DE19638998A1 - Festes Siliciumoxidderivat und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Festes Siliciumoxidderivat und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Siliciumoxid, in dem ein
Teil des Siliciums chemisch an Wasserstoff gebunden ist, und
im besonderen ein fein zerteiltes Siliciumoxidderivat, wel
ches eine Si-H-Bindung besitzt, die in chemisch nützlichen
Reaktionen, wie Reduktionsreaktionen, Hydrosilierungsreak
tionen und ähnlichem, verwendbar ist, und welches in fester
Form vorliegt, die für den industriellen Gebrauch geeignet
ist, im besonderen in der kugelförmigen Form und mit gleich
mäßiger Partikelgrößenverteilung, und ein Verfahren zu des
sen Herstellung.
Festes amorphes Siliciumdioxid gemäß der allgemeinen
Formel SiO₂, welches im allgemeinen Siliciumoxid genannt
wird, wird in großen Mengen als Quarzglas oder Feuchtig
keitsabsorptionsmittel (Silicagel) und außerdem als Kataly
satortäger oder ähnliches verwendet, da es chemisch inaktiv
und widerstandsfähig gegen hohe Temperaturen ist; außerdem
wird es als Füllstoff für Silikongummi oder ähnliches ver
wendet. Insbesondere werden Siliciumoxidfeinpartikel in der
Industrie oft als Füllstoff für Gummis, sogenannter Weißkoh
lenstoff, als Verdickungsmittel für Flüssigkeiten oder Anti
backmittel für Pulver und außerdem als Abstandsstück für
Flüssigkristalldisplays - obwohl das ein spezielles Beispiel
ist - oder ähnliches verwendet.
Bei der Verwendung als Füllstoff für Gummis und ähn
liches wird kostengünstiges fein zerteiltes Siliciumoxid
verwendet, welches durch ein Verfahren hergestellt wird, das
die Neutralisierung von Natriumsilikat mit einer Säure, wie
Schwefelsäure oder ähnlichem, umfaßt; und bei Verwendungen,
die eine hohe Qualität erfordern, wird fein zerteiltes Sili
ciumoxid mit einer gleichmäßigen Partikelgrößenverteilung
verwendet, welches durch ein Verfahren erhalten wird, das
die Hydrolisierung von Tetraethoxysilan mit einer Mischung
aus Wasser und Ammoniak unter Verwendung eines Alkohols als
Reaktionslösungsmittel umfaßt, wie beispielsweise in JP-A-
62-52119 offenbart.
Wie oben erwähnt sind jedoch die meisten Verwendungen
von Siliciumoxid bisher physikalischer Art, wie als Kataly
satorträger, Feuchtigkeitsabsorptionsmittel und Füllstoff
für Harze und ähnliches, die lediglich physikalische Eigen
schaften von Siliciumoxid, wie Viskosität, Widerstand und
Härte, ausnutzen.
Bisher wurden keine weitreichenden Studien durchge
führt, um dem Siliciumoxid per se chemische Eigenschaften zu
verleihen und sich diese nutzbar zu machen; es wurde jedoch
der Ansatz gemacht, an der Siliciumoxidoberfläche - in Ab
hängigkeit von dem Zweck - verschiedene chemische Modifika
tionen anzubringen. Es wurden Verfahren vorgeschlagen, wie
ein Verfahren, welches die Zugabe einer Verbindung beinhal
tet, die mit der OH-Gruppe auf der Siliciumoxidoberfläche
eine Doppelbindung eingeht, um das Siliciumoxid ausgezeich
net mit einem Harz kompatibel zu machen, ein Verfahren,
welches das Einarbeiten eines fein zerteilten Siliciumwas
serstoffs gemäß der allgemeinen Formel SiH₂ in ein Beschich
tungsmittel beinhaltet, um dem Beschichtungsmittel Rost
schutz zu verleihen, da der Siliciumwasserstoff ausgezeich
nete Rostschutzwirkung aufgrund der Reduzierbarkeit des
Wasserstoffs besitzt (JP-A-56-145,111), und ähnliche.
Siliciumwasserstoff ist ein wirksames Mittel, um dem
Siliciumoxid per se chemische Eigenschaften zu verleihen und
sich diese nutzbar zu machen. Jedoch muß Siliciumwasserstoff
unter Verwendung eines Monosilangases oder dessen Chlorids,
welches teuer und außerdem instabil und schwer zu handhaben
ist, als Ausgangsmaterial, wobei es einer Gasphasenpyrolyse
reaktion ausgesetzt wird, hergestellt werden. Aus diesem
Grund verursacht Siliciumwasserstoff hohe Produktionskosten,
ist außerdem chemisch instabil und leicht entzündbar und
deshalb schwierig zu handhaben. Darum ist es für eine gene
relle Verwendung ungeeignet.
Siliciumoxid wird im allgemeinen durch ein Verfahren
hergestellt, in dem ein hydrolysierbares Silan, wie Tetra
alkoxysilan, ein Alkylalkoxysilan, welches durch Alkylierung
eines Teils der Alkoxygruppen des Tetraalkoxysilans erhalten
wurde, oder ähnliches, einer Hydrolysekondensation unter
zogen wird. Jedoch ist die Hydrolysekondensationsreaktion
dieser hydrolysierbaren Silane langsam, so daß zur Herstel
lung von Siliciumoxid strenge Reaktionsbedingungen unter
Verwendung eines basischen Katalysators angewendet werden
müssen. Deshalb ist es sehr schwierig, Siliciumoxid mit
einer reaktiven Gruppe, wie Si-H, die leicht in einer Neben
reaktion in eine inaktive Hydroxylgruppe überführt wird, zu
erhalten.
Zur Lösung der obigen Probleme wurde in ausgedehnten
Studien versucht, nicht die Oberfläche des Siliciumoxids
chemisch zu modifizieren, sondern dem Siliciumoxid per se
eine reaktive Si-H-Bindung zu verleihen; dabei stellte sich
heraus, daß ein neues festes Siliciumoxidderivat mit einer
Si-H-Bindung gemäß der allgemeinen Formel HnSiO(4-n)/2, in der
n eine positive Zahl größer als 0 und kleiner als 2 ist (im
folgenden wird das Siliciumoxidderivat als wasserstoffhalti
ges Siliciumoxidderivat bezeichnet) hergestellt werden kann,
indem ein Alkoxysilan gemäß folgender allgemeiner Formel
Hn-Si(OR⁰)4-n, in der R⁰ eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlen
stoffatomen darstellt und mehrere R⁰-Gruppen gleich oder
verschieden voneinander sein können und n eine positive Zahl
größer als 0 und kleiner als 2 ist, einer Hydrolysekondensa
tion mit Wasser unter den bestimmten Bedingungen unterzogen
wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die Eigen
schaften von Siliciumoxid auszunutzen, so daß Siliciumoxid
mit niedrigen Kosten produziert werden kann und chemisch
stabil ist.
Eine andere Aufgabe der Erfindung ist, es zu ermögli
chen, eine funktionelle Gruppe, welche für eine chemische
Reaktion, wie eine Reduktionsreaktion, Hydrosilierungsreak
tion oder ähnliches, geeignet ist, chemisch an die Oberflä
che von Siliciumoxid zu binden.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist,
ein festes, im besonderen fein zerteiltes Siliciumoxidderi
vat zur Verfügung zu stellen, welches zusätzlich zu den
obigen Eigenschaften Rostschutzeigenschaften ähnlich denen
des Siliciumwasserstoffs besitzt.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren
zur Herstellung des festen, im besonderen fein zerteilten
Siliciumoxidderivats zur Verfügung zu stellen.
Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgaben wird ein
festes Siliciumoxidderivat gemäß Ansprüchen 1 bis 5 gemäß
der allgemeinen Formel HnSiO(4-n)/2, in der n eine positive Zahl
größer als 0 und kleiner als 2 ist, welches eine Si-H-Bin
dung enthält, zur Verfügung gestellt.
Desweiteren wird ein Verfahren zur Herstellung des
festen Siliciumoxidderivats gemäß Ansprüchen 6 bis 15 zur
Verfügung gestellt, in dem ein Alkoxysilan gemäß der allge
meinen Formel Hn-Si(OR⁰)4-n, in der R⁰ eine Alkylgruppe mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt, mehrere R⁰-Gruppen gleich
oder verschieden voneinander sein können und n eine positive
Zahl größer als 0 und kleiner als 2 ist, einer Hydrolysekon
densation unterzogen wird, wobei Wasser in einer Menge von
(4-n)/2 Mol oder mehr pro Mol Alkoxysilan bei einem pH von
10,5 oder weniger vorliegt, verwendet wird.
