,6-Dihydroxypyrimidin einsetzen und danach
Phosphortrichlorid und Chlor auf die oben beschriebene Weise zugeben und rea
gieren lassen. Je nach Größe des verwendeten Reaktionsgefäßes kann dieser Zuga
bezyklus in ein Reaktionsgefaß beliebig oft wiederholt werden.
Die Zugabe von Phosphortrichlorid kann auch vor oder gleichzeitig mit der
Zugabe von 4,6-Dihydroxypyrimidin erfolgen. So kann es für die praktische
Durchführung von Vorteil sein, das 4,6-Dihydroxypyrimidin als Suspension in
Phosphortrichlorid zuzusetzen.
Bei diskontinuierlicher Fahrweise in Schüben kann man z. B. so vorgehen, daß
man ein ausreagiertes Reaktionsgemisch nicht insgesamt aufarbeitet, sondern nur
einen Teil zur Aufarbeitung entnimmt, vorzugsweise mit einer Bandbreite von
±20 Gew.-% soviel, wie der Gewichtszunahme seit der ersten Zugabe von
4,6-Dihydroxypyrimidin entspricht. Dem Rückstand kann man dann wieder Phosphor
oxychlorid zusetzen, vorzugsweise in solcher Menge, daß dessen Anteil im
Reaktionsgemisch einen vorgewählten Wert (beispielsweise im Bereich 3 bis 13,
vorzugsweise im Bereich 4 bis 7 mol Phosphoroxychlorid pro Mol Dichlorpyri
midin) nicht unterschreitet, danach 4,6-Dihydroxypyrimidin und danach Phosphor
trichlorid und Chlor, wie oben beschrieben. Nach dem Abklingen der Reaktion
kann man diesen Zyklus beliebig oft wiederholen und jeweils z. B. nur soviel des
Reaktionsgemisches zur Aufarbeitung entnehmen, wie der Gewichtszunahme seit
der letzten Zugabe von 4,6-Dihydroxypyrimidin entspricht.
Bei kontinuierlicher Fahrweise kann man z. B. das ausreagierte Reaktionsgemisch
eines diskontinuierlichen Ansatzes einem Reaktionsgefäß zuführen, das eine Reak
tionsführung mit minimaler oder keiner Rückvermischung gestattet, z. B. einem
Mehrkammerreaktor, und dort kontinuierlich 4,6-Dihydroxypyrimidin, z. B. sus
pendiert in Phosphortrichlorid, und Phosphoroxichlorid unter Einhaltung der oben
beschriebenen Bedingungen zusetzen. Der Reaktor, im Falle eines Mehrkammer
reaktors z. B. einer mit 4 bis 12 Kammern, wird auf Reaktionstemperatur gehalten
und Chlor in der oben beschriebenen Weise räumlich entfernt von den anderen
Zugabestellen eingespeist.
Es ist ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung, die Umsetzung des
Reaktionsgemisches (A) mit soviel Chlor in Gegenwart von Phosphortrichlorid
durchzuführen, daß höchstens 99,9 Gew.-% der in diesem Reaktionsgemisch
vorhandenen Chlorphosphorsäuren umgesetzt werden. Man kann beispielsweise 95
bis 99,9 Gew.-%, vorzugsweise 97 bis 99,8 Gew.-% der im Reaktionsgemisch
vorhandenen Chlorphosphorsäuren umsetzen. Man erhält dann erfindungsgemäß
ein Reaktionsgemisch (B), das gezielt noch geringe Mengen Chlorphosphorsäuren
enthält. Den Umsatz von Chlorphosphorsäuren kann man beispielsweise off-line
mittels 31P(1H)-NMR-Spektroskopie ermitteln.
Es ist vorteilhaft, mit der Zugabe von Chlor erst dann zu beginnen, wenn alles
eingesetzte 4,6-Dihydroxypyrimidin in Lösung gegangen ist.
