DE19637116A1 - Rotorlager mit Ölspalt zur Schwingungsdämpfung - Google Patents
Rotorlager mit Ölspalt zur SchwingungsdämpfungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur schwingungsdämpfenden Lagerung eines Rotors
der über ein Rotorlager, einen das Rotorlager umfassenden ringförmigen, achskonzentrischen
Lagerträger und über Federelemente in einem Statorteil gelagert ist, wobei zwischen dem Sta
torteil und dem Lagerträger ein druckbeaufschlagbarer Ölspalt ausgebildet ist, der von axial
voneinander beabstandeten Dichtringen begrenzt und abgedichtet wird und statorseitig eine
Ölzuführbohrung vorgesehen ist, die axial zwischen den Dichtringen in den Ölspalt mündet,
wobei das Öl über Ölablaufbohrungen im Bereich der Dichtringe abfließt.
Eine solche
Vorrichtung ist in der US-PS 3,456,992 offenbart.
Schnell laufende Rotoren, die in einem Statorteil von einem Rotorlager gelagert werden, sind
beispielsweise in Turbostrahltriebwerken anzutreffen. Während des Betriebes des Triebwerkes
kann die Drehzahl des Rotors von niedrigen Drehzahlen bis zu 20.000 Umdrehungen pro
Minute variieren. Aufgrund fertigungsbedingter Unwuchten des Rotors führt die Achse des
Rotors von der Idealachse abweichende, schwingende Bewegungen aus. Ein Extremwert kann
die Schwingungsamplitude erreichen, wenn der Rotor sich der Resonanzdrehzahl nähert. Um
dies zu vermeiden, muß versucht werden, die Resonanzdrehzahl aus dem Bereich der Betriebs
drehzahl fernzuhalten.
Da die Resonanzdrehzahl von der Steifigkeit der Rotorlagerung abhängig ist, kann über Varia
tion der Steifigkeit Einfluß auf die Resonanzdrehzahl genommen werden. So ist aus der
eingangs erwähnten US-PS bekannt, den Lagerträger federelastisch am Stator aufzuhängen,
und zwischen Stator und Rotorträger einen schwingungsdämpfenden Ölspalt vorzusehen. Über
entsprechende Ölzuführungen und -abführungen bildet sich ein Ölquetschfilm im Spalt aus,
der im Zusammenwirken mit dein Federkäfig als Feder-Dämpfungssystem der Umwucht
entgegenwirkt und einen sicheren Abstand zwischen der Eigenfrequenz und auch den Ober
schwingungen des rotierenden Systems gegenüber der Betriebsfrequenz gewährleistet.
Wesentlich für die Funktion des Ölquetschfilmes ist ein gewisser Druckverlauf sowie Öldurch
fluß in dem Ölspalt. Bei der US-PS 3,456,992 wird der Ölspalt durch zwei axial voneinander
beabstandete, in Ringnuten sitzende Dichtungen begrenzt und abgedichtet, wobei über in den
Ringnuten ausgebildete Ölleitungen das über eine zentrale Ölleitung zugeführte Öl ungehin
dert abgeleitet wird. Da der Öldruck nur zuführseitig über ein Ventil eingestellt wird, ist eine
große axiale Baulänge erforderlich um einen starken Druckabfall an den Rändern des Öl
quetschfilmes entgegenzuwirken. Ein weiterer Nachteil ist daran zu sehen, die Ölzuführ- Öl
ablaufbohrungen auf gleicher Umfangsposition liegen, so daß kein gleichmäßig über den
Umfang verteilter Ölaustausch im Ölspalt möglich ist.
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung anzuge
ben, bei der eine Schwingungsdämpfung bei geringer Baulänge und gleichmäßigem Ölaus
tausch im Ölspalt gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspru
ches 1 gelöst.
