DE19627056A1 - Vektor-basierte Wellenformgewinnung und -wiedergabe - Google Patents
Vektor-basierte Wellenformgewinnung und -wiedergabeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren für die
Gewinnung und Vorbereitung der Wiedergabe von Wellenforminformation
unter Bezugnahme auf sequentielle Vektoren.
Die Fehlerbehebung bei hochintegrierten Schaltkreisen (VLSI)
ist ein wichtiges Konstruktionselement. Das Sondieren interner Knoten
von integrierten Schaltkreisen ist ein signifikanter Teil dieses Pro
zesses. Systeme sind bekannt für das Gewinnen von Wellenformen an Lei
tern eines Prüflings (Device Under Test = DUT) durch Kontaktsondieren
oder Nicht-Kontaktsondieren mit mechanischen Sonden, Elektronenstrahl
sonden, fokussierten Ionenstrahlsonden usw. Während diese Systeme ohne
weiteres die Wellenform auf einem Leiter gewinnen können, ist es schwie
rig und zeitaufwendig, ein spezifisches Wellenformsegment mit einem er
warteten Ereignis zu korrelieren. Warum? Die Wellenform wird gewonnen
und wiedergegeben mit der Meßeinrichtung, die in der Zeitdomäne arbei
tet. Die Wellenform wird als ein Signal mit Amplitude über der Zeit be
handelt unter Bezugnahme auf irgend einen willkürlichen Trigger. Im Ge
gensatz dazu werden die Konstruktion, der Test und die Analyse von digi
talen Schaltkreisen in einer Domäne ausgeführt, die nicht auf der Zeit
basiert, sondern auf Vektorsequenzen. Eine Sequenz von Vektoren, ange
legt an den DUT zum Erzeugen der Wellenform und die Simulationen, die
verwendet werden zum Erzeugen der erwarteten Ereignisinformation, basie
ren auf Spannung oder Logik-Pegel über der Vektorzahl. Die Feststellung,
welches Segment einer gewonnenen Wellenform welchem angelegten Vektor
und welcher erwarteten Ereignisinformation entspricht, hat bis jetzt
langwierigen manuellen Vergleich der Ereignisse in der zeit-basierten
Wellenform mit Vektorsequenzen und Simulationsdaten erfordert.
Ein konventionelles analoges Oszilloskop triggert die Wellen
formgewinnung entweder von einem intern erzeugten Triggerimpuls oder von
einem einzelnen externen Impuls. Dieser Impuls kann irgendein Impuls in
der Zeit sein. Das Oszilloskop hat keine Referenz bezüglich des Ur
sprungs des Impulses. Die Wellenform wird in Realzeit eingefangen und
wiedergegeben, bezogen auf den Trigger. Ein digitales Abtastoszilloskop
arbeitet im wesentlichen in derselben Weise, mit der Ausnahme, daß jeder
Abtastwert der Wellenform eingefangen und wiedergegeben wird mit einer
entsprechenden Verzögerung gegenüber dem Trigger.
Ein Logik-Analysator wird von einem einzelnen externen Impuls
getriggert und kann außerdem getriggert werden immer dann, wenn ein
bestimmtes gemessenes Ereignis festgestellt wird. Interne Abtastung wird
beherrscht von einem freilaufenden Taktsignal innerhalb des Instruments,
so daß ein Abtastwert der Wellenform bei jedem Impuls des Taktsignals
gewonnen wird. Externe Abtastung beruht auf der Synchronisation des Ab
tastwertes, gesammelt mit einem Offset eines erfaßten externen Taktsig
nals. Das externe Taktsignal kann von der Komponente abgeleitet werden,
deren Wellenform gemessen wird.
Keines dieser Systeme bietet dem Benutzer eine einfache und
intuitive Wiedergabe von Wellenformen, relativ zu den Vektoren einer
Vektorsequenz, die an den Prüfling angelegt wird.
Die Erfindung bietet Verfahren für das Gewinnen und Vorberei
ten von Wiedergaben von Wellenformen, gewonnen aus einem Prüfling, bei
denen die Wellenformen in Segmente unterteilt werden entsprechend je
weils Vektoren eines Vektormusters, das an den Prüfling wiederholt ange
legt wird. Wellenformsegmente werden relativ zu Vektorzahlen des Musters
wiedergegeben zum Vereinfachen des Vergleichs von Stimulus und Reaktion,
Fehlerentfernung und anderen Aufgaben. Die Beziehung des Vektormusters
ist bekannt relativ zu einem Trigger, der einmal pro Wiederholung des
Musters auftritt, und Vektoren des Musters werden synchronisiert mit
einem Taktsignal (beispielsweise einem "Vektortakt"). Die Beziehung der
Wellenform in der Zeitdomäne zu dem Trigger ist bekannt. Unter Berück
sichtigung dieser Beziehungen und Systemverzögerungen wird jedes gewon
nene Wellenformsegment einer Vektor-Start-Marke zugeordnet sowie der
entsprechenden Vektorzahl, wenn sie gewonnen wird. Wellenformwiedergaben
werden vorbereitet, welche die Wellenformsegmente entsprechend den Vek
torzahlen, ausgewählt vom Benutzer aus einem Vektorzahlenbereich, zeigen.
Diese und andere Merkmale der Erfindung werden mehr ins ein
zelne gehend nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeich
nungsfiguren offenbart.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm eines Elektronenstrahl-Testson
densystems 10;
Fig. 2 zeigt ein Funktionsblockdiagramm von Teilen eines Elek
tronenstrahl-Sondensystems, konfiguriert für die Gewinnung von Wellen
formbildern eines Prüflings;
Fig. 3 zeigt ein gewonnenes Wellenformsegment, wiedergegeben
als Amplitude über der Vektorzahl entsprechend der Erfindung;
Fig. 4 zeigt die Beziehung für das Beispiel der Fig. 3 zwi
schen dem Vektortakt der Testeinrichtung, dem Einmal-pro-Muster-Wieder
holungstriggersignal und der Wellenform, gewonnen von einem Netzwerk des
Prüflings;
Fig. 5 illustriert die Systemverzögerung;
Fig. 6 zeigt ein Beispiel der Beziehung des Vektortakt-Signals
und des Triggersignals zu den Vektoren;
Fig. 7-11 zeigen ein Betriebsverfahren gemäß der Erfindung;
Fig. 12 zeigt eine Eichpultwiedergabe gemäß der Erfindung;
Fig. 13 zeigt eine Eichwiedergabe gemäß der Erfindung;
Fig. 14 zeigt ein Beispiel der Gewinnung von Wellenformdaten
gemäß der Erfindung;
Fig. 15 zeigt ein Beispiel einer Wellenformwiedergabe, bei der
Wellenformen, gewonnen aus multiplen Netzen, gemaß der Erfindung wieder
gegeben werden;
Fig. 16 zeigt ein Beispiel multipler Wellenformen, wiederge
geben gemäß der Erfindung, mit sichtbaren Wiederholungsvektoren;
Fig. 17 zeigt ein Beispiel einer Wiedergabe gemäß der Erfin
dung mit zwei Unterteilungen pro Vektor;
Fig. 18 zeigt ein Beispiel einer Wiedergabe gemäß der Erfin
dung mit einer Unterteilung pro Vektor;
Fig. 19 zeigt ein Beispiel einer Wiedergabe gemäß der Erfin
dung mit zwei Vektoren pro Teilung; und
Fig. 20A und 20B zeigen ein Beispiel eines Testmusters mit
einer Vektorschleife.
