DE1962495C3 - Verfahren zur Herstellung von gesintertem Chromstahl hoher Dichte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gesintertem Chromstahl hoher DichteInfo
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Description
ao
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von gesintertem Chromstahl hoher Dichte,
hoher Festigkeit und hoher Wärmebeständigkeit.
Pulvermetallurgisch werden Metallpulver in immer weiteren Gebieten zur Herstellung von Maschinentei- as
len verpreßt, geformt und gesintert. Von den Eisenmaterialien
sind die Systeme Fe-C, Fe-Cu-C, Fe-Ni-C und Fe-Ni-Cu-C die wichtigsten Zusammensetzungen,
Für besondere Zwecke gibt es außerdem rostfreie Stähle, beispielsweise aus der Reihe Fe-Cr und
Fe-Cr-Ni, sowie elektromagnetische Materialien, beispielsweise
aus der Reihe Fe-P und Fe-Si. Die Dichte, die Zusammensetzung der Legierungen und die Wärmebehandlung
wird entsprechend den Gebrauchserfordernissen variiert, um auf diese Weise die mechanische
Festigkeit und die physikalische Beschaffenheit in gewünschter Weise zu ändern.
Zur Verbesserung der mechanischen Festigkeit der Sinterprodukte wurde der Zusatz von Mn, Mo, W
und ähnlichen Komponenten zu den vorstehend angegebenen Systemen untersucht. Die pulvermetallurgisch
hergestellten Sinterkörper können für die Anwendung von leichten statischen Belastungen bis zu schweren
dynamischen Belastungen vorgesehen sein und unter besonderen Umständen werden auch hohe Anforderengen
hinsichtlich Wärmebeständigkeit und Abnützungsbeständigkeit gestellt.
Chromstähle mit einer hohen Zugfestigkeit und einer hohen Wärmebeständigkeit, die im großen Umfang
zum Maschinenbau verwendet werden, konnten bis jetzt noch nicht zufriedenstellend r>"h ^metallurgisch
hergestellt werden. So lieferten Versuche zur Herstellung von gesinterten Chromstählen keine Werkstoffe
mit höherer Dichte als 6,8 g/cm3. Bei dem üblichen Verfahren zur Herstellung von Werkstoffen hoher
Dichte wird das gesinterte Material in einer Form zusammengepreßt, wobei die Poren oder Spalten im
Gefüge des Sinterkörpers zum Zusammenbrechen gebracht werden.
wendet wird, ist die Kohlenstoffkonzentration in den so hergestellten Produkten zwischen der Oberfläche und
dem Mittelteil verschieden und es kann keine gleichförmige Legierung erhalten werden. Außerdem erfordert
die Karburierung einen wesentlichen Zeitaufwand.
Im einzelnen erfolgte die Herstellung von Sinterlegierungen des Typs Fe-Cr-C bisher nach folgenden
Verfahren:
1. Mischverfahren:
Die Pulver von Fe, Cr und C wurden miteinander im gewünschten Verhältnis vermischt, unter Druck
geformt und dann gesintert. Bei diesem Verfahren ist eine Einheitlichkeit des Gefüges aufgrund der
Oxydation von Cr während des Sinterverfahrens und der Bildung von Chromkarbid durch Umsetzung
zwischen Cr und C schwierig zu erhalten, so daß kein gesintertes Material von hoher Dichte
erhalten werden kann.
2. Legierungspulververfahren:
Ein Legierungspulver aus Fe-Cr-C mit dem gewünschten
Verhältnis der Bestandteile wird als Ausgangsmaterial gepreßt und gesintert. Der Nachteil
dieses Verfahrens liegt in der niederen Verpreßbarkeit des Legierungspulvers und in der unbefriedigenden
Zunahme der Dichte während der Sinterung.
Bei einer Abwandlung dieses Verfaiuens wird ein
Legierungspulver aus Fe-Cr verwendet, welches mit pulverförmigem C im gewünschten Verhältnis
gemischt wird. Jedoch verbleibt die Schwierigkeit der Verpreßbarkeit auch bei diesem Verfahren
und die unzureichende Diffusion des C ergibt ein uneinheitliches Gefüge.
