DE19629671A1 - Geschäumte Kunststoffbahn - Google Patents
Geschäumte KunststoffbahnInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine geschäumte
Kunststoffbahn nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige geschäumte Kunststoffbahnen werden verwendet für die
Herstellung von doppelseitig klebenden Produkten. Diese
geschäumte Kunststoffbahn dient dann als elastischer Träger zur
Herstellung einer Kontaktverbindung zwischen der
Trägeroberfläche und einem Trägermaterial, wie z. B. eines
Druckklischees und dergleichen mehr. Beispielsweise werden
derartige geschäumte Kunststoffbahnen verwendet, um Embleme
etc. Werbeschriften (Werbefolien) auf Kraftfahrzeugoberflächen
anzukleben. Gleichfalls werden derartige geschäumte
Kunststoffbahnen in der Drucktechnik, insbesondere der
Rotationsdrucktechnik verwendet, um beispielsweise auf einer
Druckwalze ein entsprechendes Druckklischee zu halten. Für
diesen Zweck wird die geschäumte Kunststoffbahn als
druckelastisches Trägermaterial zwischen der Druckwalze und dem
Druckklischee verwendet.
Für diese Anwendungsfälle ist es von entscheidender Bedeutung,
daß die Dicke dieser geschäumten Kunststoffbahn genau definiert
ist und über die Fläche immer gleich bleibt. Es ist
beispielsweise erwünscht, bei einer minimalen Dicke von z. B.
250 µm eine Dickentoleranz von nur +- 20 µm zu erreichen.
Selbstverständlich ist die Dicke dieser geschäumten
Kunststoffbahn nach oben praktisch unbegrenzt. Es ist möglich,
derartige geschäumte Kunststoffbahnen in einer Dicke von 400
mm, 800 µm und mehr herzustellen. Entscheidend ist immer nur
die vorgenannte Dickentoleranz von +- 20 µm, die nicht
überschritten werden sollte.
Derartige geschäumte Kunststoffbahnen bestehen vorzugsweise aus
einem Polyäthylen-Schaum oder einem Polyurethanschaum. Hierbei
war es bisher bekannt, die Dickentoleranz durch einen
Reckvorgang einzustellen, d. h. die Kunststoffbahn wurde auf
einer Folienreckmaschine entsprechend gereckt, um die
vorgenannte Dickentoleranz zu erreichen. Das Recken von
derartigen Kunststoffbahnen ist jedoch teuer und aufwendig und
nur für geringe Materialstärken anwendbar und erfordert einen
hohen Maschineneinsatz.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine
geschäumte Kunststoffbahn der eingangs genannten Art so
weiterzubilden, daß die oben genannte Dickentoleranz bei
wesentlich geringeren Herstellungskosten erreicht werden kann
und auf alle in Frage kommenden Materialstärken anwendbar ist.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine Oberfläche der geschäumten
Kunststoffbahn durch einen mechanischen Abtragvorgang
bearbeitet wird und dadurch das Material kalibriert wird.
Bevorzugt wird es nach der Erfindung, wenn dieser mechanische
Abtragvorgang aus einem Abschmiergeln der Oberfläche im
Walzenspalt einer Schmiergelmaschine stattfindet, d. h. eine
schnell laufende, mit einem Korundmaterial versehene Walze
setzt auf der Oberfläche der Kunststoffbahn auf und trägt diese
auf die geforderte Dicke ab, wobei über die Fläche gesehen die
vorgenannte Dickengenauigkeit exakt eingehalten wird.
Statt des hier beschriebenen und bevorzugt verwendeten
Abtragens mittels einer Schmiergelwalze sind auch noch andere
Abtragverfahren von der vorliegenden Erfindung umfaßt, nämlich
das Abtragen mit einer Flächenschleifmaschine, oder das
Bearbeiten der Oberfläche mit einer Schermaschine. Eine
derartige Schermaschine besteht aus rotierenden Messern, welche
auf der Oberfläche aufsetzen und ebenfalls die Oberfläche auf
die geforderte Dicken abtragen.
