DE19629153A1 - Verfahren zur Verklebung von Werkstoffen mit Polyolefinoberflächen - Google Patents
Verfahren zur Verklebung von Werkstoffen mit PolyolefinoberflächenInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren zur Verkle
bung von Polyolefinoberflächen, insbesondere aus Polypropy
len, mit anderen Werkstoffen unter Verwendung eines Kleber
systems auf Basis Polyurethan-Polyharnstoff. Hierbei werden
die Polyolefinoberflächen coronabehandelt, um darauf eine
bessere Adhäsion des verwendeten Klebstoffs zu erzielen.
Es ist bekannt, daß für Polyolefinoberflächen geeignete
Klebersysteme bezüglich dieser Werkstoffe chemisch gleich
oder zumindest gleichartig sein müssen.
Die Anmelderin wendet ein solches Verfahren zur Herstellung
von gerahmten Filterkassetten an, welche unter der Produkt
bezeichnung "Viledon Maxi-Pleat-Filter MX" vertrieben wer
den. Die Herstellung erfolgt dadurch, daß man auf die co
ronabehandelte Polyolefinoberfläche des Rahmens eine
Schicht aus einem Gemisch von trifunktionellem Polyetherpo
lyol und Diphenylmethandiisocyanat aufträgt. Die erstge
nannte Komponente stellt eine zähflüssige Masse dar, wäh
rend das Diisocyanat eine transparent braune Flüssigkeit
ist. Das Gemisch enthält ferner Katalysatoren als Beschleu
niger.
Die eingesetzten Reaktionsstoffe liegen in stöchiometri
schem Verhältnis zueinander vor. Unter Vernetzung und Ket
tenverlägerung läßt man dieses System zu einem Polyether
polyurethan ausreagieren.
Bei diesem Verfahren muß die aufzuklebende Gegenfläche des
anderen Werkstoffes, hier die gegen den Rahmen abzudichten
den Filterflächen aus Glasfaserpapier, direkt nach dem Auf
tragen des nicht geschäumten Klebersystems auf die erste
Fläche mit jenem in Verbindung gebracht werden.
Solcherart hergestellte Klebeverbindungen zwischen Polypro
pylen und der Klebemasse sind nicht ideal, da die Haftung
mehr einer Adhäsion als einer gleichsam molekularen Verzah
nung der Klebepartner im Sinne einer chemischen Verklebung
entspricht. Unter ungünstigen mechanischen Einflüssen kann
sich daher die Klebemasse wegen der unterschiedlichen Reak
tivität der Einzelkomponenten des Klebersystems rückstands
los vom Klebepartner Polypropylen ablösen.
Ferner erfordert das Ausfüllen der Maß-Toleranzen zwischen
den zu verklebenden Flächen den Aufbau eines dicken
Kleber-Bettes, um keine Undichtigkeiten bzw. kleberfreien Kontakte
zwischen Filtermaterial und Rahmen zu verursachen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Verklebung
zweier Kunststoff-Verklebungspartner miteinander anzugeben,
von denen zumindest einer im Bereich der zu verklebenden
Flächen aus coronabehandeltem Polyolefin besteht. Insbeson
dere eine entsprechende Verklebung mit Polypropylen soll
ermöglicht werden. Das Klebersystem soll dabei eine bessere
Haftfestigkeit der Flächen aneinander ermöglichen, wobei
keine zerstörungsfreie Ablösung im Bereich des Phasenüber
ganges Kleber/Haftflächen möglich sein soll.
Die Temperaturstabilität der Verklebung soll so hoch sein,
daß 80°C Umgebungstemperatur noch schadlos 1 Jahr lang
überstanden werden.
Der Zeitpunkt des Zusammenfügens der Klebeflächen soll in
nerhalb mindestens 20 Minuten frei wählbar sein. Mit gerin
gerem Materialaufwand soll eine vollständig die Klebepart
ner-Flächen einnehmende Klebermasse erzeugt werden können,
auch bei Vorliegen von Maßabweichungen dieser Flächen.
Die Lösung der Aufgabe liegt in einem Verfahren, bei wel
chem auf wenigstens eine der miteinander zu verklebenden
Flächen eine Schicht aus einem Gemisch von Polyol mit
Diphenylmethandiisocyanat und gegebenenfalls Katalysatoren
aufgebracht wird.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst
ein Prepolymer durch Reaktion von Polypropylenglykol mit
Diphenylmethandiisocyanat herstellt.