3. Es wird das bei der gewöhnlichen Schmelzstahlherstellung verwendete Ferrochrompulver verwendet
und das Pulver mit Fe-Pulver und C-PuI-ver vermischt, geformt und gesintert. Obwohl das
Ferrochrompulver Chrom in einer Menge von 60 bis 65% enthält, ist es im «-Bereich von
»klebriger« Art, so daß ein feines Pulver hiervon schwierig zu erhalten ist. Wenn infolgedessen
dieses Pulver mit Fe-Pulver und C-Pulver vermischt und gesintert wird, ist ein einheitliches Gefüge
auf Grund der unzureichenden Legierung nicht zu erhalten und auch die Dichte bleibt
niedrig. Die maximale Dichte beträgt etwa 6,7 g/cm3 und die mechanische Festigkeit ist
niedrig.
In der DT-PS 21 58 109 ist ein Verfahren zur pulvermetallurgischen
Herstellung von zur weiteren Verarbeitung bestimmten Körpern auf Eisen, Nickel- und/
oder Kobaltbasis mit einem Gehalt an Chrom, Molybdän od. dgl. beschrieben, wobei die Komponenten der
herzustellenden Sinterkörper einzeln vermählen und miteinander vermischt werden und das so erhaltene
Pulvergemisch gesintert wird. Ferner ist in der US-PS
Gesinterte Chromstähle auf Basis der Legierung 60 29 20 958 ein ähnliches Verfahren zur pulvermetallur-Fe-Cr-C
haben jedoch einen hohen Widerstand gegen- gischen Herstellung von Chromstahl des Typs
über Verformung, so daß das vorstehend beschriebene Rekompressionsverfahren nicht angewendet werden
kann. Zur Herstellung eines gesinterten Chromstahls mit einer Dichte von oberhalb 6,8 g/cm3 müßte, wie bei
der Herstellung von gesinterten rostfreien Stählen, das gesinterte Fe-Cr-Material einer Karburierung unterworfen
werden. Wenn jedoch dieses Verfahren ange-Fe-Cr-Ni beschrieben.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von gesintertem Chromstahl
hoher Dichte, der an die Dichte vergossener Stähle fast heranreicht.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von gesintertem Chromstahl hoher Dichte ist dadurch
gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus Sigma-Pulver im Gefüge aufgefüllt und dis Dichte innerhalb eines
•ines Teüchendurchmessers von 20 μηι (40% Chrom, kurzen Zeitraumes erhöht
Rest Eisen), Kohlenstoffpulver eines Teilchendurchmes- Der Teüchendurchmpüser des in der Fe-Cr-Legiesers
von 1 bis 2 μΐη. Eisenpulver und gegebenenfalls rung verwendeten σ-Pulvers beeinflußt die Dichte der
Pulver von weiteren Legierungselementen sowie einem 5 Sinterkörper stark, da C zugesetzt wird
GleitmittelineinerVibrations-oderKugelmühlefeinge- Wenn nämlich der durchschnittliche Teilchendurchmahlen
wird, bis das σ-Pulver einen Teilchendurchmes- messer des y-Pulvers etwa 20 μπι beträgt, können die
ser von weniger als 15 μπι erlangt, und d*ß die Mi- Poren nicht geschlossen werden und die maximale
schung gepreßt und gesintert wird. Dichte kann den Wert von 6,8 g/cm3 nicht übersteigen.
Es wurde gefunden, daß nach dem Verfahren gemäß io Wenn jedoch der durchschnittliche Teilchendurchder
Erfindung em gesinterter Chromstahl von hoher messer des σ-Pulvers weniger als 10 μπι beträgt, kann
Dichte, nämlich von mehr als 7,2 g/cm3, der außerdem die Dichte des gesinterten Fe-Cr-C-Werkstoffs am
eine hohe Zugfestigkeit, hohe Wärmebeständigkeit mehr als 7,2 g/cms erhöht werden,
und hohe Abnutzungsbeständigkeit aufweist, erhalten Diese Tatsache läßt sich im einzelnen wie folgt
wird. 15 erläutern: Ein σ-Pulver mit einem durchschnittlichen Im Gegensatz zu den vorstehend beschriebenen üb- Teilchendurchmesser von etwa 20 μπι, Fe-Pulver.
