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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestimmen der Auslöschungsrate
von Übertragungsrahmen
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bzw. ein Kommunikationssystem zum Ausführen eines
solchen Verfahrens.
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In
Funk-Kommunikationssystemen werden Informationen (beispielsweise
Sprache, Bildinformationen, oder andere Daten) mit Hilfe von elektromagnetischen
Wellen über
eine Funkschnittstelle zwischen sendender und empfangender Funkstation (Basisstation
bzw. Mobilstation) übertragen.
Das Abstrahlen der elektromagnetischen Wellen erfolgt dabei mit
Trägerfrequenzen,
die in dem für
das jeweilige System vorgesehenen Frequenzband liegen. Beim GSM
(Global System for Mobile Communication) liegen die Trägerfrequenzen
im Bereich von 900, 1800 bzw. 1900 MHz. Für zukünftige Mobilfunknetze mit CDMA- oder TD/CDMA-Übertragungsverfahren über die
Funkschnittstelle, beispielsweise das UMTS (Universal Mobile Telecommunication
System) oder andere Systeme der 3. Generation sind Frequenzen im Frequenzband
von ca. 2000 MHz vorgesehen.
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Frequenzmultiplex
(FDMA), Zeitlagenmultiplex (TDMA) oder ein als Codemultiplex (CDMA)
bekanntes Verfahren dienen der Unterscheidung der Signalquellen
und damit zur Auswertung der Signale. Eine besondere Ausprägung des
GSM ist ein FDD-(Frequenz Division Duplex)Übertragungsverfahren. Dabei
erfolgt die Übertragung
in Aufwärtsrichtung
(UL bzw. Uplink), d.h. von der Mobilstation zur Basisstation, und
in Abwärtsrichtung
(DL bzw. Downlink), d.h. von der Basisstation zur Mobilstation, auf
verschiedenen Frequenzen. Vorteilhafterweise stehen dem Operator
mehrere Frequenzen bzw. Carrier zur Verfügung, über die eine Verbindung aufbaubar
ist. Das Wechseln zwischen solchen Frequenzen während einer Verbindung wird
als Frequenzsprungverfahren (frequency hopping) bezeichnet.
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Insbesondere
bei mobilen TDMA/FDMA-Funk-Kommumnikationssystemen ist das Frequenzsprungverfahren
ein leistungsstarkes Hilfsmittel, um die vom Anwender wahrgenommene
Qualität bei
der Signalübertragung
zu verbessern und die Systemkapazität zu steigern. Insbesondere
die Leistung von GSM-Netzen als dem derzeit bekanntesten Beispiel
eines mobilen TDMA/FDMA-Funk-Kommunikationssystems
kann durch die Verwendung von Frequenzsprungverfahren deutlich verbessert
werden. Dabei kann die Qualität
aus Sicht der Anwenderwahrnehmung mit Hilfe der Messung der Roh-Bitfehlerrate,
die im GSM-System als RXQUAL-Ausdrücke definiert ist, nicht angemessen
ausgedrückt
werden. RXQUAL-DL steht dabei für
die Qualität
im Empfangsfall aus Sicht einer mobilen Station, die ein Signal
von einer Basisstation empfängt.
RXQUAL-UL steht dabei für
die Qualität
im Empfangsfall aus Sicht einer Basisstation, die ein Signal von
einer mobilen Teilnehmerstation empfängt.
