DE1963900B2 - Verfahren zur herstellung von kunststoffen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kunststoffenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/003—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with epoxy compounds having no active hydrogen
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen durch Reaktion von kristallisiertem
Triglycidylisocyanurat mit Polyadduktbildnern.
Es ist bekannt, wärmeformbeständige Kunststoffe durch Reaktion von kristallisiertem Triglycidylisocyanurat
mit den verschiedensten Carbonsäureanhydriden oder aromatischen Aminen herzustellen. Derartige
Kunststoffe weisen neben einer hohen Wärmeformbeständigkeit hervorragende elektrische Eigen- ^o
schäften auf. Als Nachteil kann jedoch ein gewisser Mangel an mechanischen Eigenschaften angesehen
werden, der sich in einer relativ geringen Schlagzähigkeit und Biegefestigkeit äußert.
Außerdem war es bekannt. Polyisocyanate als Polyadduktbildner
für Epoxidharze zu verwenden. Dabei werden jedoch insbesondere solche Epoxidharze der
Härtung mit Polyisocyanaten unterworfen, weiche zusätzlich OH-Gruppen aufweisen.
Weiterhin war es bekannt, durch Umsetzen von nichtkristallisiertem Triglycidylisocyanurat mit zweiwertigen
Phenolen Kunstharze herzustellen. Schließlich war die Herstellung polymerisierbarer Zusammensetzungen
aus mehrfunktionellen Epoxidverbindungen und mehrfunktionellen Isocyanaten bekannt, wobei
jedoch auf eine Epoxidgruppe 1,5 bis 15 Isocyanatgruppen entfallen sollen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, die mechanischen Eigenschaften von gehärteten Kunststoffen
auf Basis von kristallisiertem Triglycidylisocyanurat und Adduktbildrern zu verbessern, wobei gleichzeitig
die gute Wärmeformbeständigkeit erhalten bleiben sollte. Außerdem lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Verarbeitungseigenschaften von erhärtenden Gemischen aus Triglycidylisocyanurat zu verbessern
und insbesondere die bei der Härtung auftretenden hohen Spitzentemperaturen zu senken.
Erfindungsgemäß werden die neuen Kunststoffe durch Reaktion von kristallisiertem Triglycidylisocyanurat
mit Polyisocyanaten hergestellt. (>o
Das Triglycidyiisocyanurat kann in kristallisierter handelsüblicher Form verwendet werden. Die Herstellung
ist bekannt und beispielsweise in der deutschen Patentschrift 12 11 650 beschrieben. Zweckmäßig verwendet
mail GcffiiSüilc ucf ilöCli- lind iicfsCnmciZcriucn ns
isomeren Formen.
Als Polyisocyanate können prinzipiell alle zwei- und mehrwertigen Isocyanate eingesetzt werden. Bevorzugt
werden jedoch niedermolekulare Diisocyanate, im allgemeinen wird man handelsübliche Isocyanate verwenden,
wie etwa die isomeren Toluylendiisocyanate. sowohl als Gemisch wie in der Form der reinen Isomeren,
insbesondere das Toluylen^-diisocyanat, weiterhin 4,4'-DiphenyImethandiisocyanat in der reinen
Form oder in der technischen Handelsform. Es können weiter solche mehrfunklionelien Isocyanate
eingesetzt werden, wie sie sich durch Phosgenierung von aus Anilinformaldehyd-Kondensaten hergestellten
aromatischen Aminen ableiten. Auch derartige Produkte sind im Handel. Als weitere Isocyanate seien
beispielsweise aufgeführt die isomeren Naphthylendiisocyanate, 3-Isocyanatomethyl-3,5,5-trimethyl-cyclohexylisocyanat,
das sogenannte Isophorondiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Trimethylhexamethylendiisocyanat,
Dianisidindiisocyanat, Decamethylendiisocyanat. Isocyanate, wie sie sich von dimerisierten Fettsäuren
ableiten. Selbstverständlich können die Isocyanate auch als Gemische untereinander verwendet
werden.
Das Mengenverhältnis von kristallisiertem Triglycidylisocyanurat und Isocyanaten wird se gewählt, daß
auf einen Glycidylrest des Triglycidylisocyanurates 0,8 bis 1,2, insbesondere 0,9 bis 1,1 Isocyanatgruppen
entfallen. Im allgemeinen wird man die beiden Reaktionskomponenten in stöchiometrischen Verhältnissen
umsetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei Temperaturen von etwa 120 bis 230 C durchgeführt. Die
reagierenden Gemische lassen sich lange Zeit verarbeiten und gelieren bei einer Temperatur von 120 C
nach 3 bis 24 Stunden. Anschließend werden sie zweckmäßig bei erhöhter Temperatur gehärtet und getempert,
um die maximalen Eigenschaften zu erreichen. Das Tempern wird zweckmäßig während etwa 24 Stunden
bei 200 bis 220 C vorgenommen. Selbstverständlich ist es auch möglich, bei etwas erhöhter Temperatur
während küizerer Zeit zu tempern, da die Martenstemperaturen
in der Regel sehr hoch liegen und keine Formveränderung der Kunststoffe zu befürchten ist.