Von Bedeutung ist dabei, daß die Drosselwirkung der Verengungen in den Ölablaufbohrungen
gegenüber dem Zulaufquerschnitt dominierend ist, so daß der Druckabfall am Ölspalt in axia
ler Richtung reduziert und auch bestimmbar ist. Letztlich wird über den gewährten Öldurch
fluß auch eine thermische Trennung zwischen dem Rotor und dem Stator gewährleistet. Um
den gesamten Ölspalt in seiner axialen Ausdehnung optimal auszunutzen sind die Ölablauf
bohrungen an den axialen Enden des Spaltes, also im Bereich der Dichtringe beispielsweise im
Dichtring selbst oder in der Ringnut ausgebildet. Die Ausführung in der Ringnut hat den Vor
teil einer gleichmäßigeren Öldruckverteilung im Spalt, während Öffnungen in den Dichtringen
einfacher zu fertigen wären.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der
Patentansprüche 2 bis 10.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
beigefügte Zeichnung erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt einer Rotor-Stator-Anordnung eines Gasturbinen
triebwerkes und
Fig. 2 die Detailansicht A einer Ringnut mit Ölablaufbohrung gemäß Fig. 1.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Abschnitt handelt es sich um eine Rotor-Stator-Anordnung eines
nicht weiter dargestellten Gasturbinentriebwerkes, bei der eine Rotorwelle 1 die Hochdruck
turbine mit dem Hochdruckverdichter verbindet. Die Rotorwelle 1 ist über ein als Wälzlager
ausgeführtes Rotorlager 2 und über einen Lagerträger 3 in einem Statorteil 4 drehbeweglich
gelagert.
Zur Schwingungsdämpfung und zur Manipulation der Resonanzdrehzahl der Rotor-Stator-
Anordnung ist die Rotorwelle 1 federelastisch und schwingungsdämpfend im Statorteil 4
gelagert. Hierzu sitzt das Rotorlager 2 mit seinem Außenring 5 in einem zylindrischen Ab
schnitt des buchsenartigen Lagerträgers 3, welcher wiederum mit seinem axial vom Rotorlager
2 beabstandeten Ende über mehrere als Stäbe ausgebildete Federelemente 6 an dem flansch
artigen Ende des Statorteils 4 achszentrierend befestigt ist. Eine Vielzahl von Federelementen
6 umgeben die Rotorwelle 1 konzentrisch und legen somit den Lagerträger 3 federelastisch im
Statorteil 4 fest. Aufgrund des käfigartigen Aussehens wird diese federelastische Verbindung
auch "squirrel cage" genannt.
Axial beabstandet von den Federelementen 5 ist der Lagerträger 3 in einem hohlzylindrischen
Abschnitt des Statorteils 4 angeordnet, und bildet mit diesem über den Umfang der Mantel
fläche des Lagerträgers 3 hinweg mit der Länge L einen öldruckbeaufschlagten Ölspalt 6 aus.
Dessen radiale Weite beträgt zwischen 150 und 250 µm. Der im Betrieb sich ausbildende
Ölfilm im Ölspalt 6 bewirkt zum einen eine Schwingungsdämpfung der Rotorwelle 1 und zum
anderen eine Verschiebung der Resonanzdrehzahl aus dem Bereich der Betriebsdrehzahl hin
aus. Hinzu kommt eine thermische Trennung zwischen Rotor 1 und dem Statorteil 4, da über
eine Ölzuführbohrung 7 und über Ölablaufbohrungen 8a und 8b ein ständiger Öldurchsatz
aufrechterhalten wird. Die axiale Länge 1 wird durch zwei voneinander beabstandete, in Ring
nuten 9 sitzende Dichtringe 10 definiert. Die beiden Dichtringe 10 dichten den Ölspalt 6 ab, in
dem die kolbenringartigen Dichtringe 10 am Statorteil 4 einerseits dichtend anliegen und zum
anderen an der radial erstreckenden Schulter 11 der Ringnut 9 anliegen. Die über dem Umfang
des Lagerträgers 3 ausgebildeten Ringnuten 9 sind an ihrem radial innen liegenden Grund
jeweils mit einer Ölablaufbohrung 8a bzw. 8b versehen.
