DE19623582A1 - Verfahren zum Befüllen einer Druckgasflasche mit Ethen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen einer Druckgasflasche mit Ethen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei den Verfahren der Autogentechnik (zum Beispiel Brennschneider, Löten, Schweißen) hängt die Qualität und Wirtschaftlichkeit des Ar­ beitsergebnisses auch mit der Auswahl des Brenngases zusammen. Eine hohe spezifische Leistung ist an die Lieferung der Bildungswärme pro Masseneinheit gekoppelt. Diese Bildungswärme wird vor dem eigentlichen Verbrennungsprozeß beim Aufspalten der Brenngasmole­ küle in seine atomaren Bestandteile frei. Beim autogenen Schweißen oder Schneiden verwendet man daher als Brenngas nahezu aus­ schließlich Acetylen, da mit ihm die höchste Bildungswärme erzielt wird.

Neben diesen vom thermischen Bearbeitungsverfahren bestimmten Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, stellen auch die Brenngas- Versor­ gungssysteme einen Wirtschaftlichkeitsfaktor dar, der bei einer Ge­ samtbetrachtung zu berücksichtigen ist. Neben der Forderung nach ökonomischer Bevorratung ist auch den entsprechenden Sicherheits­ standards zu genügen. Bei Acetylen ist eine poröse Masse zur sicheren Zerfallsverhinderung erforderlich. Diese legt die Acteylen-Versorgung auf das Speichermittel Druckgasflasche fest.

Acetylen-Versorgungssysteme basieren, je nach Bedarf, auf Einzelfla­ schen, Flaschenbaterien und Bündel. Mit einem Lösungsmittel zur Auf­ nahme des Acetylens wird die Beladung der Acetylenflasche wesentlich gesteigert.

Ethen entspricht in seiner logistischen Anwendung aufgrund seiner recht ähnlichen physikalischen Daten stark dem Erdgas. Brenngasphy­ sikalisch entspricht es jedoch weitgehend dem Acetylen. Die gegenüber dem Acetylen graduell, geringere Bildungswärme verhindert allerdings unter Druck oder Verflüssigung ein Zerfall des Brenngases. Es kann daher sowohl in der Druckgasflasche als auch tiefkalt-flüssig gespei­ chert werden.

Nachteilig bei den Druckgasflaschen, in denen Ethen bei einem Druck von beispielsweise 135 bar gespeichert ist, ist die Schwierigkeit bei der Entnahme aufgrund von Vereisungseffekten am Druckminderer. Dies macht Verdampfereinrichtungen erforderlich, die in der Praxis für zum Beispiel bewegliche Arbeitsplätze inakzeptabel sind.

Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ethen-Brenn­ gasversorgung zum autogenen Schweißen oder Schneiden in Flaschen zu schaffen, welches bei Verfahren der Autogentechnik zu guten Er­ gebnissen führt und bei dem die Befüllung gegenüber Acetylen verein­ facht ist und das nicht die Entnahmeprobleme konventioneller Ethen-Druckgasflaschen hat.

Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 berücksichtigten Stand der Technik ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

Vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Überraschend hat sich gezeigt, daß durch das erfindungsgemäße Befül­ len einer eine poröse Masse enthaltenen Druckgasflasche, vorzugswei­ se einer Acetylenflasche, die wahlweise zusätzlich ein Lösungsmittel, vorzugsweise ein Acetylenlösungsmittel enthält, mit Ethen, sich eine sehr schnelle Befüllung, auch bei hohen Außentemperaturen, gegen­ über einer Acetylenbefüllung erreichen läßt. Als poröse Massen, die durch ihre Poren und Aderchen viele kleine Kammern zu bilden vermö­ gen, deren Abmessungen unter 2 mm liegen, werden Schüttmassen oder monolithische Massen eingesetzt. Eine Schüttmasse ist beispielsweise Kieselgur, die in die Druckgasflasche eingestampft wird, ohne daß eine feste Bindung zwischen den einzelnen Materialteilchen vorliegt. Dage­ gen bestehen monolitische Massen, beispielsweise aus Calciumsilika­ ten, aus einem kompakten, den Flascheninnenraum ausfüllenden star­ ren Körper.

Beim Befüllen einer Acetylenflasche können Acetylen-Restmengen von einer früheren Benutzung in der Flasche vorteilhaft verbleiben. Im Be­ zug zu dem Brenngas Acetylen können Acetylenentwickler entfallen.

Im Vergleich zu Ethen-Druckgasflaschen ohne poröse Masse kommt als Vorteil zum Tragen, daß das Gas ohne Einsatz eines Verdampfers pro­ blemlos entnommen werden kann.

Claims (6)

1. Verfahren zum Befüllen einer Druckgasflasche mit Ethen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ethen in eine eine poröse Masse enthaltene Druckgas­ flasche gefüllt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ethen in einem in der Druckgasflasche vorgesehenen Lösungsmittel gelöst wird.

3. Druckgasflasche mit Ethen durch gekennzeichnet, daß sie eine poröse Masse enthält.

4. Druckgasflasche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Lösungsmittel enthält.

5. Druckgasflasche in Form einer Acetylenflasche dadurch gekennzeichnet, daß sie Ethen enthält.

6. Druckgasflasche nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie Ethen und Acetylen enthält.