DE19641551A1 - Mischzusammensetzungen aus Hydrotalcit und Calciumhydroxid oder Calciumaluminiumhydroxiden - Google Patents
Mischzusammensetzungen aus Hydrotalcit und Calciumhydroxid oder CalciumaluminiumhydroxidenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Zusammensetzungen zur
Entfernung von Chlor und sauren Verbindungen (Säureverbindungen) in thermo
plastischen Harzen, in denen sie enthalten sind oder die solche Verbindungen ent
halten, aus denen durch Licht- oder Wärmeeinwirkung Chlor und saure Verbindun
gen (Säureverbindungen) generiert bzw. freigesetzt werden können.
Bei den zuvor genannten Harzen handelt es sich insbesondere um PVC in seinen
herkömmlichen Verwendungsformen, z. B. als Film, Folie oder Profil, wie es in
Bauwerken oder bei weiteren geläufigen Anwendungen des PVC verwendet wird,
und um Polyolefine, die man durch Katalyse vom Typ ZIEGLER erhält, wobei die
aus den Katalysatoren stammenden Chlorrückstände und Säurespuren zwei Arten
von Effekten bewirken können: Korrosion an Metallstücken und -teilen der verwen
deten Formen und Maschinen sowie Abbau des Harzes durch Wärmeeinwirkung,
insbesondere bei seiner Verarbeitung mittels Extrusion, und unter dem Einfluß von
UV-Bestrahlung. Hinsichtlich der Mechanismen, durch welche das PVC und andere
halogenierte Harze unter Wärmeeinwirkung abgebaut werden, weiß man, daß
solche Harze eine Dehydrochlorierung eingehen, die durch freie bzw. freigesetzte
Chlorwasserstoffsäure katalysiert wird, was zur Bildung von Doppelbindungen und
zu einer Vernetzung führt, entweder zwischen den einzelnen Ketten oder innerhalb
einer Kette des Polymers (s. Polymer Degradation and Stability, Bd. 24, Nr. 2, 1989,
S. 127-135). Des weiteren führt man den Einfluß von Sauerstoff auf die Eigenschaf
ten des PVC auf die Bildung freier Radikale zurück, deren Einwirkung mit der der
Dehydrochlorierung einhergeht.
Die Alterung halogenierte Verbindungen enthaltender Harze läßt sich verlangsamen,
wenn man die Salzsäure in dem Maße neutralisiert, wie sie gebildet wird. Dies führt
somit zur Verwendung unterschiedlicher Kombinationen von organischen und
anorganischen Produkten: So beansprucht die US-A 4 797 426 die Verwendung
basischer Bleiphosphite. Weitere Zusammensetzungen auf Basis von Blei sind z. B.
in der DE-OS 12 19 223 (Bleiphthalat) genannt. Aufgrund ihrer Toxizität werden
jedoch diese Verbindungen sowie andere auf Basis von Schwermetallen (Cd, Ba)
heutzutage vermieden.
Forschungen, die sich mit dem Auffinden von Ersatzstoffen für diese Zusammen
setzungsbestandteile befaßten, konnten zeigen, daß organische Salze, wie z. B.
Calcium- und Zinkstearate, interessante Stabilisierungseigenschaften aufweisen,
jedoch den Nachteil mit sich bringen, dem Harz eine nur unzureichende Langzeit
beständigkeit zu verleihen. Des weiteren war die anfängliche Färbung des
PVC-Gegenstandes nicht genauso gut wie bei Zusammensetzungen auf Basis von
Schwermetallen.
Die FR-A 2 403 362 macht diesbezüglich einen Verbesserungsvorschlag, wobei man
für die Herstellung von flexiblem PVC zur Kabelisolierung als Stabilisator eine
Mischung von Calcium- und Zinkfettsäuresalzen verwendet, die mit Sorbitol und
einem β-Diketon kombiniert werden. Die Idee, solche Salze von Fettsäuren mit
einem Costabilisator zu kombinieren, ist in der JP-PS 1213865 aufgegriffen, in der
der Costabilisator ein Hydrotalcit ist. Schließlich ist in der JP-A 80 80445 (KYOWA)
die Kombination eines Hydrotalcits mit einem β-Diketon als Costabilisator für das
PVC zusammen mit Zinkstearat offenbart, wobei sich in dieser japanischen Anmel
dung der zusätzliche Hinweis findet, daß das Hydrotalcit eine spezifische
BET-Oberfläche von weniger als 30 m²/g aufweisen muß.
