DE19629485A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Druckfestigkeit von Beton während dessen Erhärtung mittels Ultraschall-Geschwindigkeitsmessungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Druckfestigkeit von Beton während dessen Erhärtung mittels Ultraschall-GeschwindigkeitsmessungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur
Bestimmung der Druckfestigkeit von Beton während dessen
Erhärtung mittels Ultraschall-Geschwindigkeitsmessung.
Die Bestimmung des Zeitpunktes, zu dem erhärtender Beton eine
bestimmte Mindestdruckfestigkeit erreicht hat, ist im Betonbau
von besonderem Interesse, um z. B. den frühestmöglichen Zeitpunkt
für das Entschalen des Beton oder andere Belastbarkeiten zu
ermitteln, die von der Mindestdruckfestigkeit des Betons
abhängen.
Die Bestimmung der Druckfestigkeit während der Betonerhärtung
gilt allgemein als unbefriedigend gelöstes Problem. Sowohl die
rechnerische Prognose (Reifeformeln) als auch die zerstörende
Würfelprüfung und die zerstörungsfreie Prüfung über Härte,
Festigkeit oder elastisches Verhalten im Oberflächenbereich
weisen prinzipielle Nachteile auf.
Die Bestimmung von Ultraschall-Laufzeiten bzw. Ultraschall-
Geschwindigkeiten stellt kein meßtechnisches Problem dar. Ihre
Anwendung auf den Baustoff Beton bereitet jedoch gewisse
Schwierigkeiten infolge rauher Meßoberflächen und damit
ungünstiger Kopplungsbedingungen, infolge häufig nur einseitig
zugänglicher Betonbauteile und damit ungünstiger Meßanordnung
von Ultraschallgeber und -empfänger, infolge der Anwesenheit von
Bewehrungsstahl und der quantitativ kaum erfaßbaren
Beeinflussung der Ultraschall-Laufzeit und infolge der
Heterogenität des Betons.
Ferner bestehen prinzielle Schwierigkeiten darin, daß für den
heterogenen Werkstoff Beton kein allgemeingültiger funktioneller
Zusammenhang zwischen der Ultraschallgeschwindigkeit und der
Druckfestigkeit existiert. Daher werden bislang für jeden Beton
mit abweichender Zusammensetzung umfassende Korrelations
untersuchungen durchgeführt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit denen
die vorgenannten Schwierigkeiten überwunden werden.
Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß ein Ultraschallgeber und ein Ultraschallempfänger in den zu
untersuchenden Frischbeton in definiertem Abstand zueinander
eingetaucht werden, die Druckfestigkeit des erhärtenden Betons
mittels eines Algorithmus kontinuierlich berechnet und die
jeweils berechnete Druckfestigkeit angezeigt und/oder eine
vorgegebene Mindestdruckfestigkeit signalisiert wird, wobei der
Algorithmus die Schritte umfaßt: Berechnung einer Korrelations
beziehung zwischen Ultraschallgeschwindigkeit und Erhärtungs
druckfestigkeit anhand einer vorgegebenen, die Rezepturdaten des
zu untersuchenden Betons einbeziehenden Funktion, Berechnung der
Ultraschallgeschwindigkeit anhand der Laufzeit des Ultraschalls
und des Abstandes zwischen Ultraschallgeber und Ultraschall
empfänger, Berechnung der erreichten Erhärtungsdruckfestigkeit
des untersuchten Betons anhand der Korrelationsbeziehung und,
sofern das Erreichen einer vorgegebenen Mindestdruckfestigkeit
signalisiert werden soll, Vergleich der erreichten Erhärtungs
druckfestigkeit mit der vorgegebenen Mindestdruckfestigkeit.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt sicher, daß die infolge
Entmischungserscheinungen meist nicht repräsentative Beton
oberfläche die Meßergebnisse nicht verfälscht. Ferner wird eine
unmittelbare akustische Ankopplung von Beton mit
Ultraschallgeber und Empfänger erzielt, wobei durch deren
geeignete Ausbildung auch der Einfluß von Bewehrungsstahl
weitgehend eliminiert werden kann. Darüber hinaus müssen alle
interessierenden Betonbauteile lediglich von einer Seite
zugänglich sein. Besonders vorteilhaft ist ferner, daß der
entwickelte Algorithmus die Berechnung der Druckfestigkeits
entwicklung beliebig zusammengesetzter Betonmischungen ohne
zeitaufwendige Korrelationsuntersuchungen ermöglicht.