Weitere Aufgaben und Vorteile dieser Erfindung werden
aus der folgenden Beschreibung ersichtlich.
Fig. 1 ist ein Infrarotabsorptionsspektrummuster
eines in Beispiel 1 erhaltenen weißen Pulvers (wasserstoff
haltiges Siliciumoxidderivatpulver).
Fig. 2 ist ein Röntgendiffraktionsspektrummuster des
gleichen weißen Pulvers wie in Fig. 1.
Fig. 3 ist ein Infrarotabsorptionsspektrummuster
eines in Vergleichsbeispiel 1 erhaltenen weißen Pulvers.
In dem in dieser Erfindung verwendeten Ausgangsalk
oxysilan gemäß der allgemeinen Formel Hn-Si(OR⁰)4-n ist R⁰ eine
Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wozu im besonde
ren Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, i-Butyl und
t-Butyl zählen.
Mehrere R⁰-Gruppen des Alkoxysilans können gleich oder
verschieden voneinander sein, und eine Mischung von Alk
oxysilanen mit verschiedenen R⁰-Gruppen können ebenso ver
wendet werden.
Je kleiner die Anzahl der Kohlenstoffatome von R⁰,
desto leichter findet die Hydrolysereaktion statt und desto
schneller schreiten Hydrolyse- und Kondensationsreaktionen
fort. Deshalb ist R⁰ vorzugsweise Methyl oder Ethyl. Mit
jedem R⁰ kann R⁰OH (Alkohol), welcher als Nebenprodukt der
Hydrolysereaktion hergestellt wird, leicht abgetrennt und
durch ein Verfahren wie Destillation oder ähnliches wieder
gewonnen und wiederverwendet werden. Zu diesem Zweck sind
mehrere R⁰-Gruppen vorzugsweise von der gleichen Art, da die
Trennung des erzeugten Alkohols unnötig und das Verfahren
ökonomisch wird.
In dieser Erfindung werden vorzugsweise nur Trialk
oxysilane gemäß der Formel H-Si(OR)₃, in der R eine Alkyl
gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt und mehrere
R-Gruppen gleich oder verschieden voneinander sein können,
als Ausgangsmaterial verwendet.
Es ist jedoch möglich, ein Dialkoxysilan oder Tetra
alkoxysilan gemäß der allgemeinen Formel Hm-Si(OR′)4-m, in der
R′ eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt,
mehrere R′-Gruppen gleich oder verschieden voneinander sein
können und m 0 oder 2 ist, oder eine Mischung davon zusätz
lich zu verwenden.
Jedoch besitzen die Dialkoxysilane eine geringe Stabi
lität und sind teuer, so daß ihre Verwendung in großen Men
gen unökonomisch ist. Das Tetraalkoxysilan besitzt eine
geringe Reaktivität, so daß, wenn es in einer großen Menge
zusammen mit Trialkoxysilan verwendet wird, die Gefahr be
steht, daß das Tetraalkoxysilan nicht umgesetzt zurück
bleibt. Darum wird bevorzugt die Menge des gemischen Di
alkoxysilans und Tetraalkoxysilans auf weniger als 50 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der verwendeten Alkoxysilane
als Ausgangsstoffe, eingestellt.
R′ des Tetraalkoxysilans und Dialkoxysilans ist im
besonderen Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, i-
Butyl und/oder t-Butyl. Mehrere R′-Gruppen können gleich
oder verschieden voneinander sein, und es kann eine Mischung
von Alkoxysilanen mit verschiedenen R′-Gruppen verwendet
werden.
Je kleiner die Anzahl der Kohlenstoffatome von R′,
desto leichter findet die Hydrolysereaktion statt und desto
schneller schreiten die Hydrolyse- und Kondensationsreaktio
nen fort. Aus diesem Grund ist R′ bevorzugt Methyl oder
Ethyl. Mit jedem R′ kann R′OH (Alkohol) welcher als Neben
produkt der Hydrolysereaktion produziert wird, leicht abge
trennt und durch ein Verfahren wie Destillation oder ähn
liches wiedergewonnen und wiederverwendet werden. Zu diesem
Zweck sind mehrere R′-Gruppen vorzugsweise von der gleichen
Art, da die Trennung des erzeugten Alkohols unnötig und
damit das Verfahren ökonomisch wird. Außerdem sind aus dem
gleichen Grund R und R′ vorzugsweise gleich, wenn ein Tri
alkoxysilan zusammen mit einem Tetraalkoxysilan oder Di
alkoxysilan verwendet wird.
Die Hydrolysekondensation des Alkoxysilans gemäß der
allgemeinen Formel Hn-Si(OR⁰)4-n wird durchgeführt, indem das
Alkoxysilan in ein geeignetes Gefäß eingebracht und Wasser
in einer Menge von (4-n)/2 Mol oder mehr pro Mol Alkoxysilan
unter kräftigem Rühren zugefügt wird. Folglich werden, wenn
ein Mol Trialkoxysilan (n=1) der Hydrolysekondensation un
terzogen wird, 3/2 Mol oder mehr Wasser pro Mol Trialkoxy
silan verwendet.
Wenn Trialkoxysilan zusammen mit Tetraalkoxysilan
und/oder Dialkoxysilan verwendet und der Hydrolysekondensa
tion unterzogen wird, kann die Mindestmenge von zugegebenem
Wasser dadurch bestimmt werden, daß für n in der Formel
(4-n)/2 die tatsächliche Zahl von n in der allgemeinen For
mel Hn-Si(OR⁰)4-n, welche anhand der Verhältnisse der konsti
tuierenden Alkoxysilane errechnet wird, eingesetzt wird.
Bei der Hydrolyse eines Alkoxysilans führt die Ver
wendung von Wasser in einer kleineren Menge als (4-n)/2 Mol
zu dem Ergebnis, daß nicht reagierte Alkoxygruppen zurück
bleiben, so daß bei Verwendung des hergestellten wasser
stoffhaltigen Siliciumoxidderivats in Gegenwart von Wasser
die Gefahr besteht, daß Probleme, wie die Erzeugung eines
Alkohols, auftreten können und die thermische Stabilität des
wasserstoffhaltigen Siliciumoxidderivats gering wird. Wenn
im Gegensatz Wasser in einem zu großen Überschuß zugegeben
wird, ist viel Aufwand erforderlich, um das entstandene Gel
zu trocknen; und wenn der als Nebenprodukt produzierte Alko
hol wiedergewonnen wird, besteht die Gefahr, daß die Rein
heit des Alkohols erniedrigt sein kann. Die Menge an Wasser
beträgt bevorzugt (4-n)/2 Mol bis (4-n) Mol, bevorzugter
(4-n)/2 Mol bis 0,65(4-n) Mol, pro Mol Alkoxysilan, wenn es
nicht zum direkten Erhalt fein zerteilten Siliciumoxidderi
vats ohne eine derartige Stufe wie Pulverisierung und ähn
liches vorzuziehen ist, die Menge an Wasser auf 2,5(4-n) bis
50(4-n) Mol, bevorzugt 5(4-n) bis 30(4-n) Mol, pro Mol Alk
oxysilan zu erhöhen.
In der allgemeinen Formel HnSiO(4-n)/2 für das durch
Hydrolyse erhaltene wasserstoffhaltige Siliciumoxidderivat
kann n in Abhängigkeit der Mengen der unter den Ausgangs
alkoxysilanen verwendeten Dialkoxysilane und Tetraalkoxysi
lane variiert werden. Wenn also nur Trialkoxysilan als Aus
gangsmaterial verwendet wird, wird die theoretische Zusam
mensetzung des erhaltenen wasserstoffhaltigen Siliciumoxid
derivats HSiO3/2.
Bei Zugabe eines Dialkoxysilans zu dem Ausgangstri
alkoxysilan wird n größer und bei Zugabe eines Tetraalk
oxysilans kleiner. Ein höherer Wert für n ist bevorzugt, da
die Menge an in dem wasserstoffhaltigen Siliciumoxidderivat
enthaltenen Wasserstoff bei einem erhöhten n-Wert erhöht
ist; jedoch ist das Dialkoxysilan im Vergleich zu dem Tri
alkoxysilan chemisch instabil, so daß es hinsichtlich der
leichten Handhabbarkeit und Kosten des Ausgangsmaterials
nicht wünschenswert ist, den n-Wert zu sehr zu erhöhen.
