DE19637603A1 - Airbagsystem mit mehreren Luftsäcken und nur einem Gasgenerator - Google Patents
Airbagsystem mit mehreren Luftsäcken und nur einem GasgeneratorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Airbagsystem mit mindestens zwei
Luftsäcken.
Ein heute übliches Element für den passiven Aufprallschutz für eine auf einem
Fahrzeugsitz eines Fahrzeugs sitzenden Person ist ein oder mehrere Airbags
oder Gassäcke. Ein zwei Luftsäcke umfassendes Airbagsystem ist
beispielsweise bekannt aus der EP 0 565 501 A1, welches in einer
Ausführungsform aus einem dem Thoraxbereich einer auf dem Fahrzeugsitz
sitzenden Person zugeordneten Airbag und einem dem Kopfbereich
zugeordneten Airbag besteht. Jedem Airbag ist separat ein Gasgenerator
zugeordnet, der auf ein jeweiliges Auslösesignal hin schlagartig Gas in den ihm
zugeordneten Airbag leitet.
Der mit diesem bekannten System zu betreibende apparative Aufbau sowie der
Montageaufwand ist relativ hoch. Die dadurch entstehenden Kosten tragen
ihren Teil dazu bei, daß Airbagsysteme, die beispielsweise über einen den
Kopfbereich des Fahrzeuginsassen sowie den Thoraxbereich schützenden,
weiteren Airbag verfügen, noch nicht sehr verbreitet sind und im wesentlichen
nur in Automobilen ab der oberen Mittelklasse anzutreffen sind.
Vor diesem Hintergrund ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Airbagsystem mit wenigstens zwei jeweils einen Luftsack aufweisenden
Airbageinheiten so weiter zu entwickeln, daß der apparative Aufbau und der
Montageaufwand gegenüber den bisherigen Systemen mit wenigstens zwei
Luftsäcken deutlich reduziert wird, so daß das System vermehrt in
Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommen kann, und dies auch in Kraftfahrzeugen
unterhalb der oberen Mittelklasse.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das erfindungsgemäße Airbagsystem, das
wenigstens zwei jeweils einen Luftsack aufweisende Airbageinheiten und einen
Gasgenerator aufweist, wobei die wenigstens zwei Luftsäcke und der
Gasgenerator mittels Gasdruckleitungen strömungstechnisch miteinander
verbunden sind und eine selbständig handhabbare Montageeinheit bilden.
Der apparative Aufwand dieses Systems gegenüber herkömmlichen Systemen
wird durch die Verwendung von nur wenigstens einem Gasgenerator reduziert.
Stets ist bei dem erfindungsgemäßen System wenigstens ein Gasgenerator
weniger vorhanden als Luftsäcke. Der Montageaufwand wird dadurch
reduziert, daß die wenigstens zwei Luftsäcke untereinander mit einer
Gasdruckleitung verbunden sind. Vorzugsweise ist die Gasdruckleitung eine
starre Leitung, so daß das Airbagsystem für jeden beliebigen Fahrzeugtyp
vormontiert ausgeliefert und als Einheit dann in das Kraftfahrzeug eingebaut
werden kann. Aufwendige Justierarbeiten o. ä. entfallen mit diesem System.
Der Monteur braucht nur die Einheit in entsprechende Aussparungen,
beispielsweise in der Kraftfahrzeuglehne, zu setzen und zu verankern. Die
Kosten des Systems liegen aufgrund des apparativen Minderaufwands und der
einfacheren Montage deutlich unterhalb jener der herkömmlichen Systeme.
Es ist bekannt, daß die Fahrgastzelle, beispielsweise im Thorax- und
Kopfbereich eines Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall eines anderen
Fahrzeugs zeitlich unterschiedlich reagieren aufgrund der in die Fahrgastzelle
eindringenden Struktur des anderen Fahrzeuges. So ist der Raum im
Thoraxbereich aufgrund der meist zuerst in die Fahrgastzelle drängenden
Stoßstange des anderen Fahrzeuges schneller zusammengedrängt als im
Kopfbereich, so daß entsprechend der Airbag, beispielsweise für den
Thoraxbereich nach kurzer Zeit auf die volle Größe aufgeblasen sein muß,
wohingegen es für den Kopfbereich genügt, wenn der Kopfairbag etwas später
auf volle Größe aufgeblasen ist, um eine dämpfende Funktion auszuüben.
Diese zeitlichen Bedingungen der Befüllung der Luftsäcke mit Gas werden
gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Airbagsystems
dadurch erreicht, daß die Strömungswiderstände der Gasdruckleitungen
entsprechend voreingestellt sind. Es ist bereits an der montagefertigen Einheit
durch die Wahl der entsprechenden Strömungsdurchmesser vorgegeben, wie
das System nach Zündung des Gasgenerators reagiert. So wird beispielsweise
der Strömungswiderstand einer Gasdruckleitung zwischen einem dem
Kopfbereich zugeordneten Luftsack und einem dem Thoraxbereich
zugeordneten Luftsack so voreingestellt sein, daß zunächst der Thorax-Luftsack
mit Gas gefüllt wird, wohingegen der Kopf-Airbag mit einer gewissen
zeitlichen Verzögerung aufgeblasen wird. Die zeitlichen Vorgaben sind
standardisierbar und allein durch die konkrete konstruktive Ausgestaltung der
Einheit festlegbar.
