DE19640865A1 - Verdunstungskühlturm - Google Patents
VerdunstungskühlturmInfo
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- F28C1/02—Direct-contact trickle coolers, e.g. cooling towers with counter-current only
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Verdunstungskühlturm bei dem Umgebungs
luft entweder von unten nach oben oder horizontal im Kreuzstrom zum vertikal
abrieselnden abzukühlendem Kühlwasser eines Produktionsprozesses oder einer
Kältemaschine geblasen wird, das von einer Temperatur tw1 auf eine niedrigere
Temperatur tw2 abgekühlt werden soll.
Diese bekannten Anordnungen werden einstufig betrieben und das ablaufende
zurückgekühlte Wasser wieder der Kühlstelle zugeführt. Dies hat den Nachteil,
daß infolge der charakteristischen Kennlinie von Verdunstungskühltürmen in Form
einer Parabel bei größeren Kühlzonenbreiten z und/oder kleineren Kühlgrenzab
ständen a Abkühlungsgrade Eta notwendig werden, die im Bereich der asympto
tisch verlaufenden Kühlturmkennlinie liegen. Es werden immer größere spezifi
sche Luftmassen in kg/kW abgeführter Wärmemenge notwendig, weshalb die
Antriebsleistung der Ventilation entsprechend ansteigt. Der Kühlturmkennlinienver
lauf wird durch eine Reihe von Parametern beeinflußt, z. B. Effizienz der einge
setzten Rieseleinbauten, Regendichte der Berieselung, Gütegrad der Wasserver
teilung auf den Rieselkörper etc., und wird durch experimentelle Ergebnisse ge
funden. Abweichungen durch Meßfehler z. B. verursachen vor allem im vorste
hend beschriebenen asymptotischen Kennlinienverlauf immer größer werdende
Auslegungsfehler, die schlußendlich eine Auslegung im Extremfall nur noch hypo
thetisch zulassen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Verdunstungs
kühlturm so auszugestalten, daß bei geringerer Baugröße auch unter den un
günstigsten Betriebsbedingungen mit geringerer Ventilatorleistung eine exakte
Abkühlung auf die gewünschte Endtemperatur tw2 erzielt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Verdun
stungskühlturm als Kaskadenkühlturm mit wenigstens zwei autarken Zellen mit
jeweils zugehöriger Auffangwanne ausgebildet ist, in denen das Kühlwasser stu
fenweise auf die gewünschte Endtemperatur heruntergekühlt wird.
Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß durch die Abkühlung in
zwei oder mehr Schritten nicht nur jede einzelne Kühlturmzelle deutlich kleiner
ausfallen kann, wobei sogar die Gesamtgröße kleiner ist als bei der einstufigen
vergleichbaren Kühlturmauslegung, sondern daß dabei die Kühlung in Bereiche
der Kühlturmkennlinie zu liegen kommt die entsprechend geringere spezifische
Luftmassen erfordern. Durch die Verlagerung des Arbeitspunktes in steilere Be
reiche der parabelförmigen Kennlinie ergibt sich bei vorgegebenem Fehler des
Abkühlungsgrades ein sehr viel kleineres Luftverhältnis λ = I₀/Imin das heißt man
kann mit einem beherrschbaren vorgebbaren Aufwand die Kühlung bewerkstelli
gen, was beim einstufigen Arbeiten im asymptotischen Endbereich der Kennlinie
praktisch nicht mehr möglich wäre. Durch die erfindungsgemäße Aufteilung geht
demgegenüber die Kennlinientoleranz überschaubarer in die Luftmengenermitt
lung ein und das Risiko einer Fehlauslegung wird beherrschbar. Die Antriebslei
stung der Ventilation sinkt und der Kühlturm wird geometrisch kleiner ausfallen,
soweit es die Regendichte zuläßt.
Mit besonderem Vorteil sollen die Zellen wasserseitig in Serie geschaltet sein und
luftseitig parallel angeströmt werden, wobei im Hinblick auf den Gesamtbauauf
wand es sich als besonders zweckmäßig erwiesen hat, wenn die Zellen überein
ander angeordnet sind, und die Auffangwanne jeder Zelle an die Verrieselungs
einrichtung der jeweils darunterliegenden Zelle angeschlossen ist. Hierdurch er
gibt sich eine besonders geringe Grundfläche des Kühlturms, wobei in diesen
Fällen sich die besonders niedrige Bauhöhe der Kreuzstromkühltürme besonders
positiv auswirkt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung, sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Zeichnung eines z. B. zweizelligen
Naß-Kühlturmes mit der Unterteilung in zwei einzelne autarke Kühlturm
zellen im Gegenstromprinzip,
Fig. 2 eine schematische Zeichnung eines z. B. zweizelligen
Naß-Kühlturmes mit der Unterteilung in zwei einzelne autarke Kühlturm
zellen im Kreuzstromprinzip,
Fig. 3 einen typischen Verlauf von Kühlturmkennlinien für verschiedene
Kühlturmkonstanten,
Fig. 4 einen typischen Temperaturverlauf des Kühlwassers innerhalb des
Kühlturmes mit endlicher Fläche.