Deshalb liegt n bevorzugt im Bereich von 0 < n 1,3 und
bevorzugter 0,7 n 1,0.
Wie im folgenden erklärt, ist bei einem hohen pH-Wert
des in der Hydrolysekondensation verwendeten Wassers und
einer hohen Reaktionstemperatur die Si-H-Bindung vermindert,
und n wird klein.
Wenn das in der Hydrolysekondensation verwendete Was
ser stark alkalisch ist, wird Si-H in Si-OH unter Erzeugung
von Wasserstoff überführt, so daß es notwendig ist, daß das
Wasser schwach alkalisch bis sauer, entsprechend einem pH
von 10,5 oder weniger ist, wobei Wasser mit einem pH von 5,5
bis höchstens 10,5 bevorzugt und Wasser mit einem pH von 6,5
bis höchstens 10,5 besonders bevorzugt ist.
Wenn die Bedingungen derart sind, daß die Si-H-Bindung
zu Instabilität neigt, z. B., wenn die Hydrolysereaktionstem
peratur hoch eingestellt wird, sollte bevorzugt der pH-Wert
herabgesetzt werden. Wenn jedoch die Acidität zu stark ist,
besteht die Gefahr, daß Korrosion des Reaktors auftritt.
Wenn außerdem das Alkoxysilan in einer stark acidi
schen Atmosphäre hydrolysiert wird, bleibt die Si-H-Bindung
stabil, aber die Hydrolysereaktionsmischung wird im ganzen
gelartig; und wenn die gelartige Reaktionsmischung so wie
sie ist getrocknet wird, wird die Mischung massig, glasartig
fest. Wenn dieser massige Feststoff pulverisiert wird oder
das Gel unter starkem Rühren getrocknet wird, kann ein fein
zerteiltes, Si-H-bindungsenthaltendes Siliciumoxidderivat,
welches sichtbar pulverförmig ist, erhalten werden; jedoch
besitzt das erhaltene Siliciumoxidderivat eine unbestimmte
Form, und die Partikelgrößen sind nicht gleichmäßig, so daß,
wenn es zusammen mit einem Harz oder Lösungsmittel verwendet
wird, das Problem besteht, daß leicht Niederschläge gebildet
werden.
Im besonderen weisen kugelförmige Partikel mit gleich
mäßiger Partikelgröße gute Fluidität auf, wenn sie mit ande
ren Materialien, wie Harz, Farbe und ähnlichem gemischt und
als Füllstoff oder Viskositätsmodifizierer verwendet werden;
und die Mischung aggregiert kaum, wenn sie für eine lange
Zeit gelagert wird. Außerdem weisen die Partikel derartige
Eigenschaften auf, daß, wenn sie als Pigment verwendet wer
den, die Lichtreflektionseigenschaften konstant sind, so daß
sie eine wichtige Position in vielen industriellen Bereichen
einnehmen. Wenn die Partikel jedoch zu fein sind, neigen sie
dazu, miteinander zu aggregieren, während, wenn sie zu grob
sind, der Oberflächenbereich der Partikel, der in chemischen
Reaktionen verwendet werden kann, klein wird, so daß die
bevorzugte Partikelgröße des wasserstoffhaltigen Silicium
oxidderivats im Bereich von 0,05 µm bis 1 µm liegt. Der pH-
Wert des Reaktionssystems wird unter Berücksichtigung der
obigen Punkte bestimmt.
Bei der Hydrolysekondensation des Alkoxysilans wird
Wasser mit einem pH-Wert von 10,5 oder weniger verwendet; es
ist jedoch nicht notwendig, daß das verwendete Wasser die
gesamte Reaktion hindurch denselben pH-Wert besitzt. Zum
Beispiel wird vorzugsweise ein Verfahren verwendet, in dem
bei Beginn der Hydrolysekondensation Wasser mit einem rela
tiv hohen pH-Wert zugegeben wird, um die Herstellung von
Feinpartikeln zu beschleunigen, und in der letzten Hälfte
Wasser mit einem relativ niedrigen pH-Wert zugegeben wird,
um die Si-H-Gruppe stärker zu stabilisieren und zu verhin
dern, daß die Si-H-Gruppe in den aufeinander folgenden Tren
nungs- und Trocknungsstufen verkleinert wird.
Zur Einstellung des pH-Wertes des in der Hydrolysekon
densation verwendeten Wassers auf 10,5 oder weniger ist es
ausreichend, in dem Wasser eine gewöhnliche acidische Sub
stanz, wie Essigsäure, Salzsäure, Schwefelsäure, Kohlensäu
re, Paratoluolsulfonsäure oder ähnliches, oder eine gewöhn
liche alkalische Substanz, wie Kaliumhydroxid, Natriumhydro
xid, Calciumhydroxid, Ammoniak, Ethylenamin oder ähnliches,
zu lösen. Da jedoch Alkoxysilane reduzierbar sind, ist die
Verwendung einer stark oxidativen Substanz, wie Salpetersäu
re, Bichromsäure oder ähnlichem, nicht erwünscht. Bei Ver
wendung einer flüchtigen Säure, wie Essigsäure, Salzsäure,
Kohlensäure oder ähnlichem, als acidische Substanz, kann die
in dem wasserstoffhaltigen Siliciumoxidderivat verbleibende
Säurekomponente in der Trocknungsstufe verdampft werden.
Wenn im Gegensatz dazu eine nicht flüchtige Säure, wie
Schwefelsäure, Paratoluolsulfonsäure oder ähnliches, verwen
det wird, kann die Einlagerung der Säure in den wiedergewon
nenen Alkohol verhindert werden. Jedoch ist Kohlensäuregas
als acidische Substanz besonders bevorzugt, da sie weder
oxidativ noch korrosiv ist und nach der Herstellung der
Feinpartikel leicht verdampft werden kann. Bei Verwendung
von Kohlendioxidgas kann saures Wasser mit einem für die
Erfindung geeigneten pH leicht durch Regelung des partiellen
Druckes des Kohlendioxidgases in der Atmosphäre, in der sich
das für die Hydrolyse verwendete Wasser befindet, erhalten
werden.
Aus den gleichen Gründen wie oben ist Ammoniak eine
bevorzugte alkalische Substanz. Alkalisches Wasser mit einem
gewünschten pH-Wert kann leicht durch Lösen von beispiels
weise kommerziell erhältlichem 25%igem Ammoniakwasser er
halten werden. Zur Messung des pH-Wertes kann ein gewöhnli
ches Mittel, wie ein pH-Meter, welches eine Glaselektrode
verwendet, oder einfacher ein pH-Testpapier oder ähnliches,
verwendet werden.
Bevorzugt wird in der Hydrolysekondensation ein Reak
tionslösungsmittel verwendet, in dem sowohl das in der Hy
drolyse verwendete Alkoxysilan als auch Wasser in dem pH-
Bereich zum Zeitpunkt der Reaktion gelöst werden können.
Bevorzugt sind Alkohole, wie Methanol, Ethanol, Isopropanol,
Butanol, Ethylenglykol, Propylenglykol und ähnliches. Wenn
ein Alkohol, der sich aus der gleichen Gruppe wie die Al
koxygruppe des Alkoxysilans zusammensetzt, als Reaktions
lösungsmittel verwendet wird, können das Reaktionslösungs
mittel und der als Nebenprodukt bei der Hydrolysekondensa
tion des Alkoxysilans produzierte Alkohol gleichzeitig wie
dergewonnen und nach Beendigung der Reaktion regeneriert
werden, so daß Alkohol bevorzugter als Reaktionslösungsmit
tel ist.
Wenn die Menge des verwendeten Reaktionslösungsmittels
zu klein ist, agglomerieren die entstehenden Partikel bevor
sie ausreichend kondensiert sind und erhärten, so daß die
Gefahr besteht, daß die Partikel in Form eines Agglomerats
erhärten, dessen Partikelgrößen nicht gleichmäßig sind. Wenn
auf der anderen Seite das Reaktionslösungsmittel in einem zu
großen Überschuß verwendet wird, werden die Kosten hoch.
Darum beträgt die Menge an Reaktionslösungsmittel bevorzugt
das 3- bis 30-fache, bevorzugter das 5- bis 20-fache des
Alkoxysilanvolumens.