Zulaufseitig erfolgt die Ölversorgung über die auf halber Länge zwischen den Ringnuten 9 in
den Ölspalt 6 mündende Ölzuführbohrung 7. Der Mündung 12 der Ölzuführbohrung 7 liegt
eine am Lagerträger 3 ausgebildete Umfangsnut 13 gegenüber, so daß ausgehend von der
Ölzuführbohrung 7 das Öl über den gesamten Umfang des Ölspalts 6 transportiert werden
kann. Der Vorteil der mittigen Anordnung der Ölzuführbohrung 7 liegt darin, daß sich im
Ölspalt 6 eine gleichmäßige, fast konstante statische Druckverteilung zu beiden Seiten der
Ölzuführbohrung 7 einstellt. Sollte aus auslegungsbestimmten Gründen im Hinblick auf die
dynamische Druckverteilung eine asymmetrische Druckverteilung gewollt sein, so kann auch
eine außermittige Anordnung der Ölzuführbohrung 7 zweckmäßig sein, so daß beispielsweise
einer exzentrischen Lage des Rotors 1 entgegengewirkt werden kann. Die der zeichnerischen
Einfachheit halber auf gleichem Umfangsabschnitt dargestellten Ölzuführ- und Ölablaufboh
rungen 7 bzw. 8 sind tatsächlich derart angeordnet, daß die Ölablaufbohrungen 8a und 8b der
Ölzuführbohrung 7 diametral gegenüber liegend ausgebildet sind, so daß ein Umfangsabstand
von 180° vorliegt. Hierdurch wird gewährleistet, daß sich über den gesamten Umfang und über
die volle axiale Länge ein möglichst gleichmäßiger Ölfilm ausbilden kann.
Bestimmend für den Öldurchsatz im Ölspalt 7 und somit für dessen Dämpfungswirkung ist die
Ausbildung von Verengungen 14b,c in den Ölablaufbohrungen 8a und 8b. Zusätzlich ist auch
eine Verengung 14a in der Ölzulaufbohrung 7 vorgesehen, so daß im Falle einer Undichtigkeit
im Ölspalt 6 die Leckage begrenzt bleibt. Die Verengungen 14a,b,c sind dabei in ihrer Länge
und ihrem Strömungsquerschnitt bzw. dessen repräsentativer Durchmesser dA bzw. dE derart
aufeinander abgestimmt, daß die Ölablaufbohrungen 8a und 8b als Drossel wirken. Dabei
beträgt der Durchmesse dA in der Verengung 14a das √3-fache der Verengungen 14b,c in den
Ölablaufbohrungen 8a bzw. 8b. Bei der Auslegung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
durch Variation der Verengungen 14b und 14c die Öldurchflußmenge festgelegt werden, so
daß bei gleichbleibender Dämpfung die Einbaulänge l oder aber bei gleichbleibender Einbau
länge l verschiedene Dämpfungsgrade realisiert werden können. Um eine präzise Festlegung
von Dämpfung und Durchflußmenge zu gewährleisten münden die Bohrungen 7, 8a und 8b mit
ihren Verengungen 14a,b,c unmittelbar in dem Ölspalt 6 bzw. in die Ringnuten 9. Desweiteren
ist die Verengungslänge lE der Ölablaufbohrungen 8a,b auf maximal das 3-fache des Durch
messers dE beschränkt. Um den Einfluß des sich zwischen den Dichtringen 10 und den Ringnu
ten 9 sich ausbildenden Axialspalt 15 auf das Dämpfungsverhalten zu begrenzen, beträgt des
sen axiale Weite etwa 60% des Durchmesser dE der Ölablaufbohrungen 8a,b.
