DE19640087A1 - Absorberelement - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Absorberelement, wie es bei der
Herstellung von Absorberplatten zur Absorption von
Luftschall Verwendung findet, nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Wichtige Eigenschaften sind Unempfindlichkeit gegen
Feuchtigkeit, Schmutz und mechanische Beschädigung, sowie
geringe Schichtdicke.
Absorberplatten spielen nicht nur bei der Motorkapselung
und Fahrgeräuschdämpfung eine Rolle. Allgemeiner Hochbau,
Konzert- und Studiosäle, Lüftungsschächte, Abschirmungen
von Autobahnen sind weitere Anwendungsgebiete.
Aus porösen Materialien aufgebaute Keil- oder
Pyramidenabsorber werden schon seit langem als breitbandige
Absorber in der Raumakustik eingesetzt (z. B. DE-PS 8 09 599).
Die Absorption beruht auf dem Strömungswiderstand
der porösen Materialien, wobei diese Absorption erst durch
die keil- bzw. pyramidenartige Formgebung des Absorbers zum
Tragen kommt, da hierdurch ein nahezu reflexionsfreies
Eindringen des Schalls in das Material gewährleistet ist.
Diese Absorber absorbieren breitbandig, sind jedoch
aufgrund ihrer porösen Oberfläche empfindlich gegenüber
Verschmutzungen und besitzen eine grobe Schichtdicke. Für
eine untere Grenzfrequenz von 500 Hz ergibt sich eine
Bautiefe von etwa 20 cm.
Resonanzabsorber mit zwei Reaktanzen lassen sich
vereinfacht als mechanische Parallelschaltung einer Masse,
einer Feder und einer Dämpfung darstellen. Für die Aussagen
dieses Abschnitts seien Resonanzabsorber zugrundegelegt,
bei welchen die Federung ausschließlich durch die
akustische Federung der Luft in einem Hohlraum gegeben ist,
wie z. B. beim Helmholtzresonator oder Folienabsorber mit
locker eingespannter Folie. Die Absorption beruht im Fall
des Helmholtzresonators auf dem Strömungswiderstand in der
Querschnittsverengung (viskose Dämpfung) oder z. B. beim
Folien- bzw. Plattenabsorber auf der inneren Dämpfung des
verwendeten Materials der akustischen Masse oder ihrer
elastischen Aufhängung. Reichen diese Dämpfungsmechanismen
nicht aus, um den reellen Widerstand in der Resonanz an den
Wellenwiderstand der Luft (ρc) anzupassen, kann die
Dämpfung durch Anbringen von zusätzlichem Dämpfungsmaterial
erhöht werden.
Helmholtzresonatoren werden aufgrund der meist im Bereich
des Halses eingebrachten porösen Dämpfungsmaterialien den
Anforderungen an Feuchtigkeits- und
Schmutzunempfindlichkeit, wie sie für den zu entwickelnden
Absorber gefordert werden, nicht gerecht. Dieses Problem
ergibt sich bei Folienabsorbern nicht, da hier die Dämpfung
zum einen durch die innere Dämpfung des Folienmaterials
selbst gegeben ist und zum anderen poröse Zusatzdämpfungen
im Bereich des Rückvolumens angebracht werden können, wobei
die Folie (akustische Masse) gleichzeitig eine schützende
Komponente darstellt.
Bezugnehmend auf das Anforderungsprofil des zu
entwickelnden Absorbers sind diese Absorber trotzdem
ungeeignet, da sie nur in einem sehr begrenzten
Frequenzbereich absorbieren. Die geringe Bandbreite läßt
sich zwar durch die Verwendung kleiner Massen und größerer
Rückvolumina erhöhen, diesem Vorgehen sind jedoch durch die
Festigkeitsanforderungen an die Folie gegenüber
mechanischen Belastungen und dem Wunsch nach geringen
Schichtdicken enge Grenzen gesetzt. Vielmehr ist die
geringe Bandbreite ein prinzipielles Problem dieser
Aufbauten, da sie nur eine Resonanz (Nullstelle der
Reaktanz) aufweisen.