Nach der Beendigung der Chlorzugabe und gegebenenfalls nach einer Verweilzeit
im Bereich der Chlorierungstemperatur liegt dann das Reaktionsgemisch (B) für
die destillative Aufarbeitung vor. Das Reaktionsgemisch (B) kann man ganz oder
teilweise destillativ aufarbeiten. Insbesondere bei den oben beschriebenen Arbeits
weisen "diskontinuierlich in Schüben" und "kontinuierlich" ist es vorteilhaft, einen
Teil des Reaktionsgemisches (B) in die Reaktion zurückzuführen und nur den Rest
destillativ aufzuarbeiten. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise kann man z. B. so
vorgehen, daß man das den Reaktor verlassende Gemisch in einem Puffertank auf
fängt und von dort den Hauptteil des Gemisches in die Reaktion zurückführt und
den Rest destillativ aufarbeitet.
Die destillative Aufarbeitung kann bei vermindertem Druck durchgeführt werden
und beispielsweise dreiteilig angelegt sein, wobei man in einer ersten Destillier
vorrichtung, z. B. einer Kolonne, überschüssiges Phosphortrichlorid, in einer
zweiten Destilliervorrichtung, z. B. einer Kolonne, Phosphoroxychlorid und in einer
dritten Destilliervorrichtung, z. B. einem Dünnschichtverdampfer, das hergestellte
4,6-Dichlorpyrimidin isoliert.
Unabhängig von der Art der Durchführung der Umsetzung können das bei der
Aufarbeitung erhaltene Phosphortrichlorid und Phosphoroxychlorid in die Um
setzung recyclisiert werden. Überschüssiges Phosphoroxychlorid kann auf belie
bige Weise weiterverwendet werden.
Es ist vorteilhaft, bei der destillativen Abtrennung des hergestellten 4,6-Dichlor
pyrimidins eine Schiebeflüssigkeit und/oder ein Fließmittel für den Destillations
rückstand einzusetzen. Geeignet sind hierfür beispielsweise hochsiedende, ther
misch stabile Substanzen, z. B. Polywachse, etwa auf der Basis von Oligo- oder
Polyethylenglykolen, Ditolylether, Polychlorbenzole und -toluole und Phthalsäure
dialkylester.
Es ist ein weiteres wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß man bei
der destillativen Aufarbeitung vor der Isolierung von 4,6-Dichlorpyrimidin
restliche Chlorphosphorsäuren entfernt. Dies kann auf verschiedene Weise
geschehen.
Beispielsweise kann man dem Teil des Reaktionsgemisches (B), der destillativ
aufgearbeitet wird, Phosphorpentachlorid oder Phosphortrichlorid und zusätzliches
Chlor oder beim Vorhandensein von genügend Phosphortrichlorid auch nur
zusätzliches Chlor zufügen und zwar in einer Menge, die mit Sicherheit
ausreichend ist, um noch vorhandene Chlorphosphorsäuren z. B. in einem
Nachreaktor umzusetzen. Man setzt dann das Nachchlorierungsmittel i.a. in einem
kleinen Überschuß ein. Geeignete Temperaturen für eine solche Nachchlorierung
sind z. B. 90°C bis 1 15°C. Das destillativ aufzuarbeitende Reaktionsgemisch
enthält dann keine Chlorphosphorsäuren mehr, dafür aber geringe Mengen Phos
phorpentachlorid. Phosphorpentachlorid würde wegen seiner Sublimationsfähigkeit
die destillative Isolierung von 4,6-Dichlorpyrimidin sehr erschweren. Es ist deshalb
zweckmäßig, zunächst Phosphortrichlorid und Phosphoroxychlorid destillativ
abzutrennen, dann die geringen vorhandenen Mengen Phosphorpentachlorid zu
zerstören und abschließend 4,6-Dichlorpyrimidin zu isolieren. Phosphorpenta
chlorid kann beispielsweise zerstört werden durch Zugabe von Wasser,
Ameisensäure oder Schwefeldioxid, z. B. in einer Menge bis zum Aufhören der
Gasentwicklung. Die Folgeprodukte der Phosphorpentachlorid-Zersetzung sind ein
fach zu entfernen, da sie gasförmig und/oder systemimmanent sind. Die Arbeits
weise ist besonders für die diskontinuierliche destillative Aufarbeitung geeignet.