Zu den Verfahren für die Hydrolysekondensation des
Alkoxysilans zählen verschiedene Methoden, wie ein Verfah
ren, in dem das Alkoxysilan in dem Reaktionslösungsmittel
gelöst und unter Rühren Wasser hinein getropft wird, ein
Verfahren, in dem Wasser in dem Reaktionslösungsmittel ge
löst wird und das Alkoxysilan unter Rühren hineingetropft
wird, ein Verfahren, in dem Wasser oder Alkoxysilan gelöst
werden, um sie in das Reaktionslösungsmittel zu tropfen und
dann die entstehende Lösung wie in den obigen zwei Methoden
hineingetropft wird, oder ähnliches. In jeder dieser Metho
den kann ein fein zerteiltes Si-H-bindungsenthaltendes Sili
ciumoxidderivat erhalten werden.
Bevorzugt wird zunächst ein Reaktionslösungsmittel,
eine Flüssigmischung aus Wasser und dem Reaktionslösungs
mittel oder eine Lösung von Alkoxysilan in dem Reaktions
lösungsmittel in einen Reaktor eingebracht und nach und nach
eine Flüssigmischung des Restes an Wasser und Reaktionslö
sungsmittel und eine Lösung des Restes an Alkoxysilan in dem
Reaktionslösungsmittel dazugegeben, insbesondere gleichzei
tig hineingetropft, um sie zu mischen, da in diesem Fall die
Schwankung der Konzentrationen des nicht umgesetzten Alk
oxysilans und des Wassers in dem Reaktor gering ist und
somit Partikel mit einer sehr gleichmäßigen Partikelgröße
hergestellt werden.
Da die Hydrolyse des Alkoxysilans eine exotherme Reak
tion ist, erhöht sich die Temperatur der Reaktionsmischung
mit Fortschreiten der Reaktion. Wenn die Temperatur zu hoch
wird, findet eine partielle Kondensation statt, und der als
Nebenprodukt produzierte Alkohol reagiert mit dem Si-H des
Alkoxysilans, wobei Wasserstoff erzeugt wird. Darum liegt
die Reaktionstemperatur bevorzugt im Bereich von 0°C bis 50°C,
bevorzugter im Bereich von 0°C bis 30°C. Die Reak
tionstemperatur hat einen großen Einfluß auf die Partikel
größenverteilung der erhaltenen Feinpartikel, so daß die
Partikelgrößenverteilung der erhaltenen Feinpartikel durch
Regelung der Reaktionstemperatur reguliert werden kann.
Die spezifische Reaktionszeit variiert in hohem Maße
in Abhängigkeit der Reaktorform, der Rührweise und ähnli
chem, weshalb es schwierig ist, die Reaktionszeit einzugren
zen. Im allgemeinen verursacht jedoch eine zu kurze Reak
tionsdauer in einem batchartigen Reaktor Schwierigkeiten, da
die Reaktionswärme abgeführt werden muß, während eine zu
lange Reaktionsdauer nicht ökonomisch ist. Gewöhnlich werden
deshalb bevorzugt fast alle Ausgangsmaterialien 10 Minuten
bis 10 Stunden, bevorzugter 30 Minuten bis 5 Stunden, ge
mischt, um sie nach und nach und gleichmäßig umzusetzen.
Diese Bedingungen werden jedoch nicht auf ein kontinuierli
ches Reaktionssystem angewendet, und die Verweilzeit in dem
Rührer kann sehr kurz sein, soweit die Geschwindigkeit der
Zufuhr der Ausgangsmaterialien und die Reaktionszeit aus
reichend geregelt werden. In jedem Fall wird bei hastiger
Zugabe der Ausgangsstoffe zu der Reaktionsmischung plötzlich
in ausschließlich einem Teil der Reaktionsmischung Wärme
erzeugt, und das Festwerden schreitet fort. Darum sollten
die Ausgangsstoffe besser nach und nach und gleichmäßig
zugegeben werden.
Auch nach Beendigung des Mischens sollte bevorzugt das
Rühren der Reaktionsmischung für eine Weile fortgesetzt
werden, um die Kondensationsreaktion in den hergestellten
Feinpartikeln zu vervollständigen. Es ist jedoch möglich,
sofort nach Beendigung des Mischens die Feinpartikel her
auszunehmen; alternativ ist auch eine kontinuierliche Reak
tion, in der Mischen und Trennen gleichzeitig durchgeführt
werden, möglich. Die Rührgeschwindigkeit beeinflußt ebenso
die Partikelgrößenverteilung der Feinpartikel; jedoch be
steht in einem üblichen Rührgeschwindigkeitsbereich, in dem
die Reaktionsmischung gleichmäßig gerührt wird, kein Problem
hinsichtlich des Erhalts eines fein zerteilten Si-H-bin
dungsenthaltenden Siliciumoxidderivats.
Das in der Reaktionsmischung durch Hydrolyse des Alk
oxysilans hergestellte fein zerteilte Si-H-bindungsenthal
tende Siliciumoxidderivat kann von der Reaktionsmischung
durch ein gewöhnliches industrielles Festflüssigtrennungs
verfahren, wie zentrifugale Trennung, Filtration, Destilla
tion oder ähnliches, getrennt werden. Die primären Partikel
der abgetrennten Feinpartikel besitzen gewöhnlich Partikel
größen von 0,1 µm bis 100 µm; jedoch agglomerieren unter
einigen Reaktionsbedingungen die Primärpartikel mit den
besagten Partikelgrößen und bilden größere Sekundärpartikel
mit Partikelgrößen von mehreren Millimetern oder manchmal
auch mehr. Die entstehenden Agglomerate können jedoch leicht
durch ein gewöhnliches Pulverisierungsverfahren, wie Ultra
schallwellendispersion, Mahlen mit einer Kugelmühle oder
Schwingmühle, Kältepulverisierung oder ähnliches, zerteilt
werden. Die Reaktionsmischung, aus der die Feinpartikel
abgetrennt und entfernt wurden, kann durch ein Verfahren,
wie Filtration, Destillation oder ähnliches, regeneriert,
auf einen geeigneten pH-Wert eingestellt und dann wieder
verwendet werden.
Zum Trocknen kann ein gewöhnliches Verfahren, wie
natürliches Trocknen, Heißlufttrocknen, Ofentrocknen o.a.,
angewendet werden; jedoch besteht ein ökonomisches und be
vorzugtes Verfahren in der Trocknung in beispielsweise einem
geschlossenen System, wie einem Rotationsverdampfer, der
Verflüssigung und Wiedergewinnung des erzeugten Alkohol
dampfes und der Wiederverwendung des als Nebenprodukt er
zeugten Alkohols.
Im Fall der Wärmetrocknung bei einer zu hohen Tempera
tur besteht die Gefahr, daß die Si-H-Bindung des wasser
stoffhaltigen Siliciumoxidderivats aufspaltet, so daß die
Trocknungstemperatur bevorzugt 320°C oder weniger, bevor
zugter 0°C bis 250°C, beträgt.
Wenn ein transparentes Gel, welches den als Nebenpro
dukt erzeugten Alkohol enthält, gebildet wird, kann dieses
Gel zum Erhalt eines festen wasserstoffhaltigen Silicium
oxidderivats getrocknet werden.
Das durch die Hydrolysekondensation hergestellte Gel
verursacht leicht Verfestigung und Schrumpfen, wenn der
darin enthaltene Alkohol durch Trocknen verschwindet, und
schließlich wird ein transparenter, block- bis partikelarti
ger Feststoff gebildet. Wenn die Reaktionsmischung vor Been
digung des Festwerdens in eine Form eingebracht wird, kann
ein wasserstoffhaltiges Siliciumoxidderivat mit der gleichen
Gestalt wie die Form erhalten werden. Ebenso wird ein was
serstoffhaltiges Siliciumoxidderivat in Form eines Films
erhalten, wenn die Reaktionsmischung in Form eines Films
gehalten wird; und wenn ein Papier oder ein Faserstoff mit
der Reaktionsmischung imprägniert wird und wie es ist ste
hengelassen wird, kann ein imprägniertes Papier oder im
prägnierter Faserstoff erhalten werden. Wenn die Reaktions
mischung auf die Oberfläche eines Substrats aufgebracht und
gehärtet wird, kann ein Beschichtungsfilm eines wasserstoff
haltigen Siliciumoxidderivats erhalten werden. Diese wasser
stoffhaltigen Siliciumoxidderivate können durch eine kon
ventionelle Feinstmahlanlage, wie eine Schwingmühle, eine
Kugelmühle, eine Kältemahlanlage oder ähnlichem, zu einem
Pulver pulverisiert werden.