Mit irgend einem geeigneten Sondensystem gewonnene Wellenfor
men können für die Wiedergabe gemäß der vorliegenden Erfindung bearbei
tet werden, wie solche, die mit mechanischen Elektronenstrahl-, Ionen
strahl-, Laserstrahl- und anderen Sondensystemen gewonnen wurden. Um das
Verständnis der Erfindung zu fördern, wird zunächst eine konventionelle
Wellenformgewinnung mit einem Elektronenstrahlsystem nach dem Stand der
Technik unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 2 betrachtet.
Fig. 1 zeigt ein Blockdiagramm eines Elektronenstrahl-Test
sondensystems 10 mit drei funktionellen Elementen: Elektronenstrahlsonde
12, Schaltungserreger 14 und Datenverarbeitungssystem 16 mit einem Pro
zessor P, Speicher M, Datenspeicher D und Wiedergabeendgerät 18. Der
Schaltungserreger 14 kann ein konventioneller Tester für integrierte
Schaltkreise sein, wie das Modell "ITS 9000FX", erhältlich von Schlum
berger Technologies in San Jose, Kalifornien, welcher wiederholt ein
Muster von Testvektoren an einen Prüfling 20 über einen Bus 24 anlegen
kann. Ein Vektortaktsignal (V-Takt) kann ebenfalls dem Prüfling 20 über
eine Leitung 26, wie dargestellt, oder über den Bus 24 zugeführt werden.
Das Vektormuster ist eine Sequenz von Vektoren (beispielsweise Ereignis
perioden), die synchron sind mit dem V-Takt-Signal und die identifiziert
werden durch sequentielle Vektornummern. Ein Vektor kann eine Periode
gleich einer oder mehreren V-Taktperioden haben. Obwohl die Anzahl von
V-Taktimpulsen pro Vektor normalerweise innerhalb eines Vektormusters
konstant ist, kann die Periode sich von Vektor zu Vektor ändern, wenn
dies erwünscht ist. Der Tester 14 liefert ein Triggersignal an die Test
sonde 12 mit jeder Wiederholung des Musters, beispielsweise über einen
Bus 28, um den Beginn des Musters anzuzeigen.
Die Elektronenstrahlsonde 12 gewinnt Potentialmessungen vom
Prüfling 20 unter Steuerung des Datenverarbeitungssystems 16 über Bus
22. Das Datenverarbeitungssystem 16 kann verwendet werden, um den Tester
mit einem Programm zu laden, das das Muster der Testvektoren definiert,
und um die Zeitlage der Sondenpotentialmessungen relativ zu dem Muster
zu steuern. Der Benutzer kommuniziert mit dem Datenverarbeitungssystem
über eine Eingabeeinheit 30, wie eine Tastatur oder eine Maus. Bei der
konventionellen Wellenformgewinnung gibt das Datenverarbeitungssystem 16
in einem Fenster des Endgerätes 18 ein oszilloskopartiges Abbild 32
wieder, das die gewonnene Wellenform in der Zeitdomäne zeigt (Amplitude
oder Logikpegel über der Zeit), beginnend zu einer Zeit nach dem
Trigger.
Elektronenstrahlsonden sind typischerweise mit Hochgeschwin
digkeits-Strahlimpuls-Hardware ausgestattet, wie einem Strahlunter
drücker. Ein gepulster Elektronenstrahl, gerichtet auf einen inter
essierenden Leiter, ermöglicht eine Messung ganz ähnlich einem Abtast-
Oszilloskop. Die gewonnene Wellenformabbildung kann qualitativ sein
(beispielsweise Logikzustandsmappen für die Fehlerbehebung bei digitalen
Schaltkreisen) oder mit einem Sekundärelektronen-Energieanalysator quan
titativ (beispielsweise Analog-Signalwellenformen). Für jeden Punkt der
Wellenformabbildung erfolgt eine Messung durch pulsierenlassen des Elek
tronenstrahls zu einem bestimmten Zeitpunkt während der Anlegung der
Testvektormuster an den zu erprobenden Schaltkreis. Da die Zeit, die
erforderlich ist, um eine Potentialmessung auszuführen, generell länger
ist als die Zeit, über die das Testsignalmuster konstant bleibt, werden
stroboskopartige Techniken angewandt. Immer dann, wenn der Elektronen
strahl pulsiert, erfolgt eine Messung von Potential auf einem Leiter des
Prüflings. Eine einzelne Messung hat unzureichende statistische Genauig
keit, um das Potential genau bestimmen zu können, so daß Messungen über
viele Wiederholungen des Testvektormusters gemittelt werden.
Fig. 2 zeigt ein funktionelles Blockdiagramm von Teilen eines
Elektronenstrahl-Sondensystems, konfiguriert für die Gewinnung von Wel
lenformbildern von einem Prüfling. Ein Triggersignal vom Tester 14 wird
einem Zeitlagekontroller 30 der Sonde 12 zugeführt, der seinerseits
Strahlimpuls-Zeitlagesignale zu der Elektro-Optik der Sonde 12 übermit
telt. Potentialmeßsignale von Sonde 12 werden digitalisiert mittels ei
nes Analog-Digital-Umsetzers (ADC) 32 unter Steuerung eines Zeitlagesig
nals, synchronisiert mit den Strahlimpuls-Zeitlagesignalen, und zuge
führt zu einem Eingang einer arithmetischen Logikeinheit (ALU) 34. Ein
zweiter Eingang der ALU 34 empfängt Daten vom Datenpuffer 36. ALU 34
summiert die Daten, bereitgestellt an ihren Eingängen, und führt die
Summe zum Datenpuffer 36 unter Steuerung eines Adreßkontrollers 38
zurück, der mit dem Zeitlagekontroller 30 kommuniziert, sowie mit einem
Mikroprozessor 40 über eine Kommunikationsschnittstelle 42. Der Adreß
kontroller 38 verfolgt, welche Daten, abgespeichert im Datenpuffer 36,
sich auf welchen Punkt in der Wellenform beziehen, so daß die Daten als
eine Wellenformabbildung auf dem Wiedergabeschirm 18 zusammengefügt
werden können.