Von besonderem Vorteil hierbei ist, daß durch das schmiergelnde
Bearbeiten der Oberfläche der geschäumten Kunststoffbahn diese
nun aufgerauht wird und nun einen ausgezeichneten Grund für
einen Kleber ergibt, der z. B. als wärmeschmelzbarer Kleber
(Klebepulver), als Sprühkleber oder dergleichen auf die
Oberfläche aufgetragen werden kann und der dann den Haftverbund
zu einer auf die Oberseite aufkaschierten Folie ergibt.
In analoger Umkehrung kann der Kleber selbstverständlich auch
schon auf der Unterseite der Folie angebracht werden und auf
die mit der geforderten Oberflächenrauhigkeit versehenen
Kunststoffbahn aufgeklebt werden.
In einer dritten Ausführungsform ist es vorgesehen, daß die
vorerwähnte, aufgerauhte Oberfläche mittels
Flammkaschierverfahrens bearbeitet wird, wodurch einzelne
perlenartig verflüssigte Bereiche auf der Oberfläche entstehen,
auf welche unmittelbar - ohne Kleberzwischenschaltung - die
Folie aufgelegt und festgeschmolzen wird.
Alle genannten Verfahren machen sich also die durch die
vorherige Bearbeitung erhaltene Oberflächenrauhigkeit der
Oberfläche der Kunststoffbahn zunutze, um eine entsprechende
Folie in besonders einfacher Weise und festem Haftverbund mit
dieser Oberfläche zu verbinden.
Es hat sich nun als günstig herausgestellt, eine
Oberflächenrauhigkeit zu erzielen, wie sie beispielsweise mit
einem Schleifpapier im Bereich zwischen einer 150er-Körnung bis
zu einer 400er-Körnung möglich ist.
Es hat sich auch herausgestellt, daß die Rauhigkeit des
Schleifpapiers nur mittelbaren Einfluß auf die Rauhigkeit der
Oberfläche der geschäumten Kunststoffbahn hat, denn im
wesentlichen wird diese Rauhigkeit auch durch die Zellstruktur
des geschlossen porigen Schaumes bestimmt.
Die hier bevorzugte Oberflächenrauhigkeit entspricht also dem
optischen Eindruck nach einer Oberflächenrauhigkeit, wie sie
etwa mit einer 180er-Körnung eines Schleifpapiers erreicht
wird, obwohl auch anders gekörnte Schleifpapiere verwendet
werden können und hierbei aber im wesentlichen dieselbe
Oberflächenrauhigkeit erzielt wird, weil diese - wie gesagt -
von der Zellstruktur des Kunststoffkörpers abhängt.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß die
Unterseite der Kunststoffbahn glatt und unbearbeitet bleibt,
wobei es wichtig ist, daß diese Unterseite noch die Schäumhaut
aufweist, mit welcher die Kunststoffbahn geschäumt wurde. Das
Belassen der Schäumhaut hat nämlich den Vorteil, daß an der
Unterseite eine relativ dichte und geschlossenzellige Struktur
erreicht wird, welche damit eine besonders glatte
Oberflächenstruktur ergibt, ohne daß es einer besonderen
Bearbeitung bedarf.
Eine derartige geschäumte Kunststoffbahn kann nun in besonderer
Weise in der Drucktechnik und auch als Doppelklebeband
eingesetzt werden, wodurch der Federungskomfort der geschäumten
Kunststoffbahn dazu führt, daß die Kunststoffbahn sich
flächendeckend auf der gesamten bedeckten Fläche anlegt und
sich an diese Fläche anschmiegt, um so einen ausgezeichneten
Haftverbund zu einem daraufliegenden Druckklischee oder einem
anderen Material zu erreichen.
Die hier verwendete Folie, die auf der aufgerauhten Oberfläche
durch Kleben befestigt wird, dient zur Flächenstabilisierung
der geschäumten Kunststoffbahn, nämlich zur Erhöhung der
Zugfestigkeit.