liehen Verfahren zur Herstelluns von gesinterten C-Pulver und eine geeignete Menge eines Gleitmittels,
Chromstählen wird beim erfindungsgemäßen Verfah- wie Stearinsäure oder Zinkstearat, werden so zusamren
eine intermetallische Verbindung von Fe-Cr im mengemengt, daß das gewünschte Zusammensetzungsff-Bereich
verwendet, die brüchig ist und leicht durch ao verhältnis erhalten wird. Das Gemenge wird dem gleichirgendein
übliches Mahlverfahren pulverisiert werden zeitigen Vermischen und Mahlen in einer Vibrationskann.
oder einer Kugelmühle unterworfen. Nur dadurch wird Insbesondere wird das σ-Pulver zunächst erhalten, das σ-Pulver auf einen durchschnittlichen Teilchenindem
eine Legierung des Typs Fe-Cr (40% Chrom) durchmesser von weniger als 10 μπι verkleinert. Zu
bei einer Temperatur im Bereich von 600 bis 8000C 25 diesem Zeitpunkt bedeckt das Schmiermittel die Obergetempert
wird. Die dabei erhaltene σ-Phase wird dann fläche der Pulver und dient zur Verhinderung der
zu feinen Pulverteilchen einer Größe von weniger als exothermen Oxydation dieser Pulver auf Grund der
10 μπι pulverisiert und mit einer geeigneter: Menge an Zunahme der spezifischen Oberfläche. Wenn diese PuI-Fe-Pulver
und Kohlenstoffpulver vermischt. Vermischung gepreßt und gesintert wird, erfolgt die
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeich- 30 Diffusion der Fe-, Cr- und C-Atome in ausreichendem
nung näher erläutert; die Maße und ein feines Gefüge wird im Sinterkörper er-
F i g. 1, 2 und 3 sind Schemazeichnungen des Ge- halten.
füges gesinterter Chromstähle gemäß der Erfindung; Weiterhin können, wie üblich, in der erfmdungsge-F
i g. 4 zeigt als Kurvendarstellung die Härte als maß hergestellten Legierung Legierungselemente, wie
Funktion der Temperatur, wobei der gesinterte Chrom- 35 Ni, Mo, Mn, Si, W, Al, Ti, V, Cu u. dgl., zugesetzt sein,
stahl gemäß der Erfindung als Ventilsitzring mit dem- um die mechanischen und physikalischen Eigenschafjenigen
aus einem üblichen Material verglichen ist; ten zu verbessern.
F i g. 5 zeigt in graphischer Darstellung Versuchser- Zur weiteren Verbesserung der mechanischen und
gebnisse, die erhalten wurden, wenn erfindungsgemäß physikalischen Eigenschaften kann der Sinterkörper
hergestellte Sinterkörper in einem Motor angewendet 40 einem Kaltschmiede- oder Heißschmiedeverfahren
werden, und die oder einer Kalibrierbehandlung unterworfen werden.
Fig. 6, 7, 8, 9, 10, 11 und 12 zeigen mikroskopi- Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Ersehe
Aufnahmen, die das Gefüge erfindungsgemäß läuterung der Erfindung,
hergestellter Chromstähle darstellen.