Das erfindungsgemäße wasserstoffhaltige Siliciumoxid
derivat ist fest, gewöhnlich nicht kristallin und unter
scheidet sich von einem niedermolekularen Monomeren oder
Polymeren. Die Menge an in dem wasserstoffhaltigen Silicium
derivat enthaltenem Si-H kann quantitativ durch beispiels
weise ein CHN-Elementanalyseverfahren bestimmt werden. In
dem CHN-Elementanalyseverfahren wird die Analyse von C
gleichzeitig durchgeführt, so daß bestätigt werden kann, daß
das wasserstoffhaltige Siliciumoxidderivat keine organischen
Substanzen enthält. Desweiteren kann die besagte Menge durch
ein Verfahren, wie ein Oxidationsreduktionstitrationsver
fahren, welches die Reduktionsreaktion von Si-H verwendet,
beispielsweise ein direktes Titrationsverfahren, welches
eine wässerige Kaliumpermanganatlösung verwendet, oder ähn
liches, bestimmt werden.
Die Partikelgrößenverteilung des so erhaltenen fein
zerteilten Si-H-bindungsenthaltenden Siliciumderivats kann
durch Dispergieren der Partikel in einem geeigneten Lösungs
mittel und anschließender Überführung der entstandenen Dis
persion in eine Partikelgrößenverteilungsmeßvorrichtung
eines Laserdiffraktionssystems, eines Setzsystems oder ähn
lichem, gemessen werden. Daß die Si-H-Bindung chemisch ent
halten ist, kann außerdem dadurch bestätigt werden, daß in
der Infrarotabsorptionsspektrummessung eine infrarote Ab
sorption bei der Wellenlängeneigenschaft der Si-H-Bindung
erscheint. Zur Quantifizierung der Si-H-Bindung kann ein
CHN-Elementanalyseverfahren zusätzlich zu dem Alkaliabbau
titrationsverfahren und Oxidationsreduktionstitrationsver
fahren verwendet werden.
In dem erfindungsgemäßen wasserstoffhaltigen Silicium
oxidderivat besitzt das Siliciumoxid per se eine reaktive
Si-H-Bindung, so daß das Siliciumoxidderivat in chemischen
Reaktionen, wie Reduktionsreaktionen, Hydrosilierungsreak
tionen und ähnlichen, verwendet werden kann und damit che
misch nützlich ist. Im besonderen ist das fein verteilte
Siliciumoxidderivat mit einer kugelförmigen Form und einer
gleichmäßigen Partikelgrößenverteilung industriell gut ver
wendbar. Nach dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
kann das obige nützliche wasserstoffhaltige Siliciumoxidde
rivat leicht in einer hohen Ausbeute hergestellt werden,
indem das bestimmte Alkoxysilan unter spezifischen Bedingun
gen Hydrolysekondensation unterzogen wird.
Im folgenden sind einige Beispiele und Vergleichsbei
spiele aufgeführt, um das erfindungsgemäße Si-H-bindungs
enthaltende feste Siliciumoxidderivat und sein Herstellungs
verfahren näher zu beschreiben.
In einen 500 ml-Dreihalsglaskolben wurden 164 g Tri
ethoxysilan eingebracht und 28 g destilliertes Wasser unter
Rühren bei Raumtemperatur über einen Zeitraum von etwa 1
Stunde dazu getropft. Danach wurde das Rühren für etwa 1
Stunde fortgeführt, während die Flasche eisgekühlt wurde;
danach war die gesamte Reaktionsmischung in ein transparen
tes weiches Gel überführt. Dieses Reaktionsmischungsgel
wurde in eine Flasche für einen Rotationsverdampfer einge
bracht und die Flasche in einen Rotationsverdampfer gesetzt
und unter Drehen in einem Wasserbad mit 80°C erwärmt und
der Inhalt der Flasche unter einem reduzierten Druck von 200
Torr Destillation unterzogen. Nach etwa 2 Stunden verblieben
53 g eines weißen Pulvers in der Flasche. Der verflüssigte
Ethanol wurde in einer Menge von 139 g in einem Glaskolben
gesammelt.
Das Ergebnis der Infrarotabsorptionsspektrumanalyse
des erhaltenen weißen Pulvers ist in Fig. 1 wiedergegeben.
Zusätzlich zu der Absorption aufgrund der Si-O-Si-Bindung
bei 1100 cm-1 erscheint deutlich eine Absorption aufgrund
der Si-H-Bindung bei 2250 cm-1; es erscheint keine Absorp
tion einer organischen Gruppe, so daß bestätigt wird, daß
ein wasserstoffhaltiges Siliciumoxidderivat gemäß der all
gemeinen Formel HnSiO(4-n)/2 hergestellt worden war.
Der jeweilige Gehalt von in dem wasserstoffhaltigen
Siliciumoxidderivat enthaltenen C-, H- und N-Elementen wurde
durch eine CHN-Elementanalysevorrichtung (Modell MT-5 von
Yanagimoto Seisakusho) gemessen, wobei im Ergebnis für C = 0%,
H = 1,90% und N = 0% erhalten wurde. Anhand dieser
Ergebnisse wurde bestätigt, daß ein wasserstoffhaltiges
Siliciumoxidderivat HSiO3/2, welches der allgemeinen Formel
HnSiO(4-n)/2, in der n 1,0 ist, entspricht, erhalten worden war.
Dieses wasserstoffhaltige Siliciumoxidderivatpulver
wurde in einem Achatmörser gut gemahlen und danach in einen
Probenhalter eines Pulverröntgendiffraktometers (Modell
RINT2400V von Rigaku Denki Kabushiki Kaisha) gegeben und
einer Pulverröntgendiffraktionsspektrummessung unterzogen.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Fig. 2 wiedergegeben. In
dem gemessenen Spektrum wurde kein klarer Diffraktionspeak
gefunden, was zeigte, daß diese Probe amorph war.
In einen 500 ml-Dreihalsglaskolben wurden 132 g Tri
ethoxysilan und 41,6 g Tetraethoxysilan gegeben und 30 g de
stilliertes Wasser auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
dazugetropft, wobei 54,4 g eines weißen Pulvers erhalten und
148,4 g Ethanol wiedergewonnen wurden. Die Ergebnisse der
Infrarotabsorptionsspektrumanalyse dieses weißen Pulvers
zeigte wie in Beispiel 1 das Auftreten einer Absorption bei
2.250 cm-1 aufgrund der Si-H-Bindung. Die Ergebnisse einer
CHN-Elementanalyse ergaben für C = 0%, H = 1,47% und N = 0%,
wodurch bestätigt wurde, daß ein wasserstoffhaltiges
Siliciumoxidderivat mit H4/5SiO8/5, welches der allgemeinen
Formel HnSiO(4-n)/2, in der n 0,8 ist, entspricht, erhalten
worden war.
Das erhaltene wasserstoffhaltige Siliciumoxidderivat
pulver wurde in einer Kugelmühle 8 Stunden pulverisiert,
wobei ein feines Pulver mit einer mittleren Partikelgröße
von 0,5 µm oder weniger erhalten wurde; danach wurden 0,1 g
des Pulvers in einen Erlenmeyerkolben gegeben und direkt
unter Verwendung einer 1/10 N Kaliumpermanganat-Standardlö
sung, welche mit Schwefelsäure sauer gemacht wurde, einer
Oxidationsreduktionstitration unterzogen, wobei beobachtet
wurde, daß die Farbe von Permanganationen verschwand und der
Titer 14,2 ml betrug. Daraus wurde bestimmt, daß die Menge
an Si-H 1,42 Mol pro 100 g wasserstoffhaltigem Siliciumoxid
derivat betrug; n in der Formel HnSiO(4-n)/2 wurde mit etwa 0,78
berechnet, was im wesentlichen mit dem Ergebnis der CHN-
Elementanalyse übereinstimmte.
In einen 500 ml-Dreihalsglaskolben wurden 147,6 g
Triethoxysilan und 12 g Diethoxysilan gegeben und auf die
gleiche Weise wie in Beispiel 1 30 g destilliertes Wasser
dazugetropft, wobei 52,3 g eines weißen Pulvers erhalten und
137,3 g Ethanol wiedergewonnen wurden. Die Ergebnisse der
Infrarotabsorptionsspektrumanalyse dieses weißen Pulvers
ergaben wie in Beispiel 1 das deutliche Auftreten einer
Absorption aufgrund der Si-H-Bindung bei 2.250 cm-1. Die
Ergebnisse der CHN-Elementanalyse ergaben für C = 0%, H =
2,10% und N = 0%, womit bestätigt wurde, daß das wasser
stoffhaltige Siliciumoxidderivat H₁₁/₁₀SiO₂₉/₂₀, welches der
allgemeinen Formel HnSiO(4-n)/2, in der n 1,1 ist, entspricht,
erhalten worden war.
