DE19637840A1 - Verwendung von geminalen Dialkoxyalkansäureestern zur Herstellung von desodorierenden Körperpflegemitteln - Google Patents
Verwendung von geminalen Dialkoxyalkansäureestern zur Herstellung von desodorierenden KörperpflegemittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von geminalen Dialkoxyalkansäureestern als Wirkstoffe zur Her
stellung von desodorierenden Körperpflegemitteln.
Im Bereich der Körperpflege werden Desodorantien zur Beseitigung störender Körpergerüche einge
setzt. Diese entstehen bei der bakteriellen Zersetzung des an sich geruchlosen Schweißes, ins
besondere in den feuchtwarmen Achselhöhlen oder unter ähnlichen, den Mikroorganismen gute Le
bensbedingungen bietenden Bedingungen. Körpergerüche können durch geeignete Riechstoffe über
deckt werden. Man kann sie auch bekämpfen, indem man Präparate einsetzt, die die Schweiß
absonderung selbst hemmen oder die Zersetzung des Schweißes inhibieren (sogenannte Antihidrotika,
Antiperspirantien oder Antitranspirantien). Typische Beispiele für derartige Substanzen sind Aluminium
verbindungen wie Aluminiumsulfat oder Aluminiumchlorhydrat, Zinksalze und Citronensäurever
bindungen. Eine Übersicht hierzu findet sich beispielsweise in Umbach (Hrsg.), "Kosmetik", S.141f.,
Thieme Verlag, Stuttgart, 1988.
Aus der täglichen Lebenserfahrung ist jedoch klar, daß das Problem der Geruchsinhibierung, insbe
sondere bei Hitze oder körperlicher Betätigung keineswegs vollständig gelöst ist. Die Produkte des
Marktes vermögen weder die Absonderung von Schweiß noch die Bildung von Gerüchen dauerhaft zu
unterbinden. Vielmehr ist die Inhibierung zeitlich begrenzt und auch davon abhängig, in welchem Um
fang Schweiß abgesondert wird. Demzufolge besteht ein andauerndes Bedürfnis nach Produkten, die
hinsichtlich der Minimierung der Schweißabsonderung und der Verminderung der Geruchsbildung
verbessert sind und dabei gleichzeitig noch eine erhöhte hautkosmetische Verträglichkeit, d. h. ein
vermindertes Irritationspotential gegenüber besonders empfindlicher Haut aufweisen. Die Aufgabe der
Erfindung hat somit darin bestanden, derartige Produkte zur Verfügung zu stellen.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von geminalen Dialkoxyalkansäureestern der Formel (I)
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoff
atomen, R² und R³ unabhängig voneinander für lineare oder verzweigte, Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Alkoxy-
oder Acylreste mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und n für 0 oder Zahlen von 1 bis 4 steht, zur Herstellung
von desodorierenden Körperpflegemitteln.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich die erfindungsgemäßen geminalen Ester in ausge
zeichneter Weise als aktive Prinzipien zur Formulierung von desodorierenden Körperpflegemitteln eig
nen. Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß die in der Haut vorhandenen Esterasen in der Lage
sind, die Ester zu spalten. Auf diese Weise wird das Molekül aus der neutralen in die saure Form
überführt, welches nun die chemische Spaltung des Acetals einleitet und zur Bildung des wirksamen
Prinzips mit einer Aldehydfunktion und damit zur Enzyminhibierung führt.
Die Dialkoxyalkansäureester stellen bekannte Stoffe dar, die nach den einschlägigen Verfahren der
präparativen organischen Chemie synthetisiert werden können. Ein übliches Verfahren zu ihrer Her
stellung besteht darin, Aldehydsäuren mit Alkoholen zu kondensieren. Weiterhin ist es möglich, die ge
minalen Dihalogenalkansäuren mit Alkoholen umzusetzen und die Kondensationsprodukte an
schließend zu verestern. Typische Beispiele für geeignete Wirkstoffe sind die Ester der Dimethoxy
essigsäure, Diethoxyessigsäure, Dibutoxyessigsäure, 2-Acetoxy-2-ethoxyessigsäure, 1,3-Dioxolan-2-
carbonsäure, 1,3-Dioxan-2-carbonsäure, 3,3-Dimethoxypropansäure, 3,3-Diethoxypropansäure, 4,4-
Dimethoxybuttersäure, 4,4-Diethoxybuttersäure, 5,5-Dimethoxyvaleriansäure, 5,5-Diethoxyvalerian
säure, 6,6-Dimethoxycapronsäure und/oder 6,6-Diethoxycapronsäure mit Methanol, Ethanol, Propa
nol-1, Propanol-2, Butanol, Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, 2-Methoxyethanol, Propy
lenglycol, Glycerin, technische Oligoglycerine, 2,2-Dihydroxy-methylpropanol und/oder 2,2-Dihydroxy
methyl-3-hydroxypropanol. Vorzugsweise werden Dimethoxy-essigsäuremethylester und/oder Dieth
oxyessigsäureethylester eingesetzt.