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Weiterhin
können
in der Basisstation Messungen der Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate FER
(FER: Frame erasure rate) für
die Aufwärtsrichtung
leicht implementiert werden. Die Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER steht in einem engen Bezug zur vom Anwender wahrgenommenen Qualität, wird
aber durch den GSM-Standard nicht ausreichend abgedeckt. Die Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER-DL in Abwärtsrichtung
kann nicht direkt aus der durch die mobile Station bestimmbaren Qualität im Empfangsfall
RXQUAL-DL abgeleitet werden, da die Beziehung zwischen diesen beiden Größen sehr
von einer Vielzahl von Faktoren abhängt, insbesondere von der Anzahl
von Sprungfrequenzen, der Sprungbetriebsart, der Umgebung, das heißt den externen,
umgebungsbedingten Sendeeinflüssen
zwischen zwei kommunizierenden Stationen, und der mobilen Geschwindigkeitsverteilung
bzw. Geschwindigkeit, mit der sich zwei miteinander kommunizierende
Stationen relativ zueinander bewegen. Nachteilhafterweise sieht
der GSM-Standard jedoch keine Funktionen bzw. Anweisungen für die Messung und Übertragung
von Übertragungsrahmen-Auslöschungsraten
FER-DL in Abwärtsrichtung
durch die mobilen Stationen vor. Daher ist es in der Regel unmöglich, die Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate FER-DL
in der Abwärtsrichtung,
d.h. bei einer Übertragung
von einer Basisstation zu einer mobilen Teilnehmerstation, in der
Basisstation oder in einem Betriebs- und Wartungszentrum eines Funk-Kommunikationssystems
zu bestimmen. Daher besteht für
die Operatoren des GSM-Systems derzeit keine Möglichkeit, in dem Betriebs-
und Wartungszentrum Qualitätsgewinne
in Abwärtsrichtung
durch Frequenzsprungverfahren in einem angemessenen Rahmen zu bestimmen.
Ferner beruhen Algorithmen in dem Basisstationssystem für z.B. eine
Leistungskontrolle oder eine Übergabe
bislang nur auf Pegelmessungen und der Empfangsqualität RXQUAL
auf Grundlage von Roh-Bitfehler-Messungen
und nicht auf der Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
in Auf- und Abwärtsverbindung,
die die Anwenderwahrnehmung widerspiegeln würde.
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Bekannt
ist, Messungen der Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER-DL in Abwärtsrichtung
vorzunehmen, dies jedoch nur partiell und mittels spezieller mobiler
Meßstationen,
um mit hohem Aufwand und ohne eine statistisch ausreichende Anzahl
von Proben Netzwerk-Leistungsbestimmungen vorzunehmen. Eine Umsetzung
für insbesondere praktische
Online-Anwendungen ist damit jedoch nicht möglich.
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Aus
der
US 5,828,672 ist
ein Verfahren zur Schätzung
einer Bitfehlerrate eines Funkkanals zum Steuern eines Schalten
zwischen einer ersten Diensteauswahl und einer zweiten Diensteauswahl
bekannt. Hierbei werden die Bitfehlerrate (BER – bit error rate) in Aufwärts- und
Abwärtsrichtung
sowie die Rahmenfehlerrate (FER – frame erasure rate) in Aufwärtsrichtung
mit Schwellwerten verglichen.
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Aus
dem Artikel von Wigard J und Mogensen P "A simple mapping from C/I to FER and
BER for a GSM type of air interface", Personal, indoor and mobile radio
communications, 1996, PIMRC'96.,
Seventh IEEE International Symposium on, Bd. 1, S. 78–82, XP002163806,
ist bekannt, daß ein
Verbindungs-Simulator innerhalb eines Netzwerksimulators zur Simulation
der Leistung eines Funksystems Bitfehlerraten und Rahmenfehlerraten
verwendet, die mittels C/I-Werten des Netzwerksimulators aus Nachschlagtabellen
abgeleitet werden.
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Aus
dem Artikel von Song L und Holtzmann J M "CDMA Dynamic Downlink Power Control", VTC '98, 48th IEEE
Vehicular Technology Conference. Pathway to a global wireless revolution,
Ottowa, Ont., Canada, Bd. 2, 18.–21. Mai 1998, S. 1101–1105, XP002163807,
ist ein Verfahren zur dynamischen Sendeleistungsregelung für die Abwärtsrichtung
in einem CDMA-System bekannt. Hierbei wird unter anderem basierend
auf bereits gesendeten Rückmeldungen
von weiteren Mobilstationen eine aktuelle Rahmenfehlerrate einer
Mobilstation geschätzt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Übertragungsrahmen-Fehlerrate,
insbesondere Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate,
meß- und schätztechnisch
zu erfassen und zur Verbesserung von Kommunikationssystemen nutzbar
zu machen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Bestimmung der Übertragungsrahmen-Fehlerrate mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. durch ein Kommunikationssystem
zum Ausführen dieses
Verfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst.