Man verwendet dabei lineares Polypropylenglykol mit einem
Molekulargewicht von 60 bis 3000, vorzugsweise 1800 bis
2000, welches mit difunktionellem Diphenylmethandiisocyanat
im Verhältnis 1 Mol Polyol (Glykol) zu 2 Mol Diisocyanat
umgesetzt wird.
Diesem pastösen Prepolymer werden anschließend 10 bis 200
Gew.-%, bezogen auf die Menge des difunktionellen Diphenyl
methandiisocyanats, bei Raumtemperatur flüssiges Diphenyl
methandiisocyanat mit einer Funktionalität von mindestens
2,2 zugesetzt. Durch diese Bemessung der Menge an flüssiger
Komponente wird der Überschuß an NCO-Gruppen weiter erhöht,
was zur Folge hat, daß eine größere Anzahl an Harnstoff
gruppen gebildet wird. Dieser Umstand fördert die Haftfä
higkeit auf Polypropylen-Oberflächen.
Die angegebene Funktionalität von mindestens 2,2 gewährlei
stet, daß nicht allein eine lineare, sondern in hohem Maße
auch eine dreidimensionale Vernetzung im Polymergefüge ein
tritt. Die Folge ist eine Erhöhung dessen Temperaturstabi
lität.
Die entstandene, pastöse Masse, die erste Kleberkomponente,
wird nach ihrer Herstellung, frühestens jedoch direkt vor
dem Auftragen auf die Polyolefin-Klebefläche in einer Dicke
von 0,5 bis 1 mm, mit einer bezüglich der Reaktanten zumin
dest stöchiometrischen Menge Wasser, der zweiten Kleberkom
ponente, in Verbindung gebracht. Der Zeitpunkt der Wasser
zugabe bestimmt den Reaktionsbeginn des Klebersystems und
muß vor dessen Verbindung mit der zweiten Klebefläche lie
gen.
Das Wasser muß frei von emulgierenden oder schaumstabili
sierenden Zusätzen sein; es kann jedoch ohne negative Aus
wirkungen die aus der Polyurethanchemie bekannten Katalysa
toren zur Beschleunigung der NCO/H₂O-Reaktion enthalten,
wie z. B. Amine.
Alternativ können diese Katalysatoren auch dem Prepolymer
zugemischt werden.
Anschließend an diese Vorgänge wird die zu verklebende Ge
genfläche auf die Kleberschicht gelegt.
Die Reaktion erfolgt unter Kettenverlängerung und Bildung
eines feinzelligen, teilvernetzten, langkettigen Polyuret
han-Flächenschaumes mit einer Dicke von 2 bis 3 mm.
Die so vorgenommene Verklebung übersteht Umgebungstempera
turen von 80°C ein Jahr lang, was durch entsprechende Ver
suche bestätigt wurde. Hierbei wird das verklebte System
zunächst eine Woche lang bei 70°C in einem Ofen gelagert.
Eine weitere Woche lang beträgt die Umgebungstemperatur
80°C. Diese Behandlung setzt sich in 10°C-Schritten fort
bei jeweils einer Woche Verweildauer, bis 110°C erreicht
sind. Es hat sich bestätigt, daß dieses Laborverfahren ei
nen eindeutigen Rückschluß auf die einjährige Temperatur
stabilität der Verklebung bei 80°C zuläßt.
Die Stärke der Haftung der Kleberverbindungen ist unter
Raum- sowie unter erhöhter Temperatur bis 110°C so gut,
daß, auch unter Zuhilfenahme mechanischer Werkzeuge, wie
z. B. eines Schraubenziehers, ein Ablösen der Klebermasse
vom Polyolefin-Untergrund nicht ohne Zerstörung eines der
Klebepartner möglich ist. Risse und Spalte treten nur in
der Kleberschicht und in den Werkstoffen der zu verkleben
den Bauteile auf, jedoch nicht an den Phasengrenzen Kle
ber/Klebefläche.
Ein Vorteil der Erfindung ist, daß die Wasserzugabe zum
Verschäumen und zur Kettenverlängerung des Klebersystems in
einem beliebigen Überschuß erfolgen kann: Das Risiko eines
ungenügenden Vernetzungsgrades oder Kettenabbruchs im Poly
mersystem besteht nicht.