Auch weitere anorganische Materialien wurden gleichermaßen als Costabilisatoren
für PVC-Zusammensetzungen vorgeschlagen; so beansprucht die FR-A 88 02880
(M & T Chemicals Inc.) Stabilisierungsmischungen, die ein Hydrotalcit, ein Zink
zeolith und ein Zinkcarboxylat enthalten. Kürzlich wurde in der WO-A 91/11421
und in der WO-A 91/08984 (Barlocher) die Verwendung verschiedener Verbindun
gen als Costabilisatoren für das PVC beschrieben, wobei sich diese Verbindungen
mit der folgenden Formel vom allgemeinen Typ wiedergeben lassen:
CaxM₂(OH)2x+4A·mH₂O
in der x = 2 bis 8 beträgt; m = 0 bis 12 ist; A ein HPO₃-Anion oder ein sich von
einer heteroaromatischen, aromatischen oder aliphatischen Dicarbonsäure ableiten
des Anion darstellt. Die Informationen aus der Röntgenbeugung hinsichtlich der
Kristallstruktur sind unvollständig. Was man jedoch darüber weiß, ist, daß es sich im
wesentlichen weder um Mischungen aus Portlandit und Gibbsit noch um Hydro
talcite handelt. Die in der WO-A 92/13914 derselben Anmelderin beschriebenen
Verbindungen sind vom Hydrocalumit-Typ, der eine wohl definierte Kristallphase
ist. In diesem Fall fehlt A in der zuvor genannten allgemeinen Formel. Vor kurzem
beanspruchte die WO-A 93/25612 von HENKEL die Verwendung eines Katoits
MxCa3-xAl₂(OH)₁₂, wobei M ein Alkalimetall ist und 0,001 x 1, in Mischung mit
einem Zinksalz zur Stabilisierung von Chlorpolymeren. Die WO-A 93/17070 der
HUBER Corp. beansprucht ihrerseits ein Verfahren zur Stabilisierung von PVC mit
tels des Katoits Ca₃Al₂(OH)₁₂.
Die DE-A 195 26 370 mit Unionspriorität vom 21.07.1994 brachte interessante Ver
besserungen im Hinblick auf Costabilisatoren vom Typ Calciumaluminiumhydroxid
mit sich. Diese Zusammensetzungen resultieren aus der Reaktion im alkalischen
Milieu zwischen einer Calciumverbindung, vorzugsweise CaO oder Ca(OH)₂, und
einer Aluminiumverbindung, vorzugsweise Al(OH)₃. Diese Reaktion, die bei etwa
100°C über eine Dauer von wenigen Minuten bis einigen Tagen durchgeführt wird,
liefert ein Produkt, das bereits an sich Antisäure-Eigenschaften aufweist, was eine
Erhöhung der Stabilität von PVC ermöglicht, wenn es zu einer Zusammensetzung
auf Basis von Calcium- und Zinkstearaten hinzugegeben wird. Man hat festgestellt,
daß die fraglichen Produkte ein Röntgenbeugungsspektrum liefern, das dem der
Ausgangsprodukte ähnelt, zumindest wenn die Synthese ausgehend von Kalk
(Portlandit) und Aluminiumhydroxid (Gibbsit) durchgeführt wird; wenn die reakti
ven Ausgangssalze löslich sind, wie z. B. im Fall von Chloriden und Nitraten, oder
wenn die Reaktion bei einer Temperatur von deutlich oberhalb von 100°C, z. B. bei
130 bis 140°C, durchgeführt wird, bilden sich Phasen, die sich von denen der Aus
gangsstoffe (Hydrocalumit, Katoit . . . ) unterscheiden. Wenn jedoch die Reaktion bei
gemäßigten Temperaturen, etwa bei 90 bis 100°C, ausgehend von Kalk und
Aluminiumhydroxid, durchgeführt wird, weisen die erhaltenen Produkte stärkere
Antisäure-Eigenschaften als ihre äquivalenten Produkte auf, die ein Röntgen
beugungsspektrum aufweisen, das sich von dem der Ausgangsprodukte unterschei
det.
