DE19618504C2 - Verfahren und Vorrichtung zum dynamischen Wiegen von Stückgut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum dynamischen Wiegen von StückgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
dynamischen Wiegen von Stückgut.
Verfahren und Vorrichtungen zum dynamischen Wiegen von Stück
gut, d. h. aus diskreten Stücken bestehendem Gut, sind vielfach
bekannt. Eine zum dynamischen Wiegen geeignete Vorrichtung ist
in aller Regel als Wägebandförderer ausgebildet, wobei zur
Durchführung eine Wägevorgangs das zu wiegende Stückgut von
einem Zulieferbandförderer auf das Förderband des Wägebandför
derers übergeben und das Gewicht des Stückguts bei laufendem
Förderband bestimmt wird. Hierzu ist das Wägeförderband auf
einer Wägezelle angeordnet oder wirkt, beispielsweise über
eine Hebelmechanik, mit dieser zusammen.
Bei hochgenau arbeitenden Wägebandförderern, die zudem während
des Wägevorgangs eine Transportgeschwindigkeit des Stückguts
von 2 m/s und mehr ermöglichen, hat sich gezeigt, daß auf das
Stückgut infolge dessen Luftumströmung eine Auftriebskraft
wirkt, die die Bestimmung der gewünschten statischen Gewichts
kraft des Stückguts in nicht tolerierbarer Weise verfälscht.
Die mittels des Wägebandförderers ermittelte dynamische Ge
wichtskraft des Stückguts ist infolge der der statischen Ge
wichtskraft entgegenwirkenden Auftriebskraft um diese gerin
ger.
Es wurde daher bei Kontrollwaagen, welche zur Bestimmung einer
möglichen unzulässigen Abweichung des Gewichts eines Stückguts
von einem vorgegebenen Sollwert dienen, folgendes Verfahren
vorgeschlagen: Zunächst wird mit dem Wägebandförderer bei
stillstehendem Förderband das statische Gewicht eines Refe
renz-Stückguts mit dem Sollgewicht und derselben Geometrie wie
die zu kontrollierenden Stückgüter ermittelt; In einem zweiten
Schritt wird das dynamische Gewicht des Referenz-Stückguts bei
der späteren Transportgeschwindigkeit des Wägebandförderers
gemessen und die Abweichung vom statischen Gewicht bestimmt.
Diese Abweichung wird dann (dem Betrag nach) als Korrekturwert
zur gemessenen dynamischen Gewichtskraft der zu kontrollieren
den Stückgüter addiert und auf diese Weise der Einfluß der
aerodynamischen Verhältnisse während des dynamischen Wägevor
gangs korrigiert.
Diese Korrekturmöglichkeit setzt jedoch voraus, daß die Geo
metrie und die Lage der Stückgüter auf dem Wägeförderband im
wesentlichen konstant bleibt. Bei wechselnden Geometrien oder
beliebig variierender Lage der Stückgüter auf dem Transport
gurt, führt dieses Verfahren zu nicht tolerierbaren Meßfeh
lern. Auch muß bei einer Veränderung der Transportgeschwindig
keit der Stückgüter die Bestimmung des Korrekturwerts erneut
vorgenommen werden.
Zur Lösung des Problems wurde daher vorgeschlagen, den Einfluß
der Aerodynamik dadurch zu kompensieren, daß über den Trans
portgurt ein Luftstrom mit einer der Transportgeschwindigkeit
entsprechenden Geschwindigkeit geleitet wurde. Bei einem aus
reichenden Querschnitt dieses Kompensationsluftstroms konnte
daher theoretisch der Einfluß der Aerodynamik auf das Meßer
gebnis ausgeschlossen werden. In der Praxis hat sich jedoch
die Erzeugung eine geeigneten Luftstroms als aufwendig her
ausgestellt. Insbesondere ist kaum zu erreichen, daß über den
gesamten Querschnitt der Stückguts ein gleichmäßiger und der
Transportgeschwindigkeit entsprechender Luftstrom entsteht.
Es wurde daher in der EP-B-0 512 115 bzw. dem analogen US-
Patent 5,258,579 vorgeschlagen, über dem Wägeförderband ein
vorzugsweise eine tunnelartige Haube vorzusehen, das am Wäge
förderband befestigt ist. Hierdurch entsteht zwischen der
Oberfläche des zu wiegenden Stückguts und der Innenwandung der
Haube ein Unterdruck, so daß die auf das Stückgut wirkende
aerodynamische Kraft durch die an der Innenwandung angreifen
den entgegengerichtete aerodynamische Kraft kompensiert wird.
Statt dieser unmittelbaren Kompensation kann nach einer weite
ren Ausführungsform der Erfindung gemäß der EP-B-0 512 115
auch mittels eines weiteren Kraftaufnehmers die aerodynamische
Kraft gemessen werden, die auf ein über dem Wägeförderband
angeordnetes, nicht mit dem Wägeförderband verbundenes Korrek
turelement wirkt. Dieser Wert kann dann zur rechnerischen
Korrektur der in üblicher Weise ermittelten dynamischen Ge
wichtskraft verwendet werden.
Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung ist jedoch, daß
für Stückgüter mit stark variierender Höhe das Korrekturele
ment jeweils höhenverstellbar ausgebildet sein muß. Dies führt
zur einer relativ aufwendigen Konstruktion, wobei es bei einem
Versagen der Höhenverstellung zu einer Beschädigung der Vor
richtung und/oder des Stückguts kommen kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum dynamischen Wiegen von Stückgut zu
schaffen, wobei der infolge der Transportgeschwindigkeit des
Stückguts während des Wägevorgangs entstehende aerodynamische
Einfluß auf einfache Weise korrigierbar ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der
Patentansprüche 1 bzw. 7.
Durch die relativ einfach mögliche Erfassung der Geometrie des
zu wiegenden Stückguts kann der aerodynamische Einfluß, ins
besondere der Auftrieb, auf das Meßergebnis in einfacher Weise
dadurch korrigiert werden, daß unter Verwendung der Geometrie
daten ein entsprechender Korrekturwert bestimmt wird.
Selbstverständlich muß hierbei auch die Transportge
schwindigkeit des Stückguts berücksichtigt werden.
Unter einer Erfassung der Geometriedaten soll dabei eine Be
stimmung der Daten auf beliebige Weise zu einem beliebigen
Zeitpunkt verstanden werden. Beispielsweise können die Daten
im Verlauf einer Förderstraße mittels beliebiger Vorrichtungen
gemessen werden, oder aber z. B. im Zuge einer Verwendung be
stimmter Verpackungsmittel, z. B. Schachteln oder Dosen be
stimmter Größe, von vornherein (d. h. nach einer einmaligen
Erfassung) bekannt sein. Auch im Fall eines kaotischen Stroms
von Stückgütern kann dieser z. B. aus einer kaotischen Folge
von Stückgütern mit von vornherein bekannten Geometriedaten
betehen.
In jedem Fall ergibt sich der Vorteil, daß auch bei einem
chaotischen Zuführen von Stückgut, d. h. bei stark variierender
Geometrie und/oder stark variierendem Gewicht von Stückgut zu
Stückgut, mit geringem Aufwand eine Korrektur des aerodynami
schen Einflusses erfolgen kann.
Bei der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird zusätzlich zur Geometrie des Stückguts dessen
Lage relativ zur Bewegungsrichtung erfaßt. Dies gewährleistet
für den Fall, daß das Stückgut in beliebiger Lage auf das
Wägeförderband gelangt, eine ausreichend genaue Korrektur.
Auch hier soll unter einem Erfassen der Lage des Stückguts
wieder verstanden werden, daß es sich sowohl um eine tatsäch
liche Messung als auch um eine auf sonstige Weise von vornher
ein bekannte Lage des Stückguts handeln kann.
Die ermittelten Geometrie- und ggf. Lagedaten können auch an
nach- und/oder übergeordnete Einrichtungen übermittelt werden
und von diesen für andere Zwecke verwendet werden. So können
die Geometriedaten beispielsweise zur geeigneten Ansteuerung
einer Sortiereinrichtung und Lagedaten zur geeigneten An
steuerung einer Vorrichtung für das Aufbringen von Labeln
verwendet werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann der Korrekturwert
und Verwendung einer funktionellen Abhängigkeit aus den Geo
metriedaten und ggf. den Lagedaten berechnet werden. Selbst
verständlich können hierzu auch weitere Parameter, wie die
Transportgeschwindigkeit und die Dichte der umgebenden Luft
etc., mit verwendet werden. Als funktionale Abhängigkeit kann
selbstverständlich auch eine die tatsächlichen komplizierten
Abhängigkeiten annähernde Beziehung verwendet werden. So hat
sich beispielsweise gezeigt, daß die Beziehung
FA = cA . ρ/2 . v2 . ASt zur Ermittlung der Auftriebskraft FA in
vielen Fällen eine ausreichend genaue Korrektur des Auftriebs
ermöglicht, wobei mit cA ein konstanter Auftriebsfaktor, mit ρ
die Dichte des Umgebungsmediums, mit v die Transportge
schwindigkeit und mit ASt die Stirnfläche des betreffenden
Stückguts bezeichnet ist.
Bei einem schräg zur Förderrichtung liegenden Stückgut kann
annähernd dessen maximale Schnittfläche in der zur Transport
richtung senkrechten Ebene als effektive Schnittfläche für die
Größe ASt verwendet werden.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann jedoch für
bestimmte Geschwindigkeiten, Geometrien und ggf. Lagen des
Stückguts auf dem Förderband ein Kennlinienfeld vorgegeben
(z. B. abgespeichert) sein und zur Ermittlung des Korrektur
werts dienen.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung nach der
Erfindung ist die Abtasteinheit als das Stückgut optisch ab
tastender Volumenrahmen ausgebildet ist, welcher das Stückgut
in zwei zueinander orthogonalen Richtungen in einer zur
Transportrichtung senkrechten Ebene abtastet. Derartige Ab
tasteinheiten sind einfach und kostengünstig aufzubauen.
Obwohl die Ermittlung der Geometrie- bzw. Lagedaten des Stück
guts an beliebiger Stelle in einer Förderstraße mit einem
Wägebandförderer erfolgen kann, wird die Abtasteinheit vor
zugsweise zwischen einem Zulieferbandförderer und dem Wäge
bandförderer oder dem Wägebandförderer und einem Ablieferband
förderer angeordnet werden. Zwar ist eine Korrektur des Meß
ergebnisses des Wägevorgang zu jeder Zeit nach der Ermittlung
der erforderlichen Daten und damit eine beliebige Anordnung
der Abtasteinheit und des Wägebandförderers innerhalb einer
Förderstraße möglich. Insbesondere die Anordnung der Abtast
einheit zwischen einem Zulieferbandförderer und dem Wägeband
förderer gewährleistet jedoch eine Online-Messung, wobei be
reits unmittelbar nach einem Abführen des Stückguts von dem
Wägeförderband das korrigierte Meßergebnis vorliegt.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der
Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
der Erfindung in Seitenansicht;
Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung in Fig. 1 in Richtung des
Pfeils I, jedoch ohne den Zulieferbandförderer.
Fig. 3 eine Ausschnittsvergrößerung von Fig. 1 im Bereich des
Spalts zwischen dem Zulieferbandförderer und dem Wäge
bandförderer.
Die in Fig. 1 schematisch in einer Seitenansicht dargestellte
Vorrichtung nach der Erfindung besteht aus einem Zulieferband
förderer 3 und einem Wägebandförderer 5 sowie einer zwischen
den Förderern angeordneten Abtasteinheit 6, die, wie in Fig. 1
dargestellt, als Volumenrahmen ausgebildet sein kann. Als
Abtasteinheit kann jedoch z. B. auch eine oder mehrere Kameras
dienen, aus deren Bildsignale die gewünschten Daten gewonnen
werden.
Der Zulieferbandförderer 3 besteht aus einem Tisch 7, auf dem
das eigentliche Förderband 9 angeordnet ist. Das Förderband 9
umfaßt eine nicht angetriebene Rolle 11 und eine angetriebene
Rolle 13. Um die beiden Rollen ist ein Endlostransportgurt 15
geführt.
Dabei soll im Rahmen der gesamten Beschreibung der vorliegen
den Erfindung der Begriff Endlosgurt dahin verstanden werden,
daß es sich sowohl um endlos gefertigte, z. B. endlos gesprit
ze, als auch um an einer oder mehreren Nahtstellen zusammen
gefügte, z. B. verschweißte, Gurte handeln kann.
Die Rollen 11, 13 sind in nicht dargestellter Weise in seitli
chen Rahmenteilen geführt, wobei die Rahmenteile auf dem Tisch
7 befestigt sind.
Die Rolle 13 ist mittels eines vorzugsweise am Tisch 7 ange
ordneten Elektromotors (Motors) 17 antreibbar. Der Antrieb kann bei
spielsweise mittels eines Zahnriemenantriebs erfolgen.
Der Elektromotor 17 ist hinsichtlich seiner Geschwindigkeit
von einer Auswerte- und Steuereinheit 19 ansteuerbar. Die
Ansteuerung des Elektromotors 17 muß dabei so erfolgen, daß
der Endlostransportgurt 15 möglichst exakt entsprechend einer
vorgebbaren Transportgeschwindigkeit angetrieben wird.
Zu diesem Zweck können entweder Synchronmotoren mit dem Vor
teil einer einfachen Steuerung der Geschwindigkeit oder Asyn
chronmotoren eingesetzt werden, deren Geschwindigkeit geregelt
wird. Zur Regelung kann beispielsweise am Motor oder an der
angetriebenen Rolle 13 ein Sensor, beispielsweise in Form
eines Drehgebers, angeordnet sein, dessen Signal der Auswerte-
und Steuereinheit 19 zugeführt ist. Die Auswerte- und Steuer
einheit 19 kann dann die Antriebsgeschwindigkeit des Motors 17
bzw. die Drehgeschwindigkeit der angetriebenen Rolle 13 in
nerhalb zulässiger Toleranzen regeln. Das Vorhandensein eines
Sensors ist in Fig. 1 durch den Doppelpfeil an der die Ver
bindung zwischen dem Motor 17 und der Auswerte- und Steuer
einheit 19 darstellenden Verbindungslinie angedeutet.
Der Einsatz einer geschlossenen Regelschleife und das Erfassen
der Drehgeschwindigkeit der angetriebenen Rolle 13 bietet den
Vorteil, daß auch ein gegebenenfalls vorhandener Schlupf im
System zwischen Motor 17 und Rolle 13 ausgeregelt werden kann.
Der Wägebandförderer 5 unterscheidet sich vom Zulieferbandför
derer 3 im wesentlichen dadurch, daß das Förderband 21 nicht
direkt auf dem Tisch 23 befestigt ist, sondern, gegebenenfalls
über eine Hebelmechanik, auf eine Wägezelle 25 wirkt. Die
Wägezelle 25 ist vorzugsweise als Kraftkompensations-Wägezelle
ausgebildet. Selbstverständlich können jedoch auch andere
Typen oder anstelle einer einzigen Wägezelle mehrere Wägezel
len verwendet werden.
Im Fall des Wägebandförderers ist der Antriebsmotor (Elektro
motor) 27 für den Antrieb der Rolle 29 vorzugsweise am Förder
band 21 angeordnet, um eine Kraftkopplung zwischen Förderband
21 und Tisch 23 zu vermeiden.
Durch eine entsprechende Ansteuerung mittels der Auswerte- und
Steuereinheit 19 bewirkt der Elektromotor 27 wiederum einen
Antrieb des Endlostransportgurts 31 mit einer vorgebbaren
konstanten Geschwindigkeit. Die Regelung der Geschwindigkeit
ist wiederum durch den Doppelpfeil an der Verbindungslinie
zwischen dem Elektromotor 27 und der Rolle 29 angedeutet.
Das Signal der Wägezelle 25 wird der Auswerte- und Steuerein
heit 19 zugeführt, welche in üblicher Weise, vorzugsweise aus
dem zeitlichen Verlauf des Signals der Wägezelle 25, das Ge
wicht eines gerade auf dem Förderband 21 des Wägebandförderers
5 aufliegenden Stückguts bestimmt.
Zwischen der angetriebenen Rolle 13 bzw. dem darum geführten
Endlostransportgurt 15 des Zulieferbandförderers 3 und der
nicht-angetriebenen Rolle 33 bzw. dem darum geführten Endlos-
Transportgurts des Wägebandförderers 5 ist die Abtasteinheit 6
angeordnet, die aus Gründen der Einfachheit am Tisch 7 des
Zulieferbandförderers 3 oder am Tisch 21 des Wägebandförderers
befestigt sein kann. Selbstverständlich kann die Abtasteinheit
6 jedoch auch an einem gemeinsamen Tisch für das Förderband 9
des Zulieferbandförderers 3 und das Förderband 21 des Wäge
bandförderers 5 befestigt sein.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die Abtasteinheit 6
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung als
Volumenrahmen ausgebildet. Mit anderen Worten, die Abtastein
heit 6 besteht aus je einem Abtastsystem 35 zur Erfassung der
Höhe eines Stückguts und einem Abtastsystem 37 zur Erfassung
der Breite eines Stückguts, welches durch die Abtasteinheit 6
hindurchtransportiert wird. Das Abtastsystem 35 besteht aus
einer Sendeeinheit 39, welche kontinuierlich über die ganze
Höhe H ein Lichtbündel erzeugt, welches zur Empfangseinheit 41
gerichtet ist. Selbstverständlich können anstelle eines ein
zigen Lichtbündels mit der Höhe H auch mehrere, beispielsweise
von Sendedioden erzeugte, einzelne Lichtstrahlen verwendet
werden. Bei Lichtstrahlen mit geringem Öffnungswinkel ist die
Auflösung der Höhenmessung vom, vorzugsweise äquidistanten,
Abstand der Sendedioden abhängig.
Die Empfangseinheit 41 kann beispielsweise entlang einer Ver
tikalen angeordnete Empfangsdioden aufweisen. Dabei ist selbst
im Fall eines kontinuierlichen oder quasi-kontinuierlichen
Lichtbündels (durch mehrere Sendedioden mit entsprechendem
Öffnungswinkel erzeugt) die Auflösung der Höhenbestimmung
begrenzt durch den, vorzugsweise äquidistanten, Abstand der
Empfangsdioden.
Fremdlicht kann bei einem derartigen Meßsystem beispielsweise
dadurch beeinflußt werden, daß die Sendeeinheit entsprechend
moduliert und das Empfangssignal einer phasenrichtigen
Gleichrichtung unterzogen wird.
Das Abtastsystem 37 zur Abtastung der Breite des Stückguts
wird im folgenden anhand Fig. 3 erläutert. Das Abtastsystem 37
besteht aus einer Auflageleiste 43, die zwischen den Stirn
flächen der Rollen 13, 33 bzw. der darum geführten Endlos
transportgurte 15, 31 angeordnet ist. Die Auflageleiste 43
kann dabei an den seitlichen vertikalen Armen des Rahmens 45
der Abtasteinheit 6 befestigt sein (vgl. Fig. 2).
Die Auflageleiste besteht vorzugsweise aus einem Aluminium-
Stranggußprofil 47, dessen Breite und seitliche Außenkontur im
wesentlichen dem Verlauf des Spalts 49 zwischen den Rollen 13
und 33 angepaßt sind. An der Oberseite weist das Stranggußpro
fil 47 eine Nut 51 auf, deren oberer Querschnitt im wesentli
chen rechteckförmig ausgebildet ist. In diesen Bereich der Nut
51 ist eine entsprechende, im Querschnitt rechteckförmige,
Leiste 53 einsetzbar, welche entlang einer zu den Achsen der
Rollen 13, 33 parallelen Linie eine Vielzahl von Bohrungen
aufweist. In diese Bohrungen sind Sende/Empfangselemente 55
einsetzbar. Dabei ist in jeweils einem Gehäuse ein optischer
Sender und ein optischer Empfänger angeordnet, welche durch
eine transparente Abdeckung 57 ein über die Oberfläche der
Auflageleiste 43 gleitendes Stückgut abtasten.
Wie in Fig. 3 dargestellt, kann die Nut 51 unterhalb des Be
reichs mit im wesentlichen rechteckförmigem Querschnitt einen
weiteren Bereich aufweisen, in welchen eine elektronische
Einheit 59 zur Aufbereitung und Weiterleitung der Ansteuer-
und/oder Abtastsignale integriert ist. Diese kann eine in Fig.
3 dargestellte gedruckte Leiterplatte aufweisen, auf welcher
beispielsweise ein Multiplexer zur Erzeugung eines Zeitmulti
plexsignals durch Abtastung der Signale der Vielzahl von Sen
de/Empfangselementen 55 realisiert ist. Auf diese Weise ergibt
sich eine drastische Reduzierung des Verkabelungsaufwands
zwischen der Auswerte- und Steuereinheit 19 und den Sende/-
Empfangselementen 55 in der Auflageleiste 43.
Die seitlichen Enden der Auflageleiste 43 können selbstver
ständlich (auch wasser- und gasdicht) verschlossen sein, um
eine Beeinträchtigung der Funktion des Abtastsystems 37 durch
Umwelteinflüsse zu vermeiden.
Anstelle des in Fig. 3 dargestellten Reflex-Lichtschrankensy
stems kann jedoch selbstverständlich auch eine Durchlicht-
Lichtschranke verwendet werden, das analog zu dem Abtastsystem
35 zur Erfassung der Höhe eines Stückguts ausgebildet sein
kann. Dabei können in der Auflageleiste 43 die Sendeelemente
und an dem oberen horizontalen Träger des Rahmens 45 die Emp
fangselemente angeordnet sein oder umgekehrt.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, fluchtet die Oberfläche der Aufla
geleiste 43, welche zum Teil durch die Oberfläche der Leiste
53 gebildet ist, mit den Oberflächen der Transportgurte 15
bzw. 31. Auf diese Weise wird ein Verkippen von kurzen Stück
gütern während der Übergabe vom Transportgurt 15 auf den
Transportgurt 31 vermieden. Gegenüber bekannten Vorrichtungen
wird auf diese Weise erreicht, daß Beschleunigungen des Stück
guts während des Übergabevorgangs und damit ein Ausüben ent
sprechender Kräfte auf die Wägezelle 25 vermieden werden.
Um ein Verhaken der zu übergebenden Transportstücke an der
Auflageleiste 43 zu vermeiden, sind die den Rollen 13 bzw. 33
benachbarten Bereiche so geformt, daß sich ausgehend von den
den Rollen 13 und 33 benachbarten Kanten des Aluminium-Strang
gußprofils 47 ein in Richtung der Symmetrieebene E der Aufla
geleiste 43 ansteigender Verlauf ergibt.
Bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann daher sowohl die Breite als auch die Höhe
eines Stückguts und dessen Gewicht erfaßt werden. Durch eine
diskrete oder kontinuierliche Abtastung des Stückguts 60 wäh
rend dieses durch die Abtasteinheit hindurchtransportiert
wird, können auch eine Schräglage oder eine über die Länge des
Stückguts (in Förderrichtung) variierende Breite und Höhe
erfaßt werden. Schließlich ist auch die absolute Lage eines
Stückguts auf den Transportgurten erkennbar.
Voraussetzung für eine exakte Erfassung der Länge eines Stück
guts ist jedoch eine möglichst konstante Transportgeschwindig
keit des Stückguts während dessen Transport durch die Abta
steinheit 6. Dies setzt voraus, daß die Auswerte- und Steuer
einheit 19 die beiden Elektromotoren 17 bzw. 27 für die Trans
portgurte 15 bzw. 31 so steuert bzw. regelt, daß diese mit
einer für beide Transportgurte gleichen und konstanten
Geschwindigkeit angetrieben werden.
Abweichungen in den Geschwindigkeiten des Transportgurts 15
und des Transportgurts 31 führen zum einen zu einer Verfäl
schung in der Erfassung der Geometriedaten in Förderrichtung
und zum anderen dazu, daß bei der Übergabe des Stückguts auf
den Wägebandförderer 5 eine Beschleunigung auftritt, welche
sich wiederum nachteilig auf die Genauigkeit des Wägevorgangs
auswirkt.
Bei einem vollkommenen Gleichlauf der Transportbänder 15 bzw.
31 könnte die Auswirkung einer (für beide Transportbänder
gleichmäßigen) Beschleunigung auf die Erfassung der Geometrie
daten in Förderrichtung dadurch kompensiert werden, daß die
Auswerte- und Steuereinheit 19 durch die Erfassung der Ge
schwindigkeits-Istwerte der Transportbänder eine entsprechende
Korrektur vornimmt. Eine Beschleunigung des Transportgurts 31
und die damit verbundenen Beschleunigungen von rotierenden
Elementen, welche am Förderband 21 angeordnet sind, führen
jedoch wiederum zu entsprechenden Kräften auf die Wägezelle 25
und damit zu einer Verfälschung des Wägevorgangs.
Wie in Fig. 1 dargestellt, kann die Auswerte- und Steuerein
heit 19 mit einer Ein/Ausgabeeinheit 61 verbunden sein. Mit
der Ein/Ausgabeeinheit können zum einen manuell entsprechende
Informationen, wie beispielsweise ein Startsignal für eine
Initialisierung des Wägesystems oder andere Parameter (Trans
portgeschwindigkeit etc.) in die Auswerte- und Steuereinheit
19 eingegeben werden. Auch die vollkommen manuelle Durchfüh
rung eines Wägevorgangs kann mittels der Ein/Ausgabeeinheit 61
ermöglicht werden.
Zum anderen kann die Auswerte- und Steuereinheit 19 die er
mittelten Daten für ein bestimmtes Stückgut mittels einer
Anzeige der Ein/Ausgabeeinheit 61 anzeigen.
Des weiteren kann, wie in Fig. 1 dargestellt, die Auswerte-
und Steuereinheit 19 mit einem Betriebsdatenerfassungssystem
(BDE) oder einer anderen nachgeordneten bzw. übergeordneten
Einrichtung verbunden sein. Hierbei kann es sich beispiels
weise um eine Einrichtung für das Aufbringen von Labeln auf
das Stückgut oder eine Sortiereinrichtung handeln.
Die Auswerte- und Steuereinheit 19 ermittelt die gewünschte
statische Gewichtskraft eines Stückguts wie folgt:
Zunächst wird in üblicher Weise das dynamische Gewicht des
Stückguts gemessen. Zur Korrektur des aerodynamischen Einflus
ses werden des weiteren, bei dem in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsbeispiel zeitlich vorher, die Geometrie und die
Lage des Stückguts (zumindest) relativ zur Förderrichtung
durch eine geeignete Ansteuerung der Abtasteinheit ermittelt.
Unter Verwendung der so ermittelten Geometrie- und Lagedaten
wird dann mittels einer in der Auswerte- und Steuereinheit 19
gespeicherten funktionalen Abhängigkeit oder eines gespeicher
ten Kennlinienfeldes der Korrekturwert bestimmt. Das Kennli
nienfeld kann selbstverständlich durch Berechnungen, z. B.
komplizierter Abhängigkeiten, oder durch empirische Versuche
erstellt werden. Der Betrag des so ermittelten Korrekturwerts
wird schließlich zum dynamischen Gewichtswert addiert, um das
statische Gewicht des Stückguts zu erhalten.
Bezüglich einer möglichen funktionalen Abhängigkeit und eine
geeignete Auswertung wird auf obige Ausführungen verwiesen.
Selbstverständlich können anstelle einer Messung der Lage- und
Geometriedaten entsprechende Daten, sofern sie anderweitig
bekannt sind, auch der Auswerte- und Steuereinheit zugeführt
werden, bzw. in dieser gespeichert sein.