Das Wesen der Erfindung liegt im Prinzip in der Vorgehens
weise, daß man nicht die voneinander getrennten Ausgangs
komponenten zu einem fertigen Kleber reagieren läßt, son
dern daß man von einem Prepolymer aus Diphenylmethandi
isocyanat und Polypropylenglykol ausgeht, welches zusätz
lich 10 bis 200 Gew.-%, bezogen auf die Menge des difunk
tionellen Diphenylmethandiisocyanats, bei Raumtemperatur
flüssiges Diphenylmethandiisocyanat mit einer Funktionali
tät von mindestens 2,2 enthält. Erst dieser ersten Kleber
komponente wird das zur Ausreaktion erforderliche Wasser zu
einem beliebigen Zeitpunkt zugesetzt.
Es war nicht zu erwarten, daß durch diese einfache Maßnah
me, nämlich durch die Herstellung eines Zwischenproduktes
aus Prepolymer und flüssigem Diisocyanat und durch die an
schließende Vernetzung zu einem getriebenen Polyurethan
harnstoff, die geschilderten Hafteigenschaften von Werk
stoffoberflächen auf Polyolefinflächen erzielt werden kön
nen, welche diejenigen bekannter, bezüglich ihrer Inhalts
stoffe analog aufgebauter Klebersysteme weit übertreffen,
und daß insbesondere die Verklebung an den Phasengrenzen
Werkstoff/Kleber/Werkstoff die stärkste Verbindung dar
stellt.
Dem reaktiven Gemisch können, ohne Berücksichtigung des
Wassergehaltes im Rezept, an sich bekannte Füllstoffe, wie
Kreide und SiO₂, in Anteilen von 1 bis 40 Gew.-% zugesetzt
werden. Hierdurch wird die Einstellung der Viskosität des
Klebersystems auf das für das Auftragsverfahren vorteilhaf
te Maß ermöglicht.
Eine unerwünschte Reaktion der ersten Kleberkomponente mit
etwa in den Füllstoffen enthaltenem Wasser kann dabei
zweckmäßigerweise durch Zusatz von Molekularsieben, z. B.
Zeolithen aus Alkali- oder Erdalkalisilicaten, zum Gemisch
blockiert werden, so daß keine frühzeitige Vernetzung ein
tritt.
In einer Variante des Verfahrens wird der ersten Kleberkom
ponente über den Mischkopf einer Zweikomponenten-Mischan
lage die zweite Kleber-Komponente, nämlich das Wasser, zu
mindest stöchiometrisch bezüglich der aktiven Gruppen der
ersten Komponente homogen zugemischt, wonach die Reaktion
mit Schaumbildung einsetzt. Daher muß direkt nach der Was
serzugabe der Auftrag des Klebers auf die Polyolefin-Fläche
erfolgen. Die zweite Klebefläche wird direkt anschließend
mit der ersten verbunden.
Diese Verfahrensweise ist günstig, wenn eine rationelle,
rasche Fertigung ohne Rücksichtnahme auf sehr große Klebe
flächen erfolgen kann.
In einer weiteren Variante, welche besonders viel Zeit für
das Zusammenfügen der Bauteile zur Verfügung stellt, was
insbesondere bei großflächigen Verklebungen hilfreich ist,
wird das Verfahren dergestalt durchgeführt, daß man die er
ste Kleberkomponente ohne das Wasser erzeugt, daß man die
Polyolefin-Oberfläche mit diesem System beschichtet und es
anschließend einem feinen Wassernebel aussetzt. Direkt an
schließend wird die zu verklebende Gegenfläche aufgelegt.
Die spätere Wasserzugabe, zweckmäßig im Überschuß, setzt
die Schaumbildung und Vernetzung im Klebersystem in Gang.
Der Vorteil dieser Verfahrensvariante liegt in einer länge
ren, durch den Zeitpunkt der Wasserzugabe in einem Rahmen
bis zu 20 min frei wählbaren Kontaktzeit des Klebersystems
mit der Klebefläche vor der Reaktion, was insbesondere bei
der Verbindung großflächiger Teile miteinander zu sehr fe
sten Klebekontakten führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren in allen aufgezeigten und
herleitbaren Varianten ist insbesondere zur gegenseitigen
Verklebung eines Filterelements mit einem Rahmen und/oder
einem Halteelement aus Polypropylen geeignet. Durch das
Aufschäumen des Klebers gleicht dieser Fertigungstoleranzen
der Klebepartner, also z. B. im Bereich der Filterkanten, so
vollständig aus, daß eine leckage-freie Verbindung mit dem
Rahmen gewährleistet ist. Es lassen sich so stabile Filter
kassetten herstellen, deren Klebefestigkeit an den Phasen
grenzen des Filtermaterials mit dem Rahmen bzw. der Halte
rung so hoch ist, daß diese Verbindung allen mechanischen
Beanspruchungen beim Einbau der Kassette und bei Druck
schwankungen während des Betriebes, ebenso thermischen Be
anspruchungen bis 110°C, sicher widersteht. Beispiele für
verklebbare Filterelemente sind Faservliesstoffe, Filterpa
piere und Aktivkohlematerialien.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Beispiele er
läutert.
