DE19634866A1

DE19634866A1 - Katheter zur Injektion und/oder Applikation eines Fluids

Info

Publication number: DE19634866A1
Application number: DE1996134866
Authority: DE
Inventors: Dezsoe Levius; Freiherr Von Hodenberg
Original assignee: Bavaria Medizin Technologie GmbH
Current assignee: Bavaria Medizin Technologie GmbH
Priority date: 1996-08-28
Filing date: 1996-08-28
Publication date: 1998-03-05

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Katheter zur Injektion und/oder Applikation eines Fluids, insbesondere eines Medika mentes, mit einem Katheterschaft, wobei der Katheterschaft ein distales Ende mit einer Katheterspitze aufweist, und einer oder mehreren Hohlnadeln, die im Katheterschaft verschiebbar geführt sind und bei Betätigung einer Betätigungsvorrichtung im Bereich des distalen Endes des Katheterschaftes austreten.

Ein derartiger Nadelinjektionskatheter ist aus der internationa len Patentanmeldung PCT/EP 93/02829 bekannt. Derartige Katheter dienen insbesondere zur direkten Injektion oder auch Applikation von Arzneimitteln in bzw. auf den erkrankten Bereich im Körper. Insbesondere bei der Behandlung innerhalb von Hohlorganen, Kör perhöhlen oder Blutbahnen wird über im Katheter geführte Hohl nadeln das Arzneimittel an den zu behandelnden Bereich des Ge webes gebracht.

Nachteilig bei derartigen bekannten Nadelinjektionskathetern ist jedoch, daß die Nadeln an der distalen Katheterspitze austreten. Um einen sicheren Austritt und eine exakte, vorbestimmte Posi tionierung der Nadeln im umgebenden Gewebe sicherzustellen, er fordert dies die starre Ausbildung der genannten Katheterspitze. Nur so ist eine sichere Führung und Positionierung der Nadeln bei den bekannten Kathetern möglich. Daraus ergeben sich aber insbesondere bei der Einführung und Positionierung des Katheters insgesamt innerhalb der entsprechenden Körpergefäße Probleme, da bei engen Windungen die starre Katheterspitze nur mit Mühe wei tergeführt bzw. weiterverschoben werden kann. Insbesondere bei Anwendung im Coronar-Bereich, z. B. bei der Führung des Katheters über die Beinarterie zum Herzen ergeben sich Probleme bei der Einführung und Positionierung des Nadelinjektionskatheters.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Katheter der eingangs genannten Art bereitzustellen, der eine einfache Einführbarkeit sowie leichte Verschiebbarkeit innerhalb klein ster Gefäße innerhalb eines menschlichen oder tierischen Körpers gewährleistet.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des unabhängigen Hauptanspruches 1.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen be schrieben.

Der erfindungsgemäße Katheter zur Injektion und/oder Applikation eines Fluids weist einen Katheterschaft auf, bei dem im distalen Bereich eine oder mehrere seitlich angeordnete Nadelaustritts öffnungen zum Austritt der Hohlnadel bzw. der Hohlnadeln ange ordnet sind. Die Nadelaustrittsöffnungen sind dabei von der Ka theterspitze beabstandet. Durch den erfindungsgemäßen seitlichen Austritt der Hohlnadeln kann auf eine starre Katheterspitze ver zichtet werden. Der gesamte Katheterschaft ist vorteilhafterwei se flexibel ausgebildet. Damit können auch engste Windungen in nerhalb der Körpergefäße mit dem Katheter nachvollzogen werden. Dies wiederum gewährleistet eine einfache und leichte Einführung des Katheters sowie eine sichere Positionierung an den gewünsch ten und vorbestimmten Gefäßstellen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsge mäßen Katheters weist der Katheterschaft im Bereich der Nadel austrittsöffnungen mindestens ein Ablenkelement zur Führung der Hohlnadel bzw. Hohlnadeln auf. Dadurch ist gewährleistet, daß neben der sicheren Positionierung des gesamten Katheters auch ein vorbestimmter Austritt und damit eine sichere Plazierung der Hohlnadeln im Gewebe stattfindet.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsge mäßen Katheters besteht der Katheterschaft aus einem Katheter körper und einem den Katheterkörper umschließenden Katheterman tel. Der Katheterkörper besteht dabei aus einer Flachdrahtspi rale, so daß die gewünschte Flexibilität des Katheterschaftes über seine gesamte Länge erreicht wird. Der Kathetermantel be steht vorteilhafterweise aus einem biostabilen und bioverträg lichen Kunststoff.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsge mäßen Katheters ist innerhalb des Katheterschaftes im Bereich der Nadelaustrittsöffnungen mindestens ein Verstärkungselement angeordnet. Dadurch ist gewährleistet, daß trotz der im Kathe terschaft ausgebildeten Nadelaustrittsöffnungen der Katheter schaft an seinem distalen Ende die erwünschte Stabilität auf weist.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Katheters weist dieser am distalen Ende des Katheterschaftes eine Führungsdrahtöffnung auf. Dadurch ist es möglich, den er findungsgemäßen Katheter über einen üblichen Führungsdraht bis zur gewünschten Position innerhalb eines Körpers zu führen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungs gemäßen Katheters ist eine geradzahlige oder ungeradzahlige An zahl von Hohlnadeln über den Querschnitt des Katheterschaftes gleichmäßig oder ungleichmäßig verteilt. So können vorteilhaf terweise drei in einem Winkelabstand von 120° angeordnete Hohl nadeln Verwendung finden. Dadurch ist gewährleistet, daß bei Be tätigung einer Betätigungsvorrichtung und gleichzeitigem Aus tritt der Hohlnadeln aus dem Katheterschaft dieser innerhalb des Gefäßes zentriert wird und dadurch eine gleichmäßige Eindring tiefe der einzelnen Hohlnadeln in das Gewebe erreicht wird.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist auf die Katheterspitze mindestens ein Ballon aufgesetzt, der über ein im Führungsdrahtlumen geführtes schlauchartiges Zuführ element inflatierbar und deflatierbar ist. Damit läßt sich in vorteilhafter Weise die medikamentöse Gewebebehandlung mit der Dilatation des entsprechenden Gewebeabschnittes in einem Behand lungsschritt verbinden. Dadurch ist es möglich, die Dauer des Eingriffs und die Patientenbelastung erheblich zu verringern.