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Durch
das vorgeschlagene Verfahren wird eine Online-Bestimmung in Algorithmen
unter direkter Ausnutzung der Übertragungsrahmen-Fehlerrate, insbesondere
der Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate,
möglich,
also insgesamt eine indirekte Bestimmung einer Größe, die
in Bezug zur vom Anwender wahrgenommenen Qualität steht. Neben Vorteilen, die
sich bei reinen Datenverbindungen ergeben, wird damit insbesondere
auch das Verständnis übertragener
Sprache bei Sprachverbindungen verbesserbar.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
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Die
Verwendung einer Nachschlagtabelle zum Eintragen des Wertes des
Verhältnisses
dieser beiden Größen ermöglicht die
sendebereichs-spezifische Zuordnung zu charakteristischen Werten
des relevanten Sendebereichs. Dadurch können insbesondere auch charakteristische
Parameter wie die Anzahl der Sprungfrequenzen, die Sprungbetriebsart,
Umgebungseinflüsse
und/oder die Geschwindigkeit einer mobilen Teilnehmerstation implizit
berücksichtigt
werden.
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Durch
das Heranziehen der Qualität
im Empfangsfall (RXQUAL-DL)
bei der ersten, mobilen Station, kann durch das Heranziehen der
Qualität
im Empfangsfall (RXQUAL-UL) und der Übertragungsrahmen-Fehlerrate
in Aufwärtsrichtung
(FER-UL) in Form einer Nachschlagtabelle auf die Übertragungsrahmen-Fehlerrate
in Abwärtsrichtung
geschlossen werden.
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Besonders
vorteilhaft kann der bestimmte Wert in einem Algorithmus für eine Übergabe
(Handover) und/oder einem Algorithmus für eine Leistungssteuerung eingesetzt
werden, so daß letztendlich
das gesamte Kommunikationssystem effektiver und für den Anwender
komfortabler steuerbar ist.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel anhand
der Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild eines Mobilfunksystems,
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2 ein
beispielhaftes Diagramm einer RXQUAL-UL/FER-UL-Ebene für simulierte Rufe und
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3 ein
Ablaufdiagramm zur Verdeutlichung von Verfahrensschritten eines
Verfahrens zur Bestimmung und Auswertung einer Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
für Abwärtsverbindungen.
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Wie
aus 1 ersichtlich, besteht ein beispielhaftes Mobilfunk-Kommunikationssystem
aus einer Vielzahl von Mobilvermittlungsstellen MSC, die untereinander
vernetzt sind bzw. den Zugang zu einem Festnetz PSTN herstellen.
Weiterhin sind diese Mobilvermittlungsstellen MSC mit jeweils zumindest einer
Einrichtung RNM zum Zuteilen von funktechnischen Ressourcen verbunden.
Jede dieser Einrichtungen RNM ermöglicht wiederum eine Verbindung zu
zumindest einer Basisstation BS. Der Begriff Basisstation ist dabei
weitestgehend auch lediglich als Standort z. B. einer Sendeantenne
auslegbar. Eine solche Basisstation BS kann über eine Funkschnittstelle
eine Verbindung zu weiteren Funkstationen, z.B. mobilen Teilnehmerstationen
MS oder anderweitigen mobilen und stationären Endgeräten aufbauen. Durch jede Basisstation
BS wird zumindest eine Funkzelle Z gebildet. Bei einer Sektorisierung
oder bei hierarchischen Zellstrukturen werden pro Basisstation BS
auch mehrere Funkzellen Z versorgt, z.B. für Teilbereiche um die Basisstationen
BS herum.
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In 1 sind
beispielhaft Verbindungen V1, V2, V3 zur Übertragung von Nutzinformationen
und Signalisierungsinformationen zwischen mobilen Teilnehmerstationen
MS1, MS2, MS3, MSn und einer Basisstation BS dargestellt. Ein Operations-
und Wartungszentrum OMC realisiert Kontroll- und Wartungsfunktionen
für das
Mobilfunknetz bzw. für
Teile davon. Die Funktionalität
dieser Struktur ist auf andere Kommunikationssysteme, insbesondere Funk-Kommunikationssysteme übertragbar,
in denen das nachfolgende Verfahren zum Einsatz kommen kann, ins besondere
auch für
Teilnehmerzugangsnetze mit drahtlosem Teilnehmeranschluß.