Zweikreisresonanzabsorber sind für Wasserschall seit langem
bekannt. Der Aufbau eines solchen Elements ist z. B. von
Brendel et al. beschrieben (Acustica (69) S. 260).
"Der Vorteil von Wasserschall-Resonanzabsorbern gegenüber
Keilabsorbern liegt, wie schon mehrfach dargestellt wurde,
in der geringen Schichtdicke. Während diese bei
Keilabsorbern größer als die halbe Wellenlänge oder mit ihr
vergleichbar sein muß, genügt bei Resonanzabsorbern eine
Schichtdicke, die ein bis zwei Größenordnungen kleiner ist
als die halbe Wellenlänge. Der Nachteil von
Resonanzabsorbern liegt dagegen in einer kleineren
Frequenzbandbreite, jedoch können bei der Verwendung von
Zweikreisresonanzsystemen durchaus befriedigende Ergebnisse
erzielt werden", (Siebrasse, Acustica (70) S. 251, mit
weiteren Nachweisen).
Eine detaillierte Beschreibung von Wasserschallabsorbern
erübrigt sich an dieser Stelle, da sich der Aufbau von
solchen Wasserschallabsorbern wegen akustischer
Anpassungsschwierigkeiten nicht ohne erfinderisches Zutun
auf die Erfordernisse für Luftschallabsorber übertragen
läßt.
Zur Absorption von Luftschall sind - entsprechend der
Patentanmeldung DE 195 33 623.2 - ein akustischer Serien- und
ein akustischer Parallelkreis miteinander gekoppelt.
Dabei ist der Serienkreis ein Helmholtzresonator, der aus
einem Hohlkörper mit einem Luftvolumen und einer
Querschnittsverengung als Öffnung besteht. Der
Parallelkreis besteht aus einer Parallelschaltung einer
akustischen Feder mit einer akustischen Masse. Diesem
Parallelkreis ist ein Luftvolumen vorgeschaltet. Der Hals
des Serienkreises ist gegenüber dem Außenraum mit einem
Dämpfungsmaterial abgedeckt. Für die Wirksamkeit des
Serienkreises ist es erforderlich, daß der Hals dieses
Serienkreises gegenüber dem Außenraum mit einem
Dämpfungsmaterial abgedeckt ist. Das Dämpfungsmaterial ist
feuchtigkeits- und schmutzempfindlich.
Schließt man einen Folienabsorber nicht schallhart ab,
sondern mit einem zweiten Folienabsorber, so erhält man ein
gekoppeltes Resonanzsystem mit vier Reaktanzelementen und
drei Resonanzen. Durch optimale Anpassung der Massen,
Federungen und Dämpfungen kann man in der Impedanzebene
eine Schleife um ρc erzeugen, wodurch die Anpassung an den
Wellenwiderstand der Luft und damit eine gute Absorption
über einen breiten Frequenzbereich gewährleistet ist
(Fuchs/Zha, Bauphysik 16 (3) (1994) 69-80).
Nachteilig bei dem kaskadierten Zweifolienabsorber ist, daß
die flächenbezogene Masse der Frontfolie sehr klein sein
muß, um eine wirksame Schallabsorption zu erzielen. Eine
dünne Folie ist aber empfindlich gegen mechanische
Beschädigungen, so daß sich solche Absorber nur in
geschützten Umgebungen einsetzen lassen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen
feuchtigkeits- und schmutzunempfindlichen
Zweikreisresonanzabsorber für Luftschall zu beschreiben,
der außerdem robust ist gegen mechanische Beschädigungen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in Patentanspruch 1 genannt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung ergibt sich aus Anspruch 2.