Aufgrund des erfindungsgemäßen Aufbaus des Katheters ist es mög lich, daß der Katheterschaft lediglich ein Querschnitt von ca. 1,0 bis 2,0 mm aufweist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist dabei die Katheterspitze einen kleineren Querschnitt als der Katheterschaft auf. Dadurch wird die Ein führbarkeit des Katheters in ein Gefäßsystem erheblich erleich tert.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der erfindungsge mäßen Betätigungsvorrichtung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbei spieles.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsge mäßen Katheters;

Fig. 2 einen schematisch dargestellten Längsschnitt durch das distale Ende des erfindungsgemäßen Ka theters; und

Fig. 3 einen schematisch dargestellen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Katheter entlang der Linie III in Fig. 2.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsge mäßen Katheters 10. Der Katheter 10 umfaßt dabei eine Betäti gungsvorrichtung 12 und einen Katheterschaft 14, der mit seinem proximalen Ende 16 mit der Betätigungsvorrichtung 12 verbunden ist. Ein distales Ende 18 des Katheterschaftes 14 weist mehrere Nadelaustrittsöffnungen 20 zum Austritt einer entsprechenden Anzahl von Hohlnadeln 22 aus dem Katheterschaft 18 auf. Die Nadelaustrittsöffnungen 20 sind dabei seitlich am Katheterschaft 14 angeordnet. Man erkennt zudem, daß die Nadelaustrittsöffnun gen 20 von der Katheterspitze 38 beabstandet angeordnet sind. Die Katheterspitze 38 weist dabei einen kleineren Querschnitt als der Katheterschaft 14 auf.

Fig. 2 zeigt den distalen Bereich 18 des Katheterschaftes 14 in einer schematisch dargestellten Schnittzeichnung entlang der Längsachse des Katheterschaftes 14. Der Katheterschaft 14 umfaßt dabei einen Katheterkörper 28 und einen den Katheterkörper 28 umschließenden Kathetermantel 26. Der Katheterkörper 28 besteht aus einer Flachdrahtspirale. Dadurch ist der Katheterschaft 14 über seine gesamte Länge flexibel ausgebildet. Der Katheterman tel 26 besteht aus einem biostabilen und bioverträglichen Kunst stoff. Der Katheterschaft 14 weist zudem einen Querschnitt von ca. 1,0-2,0 mm auf. Man erkennt in dieser Figur deutlich, daß die Katheterspitze 38 einen kleineren Querschnitt als der Kathe terschaft 14 aufweist.

Im Bereich der Nadelaustrittsöffnungen 20 ist ein Ablenkelement 36 zur Führung der Hohlnadeln 22 im Katheterschaft 14 ausgebil det. Bei Betätigung der Betätigungsvorrichtung 12 werden die Hohlnadeln 22 entlang der Längsachse des Katheterschaftes 14 in diesem in Richtung des distalen Endes 18 verschoben. Beim Auf treffen der distalen Enden der Hohlnadeln 22 auf das Ablenkele ment 36 werden diese in vorbestimmter Art und Weise nach außen gelenkt. Zudem erkennt man, daß die Hohlnadeln 22 an deren di stalen Endes gekrümmt ausgebildet sind. Dies erleichtert den Austritt der Nadeln 22 aus dem Katheterschaft 14.