Eine andere Möglichkeit restliche Chlorphosphorsäuren vor der Isolierung von
4,6-Dichlorpyrimidin zu entfernen besteht darin, zunächst aus dem Reaktionsgemisch
(B) Phosphortrichlorid und Phosphoroxychlorid, gegebenenfalls im Vakuum,
destillativ abzutrennen und dann das verbleibende Gemisch unter einem Druck, der
eine Destillation von 4,6-Dichlorpyrimidin nicht zuläßt, für einige Zeit auf 160 bis
180°C zu erhitzen. Das Erhitzen kann z. B. für 2 bis 4 Stunden bei z. B. 0,8 bis
2 bar erfolgen. Nach dem Erhitzen legt man dann wieder Vakuum an, entnimmt
einen Vorlauf und isoliert anschließend 4,6-Dichlorpyrimidin destillativ.
Eine dritte Möglichkeit vor der destillativen Isolierung von 4,6-Dichlorpyrimidin
restliche Chlorphosphorsäuren zu entfernen besteht darin, daß man zunächst
Phosphortrichlorid destillativ entfernt, dann in einem System mit kurzen Verweil
zeiten, z. B. in einem Dünnschichtverdampfer, Phosphoroxychlorid und 4,6-Di
chlorpyrimidin gemeinsam von Hochsiedern abtrennt und abschließend 4,6-Di
chlorpyrimidin aus dem Phosphoroxychlorid-4,6-Dichlorpyrimidin-Gemisch durch
Destillation im Vakuum isoliert. Diese Auftrennmethode kann gegebenenfalls mit
einer nicht-vollständigen, vollständigen oder überschüssigen Nachchlorierung des
destillativ aufzuarbeitenden Reaktionsgemisches kombiniert werden. Im Falle der
überschüssigen Nachchlorierung des Reaktionsgemisches ist auch hier überschüssi
ges Phosphorpentachlorid zu zerstören.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man 4,6-Dichlorpyrimidin mit
konstant hohen Reinheiten herstellen.
4464 g Phosphortrichlorid und 1683 g Dihydroxypyrimidin mit einer mittleren
Korngröße von 80 µm wurden zu einer Suspension verrührt. 6000 g Phosphoroxy
chlorid wurden in einem Reaktor vorgelegt, zum Rückfluß erwärmt und bis zur
Aufarbeitung am Rückfluß gehalten. Nun wurden innerhalb von 30 Sekunden
307 g der Suspension zugeführt, 15 Minuten nachgerührt und dann 101 g Chlor
innerhalb von 15 Minuten eingeleitet. Dieser Zyklus (Zugabe der Suspension,
Rühren, Einleiten von Chlor) wurde 18 mal wiederholt. Beim 20. Zyklus wurde
der Vorratsbehälter zusätzlich mit 50 g Phosphortrichlorid ausgespült und damit
restliches 4,6-Dihydroxypyrimidin in den Reaktor eingebracht, 15 Minuten gerührt
und dann 110 g Chlor eingeleitet.
Zur Aufarbeitung des Reaktionsgemisches wurde zunächst bei Normaldruck das
restliche Phosphortrichlorid und danach bei einem Kopfdruck von 100 mbar und
einer Kopftemperatur von 107°C das Phosphoroxychlorid abdestilliert. Danach
wurden dem Sumpf 100 g eines Wärmeübertragungsmittels (Diphyl® DT) zugefügt
und 2 Stunden bei 170°C (Badtemperatur) gehalten. Nach anschließender
Abtrennung eines geringen phosphoroxychloridhaltigen Vorlaufes wurden bei
30 mbar und einer Kopftemperatur von 82°C insgesamt 1994 g 4,6-Dichlor
pyrimidin erhalten, das frei von Phosphoroxychlorid war und eine Reinheit von
über 99,5 Gew.-% aufwies.