Vor der Sinterung besteht der Preßkörper aus dem in 45 B e i s ρ i e 1 1
F i g. 1 gezeigten Gemisch aus dem σ-Pulver, Fe-Pulver und C-Pulver. Der Preßkörper wird in Wasser- Pulver mit folgender Zusammensetzung wurden nach
Stoffatmosphäre gesintert. In F i g. 2 ist das Gefüge des zwei Verfahrensweisen hergestellt, nämlich a) durch ein
Sinterkörpers nach Sinterung bei 12000C während übliches mechanisches Mischverfahren und bj durch
1 Stunde gezeigt. Die Matrix besteht aus einer Fe-C- 50 ein Misch- und Mahlverfahren gemäß der Erfindung,
Legierung und das σ-Pulver aus FeCr ist innerhalb wodurch das σ-Pulver bis auf eine Teilchengröße von
dieser Matrix verteilt. Das Gefüge nach einer Sinterung weniger als 10 μπι zerkleinert wurde,
bei 13000C während 1 Stunde ist in F i g. 3 gezeigt,
wo die σ-Phase verschwunden ist und ein einheitliches
wo die σ-Phase verschwunden ist und ein einheitliches
Gefüge, das kristalline Matrices derFe-Cr-C-Legierung 55 "-Pulver (40 %Cr; Teilchendurch- 20 /a
enthält, erhalten wurde. Der Grund für das Verschwin- messer etwa 20 μπι)
den der σ-Phase ist bis jetzt nicht klar. Es wird jedoch Fe.Pulver Teilchendurchmesser 80 %
angenommen, daß die Oxidschicht an der Oberflache 20 μπι
der ursprünglichen σ-Pulverteilchen durch das sich
ausdehnende Volumen zu dem Zeitpunkt, wo die σ- 6o Kohlenstoffpulver (1οΪ5 2μΐτι) 0,5%
Phase in die «-Phase übergeführt wird, zerstört wird
und die Metallatome des σ-Bereiches mit den Matrices,
und die Metallatome des σ-Bereiches mit den Matrices,
die den σ-Bereich umgeben, in Berührung kommen. Dieses Pulvergemisch wurde mit 5 t/cm2 verpreß
Weiterhin nimmt auf Grund der Diffusion der Cr-Atome und die Preßkörper in einer hochreinen Atmosphän
in das Fe der Prozentsatz an Cr in der Matrix allmäh- 65 bei 13000C während 1 Stunde gesintert. Die charakte
lieh zu, wodurch die Matrix von der y-Phase in die ristischen Werte der dabei erhaltenen zwei Arten voi
«-Phase überführt wird. Durch die Zunahme des Sinterkörpern sind in nachfolgender Tabelle 1 aufge
Volumens zu diesem Zeitpunkt werden die Poren führt.
Verfahren | Dichte des PreDkörpers g/cm3 |
Dichte des Sinterkörpers g/cms |
Zugfestigkeit kp/mmJ |
Dehnung % |
Rockwell C-Härte |
(1) übliches Verfahren (2) erfindungsgemäß .. |
6,20 6,17 |
6,43 7,42 |
69,5 104,3 |
1,0 2,0 |
12 33 |
Bei der Untersuchung des Gefüges der Sinterkörper wurde festgestellt, daß nach (1) verhältnismäßig große
Poren, wie aus F i g. 6 ersichtlich und nach (2) lediglich einige sehr kleine Poren, wie aus F i g. 7 ersichtlich, verblieben.
Der Chromstahl nach (1) bestand aus grobem Martensit, der Chromstahl nach (2) aus feinem Martensit.
Der Unterschied ist auf die unterschiedliche Teilchengröße der σ-Puiver in beiden Fällen zurückzuführen.
Mischpulver mit den nachfolgenden Zusammensetzungen wurden unter Verwendung eines handelsüblichen
Ferrochrompulvers Nr. 2(68 % Cr) und σ-Pulvers (40% Cr) hergestellt, so daß ein Gehalt der Elemente
an Fe-5Cr-0,5C erhalten wurde.
Teilchen-Probe A: durchmesser
Ferrochrompulver .. 150 μπι 12,7%
Fe-Pulver 150 μΐη 86,8 %
Kohlenstoffpulver .. 1&5 2μΐη 0,5%
Probe B:
σ-Pulver weniger als ΙΟμίη 20,0%
Fe-Pulver 150μπι 79,5%
Kohlenstoffpulver .. 1 bis 2 μπι 0,5%
Die Proben A und B wurden vermischt und in einer Vibrationsmühle bis zu einem Ausmaß gemahlen, daß
das darin enthaltende σ-Pulver einen Teilchendurchmesser von weniger als 10 μπι aufwies; beide Proben
wurden vollständig unter den gleichen Bedingungen behandelt, nämlich in Metallformen bei einem Druck
von 5 t/cma verpreßt und in hochreiner Atmosphäre bei 13000C während 1 Stunde gesintert. Die Charakteristika
der beiden gesinterten Legierungen sind in nachfolgender Tabelle 2 aufgeführt.