Der in Fig. 1 gezeigte zweizellige Naßkühlturm arbeitet nach dem Gegenstrom-
Prinzip und ist wasserseitig in Serie und luftseitig parallel geschaltet. In der Zelle 1
wird das über die Pumpe 3 in die Wasserverteilung 4, dies kann eine Düsenvertei
lung oder Lochwannenverteilung sein, geförderte warme Kühlwasser in einem er
sten Schritt auf eine Ablauftemperatur tw1′ abgekühlt, die zwischen der Eintritt
stemperatur tw1 und der geforderten Austrittstemperatur tw2 liegt. Das ablaufende
Kühlwasser wird in einer ersten Kühlturmwanne 5 gesammelt und im weiteren
entweder im freien Gefälle oder mit Pumpe 6 in die Wasserverteilung 7 der Zelle 2
befördert. Hier wird das ablaufende Kühlwasser in einem zweiten Schritt auf die
gewünschte Austrittstemperatur tw2 abgekühlt und in einer zweiten Ablaufwanne
8 gesammelt. Für die Erzielung des Stoff- und Wärmeaustauschers wird Umge
bungsluft im Gegenstrom gegen das abrieselnde Wasser mit der Feuchtkugel
temperatur tf geblasen.
Der in Fig. 2 gezeigte zweizellige Naßkühlturm arbeitet nach dem Kreuzstrom
prinzip und ist ebenfalls wasserseitig in Serie und luftseitig parallel geschaltet.
Auch hier wird in der Zelle 1 das über die Pumpe 3 in die Wasserverteilung 4, dies
kann wiederum eine Düsenverteilung oder Lochwannenverteilung sein, geförderte
warme Wasser in einem ersten Schritt auf eine Ablauftemperatur tw1′ abgekühlt,
die zwischen der Eintrittstemperatur tw1 und der geforderten Austrittstemperatur
tw2 liegt. Das ablaufende Kühlwasser wird in einer ersten Kühlturmwanne 5 ge
sammelt und im weiteren im freien Gefälle in die Wasserverteilung 7 der Zelle 2
befördert. Hier wird das ablaufende Kühlwasser in einem zweiten Schritt auf die
gewünschte Austrittstemperatur tw2 abgekühlt und in einer zweiten Ablaufwanne
8 gesammelt. Für die Erzielung des Stoff- und Wärmeaustauschers wird Umge
bungsluft im Kreuzstrom gegen das abrieselnde Wasser mit der Feuchtkugeltem
peratur tf geblasen.
Die in Fig. 3 gezeigten Kühlturmkennlinien nach "Recknagel, Sprenger, Hörmann-
Verlag Oldenburg - Seite 1615" zeigen oberhalb eines Luftverhältnisses Lambda =
2 einen abflachenden Verlauf der sich asymptotisch einem Endwert bei Lambda =
unendlich nähert. Die in Versuchen ermittelten Kühlturmkennlinien sind naturge
mäß mit Meßtoleranzen behaftet, so daß bei Lambda = 2 eine Änderung des Ab
kühlgrades um +-2% bei ck = 0,8, entsprechend einem Wert von Eta = 0,686 bis
0,714, eine Lambda-Änderung zwischen etwa 1,85 bis 2,15 gleichkommt, was
einer Luftmengenänderung von annähernd +- 7,5% entspricht. Die Auslegung wird
also sehr unsicher und kommt bei Lambda-Werten über 2,5 bis 3 einer hypotheti
schen Auslegung gleich.
Durch die erfindungsgemäße Aufteilung der Abkühlung in zwei oder mehr Zellen
kann der erforderliche Abkühlungsgrad um bis zu ca. 30% gesenkt werden. Im
vorstehenden Zahlenbeispiel also auf ca. 0,5. Schwankt der Abkühlungsgrad wie
der um 2% Meßtoleranz, so schwankt Lambda nur noch etwa zwischen 0,95 bis
1,03, was einer Luftmengenänderung um ca. +- 4% gleichkommt. Die Auslegung
wird um ca. 50% sicherer und die erforderliche Luftmenge nimmt um etwa 40 bis
50% ab, ebenso nimmt die erforderliche Antriebsleistung der Ventilation um etwa
40 bis 50% ab, vorausgesetzt, der geometrische Querschnitt des kleineren Kühl
turmes ergibt eine gleichbleibende Luftgeschwindigkeit und damit gleichbleibende
Druckverluste.
