DE19611453C2 - Kabeleinblasmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kabeleinblasmaschine zum Einblasen eines Kabels
in ein Rohr, mit einer an eine Druckluftquelle angeschlossenen und an die
Rohrmündung ansetzbaren Einblasdüse, in die das Kabel einlegbar ist, so daß
es mit Hilfe der Druckluft durch die Düse hindurch und in das Rohr eingezo
gen wird.
Solche Kabeleinblasmaschinen werden insbesondere dazu eingesetzt, Kabel
für die Nachrichten- und Datenübermittlung in vorher installierten Kabel
schutzrohren zu verlegen, und eignen sich besonders für das Verlegen von
Glasfaserkabeln, die sich aufgrund ihres geringen Gewichts besonders gut
mittels Druckluft einblasen lassen.
Ein Beispiel einer herkömmlichen Kabeleinblasmaschine ist aus EP 0 427 354
A2 bekannt. Die Einblasdüse besitzt einen als Kabeldurchlaß dienenden
durchgehenden koaxialen Kanal und wird durch zwei Halbschalen gebildet,
die sich auseinandernehmen lassen, um den Zugang zu dem Kabeldurchlaß zu
ermöglichen, so daß ein Endloskabel in die Düse eingelegt werden kann. Von
einem seitlich an der Einblasdüse angeordneten Druckluftanschluß geht min
destens ein Druckluftkanal aus, der zum vorderen Ende der Düse führt und
sich spätestens dort mit dem Kabeldurchlaß vereinigt, so daß die Druckluft
axial nach vorn in das Rohr einströmt, in welches das Kabel eingeblasen wer
den soll.
Hinter der Einblasdüse ist ein Transportrollensatz angeordnet, mit dem das
Kabel während des Einblasvorgangs zwangsweise der Einblasdüse zugeführt
wird.
Zum Einblasen des Kabels werden je nach Anwendungsfall zwei unterschied
liche Verfahren eingesetzt, die sich beide mit Kabeleinblasmaschinen mit
dem oben beschriebenen grundsätzlichen Aufbau durchführen lassen. Bei
einem Verfahren wird am vorderen Ende des Kabels ein Einblaskolben be
festigt, der den Querschnitt des Rohres nahezu vollständig ausfüllt und somit
durch den statischen Druck der zugeführten Druckluft durch das Rohr getrie
ben wird und das Kabel nachzieht. Bei dem anderen Verfahren wird das Kabel
ohne Einblaskolben eingeblasen. In diesem Fall wird das Kabel aufgrund aero
dynamischer Effekte von der durch die Einblasdüse und das Rohr strömen
den Druckluft mitgerissen.
Mit dem erstgenannten Verfahren lassen sich relativ hohe Zugkräfte errei
chen, doch besteht der Nachteil, daß der Kolben in engen Rohrkrümmungen
oder an Quetschstellen des Rohres steckenbleiben kann. Außerdem kann sich
der Kolben während des Einblasvorgangs um seine Rohrachse drehen, und
die Erfahrung zeigt, daß der Kolben aufgrund von schraubenförmigen Struk
turen an oder in der Rohrwand zumeist eine bevorzugte Drehrichtung auf
weist. Aus diesem Grund muß zwischen dem Kabel und dem Einblaskolben
ein Wirbel vorgesehen sein, damit das Kabel nicht infolge der Drehung des
Kolbens verdrillt wird.
Das Verfahren, bei dem ohne Blaskolben gearbeitet wird, vermeidet die oben
genannten Nachteile und hat zudem den Vorteil, daß das eingeblasene Kabel
innerhalb des Rohres aufgrund aerodynamischer Kräfte schwebend in der
Nähe der Rohrachse gehalten wird, so daß die Reibung an der Rohrwand her
abgesetzt und etwaige Beschädigungen des Kabels vermieden werden. Ein
Nachteil dieses Verfahrens besteht jedoch darin, daß nur relativ geringe Zug
kräfte ausgeübt werden können.