In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die Härtungsreaktion unter Zusatz von katalytischen Mengen von
Lithiumverbindungen, Kobaltsalzen, sekundären und tertiären Aminen und quaternären Ammoniumverbindungen
vorzunehmen. So sind als Beschleuniger beispielsweise geeignet Lithiumhydroxid, Lithiumcarbonat,
Lithiumchlorid, Lithiumacetat, Lithiumlaurat, Kobaltoctoat, Kobaltnaphthenat, Dibutylamin, Dimethylanilin,
l,4-Diazabicyclo-(2,2,2-octan), ferner Tetramethylammoniumchlorid, Trimethylbenzylammoniumchlorid,
Hexadecyltrimethylammoniumchlorid bzw. die Bromide, Laurylpyndiniumchlorid, Athylchinolinbromid.
Die erfindungsgemäß hergestellten Kunststoffe zeichnen sich durch eine hohe Wärmeformbeständigkeit
aus, die der der Umsetzungsprodukte von kristallisiertem Triglycidylisocyanurat mit Carbonsäuveanhydrid-Härtern
nicht nachsteht, sie teilweise sogar noch übertrifft. Außerdem weisen sie gegenüber den erwähnten
Produkten stark verbesserte mechanische Eigenschaften auf, die sich in höheren Werten für die
Schlagzähigkeit und Biegefestigkeit äußern. Die Verarbeitung der Gemische aus kristallisiertem Triglyciuyiisocyünüuit
uriü isocyanaten ist gegönnter ocri
Gemischen aus Triglycidylisocyanurat und Carbonsäureanhydriden bzw. aromatischen Aminen wesentlich
erleichtert, da die Spitzentemperaturen erheblich
niedriger liegen. So ist es möglich, auch größere Ansätze herzustellen und ?.u verarbeiten. Außerdem wird
durch Senkung der Spitzentemperaturen die Gefahr einer Spannungsrißbildung stark reduziert.
Es konnte nicht erwartet werden, daß bei der erfindungsgemäßen Umsetzung Produkte mit guter Wärmeformbeständigkeit
erhalten werden konnten, da beim Härten von Epoxidharzen auf Basis von Diphenylpropan
mit Diisocyanaten verglichen mit der Härtung mit Carbonsäureanhydriden die Martenswerte absinken.
Es wurden jeweils 100 g kristallisiertes Triglycidylisocyanurat (Epoxidsauerstoffgehalt 15,8%; Gemisch
der hoch- und tiefschmelzenden Form) mit verschiedenen Mengen Diisocyanat bei Raumtemperatur »'ermischt
und dann auf 120X erwärmt. Aus den dabei erhaltenen Gemischen wurden Formkörper der Abmessung
120x 15 x 10 mm gegossen und geliert. Das Gelieren benötigte im allgemeinen zwischen 3 und
12 Stunden.
Die erhaltenen Formkörper wurden dann zum Erreichen der Endfestigkeit 24 Stunden bei 140 C gehärtet
ίο und noch 24 Stunden bei 2000C getempert.
In der nachfolgenden Tabelle ist in der ersten Spalte die laufende Nummer des Beispiels angegeben. Es folgen
das eingesetzte Diisocyanat sowie weitere Zusätze. Anschließend sind die Werte für die Wärmeformbeständigkeit,
Schlagzähigkeit und Biegefestigkeit der Formkörper angegeben.
Beispiel | Düjocyanat | Weitere Zusätze | Martens- temperatur |
Schlag zähigkeit |
biege- fesligkeit |
(C) | kp cm/cm" | (kp/cm2) | |||
1 | 87 g Toluylendiisocyanat (Isomerengemisch) |
- | 258 | 22 | 1400 |
2 | 87 g 2,4-Toluylendiisocyanat (Isomerengemisch) |
— | 262 | 24 | 1500 |
3 | 138 g Diphenylmethandiisocyanat (techn.) |
— | 262 | 11 | 1550 |
4 | 125 g Diphenylmethandiisocyanat (lechn.) |
0,01 g Hexadecyltrimethyl- ammoniumbromid |
245 | 22 | 1500 |
5*) | HOg Isophorondiisocyanat | - | 239 | 19 | 1400 |
6 | HOg Isophorondiisocyanat | - | 242 | 24 | 1400 |
7 | 110 g IsophorondÜFOcyanat | 0,04 g Kobalt(II)-octoat | 240 | 28 | 1500 |
8 | 125 e 4.4-Diphenylmethandiisocyana | t 0,01 g Hexadecyltrimethyl- | 260 | 9 | 1300 |
ammoniumbromid
*) Nach Alterung von 28 Tagen bei 22O"C waren die Eigenschaften praktisch unverändert.