Dichte des Preßkörpers g/cm3 |
Dichte des Sinterkörpers g/cm3 |
Zugfestigkeit kp/cml |
Dehnung % |
Rockwell-C-Härte | |
Probe A Probe B (erfindungs gemäß) |
6,5 6,3 |
6,7 7,5 |
65 92 |
0,5 3,5 |
10 60 |
Die Mikrogefüge der beiden Arten der Sinterkörper sind in den F i g. 8, 9, 10 und 11 wiedergegeben. Von
diesen Wiedergaben zeigt F i g. 8 die Cr-Konzentration in der Probe A unter Anwendung eines Röntgenstrahlmikroanalysators
und F i g. 9 eine gewöhnliche photomikroskopische Wiedergabe des Gefüges der Probe A. Aus diesen Wiedergaben läßt sich deutlich
die Ausscheidung von Cr erkennen und es wird auch das gewöhnliche Perlitferrit-Gefüge beobachtet. Die
F i g. 10 zeigt die Cr-Konzentration in der Probe B gemäß der Erfindung, die durch den Röntgenstrahlmikroanaiysator
erhalten wurde. Auf dieser Wiedergäbe zeigt sich deutlich, daß die Cr-Elemente einheitlich
innerhalb der Probe verteilt sind. Die F i g. 11, die die mikroskopische Wiedergabe des Gefüges der
Probe B zeigt, ergibt, daß diese aus einem dichten Martensit-Gefüge besteht, worin einige kleine runde
Poren verteilt sind. Auf Grund dieses Gefüges zeigen Dichte und Festigkeit der erfindungsgemäß gesinterten
Probe höhere Werte.
Unter Verwendung von σ-Pulver mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 20 μπι und
Fe-Pulver wurde ein Gemisch aus Fe-5Cr hergestellt. Dem Gemisch wurde weiterhin C-Pulver in einer Menge
von 0,5% bzw. 1,0% zugesetzt. Die dabei erhaltenen Gemenge aus Fe-5Cr und 0,5% bzw. 1,0% C-Pulvei
wurden mit 1 % eines Gleitmittels, beispielsweise Zinkstearat, versetzt und dann in einer Vibrationsmühle
vermischt und gemahlen, bis das darin enthaltene σ-Pulver einen Teilchendurchmesser von weniger al:
10 μπι aufwies. Die Proben wurden dann in Metall
formen bei 5 t/cm2 Druck gepreßt und in einer hoch reinen Atmosphäre in einem Temperaturbereich voi
1250 bis 13000C während 1 Stunde erhitzt.
Die drei Arten erfindungsgemäß hergestellter Chrom stähle wurden mit üblichen gesinterten Eisenlegierun
gen verglichen; die Ergebnisse sind in Tabelle: enthalten.
Zusammensetzung |
Dichte
g/cm' |
Zugfestigkeit
kg/mm1 |
Dehnung
% |
Rockwellhärte | Herstellungsverfahren |
Fe-5Cr Fe-5Cr-0,5C Fe-5Cr-l,0C Fe-2Cu-l,0C Fe-4Cu-2Ni-lC Fe-2Cu Fe-3Cu-2Ni Fe-3Cu-5Ni Fe-3Ni-0,5 Mn-O1SC .. |
7,52 7,47 7,42 6,82 6,87 7,20 7,20 7,20 7,70 |
67,6 91,8 116,4 46,0 60,0 35,0 42,0 65,0 70,0 |
5,0 3,5 2,2 2,0 3,0 12,0 6,0 6,5 5,0 |
RC 50 RC 60 RC 61 RB 85 RB 83 RB 55 RB 64 RB 82 RB 80 |
erfindungsgemäß \ lmal gepreßt und J lmal gesintert I 2mal gepreßt und Γ 2mal gesintert Sinterkörper heißge schmiedet |
Wie sich aus Tabelle 3 ergibt, besitzen die erfindungsgemäß
hergestellten Proben höhere mechanische Festigkeiten als die üblichen gesinterten Eisenlegierungen,