Fig. 4 zeigt den typischen Temperaturverlauf der Wasserabkühlung im Naßkühl
turm zwischen Wasserein- und austritt. Theoretisch kann ein unendlich großer
Kühlturm im Ablauf eine Wassertemperatur erreichen, die der Feuchtkugeltempe
ratur der durchgeblasenen Umgebungsluft gleichkommt. Die endliche Baugröße
eines Kühlturmes in der Praxis erzwingt einen Kühlgrenzabstand a und damit eine
Ablauftemperatur die um a über der Feuchtkugeltemperatur liegt. Die Strecken b
und c definieren den Abkühlungsgrad Eta = b/c = tw1-tw2/tw1-tf. Insbesondere bei
Kühlzonenbreiten über 10°K und Kühlgrenzabständen kleiner 4°K ergeben sich
erforderliche Abkühlungsgrade von 0,7 und größer. Wird die Abkühlung erfin
dungsgemäß in beispielsweise zwei Zellen abgearbeitet, findet man iterativ in
mehreren Rechenschritten bei Aufteilung der erforderlichen Luftmenge in gleiche
Teile Abkühlungsgrade, welche 20 bis 30% kleiner ausfallen. Entsprechend sinkt
der tatsächliche Luftbedarf, die geometrischen Abmessungen der Kühlturmzelle
werden kleiner und die Antriebsleistung der Ventilation sinkt.
Zusammengefaßt ergeben sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Kas
kadenkühlturmes folgende Vorteile:
- 1. Kleinere erforderliche Luftmengen
- 2. Kleinere Kühlturmabmessungen, insbesondere der erforderlichen Grundflä che.
- 3. Niedrigere Ventilator-Antriebsleistungen.
- 4. Wesentlich sicherere Kühlturmauslegung, insbesondere bei größerer Kühl zonenbreite und kleineren Kühlgrenzabständen.
- 5. Extreme Auslegungsfälle sehr großer Kühlzonenbreiten und sehr kleiner Kühlgrenzabstände sind einstufig nicht zu verwirklichen, können aber zwei- oder mehrstufig beherrscht werden.
Claims (3)
1. Verdunstungskühlturm, bei dem Umgebungsluft entweder von unten nach
oben oder horizontal im Kreuzstrom zum vertikal abrieselnden abzukühlen
dem Kühlwasser eines Produktionsprozesses oder einer Kältemaschine
geblasen wird, um das Kühlwasser von einer Eintrittstemperatur tw1 auf ei
ne niedrigere Temperatur tw2 abzukühlen, dadurch gekennzeichnet, daß er
als Kaskadenkühlturm mit wenigstens zwei autarken Zellen mit jeweils zu
gehöriger Auffangwanne ausgebildet ist, in denen das Kühlwasser stufen
weise auf die gewünschte Endtemperatur heruntergekühlt wird.
2. Verdunstungskühlturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zellen wasserseitig in Serie geschaltet sind und luftseitig parallel ange
strömt werden.
3. Verdunstungskühlturm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zellen übereinander angeordnet sind, wobei die Auffangwanne je
der Zelle an die Verrieselungseinrichtung der jeweils darunterliegenden
Zelle angeschlossen ist.
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DE19640865A DE19640865C2 (de) | 1996-10-04 | 1996-10-04 | Verdunstungskühlturm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19640865A DE19640865C2 (de) | 1996-10-04 | 1996-10-04 | Verdunstungskühlturm |
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Family Applications (1)
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DE19640865A Expired - Fee Related DE19640865C2 (de) | 1996-10-04 | 1996-10-04 | Verdunstungskühlturm |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2150764A1 (de) * | 2007-05-09 | 2010-02-10 | Mcnnnac Energy Services Inc. | Kühlsystem |
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Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3223714C2 (de) * | 1981-06-29 | 1994-04-21 | Chaudieres Seccacier Paris | Vorrichtung zum Behandeln von Rauchgasen und Verbrennungsluft einer Feuerungsanlage |
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1996
- 1996-10-04 DE DE19640865A patent/DE19640865C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3223714C2 (de) * | 1981-06-29 | 1994-04-21 | Chaudieres Seccacier Paris | Vorrichtung zum Behandeln von Rauchgasen und Verbrennungsluft einer Feuerungsanlage |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2150764A1 (de) * | 2007-05-09 | 2010-02-10 | Mcnnnac Energy Services Inc. | Kühlsystem |
EP2150764A4 (de) * | 2007-05-09 | 2015-04-01 | Mcnnnac Energy Services Inc | Kühlsystem |
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