Erfindungsgemäß ist die vordere Masse eines kaskadierten
Zweikreisabsorbers nicht durch eine Folie, sondern wie bei
einem Helmholtzresonator durch die Luft in einer
Querschnittsverengung zu realisieren. Ähnlich wie bei dem
Zweifolienabsorber muß auch bei dem Resonanzabsorber mit
vorgeschaltetem Hohlkörper in die Eingangsebene keine
zusätzliche Dämpfung eingebracht werden, so daß auch unter
diesem Gesichtspunkt eine Folie als Schutz vor Feuchtigkeit
und Schmutz nicht notwendig ist.
Insgesamt läßt sich der erfindungsgemäße
Zweikreisresonanzabsorber durch die folgenden vorteilhaften
Eigenschaften charakterisieren:
- - Die Absorption erfolgt in einem relativ breiten Frequenzband;
- - die Abmessungen sind kompakt (geringe Schichtdicke);
- - die Absorptionseigenschaften werden durch Feuchtigkeit und Verschmutzungen wenig beeinträchtigt;
- - eine Verschmutzung der offen zugänglichen Materialien kann die Wirksamkeit des Absorbers nicht beeinträchtigen;
- - der Resonanzabsorber mit vorgeschaltetem Hohlkörper ist robust und unempfindlich gegenüber mechanischen Belastungen;
- - bei starker Verschmutzung läßt sich die akustische Wirksamkeit des Absorbers leicht wiederherstellen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beigefügten
Abbildungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen, geschlossenen
Resonanzabsorber mit vorgeschaltetem Helmholtzresonator;
Fig. 2 die Bewertung eines solchen Absorbers (500 Hz-1500 Hz);
Fig. 3 die Impedanz des Gesamtsystems: Messung (-),
Simulation (-.-);
Fig. 4 den Betrag des Reflexionsfaktors des Gesamtsysteme:
Messung (-), Simulation (-.-);
Fig. 5 den Aufbau eines geschichteten Folienabsorbers; und
Fig. 6 die Bewertung des geschichteten Folienabsorbers (500 Hz-1500 Hz).
Der in der Fig. 5 dargestellte Zweikreisresonanzabsorber 2
ist ein sogenannter geschichteter Folienabsorber. Er
besteht aus einem ersten 4 und einem vorgeschalteten
zweiten Folien-Resonanzabsorberkreis 14. Der erste
Absorberkreis 4 hat einen ersten Hohlraum 6 mit einem
ersten Luftvolumen 8. An der Rückseite weist der erste
Hohlraum 6 einen schallharten Abschluß 32 auf. Die
Vorderseite des Hohlraums 6 hat eine Öffnung 10, die mit
einer ersten Folie 12 abgedeckt ist. Diese erste Folie 12
bildet gleichzeitig die "Rückwand" des vorgeschalteten
zweiten Folien-Resonanzabsorberkreises 14, der im
wesentlichen aus einem mit einem zweiten Luftvolumen 18
gefüllten zweiten Hohlraum 16 besteht, dessen vordere
Öffnung 20 mit einer zweiten Folie 22 abgedeckt ist.
Die Impedanz des geschichteten Folienabsorbers läßt sich
schrittweise vom schallharten Abschluß bis zum Eingang des
Absorbers mittels der Impedanztransformation berechnen.
In Fig. 5 sind in den Aufbau die einzelnen Impedanzebenen
für die folgende Berechnung eingezeichnet.
Z₁ ergibt sich als Eingangsimpedanz eines schallhart
abgeschlossenen Rohres der Länge l₁;
Z₁ = -iZ₀cot(kl₁) (1).
Z₂ berechnet sich als Parallelschaltung von M₁ und R₁
(Masse und Dämpfung der Folie 12) zu Z₁:
Z₂ = R₁ + iωM₁ + Z₁ (2).
Transformiert man Z₂ über die Strecke l₂, so ergibt sich
Z₃:
Z₃ = Z₀[-icot(ωl₂/c) (Z₂/Z₀) + 1]/[-icot(ωl₂/c) + Z₂/Z₀] (3).
