DE19621255C1 - Verfahren zum Steuern eines Abfüllvorganges in einer Füllmaschine - Google Patents
Verfahren zum Steuern eines Abfüllvorganges in einer FüllmaschineInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Steuern eines
Abfüllvorganges in einer Füllmaschine nach der Gattung des
Anspruchs 1. Bei einem aus der DE 43 44 497 A1 bekannten
Verfahren dieser Art wird beim Erreichen einer unteren
Endposition eines Dosierkolbens einer Dosiereinrichtung ein
Signal erzeugt, das das Schließen eines Ventils einleitet.
Das Ventil ist zwischen einem Vorratsbehälter und der
Dosiereinrichtung angeordnet, und verhindert während des
Ausstoßens eines zuvor angesaugten Produktes aus der
Dosiereinrichtung in einen zu füllenden Behälter ein
Zurückschieben des Produktes durch den Dosierkolben von der
Dosiereinrichtung in den Vorratsbehälter. Nachteilig bei dem
bekannten Verfahren ist, daß zwischen dem Erreichen der
unteren Endposition des Dosierkolbens und dem Beginn des
Ausschiebens des Produktes in den Behälter eine durch das
Schließen des Ventils verursachte relativ lange Totzeit
entsteht, in der weder Produkt angesaugt noch ausgestoßen
wird. Die Leistung einer nach dem bekannten Verfahren
arbeitenden Füllmaschine ist deshalb beschränkt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Steuern eines
Abfüllvorganges in einer Füllmaschine mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil, daß es besonders schnell arbeitet. Eine nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende Füllmaschine ist
deshalb besonders leistungsfähig. Erfindungsgemäß wird dies
dadurch erreicht, daß das Schließen des Ventils bzw. der
Ventile bereits vor dem Erreichen der unteren Endposition
des Dosierkolbens bzw. der Dosierkolben eingeleitet wird.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens zum Steuern eines
Abfüllvorganges in einer Füllmaschine ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der Beschreibung.
Besonders vorteilhaft ist es, kurz nach Beginn des
Ansaugtaktes eine Zeitspanne ohne eine Dosierkolbenbewegung
anzuschließen. Durch das dadurch stattfindende kurze
Ansaugen von Produkt aus der Fülleitung zum Füllkopf bei
noch geschlossenem Ventil läßt sich die Dosiergenauigkeit
erhöhen.
Bei genauer Kenntnis der Parameter der Ventile ist es bei
Verwendung eines einzigen Ventils vorteilhaft, den
Schließvorgang des Ventils so frühzeitig einzuleiten, daß
das Ventil bereits bei Beendigung des Ansaugtaktes
vollständig geschlossen ist. Dadurch ist es möglich, ohne
Totzeit direkt vom Ansaugtakt in den Ausschiebetakt
überzuleiten.
Die Verwendung eines elektrisch steuerbaren Antriebes für den
bzw. die Dosierkolben hat den Vorteil, daß beliebige
Bewegungsfunktionen an den Dosierkolben erzeugt werden
können, so daß eine optimale Anpassung an das jeweils
verwendete Ventil und das Produkt möglich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt, und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Füllmaschine in
einer vereinfachten Seitenansicht und teilweise im Schnitt,
Fig. 2 eine Darstellung des Schließvorganges von Ventilen,
Fig. 3 die Funktion des Dosierkolbenweges eines
Dosierkolbens in Abhängigkeit von der Zeit, und die Fig. 4
den Ansteuervorgang eines Ventils.
In der Fig. 1 ist mit 10 insgesamt eine Füllmaschine
bezeichnet, die zum Abfüllen von fließfähigen Produkten in
bereitgestellte Behälter dient. Die Füllmaschine 10 hat
einen Vorratstank 11 für das abzufüllende Produkt, der
mittels einer Leitung 12 und ein zwischengeschaltetes Ventil
13 mit einem Kolbendosierer 15 verbunden ist. In einem
Gestell 16 der Füllmaschine 10 ist ein Antrieb 17 für den
Kolbendosierer 15 angeordnet. Der nicht näher dargestellte
Antrieb 17 weist bevorzugt einen elektrisch steuerbaren
Antrieb, beispielsweise einen Servoantrieb auf, der mittels
einer Stange 18 die Auf- und Abbewegung eines Dosierkolbens
19 im Kolbendosierer 15 steuert. Im oberen Bereich des
Kolbendosierers 15 zweigt vom Dosierzylinder 21 des
Kolbendosierers 15 eine flexible Fülleitung 22 ab, die in
einem dem zu befüllenden Behälter zugeordneten, auf- und
abbeweglichen Füllkopf 23 mündet.