Mit Vorteil kann das erfindungsgemäße Airbagsystem auch so ausgebildet
werden, daß wenigstens einer der wenigstens zwei Luftsäcke über zwei
Kammern verfügt, die untereinander strömungstechnisch in Verbindung stehen.
Beispielsweise wird hierbei daran gedacht, daß der eine Luftsack eine
Kammer, welche dem Kopfbereich des Kraftfahrzeuginsassen zugeordnet ist,
sowie eine weitere Kammer aufweist, welche dem Thoraxbereich der Person
zugeordnet ist. Der zweite separate Luftsack könnte beispielsweise dem
Innenbereich des Fahrzeugs zugeordnet sein, um eine Interaktion zwischen
Fahrer und Beifahrer zu vermeiden. In diesem Beispiel würde von dem
Gasgenerator eine Druckleitung zu dem zweikammerigen Luftsack und eine
Druckleitung zu einem Interaktionsairbag verlaufen oder - wenn der
Gasgenerator einem Airbag direkt zugeordnet ist - nur eine Druckleitung hin
zu dem anderen Airbag.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels gemäß der
Zeichnungsfiguren näher erläutert. Hierbei zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch ein Kraftfährzeug von vorne,
welcher eine auf einem Sitz sitzenden Person zeigt,
Fig. 2 die Ansicht aus Fig. 1 von rechts, und
Fig. 3 schematisch die erfindungsgemäße Airbageinheit.
Fig. 1 zeigt eine auf einem Kraftfahrzeugsitz 2 sitzende Person. In den Sitz 2
integriert eingebaut ist das Airbagsystem 1. Dieses besteht vorliegend aus
zwei Airbageinheiten 6 und 7. Die Airbageinheit 6 ist vorliegend dem
Kopfbereich der Person 3 und die Airbageinheit 7 dem Thoraxbereich der
Person zugeordnet.
Das System verfügt vorwiegend also über zwei Luftsäcke, denen jedoch nur
ein Gasgenerator 4 zugeordnet ist, welcher sie schlagartig auf ein
Aufforderungssignal hin mit Gas befüllen soll.
Vorliegend ist der Gasgenerator direkt an der Thorax-Airbageinheit 7
angeordnet, so daß es hier nur einer Druckleitung 5 bedarf, um die
Verbindung zwischen dem Gasgenerator 4 und der Airbageinheit 6
herzustellen.
Fig. 3 veranschaulicht die montagefreundliche handhabbare Einheit des
Airbagsystems 1. Bei einer starren Gasdruckleitung 5 zwischen den
Airbageinheiten 6 und 7 kann die Lage beider Airbageinheiten vom
Herstellerwerk her voreingestellt sein. Die Einheit kann sodann in
entsprechend ausgebildete Kraftfahrzeugsitze 2 mit entsprechenden
Ausnehmungen einfach eingesetzt und dort fixiert werden.
Claims (4)
1. Airbagsystem (1), welches wenigstens zwei jeweils einen Luftsack
aufweisende Airbageinheiten (6, 7), die zum Schutz unterschiedlicher
Körperregionen einer auf dem Kraftfährzeugsitz (2), welchem das
System zugeordnet ist, sitzenden Person (3) angeordnet sind, und
wenigstens einen Gasgenerator (4) aufweist, der auf ein
Aufforderungssignal hin schlagartig Gas in die Luftsäcke leitet, wobei
die wenigstens zwei Luftsäcke und der Gasgenerator (4) mittels
Gasdruckleitungen (5) strömungstechnisch miteinander verbunden sind
und eine selbständig handhabbare Montageeinheit bildet.
2. Airbagsystem nach Anspruch 1, bei dem die zeitliche Abfolge der
Befüllung der Luftsäcke mit Gas durch Änderung der
Strömungswiderstände der Gasdruckleitungen (5) vorgebbar ist.
3. Airbagsystem nach Anspruch 2, wobei eine Airbageinheit (6) dem
Kopfbereich und eine Airbageinheit (7) dem Thoraxbereich der Person
(3) zugeordnet ist, bei dem die Strömungswiderstände der
Gasdruckleitungen (5) so eingestellt sind, daß bei Aktivierung des
Gasgenerators (4) der Luftsack der Airbageinheit (7) für den
Thoraxbereich früher gefüllt ist als der Luftsack der Airbageinheit (6)
für den Kopfbereich.
4. Airbagsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem ein Luftsack
über zwei Kammern verfügt, die untereinander strömungstechnisch
miteinander in Verbindung stehen.
Priority Applications (2)
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ID=7805713
Family Applications (1)
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Also Published As
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