Der Berechenbarkeit der Druckfestigkeit des Betons aus der
Ultraschallgeschwindigkeit ohne jeweils spezielle Korrelations
untersuchungen liegt die bekannte Tatsache zugrunde, daß die
Druckfestigkeit des Betons weitaus überwiegend durch die
Festigkeit des Zementsteins und kaum durch die Eigenschaften der
Zuschläge bestimmt wird. Insofern wird die bisher übliche
Verfahrensweise, die Druckfestigkeit des Betons mit der
Ultraschallgeschwindigkeit des Betons zu korrelieren als
physikalisch unzweckmäßig eingestuft; statt dessen wird der
Berechnung eine als allgemein gültig erkannte Korrelation
zwischen der Druckfestigkeit des Betons und der Ultraschall
geschwindigkeit des in ihm enthaltenen Zementsteins zugrunde
gelegt. Die Ultraschallgeschwindigkeit des Zementsteins kann für
diese Verfahrensweise ausreichend genau berechnet werden, indem
angenommen wird, daß sich die Ultraschall-Laufzeiten in
Zementstein und Zuschlag additiv verhalten, indem die
quantitative Verteilung zwischen Zementstein und Zuschlag aus
der Rezeptur des Betons errechnet wird und indem für die
Zuschläge bekannte oder gemessene Ultraschallgeschwindigkeiten
in Ansatz gebracht werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß zusätzlich auch die Temperatur des Betons
während dessen Erhärtung erfaßt und mittels eines weiteren
Algorithmus anhand der Temperaturentwicklung und der Druck
festigkeitsentwicklung die voraussichtliche Dauer bis zum
Erreichen einer vorgegebenen Druckfestigkeit berechnet wird,
wobei der Algorithmus die Berechnung der Druckfestigkeit des zu
untersuchenden Betons nach Ablauf einer definierten Zeitspanne,
die Berechnung eines Startwertes und eine Prognoserechnung
umfaßt, welche die noch erforderliche Erhärtungszeit bis zum
Erreichen der vorgegebenen Druckfestigkeit als Funktion von
Temperatur und Rezepturdaten des Betons ab dem Startwert
errechnet. Durch die gleichzeitige Messung und Auswertung der
Ultraschallgeschwindigkeit hinsichtlich der erreichten
Betondruckfestigkeit und die Messung und Registrierung der
Betontemperatur im frühen Erhärtungsstadium werden Informationen
über Zustand und Verhalten des Betons erlangt, die eine
Trendberechnung bezüglich des Zeitraums gestatten, der zur
Erreichung einer bestimmten Druckfestigkeit erforderlich ist.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraschall-Geschwindigkeits
messung mit einer Meßfrequenz im Bereich von 200 bis 250 kHz,
vorzugsweise von etwa 225 kHz durchgeführt wird. Durch die Wahl
einer solchen Meßfrequenz wird insbesondere im frühen
Erhärtungsstadium bei Schallgeschwindigkeiten im Bereich von
1500 bis 2000 m/s eine hohe Schallrichtung von etwa 15°
erreicht, die den Einfluß von parallel zur Durchschallungs
richtung liegender Bewehrung unter eine Störgrenze minimiert.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß als Ultraschallgeber und Ultraschallempfänger piezo
keramische Schwingelemente mit gleicher Schwingfrequenz
verwendet werden, die einen Durchmesser von etwa 30 mm
aufweisen, wobei der Ultraschallgeber mittels Deltaimpulsen
(d. h. des ersten Viertels einer Sinuswelle) mit einer Amplitude
von mindestens 2 kV angeregt wird. Hierdurch lassen sich die
bekannten Dämpfungseigenschaften des Betons bei hohen
Meßfrequenzen kompensieren.
