DE19637357C1 - Vorrichtung zum Schutz vor elektromagnetischer Störstrahlung - Google Patents
Vorrichtung zum Schutz vor elektromagnetischer StörstrahlungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektronische Baugruppe mit einer mit elektro
nischen Bauelementen realisierten Schaltung, insbesondere eine elektro
nische Auslöseschaltung von Insassenschutzsystemen in Kraftfahrzeugen.
Insbesondere bei elektronischen Steuergeräten für Insassenschutzvor
richtungen in Kraftfahrzeugen wird eine hohe elektromagnetische Stör
festigkeit (EMS) gefordert, damit keine Fehlauslösung durch elektro
magnetische Strahlung (EMR: electromagnetic radiation) auftritt. Bekannt
ist, daß von einer Störung durch elektromagnetische Strahlung vorrangig
der analog arbeitende Schaltungsteil (Sensoren, Meßsignalverarbeitung)
betroffen ist und weniger der digital arbeitende Schaltungsteil
(Steuereinheit, Mikroprozessor). Das kann dazu führen, daß beispielsweise
eine ordnungsgemäß arbeitende Steuereinheit die verfälschten Signale von
gestörten Sensoren verarbeitet und demzufolge eine Fehlauslösung veran
laßt weil eine Unterscheidung zwischen verfälschten und tatsächlichen
Analogsignalen nicht möglich ist.
Bisher wurde bei elektronischen Baugruppen eine hohe elektromagnetische
Störfestigkeit durch die Verwendung von Metallgehäusen erreicht. Auf
grund vermehrter Forderungen nach Gewichtseinsparungen werden jedoch
mehr und mehr Gehäuse aus Kunststoff verwendet, die normalerweise kei
nen Schutz gegen elektromagnetische Strahlung darstellen.
Man versucht diesen Nachteil zu umgehen, indem beispielsweise Metall
folien auf die Innen- oder Außenseite der Kunststoffgehäuse geklebt
werden oder indem dem Kunststoff elektrisch leitende Partikel aus Metall
oder Kohlenstoff beigemischt werden oder der Kunststoff mit Metall be
dampft wird. Nachteilig hierbei ist, daß der Gewichtsvorteil von Kunststoff
gehäusen gegenüber Metallgehäusen teilweise wieder verloren geht, und
daß aufgeklebte Metallfolie oder dem Kunststoff beigemengte leitfähige
Partikel die Herstellkosten merklich erhöhen.
Weitere Anregungen zur Lösung dieses Problems sind dem Stand der
Technik nicht entnehmbar. Aus der deutschen Patentschrift DE 37 42 397 C1
ist lediglich ein Netzanalysegerät zur Indikation, Analyse, Registrierung,
Speicherung und Meldung von elektromagnetischen Störfällen bekannt.
Dieses Netzanalysegerät, das in einem direkt in die Steckdose einsteckbaren
Gehäuse untergebracht ist und elektromagnetische Störfälle auf optische,
akustische oder andere Weise anzeigt, weist eine Eingangsschaltung auf, die
die elektrischen Störsignale oder Störimpulse in elektrisch besser verwert
bare Größen umsetzt.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine einfache Vorrichtung anzu
geben, die eine Fehlauslösung aufgrund elektromagnetischer Störstrahlung
vermeidet.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine elektronische Baugruppe mit einer
mit elektronischen Bauelementen realisierten Schaltung, insbesondere eine
elektronische Auslöseschaltung von Insassenschutzsystemen in Kraftfahr
zeugen, bei der zur Detektion von elektromagnetischer Störstrahlung eine
Leiterschleife auf einem Träger angeordnet und ganz oder teilweise um auf
diesem Träger angeordnete elektronische Bauelemente der Baugruppe ge
führt ist, und zur Auswertung der an der Leiterschleife auftretenden Span
nung diese Leiterschleife an eine als Auswerteschaltung ausgebildete wei
tere Schaltung angeschlossen ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Die Vorteile der Erfindung liegen darin, daß zum Schutz gegen elektro
magnetische Störstrahlung keine teuren Abschirmmaßnahmen in Form von
Gehäuseauskleidungen, metallenen oder metallbedampften Gehäusen oder
Abschirmblechen notwendig sind, da kein vorhalt an Schutzmaßnahmen
getroffen werden muß.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend ausführlich erläu
tert und anhand der Figuren dargestellt.