Bei den Körperpflegemitteln, zu deren Herstellung die geminalen Ester im Sinne der Erfindung ver
wendet werden können, handelt es sich in erster Linie um Deodorants und Intimsprays. Üblicherweise
werden die Wirkstoffe dabei in wäßrigen oder wäßrig/alkoholischen Aerosolen eingesetzt, wobei die
Wirkstoffkonzentration im Bereich von 0,1 bis 10 und vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-% - bezogen auf die
Mittel - liegen kann. Die Zubereitungen können als Sprays mit Propan/Butan-Gemischen als Treibga
sen formuliert werden. Es ist jedoch auch möglich, sie in Form von Sticks oder Roll-on-Systemen zu
konfektionieren. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Wirkstoffe mit weite
ren geruchsunterdrückenden Systemen, wie beispielsweise Aluminiumchlorhydraten, Esteraseinhi
bitoren und/oder Chitosan eingesetzt.
Bei Aluminiumchlorhydaten der Komponente (b) handelt es sich um farblose, hygroskopische Kristalle,
die an der Luft leicht zerfließen und beim Eindampfen wäßriger Aluminiumchloridlösungen anfallen.
Aluminiumchlorhydrat wird zur Herstellung von schweißhemmenden und desodorierenden Zuberei
tungen eingesetzt und wirkt wahrscheinlich über ein Zusammenziehen bzw. Verkleben der Schweiß
drüsen durch Eiweißfällung und/oder Feuchtigkeitsentzug [vgl. J.Soc.Cosm.Chem. 24, 281(1973)].
Unter der Marke Locron® der Hoechst AG, Frankfurt/FRG, befindet beispielsweise sich ein Aluminium
chlorhydrat im Handel, das der Formel [Al₂(OH)₅Cl*2,5 H₂O entspricht und dessen Einsatz besonders
bevorzugt ist [vgl. J.Pharm.Pharmacol. 26, 531(1975)].
Beim Vorhandensein von Schweiß im Achselbereich werden durch Bakterien Enzyme - Esterasen -
aktiviert und in den extracellulären Raum abgegeben, die Ester spalten und dadurch Geruchsstoffe
freisetzen. Esteraseinhibitoren der Komponente (c), vorzugsweise Trialkylcitrate wie Trimethylcitrat,
Tripmpylcitrat, Tributylcitrat und insbesondere Triethylcitrat (Hydagen® CAT, Henkel KGaA, Düs
seldorf/FRG) inhibieren die Enzymaktivität und reduzieren dadurch die Geruchsbildung. Wahrscheinlich
wird dabei durch die Spaltung des Citronensäureesters die freie Säure freigesetzt, die den pH-Wert auf
der Haut soweit absenkt, daß dadurch die Enzyme blockiert werden. Weitere Stoffe, die als Esterasein
hibtoren in Betracht kommen, sind Dicarbonsäuren und deren Ester, wie beispielsweise Glutarsäure,
Glutarsäuremonoethylester, Glutarsäurediethylester, Adipinsäure, Adipinsäuremonoethylester, Adipin
säurediethylester, Malonsäure und Malonsäurediethylester, Hydroxycarbonsäuren und deren Ester wie
beispielsweise Citronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder Weinsäurediethylester. Besonders wir
kungsvoll hat sich auch 5-Chlor-2-(2,4-dichlorphenoxy)-phenol erwiesen, das unter der Marke Irga
san® von der Ciba-Geigy, Basel/CH vertrieben wird.
Verschiedene Deozubereitungen wurden als Aerosolsprays formuliert und ihre desodorierende Wirkung
über die Enzyminhibierung an Schweineleberesterase nachgewiesen. Die Hemmwirkung wurde in einer
Verdünnung von 100 ppm bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Claims (3)
1. Verwendung von geminalen Dialkoxyalkansäureestern der Formel (I)
in der R¹ für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 10 Kohlen
stoffatomen, R² und R³ unabhängig voneinander für lineare oder verzweigte, Alkyl-, Hydroxyalkyl-,
Alkoxy- oder Acylreste mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und n für 0 oder Zahlen von 1 bis 4 steht,
zur Herstellung von desodorierenden Körperpflegemitteln.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Wirkstoffe einsetzt, die
ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Estern der Dimethoxyessigsäure,
Diethoxyessigsäure, Dibutoxyessigsäure, 2-Acetoxy-2-ethoxyessigsäure,
1,3-Dioxolan-2-carbon
säure, 1,3-Dioxan-2-carbonsäure, 3,3-Dimethoxypropansäure,
3,3-Diethoxypropansäure, 4,4-Di
methoxybuttersäure, 4,4-Diethoxybuttersäure, 5,5-Dimethoxyvaleriansäure, 5,5-Diethoxyvalerian
säure, 6,6-Dimethoxycapronsäure und/oder 6,6-Diethoxycapronsäure mit Methanol, Ethanol,
Propanol-1, Propanol-2, Butanol, Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, 2-Meth
oxyethanol, Propylenglycol, Glycerin, technische Oligoglycerine, 2,2-Dihydroxymethylpropanol
und/oder 2,2-Dihydroxymethyl-3-hydroxypropanol.
3. Verwendung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Dimethoxy
essigsäuremethylester und/oder Diethoxyessigsäureethylester einsetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996137840 DE19637840A1 (de) | 1996-09-17 | 1996-09-17 | Verwendung von geminalen Dialkoxyalkansäureestern zur Herstellung von desodorierenden Körperpflegemitteln |
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Publication Number | Publication Date |
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DE1996137840 Withdrawn DE19637840A1 (de) | 1996-09-17 | 1996-09-17 | Verwendung von geminalen Dialkoxyalkansäureestern zur Herstellung von desodorierenden Körperpflegemitteln |
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- 1996-09-17 DE DE1996137840 patent/DE19637840A1/de not_active Withdrawn
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