DE19631713A1 - Verfahren zum Abrunden von Kanten und Glätten von Oberflächen an vorzugsweise quaderförmigen Steinen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ab­ runden von Kanten und Glätten von Oberflächen an vorzugs­ weise quaderförmigen Steinen und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Zunehmend werden in Wohnanlagen, vorzugsweise für einzel­ stehende Häuser, Terrassen, Zuwegungen und Garagenauffahr­ ten sowie in Innenstädten in Fußgängerzonen, Straßen und Verlangsamungswellen mit Steinen gepflastert. Diese Stei­ ne sind vorzugsweise Natursteine, es sind aber auch Be­ tonsteine im Einsatz.

Bedingt durch die Herstellung weisen insbesondere Natur­ steine scharfe Kanten auf. Erst nach jahrelanger natür­ licher Benutzung schleifen sich die Kanten und Flächen ab und gewinnen dadurch ein "altes" Aussehen, welches aus ästhetischen Gründen besonders geschätzt wird. Diese Art von Pflasterung ist unter dem Namen "Gebraucht-Pfla­ ster" bekannt.

Da alte Pflastersteine nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen, stellt sich für die Erfindung die Aufgabe, neuen Steinen ein altes, abgenutztes Aussehen zu verleihen.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merk­ malen des Anspruches 1 und eine Vorrichtung mit den Merk­ malen des Anspruches 5.

Dadurch, daß eine Vielzahl von Steinen durch eine sich drehende Trommel befördert wird, wodurch die Steine wie­ derholt rollen, aufeinander fallen und aneinander rei­ ben, werden die scharfen Kanten von neuen Steinen gebro­ chen und abgeschliffen und die Oberflächen geglättet, wo­ durch das gewünschte Aussehen erzielt wird.

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, daß die Steine kon­ tinuierlich mehrmals durch die Trommel befördert werden. Dadurch kann nach jedem Durchgang durch die Trommel das Aussehen der Steine beurteilt werden und die Anzahl der Durchgänge kann somit nach den Erfordernissen gewählt werden.

Zweckmäßig werden die Steine in auswählbaren Zeitabstän­ den mit Wasser besprüht, um einerseits ihr Aussehen bes­ ser beurteilen zu können und um andererseits den Ab­ bruch, der zum Teil als Steinmehl vorliegt, zu entfer­ nen.

Dabei hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß durch Zwi­ schenabsieben der Abrieb vom Stein befreit wird.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist eine an den Stirnseiten offene, drehan­ treibbare Trommel auf mit einem Innendurchmesser D, der um ein Vielfaches größer ist als die größte Kantenlänge der Steine, wobei am Innenumfang der Trommel mehrere von­ einander beabstandete, sich achsparallel erstreckende U-Profile mit ihrem jeweiligen Quersteg befestigt sind, wobei die Längsachse der Trommel mit leichter Neigung zur Waagerechten gelagert ist. Dadurch wandern beim Dre­ hen der Trommel die Steine von dem höhergelegenen Ein­ gangsende zum tiefergelegenen Ausgangsende, wobei sie durch die U-Profile mitgenommen werden, eine Strecke am Innenumfang der Trommel hochwandern, dabei rollen und herabfallen und miteinander in Eingriff sind.

Die Trommel wird normalerweise aus Stahlblech gefertigt, und die U-Profile sind angeschweißt oder -geschraubt. Der Antrieb der Trommel erfolgt z. B. durch einen Zahn­ kranz am Außenumfang, der mit einem Ritzel eines Elektro­ motors in Eingriff bringbar ist. Dabei kann der Außenum­ fang der Trommel auf Rollen gelagert sein.

Zweckmäßig ist vorgesehen, daß der in Drehrichtung der Trommel nach vorn weisende Schenkel jedes U-Profils ein von der Oberkante des Schenkels schräg zum Innenumfang der Trommel verlaufendes Verbindungsblech aufweist. Da­ durch gelangt dieses schräg stehende Verbindungsblech mit den Steinen in Eingriff, erfaßt diese und versetzt sie in eine drehende Bewegung.

Um den Innenumfang der Trommel durch Beschädigungen der Steine über eine längere Zeit zu schützen, ist der Innen­ umfang zweckmäßig mit einem Elastomer, vorzugsweise Gummi, ausgekleidet. Dieses Gummi kann bei Bedarf ausge­ wechselt werden, z. B. bei Verschleiß nach längerem Ein­ satz.

Vorzugsweise sind die U-Profile jeweils durch einen Ela­ stomer-Streifen, vorzugsweise aus Gummi, abgedeckt, der auf dem Verbindungsblech liegt und sich eine Strecke s auf dem Innenumfang der Trommel erstreckt, wobei der Ela­ stomer-Streifen durch Schraubenverbinder befestigt ist. Dadurch werden die Steine nicht mehr so hoch mitgenommen und die U-Profile gegen Verschleiß geschützt. Durch die Verwendung von Schraubenbefestigern können verschlissene Elastomer-Streifen leicht ausgetauscht werden.

Um ein kontinuierliches Verfahren mit einer wählbaren Anzahl von Durchgängen zu ermöglichen, ist in einer be­ vorzugten Ausgestaltung ein Umlauffördermittel vorhan­ den, mit dem die Steine von dem tieferliegenden Ausgangs­ ende der Trommel zu dem höherliegenden Eingangsende der Trommel förderbar sind. Hierbei kann es sich um ein be­ kanntes Förderband handeln, wobei bevorzugt im Verlauf des Umlauffördermittels eine Vibrationsrinne vorhanden ist.

