DE19624113A1 - Verfahren zur Steuerung des automatischen Zellenwechsels bei einem multizellularen Funkverkehrsnetz und Verfahren zum Abschätzen der zugehörigen Geschwindigkeit - Google Patents
Verfahren zur Steuerung des automatischen Zellenwechsels bei einem multizellularen Funkverkehrsnetz und Verfahren zum Abschätzen der zugehörigen GeschwindigkeitInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steue
rung des automatischen Zellenwechsels (TAI, "Transfert
Automatique Intercellulaire") bei einem multizellularen
Funkverkehrsnetz sowie Verfahren zum Abschätzen der Ver
lagerungsgeschwindigkeiten von Mobilstationen, welche bei
der Ausführung dieses Verfahrens zur Steuerung des automa
tischen Zellenwechsels anwendbar sind.
Mobilfunkverkehrssysteme umfassen im allgemeinen Mobil
dienst-Einrichtungen zur Telekommunikation und Mobilstatio
nen. Die Mobildienst-Einrichtungen zur Telekommunikation
bestehen im wesentlichen aus zwei Untereinheiten: dem
Nachrichtenverwaltungs- und -vermittlungssystem einerseits
und dem Funksystem andererseits.
Dem Nachrichtenverwaltungs- und -vermittlungssystem kommen
folgende Hauptaufgaben zu: die Verbindung des Funkverkehrs
systems mit einem Fest-Netz (beispielsweise dem öffentli
chen Telefonschaltnetz), die Erkennung und Analyse von
Verbindungsanforderungen seitens ortsfester oder mobiler
Teilnehmer, die Ermittlung der ortsfesten oder mobilen
Gesprächsteilnehmer, die Verwaltung der Ressourcen an
Funkkanälen und an Verknüpfungen mit den ortsfesten Benut
zern, die Vermittlung der Nachrichten des Benutzers bis zum
Funkkanal und die Überwachung der Verbindungen. Das System
umfaßt hierzu Schaltstationen, Rechner und Datenbanken (wo
insbesondere die die Teilnehmer betreffenden Informationen
gespeichert sind).
Das Funksystem stellt die Funkübertragung der Nachrichten
zwischen den Gesprächspartnern sicher. Seine Hauptaufgaben
sind somit die Übertragung von Nachrichten auf dem Funkweg,
die Überwachung der Fortdauer der Verknüpfungen und der
Schutz gegenüber Dritten. Das Funksystem besteht aus den
Basisstationen genannten Funkrelaisstationen, welche orts
fest oder mobil (beispielsweise Satelliten) sein können.
Um die Verwendung des Punktspektrums zu optimieren, wurde,
insbesondere in Bereichen mit hoher Teilnehmerdichte, bei
den meisten Systemen eine Einteilung in Zellen übernommen,
welche beispielsweise auf der Technik der Mehrfachausnut
zung der Frequenzbänder oder der dynamischen Kanalzuweisung
basieren. Diese Systeme werden deshalb zellulare Netze ge
nannt.
Eine der wesentlichen Aufgaben des Nachrichtenverwaltungs-
und -vermittlungssystems besteht darin, die Fortdauer bzw.
Kontinuität der Verbindung zu sichern, wenn sich ein Endge
rät verlagert. Das Mobilfunkverkehrssystem muß nämlich die
Unterbrechung der Verknüpfung zwischen dem Endgerät und dem
Festnetz verhindern, insbesondere wenn diese Verknüpfung
eine Verbindung bzw. Nachrichtenübermittlung trägt. Eine
Unterbrechung kann nämlich dann entstehen, wenn die Mobil
station die Grenze der Zelle, an die sie angeschlossen ist,
überschreitet. Es handelt sich somit darum, die Übertragung
der Verknüpfung der Basisstation, welche verlassen wird, an
eine neue Basisstation, welche die Mobilstation auf ge
eignete Weise bedienen kann, zu gestatten (d. h. welche die
erstellte Verbindung mit den Eigenschaften der (des) erfor
derlichen Dienst(es) sicherstellen kann). Unter einem
allgemeinen Gesichtspunkt besteht der automatische Zellen
wechsel (TAI, Transfert Automatique Intercellulaire),
welcher gemeinhin "handover" oder "handoff" genannt wird,
in der Änderung des für die Aufrechterhaltung der Verbin
dung bzw. Nachrichtenübermittlung notwendigen physikali
schen Kanals (Funkkanal und/oder Netzkanal des dem Ver
bindungsdienst zugeordneten Unterstützungsnetzes).
In Gebieten mit hoher Teilnehmerdichte bildet man Zellen
geringer Größe (Mikrozellen oder Picozellen genannt). Diese
Zellen werden verwendet, um Mobilstationen mit geringer
oder keiner Geschwindigkeit zu bedienen, d. h. hauptsächlich
Fußgänger. Was die Mobilstationen mit größerer Geschwindig
keit betrifft, beispielsweise Fahrzeuge, so kann die für
die Ausführung eines automatischen Zellenwechsels (TAI)
zwischen Mikrozellen oder Picozellen benötigte Zeit zu kurz
sein, um diese Mobilstationen mit diesen verbinden zu
können (diese Zellen können eine oder zwei Schichten von
Zellen bilden). Deshalb überlagert man diesen Zellen gerin
ger Größe ein Netz aus größeren Zellen, welche Makrozellen
oder Dachzellen genannt werden und dazu bestimmt sind, die
Mobilstationen mit relativ "großer" Geschwindigkeit zu
bedienen. Dieses Netz kann auch zur Unterstützung des
Netzes aus Zellen geringer Größe dienen.
Zudem macht es die große Geschwindigkeit gewisser Züge
sowie das Auftreten von Mobilstationen in Flugzeugen erfor
derlich, daß der Algorithmus zum automatischen Zellenwech
sel (TAI) in Netzen mit mehreren Schichten (< 2) verwendbar
ist. Man kann sich nämlich eine Mobilstation in einem Zug
vorstellen, mit einer Verlagerungsgeschwindigkeit von null
in einem Bahnhof, einer geringen Verlagerungsgeschwindig
keit beim Verlassen des Bahnhofs und einer großen Verlage
rungsgeschwindigkeit bei voller Geschwindigkeit des Zugs.
Ein aus mehreren Schichten an Zellen gebildetes Netz wird
"Mehrschicht"-Netz, "mehrfachzellulares" Netz oder auch
"mikrozellulares" Netz genannt, wobei der letzte Begriff
für den Fall einer Schicht an Mikrozellen und einer Schicht
an Makrozellen reserviert ist.
Bei den "klassischen" Mobilfunknetzen, d. h. bei Mobilfunk
netzen, welche aus einer einzigen Schicht an Zellen, deren
Durchmesser im allgemeinen einige Kilometer (typischerweise
1 km bis 30 km) beträgt, gebildet sind, basieren die Algo
rithmen zum automatischen Zellenwechsel (TAI) im wesentli
chen auf Kriterien der Stärke des Feldes, der Qualität des
Signals (für digitale Systeme), des Abstands zwischen Mobil-
und Basisstation und der Abschwächung des Signals (Ver
gleich der Abschwächungen von Signalen, welche von mehreren
Basisstationen stammen).
Wenn sich eine Mobilstation von der Basisstation, an die
sie angeschlossen ist, entfernt, nimmt die Stärke des
Feldes, die sie empfängt (sowie die, die die Basisstation
von der Mobilstation empfängt) ab, und die Zahl der feh
lerhaften Bits in den ausgetauschten Nachrichten nimmt
ebenso zu, wie der Abstand und die Abschwächung der emit
tierten Signale.
Die Abnahme der Stärke des Feldes findet nicht auf monotone
Weise statt. Das funkelektrische Signal unterliegt nämlich
drei Arten von Variationen, der mittleren Abschwächung, dem
langsamen Schwund (langsames Fading) und dem schnellen
Schwund (schnelles Fading). Die mittlere Abschwächung ist
die einzige der drei Komponenten, welche in einer von
jeglichen Hindernissen freien Umgebung auftritt. Der lang
same Schwund ist auf die Gegenwart von Hindernissen bei der
Fortbewegung, wie etwa Gebäuden, zurückzuführen und hängt
von der Geschwindigkeit der Verlagerung der Mobilstation
ab. Er verursacht eine langsame Variation des Signals um
das mittlere Feld. Der schnelle Schwund ist auf mehrfache
Ausbreitungswege zurückzuführen, welche ein Signal ein
nehmen kann, um sich von einem Sender zu einem Empfänger
über Beugung und Reflexion an Gebäuden auszubreiten. Er
verursacht eine schnelle Variation des Signals.
Wenn die Stärke des empfangenen Feldes zu schwach wird, die
Qualität des Signals zu schlecht wird oder der Abstand zu
groß wird, kann das System zur Nachrichtenverwaltung und
-vermittlung einen automatischen Zellenwechsel (TAI) aus
lösen, indem es die Basisstation ermittelt, welche am
besten dazu geeignet ist, die Verbindung fortzusetzen.
Ein automatischer Zellenwechsel (TAI) kann auch über ein
Abschwächungskriterium ausgelöst werden, sogar bevor eines
der drei vorgenannten Kriterien erfüllt ist; es genügt
hierzu, daß die Abschwächung der von einer benachbarten
Basisstation empfangenen Stärke des Feldes um ein kleines
Maß geringer ist als die der Basisstation, mit der die
Mobilstation verbunden ist.
Bei dem europäischen System GSM wird diese Art von Krite
rium PBGT (Power BudGeT) und das Maß HO_MARGIN(n1, n2) (n1:
Ausgangszelle, n2: Zielzelle) genannt. Es stellt für die
Mobilstation sicher, daß sie mit der Basisstation mit der
geringsten Abschwächung verbunden ist. Es erlaubt insbeson
dere, die Interferenzen bei den Systemen mit Mehrfachaus
nutzung der Frequenzbänder zu minimieren. In dem speziellen
Fall der GSM-Netze werden die durch die Mobilstation ausge
führten Messungen alle 480 ms auf dem Kanal SACCH (Nach
richt MEASUREMENT REPORT) an das Netz übertragen (oder alle
960 ms, wenn der momentan laufende Dienst der Kurzmeldungs
dienst ist). Die von der Basisstation (BTS), an welche die
Mobilstation angeschlossen ist, ausgeführten Messungen
werden zu den mit der Nachricht MEASUREMENT REPORT der
Mobilstation empfangenen hinzugefügt, um die Nachricht
MEASUREMENT RESULT zu bilden, welche an die Kontrollstation
der Basisstation (BSC) geschickt wird. Es sind dies die
Informationen, aufgrund derer die BSC beispielsweise einen
automatischen Zellenwechsel (TAI) auslösen kann. Die ausge
führten Messungen und die zugehörigen Verfahren sind in der
Empfehlung GSM 05-08 (Draft pr ETS 300 578, 2. Ausgabe,
März 1995, European Telecommunications Standards Institute)
beschrieben. In dem Anhang A dieser Empfehlung ist ein
vollständiges Beispiel des Algorithmus für den automati
schen Zellenwechsel (TAI) und für die Leistungssteuerung
angegeben.