Der Ultraschallgeber und der Ultraschallempfänger werden
vorzugsweise tiefer als 5 cm in den Frischbeton eingetaucht, und
zwar vorzugsweise drucklos und ohne Kopplungsmittel. Die Anord
nung in einer Tiefe von mehr als 5 cm schließt nicht nur eine
Verfälschung der Meßergebnisse durch die nicht repräsentative
Betonoberfläche, sondern auch durch thermische Störgrößen wie
Lufttemperaturschwankungen oder Sonneneinstrahlung aus.
Letzteres ist hinsichtlich der vorerwähnten Trendberechnung von
Vorteil, welche eine möglichst genaue Erfassung der Beton
temperatur voraussetzt.
Eine hohe Meßgenauigkeit wird nach einer weiteren Ausgestaltung
des Verfahrens dadurch sichergestellt, daß der Abstand zwischen
Ultraschallgeber und Ultraschallempfänger durch Ermittlung der
örtlichen Luftschallgeschwindigkeit vor Meßbeginn und
anschließender Längenberechnung aus Laufzeit und vorgemessener
Luftschallgeschwindigkeit bestimmt wird. Auf diese Weise läßt
sich eine hochpräzise Meßstreckenbestimmung mit einer Auflösung
von ±0,1 mm im Bereich von 15 bis 30 cm realisieren, wobei die
Einstellung durch das Bedienpersonal erfolgen kann, ohne daß
eine zusätzliche manuelle Nachkontrolle erforderlich ist. Die
Luftschallgeschwindigkeit wird dabei vorzugsweise an einer
kalibrierten Marke von 15 cm ermittelt.
Vorrichtungsmäßig wird die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe dadurch gelöst, daß der Ultraschallgeber und der
Ultraschallempfänger beabstandet zueinander in einer Tauchsonde
angeordnet sind, und daß eine Auswerteeinheit die Druckfestig
keit des erhärtenden Betons kontinuierlich berechnet und die
jeweils berechnete Druckfestigkeit mittels einer Anzeige
einrichtung anzeigt und/oder eine vorgegebene Mindest
druckfestigkeit mittels eines Signalgebers signalisiert.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung sind der Ultraschallgeber
und der Ultraschallempfänger in im wesentlichen parallel
verlaufenden Abschnitten der Tauchsonde angeordnet, die sich zu
ihrem freien Ende hin verjüngen. Beispielsweise können die
Tauchabschnitte im Längsschnitt trapezförmig ausgebildet sein.
Hierdurch wird eine leichte Entformbarkeit aus dem erhärteten
Beton sichergestellt.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht darin, daß der Ultraschallgeber und der
Ultraschallempfänger an zwei gegenüberliegenden Flächen der
Tauchsonde derart angeordnet sind, daß ihre Flächennormalen im
wesentlichen auf einer Achse liegen. Durch diese Anordnung wird
der Beton direkt durchschallt, wobei auf den Ultraschall
empfänger die höchste Impulsenergie gerichtet und dadurch die
größte Empfindlichkeit erzielt wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung sind der Ultraschallgeber
und/oder der Ultraschallempfänger über Dämpfungselemente mit der
Tauchsonde verbunden. Auf diese Weise kann der Umwegschall über
den Sondenkörper unterdrückt werden, so daß eine genaue Luft
schallmessung der Strecke zwischen Geber und Empfänger zur
Kalibrierung der Abstandsmessung gewährleistet ist. Teile der
Tauchsonde können vorzugsweise aus Kunststoff, z. B. aus
Plexiglas gefertigt sein, um eine relativ große Umweglaufzeit zu
realisieren.