Die Reaktion wurde unter den gleichen Bedingungen wie
in Beispiel 1 durchgeführt, mit dem Unterschied, daß als die
hydrolysierende Flüssigkeit anstelle von destilliertem Was
ser 0,01%ige wässerige Paratoluolsulfonsäurelösung verwendet
wurde. Der pH-Wert dieser wässerigen Lösung betrug 4.
Im Ergebnis wurden 53 g eines weißen Pulvers erhalten
und 139 g Ethanol wiedergewonnen.
Die Ergebnisse der Infrarotabsorptionsspektrumanalyse
des weißen Pulvers stimmten mit Fig. 1 und die Ergebnisse
der CHN-Elementanalyse stimmten ebenso vollständig mit denen
in Beispiel 1 überein. So wurde bestätigt, daß, ebenso wie
in Beispiel 1, das wasserstoffhaltige Siliciumoxidderivat
HSiO3/2 erhalten worden war.
In einen 500 ml-Dreihalsglaskolben wurden 164 g Tri
ethoxysilan gegeben und 28 g destilliertes Wasser unter
Rühren über einen Zeitraum von etwa 1 Stunde dazugetropft.
30 Minuten nach Beendigung des Zutropfens wurde die Reak
tionsmischung eine transparente viskose Flüssigkeit. Diese
Flüssigkeit wurde mit Hilfe eines Stangenbeschichters Nr. 28
auf ein Glasstück geschichtet. Danach wurde dieses Glasstück
bei 100°C 8 Stunden getrocknet, wobei ein farbloser trans
parenter Film mit einer Dicke von etwa 1 µm gebildet wurde.
Ein Teil dieses Films wurde abgezogen und einer Infrarot
absorptionsspektrumanalyse unterzogen, wobei sich heraus
stellte, daß die Absorptionskurve mit der in Beispiel 1
übereinstimmte. Darum wurde angenommen, daß das gleiche
wasserstoffhaltige Siliciumoxidderivat wie in Beispiel 1
hergestellt worden war.
In 122 g Trimethoxysilan wurden auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 1 28 g destilliertes Wasser getropft, wobei
53 g eines weißen Pulvers erhalten und 97 g Methanol wie
dergewonnen wurden. Die Ergebnisse der Infrarotabsorptions
spektrumanalyse dieses weißen Pulvers stimmten mit denen in
Beispiel 1 überein, so daß bestätigt wurde, daß das gleiche
wasserstoffhaltige Siliciumoxidderivat wie in Beispiel 1
hergestellt worden war.
Die Reaktion wurde unter den gleichen Bedingungen wie
in Beispiel 1 durchgeführt, mit dem Unterschied, daß als die
hydrolysierende Flüssigkeit anstelle von destilliertem Was
ser 0,01%iges Ammoniakwasser verwendet wurde. Der pH-Wert
dieser Lösung betrug 10,5. Im Ergebnis wurden 53 g eines
weißen Pulvers erhalten.
Die Ergebnisse der Infrarotabsorptionsspektrumanalyse
des weißen Pulvers stimmten mit Fig. 1 und die Ergebnisse
der CHN-Elementanalyse ebenso vollständig mit denen in Bei
spiel 1 überein, so daß bestätigt wurde, daß das wasser
stoffhaltige Siliciumoxidderivat HSiO3/2 wie in Beispiel 1
erhalten worden war.
Die Reaktion wurde unter den gleichen Bedingungen wie
in Beispiel 1 durchgeführt, mit dem Unterschied, daß als die
hydrolysierende Lösung anstelle von destilliertem Wasser
0,001%ige verdünnte Salzsäure verwendet wurde. Der pH-Wert
der verdünnten Salzsäure betrug 3,6. Im Ergebnis wurden 53 g
eines weißen Pulvers erhalten.
Die Ergebnisse der Infrarotabsorptionsspektrumanalyse
des weißen Pulvers stimmten mit Fig. 1 und die Ergebnisse
der CHN-Elementanalyse ebenso vollständig mit denen in Bei
spiel 1 überein. So wurde bestätigt, daß das wasserstoff
haltige Siliciumoxidderivat HSiO3/2 wie in Beispiel 1 erhalten
worden war.
Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 wurden 28 g
0,1%iges Ammoniakwasser in 164 Triethoxysilan getropft,
wobei 60 g eines weißen Pulvers erhalten und 132 g Ethanol
wiedergewonnen wurden.
Der pH-Wert des 0,1%igen Ammoniakwassers betrug 11,0.
Die Ergebnisse der Infrarotabsorptionsspektrumanalyse dieser
Substanz sind in Fig. 3 wiedergegeben. Die Absorption auf
grund der Si-O-Si-Bindung bei 1100 cm-1 stimmte mit der in
Beispiel 1 überein, es wurde jedoch keine Absorption auf
grund der Si-H-Bindung bei 2.250 cm-1 gefunden. Damit wurde
bestätigt, daß keine Si-H-Bindung vorlag und Siliciumoxid
gemäß der allgemeinen Formel SiO₂ hergestellt worden war.
Ebenso ergaben die Ergebnisse der CHN-Elementanalyse für C =
0%, H = 0% und N = 0%. Damit wurde bestätigt, daß keine
Si-H-Bindung vorlag.
Die Reaktion wurde auf die gleiche Weise wie in Bei
spiel 1 durchgeführt, mit dem Unterschied, daß 9 g (0,5 Mol)
destilliertes Wasser, was weniger als 1,5 Mol pro Mol (164 g)
Triethoxysilan war, zugetropft wurden. Sogar nachdem das
Rühren 12 Stunden fortgeführt worden war, blieb die Reak
tionsmischung transparent und flüssig, und es wurde kein Gel
gebildet.
In einen 1 Liter-Dreihalsglaskolben wurden 84 g Etha
nol und 48 g 0,001 gew.-%iges Ammoniakwasser gegeben. Der pH-
Wert des 0,001 gew.-%igen Ammoniakwassers wurde mit 9,7 ge
messen. Diese Flüssigmischung wurde durch einen mechanischen
Rührer bei 300 rpm gerührt und der Reaktor bei Raumtempera
tur gehalten. Separat wurde eine Flüssigmischung aus 320 g
Ethanol und 360 g 0,01 gew.-%igem Ammoniakwasser als Flüssig
keit A und eine Lösung aus 320 g Ethanol und 200 g Trieth
oxysilan als Flüssigkeit B hergestellt. Der pH-Wert des 0,01
gew.-%igen Ammoniakwassers wurde mit 10,3 gemessen. Die Flüs
sigkeiten A und B wurden mit einer Geschwindigkeit von 8
g/Min. bzw. 4 g/Min. in die Flüssigmischung in der Flasche
getropft. 5 Minuten nach dem Beginn des Zutropfens begann
die Reaktionsmischung zu opalisieren. Nach Beendigung des
Zutropfens der Flüssigkeit A wurde das Zutropfen der Flüs
sigkeit B wie gehabt fortgeführt. Nach Beendigung des Zu
tropfens der Flüssigkeit B wurde das Rühren weitere 3 Stun
den zur Beendigung der Reaktion fortgeführt. In der Reak
tionsmischung wurden Feinpartikel hergestellt und die Durch
messer der Feinpartikel mit einer Partikelgrößenverteilungs
meßvorrichtung eines Laserdiffraktionssystems gemessen,
wobei sich herausstellte, daß der mittlere Partikeldurch
messer 1,3 µm betrug.