Auf diese Folie wird dann ebenfalls ein Haftkleber aufgebracht
und über diesen Haftkleber wird dann das vorher erwähnte
Druckklischee, der Werbeträger oder dergleichen befestigt.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich
nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche,
sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche
untereinander.
Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung,
offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den
Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als
erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in
Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen
Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert.
Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der
Erfindung hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 Querschnitt durch eine geschäumte Kunststoffbahn
nach der Erfindung ohne Folie;
Fig. 2 die gleiche Darstellung wie Fig. 1 mit darauf
befestigter Folie.
Die geschäumte Kunststoffbahn nach Fig. 1 und 2 besteht aus
einem geschäumten Polyäthylen oder geschäumten Polyurethan-
Material und hat etwa ein Raumgewicht (Raumdichte) von 200 g pro
Liter. Der Kunststoffkörper 2 weist an seiner Unterseite 4,
eine Schäumhaut 3 auf, die durch gestrichelte Linien
dargestellt ist. Es handelt sich hierbei um einen verdichteten
Bereich im Kunststoffkörper 2, der eine Struktur aufweist, die
weniger geschlossene Zellen aufweist als im übrigen
Kunststoffkörper 2 verteilt sind. Hierdurch kommt es zu einer
sehr glatten Unterseite 4, die aufgrund der härteren Schäumhaut
3 auch im übrigen auch noch mechanisch fester ist als der
übrige Kunststoffkörper.
Die Seitenflächen 5,6 bleiben unbearbeitet und weisen keine
Schäumhaut auf, wobei an der rechten Seite die Kunststoffbahn 1
abgerissen dargestellt ist.
Wichtig ist nun, daß die Oberseite 7 durch ein mechanisches
Abtragverfahren bearbeitet ist, so daß die gesamte Dicke der
Kunststoffbahn 1 genau eingestellt ist und eine Dickentoleranz
von z. B. nur noch +- 20 µm vorhanden ist. Hierbei erfährt diese
Oberseite 7 eine durch das mechanische Abtragverfahren bedingte
Rauhigkeit 8, welche die Oberseite so aussehen läßt, als ob sie
mit einem Schleifpapier mit einer 180er-Körnung bearbeitet
wurde.
Die Schaumstruktur 9 an der Oberseite wird damit auch teilweise
geöffnet, um so eine günstige, für einen Kleber 11 geeignete,
Oberfläche zu bilden.
In Fig. 2 ist der gleiche Kunststoffkörper wie Fig. 1
dargestellt, und es ist erkennbar, daß auf die Rauhigkeit 8 der
Oberseite 7 ein Kleber 11 aufgebracht wurde, der beispielsweise
als wärmeschmelzbares Pulver in die Rauhigkeiten 8 der
Oberseite 7 sich hineinlegt und dort einen ausgezeichneten,
flächenhaften Haftvermittler für eine draufliegende Folie 10
bildet.
Diese Folie 10 besteht bevorzugt aus einer Polyäthylen-, aus
einer Polyester- oder Polypropylenfolie und hat eine Dicke, die
etwa 25 µm beträgt, wenn vergleichsweise die Dicke des
Kunststoffkörpers 400 µm beträgt.
Anstatt des hier gezeichneten Klebers 11 kann der Kleber 11
auch entfallen und statt dessen die Oberseite 7 mit der
Rauhigkeit 8 durch ein Flammkaschierverfahren bearbeitet
werden, wodurch einzelne Schmelzperlen entstehen, welche
unmittelbar den Klebeverbund zu der darauf liegenden Folie 10
ergeben.
Bezugszeichenliste
1 Kunststoffbahn
2 Kunststoffkörper
3 Schäumhaut
4 Unterseite
5 Seitenfläche
6 Seitenfläche
7 Oberseite
8 Rauhigkeit
9 Schaumstruktur
10 Folie
11 Kleber
2 Kunststoffkörper
3 Schäumhaut
4 Unterseite
5 Seitenfläche
6 Seitenfläche
7 Oberseite
8 Rauhigkeit
9 Schaumstruktur
10 Folie
11 Kleber
Claims (13)
1. Geschäumte Kunststoffbahn für die Herstellung von
doppelseitig klebenden Produkten, die als elastischer Träger
zur Herstellung einer Kontaktverbindung zwischen der
Trägeroberfläche und einem Trägermaterial, wie beispielsweise
Zierleisten, Schilder oder einem Druckklischee, dienen, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens die geschäumte Kunststoffbahn
(1) durch einen mechanischen Abtragvorgang an der Oberseite
kalibriert ist.