Es wird ein Faltenfilter unter Anwendung einer großflächi
gen Verklebung hergestellt.
100,0 Gewichtsteile Polypropylenglykol mit einem mittleren
Molekulargewicht von 2000 und einer OH-Zahl von 56;
25,0 Gewichtsteile Diphenylmethan-4,4-diisocyanat mit ei ner Funktionalität von 2,0 und einem NCO-Wert von 33,4%.
25,0 Gewichtsteile Diphenylmethan-4,4-diisocyanat mit ei ner Funktionalität von 2,0 und einem NCO-Wert von 33,4%.
Polypropylenglykol wird mit Diphenylmethandiisocyanat unter
Rühren 1 Stunde bei einer Temperatur von 100°C umgesetzt.
Man erhält ein Prepolymer mit einem Isocyanatgehalt von
3,25% und einer Viskosität von 22000 cp.
100,0 Gewichtsteile Prepolymer mit einem Isocyanatgehalt
von 3,25%;
20,0 Gewichtsteile flüssiges Diphenylmethan-4,4-diisocy anat mit einer mittleren Funktionalität von 2,4 und einem NCO-Wert von 29,5%;
30,0 Gewichtsteile Kreide mit einem mittleren Teilchen durchmesser von 3 µm;
5,0 Gewichtsteile Zeolith (Natrium-Alumosilikat).
20,0 Gewichtsteile flüssiges Diphenylmethan-4,4-diisocy anat mit einer mittleren Funktionalität von 2,4 und einem NCO-Wert von 29,5%;
30,0 Gewichtsteile Kreide mit einem mittleren Teilchen durchmesser von 3 µm;
5,0 Gewichtsteile Zeolith (Natrium-Alumosilikat).
Das Polymer und das flüssige Diphenylmethandiisocyanat wer
den in einem Rührbehälter bei Raumtemperatur vorgemischt.
Kreide und Zeolith werden anschließend unter Rühren der
Grundmischung zugegeben. Es entsteht eine streichfähige Pa
ste mit einer Viskosität von 65000 cp.
Die Paste kann mindestens 1 Woche unter Feuchtigkeitsaus
schuß in einem dicht verschlossenen Behälter ohne Einbuße
der Verarbeitbarkeit aufbewahrt werden.
Das Filtermaterial besteht aus zwei Hohlkammerplatten aus
Polypropylen mit einer Dicke von 2,5 mm. Die Platten haben
die Abmessungen 1098 mm × 288 mm und besitzen zwei Knick
kanten an den Positionen 274,5 mm und 823,5 mm an ihren
Längsseiten. Die Platten sind beidseitig coronabehandelt.
Die weitere Filterkomponente besteht aus zickzackförmig ge
faltetem Glasfaserpapier mit Prägungen und Polyurethan-Raupen
als Abstandhalter. Das Papier verfügt über die Di
mensionen 548 mm × 548 mm × 250 mm.
Die erste Kleberkomponente wird in den Tank einer halbauto
matischen Auftragsanlage gegeben. Die ebenen Polypropylen
platten werden nun auf dem Auftragstisch der Anlage unter
dem Düsenkopf parallel zueinander positioniert. Über die
Förderanlage der Auftragseinrichtung wird die erste Kleber
komponente über den Düsenkopf auf die Polypropylenplatten
in einer Breite von 65 mm aufgetragen.
Der Düsenkopf ist parallel zu der darunterliegenden Platte
frei beweglich und besitzt zu dieser einen Abstand von etwa
2 cm. Hierdurch ist es möglich, die Hohlkammerplatten über
ihre gesamte Länge von 1098 mm und Breite von 260 mm
gleichmäßig zu beschichten, indem der Düsenkopf 4 mal die
Länge der Platte abfährt. Die Auftragsdicke beträgt 1 mm.