Es zeigen
Fig. 1 eine Platine mit zwei parallelen, umlaufenden Leitbahnen und einer
Auswerteschaltung,
Fig. 2 die Auswerteschaltung nach Fig. 1.
Die Fig. 1 zeigt einen zu einer Baugruppe 9 gehörenden Träger in Form
einer Platine 1 mit einem Anschlußbereich 4, auf der zwei parallele und
miteinander verbundene Leitbahnen 2a und 2b angeordnet sind und eine
Antenne in Form einer Leiterschleife 3 bilden. Die Leiterschleife 3 verläuft
vorzugsweise am Rand der Platine 1 und weist einen Abstand zum
Anschlußbereich 4 auf, um nicht von der dort auftretenden, schwachen
elektromagnetischen Strahlung beeinflußt zu werden. Eine in den Leit
bahnen 2a und 2b aufgrund der elektromagnetischen Strahlung erzeugte
Spannung UEMR wird einer Auswerteschaltung 5 zugeführt.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Auswerteschaltung 5
dargestellt. Die Leitbahn 2a der Leiterschleife 3 ist mit dem Bezugspotential
der Auswerteschaltung 5 verbunden, die Leitbahn 2b mit einem ohmschen
Widerstand R1. Der zweite Anschluß des Widerstands R1 ist mit der Anode
einer Diode D1 verbunden. Zwischen der Kathode der Diode D1 und dem
Bezugspotential sind ein Kondensator C1 und ein ohmscher Widerstand R2
angeordnet. Weiterhin ist die Kathode der Diode D1 mit dem nichtinver
tierenden Eingang eines Operationsverstärkers OP verbunden. Es ist auch
möglich, Anode und Kathode der Diode D1 zu vertauschen.
Zwischen dem Bezugspotential und einer Spannungsquelle 6 von beispiels
weise 5 V ist ein Potentiometer R3 angeordnet, dessen Abgriff dem inver
tierenden Eingang des Operationsverstärkers OP eine Referenzspannung
Uref zuführt. Der Ausgang 7 des Operationsverstärkers OP bildet gleichzeitig
den Ausgang der Auswerteschaltung 5.
Befindet sich die Baugruppe 9 im Bereich einer elektromagnetischen Stör
strahlung, wird in der Leiterschleife 3 eine Spannung UEMR induziert, die
mittels der Leitbahn 2b der Auswerteschaltung 5 zugeführt wird. Die
Ansprechschwelle der Auswerteschaltung 5 gegenüber einer bestimmten
Feldstärke bzw. der dadurch in der Leiterschleife 3 induzierten Spannung
UEMR kann mittels des Widerstandes R1 und des Potentiometers R3 einge
stellt werden. Mittels des Kondensators C1 und des Widerstandes R2 kann
eine gewünschte Verzögerungszeit gegenüber dem Auftreten einer
bestimmten Feldstärke eingestellt werden.
Beim Erreichen der eingestellten Schwelle und nach der eingestellten
Verzögerungszeit wird dem Ausgang 7 ein Signal zugeführt, das zum
Beispiel einen Mikroprozessor als nachgeschaltete Steuerschaltung dazu
veranlaßt, von einer Betriebsart "Normalbetrieb" in eine Betriebsart "Stand-
by" zu verzweigen und solange darin zu verbleiben, bis die Feldstärke der
elektromagnetischen Störstrahlung bzw. die dadurch induzierte Spannung
UEMR wieder abgenommen hat und ein ungestörter Betrieb der Steuerschal
tung möglich ist. Sinkt die Feldstärke wieder ab, wird das Signal aus Ausgang
7 wieder zurückgenommen, was den Mikroprozessor veranlaßt, die
Betriebsart "Stand-by" zu verlassen, gegebenenfalls fehlerhafte Meßwerte zu
ignorieren und neue Anfangswerte aus einem Festwertspeicher zu laden.