2. Geschäumte Kunststoffbahn nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der mechanische Abtragvorgang der Oberseite
(7) der geschäumten Kunststoffbahn (1) durch ein Abschmiergeln
der Oberseite (7) im Walzenspalt einer Schmiergelmaschine
erfolgt.
3. Geschäumte Kunststoffbahn nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abtragen der Oberseite (7) der
Kunststoffbahn (1) mittels einer Flächenschleifmaschine
erfolgt.
4. Geschäumte Kunststoffbahn nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die mechanische Bearbeitung der Oberseite
(7) der Kunststoffbahn (1) durch eine Messer-Schermaschine
erfolgt.
5. Geschäumte Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite (7) der
Kunststoffbahn (1) durch die mechanische Oberflächenbearbeitung
eine kleberaufnahmegünstige Rauhigkeit (8) aufweist.
6. Geschäumte Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Oberseite (7) der aus einem
Kunststoffkörper (2) mit oberflächlich teilweise geöffneten
Schaumstruktur (9) und mit unbearbeiteten Seitenflächen (5, 6)
sowie einer Unterseite (4) mit Schäumhaut (3) bestehenden
Kunststoffbahn (1) ein, beispielsweise ein wärmeschmelzbarer
Kleber (11), als Sprühkleber oder anderweitiger Kleber, als
Haftvermittler für eine auf die Oberseite (7) aufkaschierte
Folie (10) aufgebracht ist.
7. Geschäumte Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rauhigkeit (8) der Oberseite
(7) im wesentlichen durch die Zellstruktur des
Kunststoffkörpers (2) der Kunststoffbahn (1) bestimmt wird.
8. Geschäumte Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Schäumhaut (3)
ausgebildete Unterseite (4) der Kunststoffbahn (1) eine
glatte, mechanisch festere als die übrige Oberflächenstruktur
des Kunststoffkörpers (2) aufweist.
9. Geschäumte Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Oberseite (7)
der Kunststoffbahn (1) mittels Kleber (11) aufgeklebte Folie
(10) mit einem Haftkleber zur Aufnahme des Druckklischees, des
Werbeträgers oder dergleichen versehen ist.
10. Geschäumte Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die geschäumte Kunststoffbahn (1)
aus einem schäumbaren Polymermaterial, vorzugsweise aus einem
Polyäthylen oder einem Polyurethan, besteht.
11. Geschäumte Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Oberseite (7) des
Kunststoffkörpers (2) der Kunststoffbahn (1) mittels des
Klebers (11) verklebte Folie (10) aus einem Kunststoffmaterial,
vorzugsweise aus einer Polyäthlylen- oder einer Polyester- oder
einer Polypropylenfolie, besteht.
12. Geschäumte Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Rauhigkeit (8)
kleberfrei ausgebildete Oberseite (7) des Kunststoffkörpers (2)
der Kunststoffbahn (1) mittels Flammkaschierverfahren mit der
kleberfreien Folie (10) zu einem festen Haftverbund verschmolzen
ist.
13. Geschäumte Kunststoffbahn nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß die unterseitig mit einem
Kleber versehene Folie (10) auf die mit der Rauhigkeit (8)
ausgebildete, kleberfreie Oberseite (7) des Kunststoffkörpers
(2) der Kunststoffbahn (1) aufgeklebt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19629671A DE19629671A1 (de) | 1996-07-23 | 1996-07-23 | Geschäumte Kunststoffbahn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19629671A DE19629671A1 (de) | 1996-07-23 | 1996-07-23 | Geschäumte Kunststoffbahn |
Publications (1)
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Family
ID=7800584
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Country Status (1)
Country | Link |
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