Das insoweit beschriebene System ist konventionell. Bei der
konventionellen quantitativen Gewinnung empfängt die Sonde 12 nicht das
V-Taktsignal, und die Strahlimpulszeitlage ist nicht synchronisiert mit
dem V-Taktsignal oder mit dem Vektormuster. Strahlimpulse werden von ei
nem freilaufenden Taktgeber gesteuert, der unabhängig ist von dem Tester
V-Taktsignal, und Abtastwerte werden gewonnen, relativ zu einem einzigen
Triggerimpuls pro Wiederholung des Vektormusters. Die gewonnenen Wellen
formdaten liegen in der Zeitdomäne (Amplitude über der Zeit); ihre Zeit
lage relativ zu dem Triggerimpuls ist bekannt, doch ihre Zeitlage rela
tiv zu dem V-Taktsignal ist unbekannt. Bei der konventionellen qualita
tiven Gewinnung (beispielsweise in einem "logischen Analysator") kann
ein Taktsignal, zugeführt zu der Sonde, synchron sein mit dem V-Takt
signal und demgemäß mit dem Vektormuster. Es wird jedoch bei der Wellen
formgewinnung oder -wiedergabe keine Anstrengung unternommen zu verfol
gen, welches Wellenformsegment zu welcher Vektorzahl des Musters gehört.
Statt dessen wird die Wellenform gewonnen und in der Zeitdomäne wiederge
geben (Logikpegel über der Zeit). Dem Benutzer wird die Aufgabe überlas
sen, manuell Wellenformereignisse mit Vektorzahlen in Beziehung zu
setzen durch Untersuchung der wiedergegebenen Wellenform.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Signal, das synchron
mit den Vektoren ist (beispielsweise dem V-Taktsignal), verwendet, um
Wellenformdaten mit Vektorzahlen in Beziehung zu setzen, so daß Wellen
formsegmente gewonnen werden und in einer "Vektordomäne" (Amplitude oder
Logikpegel über der Vektorzahl) wiedergegeben werden. Fig. 3 zeigt eine
solche Wiedergabe, die ein Segment einer Wellenform umfaßt, gewonnen von
dem Netz 23 eines Prüflings, wenn Vektoren 1072 bis 1081 eines Vektormu
sters an den Prüfling angelegt worden waren. Fachleute, die versucht ha
ben zu bestimmen, welcher Abschnitt einer konventionellen Zeitdomänen-
Wellenform welchem angelegten Vektor zuzuordnen ist, werden den Wert ei
ner solchen Wiedergabe zu schätzen wissen; sie erlaubt es dem Benutzer,
unmittelbar den Abschnitt einer längeren Wellenform zu identifizieren,
der einen interessierenden Übergang enthält und damit dramatisch die
Zeit verringert, die für die Fehlerbehebung erforderlich ist.
Gemäß der Erfindung wird das V-Taktsignal der Testsonde zuge
führt, beispielsweise der Testsonde 12 über Leitung 26A zu dem Sonden
zeitlagekontroller für die Verwendung in der in Beziehungssetzung der ge
wonnenen Wellenformsegmente zu spezifischen Vektoren der Vektorsequenz,
wie nachstehend beschrieben.
Fig. 4 zeigt die Beziehung für das Beispiel der Fig. 3 zwi
schen einem Tester V-Taktsignal, dem Einmal-pro-Muster-Wiederholung-
Triggersignal und der Wellenform, gewonnenen von dem Netzwerk 23 des
Prüflings. In diesem Beispiel ist die V-Taktperiode 20 ns, die Vektor
periode beträgt 20 ns, und das Muster hat 1084 Vektoren. Das Testvektor
muster ist bekannt, die Zeitlagebeziehung des Triggers zu dem Vektormu
ster ist beim Tester bekannt, und die zeitliche Beziehung des Triggers
zu der gewonnenen Wellenform ist bei der Sonde bekannt. Die Aufgabe der
Vorbereitung der Abbildung von Fig. 3 besteht darin, sequentiell jene
Abschnitte der Wellenform auf dem Netzwerk 23 einzufangen und wiederzu
geben, die jeweils der Anlegung von Vektoren 1072-1084 des Prüflings
entsprechen.
Wegen inhärenter Systemverzögerungen können Wellenformdaten
generell nicht für alle Vektoren eines an den Prüfling angelegten Mu
sters gewonnen werden. Die Fig. 5 illustriert dies. Der Tester sendet
einen Triggerimpuls, der an der Sonde nach einiger Verzögerung, bei
spielsweise 1 ns, erfaßt wird. Bei irgend einem Intervall nach dem Sen
den des Triggerimpulses sendet der Tester eine Sequenz von Vektoren 1,
2, 3, 4 usw . . In dem in Fig. 5 gezeigten Beispiel hat jeder Vektor eine
Periode von 20 ns. Der Prüfling reagiert auf jeden Vektor nach einiger
Verzögerung, beispielsweise 1 ns. Die Sonde kann auch eine Reaktions
verzögerung haben, was es unmöglich macht, Wellenformen für einige Zeit
nach dem Erkennen des Triggerimpulses zu gewinnen. Im Falle einer Elek
tronenstrahlsonde kann die Verzögerung beispielsweise einige 50 ns be
tragen. In dem Beispiel der Fig. 5 erstreckt sich die Sondenreaktions
verzögerung in die Periode des Vektors #3, so daß die erste vollständi
ge Vektorperiode, während der die Sonde Wellenformdaten von dem Prüfling
gewinnen kann, der Vektor #4 ist. Im allgemeinen gibt es typischerweise
irgendwelche Systemverzögerungsintervalle, während welchen die Sonde
nicht in der Lage ist, Wellenformdaten von dem Prüfling zu gewinnen. Die
Systemverzögerung kann als die Summe der Triggerübertragungsverzögerung
(beispielsweise 1 ns) und der Sondenreaktionsverzögerung (beispielsweise
50 ns), vermindert um die Prüflingsreaktionsverzögerung (beispielsweise
1 ns), angesehen werden.
Eine Möglichkeit, die Systemverzögerung zu bestimmen, besteht
darin, eine Wellenform zu gewinnen und sie dann bezüglich eines bekann
ten Ereignisses zu untersuchen. Wenn beispielsweise bekannt ist, daß
Stift 23 des Prüflings von niedrig auf hoch übergeht bei Vektor #10 in
Reaktion auf einen Hauptrücksetzbefehl, wird der Vektor #10 identifi
ziert durch Lokalisieren der Wellenformflanke, wo der Stift 23 nach hoch
geht. Die Sonde zählt V-Taktimpulse während der Wellenformgewinnung und
weist demgemäß die Zahl des V-Taktimpulses vom Empfang des Triggers bis
zu der Flanke, wo der Stift 23 hoch geht. Dieser Punkt wird als ein
Ereignis innerhalb des Vektors #10 angesehen. Die Systemverzögerung kann
bestimmt werden durch manuelle Untersuchung der gewonnenen Wellenform
oder durch den Prozessor der Sonde unter Steuerung durch ein geeignetes
Eichprogramm. Wenn die Systemverzögerung einmal für eine gegebene
Hardware-Konfiguration bestimmt worden ist, bleibt sie konstant. Ein
bevorzugtes Verfahren der Systemeichung wird in größeren Einzelheiten
weiter unten beschrieben.