Bezugszeichenliste
1 Rotorwelle, Rotor
2 Rotorlager
3 Lagerträger
4 Statorteil
5 Federelement
6 Ölspalt
7 Ölzuführbohrung
8a, 8b Ölablaufbohrung
9 Ringnut
10 Dichtring
11 Schulter
12 Mündung
13 Umfangsnut
14a,b,c Verengung
15 Axialspalt
l Länge
dA, dE Durchmesser
lA, lE Verengungslänge
w Weite
2 Rotorlager
3 Lagerträger
4 Statorteil
5 Federelement
6 Ölspalt
7 Ölzuführbohrung
8a, 8b Ölablaufbohrung
9 Ringnut
10 Dichtring
11 Schulter
12 Mündung
13 Umfangsnut
14a,b,c Verengung
15 Axialspalt
l Länge
dA, dE Durchmesser
lA, lE Verengungslänge
w Weite
Claims (10)
1. Vorrichtung zur schwingungsdämpfenden Lagerung eines Rotors (1), der über ein Ro
torlager (2), einen das Rotorlager (2) umfassenden ringförmigen, achskonzentrischen
Lagerträger (3) und über Federelemente (5) in einem Statorteil (4) gelagert ist, wobei
zwischen dem Statorteil (4) und dem Lagerträger (3) ein druckbeaufschlagbarer Ölspalt
(6) ausgebildet ist, der von axial voneinander beabstandeten Dichtringen (10) begrenzt
und abgedichtet wird und statorseitig eine Ölzuführbohrung (7) vorgesehen ist, die
axial zwischen den Dichtringen (10) in den Ölspalt (6) mündet, wobei das Öl über
Ölablaufbohrungen (8a,b) im Bereich der Dichtringe (10) abfließt, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ölablaufbohrung (8a, 8b) Verengungen (14b,c) aufweisen, deren
Strömungsquerschnitt und Längen (LA, LE) derart auf den Strömungsquerschnitt der
Ölzuführbohrung (7) abgestimmt sind, daß die Ölablaufbohrungen (8a, 8b) als Drossel
wirken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölzuführbohrung (7)
etwa auf halber axialer Länge 1 zwischen den Ölablaufbohrungen (8a,b) in den Ölspalt
(6) mündet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ölablauf
bohrungen (8a,b) als Öffnungen in den Dichtringen (10) ausgeführt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Dichtrin
ge (10) in Ringnuten (9) sitzen und die Ölablaufbohrungen (8a,b) in den Ringnuten (9)
ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verengungen (14a,b)
der Ölablaufbohrungen (8a, 8b) unmittelbar in den Ringnuten (9) münden.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,, dadurch gekennzeichnet, daß
je Spaltende eine Ölablaufbohrung (8a,b) vorgesehen ist, die der Ölzuführbohrung (7)
diametral gegenüberliegend ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ölzuführbohrung (7) ebenfalls eine Verengung (14a) aufweist, deren Durchmesser
dA mindestens das 1,7-fache der Verengung dE der Ölablaufbohrungen (8a, 8b) beträgt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge lE der Verengung (14b,c) der Ölablaufbohrungen (8a,b) maximal das 3-fache
des Durchmessers dE beträgt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ölzuführbohrung (7) in einer im Lagerträger (3) ausgebildeten Umfangsnut (13)
mündet.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtringe (10) mit den Ringnuten (9) jeweils einen Axialspalt ausbilden, dessen
axiale Länge (a) etwa 60% des Durchmessers dE der Ölablaufbohrungen (a,b) beträgt.
Priority Applications (5)
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ID=7805399
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NASA Technical Note, NASA TN D-7892, Feb.1975, S.20 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB9718233D0 (en) | 1997-11-05 |
CA2213932A1 (en) | 1998-03-12 |
GB2317205A (en) | 1998-03-18 |
FR2753244A1 (fr) | 1998-03-13 |
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8131 | Rejection |