Beide mit der ersten Kleberkomponente beschichtete Platten
werden auf einen Fügetisch gelegt. Die Oberfläche des Kle
berauftrags wird sodann durch eine manuell betriebene
Sprühvorrichtung mit einem feinen Wassernebel benetzt. Um
die Reaktion zu beschleunigen, ist dem Wasser als Katalysa
tor Triethylendiamin in einem Anteil von 5 Vol-% zugesetzt.
Sofort anschließend werden beide Polypropylenplatten um das
quaderförmige Faltenpaket gelegt und in einer Haltevorrich
tung unter Druck fixiert.
Die Anordnung der Polypropylenplatten erfolgt dabei so, daß
das Klebersystem an den Längskanten bzw. den Flächen der
Endfalten des Filterpacks anliegen. Nach etwa 5 min setzt
die Vernetzungsreaktion unter Aufschäumen ein. Diese Trei
breaktion ist nach 10 min beendet, wonach das gerahmte Fil
terpaket aus der Haltevorrichtung entnommen wird.
Der Flächenschaum besitzt eine Dicke von 3 mm und um
schließt alle offenen Längskanten der Einzelfalten des Fil
terpacks. Somit kann an diesen Stellen eine Leckage ausge
schlossen werden, was durch Druckverlustmessung nach
DIN EN 779 bestätigt wurde.
Eine zerstörungsfreie Ablösung der verklebten Komponenten
voneinander im Bereich der Phasenübergänge Kleber/Haftflä
chen, z. B. durch Abhebeln mit einem Schraubenzieher, ist
nicht mehr möglich, was die feste Klebeverbindung durch das
erfindungsgemäße Verfahren beweist.
Das verklebte System wurde 1 Woche lang bei 70°C in einem
Ofen gelagert, eine weitere Woche lang bei 80°C Umgebungs
temperatur, fortgeführt in 10°C-Schritten jeweils nach ei
ner Woche Verweildauer, bis zu 110°C. Zwar waren nach die
ser Behandlung die Rahmenteile aus Polypropylen sowie das
Filterpack aus Glasfaserpapier verzogen, die Kleberschicht
hatte jedoch keine Beschädigung, und Druckverlustmessungen
nach DIN EN 779 zeigten keinerlei Leckage in diesem Be
reich.
Ein mit körniger Aktivkohle beschichteter, plissierter
Vliesstoff mit einer Faltenhöhe von 50 mm und einem Falten
abstand von 12 mm, Filterbreite 588 mm, Filterlänge 592 mm,
soll an seinen beiden Längskanten mit je einem Polypro
pylen-Profil verklebt werden, welches U-förmig die beiden
Längsseiten umfaßt. Das Ankleben dieser Polypropylen-Rah
menprofile geschieht folgendermaßen:
Der auf die gewünschte Länge aus einem endlosen Filterbalg
abgetrennte Kleinbalg wird mittels eines kammförmigen Werk
zeuges auf den gewünschten Faltenabstand von 12 mm fixiert.
Danach wird einer der beiden Rahmenteile aus Polypropylen
unter den Gießkopf einer Zweikomponentengießanlage gelegt.
Der Gießkopf, bestehend aus Mischkammer und Düsenkopf,
trägt das Klebersystem aus zwei Komponenten auf, die im
Mischkopf im Verhältnis 100 : 3 vorgemischt wurden.
100 Gewichtsteile Prepolymer mit einem NCO-Wert von 3,25
wie im Beispiel 1;
20 Gewichtsteile flüssiges Diphenylmethan-4,4-diisocyanat mit einer Funktionalität von 2,4 und einem NCO-Wert von 29,5%.
20 Gewichtsteile flüssiges Diphenylmethan-4,4-diisocyanat mit einer Funktionalität von 2,4 und einem NCO-Wert von 29,5%.
Das Klebersystem besitzt einen NCO-Wert von 7,4% und eine
Viskosität von 15000 cp.
0,5 Gew.-% Triethylendiamin als Katalysator, in Wasser
(99,5 Gew.-%) gelöst.
Der Kleber wird in einer Dicke von 0,7 mm aufgetragen. Da
nach wird das Polypropylenteil sofort auf einer Seite des
Filterbalges mit der Kleberseite gegen die offenen Falten
des Balges gedrückt und in einer Haltevorrichtung so unter
Druck fixiert.
Nach 1 min beginnt die Reaktion unter Aufschäumen und ist
nach 3 min beendet. Danach wird der Filter aus der Halte
vorrichtung entnommen.