Die Anmelderin hat nun herausgefunden, daß zu ihrer größten Überraschung die
Kombination bzw. das Zusammenwirken eines Hydrotalcits und eines aluminium
haltigen Kalks zu Stabilisierungseigenschaften führt, die im Vergleich zur jeweils
alleinigen Verwendung eines Hydrotalcits oder von Calciumaluminiumhydroxiden
sogar noch verbessert ist; der Grund für diese Effekte ist der Anmelderin nicht
bekannt. Die Herstellung des aluminiumhaltigen Kalks ist in der zuvor genannten
DE-A 195 26 370 beschrieben, nämlich ausgehend von einem nichtaluminiumhalti
gen Kalk, der einer in dieser Anmeldung beschriebenen Behandlung unterzogen
wird, wobei diese Behandlung in einer Reaktion in wäßriger Phase zwischen
Calciumhydroxid und Soda (Natriumcarbonat) oder zwischen Calciumhydroxid,
Aluminiumhydroxid und Soda (Natriumcarbonat) besteht, wobei die Reaktion bei
gemäßigten Temperaturen von etwa 90 bis 100°C durchgeführt wird.
Die erfindungsgemäß verwendeten Hydrotalcite sind bekannte Produkte, die gemäß
bekannten Verfahrensvorschriften synthetisiert werden (siehe z. B. ROSS, G.J. und
KODAMA, H. in Am. miner., 52, S. 1036, 1967 oder MIYATA, S, Clays and Clay
minerals, 314, S. 305-311,1983).
Hydroxidverbindungen des Calciums bzw. Calciumaluminiumhydroxide, die in
Mischung mit Hydrotalcit gebracht werden, haben die allgemeine Formel
CaAlx(OH)2+3x
in der x Werte von 0 bis 0,33 annehmen kann. Insbesondere sind Zusammenset
zungen mit x = 0, d. h. nichtaluminiumhaltige Kalkverbindungen, die der Behand
lung unterworfen worden sind, Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Man
bevorzugt Zusammensetzungen mit Werten für x von 0,125 bis 0,33.
Die thermoplastischen Harze, die man gemäß der vorliegenden Erfindung stabilisie
ren kann, sind Harze, die Halogene enthalten oder in denen aus verwendeten
Katalysatoren stammende Verbindungen mit saurem Charakter eingeschlossen sind,
wie z. B. Schwefelsäure, Bortrifluorid, Titantetrachlorid, Aluminiumchlorid und
Zinntetrachlorid. Die thermoplastischen Harze, von denen hier die Rede ist, sind
Polymere oder Copolymere von Vinylchloriden, Polymere oder Copolymere von
Vinylidenchloriden, fluorierte oder chlorierte Kautschuke wie z. B. chloriertes PVC,
chlorierte Paraffine, halogenhaltige dielektrische Fluide, Polymere oder Copolymere
des Vinylacetats wie z. B. Polyvinylacetat oder Ethylen/Vinylacetat-Copolymer. Die
Erfindung läßt sich deshalb gleichermaßen auch auf olefinische Harze anwenden,
die Halogene enthalten, die aus Polymerisationskatalysatoren oder aus der Nach
halogenierung stammen. Hierzu zählen Homopolymere und Copolymere von
α-Olefinen, Copolymere von mindestens einem Olefin und einem Dien, nach
chlorierte Produkte dieser Polymere und Copolymere und Mischungen von olefini
schen Harzen, die Halogene enthalten, wie z. B. Polyethylen, Polypropylen,
Poly-1-buten, Poly-1-methylpenten und Ethylen/Propylen-Copolymere, die mit Hilfe
von Katalysatoren vom ZIEGLER-Typ erhalten worden sind.