Der an sich bekannte Füllkopf 23 hat ein Füllventil 24 und
ein Füllrohr 25, das zum Abgeben des Produktes in den Kopf
des unterhalb des Füllrohres 25 geförderten, nicht
dargestellten Behälters zuerst eintaucht, und nach
Beendigung des Füllvorganges wieder aus dem Behälterkopf
herausgezogen wird.
In der Fig. 1 ist der Einfachheit halber lediglich ein
Kolbendosierer 15 mit seinem zugeordneten Ventil 13
dargestellt. Die Füllmaschine 10 hat zur Leistungserhöhung
jedoch eine Vielzahl, beispielsweise zehn gleichartige
Kolbendosierer 15 mit jeweils einem zugeordneten Ventil 13,
die von der Steuereinrichtung der Füllmaschine 10 alle
synchron angesteuert werden. Diese gleichartigen
Kolbendosierer 15 sind entweder alle mit einem gemeinsamen
Vorratsbehälter für das Produkt verbunden, oder jeder
Kolbendosierer 15 oder eine Gruppe von Kolbendosierern 15
hat jeweils einen separaten Vorratsbehälter, der wiederum
von einem gemeinsamen Vorratsbehälter gespeist wird.
Wesentlich für das erfindungsgemäße Steuern des
Abfüllvorganges in der Füllmaschine 10 ist das Ansteuern des
bzw. der Ventile 13. Zur Erläuterung wird dazu auf die Fig.
2 Bezug genommen, für die der Fall dreier Ventile 13a, 13b
und 13c in der Füllmaschine 10 angenommen ist, und die den
Schließvorgang der Ventile 13a, 13b und 13c über der Zeit t
darstellt.
Der Schließvorgang der Ventile 13a, 13b und 13c startet zum
Zeitpunkt t = 0. Der zeitliche Verlauf der Schließvorgänge
der Ventile 13a, 13b, und 13c setzt sich aus jeweils einem
in etwa gleich lang dauernden ersten Anteil 26a, 26b und
26c, sowie unterschiedlich lang dauernden zweiten Anteilen
27a, 27b und 27c zusammen. Die ersten Anteile 26a, 26b und 26c
stellen die jeweilige elektrische Ansprechzeit der
Ventile 13a, 13b und 13c dar, deren Toleranzen bei Ventilen
gleichen Typs untereinander in der Regel vernachlässigbar
gering sind. Die zweiten Anteile 27a, 27b und 27c stellen
die eigentliche Schaltzeit, d. h. die Zeitdauer dar, in der
beispielsweise sich eine Ventilnadel eines Ventils 13a, 13b
oder 13c gegen seinen Ventilsitz bewegt, anschließend auf
dem Ventilsitz aufsitzt und so das Ventil 13a, 13b, 13c
verschließt. Die Zeitdauer der zweiten Anteile 27a, 27b und
27c der einzelnen Ventile 13a, 13b und 13c unterscheiden
sich voneinander, da sie u. a. von den jeweiligen
geometrischen Verhältnissen, der Genauigkeit der einzelnen
Bauteile, des Verschleißes des jeweiligen Ventils 13a, 13b
und 13c abhängen. Charakteristisch ist die Zeitspanne Δt1,
die sich aus der Differenz der Gesamtschließzeiten zwischen
dem "schnellsten" Ventil 13c und dem "langsamsten" Ventil
13b ergibt.
Im Folgenden wird auf den in der Fig. 3 dargestellten Weg
bzw. Hub s eines vom Antrieb 17 bewegten Dosierkolbens 19
über der Zeit t eingegangen: Die obere Totlage OT des
Dosierkolbens 19 ist durch den Hub 0, und die untere Totlage
UT des Dosierkolbens 19 ist durch seinen maximalen Hub
s(max) gekennzeichnet. Charakteristisch für die Funktion des
Hubs s des Dosierkolbens 19 über der Zeit t ist der Zeitraum
Δt2 zwischen t2 und t3 zu Beginn des Ansaugtaktes, und der
Zeitraum Δt4 zwischen t4 und t5 zwischen dem Ende des
Ansaugtaktes und dem Beginn des Ausstoßtaktes. In den beiden
Zeiträumen Δt2 und Δt4 befindet sich der Dosierkolben 19 in
relativer Ruhe, d. h. es findet keine Dosierkolbenbewegung
statt.