Der gleiche Vorgang wiederholt sich für das zweite Polypro
pylen-Rahmenprofil für die andere, offene Balgseite.
Die Verklebung ist frei von Leckagen (Druckverlust-Messung
nach DIN EN 779).
Die an der Filterkassette vorhandene Kleberschicht weist
eine Dicke von 2,3 mm auf. Sie besteht aus einem feinzelli
gen Polyurethanschaum, der sich gleichmäßig um die offenen
Vliesstoffalten legt und diese damit luftdicht umschließt.
Einer Temperaturbehandlung wie im Beispiel 1 widersteht
auch dieses Filter ohne Dichtheitsverluste.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verklebung zweier Verklebungspartner,
von denen zumindest einer im Bereich der zu verkleben
den Flächen aus coronabehandeltem Polyolefin, insbe
sondere Polypropylen, besteht, bei dem auf wenigstens
eine der miteinander zu verklebenden Flächen eine
Schicht aus einem Gemisch von Polyol mit Diphenyl
methandiisocyanat und Katalysatoren aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst ein Prepoly
mer durch Reaktion von linearem Polypropylenglykol,
Molekulargewicht 60 bis 3000, vorzugsweise 1800 bis
2000, mit difunktionellem Diphenylmethandiisocyanat
bei einem Molverhältnis von Glykol zu Diisocyanat von
1:2 erzeugt, daß man dem pastösen Prepolymer nach sei
ner Erzeugung 10 bis 200 Gew.-%, bezogen auf die Menge
des difunktionellen Diphenylmethandiisocyanats, flüs
siges Diphenylmethandiisocyanat mit einer Funktionali
tät von mindestens 2,2 zusetzt, wodurch eine erste
Kleberkomponente entsteht, daß man diese erste Kle
berkomponente in einer Dicke von 0,5 bis 1 mm auf die
Polyolefin-Klebefläche aufträgt, wobei man im Verlauf
dieser Verfahrensschritte zum gewünschten Zeitpunkt
des Beginns der Vernetzungsreaktion Wasser als zweite
Kleberkomponente mit der ersten Komponente zusammen
bringt, welches frei von emulgierend oder schaumstabi
lisierend wirkenden Zusätzen ist und welchem Katalysa
toren beigemischt sein können, daß man anschließend
die zu verklebende Gegenfläche auf die Kleberschicht
legt und das Ende der Treibreaktion abwartet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem reaktionsfähigen Gemisch vor der Verbindung mit
Wasser 1 bis 40 Gew.-% Füllstoffe zugesetzt werden,
deren gegebenenfalls vorliegender Wassergehalt durch
Zugabe eines Molekularsiebes blockiert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man über den Mischkopf einer Zweikomponen
ten-Mischanlage die zweite Kleberkomponente, das Wasser,
der ersten Kleberkomponente homogen zumischt und daß
man dieses Zweikomponentengemisch sofort auf die Po
lyolefin-Fläche aufträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man die erste Kleberkomponente auf die Polyo
lefinfläche aufträgt und daß man anschließend in einem
separaten Verfahrensschritt die Zugabe des Wassers,
gegebenenfalls versetzt mit Katalysatoren, in Form ei
nes feinen Sprühnebels vornimmt, um die Schaumbildung
und Vernetzung des Systems zu initiieren, und daß man
direkt darauf die zu verklebende Gegenfläche auflegt.
5. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4 bei
der gegenseitigen Verklebung eines Filterelements mit
einem Rahmen und/oder einem Halteelement aus Polypro
pylen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996129153 DE19629153C2 (de) | 1996-07-19 | 1996-07-19 | Verfahren zur gegenseitigen Verklebung eines Filterelements mit einem Rahmen und/oder einem Halteelement aus Polypropylen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996129153 DE19629153C2 (de) | 1996-07-19 | 1996-07-19 | Verfahren zur gegenseitigen Verklebung eines Filterelements mit einem Rahmen und/oder einem Halteelement aus Polypropylen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19629153A1 true DE19629153A1 (de) | 1998-01-22 |
DE19629153C2 DE19629153C2 (de) | 2001-05-03 |
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ID=7800276
Family Applications (1)
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DE1996129153 Expired - Fee Related DE19629153C2 (de) | 1996-07-19 | 1996-07-19 | Verfahren zur gegenseitigen Verklebung eines Filterelements mit einem Rahmen und/oder einem Halteelement aus Polypropylen |
Country Status (1)
Country | Link |
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