Eine Stabilisierung dieser verschiedenen Harze wird dadurch erreicht, daß man sie
mit Zusammensetzungen mischt, die in variablen Gewichtsverhältnissen zwischen
15 : 85 und 70 : 30 Hydrotalcit und das Hydroxid CaAlx(OH)2+3x in einer Menge in
der Größenordnung von 0,1% bis 2%, vorzugsweise von 0,3 bis 1,5%, enthalten,
bezogen auf das Harz.
Die Erfindung kann besser verstanden werden, wenn man die Ergebnisse der im
folgenden aufgeführten, jedoch nicht beschränkenden Versuche betrachtet, in denen
man die Stabilität von Harzen und von Vergleichsproben beurteilt.
Die Beurteilung und Bewertung der in der Erfindung beschriebenen Antichlor- und
Antisäurereagenzien wurde ausgehend von zuvor festgelegten PVC-Zusammen
setzungen in einem Zylindermischer vom Typ LESCUYER ML 110 bei einer Tempe- ratur von 200°C und mit einer Trommelgeschwindigkeit von 20 und 24 Umdrehun
gen pro Minute und einem Abstand von 0,6 mm durchgeführt. Man erhält so die
Lescuyer′sche Stabilitätszeit, d. h. die Zeit, oberhalb derer die Vernetzung des in dem
geprüften Film enthaltenen PVC durch Dehydrochlorierung einsetzt. Diese Zeit wird
anhand des Ablösens bzw. Entklebens des Films bestimmt, der nicht mehr an den
Walzen (Trommeln) haftenbleibt. Ohne Costabilisator auf Basis von Calcium-Zink
liegt diese Zeit in der Größenordnung von 18 Minuten. Auch kann man im Verlauf
desselben Versuchs den Weißfarbenindex (Index der weißen Farbe, WI) an den bei
diesem Prüfverfahren entnommenen Prüfstücken (Langetten, Laschen oder
Anhängseln) messen.
Ein weiterer, häufig durchgeführter Test betrifft die Mischung des Ganzen, d. h. der
PVC-Zusammensetzung plus Additive, in einem BRABENDER-Kneter. Es handelt
sich hierbei um einen dynamischen Test, bei dem man die PVC-Zusammensetzung
in einem Kneter aufheizt und dann anhand des Drehmoments, das zur Drehung der
Flügel erforderlich ist, den Verlauf der Rheologie verfolgt: Dieser Test ermöglicht
somit die Bestimmung der Schmelzgeschwindigkeit des PVC, der Viskosität des
geschmolzenen Polymers und der Eignung der verwendeten Additive hinsichtlich
der Verlangsamung des thermischen Abbaus. Wir haben den Index für die weiße
Farbe (Weißfarbenindex, WI) gemäß der Norm ASTM E 313-73 an Proben gemes
sen, die nach 5 Minuten Mischzeit entnommen worden sind.
Schließlich wurden die vielversprechendsten Zusammensetzungen hinsichtlich einer
Extrusion (Spritzen) bewertet. Der verwendete Extruder war eine KMDL-Maschine,
und die in den verschiedenen Zonen erreichten Temperaturen waren 150°C in
Zone 1, 170°C in Zone 2 und 175°C in den Zonen 3 und 4. Während des Versu
ches mißt man den Druck in Zone 3 (bar), das mittlere Drehmoment (Nm) und den
Durchsatz (kg/h). Dann mißt man an den erhaltenen Profilen den Index für weiße
Farbe (Weißfarbenindex, WI). Gleichermaßen konnte man den Kongorot-Index
bestimmen, ein Test, bei dem eine extrudierte PVC-Probe erhitzt wird und man die
Freisetzung von HCl in Gegenwart eines Farbindikators aus Kongorot bestimmt.