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Bei
dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird sowohl in den mobilen Teilnehmerstationen MS als auch in den
Basisstationen BS jeweils eine Empfangsqualitäts-Bestimmungseinrichtung RX-M
zum Bestimmen der Empfangsqualität
RXQUAL bereitgestellt. Damit wird in den Teilnehmerstationen die
Empfangsqualität
in Abwärtsrichtung RXQUAL-DL
eines von einer Teilnehmerstation MS empfangenen Signals bestimmt
und zur weiteren Verarbeitung an die kommunizierende Basisstation BS
weitergeleitet. Zusätzlich
wird auch die Empfangsqualität
in Aufwärtsrichtung
RXQUAL-UL eines von einer Basisstation BS empfangenen Signals bestimmt.
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Weiterhin
wird in zumindest einer der Einrichtungen des Funk-Kommunikationssystems
eine Übertragungsrahmen-Fehlerraten-Bestimmungseinrichtung
FER-M zum Bestimmen einer Übertragungsrahmen-Fehlerrate
FER-UL in einer Aufwärtsverbindung
zwischen einer Teilnehmerstation MS und einer damit kommunizierenden
Basisstation BS in für
sich bekannter Weise eingerichtet.
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Zudem
wird im Kommunikationssystem zumindest eine Auswerteeinrichtung
zum Auswerten und/oder Verarbeiten sowohl der Qualität im Empfangsfall
RXQUAL-UL als auch der Übertragungsrahmen-Fehlerrate
FER-UL eingerichtet. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Auswerteeinrichtung
oder eine zusätzliche
Einrichtung X eine Nachschlagtabelle auf und übernimmt eine zusätzliche
Funktion, die nachfolgend beschrieben wird. Vorzugsweise ist eine
solche Auswerteeinrichtung X in jeder Basisstation BS oder auch
in dem Betriebs- und Wartungszentrum OMC eingerichtet.
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Während vorstehend
die Übertragungsrahmen-Fehlerrate
(FER) aufgeführt
ist, wird nachfolgend ein Beispiel für den Fall einer Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
(FER) beschrieben. Allgemein wäre
vorstehend auch "Bitfehlerrate
nach Dekodie rung" im
Gegensatz zu Roh- oder Bitfehlerrate vor Dekodierung wählbar, die
in RXQUAL nach GSM gemessen wird. Als Sammelbegriff könnte auch "Maße für Bitfehler
nach Dekodierung" gewählt werden.
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In
einem ersten Verfahrensablauf erfaßt die Auswerteeinrichtung
X nach deren Einrichtung für jede
Funkzelle Z zu einer Vielzahl von Verbindungen bei Aufwärtsübertragungen
von einer Teilnehmerstation MS zur Basisstation BS sowohl die Informationen zur
Qualität
im Empfangsfall in Aufwärtsrichtung
RXQUAL-UL, das heißt
die Roh-Bitfehlerrate, als auch die Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
in Aufwärtsrichtung
FER-UL. Diese Informationen
werden in der Nachschlagtabelle vergleichbar dem Diagramm der 2 eingetragen.
Insbesondere kann das Verhältnis
von RXQUAL-UL und Auslöschungsrate
FER-UL einer bestimmten Zelle in Aufwärtsrichtung auch ohne eine
manuelle Abstimmung berücksichtigt
werden.
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Die
Nachschlagtabelle enthält
somit für
jede einzelne Funkzelle Z statistische Informationen zu zuvor bestimmten
Werten der Qualität
im Empfangsfall RXQUAL(-UL) und der Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER(-UL), die in direktem Bezug zueinander stehen. Diese Bezugswerte
gelten für
die speziellen Übertragungsbedingungen
der jeweiligen Funkzelle Z und sind daher im wesentlichen unabhängig von
der Übertragungsrichtung
UL bzw. DL.
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Die
statistischen Informationen der Nachschlagtabelle berücksichtigen
insbesondere für
die zugeordnete Funkzelle Z deren spezielle Anzahl von Sprungfrequenzen,
deren Sprungbetriebsart, deren Umgebungsbedingungen und geeignete
mobile Geschwindigkeitsverteilungen in deren Bereich. Dadurch umfaßt die Nachschlagtabelle
letztendlich eine Übersicht über die
wahrscheinlichsten Kombinationen aus Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate FER
und der gemessenen Qualität
im Empfangsfall RXQUAL unter impliziter Berücksichtigung der Vielzahl von
zellspezifischen Parametern.