Um die normierte Eingangsimpedanz des Absorbers zu
erhalten, ist noch die Folie 22 am Eingang zu
berücksichtigen:
Z = (R₂ + iω)M₂ + Z₃)/Z₀ (4).
Die sechs freien Parameter dieses Modells lassen sich z. B.
mittels numerischer Optimierungsverfahren so anpassen, daß
in einem vorgegebenen Frequenzintervall (z. B. von 500 Hz-1500 Hz)
der Mittelwert des Betrages des Reflexionsfaktors
minimal wird. Für den genannten Frequenzbereich ergibt sich
für die äußere akustische Masse (Folie 22 in Fig. 5) ein
optimaler Wert von 47 g/m². Diese Flächenmasse ist sehr
gering, ein Material mit dieser Flächenmasse weist keine
hinreichende mechanische Stabilität auf. Aus diesem Grund
empfehlen sich weitere Optimierungen, um die Absorption in
Abhängigkeit von einer jeweils fest vorgegebenen
Mindestflächenmasse (M₂) der äußeren Folie 22 bewerten zu
können. Für die Masse (M₁) der inneren Folie 12 braucht
kein Mindestwert vorgegeben zu werden, da sie mechanischen
Belastungen nicht ausgesetzt ist. In Fig. 6 ist das
Ergebnis dieser Optimierung dargestellt.
Die optimale Masse der vorderen Folie 22 beträgt 47 g/m²,
wodurch das Ergebnis der Optimierungen bis zu dieser
Mindestmasse als Vorgabe nahezu konstant ist. Die Dämpfung
des Gesamtsystems wurde bei allen Optimierungsergebnissen
ausschließlich durch die hintere Folie 12 realisiert
(R₂ = 0).
Man entnimmt Fig. 6, daß sich mit einer robusten Folie von
z. B. 200 g/m² ein mittlerer Reflexionsfaktor unter 40%
nicht erreichen läßt.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau des erfindungsgemäßen
Resonanzabsorbers mit vorgeschaltetem Helmholtzresonator
24.
Diese Ausführungsform stellt ebenfalls einen
Zweikreisresonanzabsorber 2 dar, der ebenfalls aus einem
(ersten) Folien-Resonanzabsorberkreis 4 besteht, dem aber
nicht ein zweiter Folien-Resonanzabsorberkreis 14, sondern
ein Helmholtzresonator 24 vorgeschaltet ist. Der
Helmholtzresonator 24 weist einen (weiteren) Hohlraum 28
mit einem (weiteren) Luftvolumen 26 auf. Auch hier bildet
die (erste) Folie 12 des (ersten) Folien-
Resonanzabsorberkreises 4 gleichzeitig die Rückwand des
vorgeschalteten Helmholtzresonators 24. An der Vorderseite
ist der Helmholtzresonator 24 nicht mit einer (zweiten)
Folie sondern mit einer halsförmigen Einschnürung 30
"abgeschlossen".
Im hinteren Hohlraum 6 kann ein zusätzliches
Dämpfungsmaterial 34 angebracht werden, vorzugsweise dicht
hinter der ersten Folie 12, aber so weit entfernt, daß die
Folie 12 auch bei starken Schallschwingungen nicht gegen
das Dämpfungsmaterial 34 schlägt.
Für die durchgeführten Experimente wurde ein
rotationssymmetrischer Aufbau mit einem Durchmesser von
10 cm gewählt, da die Absorptionseigenschaften in einem
Impedanzmeßrohr mit diesem Durchmesser bestimmt werden
sollten. Die Wahl der Geometrie hat keinen Einfluß auf das
Absorptionsverhalten, muß jedoch bei der Impedanzberechnung
durch eine geometriespezifische Berechnung der
Massenkorrekturen berücksichtigt werden.