In einem 2 m3-Rührwerkskessel wurde eine Suspension aus jeweils 100
Gew.-Teilen 4,6-Dihydroxypyrimidin und 268 Gew.-Teilen Phosphortrichlorid bei
Raumtemperatur bereitgestellt und mit einer Pumpe umgewälzt. Aus diesem
Umpumpstrom wurden stündlich 1030 kg der Suspension kontinuierlich in den
Bodeneinlaß eines zweiteiligen, aus jeweils 3 Kammern bestehenden Mehrkam
merreaktors, von denen die ersten drei Kammern mit einem Rührwerk ausgestattet
waren, gefördert. Das Gesamtvolumen des Mehrkammerreaktors betrug 16 m3.
Gleichzeitig mit dem Suspensionsstrom wurden stündlich 25 m3 ausreagiertes Re
aktionsgemisch sowie 800 kg Phosphoroxychlorid durch den Mehrkammerreaktor
gepumpt. Die Temperatur in dem Reaktor wurde zwischen 85 und 90°C gehalten.
Zwischen dem ersten und zweiten Reaktorteil war ein Trübungsmesser installiert.
Es regulierte den Suspensionsstrom (und davon abhängig den Chlorstrom) so, daß
keine ungelösten Anteile von 4,6-Dihydroxypyrimidin in den zweiten Reaktorteil
einströmen konnten.
In dem anschließenden Begasungsteil des Mehrkammerreaktors wurden stündlich
350 kg Chlor kontinuierlich zugesetzt. Der Überlauf des Reaktors wurde in einen
Pufferbehälter geführt, aus dem stündlich 25 m3 ausreagiertes Reaktionsgemisch
wieder in den ersten Teil des Mehrkammerreaktors zurückgeführt wurden.
Gleichzeitig wurden stündlich 2000 kg ausreagiertes Reaktionsgemisch über einen
als Nachreaktor dienenden Rührwerkskessel kontinuierlich in die destillative Auf
arbeitung gefördert.
In dem Nachreaktor wurden dem Produktstrom stündlich nochmals 8 kg Chlor
zudosiert. Anschließend wurden in einer unter Normaldruck betriebenen Kolonne
pro Stunde 45 kg überschüssiges Phosphortrichlorid destillativ abgetrennt. Nach
kontinuierlicher Zugabe von stündlich 30 kg Polyethylenglykol wurden danach in
einem Dünnschichter bei 20 mbar und einer Sumpftemperatur von 160°C
gemeinsam Phosphoroxychlorid und 4,6-Dichlorpyrimidin von Hochsiedern abge
trennt.