Fig. 6 zeigt ein Beispiel der Beziehung des V-Taktsignals und
des Triggersignals sowie der Vektorzahlen. Die Zahl von V-Taktimpulsen
pro Vektor ist bei (a) gezeigt. Das freilaufende V-Taktsignal ist bei
(b) gezeigt. Die Vektorperiode ist mit (c) markiert. Der Triggervektor,
die erste vollständige Vektorperiode nach dem Trigger, ist mit (d) mar
kiert. Das Intervall vom Vektorbeginn bis zur nächsten Referenzflanke
von V-Takt ist mit (e) markiert. Wiederholungsvektoren sind mit (f) be
zeichnet. Das Intervall vom Trigger bis zum nächsten Vektorbeginn ist
bei (g) wiedergegeben. Die Systemverzögerung ist mit (h) markiert. Das
Intervall vom Ende der Systemverzögerung bis zum nächsten Vektorbeginn
ist bei (i) markiert. Der erste mit (j) markierte wiedergebbare Vektor
ist die erste vollständige Vektorperiode, für die Wellenformdaten wegen
der Systemverzögerung gewonnen werden können.
Die Variablen (a)-(i), die gemeinsam als Vektorsatzkonstrukt
bezeichnet werden, können vorn Benutzer definiert oder automatisch be
stimmt werden durch geeignete Mittel vor der Wellenformgewinnung. Das
Vektorsatzkonstrukt wird verwendet zum Bestimmen des ersten wiedergeb
baren Vektors und zum kontinuierlichen Realzeitbestimmen während der
Wellenformgewinnung, welche Vektornummer am Prüfling gemessen wird, wäh
rend jeder Abschnitt der Wellenform gewonnen wird. Das heißt, die Vek
torsequenz, die Vektortakte pro Vektor, Beginn und Ende von Vektoren und
sich wiederholende Vektoren werden überwacht, so daß die Wellenformdaten
einer Vektorzahl zugeordnet werden, während sie gewonnen werden. Die Er
fassung des Triggers durch einen Zählstart-Trigger-Detektor bewirkt, daß
ein Impulszähler beginnt, V-Taktimpulse zu zählen. Vektorperioden sind
dem Zählstand der V-Taktimpulse zugeordnet und können irgendeine defi
nierte Anzahl von V-Taktimpulsen sein. In dem Beispiel der Fig. 6 ist
eine Vektorperiode gleich zwei V-Taktimpuls-Perioden.
Zu jedem Zeitpunkt während der Wellenformgewinnung ist die
laufende Vektorperiode gleich der laufenden Vektornummer plus der Quan
tität an Vektorschleifen während vorhergehender Vektoren. Vektorschlei
fen finden Berücksichtigung, so daß die Vektorzahl für jede Vektorperi
ode bekannt ist. Eine Vektorschleife ist eine Mehrzahl von Vektorperio
den mit derselben Vektorzahl (auch als "Vektorwiederholung" bezeichnet).
Beispielsweise zeigen Fig. 20A und 20B ein Testmuster mit Vektoren 1 bis
10, bei dem jeder der Vektoren 1 bis 5 und 7 bis 10 eine Dauer von einer
Vektorperiode hat. Der Vektor 6 hat eine Dauer von vier Vektorperioden,
die in dem Testerprogramm als 6-1, 6-2, 6-3 bzw. 6-4 markiert sind. Das
Muster hat nur zehn Vektoren, jedoch eine Dauer von dreizehn Vektorpe
rioden. Der Trigger erfolgt während Vektor 2, so daß Vektor 3 der Trig
gervektor ist. In diesem Beispiel werden die Vektorperioden wie folgt
gezählt:
Vektorzahl | |
Vektorperioden-Zählung | |
1 | |
0 | |
2 | 0 |
3 | 1 |
4 | 2 |
5 | 3 |
6-1 | 4 |
6-2 | 5 |
6-3 | 6 |
6-4 | 7 |
7 | 8 |
9 | 10 |
10 | 11 |
Der Vektor #7 entspricht demgemäß den Wellenformdaten, die während der
achten Vektorperiode nach dem Trigger gewonnen werden, und diese Daten
werden für Wiedergabezwecke als Vektor #7 markiert.
Gemäß Fig. 6 kann die erste wiedergebbare Vektornummer be
stimmt werden wie folgt:
Erste wiedergebbare Vektornummer =
[nat {((Systemverzögerung h)+(Intervall e))/(Vektorperiode c) + 0,999}] + Triggervektor#
[nat {((Systemverzögerung h)+(Intervall e))/(Vektorperiode c) + 0,999}] + Triggervektor#
worin die Bezeichnung "nat" angibt, daß der Wert der natürlichen Zahl
zunehmend ist. In anderen Worten, wird die Zahl des ersten wiedergebba
ren Vektors als die Triggervektorzahl plus die Anzahl von Vektorperio
den, die von der Systemverzögerung beeinflußt sind, genommen. Die Zahl
von Vektorperioden, die von der Systemverzögerung beeinflußt werden,
kann repräsentiert werden als:
# des Systemverzögerungsvektors (SDV) =
nat {(Systemverzögerung h)/(Vektorperiode c)+0,999}
nat {(Systemverzögerung h)/(Vektorperiode c)+0,999}
Wenn die Systemverzögerung während eines Vektors endet, wird der nächste
Vektor als der erste wiedergebbare Vektor genommen:
Wenn [(SDV*(Vektorperiode c))-(Intervall e)] <Systemverzögerung,
dann wird SDV = SDV+1.
Es sei in dem Beispiel der Fig. 6 angenommen, daß die Vektor
periode 20 ns beträgt, der Vektor #6 der Triggervektor ist, das Inter
vall e 2 ns beträgt und die Systemverzögerung 50 ns beträgt. Die Nummer
des ersten wiedergebbaren Vektors wird dann berechnet zu:
Erster wiedergebbarer Vektor:
= [nat {(50 + 2) / 20 + 0,999}] + 6
= [nat {2,6 + 0,999}] + 6
= 3 + 6
= 9
= [nat {(50 + 2) / 20 + 0,999}] + 6
= [nat {2,6 + 0,999}] + 6
= 3 + 6
= 9
In diesem Beispiel beträgt SDV≈ nat {(50ns/20ns)+0,999} = 3. In diesem
Beispiel braucht SDV nicht auf 4 inkrementiert zu werden, weil E(SDV*
(Vektorperiode c))-(Intervall e)]=3*20 ns - 2 ns = 58 ns, was nicht weniger
ist als die Systemverzögerung von 50 ns.
Um die Anzahl von V-Taktimpulsen, die vom Ende der Systemver
zögerung anzuzählen sind, um irgendeine gegebene "laufende" Vektornummer
zu finden:
#V-Taktimpulse =
[(laufender Vektor#-SDV-Triggervektor#) * (#Takt pro Vektor)]+1.