Das Dokument GB-A-2 273 424 beschreibt ein Verfahren zur
Steuerung des automatischen Zellenwechsels für ein Netz mit
einer einzigen Schicht, welches eine vorausschauende Ab
schätzung des Zeitpunkts, zu dem eine Mobilstation die
Grenze zwischen zwei Zellen überschreiten wird, umfaßt.
Dieser Zeitpunkt wird aus einer Extrapolation des in der
Nachricht MEASUREMENT REPORT enthaltenen Parameters DI-
STANCE abgeschätzt, welcher aus dem für das Funktionieren
von AMRT notwendigen Parameter TIMING ADVANCE abgeleitet
ist. Die Genauigkeit dieses Abstandsparameters liegt jedoch
nur in der Größenordnung von 500 m, so daß dieses Verfahren
nur für Ausgangszellen relativ großer Größe anwendbar ist.
Dieses Dokument schlägt ferner vor, die Entwicklung der
Stärke des Signals, das durch die Mobilstation empfangen
wird und von der Basisstation der Ausgangszelle stammt, zu
überwachen, um den Wechsel zu verhindern, wenn eine schnel
le Mobilstation eine starke Abdeckung erleidet (typischer
weise eine Mobilstation an Bord eines Zuges, welcher einen
Tunnel durchfährt). Dies setzt jedoch eine a priori-Kennt
nis der Bahn der Mobilstation voraus und erlaubt es im
allgemeinen Fall nicht, zwischen dem eine schnelle Mobil
station beeinträchtigenden langsamen Schwund und dem eine
langsame Mobilstation beeinträchtigenden schnellen Schwund
zu unterscheiden.
Im Falle eines mehrfachzellularen Netzes versucht man,
"schnelle" Mobilstationen den Makrozellen und "langsame"
Mobilstationen den Mikrozellen zuzuordnen. Eine bekannte
Lösung dafür, der Geschwindigkeit der Verlagerung der
Mobilstationen Rechnung zu tragen, besteht darin, die
Auslösung des automatischen Zellenwechsels (TAI) zu ver
zögern. Wenn ein Kriterium zum Wechsel (beispielsweise
PBGT) erfüllt ist, wird eine Verzögerung ausgelöst. Wenn
die Mobilstation schnell ist und mit einer Makrozelle
verbunden ist, wird das Kriterium zum Wechsel, PBGT, nach
einer Mikrozelle nach Ablauf der Verzögerung nicht mehr
erfüllt sein, da die Mobilstation die Mikrozelle hinter
sich gelassen hat. In diesem Fall wird die Mobilstation
keinen automatischen Zellenwechsel (TAI) ausführen. Wenn
die Mobilstation schnell ist und mit einer Mikrozelle
verbunden ist, wird sie vor Ablauf der Verzögerung über die
Stärke des Feldes einen automatischen Zellenwechsel (TAI)
auslösen. In diesem Fall ist nur eine Makrozelle dazu
autorisiert, Kandidat zu sein. Wenn die Mobilstation lang
sam ist und mit einer Makrozelle verbunden ist, wird das
Kriterium zum Wechsel, PBGT, nach einer Mikrozelle nach Ab
lauf der Verzögerung immer erfüllt sein. In diesem Fall
wird ein automatischer Zellenwechsel (TAI) nach der Mikro
zelle ausgeführt. Wenn die Mobilstation langsam ist und mit
einer Mikrozelle verbunden ist, wird das Kriterium zum
Wechsel, PBGT, nach einer anderen Mikrozelle nach Ablauf
der Verzögerung immer erfüllt sein. In diesem Fall wird ein
automatischer Zellenwechsel (TAI) nach der Ziel-Mikrozelle
ausgeführt. Wenn das Kriterium zum Wechsel, PBGT, für eine
Makrozelle erfüllt ist, wird die Mobilstation somit einen
automatischen Zellenwechsel (TAI) nach dieser auslösen.
In dreien der vier vorangenannten Fälle ist es notwendig,
den Ablauf der Verzögerung abzuwarten, um eine den automa
tischen Zellenwechsel (TAI) betreffende Entscheidung zu
treffen. Ein typischer Wert für diese Verzögerung beträgt
40 Sekunden. Die durch die Mobilstation während dieser Zeit
bewirkte zusätzliche Verlagerung kann somit beträchtlich
sein. Ferner muß eine mit einer Mikrozelle verbundene
schnelle Mobilstation warten, bis ein Kriterium zum Wechsel
aufgrund der Stärke des Feldes erfüllt ist, um einen Zel
lenwechsel auszuführen, was den Wechsel ebenfalls verzö
gert.
Aufgrund dieser Wartezeit sind die durch die Mehrfachaus
nutzung der Frequenzbänder verursachten Interferenzen
stärker als bei einem Verfahren, welches es erlauben würde,
den automatischen Zellenwechsel (TAI) auszulösen, sobald
das Kriterium zum Wechsel erfüllt ist.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
vorzuschlagen, welches es bei einem multizellularen Netz
ermöglicht, unter Berücksichtigung der Verlagerungsge
schwindigkeit der Mobilstationen Zellenwechsel schnell
auszulösen.
Die Erfindung schlägt deshalb ein Verfahren zur Steuerung
des automatischen Zellenwechsels bei einem multizellularen
Funkverkehrsnetz mit Zellen der Schicht m vor, wobei m von
1 bis M läuft und wobei eine Zelle der Schicht m+1 (1m<M)
eine Basisstation umfaßt, welche dazu bestimmt ist, mit
Mobilstationen zu kommunizieren, welche sich im allgemeinen
schneller verlagern als die Mobilstationen, mit welchen die
Basisstationen der Zellen der Schicht m zu kommunizieren
bestimmt sind. Bei dem Verfahren werden Messungen von
Parametern der Verbindung zwischen einerseits einer einer
Ausgangszelle zugeordneten Mobilstation und andererseits
der Basisstation der Ausgangszelle sowie wenigstens einer
Basisstation einer benachbarten Zelle ausgeführt, wobei die
gemessenen Parameter der Verbindung die Stärke wenigstens
eines von der Basisstation einer Nachbarzelle stammenden
und von der Mobilstation empfangenen Signals umfassen,
welches durch die Mobilstation an aufeinanderfolgenden,
durch ein konstantes Meßintervall getrennten Meßzeitpunkten
gemessen wird. Die gemessenen Parameter werden analysiert,
um die Zeitpunkte zu bestimmen, an denen die Mobilstation
ein Kriterium zum Wechsel von der Ausgangszelle nach einer
benachbarten Zielzelle erfüllt. Wenn die Analyse der gemes
senen Parameter zeigt, daß die Mobilstation ein Kriterium
zum Wechsel von der Ausgangszelle der Schicht m+1 nach
einer Zielzelle der Schicht m (1m<M) erfüllt, wird die
Geschwindigkeit der Mobilstation relativ zu der Basissta
tion der Zielzelle aus den gemessenen Stärken des von der
Basisstation der Zielzelle stammenden Signals, welches die
Mobilstation empfangen hat, bevor das Kriterium zum Wechsel
erfüllt war, abgeschätzt, ein Wechsel der Zuordnung zu der
Zielzelle hin wird ausgeführt, wenn die abgeschätzte Gesch
windigkeit kleiner ist als eine erste Geschwindig
keitsschwelle, und die Zuordnung zu der Ausgangszelle wird
beibehalten, wenn die abgeschätzte Geschwindigkeit größer
ist als die erste Geschwindigkeitsschwelle.
Somit kann eine einer Zelle der Schicht m+1 zugeordnete
Mobilstation nur an eine Zelle der Schicht m übertragen
werden, wenn seine Geschwindigkeit ausreichend niedrig ist.
Es wird somit vermieden, daß relativ schnelle Mobilstatio
nen Zellen unterer Schichten zugeordnet werden. Diese
Entscheidung kann praktisch dann getroffen werden, wenn das
Kriterium zum Wechsel erfüllt ist, da sie auf vorangehenden
Messungen basiert.
Es ist insbesondere bei mikrozellularen Netzen vorteilhaft,
daß die zur Abschätzung der Geschwindigkeit dienenden
Messungen diejenigen sind, welche die Zielzelle der unteren
Schicht betreffen. Wenn die Mobilstation schnell ist, hat
sie nämlich eine wesentlich größere Wahrscheinlichkeit
dafür, daß sie sich radial zu der Zielzelle verlagert (d. h.
derart, daß ihre Geschwindigkeit einen relativ starken Ein
fluß auf die Stärke des gemessenen Signals hat) als dafür,
daß sie sich radial zu der Ausgangszelle der oberen Schicht
verlagert. Die Abschätzung der Geschwindigkeit ist somit
zuverlässiger, und man kann bei der Erfassung von solchen
Fällen (schnellen Mobilstationen) relativ arglos sein, bei
denen eine von dem Standard-Algorithmus zum automatischen
Zellenwechsel (TAI) verschiedene Entscheidung getroffen
wird.
Vorzugsweise wird, wenn die Analyse der gemessenen Parame
ter zeigt, daß die Mobilstation ein Kriterium zum Wechsel
von einer Ausgangszelle der Schicht m nach einer Zielzelle
der gleichen Schicht m (1m<M) erfüllt, die Geschwindigkeit
der Mobilstation relativ zu der Basisstation der Zielzelle
aus den gemessenen Stärken des von der Basisstation der
Zielzelle stammenden Signals, welches die Mobilstation
empfangen hat, bevor das Kriterium zum Wechsel erfüllt war,
bestimmt, und es wird ein Wechsel der Zuordnung zu der
Zielzelle hin bewirkt, wenn die abgeschätzte Geschwindig
keit kleiner ist als eine zweite Geschwindigkeitsschwelle.