Weiterhin erkennt man, daß im Bereich der Nadelaustrittsöffnun gen 20 Verstärkungselemente 30 innerhalb des Katheterschaftes 14 angeordnet sind. Die Verstärkungselemente 30 sind dabei mit dem Katheterkörper verschweißt oder verklebt. Dadurch ergibt sich eine Stabilisierung des distalen Endes 18 des Katheterschaftes 14 im Bereich der Nadelaustrittsöffnungen 20, ohne daß die Flexibilität dieses Katheterabschnittes beeinträchtigt wird.

In einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel des Katheters 10 ist die Katheterspitze 38 als separates Element ausgebildet. Dieses Element wird dann auf die distalen Bereiche der Verstärkungselemente 30 aufgeschoben und damit verbunden.

Weiterhin erkennt man, daß in der Katheterspitze 38 ein Füh rungsdrahtlumen 32 ausgebildet ist. Das Führungsdrahtlumen 32 führt von einer distalen Katheteröffnung 24 des Katheterschaftes 14 zu einer im Bereich des Ablenkelementes 36 ausgebildeten Füh rungsdrahtöffnung 34. Dadurch ist es möglich, daß der Katheter 10 über einen vorab gelegten Führungsdraht (nicht dargestellt) in die Körperhöhlen- bzw. gefäße eingeführt werden kann.

Fig. 3 zeigt einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Katheters entlang der Linie III in Fig. 2. Man erkennt, daß der Katheter mantel 26 den Katheterkörper 28 vollständig umgibt. Innerhalb des durch den Katheterkörper 28 gebildeten Hohlraumes sind drei Hohlnadeln 22 angeordnet. Der Winkelabstand zwischen den einzel nen Hohlnadeln 22 beträgt dabei 120°. Zwischen den Hohlnadeln 22 sind die Verstärkungselemente 30 angeordnet. Diese sind mit der Innenfläche des Katheterkörpers fest verbunden, wobei sie insbe sondere verklebt oder verschweißt sind.

In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform ist auf die Katheterspitze 38 mindestens ein Ballon aufgesetzt, der über ein im Führungsdrahtlumen 32 geführtes schlauchartiges Zuführ element inflatierbar und deflatierbar ist.

Es ist auch denkbar, den Ballon vor, d. h. in proximaler Rich tung, der Nadelaustrittsöffnung 20 am Katheterschaft 14 anzu ordnen.

Claims

1. Katheter zur Injektion und/oder Applikation eines Fluids, insbesondere eines Medikamentes, mit einem Katheterschaft, wobei der Katheterschaft ein distales Ende mit einer Kathe terspitze aufweist, und einer oder mehreren Hohlnadeln, die im Katheterschaft verschiebbar geführt sind und bei Betäti gung einer Betätigungsvorrichtung im Bereich des distalen Endes des Katheterschafts austreten, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheterschaft (14) im distalen Bereich (18) eine oder mehrere seitlich angeordnete Nadelaustrittsöffnungen (20) zum Austritt der Hohlnadel bzw. Hohlnadeln (22) auf weist, wobei die Nadelaustrittsöffnungen (20) von der Ka theterspitze (38) beabstandet angeordnet sind.

2. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheterschaft (14) im Bereich der Nadelaustritts öffnung/-en (20) mindestens ein Ablenkelement (36) zur Füh rung der Hohlnadel bzw. Hohlnadeln (22) aufweist.

3. Katheter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheterschaft (14) flexibel ausgebildet ist.

4. Katheter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheterschaft (14) aus einem Katheterkörper (28) und einem den Katheterkörper (28) umschließenden Katheter mantel (26) besteht.

5. Katheter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheterkörper (28) aus einer Flachdrahtspirale besteht.

6. Katheter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kathetermantel (26) aus einem biostabilen und bio verträglichen Kunststoff besteht.

7. Katheter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Nadelaustrittsöffnung/-en (20) minde stens ein Verstärkungselement (30) innerhalb des Kathe terschafts (14) angeordnet ist.

8. Katheter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am distalen Ende (18) des Katheterschafts (14) eine Führungsdrahtöffnung (34) im Katheterschaft (14) ausge bildet ist.

9. Katheter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheterschaft (14) einen Querschnitt von 1,0-2,0 mm aufweist.

10. Katheter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine geradzahlige oder ungeradzahlige Anzahl von Hohl nadeln (22) über den Querschnitt des Katheterschafts (14) gleichmäßig oder ungleichmäßig verteilt Verwendung findet.

11. Katheter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß drei in einem Winkelabstand von 120° angeordnete Hohl nadeln (22) Verwendung finden.

12. Katheter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Katheterspitze (38) einen kleineren Querschnitt als der Katheterschaft (14) aufweist.

13. Katheter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Katheterspitze (38) mindestens ein Ballon aufgesetzt ist, der über ein im Führungsdrahtlumen (32) geführtes schlauchartiges Zuführelement inflatierbar und deflatierbar ist.