Bis zur eingezeichneten Impedanzebene Z₃ ist die Rechnung
analog zur Impedanzberechnung für den geschichteten
Folienabsorber:
Z₁ = -iZ₀cot(kl₁) (5)
Z₂ = R + iωM + Z₁ (6)
Z₃ = Z₀[-icot(ωl₂/c) (Z₂/Z₀) + 1] / [ωicot(ωl₂/c) + Z₂/Z₀) (7).
Z₂ = R + iωM + Z₁ (6)
Z₃ = Z₀[-icot(ωl₂/c) (Z₂/Z₀) + 1] / [ωicot(ωl₂/c) + Z₂/Z₀) (7).
Hierbei bezeichnen M und R die flächenbezogene Masse bzw.
Dämpfung der Folie 12, Platte oder Membran. Die Impedanz Z₄
ergibt sich unter Berücksichtigung der
Schnelletransformation und der innen mitschwingenden
Mediummasse (Massenkorrektur) mi zu:
Z₄ = Z₃(b₁/b₂)² + iω)mi (8).
Um die Impedanz am Halseingang 30 zu bestimmen, kann man
die Masse des im Hals 30 befindlichen Luftvolumens 36
berechnen und diese Massenimpedanz zusammen mit der äußeren
Massenkorrektur zur Impedanz Z₄ addieren. Hierbei setzt man
jedoch voraus, daß die eingeschlossene Luft reine
Massenwirkung zeigt, (gleichphasige Schwingung über der
gesamten Halslänge). Aus diesem Grund wurde statt dessen die
Impedanztransformation verwendet. Transformiert man die
Impedanz Z₄ über die Leitung der Länge t, ergibt sich für
Z₅:
Z₅ = Z₀(-icot(ωt/c)(Z₄/Z₀) + 1]/[-icot(ωt/c) + Z₄/Z₀] (9).
Transformiert man nun unter Berücksichtigung der
Mediummasse ma wieder auf den Meßrohrquerschnitt, so erhält
man als normierte Eingangsimpedanz des Systems:
Z = (b₂/b₁)² (Z₅ + iωma)/Z₀ (10).
Für eine optimale Einstellung des Absorbers 2 müssen somit
sechs freie Parameter (M, R, l₁, l₂, t und b₁/b₂) so
angepaßt werden, daß die Absorption im gewünschten
Frequenzintervall maximal wird.
In Fig. 2 ist das Ergebnis der schon für den geschichteten
Folienabsorber durchgeführten Optimierungen zur Bewertung
dieses Systems aufgetragen. Vergleicht man dieses Ergebnis
mit Fig. 6, so zeigt sich, daß der Mittelwert vom Betrag
des Reflexionsfaktors beim erfindungsgemäßen Absorber mit
zunehmender Mindestmasse der Folie wesentlich schwächer
ansteigt als beim geschichteten Folienabsorber. Es können
somit schwerere und stabilere Materialien verwendet werden
als beim geschichteten Folienabsorber, ohne daß sich
schlechtere Absorptionseigenschaften ergeben.
Die Theorie läßt für den erfindungsgemäßen Absorber also
entscheidende Vorteile erwarten. Um die Gültigkeit dieser
Aussagen auch praktisch verifizieren zu können, wurde
anhand der aus den Optimierungen gewonnenen Daten ein
Modell gefertigt. Hierbei wurde bei den Optimierungen
jedoch nicht der Frequenzbereich von 500 Hz bis 1500 Hz
fest vorgegeben. Vielmehr wurde der Algorithmus so
geändert, daß nach Vorgabe eines maximalen
Reflexionsfaktors |r|max und einer unteren Grenzfrequenz
fmin die Bandbreite maximiert wird. Fest vorgegeben wurde
hierbei die Masse der Folie 12 (M = 212 g/m²). Die obere
Grenze des Reflexionsfaktors war bei dieser Optimierung
|r| = 0,3, und als untere Grenzfrequenz wurde fmin = 500 Hz
gesetzt. Als Bandbreite ergab sich bei dieser Optimierung
500 Hz-1300 Hz. Die optimale Dämpfung konnte nicht
allein durch die Verluste in der verwendeten Folie 12
realisiert werden. Daher wurde zusätzlich Dämpfungsmaterial
34 in das Rückvolumen 8 des Folienabsorbers 4 eingebracht.