Nachstehend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungs
beispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung einer
erfindungsgemäßen Tauchsonde, und
Fig. 2 einen Ablaufplan eines in dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Programms zur kontinuierlichen
Bestimmung der Erhärtungsdruckfestigkeit von Beton
mittels Ultraschall-Laufzeitmessungen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt einen Ultraschall
generator (nicht dargestellt), einen Ultraschallgeber 1, einen
Ultraschallempfänger 2 und eine Auswerteeinheit (nicht darge
stellt). Der Ultraschallgeber 1 und der Ultraschallempfänger 2
sind in einer Tauchsonde 3 angeordnet, die aus einer Träger
platte 4 mit sich zu ihren Enden hin verjüngenden Eintauch
abschnitten 5, 6 besteht. Der Eintauchabschnitt 6 ist in der
Trägerplatte 4 verschiebbar gelagert, so daß der Abstand
zwischen den Eintauchabschnitten variiert werden kann.
Die Trägerplatte 4 sowie die daran nach unten abstehenden
Eintauchabschnitte 5, 6 sind teilweise aus Plexiglas (PMMA)
gefertigt. Die Eintauchabschnitte 5, 6 sind im Längsschnitt
trapezförmig ausgebildet, wobei die einander zugewandten
Innenseiten 7, 8 parallel verlaufen und im wesentlichen
senkrecht von der Trägerplatte 4 abstehen. Die in entgegen
gesetzte Richtungen weisenden Außenseiten 9, 10 stoßen dagegen
schräg an die Trägerplatte 4 und bilden mit dieser einen
stumpfen Winkel.
In den Eintauchabschnitten 5, 6 sind Ausnehmungen ausgebildet,
in denen der Ultraschallgeber 1 und der Ultraschallempfänger 2
bündig mit der jeweiligen Innenseite 7 bzw. 8 abschließend in
aus Kautschuk bestehenden Dämpfungselementen 11, 12 gelagert
sind. In der Tauchsonde 3 sind ferner Kabelkanäle 13, 14
ausgebildet, die elektrische Anschlußleitungen 19 aufnehmen.
Ultraschallgeber und Ultraschallempfänger sind piezokeramische
Schwingelemente gleicher Bauart mit einem Durchmesser von etwa
30 mm. Der Abstand zwischen der Unterseite der Trägerplatte 4
und den piezokeramischen Schwingelementen ist größer als 5 cm.
Die Konstruktion der Tauchsonde 3 sichert aufgrund der relativ
langsamen spezifischen Schallübertragung des Plexiglases eine
deutliche Trennung des direkt durch den Beton laufenden Schalls
und des durch die Abschnitte 5, 6 der Tauchsonde laufenden
Umwegschalls. Dadurch ist sichergestellt, daß der über die
Tauchsonde laufende Umwegschall zu keiner Zeit das Meßergebnis
beeinträchtigen kann, d. h. der Direktschall im Beton ist immer
schneller als der Umwegschall.
Der verschiebbare Eintauchabschnitt 6 kann in der Trägerplatte 4
gegenüber dem fest angebrachten Eintauchabschnitt 5 vorzugsweise
mit einem Abstand von 15 bis 30 cm positioniert werden. Auf der
Trägerplatte 4 ist eine Kalibriermarke 15 montiert, die einem
Abstand von 15 cm zwischen Ultraschallgeber 1 und Ultraschall
empfänger 2 entspricht. Durch Ermittlung der örtlichen Luft
schallgeschwindigkeit vor Meßbeginn bezogen auf die Kalibrier
marke 15 und anschließender Längenberechnung der eingestellten
Meßstrecke aus Laufzeit und vorgemessener Luftschallgeschwindig
keit ergibt sich eine hochpräzise Meßstreckenbestimmung mit
einer Auflösung von ±0,1 mm im Bereich von 15 bis 30 cm, wobei
die Einstellung vom Bedienpersonal wählbar und ohne zusätzliche
Nachkontrolle vorgenommen werden kann. Dazu ist es notwendig,
den wiederum störenden Umwegschall über die Tauchsonde 3 soweit
zu minimieren, d. h. zu dämpfen, daß eine klare Erkennung des
Luftschalls (mit einer Geschwindigkeit von etwa 340 m/s) möglich
ist. Dies ist durch unterschiedliche Dämpfungselemente
verwirklicht.