Danach kann die weitere Verarbeitung von Meßsignalen fortgesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Schutz vor elektromagnetischer
Störstrahlung mit hoher Feldstärke eignet sich insbesondere zum Einsatz in
Verbindung mit einer Insassenschutzvorrichtung in einem Kraftfahrzeug, wo
häufig die Gefahr besteht, daß durch hohe Feldstärken eine Fehlauslösung
der Insassenschutzvorrichtungen erfolgt.
Claims (8)
1. Elektronische Baugruppe mit einer mit elektronischen Bauelementen (8)
realisierten Schaltung, insbesondere eine elektronische Auslöseschaltung
von Insassenschutzsystemen in Kraftfahrzeugen, bei der zur Detektion von
elektromagnetischer Störstrahlung eine Leiterschleife (3) auf einem Träger
angeordnet und ganz oder teilweise um auf diesem Träger (1) angeordnete
elektronische Bauelemente (8) der Baugruppe (9) geführt ist, und zur
Auswertung der an der Leiterschleife (3) auftretenden Spannung (UEMR) diese
Leiterschleife (3) an eine als Auswerteschaltung (5) ausgebildete weitere
Schaltung angeschlossen ist.
2. Elektronische Baugruppe nach Anspruch 1, bei der die Leiterschleife (3) im
wesentlichen entlang des Randes des Trägers (1) geführt ist.
3. Elektronische Baugruppe nach Anspruch 2, bei der die Leiterschleife (3)
aus zwei parallel geführten, auf dem Träger (1) angeordneten Leitbahnen
(2a, 2b) besteht.
4. Elektronische Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die
Auswerteschaltung (5) Mittel (OP, R1, R3) zum Vergleich der an der Leiter
schleife (3) auftretenden Spannung (UEMR) mit einer Referenzspannung (Uref)
aufweist.
5. Elektronische Baugruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei
der der Auswerteschaltung (5) eine Steuerschaltung, insbesondere ein
Mikroprozessor nachgeschaltet ist.
6. Elektronische Baugruppe nach Anspruch 5, bei der die Steuerschaltung
dieser elektronischen Baugruppe (9) zugeordnet ist.
7. Elektronische Baugruppe nach Anspruch 5, bei der die Steuerschaltung
außerhalb der elektronischen Baugruppe (9) angeordnet ist.
8. Elektronische Baugruppe nach einem der Ansprüche 4 bis 7, wobei die
elektronische Baugruppe (9) in eine erste Betriebsart "Normalbetrieb" und in
eine zweite Betriebsart "Stand-by" steuerbar ist, und bei der die Steuerschal
tung Mittel aufweist, die bei Auftreten einer über der Referenzspannung
(Uref) liegenden Spannung (UEMR) an der Leiterschleife (3) die elektronische
Baugruppe (9) in die Betriebsart "Stand-by" steuert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996137357 DE19637357C1 (de) | 1996-09-13 | 1996-09-13 | Vorrichtung zum Schutz vor elektromagnetischer Störstrahlung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996137357 DE19637357C1 (de) | 1996-09-13 | 1996-09-13 | Vorrichtung zum Schutz vor elektromagnetischer Störstrahlung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19637357C1 true DE19637357C1 (de) | 1998-05-20 |
Family
ID=7805554
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996137357 Expired - Fee Related DE19637357C1 (de) | 1996-09-13 | 1996-09-13 | Vorrichtung zum Schutz vor elektromagnetischer Störstrahlung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19637357C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1318623A2 (de) * | 2001-12-05 | 2003-06-11 | ATMEL Germany GmbH | Verfahren zur Gewinnung einer Feldstärkeinformation |
WO2006024580A1 (de) * | 2004-09-03 | 2006-03-09 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren und einrichtung für die unterdrückung von störsignalen |
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-
1996
- 1996-09-13 DE DE1996137357 patent/DE19637357C1/de not_active Expired - Fee Related
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