In dem Beispiel gilt dann, wenn die Wellenformdaten für den Vektor #11
zu gewinnen sind, der Zählstand der V-Taktimpulse vom Ende der System
verzögerung (unter der Annahme, daß der Vektor #10 nicht wiederholt
wird):
#V-Taktimpulse = [(11-3-6) * 2]+1 = 5.
Wenn irgendwelche Vektoren zu wiederholen sind, müssen die wiederholten
Vektoren natürlich berücksichtigt werden.
Das Zeitintervall i vom Ende der Systemverzögerung h bis zum
Beginn des ersten wiedergebbaren Vektors j wird bestimmt als:
Intervall(i) = [(SDV * Vektorperiode)-(Intervall e)-(Systemverzögerung h)].
Im Beispiel beträgt das Intervall(i)=3*20 ns-2 ns-50 ns=8 ns.
Wenn Wellenformen mit einer Elektronenstrahlsonde oder anderem
System gewonnen werden, das als ein Abtastoszilloskop arbeitet, kann je
der Abtastpunkt als ein "Pixel" betrachtet werden, und die Verzögerungs
zeit von dem Ende der Systemverzögerung bis zu dem ersten Pixel des
laufenden zu gewinnenden Vektorsatzes ist:
Pixelverzögerungszeit =
[SDV * (Vektorperiode c)]-(Intervall e)-(Systemverzögerung h).
Die Zahl der pro Vektorperiode zu gewinnenden Pixel vor dem Inkrementie
ren zu der nächsten Vektorzahl ist ein Wert, der von dem Benutzer vor
der Wellenformgewinnung eingegeben wird.
Ein Betriebsverfahren gemäß der Erfindung ist in Fig. 7-11
gezeigt. Wie in Fig. 7 gezeigt, umfaßt das Verfahren vier Hauptschritte:
Einrichten 710, Eichen 720, Wellenformgewinnung 730 und Wellenformwie
dergabe 740. Jeder dieser Schritte umfaßt eine Serie von Einzel
schritten.
Fig. 8 zeigt die Einrichtschritte. Im Schritt 810 werden die
Vektorzahlzeichen entsprechend einer bekannten Zustandsänderung identi
fiziert, beispielsweise durch eine Eingabe vom Benutzer. Im Schritt 820
beginnt der Tester, das Vektormuster an den Prüfling anzulegen. Im
Schritt 830 werden der Triggerimpuls und das V-Taktsignal der Sonde zu
geführt und an dieser erfaßt. Im Schritt 840 werden weitere Einrich
tungsdaten bereitgestellt, beispielsweise durch die Benutzereingabe:
Triggervektorzahl, Anzahl der V-Taktimpulse pro Vektor, die Dauer der
Vektorperioden und die Vektorzahlen der Wiederholungsvektoren, wie auch
die Anzahl von Malen, um die die Wiederholung erfolgt. Im Schritt 850
werden die Einrichtungsdaten für die Verwendung in den folgenden
Schritten gespeichert.
Fig. 9 zeigt Eichschritte. Im Schritt 910 wird die Zahl eines
Vektors eingegeben, bei dem eine bekannte Zustandsänderung erwartet
wird, beispielsweise über die Benutzereingabe. Im Schritt 920 wird eine
Abschätzung der Zahl von V-Taktimpulsen eingegeben, die nach dem Trigger
zu zählen sind, um die bekannte Zustandsänderung zu erreichen, bei
spielsweise über eine Benutzereingabe. Im Schritt 930 wird ein Wellen
formsegment entsprechend der Anzahl von V-Taktimpulsen, eingegeben im
Schritt 920, gewonnen und wiedergegeben, und der Benutzer inspiziert das
wiedergegebene Wellenformsegment, um die erwartete Zustandsänderung zu
lokalisieren. Schritt 940 testet, ob die erwartete Zustandsänderung sich
innerhalb der Wiedergabe befindet. Falls nicht, wird im Schritt 950 die
Anzahl von Vektoren, die pro Teilung wiedergegeben werden, geändert oder
die Anzahl von zu zählenden V-Taktimpulsen wird geändert, um zusätzliche
Wellenformabschnitte wiederzugeben. Wenn innerhalb der Wiedergabe die
erwartete Zustandsänderung aufgefunden wird, umfaßt der Schritt 960 die
Anwendung des Eichcursors, um auf dem wiedergegebenen Wellenformsegment
den Beginn einer ausgewählten Vektorperiode relativ zu der bekannten Zu
standsänderung zu markieren. Die Eichcursoren werden gesetzt beispiels
weise über die Benutzereingabe. Im Schritt 970 werden Parameter aus den
Positionen der Eichcursoren bestimmt: Systemverzögerung, Verhältnis des
V-Taktzählstandes zu der Vektorzahl, Beziehung der V-Taktimpulse zu dem
Triggerimpuls für den Vektorbeginn und die Vektorzahl des ersten Vek
tors, der gewonnen werden kann. Im Schritt 980 werden die Eichdaten für
nachfolgende Verwendung festgehalten.
Fig. 12-13 zeigen Bildschirmwiedergaben eines Software-Werk
zeuges, das bei der Eichung Anwendung finden kann. Fig. 12 zeigt eine
Einrichtpultwiedergabe 1200. Fig. 13 zeigt eine Eichwiedergabe 1300. Ge
führt durch die Instruktionen der Fig. 12 gibt der Benutzer die Refe
renzvektorzahl bei 1220 und den abgeschätzten V-Taktzählstand bei 1205
ein. Liniencursoren 1310 und 1315 erscheinen auf der Eichwiedergabe
zusammen mit einem Wellenformsegment. Der gestrichelte Cursor 1310 ist
eine Wellenform-Ereignispositionsreferenz. Der ausgezogene Cursor 1315
ist eine Vektor-Beginn-Positionsreferenz. Der Benutzer gibt bei 1220 die
Vektorzahl eines erwarteten Referenzereignisses 1320 ein, wie einen be
kannten Schreib-Entsperr-Leitungsübergang oder einen Haupt-Rücksetz-Lei
tungsübergang. Eine Datentabelle von dem Tester oder Simulator ist be
reits während des Einrichtens eingegeben worden unter Definition der
Vektorperioden und der Vektorschleifen. Der Benutzer findet das erwarte
te Wellenformmerkmal 1320 entsprechend dem erwarteten Referenzvektor
durch Inkrementieren/Dekrementieren des Vektortaktzählstandes bei 1205,
bis das Wellenformmerkmal (beispielsweise eine interessierende Referenz
flanke 1320) von der Sonde eingefangen und auf der Eichwiedergabe ge
zeigt wird. Die Zahl von Vektoren pro Teilung kann anfänglich auf eine
hohe Zahl gesetzt werden, um das Wellenformmerkmal zu positionieren, und
dann auf einen niedrigeren Wert geändert werden für eine Wiedergabe
höherer Auflösung, während das Wellenformmerkmal innerhalb der Wieder
gabe gehalten wird.