Ob und in welchem Maße dies notwendig ist, hängt von den
Eigenschaften der verwendeten Folie 12, Platte (allg.: des
als akustische Masse wirksamen Materials) ab.
In den Fig. 3 und 4 sind die Eingangsimpedanz und der
Reflexionsfaktor des Absorbers 2 dargestellt. Die
Eingangsimpedanz zeigt die im letzten Abschnitt erwähnte
Schleife in der Nähe von ρc, welche zu einer breitbandigen
Absorption mit einem Reflexionsfaktor unter 30% in einem
Frequenzbereich von 1,4 Oktaven führt. Die gleichzeitig
aufgetragenen Simulationsergebnisse (gestrichelt)
beinhalten genaue Berechnungen der Massenkorrekturen, wie
sie sich für diese Geometrie ergeben. Diese sollen hier
nicht dargestellt werden. Die gute Übereinstimmung zwischen
Theorie und Messung zeigt jedoch, daß die bestehende
Theorie hinreichend genau ist, um das System zu beschreiben
und daher auch für den jeweiligen Einsatzbereich numerisch
optimal anpassen zu können. Die Schichtdicke des Modells
beträgt nur 8,2 cm bei einer unteren Grenzfrequenz von 500 Hz.
Die Meßergebnisse sind natürlich nur als Beispiel zu
verstehen. So lassen sich z. B. durch den Einsatz
leichterer Folienmaterialien noch bessere
Absorptionseigenschaften erreichen. Die genaue Abstimmung
der einzelnen Parameter muß im Hinblick auf den geplanten
Anwendungsbereich vorgenommen werden.
Bezugszeichenliste
2 Zweikreisresonanzabsorber (Zweikreisabsorberelement)
4 (erster) Folien-Resonanzabsorber(kreis)
6 (erster) Hohlraum
8 (erstes) Luftvolumen
10 Öffnung des (ersten) Hohlraums
12 (erste) Folie
14 (zweiter) Folien-Resonanzabsorber(kreis)
16 (zweiter) Hohlraum
18 (zweites) Luftvolumen
20 Öffnung des (zweiten) Hohlraums
22 (zweite) Folie
24 Helmholtzresonator
26 Luftvolumen des Helmholtzresonators (weiteres Luftvolumen)
28 Hohlraum des Helmholtzresonators (weiterer Hohlraum)
30 halsförmige Einschnürung
32 schallharter Abschluß
34 Dämpfungsmaterial
36 im Hals befindliches Luftvolumen
4 (erster) Folien-Resonanzabsorber(kreis)
6 (erster) Hohlraum
8 (erstes) Luftvolumen
10 Öffnung des (ersten) Hohlraums
12 (erste) Folie
14 (zweiter) Folien-Resonanzabsorber(kreis)
16 (zweiter) Hohlraum
18 (zweites) Luftvolumen
20 Öffnung des (zweiten) Hohlraums
22 (zweite) Folie
24 Helmholtzresonator
26 Luftvolumen des Helmholtzresonators (weiteres Luftvolumen)
28 Hohlraum des Helmholtzresonators (weiterer Hohlraum)
30 halsförmige Einschnürung
32 schallharter Abschluß
34 Dämpfungsmaterial
36 im Hals befindliches Luftvolumen
Claims (2)
1. Element einer aus Zweikreisresonanzabsorbern (2)
bestehenden Absorberplatte
- zur Absorption von Luftschall -,
mit einem (ersten) Folien-Resonanzabsorberkreis (4),
der aus der mechanischen Parallelschaltung eines in einem
ersten schallharten Hohlraum (6) befindlichen ersten
Luftvolumens (8) als eine erste Feder und einer über eine
Öffnung (10) des ersten Hohlraums (6) gespannten und als
gedämpfte erste Masse dienenden viskoelastischen Folie (12)
besteht,
und mit einem weiteren (zweiten) Resonanzabsorberkreis,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite (weitere) Resonanzabsorberkreis ein dem (ersten) Folien-Resonanzabsorberkreis (4) vorgeschalteter Helmholtz-Resonator (24) ist,
mit einem weiteren, ein weiteres Luftvolumen (26) umschließenden Hohlraum (28), der mit einer halsförmigen Einschnürung (30) zur Umgebung hin "abgeschlossen" ist,
wobei wiederum die (erste) Folie (12) des (ersten) Folien- Resonanzabsorberkreises (4) als Koppelglied zwischen dem ersten (4) und dem Helmholtz-Resonator (24) wirkt.