Das Phosphoroxychlorid und das 4,6-Dichlorpyrimidin wurden zum Abschluß in
zwei weiteren Destillationskolonnen getrennt und dabei pro Stunde 1570 kg
Phosphoroxychlorid und 345 kg 4,6-Dichlorpyrimidin erhalten. Das entspricht
einer Ausbeute an 4,6-Dichlorpyrimidin von 93,0% der Theorie. Das erhaltene
4,6-Dichlorpyrimidin war frei von Phosphoroxychlorid und wies eine Reinheit von
über 99,5 Gew.-% auf. Der Sumpf der Kolonne zur Abtrennung von reinem
4,6-Dichlorpyrimidin wurde kontinuierlich dem Zulauf zum Dünnschichter zugesetzt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin durch Chlorierung von
4,6-Dihydroxypyrimidin mit Phosphoroxychlorid ohne Zusatz einer Base,
anschließende Umsetzung des dabei entstehenden Reaktionsgemisches (A)
mit Chlor in Gegenwart von Phosphortrichlorid in der Weise, daß stets ein
Überschuß an Phosphortrichlorid vorliegt und destillative Aufarbeitung des
dabei entstehenden Reaktionsgemisches (B), dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung des Reaktionsgemisches (A) mit soviel Chlor durch
führt, daß höchstens 99,9 Gew.-% der im Reaktionsgemisch (A) vorhan
denen Chlorphosphorsäuren umgesetzt werden und bei der destillativen
Aufarbeitung des Reaktionsgemisches (B) vor der Isolierung von 4,6-Di
chlorpyrimidin restliche Chlorphosphorsäuren entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man pro Mol
4,6-Dihydroxypyrimidin 2,5 bis 12 Mole Phosphoroxychlorid einsetzt und
es bei 50 bis 120°C umsetzt, pro Äquivalent auszutauschender Hydroxy
gruppen 0,75 bis 1,5 Mole Phosphortrichlorid einsetzt, Chlor so einsetzt,
daß im Reaktionsgemisch stets 0,1 bis 5 Gew.-% freies Phosphortrichlorid
vorliegt und die Zugabe von Phosphortrichlorid und Chlor bei 60 bis
120°C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Umsetzung des Reaktionsgemisches (A) mit so viel Chlor durchführt, daß
95 bis 99,9 Gew.-% der im Reaktionsgemisch vorhandenen Chlorphosphor
säuren umgesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man nur
einen Teil des Reaktionsgemisches (B) destillativ aufarbeitet und den Rest
in die Reaktion zurückführt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man dem
Teil des Reaktionsgemisches (B), der destillativ aufgearbeitet wird,
entweder Phosphorpentachlorid oder Phosphortrichlorid und zusätzliches
Chlor oder, beim Vorhandensein von genügend Phosphortrichlorid, nur
zusätzliches Chlor zufügt und zwar in einer Menge, die mit Sicherheit
ausreichend ist, um noch vorhandene Chlorphosphorsäuren bei 90 bis
15°C umzusetzen und dann Phosphortrichlorid und Phosphoroxychlorid
destillativ abtrennt, geringe vorhandene Mengen Phosphorpentachlorid
zerstört und abschließend 4,6-Dichlorpyrimidin isoliert.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
restliche Chlorphosphorsäuren vor der Isolierung von 4,6-Dichlorpyrimidin
entfernt, indem man zunächst aus dem Reaktionsgemisch (B) Phosphor
trichlorid und Phosphoroxychlorid destillativ abtrennt und dann das verblei
bende Gemisch unter einem Druck, der eine Destillation von 4,6-Dichlor
pyrimidin nicht zuläßt, für 2 bis 4 Stunden auf 160 bis 180°C erhitzt, nach
diesem Erhitzen einen Vorlauf entnimmt und anschließend 4,6-Dichlorpy
rimidin destillativ isoliert.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
zunächst Phosphortrichlorid destillativ entfernt, dann in einem System mit
kurzen Verweilzeiten Phosphoroxychlorid und 4,6-Dichlorpyrimidin ge
meinsam von Hochsiedern abtrennt und abschließend 4,6-Dichlorpyrimidin
aus dem Phosphoroxychlorid-4,6-Dichlorpyrimidin-Gemisch durch Destilla
tion im Vakuum isoliert.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Maßnahmen der Ansprüche 5 und 7 kombiniert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996142533 DE19642533A1 (de) | 1996-10-15 | 1996-10-15 | Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1996142533 DE19642533A1 (de) | 1996-10-15 | 1996-10-15 | Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19642533A1 true DE19642533A1 (de) | 1998-04-16 |
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ID=7808827
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996142533 Withdrawn DE19642533A1 (de) | 1996-10-15 | 1996-10-15 | Verfahren zur Herstellung von 4,6-Dichlorpyrimidin |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19642533A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8130 | Withdrawal |