Zum Abwaschen des Abriebs bzw. Steinmehls weist die Vi­ brationsrinne in ihrem Verlauf zweckmäßig eine Wasser­ sprühanlage und eine Siebvorrichtung auf, die dem Fach­ mann von ihrem Aufbau her bekannt sind.

Zum besseren Einlauf ist zweckmäßig am Eingangsende der Trommel eine Eingabevorrichtung vorhanden, die aus mehre­ ren Blechen geformt sein kann, oder z. B. die Form eines Trichters hat.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vor­ richtung wird nachstehend anhand einer Zeichnung näher erläutert. Sie zeigt in einer einzigen Figur schematisch einen Querschnitt durch die Trommel.

Mit Bezugnahme auf die Figur ist eine Trommel 1 darge­ stellt, die durch einen nicht gezeigten Drehantrieb in Richtung des Pfeils in Drehung versetzbar ist. Die Trom­ mel 1 weist einen Innendurchmesser D auf. In der Trommel 1 befinden sich im Betrieb nicht gezeichnete Steine. Die Trommel 1 wird, wie sich versteht, nicht vollständig ge­ füllt, sondern nur zu einem geringen Anteil, so daß die Steine genügend Platz haben, um abzurollen und aneinan­ der zu reiben.

In der gezeigten Ausgestaltung sind insgesamt acht U-Pro­ file 2 in Längsrichtung der Trommel 1 in gleichmäßigen Abständen an deren Innenumfang angeschweißt oder -ge­ schraubt. Die Form und Größe der U-Profile ist weitge­ hend frei wählbar.

Jeweils an der einen Seite jedes U-Profils 2, welches in Drehrichtung gesehen nach vorn zeigt, ist ein Verbin­ dungsblech 3 eingeschweißt, welches von der Oberkante des einen Schenkels jedes U-Profils 2 zum Innendurchmes­ ser der Trommel 1 sich erstreckt. Der Schrägungswinkel ist dabei weitgehend frei wählbar.

Auf jedem U-Profil 2 ist ein Elastomer-Streifen 4 ange­ ordnet, der sich über das gesamte U-Profil in dessen Längsrichtung erstreckt, auch das Verbindungsblech 3 überdeckt und darüber hinaus auf einer Strecke bis unter das nächste Profil am Innenumfang der Trommel 1 anliegt. Es sind nicht gezeigte Schraubenbefestiger vorhanden, mit denen der Elastomer-Streifen 4 auf dem Verbindungs­ blech 3 kurz vor dem U-Profil und nahe dem Ende der Strecke s angeschraubt ist.

Der Aufbau des Umlauffördermittels ist nicht darge­ stellt, da er dem Fachmann geläufig ist. Es kann sich beispielsweise um ein Förderband handeln, welches vom Ausgangsende der Trommel 1 zu einer Vibrationsrinne er­ streckt, welche die Steine wiederum auf ein weiteres För­ derband fördert, welches zum Eingangsende der Trommel 1 reicht. Dort fallen die Steine von diesem Förderband in eine Eingabeeinrichtung und von dort aus in die Trommel 1.

Claims (12)

1. Verfahren zum Abrunden von Kanten und Glätten von Oberflächen an vorzugsweise quaderförmigen Steinen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von Steinen durch eine sich drehen­ de Trommel befördert wird, wodurch die Steine wieder­ holt rollen, aufeinander fallen und aneinander rei­ ben.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine kontinuierlich mehrmals durch die Trommel befördert werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Steine in auswählbaren Zeitabstän­ den mit Wasser besprüht werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser durch Sieben vom Abrieb befreit wird.

5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine an den Stirnseiten offene, drehantreibbare Trommel (1) mit einem Innendurchmes­ ser D, der um ein Vielfaches größer ist als die größte Kantenlänge der Steine, wobei am Innenumfang der Trommel (1) mehrere voneinander beabstandete, sich achsparallel erstreckende U-Profile (2) mit ihrem jeweiligen Quersteg befestigt sind, wobei die Längsachse der Trommel (1) mit leichter Neigung zur Waagerechten gelagert ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der in Drehrichtung der Trommel (1) nach vorn weisende Schenkel jedes U-Profils (2) ein von der Oberkante des Schenkels schräg zum Innenumfang der Trommel (1) verlaufendes Verbindungsblech (3) auf­ weist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Innenumfang der Trommel (1) mit ei­ nem Elastomer, vorzugsweise Gummi, ausgekleidet ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, da­ durch gekennzeichnet, daß die U-Profile (2) jeweils durch einen Elastomer-Streifen (4) vorzugsweise aus Gummi, abgedeckt sind, der auf dem Verbindungsblech (3) liegt und sich eine Strecke (s) auf dem Innenum­ fang der Trommel (1) erstreckt, wobei der Elastomer- Streifen (4) durch Schraubverbinder befestigt ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Umlauffördermittel vorhanden ist, mit dem die Steine von dem tieferliegenden Aus­ gangsende der Trommel (1) zu dem höherliegenden Ein­ gangsende der Trommel förderbar sind.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlauffördermittel eine Vibrationsrinne auf­ weist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationsrinne in ihrem Verlauf eine Wassersprühanlage und eine Siebvorrichtung aufweist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, da­ durch gekennzeichnet, daß am Eingangsende der Trom­ mel (1) eine Eingabeeinrichtung vorhanden ist.