DE19637624C2 - Fördereinrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht von einer Fördereinrichtung entsprechend
der Gattung des Anspruchs 1 aus.
Derartige Fördereinrichtungen sind als sogenannte
Kettenförderer allgemein bekannt. Kettenförderer besitzen
Tragelemente, die zu ihrem Transport mit einer umlaufenden
Förderkette verbunden sind. Förderketten haben jedoch den
Nachteil, daß sie sich nur in einer Raumrichtung umlenken
lassen. Ferner sind sie relativ teuer in der Herstellung und
verursachen ein hohes Betriebsgeräusch.
Aus der DE 34 39 260 C2 ist eine Fördereinrichtung bekannt,
an deren Tragprofilen ein räumlich flexibles Fördermittel
umläuft. Dieses Fördermittel weist eine Vielzahl von
kreuzförmigen Stützelementen auf, deren Schenkel u. a. zur
Abstützung und zur seitlichen Führung eines vom Fördermittel
transportierten Förderbandes dienen. Eine Fixierung zwischen
dem Fördermittel und dem Förderband besteht dabei nicht.
Eine derartige Fördereinrichtung eignet sich deshalb für
einen in horizontaler Ebene verlaufenden Antrieb eines
Förderbands. Vertikal-, Kurven- oder Überkopfbewegungen
lassen sich jedoch nur schwer realisieren.
Desweiteren ist aus der DE 32 35 224 C2 eine
Fördereinrichtung bekannt, die eine räumliche Umlenkung
ihrer Tragplatten ermöglicht. Hierzu greifen die Tragplatten
ineinander und sind durch kardanische Gelenke miteinander
verbundenen. Teile dieser Gelenke wirken dabei direkt mit
dem Ritzel eines Antriebsmotors zusammen, so daß diese
Fördereinrichtung kein separates Zugmittel benötigt. Die
kardanische Verbindung der Tragplatten hat den Nachteil, daß
die Gelenke relativ aufwendig und teuer sind. Der direkte
Antrieb der Tragplatten erfordert zudem im Falle eines
Verschleißes deren kompletten Austausch. Schließlich ist die
gegenseitige Bewegungsfreiheit der Tragplatten aufgrund des
Gelenks relativ eingeschränkt. Dies erlaubt nur
Umlaufbewegungen mit relativ großen Krümmungsradien.
In der DE 43 24 120 A1, der DE-AS 10 53 998 und der FR 25 54 797
sind Transporteinrichtungen mit Förderketten offenbart.
Förderketten haben den Nachteil, daß sie sich nur in einer
Raumrichtung umlenken lassen, daß sie relativ teuer in der
Herstellung sind und daß sie ein hohes Betriebsgeräusch
verursachen.
Bei der DE-OS 24 09 958 wird deshalb ein biegsames Kabel als
Zugmittel verwendet. Mit dem Kabel sind Zugelemente
kraftschlüssig verbunden. Dazu weisen die Zugelemente
jeweils einen durchgehenden Einschnitt auf. Die
kraftschlüssige Verbindung verhindert allerdings eine
Relativbeweglichkeit beider Bauelemente zueinander.
Bei dem Transportband gemäß der DE 34 33 379 A1 sind die
einzelnen Transportplatten aus Gründen der
Relativbeweglichkeit zueinander mit Abstand angeordnet. Sie
haben an ihrer Unterseite einen angeformten Antriebszahn,
durch den eine Rippe mit eingebetteter Zugarmierung
hindurchgeht. Die Verbindung zwischen Transportband und
Zugarmierung ist nicht lösbar.
Eine starre Verbindung zwischen den Tragelementen und dem
Zugmittel ist in der US 3,231,070 beschrieben. Jedes
Tragelement ist dabei zweifach mit einem Zugmittel
gekoppelt, so daß auch mit diesem Förderer lediglich
Umlenkbewegungen in nur einer Raumrichtung möglich sind.
Schließlich zeigt die DE-PS 971 130 einen Endlosförderer,
bei dem Mitnehmer mit Querstücken verbunden sind, die
wiederum an eingewebten Knoten des Antriebsseils anliegen.
Die Querstücke bestehen aus zwei miteinander verschraubten
oder vernieteten Hälften. Zwischen dem Seil und den
Querstücken besteht eine Klemmverbindung, die nicht ohne
weiteres lösbar ist und die eine Relativbeweglichkeit
zwischen Seil und Mitnehmer verhindert.
Ausgehend vom Gegenstand der letztzitierten Druckschrift
besteht die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe darin,
eine Fördereinrichtung vorzuschlagen, deren Tragelemente als
separate und voneinander unabhängig bewegliche Bauteile
ausgebildet und zudem leicht austauschbar sind.
Die erfindungsgemäße Fördereinrichtung hat den Vorteil, daß
ihre Tragelemente in allen Raumrichtungen Schwenk- bzw.