Wenn einerseits die Analyse der gemessenen Parameter zeigt,
daß die Mobilstation ein Kriterium zum Wechsel von einer
Ausgangszelle der Schicht m nach einer ersten Zielzelle der
Schicht m (1m<M) erfüllt, und andererseits die abge
schätzte Geschwindigkeit der Mobilstation relativ zu der
Basisstation der ersten Zielzelle größer ist als die zweite
Geschwindigkeitsschwelle, wird ein Wechsel der Zuordnung zu
einer zweiten benachbarten Zielzelle der Schicht m+1 hin
ausgeführt, wenn die gemessene Stärke des durch die Mobil
station empfangenen und von der Basisstation der zweiten
Zielzelle stammenden Signals größer ist als eine Annahme
schwelle, und ein Wechsel der Zuordnung zu der ersten
Zielzelle hin wird ausgeführt, wenn die gemessene Stärke
des von der Mobilstation empfangenen und von jeder benach
barten Zelle der Schicht m+1 stammenden Signals kleiner ist
als die Annahmeschwelle.
Auf diese Weise kann man vermeiden, daß eine hinsichtlich
der Schicht m als schnell erfaßte Mobilstation einen auto
matischen Zellenwechsel (TAI) zu einer anderen Zelle dieser
Schicht m ausführt. Bevorzugterweise sind die in Betracht
gezogenen Messungen der Stärke des Signals diejenigen,
welche in bezug zu der Zielzelle stehen, da die die Aus
gangszelle betreffenden Messungen durch ein Begrenzungs
problem beeinträchtigt werden können. Die die Ausgangszelle
betreffenden Werte sind im allgemeinen größer und können
sich deshalb in Sättigung befinden, was die auf ihrer
zeitlichen Entwicklung basierende Geschwindigkeitsabschät
zung beeinträchtigt.
Die Erfindung schlägt auch Verfahren zum Abschätzen bzw.
Bestimmen der Verlagerungsgeschwindigkeit von Mobilstatio
nen vor, welche zur Ausführung des obigen Verfahrens zur
Steuerung des automatischen Zellwechsels (TAI) ausgelegt
sind. Die Verfahren können jedoch auch in anderen Fällen
eingesetzt werden, in denen eine Geschwindigkeitsabschät
zung benötigt wird.
Die Erfindung schlägt somit ein Verfahren zum Abschätzen
einer Verlagerungsgeschwindigkeit einer Funkverkehrs-Mobil
station relativ zu einer Basisstation eines zellularen
Netzes vor, welches die folgenden Schritte umfaßt:
- - zu aufeinanderfolgenden, durch ein konstantes Meß intervall getrennten Zeitpunkten wird die Stärke eines durch die eine der beiden Stationen empfangenen und von der anderen Station stammenden Funksignals gemes sen,
- - Mittelwerte der gemessenen Stärken des Signals werden auf einem Gleitfenster berechnet, wobei der zu einem Meßzeitpunkt i gehörige Mittelwert R(i) ein Mittel der zu Zeitpunkten i-L+1 bis i gemessenen Stärken des Signals ist, wobei L ganzzahlig ist und die Größe des Gleitfensters bezeichnet,
- - nach Erhalt von wenigstens Nmin zu Nmin aufeinand erfolgenden, einem Meß- und Abschätzzeitpunkt N0 unmittelbar vorangehenden Meßzeitpunkten gehörigen Mittelwerten, wobei Nmin ganzzahlig ist, wird der früheste Meßzeitpunkt N0-J bestimmt, der wenigstens Nmin und höchstens Jmax Meßintervalle vor dem Zeit punkt N0 liegt, wobei Jmax ganzzahlig ist und größer gleich Nmin ist, so daß für alle Paare von ganzen Zahlen j, k, mit 1k<jJ, die Abweichung E(j,k)=[(1- k/j)·R(N0)+(k/j)·R(N0-j)]-R(N0-k) im Absolutwert klei ner ist als eine vorbestimmte Schwelle Emax, und die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt N0 wird auf der Grund lage des Gradienten [R(N0)-R(N0-J)]/J abgeschätzt.
Die sich auf die Abweichung E(j,k) stützenden Vergleiche
dienen dazu, den frühesten Meßzeitpunkt N0-J zu bestimmen,
so daß für alle Zeitpunkte N0-j mit N0-JN0-j<N0 die Ab
weichung zwischen den für die Zeitpunkte N0-j bis N0 be
rechneten Mittelwerten und der durch die Punkte (j,R(N0-j))
und (N0,R(N0)) verlaufenden Geraden kleiner bleibt als die
Schwelle Emax. Wenn somit die Kurve der Mittelwerte einen
Steigungssprung aufweist (aufgrund einer Änderung der
Richtung oder einer plötzlichen Änderung der Geschwindig
keit der Mobilstation), kann die Geschwindigkeit auf Grund
lage des zutreffenden, letzten Bereichs der Kurve korrekt
abgeschätzt werden.
Bei einem weiteren Verfahren zum Abschätzen der Geschwin
digkeit gemäß der Erfindung wird zu aufeinanderfolgenden,
durch ein konstantes Meßintervall getrennten Meßzeitpunkten
die Stärke eines durch die eine der beiden Stationen emp
fangenen und von der anderen Station stammenden Funksignals
gemessen und nach Erhalt von Werten X(N0-P+1) bis X(N0) der
Stärke des Signals zu Zeitpunkten N0-P+1 bis N0, wobei N0
einen Meß- und Abschätzzeitpunkt bezeichnet und P eine
vorbestimmte ganze Zahl bezeichnet, wird durch lineare
Interpolation eine Gerade, welche einen minimalen Abstand
zu den Punkten (N0-p,X(N0-p)) mit 0p<P aufweist, bestimmt,
und die Geschwindigkeit zu dem Zeitpunkt N0 wird auf der
Grundlage des minimalen Abstands abgeschätzt.
Die Abschätzung der Geschwindigkeit trägt somit der Tat
sache Rechnung, daß die Schwundkomponenten im allgemeinen
um so größer sind, je kleiner die Geschwindigkeit der
Mobilstation ist.
Weitere Besonderheiten und Vorteile der vorliegenden Erfin
dung werden aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
jedoch nicht einschränkender Beispiele von Ausführungs
formen anhand der beiliegenden Zeichnungen ersichtlich.
Hierbei zeigen
Fig. 1 eine die Aufteilung in Zellen bei einem multizel
lularen Funkverkehrsnetz erläuternde Darstellung,
Fig. 2 ein Flußdiagramm einer Prozedur zur Steuerung des
automatischen Zellenwechsels (TAI) gemäß der
Erfindung,
Fig. 3 ein Flußdiagramm einer Prozedur zum Abschätzen
der Geschwindigkeit gemäß der Erfindung,
Fig. 4 bis 6 die Abschätzung der Geschwindigkeit durch die
Prozedur der Fig. 4 erläuternde Graphen,
Fig. 7 ein Flußdiagramm einer weiteren Prozedur zum
Abschätzen der Geschwindigkeit gemäß der Erfin
dung.
Die Fig. 1 erläutert den speziellen Fall eines mikrozel
lularen Netzes (die Zahl M der Schichten von Zellen ist
gleich 2). Einem Netz von Mikrozellen 20-31 (Schicht 1),
welche jeweils durch eine zugehörige Basisstation 40-51
versorgt sind, ist ein Netz von Makrozellen 35 (Schicht 2)
überlagert, welche jeweils durch eine zugehörige Basissta
tion 55 versorgt sind. Die Basisstationen 55 der Makro
zellen weisen eine größere Reichweite auf als die der
Mikrozellen 40-51. Die Makrozellen sind somit dazu be
stimmt, Mobilstationen zu bedienen, welche sich relativ
schnell verlagern (typischerweise Endgeräte, welche sich in
Fahrzeugen verlagern), wohingegen die Mikrozellen dazu
bestimmt sind, langsamere Mobilstationen zu bedienen (typi
scherweise von Fußgängern getragene Endgeräte). Eine Makro
zelle überdeckt meistens mehrere Mikrozellen, wie in Fig.
1 gezeigt, es kann jedoch sein, daß gewisse Bereiche,
insbesondere ländliche Bereiche, nur von Makrozellen ver
sorgt werden.
In Fig. 1 ist die sechseckige Darstellung der Zellen
wohlgemerkt symbolisch. In der Praxis weisen die Mikro
zellen im städtischen Bereich häufig längliche Form auf,
welche beispielsweise einem Straßenabschnitt entspricht.
Folglich verlagert sich eine "schnelle" Mobilstation in der
Mehrzahl der Fälle quasi-radial relativ zu den Basissta
tionen der Mikrozellen.
Die Darstellung der Fig. 1 ist auf Fälle verallgemeiner
bar, in denen die Zahl M der Schichten von Zellen größer
ist als 2. Die Begriffe "schnelle" und "langsame" Mobil
stationen sind in bezug auf die Zelle, deren Basisstation
mit der Mobilstation kommuniziert, zu verstehen.
Die Erfindung wird nachfolgend für den speziellen Fall
eines Netzes vom GSM-Typ beschrieben. Die Basisstationen
40-51, 55 sind jeweils mit einer Kontrollstation der Basis
station (BSC) 60 verbunden, welche eine oder mehrere Basis
stationen überwacht. Die BSC sind mit einem Schaltzentrum
des Mobildienstes (MSC) 61 verbunden, welches insbesondere
die Schnittstelle zu dem Telefonvermittlungsnetz bildet.
Das Verfahren zum automatischen Zellenwechsel (TAI) basiert
auf Messungen von Verbindungsparametern, welche durch die
Mobilstation 65 und/oder durch die Basisstation 40-51, 55
der Ausgangszelle, welcher sie zugeordnet ist, ausgeführt
werden. Diese Messungen sind in der Empfehlung GSM 05.08
beschrieben. Die durch die Mobilstation gemessenen Parame
ter umfassen insbesondere die auf der Trägerfrequenz des
Sendekanals BCCH der Basisstation der Ausgangszelle empfan
gene Signalstärke RXLEV_DL und die auf den Trägerfrequenzen
BCCH, welche von den Basisstationen der Nachbarzelle gesen
det werden, empfangenen Signalstärken RXLEV_NCELL(n). Die
von der Mobilstation zu überwachenden Nachbarzellen (und
insbesondere die Frequenzen ihrer Träger BCCH) werden durch
die Basisstation der Ausgangszelle über deren Sendekanal
BCCH angegeben. Die Liste dieser Nachbarzellen wird durch
den Operateur entsprechend den automatischen Zellwechseln,
welche er zu gestatten wünscht, definiert. Die Parameter
RXLEV werden jeweils mit sechs Bits für einen Bereich von -
110 bis -48 dBm quantifiziert (RXLEV=0, wenn die Stärke RSL
des empfangenen Signals <110 dBm ist, RXLEV=1, wenn -110 d-
BmRSL<-109 dBm, . . . , RXLEV=63, wenn RSL-48 dBm). Die Mo
bilstation kann gleichfalls einen Qualitätsparameter
RXQUAL_DL, welcher aus der durch den Kanaldecoder angegebe
nen Binärfehlerhäufigkeit evaluiert wird, sowie einen
Parameter DISTANCE messen, welcher für den Abstand zur
Basisstation der Ausgangszelle repräsentativ ist. Die durch
die Mobilstation gemessenen Parameter werden alle 480 ms
auf dem Kanal SACCH an die Basisstation der Ausgangszelle
übertragen. Die Basisstation der Ausgangszelle kann eben
falls Messungen der Verbindungsparameter ausführen, ins
besondere der Stärke des von der Mobilstation empfangenen
Signals RXLEV_UL oder der Qualität RXQUAL_UL des von der
Mobilstation empfangenen Signals.