Gegenstand der Erfindung ist eine Kabeleinblasmaschine der oben genannten
Gattung, bei der die Einblasdüse wenigstens zwei nebeneinanderliegende
Kabeldurchlässe aufweist.
Diese Erfindung löst die Aufgabe, eine Kabeleinblasmaschine zu schaffen, mit
der gleichzeitig mehrere Kabel verlegt werden können oder in ein Rohr, das
bereits ein früher verlegtes Kabel aufnimmt, noch nachträglich ein oder meh
rere weitere Kabel eingeblasen werden können.
Durch das gleichzeitige Einblasen mehrerer Kabel wird eine beträchtliche
Arbeits- und Zeitersparnis erreicht. Wenn das Rohr bereits ein oder mehrere
früher verlegte Kabel aufnimmt, werden diese durch freie Kabeldurchlässe
der Einblasdüse geführt, so daß sich die Einblasdüse an die Rohrmündung an
setzen läßt, ohne daß die bereits verlegten Kabel gequetscht oder abgeknickt
werden müssen.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Bevorzugt weist die Kabeleinblasmaschine eine der Anzahl der Kabeldurchläs
se in der Einblasdüse entsprechende Anzahl von Transportrollensätzen auf,
mit denen die mehreren Kabel der Einblasdüse zugeführt werden können.
Wenn das Rohr bereits ein früher verlegtes Kabel aufnimmt, werden die
Transportrollen, die dem von diesem Kabel belegten Kabeldurchlaß zugeord
net sind, vom Antrieb abgekoppelt oder auf der Antriebsachse in eine unwirk
same Position verschoben oder ganz entfernt, so daß ausschließlich die neu
einzublasenden Kabel transportiert werden und eine Beschädigung des be
reits früher verlegten Kabels durch die Transportrollen vermieden wird.
Wahlweise können die Transportrollensätze, die den verschiedenen Kabel
durchlässen zugeordnet sind, auch unabhängig voneinander angetrieben wer
den, so daß der Einblasvorgang für die verschiedenen Kabel zu unterschiedli
chen Zeiten beendet werden kann, wenn die Kabel unterschiedlich weit in
das Rohr eingeblasen werden müssen.
Mit Hilfe einer stromabwärts der Einblasdüse angeordneten Weiche ist es
möglich, die Kabel und die Druckluft auf mehrere Rohre zu verteilen, so daß
die Kabel auch gleichzeitig in mehrere von einer gemeinsamen Anschlußstel
le abgehende Rohre eingeblasen werden können.
Zum gleichzeitigen Einblasen mehrerer Kabel kann sowohl das Verfahren mit
Einblaskolben als auch das Verfahren ohne Einblaskolben angewandt werden.
Wenn das Rohr bereits ein früher verlegtes Kabel enthält, ist die Verwendung
eines Einblaskolbens in der Regel nicht möglich, weil zwischen dem Einblas
kolben und der Innenwand des Rohres nicht genügend Freiraum für das be
reits im Rohr liegende Kabel zur Verfügung steht.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung umfaßt die Kabeleinblasma
schine einen am vorderen Ende des einzublasenden Kabels oder der einzubla
senden Kabel zu befestigenden Gleitschirm, der einen zu der druckluftbeauf
schlagten Seite konkave flexible Schale bildet, die den Rohrquerschnitt nicht
vollständig ausfüllt. Diese Schale setzt der Strömung der Druckluft einen
hohen Widerstand entgegen, so daß eine erhöhte Zugkraft erzielt wird, die
zwar nicht ganz der mit Hilfe eines weitgehend dichtenden Einblaskolbens
erreichbaren Zugkraft entspricht, aber deutlich höher ist als die bisher bei
dem Verfahren ohne Einblaskolben erzielbare Zugkraft. Der Gleitschirm ist
einerseits so flexibel, daß er sich nicht in Rohrkrümmungen oder an
Quetschstellen des Rohres verklemmt, ist jedoch andererseits aufgrund sei
ner Schalenform so formstabil, daß er auch unter der Wirkung der anstehen
den Druckluft seine konkave Gestalt behält. Die Druckluft staut sich in der
Höhlung des Gleitschirms, während unmittelbar stromabwärts des Gleit
schirms ein Sog entsteht. Aufgrund dieses Druckgefälles wird der Rand des
Gleitschirms von der Druckluft umströmt, und der Gleitschirm wird schwe
bend etwa in der Mitte des Rohres gehalten, so daß die Reibung mit der
Rohrwand sowie eine ständige Drehung des Gleitschirms weitgehend vermie
den werden.