Der Benutzer positioniert den gestrichelten Cursor 1310 so,
daß er mit dem Wellenformmerkmal 1320 zusammenfällt, wie in Fig. 13 ge
zeigt, und bewegt den ausgezogenen Cursor 1315 zu einer Position, welche
den Vektorbeginn für den Vektor, in welchem das Wellenformmerkmal auf
tritt, repräsentiert. Der Versatz zwischen den wiedergegebenen Cursoren
gibt den Zeitversatz zwischen dem Vektorbeginn und dem bekannten inter
essierenden Merkmal wieder. Die Zeitskala basiert beispielsweise auf der
Definition der gemittelten Vektorperiode von dem Tester oder den Muster-
Definitionsunterlagen des Simulators. Wenn der Benutzer einen Vektor
zählstand eingibt, der so korreliert, daß er kleiner ist als die System
verzögerung, wird der niedrigste mögliche Wert des Vektorzählstands
automatisch eingegeben, und eine Nachricht wird angezeigt dafür, daß der
eingegebene Vektorzählstand niedriger ist als eingefangen werden kann.
Der Benutzer betätigt die "Anlegetaste" 1210 der Einrichtwiedergabe
1200, um zu signalisieren, daß das System die angegebene Beziehung gemäß
Fig. 13 zwischen dem Vektortaktzählstand, dem Versatz der Referenzflanke
und der Referenzvektorzahl akzeptiert. Eine Nachricht wird dann erschei
nen zur Anzeige dafür, daß das System geeicht ist, die Cursorlinien 1310
und 1315 werden von der Wiedergabe entfernt, und die Einrichtpultwieder
gabe 1200 verschwindet aus dem Sichtfeld.
Fig. 10 zeigt die Wellenform-Gewinnungsschritte. Im Schritt
1010 wird der Bereich von Vektorzahlen eingegeben, für welchen Wellen
formen zu gewinnen sind, beispielsweise über die Benutzereingabe. Im
Schritt 1020 wird der eingegebene Bereich getestet um sicherzustellen,
daß die erste Vektorzahl des Bereiches größer oder gleich der Vektorzahl
des ersten Vektors ist, für welchen Daten gewonnen werden können. Falls
nein, kehrt die Steuerung zum Schritt 1010 zurück. Falls ja, wird im
Schritt 1030 eine Serie von Schritten für jeden Vektor des Bereiches von
Vektorzahlen ausgeführt, die im Schritt 1010 eingegeben worden waren.
Zuerst wird die Zahl von V-Taktimpulsen zur Verzögerung von dem Trigger
impuls vor Beginn der Gewinnung bestimmt. Danach, hinter dem Trigger,
wird die bestimmte Zahl von V-Taktimpulsen gezählt und Verzögerung wird
hinzugefügt, um an dem nächsten Vektorbeginn anzukommen, und die Sonde
wird angesteuert, um mit der Gewinnung von Wellenformdaten zu beginnen.
Als drittes wird die Sonde entsperrt, um mit dem Sammeln von Wellenform
daten für die Dauer der Vektorperiode fortzufahren. Wenn Wellenformdaten
für jeden Vektor des ausgewählten Bereiches von Vektorzahlen gewonnen
worden sind, endet die Gewinnung bei Schritt 1040. Im Schritt 1050 wer
den die auf den Vektor bezogenen Wellenformdaten für spätere Wiedergabe
aufbewahrt. Wenn Wellenformen für einen anderen Bereich von Vektorzahlen
und/oder für ein anderes Netz des Prüflings zu gewinnen sind, kehrt die
Steuerung zum Schritt 1010 zurück. Falls nicht, endet die Wellenform
gewinnung.
Fig. 14 zeigt ein Beispiel der Gewinnung von Wellenformdaten.
Zu irgendeiner Zeit nach dem Trigger gibt es eine Sequenz von Vektor
perioden entsprechend den Vektoren 26-37, wie angegebenen auf den Vek
tortakt bezogen, und alle gut nach der ersten Vektorperiode liegend, für
die Wellenformdaten gewonnen werden können. Der Bereich, für den Wellen
formdaten zu gewinnen sind, reicht vom Vektor 28 bis zum Vektor 34. Bei
1410 ist die Wellenform gezeigt, die am Netz 28 eines Prüflings er
scheint. Das gestrichelte Kästchen 1420 zeigt den Bereich, über welchen
Wellenformdaten zu gewinnen sind.
Fig. 11 zeigt die Wiedergabeschritte. Im Schritt 1110 werden
Wiedergabeparameter eingestellt, wie die Anzahl von Vektoren pro Teilung
und die Startvektorzahl der Wiedergabe. Im Schritt 1120 werden Wieder
gabeoptionen eingegeben, etwa die Kompression oder Dekompression von
Vektorschleifen. Im Schritt 1130 werden die Vektorzahlen eingestellt,
für welche Wellenformsegmente wiederzugeben sind. Im Schritt 1140 werden
die gewonnenen Wellenformsegmente (oder vorher gewonnene und abgespei
cherte Wellenformsegmente) wiedergegeben zusammen mit den entsprechenden
Vektorzahlen und Vektor-Beginn-Markierungen.
Fig. 15 zeigt ein Beispiel einer Wellenformwiedergabe, bei der
Wellenformen, gewonnen von mehreren Netzen, entsprechend der Erfindung
wiedergegeben werden. In diesem Beispiel ist die mittlere Wellenform,
dargestellt bei 1510, jene des Netzes 28 des Prüflings über den Bereich
von Vektorzahlen 28-34 (wie in Kästchen 1420 der Fig. 14 gezeigt). Mar
kierungen in der Wiedergabe repräsentieren den Vektorbeginn, und eine
sequentielle Vektorzahl ist jeder Vektor-Beginn-Marke zugeordnet. In
Fig. 15 bedeutet die Vektor-Beginn-Marke 1510 den Beginn einer Vektor
periode, und sequentielle Vektorzahl 28 ist der Marke 1505 zugeordnet.
Vektor-Beginn-Markierungen werden voneinander durch die Periode eines
Vektors getrennt und sind synchron mit den V-Taktimpulsen, können jedoch
einer Referenzflanke der V-Taktimpulse vor- oder nacheilen um ein festes
Intervall, wie in Fig. 6 gezeigt. In Fig. 15 ist die Vektor-Beginn-Marke
1505 von der Vektor-Beginn-Marke 1510 um eine Vektorperiode getrennt.
Die Zahl von Vektoren pro Teilung ist bei 1515 gezeigt (in diesem Bei
spiel eins), und die Startvektornummer der Darstellung ist bei 1520 ge
zeigt (in diesem Beispiel 25); diese Werte waren im Schritt 1110 einge
stellt worden.