daß der zweite (weitere) Resonanzabsorberkreis ein dem (ersten) Folien-Resonanzabsorberkreis (4) vorgeschalteter Helmholtz-Resonator (24) ist,
mit einem weiteren, ein weiteres Luftvolumen (26) umschließenden Hohlraum (28), der mit einer halsförmigen Einschnürung (30) zur Umgebung hin "abgeschlossen" ist,
wobei wiederum die (erste) Folie (12) des (ersten) Folien- Resonanzabsorberkreises (4) als Koppelglied zwischen dem ersten (4) und dem Helmholtz-Resonator (24) wirkt.
2. Zweikreisabsorberelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den ersten Hohlraum (6) des ersten Folien-
Resonanzabsorberkreises (4) ein - zur viskoelastischen
Folie (12) zusätzliches - Dämpfungsmaterial (34)
eingebracht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996140087 DE19640087C2 (de) | 1996-09-28 | 1996-09-28 | Absorberelement zur Absorption von Luftschall |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996140087 DE19640087C2 (de) | 1996-09-28 | 1996-09-28 | Absorberelement zur Absorption von Luftschall |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19640087A1 true DE19640087A1 (de) | 1998-04-02 |
DE19640087C2 DE19640087C2 (de) | 2001-01-11 |
Family
ID=7807284
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996140087 Expired - Fee Related DE19640087C2 (de) | 1996-09-28 | 1996-09-28 | Absorberelement zur Absorption von Luftschall |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19640087C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1100071A2 (de) * | 1999-11-11 | 2001-05-16 | Nissan Motor Co., Ltd. | Schalldämmende Struktur |
DE102012024162A1 (de) * | 2012-12-04 | 2014-06-05 | Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, diese vertreten durch den Präsidenten der Physiklisch-Technischen Bundesanstalt | Helmholtz-Dämpfer |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4135603A (en) * | 1976-08-19 | 1979-01-23 | United Technologies Corporation | Sound suppressor liners |
-
1996
- 1996-09-28 DE DE1996140087 patent/DE19640087C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1100071A2 (de) * | 1999-11-11 | 2001-05-16 | Nissan Motor Co., Ltd. | Schalldämmende Struktur |
EP1100071A3 (de) * | 1999-11-11 | 2004-11-03 | Nissan Motor Co., Ltd. | Schalldämmende Struktur |
DE102012024162A1 (de) * | 2012-12-04 | 2014-06-05 | Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, diese vertreten durch den Präsidenten der Physiklisch-Technischen Bundesanstalt | Helmholtz-Dämpfer |
DE102012024162B4 (de) | 2012-12-04 | 2019-05-29 | Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, dieses vertreten durch den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt | Helmholtz-Dämpfer und Verfahren zum Anpassen eines Helmholtz-Dämpfers |
Also Published As
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DE19640087C2 (de) | 2001-01-11 |
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