Die gemessenen Übertragungsparameter werden durch die Basis
station und/oder durch ihre BSC analysiert, um zu bestim
men, ob die Kriterien zum Wechsel nach einer oder mehreren
benachbarten Zielzellen erfolgt sind. Die gemessenen Para
meter werden zuerst über definierte Perioden, welche als
Mehrfache der SACCH-Periode von 480 ms definiert sind, ge
mittelt (die genaue Zahl der SACCH-Perioden ist durch den
Operateur parametrisierbar und kann von einem gemessenen
Parameter zu einem anderen verschieden sein). Die erhalte
nen Mittelwerte werden mit den Schwellwerten verglichen, um
die Kriterien zum Wechsel zu untersuchen. Einige Kriterien
beziehen sich nur auf die Übertragung zwischen der Basis
station und der Mobilstation: weil RXLEV_DL nicht ausrei
chend ist, weil RXLEV_UL nicht ausreichend ist, weil
RXQUAL_DL nicht ausreichend und RXLEV_DL klein ist, weil
RXQUAL_UL nicht ausreichend und RXLEV_UL klein ist, weil
DISTANCE zu groß ist. Wenn eines dieser Kriterien erfüllt
ist, löst die BSC einen automatischen Zellenwechsel (TAI)
nach einer benachbarten Zielzelle aus, von welcher die
Mobilstation eine ausreichende Signalstärke RXLEV_NCELL(n)
empfängt. Die passenden Schwellen sind durch den Operateur
parametrisierbar.
Das Kriterium PBGT erlaubt es, die Zuordnung einer Mobil
station an eine benachbarte Zelle, für welche die Abschwä
chung geringer ist, zu übertragen. Für eine benachbarte
Zelle n schreibt sich die durch die Empfehlung GSM 05.08
vorgeschlagene Schwelle als
PBGT(n)=(Min(MS_TXPWR_MAX_P,P)-RXLEV_DL-PWR_C_D)-(Min
(MS_TXPWR_MAX(n),P)-RXLEV_NCELL(n))
mit:
- - MS_TXPWR_MAX_P: in der momentan bedienenden Zelle erlaubte maximale Sendeleistung der Mobilstation,
- - P: maximale Leistung der Mobilstation,
- - RXLEV_DL: Stärke des Feldes der momentan bedienenden Zelle (Mittelwert),
- - PWR_C_D: maximale Leistung der Basisstation minus reeller Leistung der Basisstation,
- - MS_TXPWR_MAX(n): in der Nachbarzelle n erlaubte maxi male Sendeleistung der Mobilstation,
- - RXLEV_NCELL(n): Stärke des von der Nachbarzelle n durch die Mobilstation empfangenen Feldes (Mittel wert).
In dem speziellen Fall, in welchem die Leistungssteuerung
auf der Ebene der Basisstationen nicht aktiviert ist
(PWR_C_D=0) oder in welchem die in den Mikrozellen erlaub
ten maximalen Sendeleistungen kleiner sind als die der
Mobilgeräte (MS_TXPWR_MAX(n)P) und in allen Mikrozellen
gleich sind, schreibt sich der Ausdruck von PBGT in der
Form:
PBGT(n)=RXLEV_NCELL(n)-RXLEV_DL
In diesem speziellen Fall reduziert sich der Ausdruck für
PBGT auf die Differenz zwischen der durch die Mobilstation
empfangenen Stärke des Feldes der Nachbarzelle und der der
momentanen Zelle.
Wenn n0 die aktive bzw. momentan bedienende Zelle und n
eine der Nachbarzellen bezeichnen, ist das PBGT-Kriterium
RXLEV_NCELL(n)<RXLEV_MIN(n) und PBGT(n)<HO_MARGIN(n0,n).
Die Zugangsschwelle RXLEV_MIN(n) ist durch den Operateur
definiert, um einen Wechsel nach der Zelle n nur zu gestat
ten, wenn die Mobilstation ein von dieser Zelle stammendes
Signal ausreichender Stärke empfängt. Die durch den Opera
teur definierte Spanne HO_MARGIN führt eine gewisse Hyste
rese ein, indem sie vorschreibt, daß die Abschwächung von
einer Nachbarzelle her wesentlich besser sein soll als die
von der Ausgangszelle her, damit ein automatischer Zellen
wechsel (TAI) ausgelöst wird. Wenn das PBGT-Kriterium von
einem oder mehreren Nachbarzellen erfüllt ist, löst die BSC
einen automatischen Zellenwechsel (TAI) nach einer dieser
Nachbarzellen aus.
Unter dem Ausdruck "die BSC löst einen automatischen Zel
lenwechsel (TAI) aus" versteht man, daß die BSC, wenn die
bevorzugte Zielzelle von derselben BSC abhängt, die Basis
stationen der Ausgangszelle und der bevorzugten Zielzelle
(beispielsweise der, für welche die Stärke RXLEV_NCELL(n)
am größten ist) ansteuert, oder, wenn die bevorzugte Ziel
zelle von einer anderen BSC abhängt, daß die BSC einen
Antrag zum Wechseln samt einer Liste der bevorzugten Ziel
zellen, für welche die Stärke des Signals RXLEV_NCELL(n)
ausreichend ist, an die MSC adressiert. In Antwort auf
einen Antrag zum Wechseln steuert die MSC die Basisstatio
nen der Ausgangszelle und der zur Ausführung des Wechsels
festgehaltenen Zielzelle an oder liefert die notwendigen
Daten an eine weitere MSC, falls die festgehaltene Ziel
zelle von dieser weiteren MSC abhängt. Die festgehaltene
Zielzelle ist meistens diejenige, welche in der von der BSC
übertragenen Liste an erster Stelle angeordnet ist. Ver
kehrsbetrachtungen können dennoch dazu führen, daß die MSC
die Wechsel entsprechend durch den Operateur definierter
Prioritätsbedingungen steuern.
Die Fig. 2 erläutert eine Prozedur zur Steuerung des
automatischen Zellenwechsels gemäß der Erfindung, welche
für ein multizellulares Netz ausgelegt ist. In dem nachfol
gend beschriebenen Beispiel wird diese Prozedur durch die
BSC, von der die Ausgangszelle abhängt, ausgeführt, es ist
jedoch verständlich, daß andere Einheiten des Netzes einige
der Schritte (siehe die Gesamtheit) dieser Prozedur über
nehmen können. Der Block 70 bezeichnet die Feststellung
durch die BSC, daß durch die Mobilstation 65 ein Kriterium
zum Wechsel von einer Ausgangszelle n0 der Schicht m0 nach
einer benachbarten Zielzelle n der Schicht m gemäß dem
vorangehend angesprochenen klassischen Verfahren erfüllt
ist. Das in der Fig. 2 erläuterte Verfahren ist für jede
Zielzelle, welche in der bei der Verifikation des Kriteri
ums zum Wechsel erstellten Liste von bevorzugten Zielzellen
enthalten ist, anwendbar. Zur Vereinfachung kann man anneh
men, daß die Zielzelle n am Kopf der Liste der Zielzellen
angeordnet ist, d. h. diejenige ist, für welche die Signal
stärke RXLEV_NCELL(n) am größten ist, wenn das Kriterium
zum Wechsel im Zusammenhang mit einer nicht ausreichenden
Übertragung zwischen der Basisstation der Ausgangszelle und
der Mobilstation steht, oder diejenige ist, welche in dem
Fall des PBGT-Kriteriums das größte PBGT aufweist.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird in dem Fall angewen
det, in dem die Zielzelle n nicht in einer Schicht oberhalb
der Ausgangszelle auftritt, d. h. wenn mm0. Im allgemeinen
ist die für eine Ausgangszelle der Schicht m0 mögliche
Liste von Zielzellen, welche auf ihrem Kanal BCCH ausge
strahlt wird, vom Operateur derart definiert, daß sie nur
Zellen der Schicht m0-1, m0 oder m0+1 enthält, wobei die
Voraussetzungen, bei denen ein Wechsel nach der Schicht m0-
2 oder m0+2 vorteilhaft ist, selten sind. Somit untersucht
die BSC in dem Schritt 72, ob die Zielzelle der Schicht m<M
der gleichen Schicht wie die Ausgangszelle oder der un
mittelbar darunter liegenden Schicht angehört. Wenn m<m0-1
oder m<m0 oder m=m0=M ist, wird eine vorgegebene Prozedur
bzw. Standardprozedur 74 für einen automatischen Zellen
wechsel (TAI) (beispielsweise die in dem Anhang A der
Empfehlung GSM 05.08 beschriebene) ausgeführt. Wenn der
Test 72 zeigt, daß m=m0-1 oder m=m0<M, versucht die BSC in
dem Schritt 76 die Verlagerungsgeschwindigkeit der Mobil
station 65 relativ zu der Basisstation der Zielzelle n auf
der Basis der von der Mobilstation empfangenen und von
dieser Basisstation stammenden Signalstärke RXLEV_NCELL(n)
abzuschätzen. Wenn die Verlagerungsgeschwindigkeit nicht
abgeschätzt werden kann, wird eine vorgegebene Prozedur 75,
welche mit der Prozedur 74 identisch oder von dieser
verschieden sein kann, ausgeführt.
Wenn die Geschwindigkeit der Mobilstation 65 abgeschätzt
werden konnte und wenn die Zielzelle der Schicht unmittel
bar unterhalb der Schicht der Ausgangszelle angehört (Test
78 und Test 80 positiv), wird die abgeschätzte Geschwindig
keit V in ihrem Absolutwert mit einer ersten Schwelle
Vmin(n0) verglichen, welche für die Ausgangszelle n0 defi
niert ist. Wenn dieser Vergleich 82 zeigt, daß
|V|<Vmin(n0), wird die Mobilstation als gegenüber der
Ausgangszelle langsam betrachtet und es kann ein automati
scher Zellenwechsel (TAI) nach der Zielzelle n der niedri
geren Schicht ausgelöst werden. Die BSC löst somit den
automatischen Zellenwechsel (TAI) nach der Zelle n aus
(Schritt 84). Wenn umgekehrt der Vergleich 82 zeigt, daß
|V|<Vmin(n0), wird die Mobilstation nicht als ausreichend
langsam betrachtet, um nach einer Zelle der unteren Schicht
übertragen zu werden. In diesem Fall wird kein automati
scher Zellenwechsel (TAI) ausgelöst (Schritt 86).