Ohne Costabilisator auf Basis von Calcium/Zink liegt dieser Index in der Größen
ordnung von etwa 20 Minuten. Nach herrschender Fachmeinung muß man über
einen Kongorot-Index von mehr als 42 Minuten verfügen, und in den meisten Fällen
ermöglicht es ein Kongorot-Index in der Größenordnung von 55 bis 60 Minuten,
sich von Qualitätsproblemen in bezug auf das PVC für den Fall freizumachen, daß
ein Zwischenfall während der Extrusion auftritt (Extrusionsstopp, Überhitzen des
Produktes, . . . )
Die Zusammensetzung des getesteten PVC umfaßt die folgenden Bestandteile:
Die Zusammensetzung des getesteten PVC umfaßt die folgenden Bestandteile:
Man testet zunächst eine PVC-Zusammensetzung, die jeweils enthält: 0,4%, 0,8%
und 1,2% Hydrotalcit (ALCAMIZER®2), bezogen auf das Harz. Wenn im folgenden
nichts Gegenteiliges angegeben ist, beziehen sich sämtlich Prozentangaben auf das
Harz. Man findet die folgenden Werte:
Dieses Beispiel zeigt, daß eine Hydrotalcit-Gehalt von 0,4% nicht ausreicht, um die
richtige Vernetzungszeit sicherzustellen (Eine Zusammensetzung, die kein Hydro
talcit enthält, führt zu einer Vernetzungszeit in der Größenordnung von
18 Minuten.). Wenn man die zugegebene Menge an Hydrotalcit erhöht, läßt sich
jedoch kein hoher Kongorot-Index erhalten, ohne daß man den Weißindex der
extrudierten Profile beträchtlich ändern wurde. Eine Erhöhung des Hydrotalcit
gehalts würde zudem die Kosten für die Rezeptur drastisch bis zur Undurchführbar
keit erhöhen.
Man stellt einen aluminiumhaltigen Kalk CaAl0,16(OH)2,5 durch das folgende Verfah
ren her. Man mischt 6 mol Calciumhydroxid, d. h. 444 Gramm, 1 mol Soda
(Natriumcarbonat), d. h. 40 g, und 1 mol Aluminiumoxidtrihydrat in 2 l Wasser,
wobei man vorzugsweise Calciumhydroxid- und Aluminiumoxid-Qualitäten mit
einem Fe₂O₃-Gehalt unterhalb von 100 ppm und einer Granulometrie von weniger
als 80 µm auswählt. Unter leichtem Rühren bringt man die Mischung in etwa
1 Stunde auf 90°C und beläßt das Ganze 5 Stunden lang bei dieser Temperatur;
dann filtriert man ab und wäscht mit 8 l Wasser. Nach Trocknung bei 50°C wird
das erhaltene Produkt gemahlen und mit weniger als 63 Mikron gesiebt.
Man stellt nun eine PVC-Probe her, die sehr ähnlich mit der zweiten Probe aus
Beispiel 1 ist, jedoch mit dem Unterschied, daß man hierbei die 0,8% Hydrotalcit
durch den aluminiumhaltigen Kalk CaAl0,16(OH)2,5 ersetzt. Man erhält die folgenden
Ergebnisse.
Man stellt fest, daß die Verwendung der Verbindung CaM0,16(OH)2,5 als Antisäure
mittel möglich ist, jedoch eine Braunfärbung beim BRABENDER-Test hervorruft, was
einer nichtakzeptierbaren Braunfärbung im Verlauf einer realen Extrusion entspricht.
Man führt eine ganze Reihe von Experimenten durch, bei denen man dem PVC
Mischungen mit unterschiedlichen Verhältnissen von Hydrotalcit und CaAl0,16(OH)2,5
hinzugibt. Die Ergebnisse sind im folgenden wiedergegeben:
Die genannten Zusammensetzungen sind hinsichtlich der Stabilisierung des PVC in
den Stabilisierungszusammensetzungen auf Basis von organischen Calcium- und
Zinksalzen mindestens genauso wirksam wie Hydrotalcit allein oder die Calcium
aluminiumhydroxide.
