DE19610280A1 - Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Metallsulfiden - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von
Metallsulfiden.
Zur Herstellung von z. B. wasserfreiem Natriumsulfid sind eine Reihe von Ver
fahren bekannt, die allesamt technisch aufwendig sind und/oder von teuren
Rohstoffen ausgehen: So beschreibt die US-PS 5 466 848 ein Herstellungs
verfahren von Natriumsulfid aus Metallalkoholat und Schwefelwasserstoff. Die
Reaktion verläuft glatt und mit guten Ausbeuten, sie erfordert jedoch ein teures
Metallalkoholat. Ein ähnliches Verfahren beschreibt DE-A 27 12 866, wonach ein
Metallhydrogensulfid mit einem Metallalkoholat zur Reaktion gebracht wird. Das
entstehende (wasserfreie) Metallsulfid wird ohne zu isolieren weiter umgesetzt. In
DE-A 39 13 257 und 39 13 259 werden Verfahren zur Herstellung von Natrium
sulfid aus Natrium und Schwefel beschrieben. Diese Reaktion stellt sehr hohe
technische Anforderungen aufgrund der extremen Reaktivität des Natriums gegen
über Luft und Wasser. Ein Verfahren zur Herstellung von Natriumsulfid aus
Natriumpolysulfid und Natrium beschreibt DE-A 39 13 258, wobei die technischen
Anforderungen aufgrund des hier ebenfalls verwendeten elementaren Natriums
nicht minder hoch sind. Wasserfreies Natriumsulfid wird auch im Zuge der
Polyphenylensulfidproduktion in hochsiedenden basischen Lösungsmitteln, wie
N-Methylpyrrolidon, durch Entwässerung von wasserhaltigem Natriumsulfid herge
stellt. Derartige Lösungsmittel sind so hochsiedend, daß sie praktisch nur noch
durch wäßrige Extraktion aus dem Produktgemisch entfernt werden können und
daher zur Herstellung von hydrolyseempfindlichen Produkten ungeeignet sind.
Führt man die Entwässerung in nichtbasischen Lösungsmitteln, wie z. B. Toluol,
Xylol oder Amylalkohol und Cyclohexanol durch, so erhält man Abscheidungen
von festem, wasserfreiem Natriumsulfid, die ohne weitere mechanische Zer
kleinerung nicht weiter zur Reaktion zu bringen sind.
Es bestand daher die Aufgabe ein einfaches Verfahren zur Herstellung von
wasserfreien Metallsulfiden zur Verfügung zu stellen, die als Ausgangsprodukte
für die Herstellung von 5-haltigen Kunststoffen, wie Polyphenylensulfid, Polythio
etherketon, Polythioethersulfon oder 5-haltigen Kautschuken, wie aliphatischen
Polysulfiden (Thioplaste) oder auch als Ausgangsprodukte für die Herstellung von
polysulfidischen Silylethern dienen, die wiederum zur Kautschukvulkanisation ver
wendet werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung
von wasserfreien Metallsulfiden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
wasserhaltige Metallsulfide in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels und in
Gegenwart eines Emulgators bei Temperaturen von 90 bis 220°C, gegebenenfalls
im Vakuum oder unter Druck, entwässert.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren geht man von wasserhaltigen Metall
sulfiden und/oder Metallpolysulfiden aus, wie sie z. B. technisch in großen Mengen
als Natriumsulfid-trihydrate oder Natriumsulfid-nonohydrate verfügbar sind. Neben
den bereits genannten Natriumsulfiden können für das erfindungsgemäße Ver
fahren auch andere Metallsulfide- oder Metallpolysulfide eingesetzt werden, wie
Alkalimetallsulfide oder Erdalkalisulfide oder Alkalimetallpolysulfide oder Erd
alkalipolysulfide. Diese können sowohl in Form ihrer Hydrate als auch in Form
von wäßrigen Lösungen eingesetzt werden. Als Alkalimetallsulfide kommen bei
spielsweise neben Natriumsulfid noch Lithiumsulfid sowie die entsprechenden
Polysulfide in Frage, als Erdalkalisulfide Magnesiumsulfid und Kalziumsulfid so
wie die entsprechenden Polysulfide. Der Wassergehalt der genannten Metallsulfide
ist nicht kritisch und liegt üblicherweise bei 20 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 40 bis
80 Gew.-%.
Zur Entwässerung der wasserhaltigen Metallsulfiden bzw. Metallpolysulfiden
arbeitet man in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels und in Gegenwart
eines hierfür geeigneten Emulgators.