Man kann unter Bezugnahme auf Fig. 1 beispielsweise den
Fall betrachten, daß die Mobilstation sich an Bord eines
mit beispielsweise 80 km/h fahrenden Autos befindet und mit
der Basisstation 55 einer Ausgangs-Makrozelle 35 kommuni
ziert. Es kann passieren, daß das PBGT-Kriterium gegenüber
einer oder mehreren Ziel-Mikrozellen, beispielsweise 21,
25, erfüllt ist, was zu einem automatischen Zellenwechsel
(TAI) nach einer der Mikrozellen führen würde, wenn die
Standardprozedur angewendet werden würde. Ein derartiger
automatischer Zellenwechsel (TAI) ist im Hinblick auf die
Überlegungen, gemäß denen das Netz entworfen und optimiert
wurde, ungünstig. Diese ungünstigen automatischen Zellen
wechsel (TAI) können durch das Verfahren gemäß der Erfin
dung wenigstens bei der Mehrheit der Fälle vermieden wer
den. Wenn die der Makrozelle 35 zugeordnete Mobilstation 65
langsam ist (z. B.: das Fahrzeug langsamer wurde, um zu
parken), wird bei der Erfüllung des PBGT-Kriteriums ein
automatischer Zellenwechsel nach der Mikrozelle ausgeführt,
ohne daß der Ablauf einer Zeitdauer abgewartet werden müß
te. Man beachte, daß die Abschätzung der Geschwindigkeit
wenig zuverlässig ist, wenn die Geschwindigkeit der Mobil
station bezüglich der Basisstation 55 der Ausgangs-Makro
zelle 25 abgeschätzt wurde, da eine schnelle Mobilstation
eine signifikante Wahrscheinlichkeit dafür aufweist, sich
quasi-tangential zu der Basisstation 55 der Makrozellen zu
bewegen, und die Signalpegel RXLEV_DL und RXLEV_UL somit
auf die Geschwindigkeit wenig empfindlich sind. Wie vor
angehend erwähnt, weist umgekehrt eine "schnelle" Mobil
station eine ausreichend große Wahrscheinlichkeit dafür
auf, sich quasi-radial relativ zu der Basisstation einer
Mikrozelle, nahe der sie sich bewegt, zu verlagern. Die auf
den Feldstärken beruhende Bestimmung der Geschwindigkeit
ist somit zuverlässiger, wenn sie bezüglich einer Ziel-
Mikrozelle berechnet wird.
Wenn die Geschwindigkeit der Mobilstation 65 abgeschätzt
werden konnte und wenn die Zielzelle außer der oberen
Schicht M der gleichen Schicht angehört wie die Ausgangs
zelle (Test 78 positiv und Test 80 negativ, siehe Fig. 2),
wird die abgeschätzte Geschwindigkeit V in ihrem Absolut
wert mit einer zweiten Schwelle Vmax(n0) verglichen, welche
für die Ausgangszelle n0 definiert ist. Wenn dieser Ver
gleich 88 zeigt, daß |V|<Vmax(n0), wird die Mobilstation
nicht als schnell bezüglich der Ausgangszelle der Schicht
m0=m betrachtet. In diesem Fall besteht kein Nachteil
darin, einen Wechsel nach der Zelle n auszulösen. Die BSC
löst somit den automatischen Zellenwechsel (TAI) nach der
Zelle n aus (Schritt 90). Wenn der Vergleich 88 zeigt, daß
|V|<Vmax(n0), wird die Mobilstation als schnell bezüglich
der Ausgangszelle der Schicht in betrachtet. Wenn dies
möglich ist, ist es wünschenswert, einen Wechsel nach einer
Zelle der unmittelbar darüber liegenden Schicht auszufüh
ren. In dem Schritt 92 schätzt die BSC ab, ob unter den
durch die Mobilstation überwachten Nachbarzellen eine
Zielzelle n′ der Schicht m+1 ein Annahmekriterium erfüllt.
Dieses Annahmekriterium liegt nur vor, wenn der Mittelwert
RXLEV_NCELL(n′) der Stärke des Signals zu dem betrachteten
Zeitpunkt eine Annahmeschwelle RXLEV_DL_MIN(n′) übersteigt.
Wenn eine Zelle der Schicht m+1 das Annahmekriterium er
füllt, gibt es in den meisten Fällen keine weitere. Falls
mehrere Zellen der Schicht m+1 dieses Kriterium erfüllen,
wählt man als Zielzelle n′ diejenige aus, für die die
gemessene Stärke des Feldes RXLEV_NCELL(n′) am größten ist.
Wenn die Zelle n′ der Schicht m+1 in dem Schritt 92 beibe
halten wird, löst die BSC in dem Schritt 94 einen Wechsel
nach dieser Zelle n′ aus. Wenn keine Zelle n′ das Annahme
kriterium erfüllt, wird der Wechsel nach der ersten Ziel
zelle n der Schicht m ausgeführt (Schritt 96).
Die Annahmeschwelle RXLEV_DL_MIN(n′) ist für jede Zelle
durch den Operateur definiert. Eine Möglichkeit besteht
darin, die Annahmeschwelle gleich der bei den Wechselkrite
rien verwendeten Zugangsschwelle RXLEV_MIN(n′) zu setzen.
Unter Bezugnahme auf Fig. 1 kann man beispielsweise den
besonderen Fall betrachten, daß die Mobilstation von einem
Fußgänger getragen wird und mit der Basisstation 41 einer
Ausgangs-Mikrozelle 21 kommuniziert. Der Fußgänger ver
lagert sich langsam, das PBGT-Kriterium (oder ein anderes
Wechselkriterium) kann gegenüber einer anderen Mikrozelle
25 erfüllt sein. Bei der Erfüllung dieses Kriteriums kann
der automatische Zellenwechsel (TAI) nach der Zelle 25
ausgelöst werden, ohne daß es notwendig ist, den Ablauf
einer Verzögerung abzuwarten. Wenn der Fußgänger ein Fahr
zeug besteigt, welches startet und "schnell" wird, kann die
Ausgangs-Mikrozelle wohlgemerkt verlassen werden, die
Zielzelle 25, welche anfänglich von der BSC ausgewählt
wurde, als das Wechselkriterium (PBGT oder andere) erfüllt
wurde, kann jedoch ungeeignet sein, falls es sich um eine
Mikrozelle handelt. Im allgemeinen bedeckt das Netz aus
Makrozellen das aus Mikrozellen und eine Makrozelle 35 kann
den Wechsel annehmen. Wenn dies nicht der Fall ist, wird
die Mobilstation an die Mikrozelle 25 übertragen, um die
Verbindung aufrechtzuerhalten, während abgewartet wird, ob
eine Makrozelle das Annahmekriterium erfüllt. In beiden
Fällen kann die BSC die geeignete Entscheidung treffen,
ohne den Ablauf einer Verzögerung abzuwarten.
Wenn m=m0, ist es gleichfalls wünschenswert, daß die Ge
schwindigkeitsabschätzungen bezüglich der Zielzelle ausge
führt werden. Während der Zeitdauer vor der Erfüllung des
Wechselkriteriums empfängt die Mobilstation im allgemeinen
nämlich von der Ausgangszelle eine größere Signalstärke als
von der Zielzelle. Die Meßproben RXLEV_DL oder RXLEV_UL
während dieser Periode erleiden häufiger die Begrenzung bei
-48 dBm als die Meßproben RXLEV_NCELL(n). Wenn sich dies
ereignet, verhindert diese Begrenzung, daß der Parameter
RXLEV_DL oder RXLEV_UL untersucht werden kann, um die
Geschwindigkeit abzuschätzen. Während der Periode vor der
Erfüllung des Wechselkriteriums ist die Mobilstation im
allgemeinen von der Basisstation der Zielzelle so weit
entfernt, daß die Messungen RXLEV_NCELL(n) unterhalb
-48 dBm liegen.
Außer den möglicherweise für die Geschwindigkeitsabschät
zung nützlichen Parametern muß der Operateur des Netzes zu
den in der Empfehlung GSM 05.08 vorgesehenen Parametern die
Geschwindigkeitsschwellen Vmin und Vmax und die Annah
meschwellen RXLEV_DL_MIN der Zellen der Schicht m<1 hinzu
fügen, wenn diese Annahmeschwellen von den Zugangsschwellen
RXLEV_MIN verschieden sind. Für eine Zelle der ersten
Schicht ist Vmax durch den Operateur als die Geschwindig
keit definiert, oberhalb der eine bezüglich dieser Zelle
als "schnell" betrachtete Mobilstation, sofern es möglich
ist, nach einer unmittelbar darüber liegenden Schicht
übertragen werden soll (es gibt keine Schwelle Vmin). Für
eine Zelle der Schicht M entspricht Vmin der Geschwindig
keit, unterhalb der eine bezüglich dieser Zelle als "lang
sam" betrachtete Mobilstation, sofern es möglich ist, nach
einer Zelle der unmittelbar darunter liegenden Schicht
übertragen werden soll (es gibt keine Schwelle Vmax). Wenn
M<2, entspricht der Bereich [Vmin,Vmax] einer Zelle einer
mittleren Schicht m (1<m<M) den Geschwindigkeiten der
Mobilstationen, mit welchen die Basisstation dieser Zelle
zu kommunizieren bestimmt ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 müssen die Basis
stationen der Ausgangszellen n0 nur ihre jeweiligen Schwel
len Vmin und Vmax kennen, was die Parametrisierung für den
Operateur vereinfacht. Es ist auf jeden Fall zu beachten,
daß, wenn die Basisstation einer Ausgangszelle die den
Nachbarzellen zugehörigen Schwellen Vmax kennt, die Tests
82 und 88 jeweils durch [|V|<Vmax(n)?] ersetzt werden
können. Die Basisstation der Ausgangszelle kann auf diese
Weise möglicherweise unterschiedlichen Parametrisierungen
der Nachbarzellen Rechnung tragen. Der Operateur kann sich
in diesem Fall damit begnügen, die Schwellen Vmax für die
Zellen der Schicht m<M zu definieren, diese müssen jedoch
jeder Nachbarzelle bekannt sein, von welcher aus ein auto
matischer Zellenwechsel (TAI) möglich ist.