Wir haben Extrusionen ausgehend von PVC-Zusammensetzungen durchgeführt, die
enthalten:
- - 0,1% Alcamizer®2 + 0,4% CaM0,16(OH)2,5 (Zusammensetzung A)
- - 0,3% Alcamizer®2 + 0,4% CaM₀₁₆(OH)2,5 (Zusammensetzung B)
- - 0,3% Alcamizer®2 + 0,4% Ca(OH)₂ (Zusammensetzung C)
Das in diesem Beispiel verwendete Calciumhydroxid mit sehr geringem Aluminium
gehalt wird durch Reaktion zwischen Kalk und Soda (Natriumcarbonat) in wäßrigem
Milieu während zwei Stunden bei 90°C erhalten, der erhaltene Feststoff wird
anschließend abfiltriert, gewaschen, getrocknet und bei 200°C calciniert.
Die an den hergestellten Profilen gemessenen Ergebnisse sind folgende:
Diese Ergebnisse zeigen, daß man ausgehend von einer stabilisierenden Antisäure
zusammensetzung aus Hydrotalcit und CaAl0,16(OH)2,5 zu im allgemeinen besseren
Ergebnissen gelangt als mit Hydrotalcit allein, und dies bei geringeren Zugabemen
gen. Ein nicht zu vernachlässigender Effekt wird somit auch in bezug auf die Kosten
für die Stabilisierungszusammensetzung erhalten, die beträchtlich niedriger sind. Bei
Verwendung eines Calciumhydroxids, das mit Soda behandelt und bei 200°C
calciniert wurde (erfindungsgemäße Formel mit x → 0), läßt sich auch ein sehr
hoher Kongorot-Index erhalten, ohne daß man den Weißfarbenindex beträchtlich
verändert.
Claims (6)
1. Verfahren zur Verbesserung der Stabilität von thermoplastischen Harzzusam
mensetzungen, die Chlor und Säureverbindungen oder solche Verbindungen
enthalten, die unter Licht- oder Wärmeeinwirkung Chlor und Säureverbin
dungen generieren können, wobei den Zusammensetzungen Vorstabilisato
ren zugesetzt sind, die im wesentlichen aus organischen Calcium- und Zink
salzen bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß man diesen Harzen bei ihrer
Rezeptur gleichzeitig ein Hydrotalcit und ein Calciumhydroxid oder ein
Calciumaluminiumhydroxid mit der allgemeinen Formel
CaAlx(OH)2+3xzusetzt, in der x Werte von 0 bis 0,33 annehmen kann,
wobei das Hydroxid das Produkt aus der Reaktion in wäßriger Phase
zwischen Calciumhydroxid und Soda oder zwischen Calciumhydroxid,
Aluminiumhydroxid und Soda ist, wobei die Reaktion bei gemäßigten Tem
peraturen zwischen etwa 90 bis 100°C durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Hydroxid der allgemeinen Formel
CaAlx(OH)2+3xentspricht, wobei x Werte von 0,125 bis 0,33 annehmen kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an
Hydrotalcit und Calciumhydroxid oder Calciumaluminiumhydroxiden, die in
der Zusammensetzung enthalten sind, 0,1 bis 2%, vorzugsweise 0,3 bis
1,5%, beträgt, bezogen auf das Harz.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zusammen
setzung das Hydrotalcit und das Calciumhydroxid oder die Calcium
aluminiumhydroxide in einem Gewichtsverhältnis zwischen 15 : 85 und
70 : 30 vorliegen.
5. PVC-Zusammensetzungen, enthaltend, neben einem Costabilisator aus orga
nischen Calcium- und Zinksalzen, 0,1 bis 2% Hydrotalcit und Calcium
hydroxid oder Calciumaluminiumhydroxide in einem Hydrotalcit/Hydroxid-Gewichtsverhältnis
zwischen 15 : 85 und 70 : 30.
6. Polyolefinzusammensetzungen, enthaltend, neben einem Costabilisator aus
organischen Calcium- und Zinksalzen, 0,1 bis 2% Hydrotalcit und
Calciumhydroxid oder Calciumaluminiumhydroxide in einem Hydro
talcit/Hydroxid-Gewichtsverhältnis zwischen 15 : 85 und 70 : 30.
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