Claims (10)
1. Verfahren zum dynamischen Wiegen von Stückgut, bei dem
- a) das Stückgut während des Wägevorgangs mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit bewegt wird,
- b) wobei die bei nicht-bewegtem Stückgut wirkende statische Gewichtskraft durch eine Korrektur der mittels des Wägevorgangs ermittelten dynamischen Gewichtskraft um die bei der Bewegung des Stück guts auf dieses wirkende Auftriebskraft ermittelt wird,
- c) zur Bestimmung des Korrekturwerts für das betref fende Stückgut geeignete Geometriedaten erfaßt werden
- d) und der jeweilige Korrekturwert unter Verwendung der Geometriedaten des betreffenden Stückguts er mittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich zu den Geometriedaten des Stückguts die Lage des
Stückguts relativ zur Bewegungsrichtung erfaßt wird und daß
die Lage des Stückguts bei der Ermittlung des Korrektur
werts berücksichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Korrekturwert unter Verwendung einer funktionellen
Abhängigkeit aus den Geometriedaten oder den Geometriedaten
und den Lagedaten des Stückguts berechnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Korrekturwert als Auftriebskraft FA nach der Beziehung
FA = cA . ρ/2 . v2 . ASt berechnet wird, wobei mit cA ein kon
stanter Auftriebsfaktor, mit ρ die Dichte des Umgebungs
mediums, mit v die Transportgeschwindigkeit und mit ASt die
Stirnfläche des betreffenden Stückguts bezeichnet ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einem schräg zur Förderrichtung liegenden Stückgut dessen
maximale Schnittfläche in der zur Transportrichtung senk
rechten Ebene als effektive Schnittfläche für die Größe ASt
verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Korrekturwert unter Verwendung eines vorgegebenen
Kennlinienfeldes aus den Geometriedaten und/oder den Geome
triedaten und den Lagedaten des Stückguts ermittelt wird.
7. Vorrichtung zum dynamischen Wiegen von Stückgut,
- a) mit einem Wägebandförderer (5) mit einer Wägezelle (25) und
- b) einer Auswerte- und Steuereinheit (19) zur Steue rung des Wägevorgangs und zur Ermittlung des Ge wichts eines Stückguts (60) durch Auswertung des Signals der Wägezelle (25),
- a) daß der Auswerte- und Steuereinheit (19) Geometriedaten oder Geometriedaten und Lagedaten des Stückguts (60) zuführbar sind und
- b) daß die Auswerte- und Steuereinheit (19) den je weiligen Korrekturwert zur Kompensation der erfaß ten dynamischen Gewichtskraft des Stückguts (60) um die Auftriebskraft unter Verwendung der Geome triedaten oder der Geometriedaten und der Lageda ten des betreffenden Stückguts ermittelt und das dynamische Meßergebnis entsprechend korrigiert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Abtasteinheit (6) zur Abtastung der Geometrie oder der
Geometrie und der Lage des Stückguts (60) relativ zur För
derrichtung des Wägebandförderers (5) vorgesehen ist, deren
Daten der Auswerte- und Steuereinheit (19) zuführbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abtasteinheit (6) als das Stückgut (60) optisch abta
stender Volumenrahmen ausgebildet ist, welcher das Stückgut
in zwei zueinander orthogonalen Richtungen in einer zur
Transportrichtung senkrechten Ebene abtastet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Abtasteinheit (6) zwischen einem Zuliefer
bandförderer (3) und dem Wägebandförderer (5) oder dem
Wägebandförderer und einem Ablieferbandförderer angeord
net ist.
Priority Applications (1)
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DE1996118504 DE19618504C2 (de) | 1996-05-08 | 1996-05-08 | Verfahren und Vorrichtung zum dynamischen Wiegen von Stückgut |
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DE1996118504 DE19618504C2 (de) | 1996-05-08 | 1996-05-08 | Verfahren und Vorrichtung zum dynamischen Wiegen von Stückgut |
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---|---|
DE19618504A1 DE19618504A1 (de) | 1997-11-13 |
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Family Applications (1)
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Citations (2)
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1996
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EP2184592A2 (de) | 2008-10-16 | 2010-05-12 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zum Wiegen eines Gegenstands |
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