Eine vereinfachte Parametrisierung besteht darin, die
Schwellen Vmin und Vmax bezüglich der Schichten anstatt
bezüglich der Zellen zu definieren, mit Vmin(m+1)=Vmax(m),
für 1m<M. Jede Ausgangszelle der Schicht m0 muß somit nur
die Schwelle Vmax(m0) kennen, und, wenn m0<1, die Schwelle
Vmax(m0-1). Die Tests 82 und 88 werden jeweils durch
[|V|<Vmax(m)?] ersetzt.
Die umfangreichste Parametrisierung, welche jedoch eine
größere Arbeit für den Operateur mit sich bringt, besteht
darin, eine Geschwindigkeitsschwelle Vmax(n0, n) bezüglich
jedem möglichen Paar [Ausgangszelle n0, Zielzelle n] zu
bestimmen. Wenn ein Kriterium zum Wechsel von der Zelle n0
der Schicht m0 nach der Zelle n der Schicht m erfüllt ist,
(m0=m+1 oder m0=m<M), kann der automatische Zellenwechsel
(TAI) nach der Zelle n nicht ausgelöst werden, falls
|V|<Vmax(n0,n). Die Tests 82 und 88 werden jeweils durch
[|V|<Vmax(n0,n)?] ersetzt.
Es wird nun ein Verfahren zum Abschätzen der Geschwindig
keit beschrieben, welches in dem Schritt 76 anwendbar ist.
Bei dem beschriebenen Beispiel wird die Abschätzung der
Geschwindigkeit durch die BSC ausgeführt, von der die
Ausgangszelle abhängt. Es ist jedenfalls anzumerken, daß
diese Abschätzung vollständig oder teilweise durch andere
Einheiten des Netzes ausgeführt werden könnte.
Ein vorbereitender Schritt besteht darin, Mittelwerte der
Messungen RXLEV_NCELL(n) in einem Gleitfenster aus L Probe
werten zu berechnen. Die Größe L des Gleitfensters kann die
gleiche sein, die bei den Probewerten RXLEV_NCELL(n) bei
dem Kriterium zum Wechsel, welches erfüllt wurde, angewen
det wird, in welchem Fall die Mittelwerte schon verfügbar
sind und nur gespeichert werden müssen. Die Größe L kann
ebenfalls ein für das Verfahren zum Abschätzen der Ge
schwindigkeit geeigneter Parameter sein, welcher von dem
Kriterium zum Wechsel, welches erfüllt wurde, unabhängig
ist. Die berechneten Mittelwerte werden durch die BSC in
einem Speicher gespeichert, welcher in einem "zuerst hinein
- zuerst heraus"-Modus (FIFO) betrieben wird. Die Größe
dieses FIFO-Speichers entspricht der Zahl Nmax an aufge
hobenen bzw. gespeicherten Mittelwerten. Der einem Meßzeit
punkt i zugehörige Mittelwert R(i) ist ein Mittel aus den
Signalstärken RXLEV_NCELL(n), welche zu Zeitpunkten i-L+1
bis i gemessen wurden, beispielsweise
für den Fall eines rechteckigen Mittelungsfensters. Die
Fig. 4 stellt den Vorgang der Mittelwertberechnung in dem
speziellen Fall L=4 dar.
Wenn das Kriterium zum Wechsel zu einem Meß- und Bestim
mungszeitpunkt N0 erfüllt ist, führt die BSC das in der
Fig. 3 erläuterte Abschätzverfahren aus. In einer ersten
Phase 100 wird bestimmt, ob die gespeicherten Mittelwerte
eine zuverlässige Abschätzung der Geschwindigkeit ermögli
chen, d. h. ob die Nmin letzten Mittelwerte verfügbar sind
und größer sind als eine vorbestimmte Schwelle S. Wenn
diese Bedingung nicht erfüllt ist, wird die Geschwindigkeit
nicht bestimmt (Schritt 102), und eine vorgegebene Prozedur
bzw. Standardprozedur zum automatischen Zellenwechsel (TAI)
75 wird verwendet. Wenn die Bedingung erfüllt ist, umfaßt
die Phase 100 ferner die Berechnung einer ganzen Zahl Jmax,
welche der Zahl an aufeinanderfolgenden, dem Zeitpunkt N0
unmittelbar vorangehenden Meßzeitpunkten entspricht, für
die man über Mittelwerte R oberhalb der Schwelle S verfügt.
Die in der Fig. 3 beispielhaft dargestellte Phase 100
beginnt mit der Initialisierung des ganzzahligen Index i
mit 0 (Schritt 104). In dem Schritt 106 wird untersucht, ob
R(N0-i) verfügbar ist und oberhalb der Schwelle S liegt.
Bei Bejahung wird der Index i in 108 inkrementiert und
danach in 110 mit Nmax verglichen. Wenn iNmax, wird zur
nachfolgenden Iteration der Schleife zu dem Schritt 106
zurückgekehrt. Wenn der Test 106 zeigt, daß R(N0-i) entwe
der nicht verfügbar ist oder unterhalb der Schwelle S
liegt, wird der Index i in 112 mit Nmin verglichen. Wenn
iNmin, wird angenommen, daß die verfügbaren Mittelwerte
eine zuverlässige Abschätzung der Geschwindigkeit nicht
gestatten, und es wird zum Schritt 102 übergegangen. Wenn
der Test 112 zeigt, daß i<Nmin, oder wenn der Test 110
zeigt, daß i<Nmax, wird in dem Schritt 114 die ganze Zahl
Jmax gleich i-1 gesetzt. Wenn die Schleife bis zu einem
Wert Jmax fortgeführt wird, erhält man NminJmaxNmax.
Der Phase 100 folgt eine Phase 120 zur Abschätzung der
Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeit wird aus der Steigung
der Geraden, welche durch die Punkte (N0,R(N0)) und (N0-
J,R(N0-J)) verläuft, abgeschätzt, wobei J die größte ganze
Zahl kleiner gleich Jmax ist, so daß für jedes j zwischen 1
und J die maximale Abweichung E(j,k)=[(1-
k/j)·R(N0)+(k/j)·R(N0-j)]-R(N0-k) zwischen den Punkten (N0-
k,R(N0-k)) (0kj) und der durch die Punkte (N0,R(N0)) und
(N0-j,R(N0-j)) verlaufenden Geraden D(j) kleiner als eine
vorbestimmte Schwelle Emax ist (siehe Fig. 5). Wenn
J<Nmin, wird keine Abschätzung der Geschwindigkeit ausge
führt.
Die Phase 120 kann beispielsweise wie in der Fig. 3 dar
gestellt ablaufen. Bei der Initialisierung 122 wird der
ganzzahlige Index j gleich 2 gesetzt. Der nachfolgende
Schritt 124 ist die Initialisierung einer durch die ganze
Zahl k indizierten Schleife: man weist der Variablen G den
Wert der Steigung der Geraden D(j) (G=[R(N0)-R(N0-j)]/j)
zu, und der Index k wird mit 1 initialisiert. In dem
Schritt 126 wird die Abweichung E(j,k)=E=R(N0)-kG@R(N0-k)
berechnet. Diese Abweichung E wird in 128 als Absolutwert
mit der Schwelle Emax verglichen. Wenn |E|Emax, wird der
Index k in 130 inkrementiert und anschließend in 132 mit j
verglichen. Wenn in dem Schritt 132 k<j, wird zur nachfol
genden Iteration in der durch k indizierten Schleife zum
Schritt 126 zurückgekehrt. Wenn der Schritt 132 zeigt, daß
k=j, wird dem Gradienten GRAD der Wert der Variablen G
zugewiesen und der Index j wird inkrementiert (Schritt
134). Der Index j wird sodann in 136 mit Jmax verglichen.
Wenn jJmax, wird zur nachfolgenden Iteration in der mit j
indizierten Schleife zu dem Schritt 124 zurückgekehrt. Wenn
der Test 128 zeigt, daß |E|<Emax, wird der Index j in 138
mit Nmin verglichen. Wenn der Schritt 138 zeigt, daß
jNmin, liegt der Fall vor, daß J(=j-1) kleiner ist als
Nmin, und die Geschwindigkeit wird nicht abgeschätzt
(Schritt 102). Wenn der Test 138 zeigt, daß j<Nmin, oder
wenn der Test 136 zeigt, daß j<Jmax, liegt der Fall vor,
daß NminJ(=j-1)Jmax, und die Geschwindigkeit der Mobil
station wird in dem Schritt 140 aus dem in der vorangehen
den Iteration erhaltenen Gradienten GRAD=[R(N0)@R(N0-J)]/J
abgeschätzt.
Die Geschwindigkeit V der Mobilstation wird in dem Schritt
140 als proportional zu dem Gradienten GRAD abgeschätzt.
Der Proportionalitätskoeffizient kann empirisch durch den
Operateur oder aus vorangegangenen Simulationen bestimmt
sein. Eine andere Möglichkeit ist die, V=GRAD zu setzen und
für das Verfahren zum automatischen Zellenwechsel (TAI) die
Schwellen Vmin und Vmax in geeigneten Einheiten zu definie
ren.
In dem speziellen Fall der Fig. 5 ist die erste Abweichung
E(j,k), welche die Schwelle Emax übersteigt, E(14,4). Der
festgehaltene Gradient entspricht somit der Steigung der
Geraden D(13). Zu Zeitpunkten, welche N0-9 vorangehen, ist
das Mittel der Feldstärken praktisch konstant, was bei
spielsweise dem Fall einer Mobilstation an Bord eines an
einer roten Ampel haltenden Fahrzeugs entspricht. Eine
optimale Parametrisierung von Emax erlaubt es, dieser
Haltephase bei der Abschätzung der Geschwindigkeit empfind
lich Rechnung zu tragen.
Der spezielle Fall der Fig. 6 ist dem der Fig. 5 ver
gleichbar bis auf das, daß die Mittelwerte R(N0-15) bis
R(N0-9) unterhalb der Schwelle S liegen. Es ist deshalb
Jmax=8, und der festgehaltene Wert des Gradienten ist die
Steigung der Geraden D(Jmax)=D(8). Die Fig. 6 zeigt, daß
die Abschätzung der Geschwindigkeit in diesem Fall besser
ist als durch die Steigung der Geraden D(13). Es ist vor
teilhafter, die Vergleiche der Schwelle S mit den Mittel
werten R auszuführen als mit den Probewerten RXLEV. Die
Variation der Stärke des Feldes zwischen zwei aufeinand
erfolgenden Probewerten kann nämlich aufgrund von Abdec
kungseffekten beträchtlich sein, so daß ein isolierter
Probewert kleiner als die Schwelle S sein kann, während die
Mittelwerte, zu denen er beiträgt, größer als die Schwelle
S sind. In dem speziellen Fall der Fig. 6 sieht man, daß
die größte lokale Steigung in dem Intervall (N0-4)-(N0-1)
einer schnellen Variation von RXLEV entspricht, welche mit
größerer Wahrscheinlichkeit von einer Abdeckung stammt als
von einer mittleren Abschwächung. Die Bestimmung der Ge
schwindigkeit ist besser, wenn sie auf der Steigung der
Geraden D(8) basiert.
Im Rahmen des Verfahrens zur Steuerung des automatischen
Zellenwechsels (TAI) bei einem multizellularen Netz weist
die Art der Abschätzung der Geschwindigkeit gemäß Fig. 3
den Vorteil einer adäquaten Behandlung von durch Straßen
ecken herrührenden Auswirkungen auf. Wenn die Mobilstation
um die Straßenecke biegt, ist der Abfall der Feldstärke,
die sie von ihrer, sie bedienenden Basisstation empfängt,
krass, typischerweise zwischen 20 und 30 dB. Wenn die Zahl
der Mittelwerte, welche verfügbar und oberhalb der Schwelle
S liegen, ausreichend ist, um die Abschätzung der Geschwin
digkeit zu ermöglichen, wird diese Abschätzung dann relativ
verläßlich sein, wenn sie auf Messungen nach der Auswirkung
der Straßenecke basiert. Wenn diese Zahl von Mittelwerten
nicht ausreichend ist (Jmax<Nmin oder J<Nmin), kann eine
für diesen Fall spezifische Prozedur zum automatischen
Zellenwechsel (TAI) verwendet werden. Diese andere Prozedur
75 (Fig. 2) kann für die von durch Straßenecken herrühren
den Auswirkungen optimiert sein und den automatischen
Zellenwechsel (TAI) nach einer Mikrozelle oder der Makro
zelle erlauben.
Um das oben beschriebene Verfahren zur Abschätzung der
Geschwindigkeit anzuwenden, muß der Operateur für jede als
Basis für die Abschätzgen dienende Zelle die folgenden
Parameter definieren:
- - L: Größe des Mittelungsfensters. Wenn man nicht die gleiche Größe wie für das erfüllte Kriterium zum Wechsel verwendet, kann man einen etwa 10 s entspre chenden Wert wählen (L-20).
- - Nmax: maximale Zahl der zu speichernden Mittelwerte. Diese Zahl muß ausreichend sein, um eine korrekte Abschätzung des Gradienten zu erlauben. Ein zu großer Wert benötigt jedoch einen beträchtlichen Speicher platz und lange Rechenzeiten. In der Praxis kann man Nmax40 wählen.
- - Nmin: minimale Zahl der für die Berechnung des Gra dienten notwendigen Mittelwerte. Diese Zahl ist bei spielsweise von der Größenordnung 10.
- - S: Schwelle, oberhalb der die berechneten Mittelwerte in Betracht gezogen werden. Diese Schwelle hängt von der Netztechnik ab (im allgemeinen -95 dBm). Sie kann beispielsweise gleich der in der Empfehlung GSM 05.08 definierten Zugangsschwelle RXLEV_MIN(n) gesetzt werden.
- - Emax: maximal erlaubte Abweichung zwischen einem Mittelwert der Messungen und einem durch Linearisie rung erhaltenen Wert. Der Wert dieser Abweichung ergibt sich direkt aus dem Studium von Messungen oder aus Simulationen. Im allgemeinen ist Emax von der Größenordnung einiger dB.
Wenn die Parametrisierungsaufgabe von dem Operateur als zu
kompliziert eingeschätzt wird, kann er Standardwerte defi
nieren oder diese Parameter nur von der Schicht der betrof
fenen Zelle abhängig machen.
Ein weiteres in dem Schritt 76 anwendbares Verfahren zum
Abschätzen der Geschwindigkeit besteht darin, die Vertei
lung der Werte der Signalstärke RXLEV_NCELL(n) um eine
durch lineare Interpolation dieser Werte erhaltene Gerade
zu analysieren. Damit diese Analyse möglich ist, muß man
über wenigstens P vorangegangene Werte der Signalstärke
verfügen. Die Zahl P wird durch den Operateur definiert. In
bestimmten Fällen kann sie der betroffenen Zelle entspre
chend variieren. Die Zahl P ist typischerweise von der
Größenordnung 10 bis 20.
Bei dem in der Fig. 7 erläuterten Beispiel ist die lineare
Interpolation eine Interpolation durch kleinste Fehler
quadrate. Die Verteilung wird durch das Moment der Ordnung
2 gemessen:
wobei die Koeffizienten a und b die Interpolationsgerade
charakterisieren. Die Bezeichnung X(N0-p) bezeichnet hier
die durch die Mobilstation gemessene und von der Zielzelle
stammende Signalstärke RXLEV_NCELL(n) zum Meßzeitpunkt N0-p.
In der ersten Phase 200 wird verifiziert, ob die Zahl von
Messungen vor N0 ausreichend ist, um die Abschätzung der
Geschwindigkeit zu erlauben. Der Index p wird mit 0 in
itialisiert (Schritt 204) . Wenn X(N0-p) verfügbar ist (Test
206), wird der Index p in 208 inkrementiert und anschlie
ßend in 210 mit P verglichen. Wenn p<P, wird zur nachfol
genden Iteration zum Schritt 206 zurückgekehrt. Wenn p=P,
wird zur eigentlichen Abschätzung der Geschwindigkeit
übergegangen. Wenn der Schritt 206 zeigt, daß X(N0-p) für
p<P nicht verfügbar ist, wird die Abschätzung der Geschwin
digkeit nicht ausgeführt (Schritt 202) und eine vorgegebene
bzw. Standardprozedur für den automatischen Zellenwechsel
(TAI) wird angewendet.
In dem Schritt 212 werden die Koeffizienten a und b, welche
das Moment der Ordnung 2 minimieren, bestimmt. Die Koeffi
zienten a und b werden einfach durch Auflösen des linearen
Systems
erhalten.
Die Geschwindigkeit der Mobilstation wird anschließend im
Schritt 214 auf der Basis des minimierten Moments M2 abge
schätzt.
Im allgemeinen ist die Geschwindigkeit eine mit dem Moment
M2 abnehmende Funktion, da die Schwundkomponente durch
Abschwächung umso größer ist, je kleiner die Geschwindig
keit der Mobilstation ist. Die Gerade der kleinsten Qua
drate gibt die mittlere Abschwächung in erster Näherung
wieder, das Moment M2 erlaubt es, zwischen "langsamen"
Mobilstationen (M2<MSchwelle) und "schnellen" Mobilstationen
(M2<MSchwelle) zu unterscheiden. Die Beziehung zwischen M2 und
der Geschwindigkeit ist im allgemeinen nicht genau bestimm
bar. Die auf M2 basierende Abschätzung erlaubt jedenfalls
den Vergleich mit Schwellen (Schritte 82 und 88 in der
Fig. 2), so daß entschieden werden kann, ob die Mobilsta
tionen "schnell" oder "langsam" sind, um einen automati
schen Zellenwechsel (TAI) zu autorisieren (eine Bedingung
des Typs |V|<VSchwelle entspricht einer Bedingung des Typs
M2<MSchwelle).
Die auf dem Moment der Ordnung 2 basierende Bestimmung der
Geschwindigkeit eignet sich im wesentlichen für Verfahren
zur Steuerung des automatischen Zellenwechsels (TAI) in
mikrozellularen Netzen (M=2).
Es könnte eine andere Interpolationsmethode als die der
kleinsten Fehlerquadrate verwendet werden. Beispielsweise
kann man, anstatt das Moment der Ordnung 2 zu minimieren,
das Moment der Ordnung 1 minimieren:
Die beiden Verfahren zum Abschätzen der Geschwindigkeit
wurden oben im Rahmen des vorher beschriebenen Verfahrens
zum Steuern des automatischen Zellenwechsels (TAI) be
schrieben. Man beachte, daß sie andere Anwendungen haben
könnten, wenn der Operateur eine Geschwindigkeitsinforma
tion ausnutzen wollte. Im allgemeinen Fall muß die Basis
station, bezüglich der die Geschwindigkeit abgeschätzt
wird, nicht notwendigerweise die der Zielzelle sein, welche
Kandidat für einen automatischen Zellenwechsel ist. Es kann
die Basisstation jeder Nachbarzelle n oder auch die Basis
station der momentan bedienenden bzw. aktiven Zelle sein.
In dem letzten Fall sind die Mittelwerte R(N0-j) zur Be
stimmung durch den Gradienten diejenigen der Signalstärke
auf der entsprechenden Verbindung RXLEV_DL, welche durch
die Mobilstation gemessen wurden, oder die der Signalstärke
der Verbindung RXLEV_UL, welche durch die Basisstation
gemessen wurden, und die Probenwerte X(N0-j) zur Abschät
zung durch das Moment sind die Probenwerte RXLEV_DL oder
RXLEV_UL.
Bei einem multizellularen Funkverkehrsnetz wird, wenn eine
Mobilstation ein Kriterium zum automatischen Zellenwechsel
von einer Ausgangszelle nach einer Zielzelle erfüllt, die
Geschwindigkeit der Verlagerung der Mobilstation relativ zu
der Basisstation der Zielzelle aus den gemessenen Stärken
des Signals, welches die Mobilstation von dieser Basis
station empfangen hat, bevor das Kriterium zum Wechsel er
füllt war, erfüllt. In Abhängigkeit von den Schichten der
betroffenen Zellen kann man somit diese Abschätzung der
Geschwindigkeit berücksichtigen, um zu entscheiden, ob ein
Zellenwechsel ausgelöst werden soll oder nicht.