Zuletzt wird auf die Fig. 4 eingegangen, die im
Zusammenhang mit der Fig. 3 zeigt, daß das Ansteuersignal a
für das dem Dosierkolben 19 zugeordnete Ventil 13 zu einem
Zeitpunkt t6 erzeugt wird, der um einen Zeitraum Δt6 vor dem
Zeitpunkt t4 liegt. Das bedeutet, daß das Einleiten des
Schließvorganges des Ventils 13 bereits vor dem Erreichen
der unteren Totlage UT des Dosierkolbens 19 eingeleitet
wird.
Die oben beschriebene Füllmaschine 10 arbeitet wie folgt: Zu
Beginn des Ansaugtaktes zum Zeitpunkt t = 0 sind das Ventil
13 und das dem Füllkopf 23 zugeordnete Füllventil 24 zuerst
geschlossen. Dann wird durch den Antrieb 17 der Dosierkolben
19 aus seiner oberen Totlage OT nach unten bewegt, wo er zum
Zeitpunkt t2 stoppt. Das vor dem Zeitpunkt t2 stattfindende
kurze Ansaugen dient dazu, einen Unterdruck über die
Fülleitung 22 am bevorzugt als Kugelrückschlagventil
ausgebildeten Füllventil 24 zu erzeugen. Dadurch wird das
Füllventil 24 sicher verschlossen, so daß nachfolgend kein
Produkt aus dem Füllrohr 25 entweichen, und insbesondere
auch kein Produkt über die Fülleitung 22 in den
Kolbendosierer 15 angesaugt werden kann. Dadurch läßt sich
die Dosiergenauigkeit des Abfüllverfahrens erhöhen.
Anschließend wird zum Ansaugen des Produktes aus dem
Vorratstank 11 das Ventil 13 geöffnet. Der Zeitpunkt des
Einleitens des Öffnens des Ventils 13 durch einen
entsprechenden Ansteuerimpuls durch die Steuereinrichtung
der Füllmaschine 10 ist von der Öffnungscharakteristik des
Ventils 13 abhängig. Je nach Ventil 13 muß der
Ansteuerimpuls bereits vor dem Zeitpunkt t2 erzeugt werden.
Spätestens zum Zeitpunkt t3 muß das Ventil 13 jedoch
zumindest teilweise geöffnet sein.
Nach dem Zeitpunkt t3 wird die Abwärtsbewegung des
Dosierkolbens 19 in Richtung seiner unteren Totlage UT
fortgesetzt. Vor Erreichen der unteren Totlage UT des
Dosierkolbens 19 zum Zeitpunkt t4 wird zum Zeitpunkt t6 das
Ansteuersignal a für das Schließen des Ventils 13 erzeugt.
Das Schließen des Ventils 13 beginnt somit noch während des
Ansaugens von Produkt aus dem Vorratstank 11. Der
Schließvorgang des Ventils 13 ist spätestens zum Zeitpunkt
t5 abgeschlossen. Ab dem Zeitpunkt t5 beginnt der
Dosierkolben 19 mit seiner Ausstoßbewegung in Richtung OT.
Während der Ausstoßbewegung durch den Dosierkolben 19 ist
bei nunmehr geöffnetem Füllventil 24 das Ventil 13
vollständig verschlossen, so daß das zuvor in dem
Kolbendosierer 15 angesaugte Produkt ausschließlich über die
Fülleitung 22 und den Füllkopf 23 in den bereitgestellten
Behälter abgegeben wird, und kein Produkt über das Ventil 13
in den Vorratstank 11 zurückgeschoben wird.
