DE19625459C2 - Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte, die aus einem auf der Vorder- und/oder Rückseite ganz oder teilweise bedruckten Kartenkörper und jeweils einer auf der bedruckten Vorder- und/oder Rückseite angeordneten transparenten Deckschicht besteht.
Die transparente Decksicht (häufig auch Overlay-Folie genannt) dient dem Schutz des Druckes und des Kartenkörpers selbst vor schädlichen Umwelteinflüssen (z. B. Feuchtigkeit).
Damit diese Deckschicht auf dem bedruckten Kartenkörper haftet, hat man bisher transparente Deckschichten (Overlay-Folie) verwendet, die einseitig eine Klebebeschichtung aufwiesen. Die so beschichtete Deckschicht wird in einer Folienpresse unter dem Einfluß von Druck und Wärme mit dem bereits bedruckten Kartenkörper verbunden. Allerdings ist die Haftung einer derartigen Deckschicht auf einer bedruckten Kartenseite oftmals nicht dauerhaft zuverlässig, so daß es zu einer Delamination der Deckschicht kommt. Dieser Mangel ist auf Alterserscheinungen der Klebebeschichtung zurückzuführen, da die Klebebeschichtung geraume Zeit vor der Verarbeitung (Verbindung der Deckschicht mit dem Kartenkörper) bereits bei dem Folienlieferanten auf die Deckschicht (Overlay-Folie) aufgebracht wird und dann oftmals erst Wochen später eingesetzt wird.
Zur Lösung dieses Problems wird in der EP 0 320 669 A2 ein Verfahren zur Herstellung von laminierten Ausweisen beschrieben, bei dem auf ein mit den Daten für die Ausweise bereits bedrucktes bandförmiges Trägermaterial (als dem eigentliche Kartenkörper/Inlett) zeitlich erst kurz vor der Verbindung mit der schützenden Overlay-Folie ein flüssiger Haftvermittler aufgetragen wird. Vor dem Aufbringen der Overlay-Folie muß der so aufgetragene Haftvermittler dann getrocknet werden. Das Alterungsproblem ist damit gelöst. Allerdings erbringt dieses Verfahren für den Hersteller der Ausweise, bei dem das bedruckte Karteninlett mit der schützenden Deckschicht versehen wird, den zusätzlichen Arbeitsschritt des Aufbringens des Haftvermittlers, während er nach dem alten Verfahren nur die bereits mit einer Klebebeschichtung versehene Deckschicht des Folienlieferanten aufzubringen hatte. Dieser Verfahrensschritt erfordert außerdem zusätzliche apparative Maßnahmen für den Kartenhersteller.
In der DE 41 31 223 C2 wird beschrieben wie eine transparente Folie für Dekorationszwecke einseitig ganz oder teilweise bedruckt wird. Danach wird auf die bedruckte Seite ein Klebstoff aufgetragen und anschließend die bedruckte und klebebeschichte Folie zur Dekoration auf kartenförmige Gegenstände aufgebracht. Dieses Verfahren ist nicht in die bestehende Herstellung von Ausweiskarten integrierbar, da bei der Herstellung von Ausweiskarten der Druck immer auf den eigentlichen Kartenkörper aufgebracht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung oben genannter Ausweiskarten anzugeben, das eine dauerhaft sichere Haftung der transparenten Deckschicht auf dem bedruckten Kartenkörper gewährleistet, wobei dieses Verfahren für den Hersteller, der die Kartenkörper bedruckt und die bedruckten Kartenkörper mit der schützenden transparenten Deckschicht versieht, kostengünstig und einfach ausführbar sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem ersten Schritt eine Druckfarbe auf den Kartenkörper aufgetragen wird, die Klebstoffzusätze (Haftvermittler) zur Verbindung der Deckschicht mit der Druckfarbschicht und/oder dem Kartenkörper aufweist, und in einem zweiten Schritt auf die so bedruckte(n) Kartenseite(n) jeweils die transparente Deckschicht aufgebracht wird.