die lmal gepreßt und gesintert — in ähnlicher Weise wie erfindungsgemäß — wurden. Die drei Proben,
die gemäß der Erfindung hergestellt sind, zeigen aber auch höhere Zugfestigkeiten, Härten und Dichten
als die 2mal gepreßten und gesinterten Werkstoffe. Insbesondere
haben erfindungsgemäß hergestellte Proben gleiche Eigeaschaften wie geschmiedete Sinterkörper,
die zur Zeit im weiten Umfang verwendet werden. Die hohe Härte der erfindungsgemäß hergestellten
Sinterkörj>er ist auf die selbsthärtende Eigenschaft
von Cr zurückzuführen, welches ein Martensit-Härtungsgefüge ergibt, das bei der Abkühlung von der
Sintertemperatur auftritt. Bei den üblichen gesinterten Eisenlegierungen wurde dieses Gefüge durch ein getrenntes
Härtungsverfahren erhalten. Erfindungsgemäß hergestellte Sinterkörper sind besonders vorteilhaft als
Bauteile, bei welchen eine starke Verschleißbeständigkeit erforderlich ist
Ein σ-Pulver mit einem Teilchendurchmesser von
20 μπι, Fe-Pulver mit einem Teilchendurchmesser von
150 μπι und Kohlenstoffpulver mit einem Teilchendurchmesser
von 1 bis 2 μπι wurden im folgenden Verhältnis
vermischt und in einer Vibrationsmühle gemahlen, bis der Tcilchendurchmesser des σ-Pulvers auf
weniger als 10 μητι verringert war, wobei ein Gemisch
mit Fe-2Cr-l,5C erhalten wurde.
σ-Pulver (40% Cr) . 5%
Fe-Pulver (150 Jim) 95%
C-Pulver (lMs2um) 1,5%
Das Pulvergemisch wurde in einer Metallform bei einem Druck von 5 t/cm1 gepreßt und in einer hochreinen
Atmosphäre bei 12500C während 1 Stunde gesintert.
Die charalcteristischen Eigenschaften des dabei erhaltenen Sinterköipers waren folgende:
Dichte 7,40 g/cm'
Härte Rockwell B 95
Gefüge Dispersionsgefüge mit sehr
kleinen Carbidkörnern, wie
in Fig. 12 gezeigt .
in Fig. 12 gezeigt .
Der Sinterkörper wurde erneut in einer nichtoxidierenden
Atmosphäre bei einer Temperatur von 950 bis HOO0C erhitzt und anschließend heiß geschmiedet.
Die Eigenschaften des Schmiedekörpers waren folgende:
as Dichte 7,8 g/cm8
Härte Rockwell BIlO und Rockwell
C 35
Gefüge Dispersionsgefüge mit sehr
Gefüge Dispersionsgefüge mit sehr
kleinen Carbidkörnern.
Es ergibt sich aus dem vorstehenden, daß die Dichte der Sinterkörper durch Heißschmieden gesteigert werden
kann. Es werden ziemlich ähnliche Eigenschaften erhalten, wie sie nach dem üblichen Schmelz- und
Schmiedeverfahren erhalten werden können.
Bei weniger als 0,5 % Cr kann erfindungsgemäß kein merklicher Effekt beobachtet werden, während, falls
Cr den Wert von 20% übersteigt, die Verpreßbarkeit des Gemisches abnimmt und keine ausreichend hohe
Festigkeit erhalten werden kann. Deshalb sollte σ-Pulver so zugemischt werden, daß ein Cr-Prozentsatz
von 0,5 bis 20% erhalten wird.