Nach Beendigung der Reaktion wurde die Reaktionsmi
schung unter einem reduzierten Druck von 60 mmHg bei 50°C
in einem Rotationsverdampfer Destillation unterzogen, um das
Lösungsmittel zu entfernen; nach etwa 3 Stunden wurde ein
weißes Pulver erhalten. Dieses Pulver wurde durch ein Elek
tronenmikroskop beobachtet, wobei sich herausstellte, daß
die Partikel kugelförmige Gestalt und einen ungefähr gleich
mäßigen Partikeldurchmesser von 0,4 µm besaßen und nur eini
ge der Partikel Sekundärpartikel durch Agglomeration meh
rerer Primärpartikel bildeten. Die Ergebnisse der Infrarot
absorptionsspektrummessung stimmten im wesentlichen mit
Fig. 1 überein, womit bestätigt wurde, daß ein Si-H-bin
dungsenthaltendes Siliciumoxidderivat gemäß der allgemeinen
Formel HnSiO(4-n)/2 erhalten worden war. Die Ergebnisse der CHN-
Elementanalyse ergaben für C = 0%, H = 1,9% und N = 0%.
Damit wurde bestätigt, daß ein fein zerteiltes Si-H-bin
dungsenthaltendes Siliciumoxidderivat gemäß der Formel HSiO3/2
erhalten worden war. Das Gewicht des so erhaltenen fein
zerteilten Si-H-bindungsenthaltenden Siliciumoxidderivats
betrug 63,1 g und die Ausbeute an HSiO3/2 wurde mit 97,6%
anhand des Ausgangstriethoxysilans berechnet.
In einen separablen 1-Liter-Dreihalsglaskolben wurden
84 g Ethanol und 48 g 0,1 gew.-%iges Ammoniakwasser gegeben
und mit einem mechanischen Rührer bei 300 rpm gerührt. Der
pH-Wert des 0,1 gew.-%igen Ammoniakwassers wurde mit 11,8
gemessen. Der Reaktor wurde bei Raumtemperatur gehalten.
Separat wurde eine Flüssigmischung aus 320 g Ethanol und 360 g
0,1 gew.-%igem Ammoniakwasser als Flüssigkeit A und eine
Lösung aus 320 g Ethanol und 200 g Triethoxysilan als Flüs
sigkeit B hergestellt. Die Flüssigkeiten A und B wurden mit
einer Geschwindigkeit von 8 g/Min. bzw. 4 g/Min. in die
Flüssigmischung in der Flasche getropft. Sofort nach Beginn
des Zutropfens begann die Reaktionsmischung zu opalisieren.
Nach Beendigung des Zutropfens der Flüssigkeit A wurde das
Zutropfen der Flüssigkeit B wie gehabt fortgeführt. Nach
Beendigung des Zutropfens der Flüssigkeit B wurde das Rühren
für weitere 3 Stunden fortgeführt, um die Reaktion zu been
den.
Nach Beendigung der Reaktion wurde das Lösungsmittel
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 9 entfernt, wobei ein
weißes Pulver erhalten wurde. Dieses Pulver wurde durch ein
Elektronenmikroskop beobachtet, wobei sich herausstellte,
daß das Pulver eine durch Agglomeration von vielen kugelf
örmigen Feinpartikeln mit Durchmessern von etwa 0,2 µm ge
bildete Form besaß. Durch eine Infrarotabsorptionsspektrum
messung wurde bestätigt, daß die Si-H-Bindung fehlte, da
keine wesentliche Absorption aufgrund der Si-H-Bindung bei
2250 cm-1 auftrat. Die Ergebnisse der CHN-Elementanalyse
ergaben für C = 0%, H = 0% und N = 0%. Dies zeigte, daß
die erhaltenen Feinpartikel Siliciumoxid gemäß der allgemei
nen Formel SiO₂ waren. Das Gewicht der so erhaltenen Feinp
artikel betrug 71,7 g, und die Ausbeute an SiO₂ wurde mit
98,0% berechnet.
In einen separablen 1-Liter-Dreihalsglaskolben wurden
84 g Ethanol und 48 g 0,001 gew.-%ige verdünnte Salzsäure
gegeben. Der pH-Wert der 0,001 gew.-%igen verdünnten Salzsäu
re betrug 3,6. Diese Flüssigmischung wurde mit einem mecha
nischen Rührer bei 300 rpm gerührt und der Reaktor bei Raum
temperatur gehalten. Separat wurde eine Flüssigmischung aus
320 g Ethanol und 360 g destilliertem Wasser als Flüssigkeit
A und eine Lösung aus 320 g Ethanol und 200 g Triethoxysilan
als Flüssigkeit B hergestellt. Die Flüssigkeiten A und B
wurden mit einer Geschwindigkeit von 8 g/Min. bzw. 4 g/Min.
in die Flüssigmischung in der Flasche getropft. Sogar nach
Beendigung des Zutropfens beider Flüssigkeiten opalisierte
die Reaktionsmischung nicht. Wenn das Rühren der Reaktions
mischung für etwa eine weitere Stunden fortgeführt wurde,
gelierte die gesamte Reaktionsmischung. Die Reaktion wurde
deshalb beendet.
Nach Ablauf der Reaktion wurde das Reaktionsmischungs
gel herausgenommen und in eine Flasche eines Rotationsver
dampfers gegeben und das Lösungsmittel auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 9 entfernt, wonach die Herstellung eines
trockenen weißen Pulvers visuell bestätigt wurde. Dieses
Pulver wurde durch ein Elektronenmikroskop beobachtet, wobei
sich herausstellte, daß die Partikel unbestimmte Formen und
verschiedene Größen, wie Nadelformen oder Blockformen mit
langen Durchmessern von mehreren Mikrometern bis einigen
Millimetern, besaßen.
Die Ergebnisse der Infrarotabsorptionsspektrummessung
dieser Partikel stimmte im wesentlichen mit Fig. 1 überein,
und zusätzlich zu der Absorption aufgrund der Si-O-Si-Bin
dung bei 1100 cm-1 trat eine deutliche Absorption aufgrund
der Si-H-Bindung bei 2250 cm-1 auf; es trat keine Absorption
einer organischen Gruppe auf. Somit wurde bestätigt, daß ein
Si-H-bindungsenthaltendes Siliciumoxidderivat gemäß der
allgemeinen Formel HnSiO(4-n)/2 hergestellt worden war. Die
Ergebnisse der CHN-Elementanalyse ergaben für C = 0%, H =
1,90% und N = 0%. Somit wurde bestätigt, daß das Produkt
ein Si-H-bindungsenthaltendes Siliciumderivat gemäß der
Formel HSiO3/2 war. Das Gewicht des so erhaltenen Si-H-bin
dungsenthaltenden Siliciumoxidderivats betrug 63,3 g und die
Ausbeute 98%.
In einen separablen 1-Liter-Dreihalsglaskolben wurden
84 g Isopropanol und 48 g destilliertes Wasser gegeben und
die Flüssigmischung mit einem mechanischen Rührer bei 300
rpm gerührt. Der Reaktor wurde bei Raumtemperatur gehalten.
Separat wurde eine Flüssigmischung aus 320 g Isopropanol und
360 g 0,01 gew.-%igem Ammoniakwasser als Flüssigkeit A und
eine Lösung aus 320 g Isopropanol und 200 g Triethoxysilan
als Flüssigkeit B hergestellt. Die Flüssigkeiten A und B
wurden mit einer Geschwindigkeit von 8 g/Min. bzw. 4 g/Min.
in die Flüssigmischung in der separablen Flasche getropft. 5
Minuten nach Beginn des Zutropfens begann die Reaktionsmi
schung zu opalisieren. Nach Beendigung des Zutropfens der
Flüssigkeit A wurde das Zutropfen der Flüssigkeit B wie
gehabt fortgeführt. Nach Beendigung des Zutropfens der Flüs
sigkeit B wurde das Rühren der Reaktionsmischung für weitere
3 Stunden fortgeführt, um die Reaktion zu beenden. Die
Durchmesser der Feinpartikel in der Reaktionsmischung nach
Beendigung der Reaktion wurden mit Hilfe einer Partikelgrö
ßenverteilungsmeßvorrichtung eines Laserdiffraktionssystems
gemessen, wobei festgestellt wurde, daß der mittlere Parti
keldurchmesser 0,7 µm betrug.