Wenn ein Ereignis innerhalb einer gegebenen Vektorperiode ein
tritt, beispielsweise, daß ein Signal von hohem auf niedrigen Pegel am
Netz 28 während Vektor# 30 in Fig. 15 geht, wird das Ereignis in zeit
licher Beziehung zu der Vektor-Beginn-Marke wiedergegeben. Das heißt,
ein Wellenformsegment wird dargestellt als Signal-Amplituden-Information
über der Zeit für jedes Vektorintervall, beginnend mit der berechneten
Vektor-Beginn-Marke für den betreffenden Vektor. Die Wellenformsegmente
können als "Fliesen" angesehen werden, die in der Wiedergabe, wie von
dem Benutzer gewünscht, anzuordnen sind. Wellenformsegmente, die mitein
ander verglichen werden sollen, können nahe einander (beispielsweise
seitlich nebeneinander oder über- und untereinander) dargestellt werden,
wie die Wellenformen auf den Netzen 27, 28 und Vektor 25 der Fig. 15.
Abschnitte der Wellenform, die den Benutzer nicht interessieren (bei
spielsweise die Wellenform von Netz 28 aus den Vektoren 25-27 in Fig.
15), können verworfen werden, ohne daß sie dargestellt werden.
Wiederholungsvektoren können je nach der Anforderung des
Benutzers wiedergeben werden oder auch nicht. Fig. 16 zeigt ein Beispiel
einer Mehrfach-Wellenform, die mit sichtbaren Wiederholungsvektoren dar
gestellt ist (dekomprimiert). Die Vektorzahlen der dargestellten Segmen
te sind in Folge 12_1, 12_2, 12_3, 12_4, 13, 14, 15, 16_1, 16_2, 16_3.
Um das Zählverfahren während der Gewinnung einfach zu halten, können die
Wellenformsegmente durch Zählen von Vektorperioden ab dem Triggervektor
gewonnen werden; die Vektorzahlen und Wiederholungsvektorzahlen können
während der Vorbereitung der Wiedergabe zugeordnet werden. Wiederho
lungsvektoren sind in einigen Fällen von geringem Interesse für den
Benutzer, beispielsweise, wenn ein Vektor viele Male wiederholt wird, um
den Prüfling zu initialisieren. Der Benutzer wird möglicherweise nur ei
ne von zahlreichen Wiederholungen des Wellenformereignisses sehen wol
len, herrührend von dem Initialisierungsvektor, gefolgt von Wellenform
ereignissen eines Vektors, der den Prüfling zu untersuchen beginnt.
Andere Wiedergabevariationen sind ebenfalls möglich. Bei
spielsweise kann die Zeitskala des dargestellten Wellenformsegments in
jedem Vektorintervall zeitlich komprimiert oder expandiert werden, um
das dem Benutzer definierten Darstellungsintervall pro Vektor anzu
passen, beispielsweise werden die Pixel von Wellenformdaten beabstandet,
um der vom Benutzer spezifizierten Vektordarstellungsperiode zu entspre
chen. Fig. 17 zeigt ein Beispiel mit zwei Teilungen pro Vektor. Fig. 18
zeigt ein Beispiel mit nur einer Teilung pro Vektor, und Fig. 19 zeigt
ein Beispiel mit zwei Vektoren pro Teilung. Falls erwünscht, kann der
Benutzer eine variable Darstellungsperiode spezifizieren derart, daß ein
bestimmter interessierender Vektor über ein breites Darstellungsinter
vall gestreckt wird, um näher untersucht zu werden, während umgebende
Vektoren in ein "schmales" Wiedergabeintervall komprimiert werden. Wenn
die Wiedergabe auf niedrige Auflösung gesetzt ist, können einige der
Vektor-Beginn-Marken und Vektorzahlen unterdrückt werden, um eine Über
frachtung der Wiedergabe zu vermeiden. Beispielsweise zeigt die Wieder
gabe der Fig. 19 nur jede zweite Vektor-Beginn-Marke und jede zweite
Vektorzahl.
Die flexible vektor-basierte Wiedergabe kann mit Vorteil ver
wendet werden beim Vergleichen der Resultate von Tests von Prüfling zu
Prüfling. Beispielsweise werden Wellenformen von einem Mikroprozessor
gewonnen, der mit einem internen 50 MHz Takt arbeitet, und dem ein Vek
tormuster unter Verwendung einer V-Taktfrequenz von 50 MHz angelegt
wird. Die Periode der V-Taktimpulse beträgt 20 ns. Wellenformen werden
dann von dem Mikroprozessor gewonnen, der mit einem internen 100 MHz
Takt arbeitet und dem dasselbe Vektormuster angelegt wird unter einer
V-Taktfrequenz von 100 MHz. Die Periode der V-Taktimpulse ist in diesem
Falle 10 ns. Wenn der Mikroprozessor korrekt arbeitet, sollten die
Wellenformereignisse dieselben sein für jeden Vektor. Um den Vergleich
auszuführen, werden die Wellenformen übereinander abgebildet, wobei die
Wiedergabeskala der 50 MHz Wellenform auf 20 ns/Vektor gesetzt wird, und
die Wiedergabeskala der 100 MHz Wellenform auf 10 ns/Vektor. Die darge
stellten Wellenformsegmente haben den denselben Wiedergabe-Skalenabstand
pro Vektor und die Vektor-Beginn-Marken sind Vektor um Vektor ausge
fluchtet.
Die Verfahren der vorliegenden Erfindung können auf verschie
dene Weise eingesetzt werden. Die Verfahren sind brauchbar für die Ana
lyse und/oder Fehlerbeseitigung eines Prüflings und können ohne weiteres
an irgendein Wellenform-Gewinnungsinstrument angepaßt werden, ein
-schließlich einer mechanischen oder kontaktfreien Sonde unter Verwendung
eines fokussierten Ionenstrahls oder Elektronenstrahls, doch stellt dies
keine Beschränkung dar. Der Benutzer kann Einricht-Wellenform-Einfang-
und -wiedergabebedingungen, basierend auf der Vektorzahl, vorgeben. An
dere Information kann der gewonnenen Wellenforminformation für die wei
tere Signalverarbeitung der Wellenform zugefügt werden, etwa die Zuord
nung von getrennt gewonnenen Wellenformen, basierend auf der Vektorzahl
und Überlagerung von Wellenformdaten auf anderen Wellenformen für die
Gewinnung von Feininformationen der Wellenform für bereits existierende
vektor-basierte grobe Wellenforminformation.
Claims (14)
1. Ein vektor-basiertes Verfahren der Gewinnung und Wiedergabe
von Wellenformen umfassend:
- a. wiederholtes Anlegen eines sequentiellen Musters von Vek toren an einen Prüfling, wobei jeder Vektor eine Vektorzahl und eine Periode aufweist, die synchron ist mit einem Takt signal, und das Muster synchron ist mit einem periodischen Triggerimpuls,
- b. Erfassen des Taktsignals und der Triggerimpulse,
- c. Sondieren eines Netzes des Prüflings, um Wellenformdaten zu gewinnen,
- d. Zählen von Vektorperioden beim Gewinnen der Wellenformdaten und Zuordnen zu jeder Vektorperiode eines Segments der Wellen formdaten, gewonnen während der betreffenden Periode,
- e. Wiedergabe von Segmenten der gewonnenen Wellenformdaten zu sammen mit Anzeigen der Vektorperioden, denen die Wellenform segmente zugeordnet sind.