Hinsichtlich der Misch- und Mahlbedingungen sind, da diese durch die Konstruktion der Mühle, die eingebrachte
Pulvermenge, die Größe der Kugeln und deren Anzahl, die Drehgeschwindigkeit der Mühle und die
Mahldauer variiert werden, die günstigsten Bedingungen sehr schwierig anzugeben. Deshalb sind die Beziehungen
zwischen der Mahldauer, dem Teilchendurchmesser des σ-Pulvers und den charakteristischen
Werten des gesinterten Produktes in der folgenden Tabelle 4 zusammengefaßt
55 | Tabelle 4 |
Dichte
des Preß körpers g/cm1 |
Dichte
des Sinter körpers g/cm* |
Rock
well- härte |
Mahl
dauer 60 Std. |
Teilchen-
durchmesser des tr-Puivers \un |
6,74 6,66 6,41 6,34 |
6,44 7,01 7,20 7,40 |
ClO C15 C 23 C 33 |
0 65 3 5 10 |
durch schnittlich 20 15 12 10 |
509643/93
Zusammensetzung % Fe-5,0Cr-O,5C ger als derjenige von Sitzringen aus üblichen Werk-Teilchendurchmesser
μΐη ... Fe 150, Fe-40Cr20 stoffen. Im Gegensatz zu üblichen Werkstoffen konn·
C-Pulver 1 bis 2 ten im Fall der Sitzringe aus erfindungsgemäß herge-
Preßdruck 5 t/cm2 stelltem Sinterstahl eine Verformung der Sitzring«
Sinterung 1250° C, 1 Stunde S auf Grund von Verschleiß und daraus resultierende
Störungen nicht festgestellt werden.
Aus den vorstehenden Ergebnissen zeigt sich, daß . .
die Dichte des Sinterkörpers durch einen Misch- ß e ι s ρ ι e 1 6
und Mahlvorgang erhöht wird, durch den ein Teilchen- Unter Anwendung eines σ-Pulvers mit einem Teil-
durchmesser von etwa 15 μιη beim 7-Pulver erhalten io chendurchmesser von weniger als 10 μπι wurde ein
wird. Wenn während 10 Stunden gemahlen wird, wird Mischpulver eines Schnellarbeitsstahles entsprechend
der Teilchendurchmesser auf 10 μπι verringert und die folgender Zusammensetzung hergestellt:
aus diesem Gemisch erhaltenen Sinterkörper haben σ-Pulver (40 V Cr-Fe) 10 0"/
die hohe Dichte von 7,40. Es ist ein Misch- und Mahl- pe puiver oOmn) 69 2V
Vorgang von minimal 3 Stunden notwendig, um den i5 w;Pulver (durchschnittlicher Teil- ''
Teilchendurchmesser des σ-Pulvers auf weniger als chendurchmesser 2 bis 3 μιη) 18,0%
1 xTrVemnf ·Π· ™ μ ν Fe-V-Legierungspulver(50V)
Ähnlich wie bei gegossenem Chromstahl, können 20am 20Y
die Anwendungsgebiete des gesinterten Chromstahls Kohlenstoffpulveridürchscnnittiicher '
entsprechend dem Prozentsatz an Cr, wie folgt, klassi- 20 Teilchendurchmesser 1 bis 2 μπι 0,8 %
fiziert werden:
fiziert werden:
_,,. rn, ^ *· .· λ. ·, j „τι Das Gemisch wurde in einer Metallform bei einem
0,5 bis 5% Cr: Maschinenbaute.Ie und Werk- Dnjck v£m 5 t/cm* ßt und ω dner Temperatur
zeugstahl d* Verschleißbestan- YOQ imoQ \n einer Schutzatmosphäre w£hrend
. u· ,η./ο tg I ^ L Λ λ/ 25 1 Stunde gesintert.
5 bis 10% Cr: Maschinenbaustahl, der Ver- Die Dichte des Sinterkörpers betrug 7,90 g/cm" und
schleiß-und Warmebestandigkeit dessen Rockwell-C-Härte 60. Das Mikrogefüge war
,. .. -„ο//- η wi'j ν ■ r\ gegenüber demjenigen eines schmelzmetallurgisch
10 bis 20% Cr: Baustahl, der Korrosions-, Oxy- hergestellten Schnellarbeitsstahles verändert und entdations-
und Wärmebeständig- 3o hiek zusammengesetzte Carbide, dispergiert in Austern
ι.· An D/ ^ 5eit erford.ert· nit und vermischt mit Martensit. Die Dispersion der zu-20
bis 40% Cr: Konstruktionsmatenal, das War- sammengesetzten Carbide war sehr gleichmäßig und
me- und Oxidationsbeständigkeit fem Weiterhin konnten die verbliebenen Poren leicht
bei hohen Temperaturen erfor- beseitigt werden, indem der Sinterkörper einer zusätzdert·
35 liehen Schmiede- oder Ziehbehandlung im heißen Zu-Der Prozentsatz an Kohlenstoff liegt im Bereich von stand unterworfen wurde. Abschrecken und Anlassen
0,1 bis 2,5%. konnte ebenfalls durchgeführt werden; der auf diese Beispiel 5 Weise wärmebehandelte Sinterstahl konnte als Schneidwerkzeug
verwendet werden.