Claims (13)
1. Verfahren zur Steuerung des automatischen Zellenwech
sels bei einem multizellularen Funkverkehrsnetz mit
Zellen der Schicht m, wobei m von 1 bis M läuft und
wobei eine Zelle (35) der Schicht m+1 (1m<M) eine
Basisstation (55) umfaßt, welche dazu bestimmt ist,
mit Mobilstationen (65) zu kommunizieren, welche sich
im allgemeinen schneller verlagern als die Mobilsta
tionen, mit welchen die Basisstationen (40-51) der
Zellen (20-31) der Schicht m zu kommunizieren bestimmt
sind, wobei Messungen von Parametern der Verbindung
zwischen einerseits einer einer Ausgangszelle zugeord
neten Mobilstation und andererseits der Basisstation
der Ausgangszelle sowie wenigstens einer Basisstation
einer benachbarten Zelle ausgeführt werden, wobei die
gemessenen Parameter der Verbindung die Stärke wenig
stens eines von der Basisstation einer Nachbarzelle
stammenden und von der Mobilstation empfangenen Si
gnals umfassen, welches durch die Mobilstation an auf
einanderfolgenden, durch ein konstantes Meßintervall
getrennten Meßzeitpunkten gemessen wird, und wobei die
gemessenen Parameter analysiert werden, um die
Zeitpunkte zu bestimmen, an denen die Mobilstation ein
Kriterium-zum Wechsel von der Ausgangszelle nach einer
benachbarten Zielzelle erfüllt,
dadurch gekennzeichnet, daß, wenn die Analyse der
gemessenen Parameter zeigt, daß die Mobilstation (65)
ein Kriterium zum Wechsel von einer Ausgangszelle der
Schicht m+1 nach einer Zielzelle der Schicht m (1m<M)
erfüllt, die Geschwindigkeit der Mobilstation relativ
zu der Basisstation der Zielzelle aus den gemessenen
Stärken (RXLEV_NCELL(n)) des von der Basisstation der
Zielzelle stammenden Signals, welches die Mobilstation
empfangen hat, bevor das Kriterium zum Wechsel erfüllt
war, abgeschätzt wird, ein Wechsel der Zuordnung zu
der Zielzelle hin ausgeführt wird, wenn die abge
schätzte Geschwindigkeit (V) kleiner ist als eine
erste Geschwindigkeitsschwelle (Vmin(n0)), und die
Zuordnung zu der Ausgangszelle beibehalten wird, wenn
die abgeschätzte Geschwindigkeit größer ist als die
erste Geschwindigkeitsschwelle.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß, wenn die Analyse der gemessenen Parameter zeigt,
daß die Mobilstation (65) ein Kriterium zum Wechsel
von einer Ausgangszelle der Schicht m nach einer
Zielzelle der Schicht m (1m<M) erfüllt, die Geschwin
digkeit der Mobilstation relativ zu der Basisstation
der Zielzelle aus den gemessenen Stärken
(RXLEV_NCELL(n)) des von der Basisstation der Ziel
zelle stammenden Signals, welches die Mobilstation
empfangen hat, bevor das Kriterium zum Wechsel erfüllt
war, abgeschätzt wird und ein Wechsel der Zuordnung zu
der Zielzelle hin bewirkt wird, wenn die abgeschätzte
Geschwindigkeit (V) kleiner ist als eine zweite
Geschwindigkeitsschwelle (Vmax(n0)).
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß, wenn einerseits die Analyse der gemessenen Para
meter zeigt, daß die Mobilstation (65) ein Kriterium
zum Wechsel von einer Ausgangszelle der Schicht m nach
einer ersten Zielzelle der Schicht m (1m<M) erfüllt,
und andererseits die abgeschätzte Geschwindigkeit der
Mobilstation relativ zu der Basisstation der ersten
Zielzelle größer ist als die zweite Geschwindigkeits
schwelle, ein Wechsel der Zuordnung zu einer zweiten
benachbarten Zielzelle der Schicht m+1 hin ausgeführt
wird, wenn die gemessene Stärke des durch die Mobil
station empfangenen und von der Basisstation der
zweiten Zielzelle stammenden Signals größer ist als
eine Annahmeschwelle (RXLEV_DL_MIN(n′)), und ein
Wechsel der Zuordnung zu der ersten Zielzelle hin
ausgeführt wird, wenn die gemessene Stärke des von der
Mobilstation empfangenen und von jeder benachbarten
Zelle der Schicht m+1 stammenden Signals kleiner ist
als die Annahmeschwelle.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Abschätzen der Verlagerungs
geschwindigkeit der Mobilstation (65) relativ zu der
Basisstation der Zielzelle auf einem Gleitfenster die
Mittelwerte der gemessenen Stärken des Signals be
rechnet werden, welches die Mobilstation von der
Basisstation der Zielzelle bis zu dem Zeitpunkt N0
empfangen hatte, zu dem das Kriterium zum Wechsel
erfüllt wurde, wobei der zu einem Meßzeitpunkt i
gehörige Mittelwert R(i) ein Mittel der zu Zeitpunkten
i-L+1 bis i gemessenen Stärken des Signals
(RXLEV_NCELL(n)) ist, wobei L ganzzahlig ist und die
Größe des Gleitfensters bezeichnet, und nach Erhalt
von wenigstens Nmin zu Nmin aufeinanderfolgenden, dem
Zeitpunkt N0 unmittelbar vorangehenden Meßzeitpunkten
gehörigen Mittelwerten, wobei Nmin ganzzahlig ist, der
früheste Meßzeitpunkt N0-J bestimmt wird, der we
nigstens Nmin und höchstens Jmax Meßintervalle vor dem
Zeitpunkt N0 liegt, wobei Jmax ganzzahlig ist und
größer gleich Nmin ist, so daß für alle Paare von
ganzen Zahlen j, k, mit 1sk<jJ, die Abweichung
E(j,k)=[(1-k/j)·R(N0)+(k/j)·R(N0-j)]-R(N0-k) im Abso
lutwert kleiner ist als eine vorbestimmte Schwelle
Emax, und die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt N0 auf der
Grundlage des Gradienten [R(N0)-R(N0-J)]/J abgeschätzt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt N0 abgeschätzt wird,
falls die für Nmin aufeinanderfolgende, dem Zeitpunkt
N0 unmittelbar vorangehende Meßzeitpunkte berechneten
Mittelwerte alle größer sind als eine vorbestimmte
Schwelle (S).
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die ganze Zahl Jmax kleiner oder gleich einer ganzen
Zahl gesetzt wird, welche kleiner oder gleich einer
vorbestimmten ganzen Zahl Nmax oberhalb Nmin ist, so
daß die für die Meßzeitpunkte N0-Jmax bis N0 berech
neten Mittelwerte alle größer sind als die vorbe
stimmte Schwelle (S).
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Abschätzen der Verlagerungs
geschwindigkeit der Mobilstation (65) relativ zu der
Basisstation der Zielzelle zu einem Zeitpunkt N0, zu
dem das Kriterium zum Wechsel erfüllt ist, nach Erhalt
von Werten X(N0-P+1) bis X(N0) der Stärke des Signals
zu Zeitpunkten N0-P+1 bis N0, wobei P eine vorbe
stimmte ganze Zahl bezeichnet, durch lineare Inter
polation eine Gerade, welche einen minimalen Abstand
zu den Punkten (N0-p,X(N0-p)) mit 0p<P darstellt,
bestimmt wird und die Geschwindigkeit zu dem Zeitpunkt
N0 auf der Grundlage des minimalen Abstands (M2)
abgeschätzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die lineare Interpolation nach der Methode der klein
sten Fehlerquadrate ausgeführt wird, wobei der mini
mierte Abstand (M2) das Moment der Ordnung 2 zwischen
der Geraden und den Punkten (N0-p,X(N0-p)) ist.
9. Verfahren zum Abschätzen einer Verlagerungsgeschwin
digkeit einer Funkverkehrs-Mobilstation (65) relativ
zu einer Basisstation (40-51, 55) eines zellularen
Netzes, dadurch gekennzeichnet, daß
- - zu aufeinanderfolgenden, durch ein konstantes Meßintervall getrennten Zeitpunkten die Stärke (RXLEV_NCELL(n); RXLEV_DL; RXLEV_UL) eines durch die eine der beiden Stationen empfangenen und von der anderen Station stammenden Funksignals gemes sen wird,
- - Mittelwerte der gemessenen Stärken des Signals auf einem Gleitfenster berechnet werden, wobei der zu einem Meßzeitpunkt i gehörige Mittelwert R(i) ein Mittel der zu Zeitpunkten i-L+1 bis i gemessenen Stärken des Signals ist, wobei L ganz zahlig ist und die Größe des Gleitfensters be zeichnet,
- - nach Erhalt von wenigstens Nmin zu Nmin aufein anderfolgenden, einem Meß- und Abschätzzeitpunkt N0 unmittelbar vorangehenden Meßzeitpunkten gehö rigen Mittelwerten, wobei Nmin ganzzahlig ist, der früheste Meßzeitpunkt N0-J bestimmt wird, der wenigstens Nmin und höchstens Jmax Meßintervalle vor dem Zeitpunkt N0 liegt, wobei Jmax ganzzahlig ist und größer gleich Nmin ist, so daß für alle Paare von ganzen Zahlen j, k, mit 1k<jJ, die Abweichung E(j,k)=[(1-k/j)·R(N0)+(k/j)·R(N0-j)]- R(N0-k) im Absolutwert kleiner ist als eine vor bestimmte Schwelle Emax, und die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt N0 auf der Grundlage des Gradienten [R(N0)-R(N0-J)]/J abgeschätzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt N0 abgeschätzt wird,
falls die für Nmin aufeinanderfolgenden, dem Zeitpunkt
N0 unmittelbar vorangehenden Meßzeitpunkten berech
neten Mittelwerte alle größer sind als eine vorbe
stimmte Schwelle (S).
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die ganze Zahl Jmax kleiner oder gleich einer
ganzen Zahl gesetzt wird, welche kleiner oder gleich
einer vorbestimmten ganzen Zahl Nmax oberhalb Nmin
ist, so daß die bezüglich der Meßzeitpunkte N0-Jmax
bis N0 berechneten Mittelwerte alle größer sind als
die vorbestimmte Schwelle (S).
12. Verfahren zum Abschätzen einer Verlagerungsgeschwin
digkeit einer Funkverkehrs-Mobilstation relativ zu
einer Basisstation (40-51, 55) eines zellularen Netzes,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - zu aufeinanderfolgenden, durch ein konstantes Meßintervall getrennten Meßzeitpunkten die Stärke (RXLEV_NCELL(n); RXLEV_DL; RXLEV_UL) eines durch die eine der beiden Stationen empfangenen und von der anderen Station stammenden Funksignals gemes sen wird,
- - nach Erhalt von Werten X(N0-P+1) bis X(N0) der Stärke des Signals zu Zeitpunkten N0-P+1 bis N0, wobei N0 einen Meß- und Abschätzzeitpunkt be zeichnet und P eine vorbestimmte ganze Zahl be zeichnet, durch lineare Interpolation eine Ge rade, welche einen minimalen Abstand zu den Punk ten (N0-p,X(N0-p)) mit 0p<P darstellt, bestimmt wird und die Geschwindigkeit zu dem Zeitpunkt N0 auf der Grundlage des minimalen Abstands (M2) abgeschätzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die lineare Interpolation nach der Methode der
kleinsten Fehlerquadrate ausgeführt wird, wobei der
minimierte Abstand (M2) das Moment der Ordnung 2
zwischen der Geraden und den Punkten (N0-p,X(N0-p))
ist.
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