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Durch
die Richtungsunabhängigkeit
ist umgekehrt bei Kenntnis einer gemessenen Qualität im Empfangsfall
in Abwärtsrichtung
RXQUAL-DL aus der Nachschlagtabelle ein Rückschluß auf die Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
in Abwärtsrichtung
FER-DL möglich.
Daher kann bei späteren
Verbindungen nach dem Messen der Qualität im Empfangsfall in Abwärtsrichtung
RXQUAL-DL durch eine Teilnehmerstation MS unter Zugriff auf die
Nachschlagtabelle die Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
in Abwärtsrichtung
FER-DL abgeschätzt bzw.
bestimmt werden. Dieser abgeschätzte
Wert FER-DL kann dann direkt zur Steuerung des Kommunikationssystems
bzw. der momentanen Kommunikationsverbindung herangezogen werden.
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Durch
eine möglichst
große
Anzahl von ausgewerteten und in der Nachschlagtabelle eingetragenen
Verbindungen ist eine statistische Mittelwertbildung möglich, welche
die Genauigkeit der Abschätzung
bei einer späteren
Verbindung erhöht.
Daher wird die Nachschlagtabelle vorzugsweise auch nach ihrer Initialisierungsphase
fortwährend
ergänzt.
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In
einzelnen Funkzellen Z können
sich die Übertragungsbedingungen
zeitabhängig ändern. Beispielsweise ändern sich
die Reflexionsbedingungen in waldigen Bereichen mit im Winter unbelaubten Bäumen jahreszeitabhängig. Tageszeitabhängige Änderungen
ergeben sich beispielsweise in einer urbanen Umgebung, in der tagsüber ein
hohes Verbindungsaufkommen durch sich nicht oder langsam bewegende
Teilnehmerstationen in Bürogebäuden zu verzeichnen
ist während
in den Morgen- und Abendstunden ein hohes Verbindungsaufkommen durch sich
schnell bewegende Teilnehmerstationen auf den Straßen zu verzeichnen
ist. Für
Funkzellen mit solchen wechselnden Bedingungen können auch mehrere Nachschlagtabellen
bereitgestellt werden, die dann entsprechend zeitabhängig aktiviert
werden.
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Gemäß einem
eigenständigen
oder ergänzenden
Konzept ist es insbesondere auch möglich, die beiden Werte der Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
in Abwärts-
und Aufwärtsrichtung FER- DL bzw. FER-UL und/oder
deren Verhältnis
zueinander direkt in diversen Algorithmen zur Steuerung des Kommunikationssystems
oder einzelner Verbindungen zu verwenden. Dabei kann die Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
in Abwärtsrichtung
FER-DL aus einer direkten Messung stammen oder wie vorstehend beschrieben
indirekt bestimmt worden sein. Die Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
in Aufwärtsrichtung
FER-UL wird vorzugsweise direkt gemessen.
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Die Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate in
Abwärtsrichtung
FER-DL und/oder bei Bedarf auch die Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
in Aufwärtsrichtung
FER-UL können
für eine
Bestimmung der Online-Netzleistungsfähigkeit bei einem Betriebs-
und Wartungszentrum OMC auf einer statistisch relevanten Grundlage
vorteilhaft verwendet werden. Weiterhin können die Übertragungsrahmen-Auslöschungsraten
in Auf- und/oder Abwärtsrichtung
FER-UL bzw. FER-DL auch innerhalb von Steueralgorithmen des Funk-Kommunikationssystems
verwendet werden, z.B. in Algorithmen zur Leistungssteuerung oder
zur Übergabe
von Verbindungen von einer Basisstation BS an eine benachbarte Basisstation
BS.