Als geeignete Emulgatoren können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren solche
der allgemeinen Formeln (Ia) und/oder (Ib) und/oder (Ic) eingesetzt werden:
worin
R₁-R₈ unabhängig voneinander für Wasserstoff- OH, NH₂, Carbonsäure-, Sulfonsäure-, Phosphorsäure- und Phosphonsäureguppen und deren Salze, für C₁-C₃₆-Alkyl- oder Cycloalkylreste, die gegebenenfalls durch Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatome unterbrochen oder durch weitere -OH, -NH₂, -NH-C₁-C₁₂-Alkylreste, -N(C₁-C₁₂-Alkyl reste)₂, Carbonsäure-C₁-C₁₂-Alkylester, Carbonsäure-, Sulfon säure-, Phosphorsäure- oder Phosphonsäuregruppen sowie deren Salze substituiert sein können, sowie für C₆-C₁₈-Aryl und C₇-C₂₄-Alkylarylgruppen stehen, wobei zwei benachbarte Reste jeweils auch ein cyclisches Ringsystem mit 5 bis 8 C-Atomen bilden können,
R₉ für einen C₁-C₃₆-Alkyl- oder Cycloalkylrest steht, der gegebenen falls durch Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatome unterbrochen sein kann, sowie für C₆-C₁₈-Aryl und C₇-C₂₄-Alkylarylgruppen steht,
X, Y, Z für Sauerstoff, -NH- oder -NR₁-, wobei R₁ die obengenannte Bedeutung hat, oder für Schwefel, für eine Gruppe der Reihe -Sx- (mit x = 2-8), sowie für eine Sulfonyl-, Carbonyl-, Sulfonat-, Carboxylat-, Phosphonat- oder Phosphatgruppe stehen,
W für eine Hydroxylgruppe, einen ein- bis sechswertigen C₁-C₂₄-ali phatischen-, C₅-C₂₄-cycloaliphatischen- oder C₆-C₂₄-aromatischen Kohlenwasserstoff- oder für einen Alkoholatrest, eine Aminogruppe oder eine NH(C₁-C₁₈)-, N(C₁-C₁₈)₂-, N⁺(C₁-C₂₄)₄-Alkyl-, -Alkylaryl- oder -Arylgruppe oder einen Poly-(C₂-C₁ ₈-alkylen) polyaminrest, mit einem mittleren Molekulargewicht von 60 bis 100 000, für eine Carbonylgruppe, einen ein- bis sechswertigen aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen (C₁-C₃₆)-(COO-)y-Rest (mit y = 1 bis 6) oder eine Carbonsäuregruppe, Phosphonsäuregruppe, Phosphorsäuregruppe oder Sulfonsäuregruppe oder deren Salze steht,
V für eine Carboxylat-,Sulfonat- oder Phosphatgruppe steht,
Q für Wasserstoff oder ein Metall der 1., 2. oder 3.-Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (Mendelejew) steht,
n, m unabhängig voneinander für ganze Zahlen zwischen 0-21, bevorzugt 1-10 steht,
p eine ganze Zahl zwischen 1-1000, bevorzugt 1 bis 20 bedeutet,
q eine ganze Zahl zwischen 0-6, bevorzugt 0 bis 4 bedeutet und
r für eine ganze Zahl zwischen 1-6, bevorzugt 1 bis 4 steht.
R₁-R₈ unabhängig voneinander für Wasserstoff- OH, NH₂, Carbonsäure-, Sulfonsäure-, Phosphorsäure- und Phosphonsäureguppen und deren Salze, für C₁-C₃₆-Alkyl- oder Cycloalkylreste, die gegebenenfalls durch Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatome unterbrochen oder durch weitere -OH, -NH₂, -NH-C₁-C₁₂-Alkylreste, -N(C₁-C₁₂-Alkyl reste)₂, Carbonsäure-C₁-C₁₂-Alkylester, Carbonsäure-, Sulfon säure-, Phosphorsäure- oder Phosphonsäuregruppen sowie deren Salze substituiert sein können, sowie für C₆-C₁₈-Aryl und C₇-C₂₄-Alkylarylgruppen stehen, wobei zwei benachbarte Reste jeweils auch ein cyclisches Ringsystem mit 5 bis 8 C-Atomen bilden können,
R₉ für einen C₁-C₃₆-Alkyl- oder Cycloalkylrest steht, der gegebenen falls durch Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatome unterbrochen sein kann, sowie für C₆-C₁₈-Aryl und C₇-C₂₄-Alkylarylgruppen steht,
X, Y, Z für Sauerstoff, -NH- oder -NR₁-, wobei R₁ die obengenannte Bedeutung hat, oder für Schwefel, für eine Gruppe der Reihe -Sx- (mit x = 2-8), sowie für eine Sulfonyl-, Carbonyl-, Sulfonat-, Carboxylat-, Phosphonat- oder Phosphatgruppe stehen,
W für eine Hydroxylgruppe, einen ein- bis sechswertigen C₁-C₂₄-ali phatischen-, C₅-C₂₄-cycloaliphatischen- oder C₆-C₂₄-aromatischen Kohlenwasserstoff- oder für einen Alkoholatrest, eine Aminogruppe oder eine NH(C₁-C₁₈)-, N(C₁-C₁₈)₂-, N⁺(C₁-C₂₄)₄-Alkyl-, -Alkylaryl- oder -Arylgruppe oder einen Poly-(C₂-C₁ ₈-alkylen) polyaminrest, mit einem mittleren Molekulargewicht von 60 bis 100 000, für eine Carbonylgruppe, einen ein- bis sechswertigen aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen (C₁-C₃₆)-(COO-)y-Rest (mit y = 1 bis 6) oder eine Carbonsäuregruppe, Phosphonsäuregruppe, Phosphorsäuregruppe oder Sulfonsäuregruppe oder deren Salze steht,
V für eine Carboxylat-,Sulfonat- oder Phosphatgruppe steht,
Q für Wasserstoff oder ein Metall der 1., 2. oder 3.-Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente (Mendelejew) steht,
n, m unabhängig voneinander für ganze Zahlen zwischen 0-21, bevorzugt 1-10 steht,
p eine ganze Zahl zwischen 1-1000, bevorzugt 1 bis 20 bedeutet,
q eine ganze Zahl zwischen 0-6, bevorzugt 0 bis 4 bedeutet und
r für eine ganze Zahl zwischen 1-6, bevorzugt 1 bis 4 steht.
Bevorzugte Reste R¹ bis R⁸ sind z. B. Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl,
Hydroxymethyl, 2-Hydroxyethyl, 2-Hydroxypropyl, Amino, Methylamino, Ethyl
amino, Carboxyl, Carbonsäuremethylester, Carbonsäureethylester, Sulfoxyl und
deren Salze.
Bevorzugte Reste X, Y, Z sind z. B. Sauerstoff-, Amino-, Methylamino-,
Ethylamino-, Thio-, Dithio-, Phosphat- und Sulfonatreste.
Bevorzugte Reste W sind z. B. Hydroxyl, Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl,
Hexyl, Octyl, Phenyl, Benzyl sowie Alkoholatreste, wie Methanolat, Ethanolat,
Propanolat, Butanolat, Cyclohexanolat, Octanolat, Dodecanolat, Octadecanolat,
Phenolat, Nonylphenolat, 4,4′-Isopropyliden-bis-phenolat, und die Alkoholatreste
von Trimethylpropan, Pentaerythrit, Sorbit, ferner Amino, Methylamino,
Ethylamino, Propylamino, Butylamino, Cyclohexylamino, Stearylamino, Benzyl
amino, Phenylamino, Naphthylamino oder auch Ethylendiamino, Diethylen
triamino, Triethylentetramino, Tetraethylenpentamino, Pentaethylenhexamino und
Carbonsäurereste, wie Acetat, Propionat, Butyrat, Dodecanat, Stearat, Oxalat,
Malonat, Succinat, Dodecandicarb oxylat, Dimerfettdicarboxylat, Benzoat, Phthalat,
Trimellithat.
Bevorzugte Reste Q sind Wasserstoff, Li, Na, K, Mg, Ca, Al.
Bevorzugte Verbindungen der Formeln (Ia), (Ib) und (Ic) sind Ethylenglykol,
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Octaethylenglykol, Thiodi
ethanol, Dithiodiethanol, 1,2-Propylenglykol, Di-, Tri-, Tetrapropylenglykol,
1,3-Dihydroxypropan, 1,5-Dihydroxypentan, Polytetrahydrofurane mit mittleren Molge
wichten von 190 bis 15 000, 1,2-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol,
2,3-Butandiol, Neopentylglykol, 1,6-Hexandiol, 2,5-Hexandiol, 2-Methyl-2,4-
pentandiol, 2-Ethyl-1,3-hexandiol, 1,2,6-Hexantriol, Trimethylolpropan, Penta
erythrit, Sorbit, Mannit, 2,2-Bis-(hydroxymethyl)propionsäure, Apfelsäure, Wein
säure, Citronensäure, Ethylhexansäure, Bernsteinsäure und deren Salze sowie Poly
ethylenoxide mit mittleren Molekulargewichten von bis 15 000 sowie Co
polymere aus Ethylenoxid und Propylenoxid mit Molekulargewichten von 100 und
10 000, sowie Addukte von 1 bis 1000 Mol Ethylenoxid und/oder eines
C₃-C₁₈-Alkylenoxids an einen mehrwertigen Alkohol, wie Ethylenglykol, 1,2-Propylen
glykol, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Sorbit, sowie Addukte von 1 bis
1000 Mol Ethylenoxid und/oder eines C₃-C₁₈-Alkylenoxids an Amine und Poly
amine, wie Ammoniak, Methylamin, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Cyclohexyl-, Octyl-,
Decyl-, Dodecyl-, Stearylamin, Talgfettamin oder an Morpholin; Piperidin,
Piperazin, Ethyl endi amin, Diethylentriamin, Teetraethylenpentamin, Penta
ethylenhexamin, oder auch Polyethylenpolyamine mit höherem Molekulargewicht
(1000 bis 50 000), wobei das Molekulargewicht im Prinzip unbegrenzt hoch sein
kann und nur durch die Verarbeitbarkeit eingeschränkt wird. Weitere Ver
bindungen sind Polyester, wie Polyester aus Diethylenglykol, Triethylenglkol,
Tetraethylenglykol oder höheren Polyethylenglykolen mit Oxalsäure, Malonsäure
Maleinsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Azelainsäure,
Dodecandisäure, Dimerfettsäure, Phtalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure,
Trimellithsäure, Naphthalindicarbonsäure.