Nach Ablauf der Reaktion wurde die Reaktionsmischung
in eine Zentrifuge überführt, um die Überstandsflüssigkeit
zu entfernen, in einen Vakuumtrockner gegeben und unter
reduziertem Druck bei 60°C 4 Stunden vakuumgetrocknet,
wonach ein trockenes weißes Pulver erhalten wurde. Dieses
Pulver wurde durch ein Elektronenmikroskop beobachtet, wobei
festgestellt wurde, daß die Partikel kugelförmige Form mit
einem im wesentlichen gleichmäßigen Durchmesser von 0,6 µm
besaßen. Lediglich einige der Partikel bildeten Sekundär
partikel durch Agglomeration mehrerer Feinpartikel. Die
Ergebnisse der Infrarotabsorptionsspektrummessung stimmten
im wesentlichen mit Fig. 1 überein, und zusätzlich zu der
Absorption aufgrund der Si-O-Si-Bindung bei 1100 cm-1 trat
eine deutliche Absorption aufgrund der Si-H-Bindung bei
2250 cm-1 auf; es trat keine Absorption einer organischen
Gruppe auf. Somit wurde bestätigt, daß das Si-H-bindungs
enthaltende Siliciumoxidderivat gemäß der allgemeinen Formel
HnSiO(4-n)/2 hergestellt worden war. Die Ergebnisse der Messung
mit einer CHN-Elementanalysevorrichtung ergaben für C = 0%,
H = 1,90% und N = 0%. Damit wurde bestätigt, daß das Pro
dukt ein fein zerteiltes Si-H-bindungsenthaltendes Silicium
derivat gemäß der Formel HSiO3/2 war. Das Gewicht des so
erhaltenen fein zerteilten Si-H-bindungsenthaltenden Silici
umoxidderivats betrug 63,4 g und die Ausbeute an HSiO3/2,
berechnet anhand des Ausgangstriethoxysilans, 98,1%.
In einen separablen 1-Liter-Dreihalsglaskolben wurden
84 g Methanol und 48 g 0,001 gew.-%iges Ammoniakwasser gege
ben und die Flüssigmischung mit einem mechanischen Rührer
bei 300 rpm gerührt. Der Reaktor wurde in ein Wasserbad
getaucht, dessen interne Temperatur auf 10°C eingestellt
wurde. Separat wurde eine Flüssigmischung aus 320 g Methanol
und 360 g 0,01 gew.-%igem Ammoniakwasser als Flüssigkeit A
und eine Lösung aus 320 g Methanol und 200 g Trimethoxysilan
als Flüssigkeit B hergestellt. Die Flüssigkeiten A und B
wurden mit einer Geschwindigkeit von 8 g/Min. bzw. 4 g/Min.
in die Flüssigmischung in dem separablen Kolben getropft. 5
Minuten nach Beginn des Zutropfens begann die Reaktionsmi
schung zu opalisieren. Nach Beendigung des Zutropfens der
Flüssigkeit A wurde das Zutropfen der Flüssigkeit B wie
gehabt fortgeführt. Nach Beendigung des Zutropfens der Flüs
sigkeit B wurde das Rühren der Reaktionsmischung für weitere
3 Stunden fortgeführt, um die Reaktion zu beenden.
Nach Beendigung der Reaktion wurde das Lösungsmittel
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 9 entfernt, wobei ein
weißes Pulver erhalten wurde. Dieses Pulver wurde durch ein
Elektronenmikroskop beobachtet, wobei festgestellt wurde,
daß die Partikel kugelförmige Form mit einem im wesentlichen
gleichmäßigen Durchmesser von 0,3 µm besaßen, und lediglich
einige Partikel Sekundärpartikel durch Agglomeration meh
rerer Feinpartikel bildeten. Das Infrarotabsorptionsspektrum
stimmte mit Fig. 1 überein, und zusätzlich zu der Absorp
tion aufgrund der Si-O-Si-Bindung bei 1100 cm-1 trat eine
deutliche Absorption aufgrund der Si-H-Bindung bei 2.250 cm-1
auf; es trat keine Absorption einer organischen Gruppe auf.
Damit wurde bestätigt, daß das fein zerteilte Si-H-bin
dungsenthaltende Siliciumderivat gemäß der allgemeinen For
mel HnSiO(4-n)/2 hergestellt worden war. Die Ergebnisse der
Messung mit einer CHN-Elementanalysevorrichtung ergaben für
C = 0%, H = 1,90% und N = 0%. Damit wurde bestätigt, daß
das Produkt das fein zerteilte Si-H-bindungsenthaltende
Siliciumoxidderivat gemäß der Formel HSiO3/2 war. Das Gewicht
des so erhaltenen fein zerteilten Si-H-bindungsenthaltenden
Siliciumoxidderivats betrug 63,1 g und die Ausbeute an
HSiO3/2, berechnet anhand des Ausgangstrimethoxysilans,
97,6%.
Claims (15)
1. Festes Siliciumoxidderivat gemäß der allgemeinen
Formel HnSiO(4-n)/2) in der n eine positive Zahl größer als 0
und kleiner als 2 ist, welches eine Si-H-Bindung enthält.
2. Festes Siliciumoxidderivat gemäß Anspruch 1, wel
ches aus kugelförmigen Primärpartikeln zusammensetzt ist.
3. Festes Siliciumoxidderivat gemäß Anspruch 1, wel
ches aus kugelförmigen Primärpartikeln mit Durchmessern von
0,05 µm bis 1 µm zusammensetzt ist.
4. Festes Siliciumoxidderivat gemäß Anspruch 1, wobei
n größer als 0 und nicht mehr als 1,3 ist.
5. Festes Siliciumoxidderivat gemäß Anspruch 1, wobei
n nicht kleiner als 0,7 und nicht größer als 1,0 ist.
6. Verfahren zur Herstellung des festen Siliciumoxid
derivats gemäß Anspruch 1, bei dem ein Alkoxysilan gemäß der
allgemeinen Hauptformel Hn-Si(OR⁰)4-n, in der R⁰ eine Alkyl
gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt, mehrere R⁰-
Gruppen gleich oder verschieden voneinander sein können und
n eine positive Zahl größer als 0 und kleiner als 2 ist,
einer Hydrolysekondensation unterzogen wird, wobei Wasser in
einer Menge von (4-n)/2 Mol oder mehr pro Mol Alkoxysilan
bei einem pH von 10,5 oder weniger verwendet wird.
7. Verfahren zur Herstellung eines festen Silicium
oxidderivats gemäß Anspruch 6, wobei das Alkoxysilan aus
einem Trialkoxysilan gemäß der allgemeinen Formel H-Si(OR)₃,
in der R eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen dar
stellt und mehrere R-Gruppen gleich oder verschieden sein
können, besteht.
8. Verfahren zur Herstellung eines festen Silicium
oxidderivats gemäß Anspruch 6, wobei das Alkoxysilan aus
einer Mischung aus (i) einem Trialkoxysilan gemäß der all
gemeinen Formel H-Si(OR)₃, in der R eine Alkylgruppe mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt und mehrere R-Gruppen
gleich oder verschieden voneinander sein können, und (ii)
einem Dialkoxysilan oder Tetraalkoxysilan gemäß der allge
meinen Formel Hm-Si(OR′)4-m, in der R′ eine Alkylgruppe mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt, mehrere R′-Gruppen gleich
oder verschieden voneinander sein können und m 0 oder 2 ist,
oder deren Mischung, besteht.
9. Verfahren zur Herstellung eines festen Silicium
oxidderivats gemäß Anspruch 6, wobei die Hydrolysekondensa
ton bei einem pH-Wert von 5,5 bis 10,5 durchgeführt wird.
10. Verfahren zur Herstellung eines festen Silicium
oxidderivats gemäß Anspruch 6, wobei die Hydrolysekondensa
ton in einem Lösungsmittel, in dem das Alkoxysilan und Was
ser gelöst werden können, durchgeführt wird.
11. Verfahren zur Herstellung eines festen Silicium
oxidderivats gemäß Anspruch 6, wobei Wasser und das Alk
oxysilan kontinuierlich oder diskontinuierlich in einen
Reaktor eingeführt werden, um stufenweise die Hydrolysekon
densation des Alkoxysilans zu bewirken.
12. Verfahren zur Herstellung eines festen Silicium
oxidderivats gemäß Anspruch 6, wobei R⁰ Methyl oder Ethyl
ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines festen Silicium
oxidderivats gemäß Anspruch 8, wobei R′ in der allgemeinen
Formel Hm-Si(OR′)4-m gleiche R in der allgemeinen Formel
H-Si(OR)₃ ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines festen Silicium
oxidderivats gemäß Anspruch 6, wobei die Wassermenge (4-n)/2
Mol bis (4-n) Mol ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines festen Silicium
oxidderivats gemäß Anspruch 14, wobei die Wassermenge
(4-n)/2 Mol bis 0,65(4-n) Mol ist.
Applications Claiming Priority (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP7-267800 | 1995-09-21 | ||
JP26780095 | 1995-09-21 | ||
JP7-352026 | 1995-12-27 | ||
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