2. Ein Verfahren nach Anspruch 1, ferner umfassend den Schritt
der Zuordnung jeder Vektorperiode zu einer Vektorzahl und Wiedergabe der
Vektorzahl mit dem Wellenformsegment der zugeordneten Vektorperiode.
3. Ein Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, ferner umfassend die
Einrichtungsschritte:
Identifizieren von Werten von (i) einer Vektornummer ent sprechend einer bekannten Zustandsänderung auf einem Netz der Prüflings komponente, (ii) eine Vektornummer einer ersten vollen Vektorperiode nachdem der Triggerimpuls erfaßt worden ist, (iii) einer Zahl von Takt signalperioden pro Vektorperiode, (iv) der Dauer von Vektorperioden und (v) der Vektorzahlen von Wiederholungsvektoren und der Zahl von wieder holten Vektoren, und
Abspeichern der identifizierten Werte als Einrichtungsdaten.
Identifizieren von Werten von (i) einer Vektornummer ent sprechend einer bekannten Zustandsänderung auf einem Netz der Prüflings komponente, (ii) eine Vektornummer einer ersten vollen Vektorperiode nachdem der Triggerimpuls erfaßt worden ist, (iii) einer Zahl von Takt signalperioden pro Vektorperiode, (iv) der Dauer von Vektorperioden und (v) der Vektorzahlen von Wiederholungsvektoren und der Zahl von wieder holten Vektoren, und
Abspeichern der identifizierten Werte als Einrichtungsdaten.
4. Ein Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, ferner umfassend die
Eichschritte:
Identifizieren der Vektorzahl einer Vektorperiode, während welcher eine bekannte Zustandsänderung auf dem Netz des Prüflings erwar tet wird,
Abschätzen einer Zahl von Taktsignalperioden, die zu zählen sind nach Erfassung eines Triggerimpulses, um die bekannte Zustands änderung aufzufinden,
Wiedergabe von Wellenformdaten, die während eines Intervalls entsprechend etwa der abgeschätzten Zahl von Taktsignalperioden gewonnen worden sind, und Einjustieren der abgeschätzten Zahl von Taktsignal perioden, bis die wiedergegebenen Wellenformdaten die bekannte Zustands änderung enthalten,
Markieren der Position einer ausgewählten Vektorzahl relativ zu der bekannten Zustandsänderung,
Bestimmen von Werten (i) einer Systemverzögerung, (ii) der Beziehung der Zählung von Taktsignalperioden zu den Vektorzahlen, (iii) der Beziehung der Taktsignalperioden zu dem Triggerimpuls und zu den Vektorperioden, und (iv) der ersten vollständigen Vektorperiode, während welcher Wellenformdaten gewonnen werden können, und
Abspeichern der so bestimmten Werte als Eichdaten.
Identifizieren der Vektorzahl einer Vektorperiode, während welcher eine bekannte Zustandsänderung auf dem Netz des Prüflings erwar tet wird,
Abschätzen einer Zahl von Taktsignalperioden, die zu zählen sind nach Erfassung eines Triggerimpulses, um die bekannte Zustands änderung aufzufinden,
Wiedergabe von Wellenformdaten, die während eines Intervalls entsprechend etwa der abgeschätzten Zahl von Taktsignalperioden gewonnen worden sind, und Einjustieren der abgeschätzten Zahl von Taktsignal perioden, bis die wiedergegebenen Wellenformdaten die bekannte Zustands änderung enthalten,
Markieren der Position einer ausgewählten Vektorzahl relativ zu der bekannten Zustandsänderung,
Bestimmen von Werten (i) einer Systemverzögerung, (ii) der Beziehung der Zählung von Taktsignalperioden zu den Vektorzahlen, (iii) der Beziehung der Taktsignalperioden zu dem Triggerimpuls und zu den Vektorperioden, und (iv) der ersten vollständigen Vektorperiode, während welcher Wellenformdaten gewonnen werden können, und
Abspeichern der so bestimmten Werte als Eichdaten.
5. Ein Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner
umfassend die Schritte des Eingebens eines Bereichs von Vektorzahlen,
für die Wellenformen zu gewinnen sind, und Feststellen, daß Wellenform
daten während des Bereiches gewonnen werden können.
6. Ein Verfahren nach Anspruch 5, umfassend die Schritte, für
jede Vektorperiode des Bereiches,
Bestimmen einer Zahl von Taktsignalperioden, die zu zählen sind nach Erfassung des Triggers für den Beginn der Gewinnung von Wellenformdaten,
Zählen der bestimmten Zahl von Taktsignalperioden, Beginnen der Gewinnung von Wellenformdaten beim Beginn der nächsten vollständigen Vektorperiode, und
Beziehen eines Segments während jeder Vektorperiode gewonnenen Wellenformdaten auf eine entsprechende Vektorzahl.
Bestimmen einer Zahl von Taktsignalperioden, die zu zählen sind nach Erfassung des Triggers für den Beginn der Gewinnung von Wellenformdaten,
Zählen der bestimmten Zahl von Taktsignalperioden, Beginnen der Gewinnung von Wellenformdaten beim Beginn der nächsten vollständigen Vektorperiode, und
Beziehen eines Segments während jeder Vektorperiode gewonnenen Wellenformdaten auf eine entsprechende Vektorzahl.
7. Ein Verfahren nach Anspruch 6, ferner umfassend das Abspei
chern der gewonnenen Wellenformdatensegmente mit den entsprechenden
Vektorzahlen.
8. Ein Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner
umfassend den Schritt des Einstellens von Wiedergabeparametern ein
schließlich der Zahl von Vektoren pro Wiedergabeteilung und der Anfangs
vektorzahl der Wiedergabe.
9. Ein Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner
umfassend den Schritt des Einstellens einer Wiedergabeoption, welche
definiert, ob Vektorschleifen in die Wiedergabe aufzunehmen sind.
10. Ein Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner
umfassend den Schritt des Einstellens von Vektorzahlen, für welche
Wellenformen darzustellen sind.
11. Ein Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner
umfassend den Schritt der Wiedergabe von Vektor-Beginn-Marken mit den
wiedergegebenen Wellenformdaten.
12. Ein Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner
umfassend den Schritt der Wiedergabe von Wellenformsegmenten ent
sprechend Wiederholungsvektoren.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner
umfassend den Schritt der Darstellung von Wellenformdatensegmenten von
mehreren Vektorperioden pro Wiedergabeteilung.
14. Ein Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem
das Sondieren eines Netzes des Prüflings das Anwenden eines fokussierten
Partikelstrahls auf das Netz und das Erfassen von Sekundärpartikeln
umfaßt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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