Wenn in dem Rohr bereits ein früher verlegtes Kabel vorhanden ist, so kann
dieses Kabel in den Zwischenraum zwischen dem Umfang des Gleitschirms
und der Rohrwand aufgenommen werden, wobei sich der Rand des flexiblen
Gleitschirms gegebenenfalls etwas eindellt. Durch den Gleitschirm wird das
Kabel in der Nähe der Rohrwand gehalten und so verhindert, daß das sich
das neu eingeblasene Kabel um das alte Kabel schlingt.
Diese Ausführungsform der Kabeleinblasmaschine eignet sich deshalb beson
ders zum nachträglichen Einblasen von Kabeln in bereits belegte Rohre. Der
Gleitschirm kann jedoch auch unabhängig von den Erfindungsmerkmalen ge
mäß Anspruch 1 mit Vorteil eingesetzt werden, wenn nur ein einziges Kabel
in ein leeres Rohr einzublasen ist.
Bevorzugt besitzt der Gleitschirm mehrere kaskadenförmig hintereinander
angeordnete Schalen, deren Durchmesser in stromabwärtiger Richtung zu
nimmt. In einer bevorzugten Ausführungsform sind diese Schalen auf einem
gemeinsamen koaxialen Stiel angeordnet, der jeweils zwischen den einzelnen
Schalen mit einem Gelenk versehen ist, so daß der Gleitschirm Rohrkrüm
mungen besser folgen kann und auch in gekrümmten Rohrabschnitten weit
gehend in der Schwebe gehalten wird und das nachgezogene Kabel in Ab
stand zur Rohrwand hält.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine Kabel
einblasmaschine;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Transporteinheit der
Kabeleinblasmaschine in der zur Ebene der Fig. 1
senkrechten Ebene;
Fig. 3 bis 5 verschiedene Anwendungs- und Ausführungsbeispiele
einer stromabwärts der Einblasdüse angeordneten
Weiche;
Fig. 6 einen am vorderen Ende des in ein Rohr eingeblasenen
Kabels befestigten Gleitschirm;
Fig. 7 den Gleitschirm gemäß Fig. 6 in einem gekrümmten
Rohrabschnitt;
Fig. 8 einen Gleitschirm gemäß einem weiteren Ausführungs
beispiel in einem Rohr, in dem bereits früher ein Kabel
verlegt wurde;
Fig. 9 u. 10 Frontansichten des Gleitschirms gemäß Fig. 8 bei
verschiedenen Anwendungsfällen; und
Fig. 11 eine Rückansicht des Gleitschirms gemäß Fig. 8 in
einem weiteren Anwendungsfall.
Die in Fig. 1 gezeigte Kabeleinblasmaschine besitzt ein langgestrecktes Ge
häuse 10, in dem hintereinanderliegend eine Transporteinheit 12 und eine
Einblasdüse 14 angeordnet sind. Die Einblasdüse 14 weist einen rohrförmi
gen Düsenkörper 16 auf, in die am auslaßseitigen Ende eine Buchse 18 einge
setzt ist. Die Buchse 18 weist einen Innenkonus 20 auf, an den sich stromab
wärts eine zylindrische Bohrung 22 anschließt. Diese Bohrung 22 dient zur
Aufnahme des Endes eines nicht gezeigten Kabelschutzrohres, in das ein
oder mehrere Kabel eingeblasen werden sollen.