Kippbewegungen ausführen können. Diese Bewegungen erfordern
nur geringste Krümmungsradien, weil die einzelnen
Tragelemente unabhängig voneinander beweglich und
diesbezüglich in ihren Außenkonturen optimierbar sind.
Der Antrieb der Tragelemente erfolgt durch ein Zugmittel,
das mit jedem Tragelement eine einzelne Schnappverbindung
ausbildet. Diese stellt eine Fixierung zwischen dem
Zugmittel und den Tragelementen sicher, ohne dabei die
Relativbewegung zwischen den Bauteilen einzuschränken. Für
Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten ist die
Schnappverbindung jederzeit wieder lösbar. Hierzu ist kein
Werkzeug bzw. allenfalls einfaches Werkzeug notwendig. Das
Zugmittel ist zudem relativ preisgünstig herstellbar und
verursacht ein verhältnismäßig geringes Betriebsgeräusch.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Abschnitt einer
erfindungsgemäßen Fördereinrichtung in der Seitenansicht,
in Fig. 2 ist ein Schnitt durch diese Fördereinrichtung
entlang der Linie II-II nach Fig. 1 in der Vorderansicht
dargestellt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen zwei Ausbildungsvarianten der
Fördereinrichtung in der Draufsicht.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Fördereinrichtung 10
besteht aus zwei einander gegenüberliegend angeordneten
Tragschienen 11a, 11b, einer Vielzahl von angetriebenen
Tragelementen 12a, b, c und einem den Antrieb der Tragelemente
12a, b, c bildenden Zugmittel 13. Die Tragschienen 11a, 11b
verlaufen parallel zueinander und weisen zwischen sich einen
von ihren Seitenflächen begrenzten Spalt 14 auf.
Die Tragelemente 12a, b, c haben jeweils eine Tragplatte 15
auf deren Oberseite sich Werkstücke 30 beliebiger Art
anordnen lassen. Mit ihren seitlichen Randzonen liegen die
Tragelemente 12a, b, c auf den beiden Tragschienen 11a, b auf.
Der Antrieb und die Führung der Tragelemente 12a, b, c erfolgt
durch jeweils einen an ihrer Unterseite biegesteif
angeordneten Tragfuß 16. Dieser Tragfuß 16 ragt in den Spalt
14 zwischen den Tragschienen 11a, 11b hinein. Der Tragfuß 16
gliedert sich in einen Schaft 17 und eine sich daran
anschließende Kugelpfanne 18. Die Länge und das Außenmaß des
Schaftes 17 sind auf die Dicke der Tragschienen 11a, b bzw.
auf die Breite des Spaltes 14 zwischen ihnen abgestimmt. Die
Kugelpfanne 18 hat in Richtung der Transportbewegung einen
Längsschlitz 19, der sich bis über die parallel zur
Transportbewegung verlaufende Symmetrieebene der Kugelpfanne
18 hinaus erstreckt. Mittels dieser Kugelpfanne 18 bildet
jedes Tragelement 12a, b, c eine einzige Fixierung 21 mit dem
Zugmittel 13 aus. Die Fixierung 21 erlaubt dennoch eine
Relativbewegung zwischen dem Tragelement 12a, b, c und dem
Zugmittel 13. Das unterhalb der Tragschienen 11a, b längs
verlaufende Zugmittel 13 hat hierzu kugelförmige Mitnehmer
20. Diese bestehen aus einem reibungsvermindernden,
verschleißfesten Kunststoff und wirken mit den Kugelpfannen
18 in einer Schnappverbindung zusammen. Die Fixierung 21
läßt sich jederzeit wieder trennen. Die Mitnehmer 20 des
Zugmittels 13 sind durch einen flexiblen Mittelstrang 22, an
den sie konzentrisch angespritzt sind, untereinander
gekoppelt. Der Mittelstrang 22 wird von einem Stahlseil
gebildet und ist an seinem Umfang von einem, vorzugsweise
aus einem Gewebematerial bestehenden Mantel 24 umschlossen.
Nicht dargestellt ist, daß das Zugmittel 13 von einer mit
einem Antriebsmotor zusammenwirkenden Antriebsscheibe, an
deren Umfang eine umlaufende Nut sowie mehrere der Kugelform
der Mitnehmer 20 entsprechende Ausnehmungen angeformt sind,
in eine Umlaufbewegung versetzt wird. Über die Fixierung 21
zwischen dem Zugmittel 13 und den Tragelementen 12a, b, c
erfolgt deren Transport. Aufgrund der als Schnappverbindung
ausgebildeten Fixierung 21 ist dabei eine räumliche Kipp-
bzw. Schwenkbewegung der Tragelemente 12a, b, c möglich. Diese
räumlichen Bewegungen können mit Hilfe der Ausbildung der
Tragplatten 14 auf verhältnismäßig engen Krümmungsradien
ablaufen.