Wesentlich bei der gleichzeitigen Verwendung mehrerer
Ventile 13a, 13b und 13c ist, daß der Zeitpunkt t6 bzw. der
Zeitraum Δt6 so gewählt ist, daß unter Berücksichtigung
sämtlicher ventilbehafteter Toleranzen, d. h. unter Beachtung
der Zeitspanne Δt1 zwischen dem langsamsten und dem
schnellsten Ventil zum Zeitpunkt t5 alle Ventile vollständig
geschlossen sind. Idealerweise wird die Zeitspanne Δt6 für
das Einleiten des Schließvorganges der Ventile so gewählt,
daß zum Zeitpunkt t5 das "langsamste" Ventil sicher
verschlossen ist, wobei sich die Zeitspanne Δt6 gleichzeitig
auch am "schnellsten" Ventil orientiert, so daß die
Zeitspanne Δt6 nicht länger gewählt wird als die Schließzeit
des "schnellsten" Ventils.
Die Auslösung des Ansteuersignals a für die Ventile kann
mittels eines mit einem Masterdosierkolben in Wirkverbindung
angeordneten Sensors erfolgen. Bevorzugt wird das
Ansteuersignal bei einem elektrisch steuerbaren Antrieb 17
jedoch über das Steuerprogramm des Antriebs 17 erzeugt.
Zusätzlich wird bemerkt, daß es beim Vorhandensein lediglich
eines Kolbendosierers 15 auch denkbar ist, bei genauer
Kenntnis der Gesamtschließzeit seines Ventils 13 direkt von
Ansaug- in den Ausschubtakt überzuwechseln, d. h. ohne die
Pause Δt4.
Auch ist es denkbar, anstelle der im Ausführungsbeispiel als
Nadelventile ausgebildeten Dosierventile Dosierventile
anderer Bauart zu verwenden. Besonders vorteilhaft sind je
nach Anwendungsfall insbesondere Membranventile.
Claims (7)
1. Verfahren zum Steuern eines Abfüllvorganges in einer
Füllmaschine (10), bei dem ein fließfähiges Produkt mittels
wenigstens einer einen Dosierzylinder (21) und einen
Dosierkolben (19) aufweisenden Dosiereinrichtung (15) aus
einem Vorratstank (11) angesaugt, und anschließend in einen
bereitgestellten Behälter abgefüllt wird, wobei beim
Abfüllen des Produktes in den Behälter ein zwischen dem
Vorratstank (11) und der Dosiereinrichtung (15) geschaltetes
Ventil (13, 13a, 13b, 13c) vollständig geschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schließvorgang des Ventils
(13, 13a, 13b, 13c) zu einem Zeitpunkt (t6) eingeleitet
wird, der vor dem Zeitpunkt (t4) des Erreichens eines
unteren Totpunktes (UT) des Dosierkolbens (19) liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich an das Erreichen des unteren Totpunktes (UT) des
Dosierkolbens (19) eine Zeitspanne (Δt4) ohne eine
Dosierkolbenbewegung anschließt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schließvorgang des Ventils (13, 13a, 13b, 13c) zu einem
Zeitpunkt (t5) am Ende der Zeitspanne (Δt4) ohne
Dosierkolbenbewegung abgeschlossen ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Vorhandensein von mehreren Ventilen
(13, 13a, 13b, 13c) der Zeitpunkt (t6) des Einleitens der
Schließvorgänge der Ventile (13, 13a, 13b, 13c) in
Abhängigkeit von der kürzesten Schließzeit der Ventile (13,
13a, 13b, 13c) erfolgt, so daß eine zweite Zeitspanne (Δt6)
zwischen dem Zeitpunkt (t6) des Einleitens der
Schließvorgänge der Ventile (13, 13a, 13b, 13c) und dem
Erreichen der unteren Totlage (UT) des Dosierkolbens (19)
der kürzesten Schließzeit der Ventile (13, 13a, 13b, 13c)
entspricht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zu Beginn eines Ansaugtaktes nach
Verlassen einer oberen Totlage (OT) des Dosierkolbens (19)
ein Zeitraum (Δt2) ohne eine Dosierkolbenbewegung
stattfindet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Öffnen des Ventils (13, 13a, 13b, 13c) für das Ansaugen
des Produktes vor dem Zeitraum (Δt2) eingeleitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dosierkolben (19) vom einem Ansaugtakt direkt, ohne eine
Zeitraum ohne Dosierkolbenbewegung, in einen Ausstoßtakt
wechselt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |