DE19619216A1 - Polyurethankunststoff mit Flammschutzmittel - Google Patents
Polyurethankunststoff mit FlammschutzmittelInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/30—Low-molecular-weight compounds
- C08G18/32—Polyhydroxy compounds; Polyamines; Hydroxyamines
- C08G18/3203—Polyhydroxy compounds
- C08G18/3218—Polyhydroxy compounds containing cyclic groups having at least one oxygen atom in the ring
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Polyurethankunststoff mit Flammschutzmittel.
Zur Herstellung von zelligen und nichtzelligen Polyurethankunststoffen werden
üblicherweise flüssige (poly-) hydroxylhaltige Komponenten (z. B. Polyäther,
Polyester) und/oder CH-acide Verbindungen (z. B. Polyamine), insbesondere
Mischungen dieser Komponenten zusammen mit Additiven (Wasser, Katalysatoren,
Stabilisatoren, Treibmittel und Flammschutzmittel) als A-Komponente zur Reaktion
mit Isocyanaten (z. B. Toluendiissocyanat, Methylendiphenyldiisocyanat) als
B-Komponente gebracht.
Der Begriff Polyurethane umfaßt dabei die Bildung von Kunststoffen auf Basis von
(Poly-) Urethan-, (Poly-) Harnstoff-, (Poly-) Allophanat,- (Poly-) Biuret-, (Poly-)
Isocyanurat-, (Poly-) Carbodiimid-Gruppen.
Zur Erfüllung der Brandschutzanforderungen (z. B. nach DIN 4102 B1/B2) müssen
flammhemmende Verbindungen zugegeben werden. Die zur Zeit üblicherweise ver
wendeten Flammschutzmittel basieren auf flüssigen bzw. festen, reaktiven bzw.
nichtreaktiven Verbindungen vor allem mit hohem Gehalt an Phosphor, Stickstoff
und Halogenen (so z. B. Ammoniumpolyphosphat, Dimethylmethylphosphonat,
Melamin, Neopentylbromidpolyether usw).
Ein gravierender Nachteil dieser Substanzen ist ihre zum Teil hohe Toxizität bzw.
reizende Wirkung. Im Brandfall erzeugen insbesondere halogenhaltige Flamm
schutzmittel ätzende und giftige Dämpfe, so daß trotz guter flammhemmender
Wirkung die Anwendung von halogenfreien Flammschutzmitteln immer lauter ge
fordert wird. Gerade die nichtreaktiven Flammschutzmittel beeinträchtigen die
physikalischen Eigenschaften der Polyurethane, so daß die Zugabe adäquater
Mengen Probleme bereitet.
In der DE 24 40 767 C3 ist zur Herstellung von Furanharzmischkondensaten ein
Zuckeranteil von 3% erwähnt. Durch den hohen Stickstoffanteil entwickelt sich
bei Flammeinwirkung Stickstoffgas.
In der DE 25 37 859 A1 ist in direktem Zusammenhang mit Aminoverbindungen
ein Stärkemehl, d. h. ein Polysaccharid genannt.
Die EP 0 151 401 A2 gibt handelsübliche Polyole in Form von Zuckerpolyether zur
Bildung von Polyurethanen an. Wegen des kleinen Zuckeranteils und der Gegen
wart großer Mengen an Ethergruppen geht von den Zuckerpolyethern keinerlei
Flammschutzwirkung aus. Zuckerpolyether müssen in aufwendigen chemischen
Verfahren aus Zucker hergestellt werden. Als Flammschutzmittel werden
herkömmliche Flammschutzmittel verwendet. Diese Druckschrift beschreibt ebenso
wie die DE 25 37 859 A1 die Schäumung mit großen Mengen FCKW-haltigen
Treibmitteln, die heute zum größten Teil bereits verboten sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen ungiftigen, preiswerten Stoff zu
finden, durch den der Einsatz üblicher Flammschutzmittel reduziert werden und
gleichzeitig eine Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften des
Polyurethankunststoffes vermieden werden kann.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hiernach ist also
vorgesehen, daß als Flammschutzmittel handelsüblicher Zucker zugegeben ist.
Durch die Verwendung von handelsüblichem Zucker (z. B. Glucose, Fructose,
Saccharose oder anderen Ketosen oder Aldosen) als weitere Komponente wird in
dem sich ergebenden Polyurethan eine deutliche verkohlende, flammhemmende
Wirkung erzielt. Der Anteil von Phosphor-, Stickstoff-, bzw. halogenhaltigen
Flammschutzadditiven kann drastisch (bis zu 50%) reduziert werden. Besonders
phosphorhaltige Flammschutzmittel wirken synergistisch.
Durch die Hydroxylgruppen der Zuckermoleküle findet eine Vernetzung mit dem
Polyurethan- bzw. Polyisocyanuratgerüst statt, so daß die mechanischen
Eigenschaften des Polyurethans nicht verschlechtert, sondern im Vergleich zu nicht
reaktiven Flammschutzmitteln (z. B. roter Phosphor) deutlich verbessert werden.
Durch die Verwendung von Zucker bis ca. 50%, bezogen auf die A-Komponente,
kann, obwohl sich bei Raumtemperatur nur ein Teil des eingesetzten Zuckers löst,
eine homogene Verteilung in der Reaktionsmischung erreicht werden. Die während
der Reaktion zum Polyurethan in der Mischung auftretenden Temperaturen führen
zur Auflösung eines großen Teils des Zuckers im Gemisch (nicht reagiertes Wasser,
Polyether, Glycole, Polyesther, Katalysatoren, Isocyanad usw.) und dadurch zu
einer Einbindung im Polyurethannetzwerk. Nichtreagierter Zucker wird durch die
Polyurethanbildung verkapselt und dadurch wasserunlöslich. Als besonders
effizient hat sich die Verwendung von fein gemahlenem Zucker, wie etwa Puder
zucker erwiesen.
Generell gilt, daß die flammhemmende Wirkung des Zuckers durch die Vermeidung
von Polyetherpolyolen unterstützt wird. Synergistisch wirken Polyole auf Basis
amingestarteter, aromatischer Polyetherpolyole bzw. aromatischer Polyesther
polyole sowohl in Polyurethan (PUR)- als auch Polyisocyanurat (PIR)- und
polyisocyanuratmodifizierten Polyurethankunststoffen (PUIR).
Im Gegensatz zur Verwendung saccharose-gestarteter Polyetherpolyole ermöglicht
die Verwendung festen, feingemahlenen Zuckers den unmodifizierten Einsatz eines
sehr billigen nachwachsenden, natürlichen Rohstoffes in hoher Konzentration.
Die Herstellung von Polyurethankunststoffen kann auf den üblichen Maschinen
(Zwei-Komponenten Hoch- und Niederdruckanlagen) durchgeführt werden und
erfordert keine zusätzlichen Investitionskosten. Zur Herstellung der A-Komponente
wird der Zucker bevorzugt zu einer möglichst niedrigviskosen, niedermolekularen,
wasserhaltigen Mischungsstufe hinzugegeben und vermischt.
Die Zugabe zur Isocyanatkomponente (B-Komponente) ist ebenso möglich und
kann zusätzlich zur Herstellung von Zuckerpolymeren und Polymer (Zucker)
Isyocyanaten genutzt werden, deren Verwendung zu der gleichen positiven
flammhemmenden Wirkung führt.
Die weitere Verwendung von hochmolekuralen Wasserglaslösungen bzw. Wasser
glaspulver in Kombination mit Zucker wirkt synergistisch auf die flammhemmende
Wirkung.
Durch die Verkohlung der Zuckermoleküle bei Wärme- oder Flammeinwirkung bildet
sich eine schützende Kohlenstoffschicht auf der Schaumstoffoberfläche.
Mit den vorliegenden Maßnahmen wird die Herstellung eines pentangetriebenen
und halogenfreien Hartschaums ermöglicht, der etwa der Brand-Klassifizierung B1
entspricht.
Claims (7)
1. Polyurethankunststoff mit Flammschutzmittel,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Flammschutzmittel handelsüblicher Zucker zugegeben ist.
2. Polyurethankunststoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung als A-Komponente (poly-) hydroxylhaltige Komponenten und/oder CH-acide Verbindungen mit Additiven und als B-Komponente Isocyanate miteinander zur Reaktion gebracht sind, und
daß der Zucker als dritte Komponente der A-Komponente zugegeben ist.
daß zur Herstellung als A-Komponente (poly-) hydroxylhaltige Komponenten und/oder CH-acide Verbindungen mit Additiven und als B-Komponente Isocyanate miteinander zur Reaktion gebracht sind, und
daß der Zucker als dritte Komponente der A-Komponente zugegeben ist.
3. Polyurethankunststoff nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung der A-Komponente der Zucker zu einer möglichst
niedrigviskosen, niedermolekularen, wasserhaltigen Mischungsstufe
hinzugegeben und verschmischt ist.
4. Polyurethankunststoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung als A-Komponente (poly-) hydroxylhaltige Komponenten und/oder CH-acide Verbindungen mit Additiven und als B-Komponente Isocyanate miteinander zur Reaktion gebracht sind, und
daß der Zucker zur B-Komponente zugegeben ist.
daß zur Herstellung als A-Komponente (poly-) hydroxylhaltige Komponenten und/oder CH-acide Verbindungen mit Additiven und als B-Komponente Isocyanate miteinander zur Reaktion gebracht sind, und
daß der Zucker zur B-Komponente zugegeben ist.
5. Polyurethankunststoff nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuckeranteil zwischen 10% und 50%, bezogen auf die
A-Komponente oder 10% bis 25% des gesamten Polymergerüsts beträgt.
6. Polyurethankunststoff nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Zucker Glucose, Fructose, Saccharose oder andere Ketosen oder
Aldosen verwendet wird/werden.
7. Polyurethankunststoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zucker unmodifiziert oder modifiziert und vor der Zugabe fein
gemahlen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996119216 DE19619216A1 (de) | 1996-05-13 | 1996-05-13 | Polyurethankunststoff mit Flammschutzmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996119216 DE19619216A1 (de) | 1996-05-13 | 1996-05-13 | Polyurethankunststoff mit Flammschutzmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19619216A1 true DE19619216A1 (de) | 1997-11-20 |
Family
ID=7794164
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996119216 Withdrawn DE19619216A1 (de) | 1996-05-13 | 1996-05-13 | Polyurethankunststoff mit Flammschutzmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19619216A1 (de) |
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-
1996
- 1996-05-13 DE DE1996119216 patent/DE19619216A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
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