Fig. 3 zeigt dazu eine Abwandlung mehrerer
ineinandergreifender Tragplatten 15a, b, c in der Draufsicht.
Die Tragplatten 15a, b, c sind jeweils schuppenförmig
ausgebildet und besitzen an ihrem in Transportrichtung R
liegenden Anfang einen kreissegmentförmigen Fortsatz 25 und
an ihrem entgegengesetzt liegenden Ende eine
korrespondierende Ausnehmung 26. Benachbarte Tragplatten
15a, b, c fügen sich somit bündig aneinander und bilden
dadurch eine durchgehende Tragplattenfläche aus. Der Fig. 3
ist desweiteren entnehmbar, wie sich die einzelnen
Tragplatten 15a, b, c in einer Schwenkbewegung relativ
zueinander bewegen, ohne daß zwischen ihnen ein größerer
Spalt entsteht. Die exemplarisch in einer Richtung
dargestellte Schwenkbewegungung erfolgt im dargestellten
Fall in der Ebene der Transportrichtung. Die Fixierung 21
würde insbesondere auch eine aus der Zeichenebene heraus
bzw. eine in diese hinein verlaufende Richtungsänderung
erlauben.
Eine zweite Abwandlung von Tragplatten 15d, e, f zeigt
Fig. 4. Diese Tragplatten 15d, e, f sind kreisförmig
ausgebildet und berühren sich nahezu ohne Spalt. Die
Kreisform erlaubt bei relativ großen Tragplattenflächen eine
Umlenkung der Tragplatten 15d, e, f um bis zu 180 Grad auf
geringstem Raum. Der kleinste hierbei mögliche
Krümmungsradius der Umlenkung ist hauptsächlich vom
Durchmesser der Tragplatten 15d, e, f abhängig.
Zu ergänzen bleibt, daß statt den im Ausführungsbeispiel
verwendeten Tragschienen 11a, b auch räumlich ausgebildete
Tragprofile, die an wenigstens einer ihrer Außenflanken eine
in Längsrichtung verlaufende hinterschnittene Nut mit einer
nach außen reichenden Öffnung aufweisen, einsetzbar sind.
Ebenso vorstellbar ist es, daß die Fördereinrichtung 10 zur
Führung und Abstützung der Tragelemente 12a, b, c nur ein
einzelnes Tragprofil aufweist.
Desweiteren kann die beschriebene Kugelpfanne 18 am Tragfuß
16 beispielsweise eine von wenigstens drei bogenförmig
gekrümmten Radialstegen gebildete Ausbildung haben.
Claims (7)
1. Fördereinrichtung (10), insbesondere zum Transportieren
von Werkstücken (30) in einer Fertigungsstraße, mit
wenigstens einem Tragprofil (11), entlang dem eine Vielzahl
von Tragelementen (12), die von wenigstens einem Zugmittel
(13) angetrieben werden und die zu ihrer Führung bzw. zu
ihrer Abstützung zumindest teilweise auf dem Tragprofil (11)
aufliegen, eine Umlaufbewegung ausführen, wobei am Zugmittel
(13) in regelmäßigen Abständen Mitnehmer (20) befestigt
sind, die in Aufnahmen (18) an den Tragelementen (12)
formschlüssig eingreifen und die eine schwenkbare Verbindung
zwischen den Tragelementen (12) und dem Zugmittel (13)
ausbilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (20)
des Zugmittels (13) kugelförmig und die Aufnahmen (18) der
Tragelemente (12) in Form von Kugelpfannen ausgebildet sind,
und daß jeweils eine der Aufnahmen (18) mit jeweils einem
der Mitnehmer (20) durch eine Schnappverbindung lösbar
verbunden ist, die eine räumlich schwenk- und kippbare
Bewegung der Tragelemente (12) relativ zueinander bzw.
relativ zum Zugmittel (13) ermöglicht.
2. Fördereinrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugmittel (13) einen flexiblen
Mittelstrang (32) aufweist, an dem die kugelförmig
ausgebildeten Mitnehmer (20) konzentrisch angeordnet sind.
3. Fördereinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die kugelförmig ausgebildeten
Mitnehmer (20) aus Kunststoff bestehen und einstückig an den
flexiblen Mittelstrang (22) des Zugmittels (13) angespritzt
sind.
4. Fördereinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Mittelstrang (22)
des Zugmittels (13) von einem Stahlseil gebildet wird, das
eine Ummantelung, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial,
aufweist.
5. Fördereinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragelemente (12)
aneinandergrenzen und jeweils eine schuppenförmige
Tragplatte (15) aufweisen.
6. Fördereinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tragelemente (12)
aneinandergrenzen und eine kreisförmige Tragplatte (15)
aufweisen.
7. Fördereinrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (18) der
Tragelemente (12) von wenigstens drei bogenförmig gekrümmten
Stegen gebildet wird.
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