Die erste Dämpfung erfolgt durch die Verbindung von Geber und
Empfänger zum Plexiglas der Sondenabschnitte mittels der aus
Kautschuk bestehenden Dämpfungselemente 11, 12, wobei an den
Übergangszonen auf Grund der Änderung der Schallimpedanz eine
Dämpfung erfolgt. Die zweite Dämpfung ist in Form einer
λ/4-Sperrschicht 16 für die dominierende Frequenz der Radial
schwingungen von Geber und Empfänger ausgeführt. Diese Dämpfung
ist zwischen der Trägerplatte 4 und dem Eintauchabschnitt 5
angeordnet.
Für die vorstehend erwähnte Trendberechnung ist in einem
metallischen Gehäuseteil des Ultraschallgebers 1 ein
Temperatursensor 17 thermisch leitend montiert, der sich somit
in direktem Kontakt mit dem zu untersuchenden Beton befindet.
Die Dichte der Gesamtkonstruktion ist so gewählt, daß ein
Auftrieb der Tauchsonde und eine exakte und dauerhafte
Positionierung im Beton gewährleistet ist. Die Ankopplung im
Beton kann drucklos und ohne Koppelmittel erfolgen, da sich
zwischen Frischbeton und dem metallischen Teil der Eintauch
abschnitte 5, 6 aufgrund elektrostatischer Adhäsionskräfte ein
ausreichender Verbund bildet.
Die Verarbeitung und Interpretation der Ultraschall- bzw.
Temperatursignale erfolgt in der Auswerteeinheit (nicht
dargestellt), die beispielsweise aus einem geeigneten Personal
computer bestehen kann. Aus den kontinuierlich erfaßten Signalen
wird dort fortlaufend die Druckfestigkeit des Beton berechnet
und mittels einer Anzeigevorrichtung angezeigt. Zusätzlich oder
alternativ kann über einen Signalgeber eine vorgegebene Mindest
druckfestigkeit signalisiert werden. Der Signalgeber kann in
Form einer Signallampe 18 auf der Tauchsonde 3 angeordnet sein,
so daß das Erreichen der Mindestdruckfestigkeit an der
betreffenden Meßstelle signalisiert wird.
Fig. 2, bestehend aus den Teilfiguren 2A und 2B, zeigt den
Ablaufplan eines verwendeten Programms zur kontinuierlichen
Bestimmung der Erhärtungsdruckfestigkeit von Beton mittels
Ultraschall-Laufzeitmessungen.
Über eine Eingabevorrichtung werden in die Auswerteeinheit die
Rezepturdaten des zu untersuchenden Betons eingegeben. Die
Rezepturdaten umfassen neben den Mengenanteilen auch die
Kenngrößen der einzelnen Komponenten. Anhand dieser Daten
errechnet die Auswerteeinheit die Korrelationsbeziehung zwischen
Ultraschallgeschwindigkeit und Erhärtungsdruckfestigkeit.
Letztere ist eine Funktion der Ultraschallgeschwindigkeit und
der Rezepturdaten des Betons. Anschließend wird der Abstand
zwischen Ultraschallgeber und Ultraschallempfänger ermittelt und
zusammen mit einem Zielwert der zu erreichenden Erhärtungs
druckfestigkeit eingeben. Sodann wird die Ultraschallaufzeit
gemessen und unter Einbeziehung des Abstandes (Meßstrecke)
zwischen Ultraschallgeber und Ultraschallempfänger die Ultra
schallgeschwindigkeit berechnet. Mit der berechneten Ultra
schallgeschwindigkeit wird dann anhand der Korrelationsbeziehung
die momentan erreichte Erhärtungsdruckfestigkeit des unter
suchten Betons ermittelt.
Die so ermittelte Druckfestigkeit wird daraufhin mit dem
Zielwert der zu erreichenden Erhärtungsdruckfestigkeit
verglichen. Ist der Zielwert erreicht, so wird dies über eine
Signaleinrichtung angezeigt (z. B. die Signallampe 18), und es
können die für den Baufortschritt erforderlichen Maßnahmen
getroffen werden. Die Messung der Ultraschall-Laufzeit und die
Berechnung der Ultraschallgeschwindigkeit bzw. der erreichenden
Erhärtungsdruckfestigkeit erfolgt solange, bis der eingegebene
Zielwert erreicht ist.