Der nach Beispiel 1 hergestellte Formkörper wurde 48 Tage auf 200 C erhitzt, um die Alterungsbeständigkeit
zu bestimmen. Nach dieser Zeit betrug die Martenstemperatur250 C,dieSchlagzähigkeit20kp cm/cm2
und die Biegefestigkeit 1340 kp/cm2.
Vergleichsversuche s°
A) 100 g des oben näher charakterisierten Triglycidylisocyanurats wurden mit 140 g Hexahydrophthalsäure
vermischt und bei 120"C homogen verschmoben. Die Mischung gelierte bereits nach
90 Minuten, wobei die Spitzentemperatui des Ansatzes 250 C betrug. Die Mischung stand in einem
auf 120 C + IC konstant gehaltenen Glycerinbad.
B) Es wurde der Temperaturverlauf von Mischungen 1, II und JII gemessen. Die Messung wurde
in einem konstant auf 120'C ± Γ C gehaltenen Glycerinbad vorgenommen.
Die Mischung I bestand aus 100 g Triglycidylisocyanurat
und 140 g Hexahydrophthalsäureanhydrid. 6s
Die Mischung II bestand aus 110g Triglvcidylisocyanurat
und 137,5 g Diphenylmethandiisocy.inat und 0,01 g Hexadecyltrimethylammoniumbromid.
Die Mischung III bestand aus 115 g Triglycidylisocyanurat
und 126,5 g Isophorondiisocyanat und 0,1 g Hexadecyltrimethylammoniumbromid.
In der folgenden Tabelle. II ist in der ersten Spalte die Zeit in Minuten, in den folgenden die Temperatur
für die Mischungen I, H und III wiedergegeben.
Zeit
(Minuten)
(Minuten)
Temperaturen in "C
I II
I II
Hl
30 | 120 | 120 | 120 |
60 | 122 | 120 | 120 |
75 | 270 | 120 | 120 |
90 | - | 120 | 120 |
210 | - | 120 | 127 |
240 | - | 124 | 125 |
C) 450 g des vorstehend näher beschriebenen Triglycidylisocyanurats
und 630 g Hexahydrophthalsäureanhydrid wurde.1 unter Rühren auf 120 C
erwärmt und geschmolzen. Der Ansatz gelierte bereits nach 55 Minuten. Anschließend erfolgte
ein Temperaturanstieg über 300"C, wobei sich die Mischung zersetzte.
Zum Vergleich wurden 480 g des gleichen Triglycidylisocyanurats
und 600 g Diphenylmethandiisocyanat zusammen mit 0,048 g Hexadecyltrimethylammoniumbromid
unter Rühren auf 1.20 C erwärmt. Die Topfzeit dieses Ansatzes betrug 3 Stunden bei
120 C. Nach dieser Zeit erfolgte Gelieren, wobei die Harzmasse ein Teinperaturmaximum von 130'C
erreichte.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen durch Reaktion νυη kristallisiertem Triglycidylisocyanurat
mit Polyadduktbildnern, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyadduktbildner
Polyisocyanate, wobei auf einen Glycidylrest des Triglycidylisocyanurates 0,8 bis 1,2 Isocyanatgruppen
entfallen, gegebenenfalls unter Zusatz von katalytischen Mengen von Lithiumsalzen, Kobaltsalzen,
sekundären oder tertiären Aminen oder quaternären Ammoniumverbindungen, verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyadduktbildner niedermolekulare
Diisocyanate verwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691963900 DE1963900B2 (de) | 1969-12-20 | 1969-12-20 | Verfahren zur herstellung von kunststoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691963900 DE1963900B2 (de) | 1969-12-20 | 1969-12-20 | Verfahren zur herstellung von kunststoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1963900A1 DE1963900A1 (de) | 1971-06-24 |
DE1963900B2 true DE1963900B2 (de) | 1977-09-08 |
Family
ID=5754457
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DE19691963900 Withdrawn DE1963900B2 (de) | 1969-12-20 | 1969-12-20 | Verfahren zur herstellung von kunststoffen |
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---|---|
DE (1) | DE1963900B2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3323122A1 (de) * | 1983-06-27 | 1985-05-23 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zur herstellung von reaktionsharzformstoffen |
-
1969
- 1969-12-20 DE DE19691963900 patent/DE1963900B2/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1963900A1 (de) | 1971-06-24 |
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