Stromaufwärts der Buchse 18 ist in dem Düsenkörper 16 eine Einblastülle 24
angeordnet, die einen in den Innenkonus 20 ragenden Außenkonus 26
besitzt. Zwischen dem Außenkonus 26 und dem Düsenkörper 16 wird ein
Ringraum gebildet, der über nicht gezeigte radiale Kanäle mit einem
Ringraum 28 des Gehäuses 10 verbunden ist, der seinerseits mit einem nicht
gezeigten Druckluftanschluß in Verbindung steht.
In der Einblastülle 24 sind drei in Längsrichtung durchgehende Kabeldurch
lässe 30 ausgebildet, die nach stromabwärts schräg zusammenlaufen und in
den Innenkonus 20 der Buchse 18 münden. Die Kabeldurchlässe 30 können
wahlweise über nicht gezeigte Kanäle mit dem um den Außenkonus 26 he
rum gebildeten Ringraum in Verbindung stehen, so daß ein Teil der Druck
luft durch die stromabwärtigen Abschnitte der Kabeldurchlässe 30 strömt.
Die Transporteinheit 12 weist drei Transportrollensätze mit je drei in Trans
portrichtung hintereinanderliegenden Paaren von Transportrollen 32, 34 auf
(Fig. 2). Jeder dieser Transportrollensätze ist axial mit einem der Kabel
durchlässe 30 ausgerichtet und dient zum Zuführen eines einzublasenden
Kabels zu dem betreffenden Kabeldurchlaß. Die Transportrollen 32 sind verschiebbar
und drehfest auf zugehörigen Achsen 36 angeordnet, die mit Hilfe
eines Luftmotors 38 über einen Getriebezug 40 gleichsinnig angetrieben wer
den. Eine Stelleinrichtung 42 zur Regulierung des Antriebsdruckes für den
Luftmotor 38 ist außen an dem Gehäuse 10 angebracht.
Eine weitere Stelleinrichtung 44 steuert die Druckluftzufuhr zu einem in
Fig. 2 gezeigten Luftzylinder 46, der einen die Transportrollen 34 tragenden
Block 48 antreibt. Mit Hilfe des Luftzylinders 46 sind somit die Transportrol
len 34 gegen die ihnen gegenüberliegenden Transportrollen 32 spannbar, so
daß die Kabel klemmend in den Transportrollenpaaren gehalten werden. Die
Transportrollen 34 können als freilaufende Rollen ausgebildet sein, können
wahlweise jedoch auch mit einem eigenen Antrieb versehen sein, damit ein
gleichmäßigerer und wirksamer Transport der Kabel erreicht wird.
Bei einem Einblasvorgang können mit Hilfe der Transporteinheit 12 bis zu
drei Kabel gleichzeitig zu der Einblasdüse 14 transportiert und mit deren
Hilfe in das in die Bohrung 22 eingesteckte Kabelschutzrohr eingeblasen wer
den.
Der Düsenkörper 16, die Buchse 18 und die Einblastülle 24 werden jeweils
durch zwei symmetrische Halbschalen gebildet, die an einer durch die Mit
telachse des Düsenkörpers 16 gehenden Teilungsebene dicht zusammenge
halten werden. Durch Abnehmen einer Halbschale des Düsenkörpers 16 kön
nen somit die Einblastülle 24 und die Buchse 18 ausgewechselt werden.
Wenn außerdem jeweils eine Halbschale der Buchse 18 und der Einblastülle
24 entfernt wird, sind die Bohrung 22 und die Kabeldurchlässe 30 direkt zu
gänglich, so daß die einzublasenden Kabel eingelegt werden können.
Mit Hilfe der oben beschriebenen Kabeleinblasmaschine ist es auch möglich,
nachträglich ein oder zwei weitere Kabel in ein Kabelschutzrohr einzublasen,
das bereits zwei bzw. ein früher verlegtes Kabel enthält. Zu diesem Zweck
kann beispielsweise das Kabelschutzrohr an einer geeigneten Stelle aufge
trennt und die Kabeleinblasmaschine vorübergehend an der Trennstelle ein
gefügt werden. Das bereits in dem Kabelschutzrohr liegende Kabel wird dann
durch einen der Kabeldurchlässe 30 geführt, und die beiden neu zu verlegen
den Kabel werden in die beiden übrigen Kabeldurchlässe eingelegt.
Beim anschließenden Einblasvorgang darf das bereits früher verlegte Kabel
nicht durch die Transporteinheit 12 angetrieben werden. Aus diesem Grund
sind in dem Gehäuse der Transporteinheit 12 seitliche Taschen 50 ausge
spart, die jeweils eine der Transportrollen 32 und 34 aufnehmen können. Die
Transportrollen werden auf den Achsen 36 so verschoben, daß an der Stelle,
an der das bereits verlegte Kabel durchläuft, ein Freiraum gebildet wird. Die
Fixierung der Transportrollen auf den Achsen 36 kann mit Hilfe von ge
schlitzten Gummischeiben erfolgen, die auf die Achsen 36 aufgesteckt wer
den und die Transportrollen 32 bzw. 34 kraftschlüssig in Position halten und
zugleich eine schonende Kabelführung für das in dem Freiraum aufgenomme
ne Kabel bilden.
In einer modifizierten Ausführungsform sind für die Transportrollensätze je
weils gesonderte Antriebe vorgesehen. Bei einer Ausführungsform mit nur
zwei Transportrollensätzen und zwei Kabeldurchlässen können die separaten
Antriebe auf entgegengesetzten Seiten der Transportrollensätze angeordnet
sein. Anstelle der durchgehenden Achsen 36 sind dann jeweils zwei koaxiale
Teilachsen vorgesehen, die jeweils eine Transportrolle tragen und in der
Mitte drehbar miteinander verbunden sind. Bei dieser Ausführungsform läuft
das bereits im Rohr verlegte Kabel durch einen der beiden Transportrollen
sätze, und der zu diesem Transportrollensatz gehörende Antrieb wird abge
schaltet.
Wenn die Kabeleinblasmaschine wie bei dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel mit
drei Kabeldurchlässen und Transportrollensätzen versehen ist, kann gegebe
nenfalls der separate Antrieb des mittleren Transportrollensatzes über eine
Hohlwelle erfolgen. Wahlweise ist es auch möglich, die einzelnen
Transportrollen über selektiv ein- und ausrückbare Kupplungen mit den zu
gehörigen Antriebsachsen zu verbinden.
Während bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel die drei Kabel
durchlässe 30 zu der Buchse 18 führen, die mit der Bohrung 22 für ein einzi
ges Kabelschutzrohr versehen ist, besteht grundsätzlich auch die Möglich
keit, anstelle der Buchse 18 oder dieser nachgeschaltet eine Weiche vorzuse
hen, mit der sich der Druckluftstrom und die Kabel auf verschiedene Kabel
schutzrohre aufteilen lassen. Beispiele solcher Weichen 52, 54 sind in
Fig. 3 bis 5 gezeigt. An die Weiche 52 gemäß Fig. 3 und 4 sind zwei Ka
belschutzrohre 56 angekuppelt, während die in Fig. 5 gezeigte Weiche 54
zu drei Kabelschutzrohren verzweigt.
Fig. 3 illustriert einen Anwendungsfall, bei dem in einem der Kabelschutz
rohre 56 bereits früher ein Kabel 58 verlegt wurde. Von den beiden neu ein
zublasenden Kabeln 60, 62 wird das Kabel 60 in das Kabelschutzrohr einge
führt, das bereits das Kabel 58 enthält, während das Kabel 62 gleichzeitig in
das freie Kabelschutzrohr eingeblasen wird.
Fig. 4 illustriert einen Anwendungsfall, bei dem gleichzeitig ein Kabel 64 in
eines der beiden Kabelschutzrohre und gleichzeitig zwei weitere Kabel 66 in
das andere Kabelschutzrohr eingeblasen werden.
In Fig. 5 nimmt ein Kabelschutzrohr 56 das bereits früher verlegte Kabel 58
auf, und die beiden neu zu verlegenden Kabel 60, 62 werden gleichzeitig in je
eines der freien Kabelschutzrohre 56 eingeblasen.
Fig. 6 zeigt einen Gleitschirm 68, der dazu dient, den Luftwiderstand und
somit die Zugkraft beim Einblasen des Kabels in das Kabelschutzrohr 56 zu
erhöhen. Der Gleitschirm 68 besitzt am rückwärtigen Ende einen Schaft 70,
in dem sich ein oder mehrere einzuziehende Kabel befestigen lassen. An den
Schaft 70 schließt sich nach vorn ein Stiel 72 an, der drei halbkugelförmige
Schalen 74 aus flexiblem Material trägt, die zum rückwärtigen Ende hin kon
kav sind. Der Durchmesser der Schalen 74 nimmt von hinten nach vorn ste
tig zu, ist jedoch selbst bei der größten vorderen Schale noch deutlich klei
ner als der Innendurchmesser des Kabelschutzrohres 56, so daß die einge
blasene Druckluft am äußeren Umfangsrand der Schale 74 vorbeiströmen
kann.
Der Gleitschirm 68 besteht insgesamt aus einem relativ leichten Material,
vorzugsweise aus Kunststoff, so daß sein Gesamtgewicht nicht größer ist als
etwa ein ein Meter langer Strang des Kabels 60. Beim Einblasen des Kabels
wird deshalb der Gleitschirm 68 ebenso wie das Kabel selbst durch die um
strömende Druckluft im Rohr in der Schwebe gehalten. Die anströmende
Druckluft staut sich in der ersten Schale 74, während unmittelbar hinter die
ser Schale eine Unterdruckzone entsteht, so daß durch das Druckgefälle eine
auf das Kabel 60 wirkende Zugkraft erzeugt wird. Die Luftströme, die die er
ste Schale 74 umströmt haben und sich hinter dieser wieder vereinigen,
stauen sich dann erneut in der nächstgrößeren zweiten Schale und dann
nochmals in der letzten Schale, so daß insgesamt trotz relativ kleinen Außen
querschnitts ein hoher Strömungswiderstand erzeugt und somit die
Strömungsenergie der Druckluft wirksam ausgenutzt wird.
Aufgrund ihrer konkaven Form und ihrer Flexibilität können die Schalen 74
beim Auftreffen auf Hindernisse elastisch nachgeben. Hingegen lassen sich
die Wände der Schalen 74 Form praktisch nicht nach vorn biegen, so daß
sich die Schalen nicht umstülpen können und sich auch nicht dichtend an
die Innenwand des Kabelschutzrohres 56 anlegen können.
Der Stiel 72 ist jeweils zwischen den Schalen 74 mit Gelenken 76 versehen,
die es dem Gleitschirm 68 gestatten, einer etwaigen Krümmung des Kabel
schutzrohres 56 zu folgen, wie in Fig. 7 gezeigt ist. In solchen gekrümmten
Rohrabschnitten würde die auf das Kabel wirkende Zugkraft normalerweise
bewirken, daß sich der Schaft 70 und der vordere Endbereich des Kabels auf
der Innenseite der Krümmung an die Rohrwand anlegen. Andererseits herr
schen jedoch in dem gekrümmten Rohrabschnitt asymmetrische Strömungs
verhältnisse, und die Druckluft hat die Tendenz, vorwiegend auf der Kurven
außenseite an dem Gleitschirm vorbeizuströmen. Auf die beiden vorderen
Schalen 74 in Fig. 7 wirkt deshalb ein Drehmoment im Gegenuhrzeiger
sinn, das die hintere Schale und den Schaft 70 des Gleitschirms zur Rohrmitte
zieht und somit von der Rohrwand fernhält. Auf diese Weise wird auch
in relativ engen Rohrkrümmungen der Reibungswiderstand zwischen dem
Kabel und der Rohrwand verringert. Die Gelenke 76 können als Kugelgelenke
oder als allseitig flexible Stege ausgebildet sein. Es kann sich jedoch auch um
Scharniergelenke handeln, die dann vorzugsweise so angeordnet sind, daß
die Scharnierachsen der beiden Gelenke 76 rechtwinklig zueinander orien
tiert sind.
Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Gleitschirms 68, der nur eine ein
zige Schale 74 aufweist. Mit Hilfe dieses Gleitschirms werden im gezeigten
Beispiel zwei Kabel 60, 62 eingezogen, die an dem Schaft 70 befestigt sind,
während ein weiteres Kabel 58 bereits im Rohr liegt. Fig. 9 zeigt eine ent
sprechende Frontansicht. Aufgrund seiner Flexibilität kann sich die Schale
74 am Rand derart eindellen, daß der Gleitschirm sich nahezu ungehindert
an dem Kabel 58 vorbeibewegen kann.
Fig. 10 illustriert eine Situation, in der bereits zwei Kabel 58 früher im
Rohr verlegt wurden, und Fig. 11 betrifft den Fall, daß drei Kabel 60 gleich
zeitig mit Hilfe des Gleitschirms eingezogen werden.
Claims (10)
1. Kabeleinblasmaschine zum Einblasen eines Kabels in ein Rohr, mit einer
an die Rohrmündung ansetzbaren Einblasdüse (16), in die das Kabel einlegbar
ist, so daß es mit Hilfe der Druckluft durch die Einblasdüse hindurch und in
das Rohr eingezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Einblasdüse
(16) wenigstens zwei nebeneinanderliegende Kabeldurchlässe (30) aufweist.
2. Kabeleinblasmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je
dem der mehreren Kabeldurchlässe (30) ein Satz von Transportrollen (32,
34) zum Zuführen des Kabels zugeordnet ist.
3. Kabeleinblasmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens einer der Transportrollensätze unabhängig von den übrigen
Transportrollensätzen unwirksam schaltbar ist.
4. Kabeleinblasmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kabeldurchlässe (30) in der Einblasdüse (16) in einer gemeinsamen Ebe
ne liegen und daß jeweils mehrere zu verschiedenen Transportrollensätzen
gehörende Transportrollen (32, 34) auf einer gemeinsamen Achse (36) ange
ordnet und längs dieser Achse derart verschiebbar sind, daß sie jeweils aus
einer mit dem zugehörigen Kabeldurchlaß (30) fluchtenden Position in eine
seitlich versetzte Position gebracht werden können, so daß an der Stelle des
betreffenden Kabeldurchlasses eine Lücke für ein nicht transportiertes Kabel
entsteht.
5. Kabeleinblasmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Transportrollensätze unabhängig voneinander antreibbar sind.
6. Kabeleinblasmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß stromabwärts der Kabeldurchlässe (30) eine Weiche
(52; 54) angeordnet ist, die die Druckluft sowie die aus den Kabeldurchlässen
austretenden Kabel (58, 60, 62, 64, 66) auf mehrere divergierend an die Wei
che angeschlossene Kabelschutzrohre (56) verzweigt.
7. Kabeleinblasmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach
einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen am vorde
ren Ende eines oder mehrerer einzublasender Kabel (60, 62) zu befestigen
den Gleitschirm (68), der mindestens eine auf der stromaufwärtigen Seite
konkave Schale (74) aus flexiblem Material bildet, deren Außendurchmesser
kleiner ist als der Innendurchmesser des Kabelschutzrohres (56), in das die
Kabel einzublasen sind.
8. Kabeleinblasmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schale (74) halbkugelförmig ist.
9. Kabeleinblasmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Schalen (74) auf einem in Verlängerung des Kabelendes verlau
fenden Stiel (72) angebracht sind und daß die Außendurchmesser der
Schalen in Einblasrichtung zunehmen.
10. Kabeleinblasmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stiel (72) jeweils zwischen zwei Schalen (74) mit einem Gelenk (76) ver
sehen ist.
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