Wie in Fig. 2 ferner dargestellt, ist zudem eine Trend
berechnung hinsichtlich der zeitlichen Entwicklung der
Erhärtungsdruckfestigkeit vorgesehen. Die Auswerteeinheit
berechnet anhand der eingegebenen Rezepturdaten des zu
untersuchenden Betons auch die Druckfestigkeit, die der Beton
nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne voraussichtlich erreicht
haben wird. Beispielsweise kann die nach 28 Tagen erreichte
Druckfestigkeit vorausberechnet werden.
Anschließend wird ein Startwert für die Trendberechnung
errechnet. Diese wird jedoch nur durchgeführt, sofern die
berechnete Erhärtungsdruckfestigkeit noch nicht den vorgegebenen
Zielwert erreicht hat. Ist der Zielwert noch nicht erreicht, so
wird über einen geeigneten Sensor die Betontemperatur erfaßt und
anhand der Temperaturentwicklung und der Druckfestigkeits
entwicklung die weitere zeitliche Entwicklung der Erhärtungs
druckfestigkeit als Funktion von Temperatur und Rezepturdaten
des Betons ab dem Startwert errechnet. Als Ergebnis dieser
Prognoserechnung wird die zum Erreichen des Zielwertes
voraussichtlich noch erforderliche Erhärtungszeit angezeigt.
Claims (21)
1. Verfahren zur Bestimmung der Druckfestigkeit von Beton
während dessen Erhärtung mittels Ultraschall-Geschwindigkeits
messung, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Ultraschallgeber (1) und ein Ultraschallempfänger (2) in den zu
untersuchenden Frischbeton in definiertem Abstand zueinander
eingetaucht werden, die Druckfestigkeit des erhärtenden Betons
mittels eines Algorithmus kontinuierlich berechnet und die
jeweils berechnete Druckfestigkeit angezeigt und/oder das
Erreichen einer vorgegebenen Mindestdruckfestigkeit signalisiert
wird, wobei der Algorithmus die Schritte umfaßt: Berechnung
einer Korrelationsbeziehung zwischen Ultraschallgeschwindigkeit
und Erhärtungsdruckfestigkeit anhand einer vorgegebenen, die
Rezepturdaten des zu untersuchenden Betons einbeziehenden
Funktion, Berechnung der Ultraschallgeschwindigkeit anhand der
Laufzeit des Ultraschalls und des Abstandes zwischen
Ultraschallgeber und Ultraschallempfänger, Berechnung der
erreichten Erhärtungsdruckfestigkeit des untersuchten Betons
anhand der Korrelationsbeziehung und, sofern das Erreichen einer
vorgegebenen Mindestdruckfestigkeit signalisiert werden soll,
Vergleich der erreichten Erhärtungsdruckfestigkeit mit der
vorgegebenen Mindestdruckfestigkeit.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
ferner die Temperatur des Betons während dessen Erhärtung erfaßt
und anhand der Temperaturentwicklung und der Druckfestigkeits
entwicklung mittels eines weiteren Algorithmus die
voraussichtliche Dauer bis zum Erreichen einer vorgegebenen
Druckfestigkeit berechnet wird, wobei der Algorithmus die
Berechnung der Druckfestigkeit des zu untersuchenden Betons nach
Ablauf eines definierten Zeitraums, vorzugsweise einer
28-Tage-Druckfestigkeit, die Berechnung eines Startwertes und
eine Prognoserechnung umfaßt, welche die noch erforderliche
Erhärtungszeit bis zum Erreichen der vorgegebenen
Druckfestigkeit als Funktion von Temperatur und Rezepturdaten
des Betons ab dem Startwert errechnet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ultraschall-Geschwindigkeitsmessung mit einer Meßfrequenz im
Bereich von 200 bis 250 kHz, vorzugsweise von etwa 225 kHz
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ultraschallgeber (1) und der Ultraschallempfänger (2) tiefer
als 5 cm in den Frischbeton eingetaucht werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ultraschallgeber (1) und der Ultraschallempfänger (2) im
wesentlichen drucklos und ohne Kopplungsmittel in den
Frischbeton eingetaucht werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Ultraschallgeber (1) und Ultraschallempfänger (2)
piezokeramische Schwingelemente mit gleicher Schwingfrequenz
verwendet werden, die einen Durchmesser von etwa 30 mm
aufweisen, und daß der Ultraschallgeber (1) mittels
Deltaimpulsen mit einer Amplitude von mindestens 2 kV angeregt
wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand zwischen Ultraschallgeber (1) und
Ultraschallempfänger (2) durch Ermittlung der örtlichen
Luftschallgeschwindigkeit vor Meßbeginn und anschließender
Längenberechnung aus Laufzeit und vorgemessener
Luftschallgeschwindigkeit bestimmt wird.