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Vorteilhafterweise
durchzuführende
Schritte sind, wie auch in 3 skizziert,
nach einer Initialisierung einer Nachschlagtabelle mit anderen Worten:
- A) Das Bestimmen der Empfangsqualität RXQUAL-UL
und der Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER-UL in Aufwärtsrichtung
in der Basisstation BS für
vorzugsweise jede einzelne Zelle Z und das Eintragen der Werte in
einer Nachschlagtabelle;
- B) das Abschätzen
der nicht zugreifbaren Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER-DL in Abwärtsrichtung
aus der Qualität
im Empfangsfall RXQUAL-DL in Abwärtsrichtung,
die in einer ein Signal empfangenden Teilnehmerstation MS gemessen
und der kommunizierenden Basisstation BS mitgeteilt wird, unter
Berücksichtigung
der Beziehung zwischen der Qualität im Emp fangsfall RXQUAL-UL
und der Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER-UL in Aufwärtsrichtung
mit Hilfe der Nachschlagtabelle und
- C) das Anwenden von Algorithmen, z.B. für sich im wesentlichen bekannten
Algorithmen, die bislang auf Pegelmessungen oder der Qualität im Empfangsfall
RXQUAL beruhen, für
beispielsweise die Leistungssteuerung oder die Steuerung einer Übergabe,
wobei solche Algorithmen hier aber die Übertragungsrahmen-Auslöschungsraten
FER-UL und FER-DL anstelle oder zusätzlich zu den bislang verwendeten
Größen (z.B.
Empfangspegel und RXQUAL) verwenden.
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Das
Verhältnis
zwischen der Qualität
im Empfangsfall RXQUAL-UL
und der Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER-UL ist in 2 beispielhaft dargestellt.
Dabei ist die Empfangsfallqualitäts-/Übertragungsrahmen-Auslöschungsraten-Ebene
bzw. RXQUAL-UL/FER-UL-Ebene in mehrere Bereiche unterteilt, wobei
jeder hier simulierte Ruf als eine Markierung bei den entsprechenden
RXQUAL-UL/FER-UL-Koordinaten eingezeichnet ist. Für sich langsam
bewegende mobile Stationen kann ein deutlicher Unterschied zwischen
den Fällen
gesehen werden, in denen es kein Frequenzsprungverfahren („kein FH") gibt und denen,
in denen ein Frequenzsprungverfahren über vier Frequenzen ermöglicht wird
(„FH-4-Freq."). Durch das Zählen der
Rufe für
jeden Bereich, d.h. für „kein FH" bzw. „FH-4-Freq." kann bestimmt werden,
welche Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER-DL in Abwärtsrichtung in
dem entsprechenden Fall bei einer bestimmten Qualität im Empfangsfall
RXQUAL-DL am wahrscheinlichsten ist. Daher kann die aus dem Bericht der
Teilnehmerstation MS erfolgende Qualität im Empfangsfall RXQUAL-DL in der Abwärtsrichtung auf
eine Abschätzung
der Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER-DL für
die Abwärtsrichtung
abgebildet werden.
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Beispielsweise
können
die Markierungen (o) für
den Fall „kein
FH" in einer Zelle
Z ohne Frequenzsprungverfahren in Auf wärtsrichtung gemessen werden
und in der RXQUAL-UL/FER-UL-Ebene
gespeichert werden. Eine zur Basisstation BS berichtete Abwärtsverbindungs-Empfangsqualität RXQUAL-DL
mit dem Wert 4 kann dann auf eine Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
zwischen z.B. 2% und 5% abgebildet werden. Eine Algorithmus zur Regelung
oder Steuerung der Leistungssteuerung kann daraufhin die Übertragungsleistung
in Abwärtsrichtung
entsprechend erhöhen,
um in Abwärtsrichtung
eine gewünschte Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate
FER-DL von z.B. 2% oder einem besseren Wert zu erzielen.
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Gemäß einem
anderen Beispiel können
bei einer Zelle Z mit Frequenzsprungverfahren über 4 Frequenzen die Markierungen
(x) aus dem Bereich „FH-4-Freq." in Aufwärtsrichtung
gemessen und in der RXQUAL-UL/FER-UL-Ebene gespeichert werden. Eine
gerichtete Abwärtsverbindungs-Empfangsqualität RXQUAL-DL
mit dem Wert 4 kann dann auf eine Übertragungsrahmen-Auslöschungsrate FER-DL
in Abwärtsrichtung
von weniger als 1% abgebildet werden, was einem Algorithmus zur
Leistungssteuerung ermöglicht,
die Übertragungsleistung in
Abwärtsrichtung
zu modifizieren.