Dabei entfällt in vorteilhafter Weise die Verwendung der herkömmlicher Weise benutzten und bereits beim Folienhersteller mit einer Klebeschicht versehenen Overlay-Folie, die bis zur Verarbeitung beim Kartenhersteller meistens schon geraume Zeit alt ist, wodurch die Klebeeigenschaft beeinträchtigt wird. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der Kartenhersteller eine Overlay-Folie ohne Klebebeschichtung verwenden, deren Alter ohne Belang für die Qualität der Verbindung zwischen der Overlay-Folie und dem bedruckten Kartenkörper ist. Er ist dann in der Lage, nachdem er den Kartenkörper unter Verwendung einer Klebstoffzusätze (Haftvermittler) enthaltenden Druckfarbe bedruckt hat, diesen zeitlich unmittelbar nachher mit der schützenden Overlay-Folie zu versehen. Probleme aufgrund von Alterung der klebeaktiven Oberflächen gibt es nicht. Darüber hinaus sind die unbeschichteten Overlay-Folien billiger als die klebstoffbeschichteten.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, der Druckfarbe als Haftvermittler eine bestimmte Menge einer Kupplungsreagenz, welche eine druckfarbenspezifische und eine polymerspezifische Gruppe (spez. für die Overlay-Folie) aufweist (vergl. Anspruch 2), beizumengen. Auf diese Weise wird eine besonders optimale und dauerhaft sichere Haftung der Overlay-Folie auf dem bedruckten Kartenkörper erreicht.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine bedruckte Ausweiskarte mit auf der bedruckten Kartenoberseite angeordneter Deckschicht/Overlay-Folie. Eine ausreichende Adhäsion der Druckfarbe auf dem Kartenkörper ist schon dadurch gegeben, daß die Druckfarbe die Kartenoberseite beim Bedrucken anlöst und unter Ausbildung einer Interdiffusionsschicht teilweise in diese eindringt.
In Fig. 2 ist schematisch die Wirkungsweise des Haftvermittlers gezeigt. Der vorzugsweise als Kupplungsreagenz ausgebildete Haftvermittler ist mit seinem druckfarbenspezifischen Ende in der Druckfarbe verankert, während das polymerspezifische Ende beim Auflaminieren der Deckschicht/Overlay-Folie in diese eindringt. Auf diese Weise kommt es auch zwischen der Druckschicht und der Deckschicht/Overlay-Folie zur Ausbildung einer haftvermittelnden Interdiffusionsschicht.
Vorzugsweise sind die polymerspezifische Gruppe und die druckfarbenspezifische Gruppe der Kupplungsreagenz durch einen molekularen "Abstandshalter" - einen sogenannten Spacer miteinander verbunden (vergl. Anspruch 3).
Darüber hinaus ist es vorgesehen eine Druckfarbe zu verwenden, der als Klebstoffzusatz ein thermoplastischer oder reaktiver Schmelzklebstoff beigemengt ist (vergl. Ansprüche 4 und 5).
Als Druckfarbe kommen oxidativ, UV- oder IR-härtende Druckfarben in Betracht.
Der zu bedruckende Kartenkörper kann aus zwei oder mehreren durch Lamination miteinander verbundenen Schichten bestehen oder einstückig im Spritzgußverfahren hergestellt werden.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte, die aus einem auf der Vorderseite und/oder auf der Rückseite ganz oder teilweise bedruckten Kartenkörper und jeweils einer auf der bedruckten Vorder- und/oder Rückseite angeordneten transparenten Deckschicht besteht, dadurch gekennzeichnet, daß
  • - in einem ersten Schritt eine Druckfarbe, die Klebstoffzusätze (Haftvermittler) zur Verbindung der Deckschicht mit der Druckfarbschicht und/oder dem Kartenkörper aufweist, auf den Kartenkörper aufgetragen wird,
  • - und in einem zweiten Schritt auf die so bedruckte(n) Kartenseite(n) jeweils die transparente Deckschicht aufgebracht wird.
2. Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Haftvermittler verwendet wird, der von einer Kupplungsreagenz mit einer druckfarbenspezifischen und einer polymerspezifischen Gruppe gebildet ist.
3. Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Haftvermittler verwendet wird, bei dem die druckfarbenspezifische Gruppe und die polymerspezifische Gruppe über einen sogenannten Spacer beabstandet miteinander verbunden sind.
4. Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebstoffzusatz ein thermoplastischer Schmelzklebstoff verwendet wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer Ausweiskarte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebstoffzusatz ein reaktiver Schmelzklebstoff verwendet wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10339065A1 (de) * 2003-08-26 2005-04-07 Zeitcontrol Cardsystems Gmbh Verfahren zur Herstellung von Ausweiskarten und dessen Produkt

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0320669A2 (de) * 1987-12-14 1989-06-21 Günther Louda Verfahren zur Herstellung von laminierten Ausweisen und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
DE4131223C2 (de) * 1990-09-19 1993-05-13 Aisin Seiki K.K., Kariya, Aichi, Jp

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