8. Vorrichtung zur Bestimmung der Druckfestigkeit von Beton
während dessen Erhärtung mittels Ultraschall-Geschwindigkeits
messung, umfassend einen Ultraschallgeber, einen
Ultraschallempfänger, einen Ultraschallgenerator und eine
Auswerteeinheit, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ultraschallgeber (1) und der Ultraschallempfänger (2)
beabstandet zueinander in einer Tauchsonde (3) angeordnet sind,
und daß die Auswerteeinheit die Druckfestigkeit des erhärtenden
Betons kontinuierlich berechnet und die jeweils berechnete
Druckfestigkeit mittels einer Anzeigeeinrichtung anzeigt
und/oder eine vorgegebene Mindestdruckfestigkeit mittels eines
Signalgebers (18) signalisiert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchsonde
einen Temperatursensor (17) aufweist und die Auswerteeinheit
anhand der Entwicklung der Temperatur sowie der Druckfestigkeit
des Betons die voraussichtliche Dauer bis zum Erreichen einer
vorgegebenen Druckfestigkeit berechnet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Ultraschallgeber (1) und der Ultraschallempfänger (2) in im
wesentlichen parallel verlaufenden Abschnitten (5, 6) der
Tauchsonde (3) angeordnet sind, die sich zu ihrem freien Ende
hin verjüngen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die im
wesentlichen parallel verlaufenden Abschnitten (6, 7) der
Tauchsonde (3) im Längsschnitt trapezförmig ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ultraschallgeber (1) und der Ultraschallempfänger (2) an
zwei gegenüberliegenden Flächen der Tauchsonde (3) derart
angeordnet sind, daß ihre Flächennormalen im wesentlichen auf
einer Achse liegen.
13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
zwischen Ultraschallgeber (1) und Ultraschallempfänger (2)
verstellbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchsonde
eine Trägerplatte (4) mit zwei Sondenabschnitten (5, 6)
aufweist, wobei der eine Sondenabschnitt (5) mit dem
Ultraschallgeber (1) fest und der andere Sondenabschnitt (6) mit
dem Ultraschallempfänger (2) verschiebbar ist und an der
Kalibriermarke (15) auf einen definierten Geber-Empfänger-
Abstand positioniert werden kann.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
zwischen der Unterseite der Trägerplatte (4) und dem
Ultraschallgeber (1) bzw. dem Ultraschallempfänger (2) größer
als 5 cm ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Trägerplatte (4) und dem den Ultraschallgeber (1) tragenden
Sondenabschnitt (5) und/oder dem den Ultraschallempfänger (2)
tragenden Sondenabschnitt (6) ein Dämpfungselement (16)
angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Ultraschallgeber (1) und/oder der Ultraschallempfänger (2) in
aus Kautschuk bestehenden Dämpfungselementen (11, 12) gelagert
sind.
18. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchsonde
(3) eine Dämpfung in Form einer λ/4-Sperrschicht (16) aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchsonde
(3) teilweise aus Kunststoff, vorzugsweise aus Plexiglas
gefertigt ist.
20. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchsonde
(3) eine geringere Dichte als Beton aufweist.
21. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Ultraschallgeber (1) und der Ultraschallempfänger (2) aus
Piezokeramik hergestellt sind und jeweils einen Durchmesser von
etwa 30 mm aufweisen.
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