Es wurden ein erfindungsgemäß hergestellter Chrom- 40 n .
stahl (Fe-8 Cr-0,5 C), ein Ni-Cr-Gußeisen, welches als B e 1 s ρ 1 e 1 7
üblicher Sitzring, eines Ventils verwendet wird, und ein Ein Pulvergemisch für einen Schnellarbeitsstahl
Gesenkstahl (SKD 1) verglichen und diese Werkstoffe wurde unter Anwendung von feinem σ-Pulver herge-
im Vakuum von etwa 10-2mm Hg erhitzt und deren stellt. Die Zusammensetzung war folgende:
Härte im Temperaturbereich von Raumtemperatur bis 45 σ Pulver (40 V Cr-Fe) 10 0°/
800°C gemessen. Fe-Pulver (20 um) 690V
Die Ergebniese sind in Fig 4 dargestellt. Wie sich W-Pulver (durchschnittlicher feil- "'
daraus ergibt, zeigten die ubhchen Werkstoffe eine chendurchmesser 2 bis 8 μιη) 6,0%
sigmfikanteVernngerung der Harte bei Temperaturen Fe-Mo-Pulver (50% Mo) 20 μιη ... 10,0%
oberhalb 500°C. Hmgegen war beim erfindungsgemaß 50 F v ρ,,ι™- /5no/™ 2n „m 4 η "/
hergestellten Chromstahl «& Härte beträchtlich höher £2taSo£^idiiSiufcte 7°
als bei den ubhchen Werkstoffen. Da der Sitznng, ms- Teüchendurchmesser 1 bis 2 μπι) 1,0 %
besondere an der Abgasseite eines Motors, stets einer n /o
hohen Temperatur von mehr als 5000C ausgesetzt ist, Die Pulvermischung wurde in einer Metallform bei
ist der erfindungsgemäß hergestellte Sinterstahl in die- 55 einem Druck von 3 t/cm2 gepreßt und ein Preßkörper
ser Hinsicht weit besser als die üblichen Werkstoffe. von 100 mm Durchmesser und 400 mm Höhe erhalten.
Er wurde in einem Motor als Sitzring verwendet und Der Preßkörper wurde dann in einer Schutzatmo-
einem Standversuch während 200 Stunden unterwor- Sphäre bei einer Temperatur von 12500C während
fen. Das Gewicht der Sitzringe vor und nach dem 1 Stunde gesintert und ein Sinterkörper mit einer
Standversuch wurde zur Bestimmung der Wärme- und 60 Dichte von 8,0 g/cm3 und einer Rockwell-C-Härte von
Verschleißbeständigkeit gemessen. Die Ergebnisse 61 erhalten. Das Mikrogefüge und die anschließende
sind in F i g. 5 dargestellt. Wie sich daraus zeigt, ist der Behandlung waren gleich wie beim vorstehenden Bei-
Verschleiß an diesen Sitzringen bemerkenswert niedri- spiel 6.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von gesintertem Chromstahl hoher Dichte, d a d u r c h ge kennzeichnet, daß ein Gemisch aus Sigma-Pulver eines Teilchendurchmessers von 20 pun (40% Chrom, Rest Eisen), Kohlenstoffpulver eines Teilchendurchmessers von 1 bis 2 {im, Eisenpulver und gegebenenfalls Pulver von weiteren Legierungselementen, sowie einem Gleitmittel in einer Vibrations- oder Kugelmühle feingemahlen wird, bis das Sigma-Palver einen Teilchendurchmesser von weniger als 15 μηι erlangt, und daß die Mischung gepreßt und gesintert wird. *5
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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