Besonders bevorzugte Verbindungen sind Ethylenglykol, Diethylenglykol,
Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Octaethylenglykol, Thiodiethanol sowie
höhermolekulare Polyethylenoxide und Mischpolymerisate aus Ethylenoxid mit
Propylenoxid mit mittleren Molekulargewichten bis ca. 10 000 und Ethylen
oxid/Propylenoxid-Verhältnissen von 1 : 0 bis 1 : 1, ferner Ethylendiamin,
Propylendiamin und höhere Homologe, wie Diethylentriamin, Triethylentetramin,
Tetraethylenpentamin, Pentaethylenhexamin und höhermolekulare Polyethylen
polyamine mit Molgewichten bis 100 000 sowie Addukte von Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid an Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin,
Tetraethylenpentamin, Pentaethylenhexamin und höhermolekulare Polyethylen
polyamine, mit Molverhältnissen von Alkylenoxid zu Polyalkylenpolyamin von
10 000 : 1 bis 0,01 zu 1. Ferner höherwertige Alkohole wie Glycerin, Trimethylol
propan, Pentaerythrit und Sorbit sowie deren Umsetzungsprodukte mit bis zu
100 mol Ethylenoxid pro Hydroxylgruppe.
Insbesondere eignen sich als Emulgatoren der Formel (I) und (II): Ethylenglykol,
Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Propylenglykol, Dipropylen
glykol, Tripropylenglykol, Tetrapropylenglykol, Trimethylolpropan, Pentaerythrit,
N-Methyldiethanolamin und/oder Ethylhexansäure.
Die eingesetzte Menge an Emulgatoren ist von der Struktur und der Wirksamkeit
der Emulgatoren abhängig. Die günstigste Menge kann leicht durch entsprechende
Vorversuche ermittelt werden. Im allgemeinen werden die Emulgatoren in Mengen
von 0,1 bis 100 Gew.-%, bezogen auf wasserfreies Metallsulfid und/oder
Metallpolysulfid, eingesetzt. Bevorzugte Emulgatormengen liegen im Bereich von
0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf wasserfreies Metallsulfid und/oder wasserfreies
Metallpolysulfid.
Als organische Lösungsmittel für die Behandlung der wasserhaltigen Metallsulfide
und/oder wasserhaltigen Metallpolysulfide kommen beispielsweise aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Toluol, Xylol, Mesitylen, oder aliphatische Kohlen
wasserstoffe, wie Methylcyclohexan, Octan, Dodecan, oder Alkohole, wie
2-Methoxi-1-propanol, Butanol, Amylalkohol, Cyclohexanol in Frage. Die Lösungs
mittel können sowohl einzeln als auch im Gemisch untereinander eingesetzt
werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Behandlung der wasserhaltigen
Alkalisulfide bzw. Alkalipolysulfide mit den genannten Emulgatoren und den
Lösungsmitteln in vorteilhafter Weise am Wasserabscheider durchgeführt unter
Rückführung des Lösungsmittels. Sofern wasserlösliche Lösungsmittel eingesetzt
werden, empfiehlt sich sie Zugabe eines zweiten nicht wasserlöslichen Lösungs
mittels.
Die Menge an Lösungsmittel ist nicht kritisch und kann leicht durch entsprechende
Vorversuche bestimmt werden. Üblicherweise werden die Lösungsmittel in
Mengen von 2 bis 20 Gew.-Teilen, bevorzugt 3 bis 10 Gew.-Teilen, bezogen auf
1 Gew.-Teil wäßriges Metallsulfid und/oder Polysulfid eingesetzt.
Die Entwässerung der Metallsulfide bzw. Metallpolysulfide wird üblicherweise bei
Temperaturen von 90 bis 220°C, bevorzugt 100 bis 200°C, gegebenenfalls in
Vakuum (0,1-1 bar) oder unter Druck (1-5 bar) durchgeführt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Metallsulfide sind
praktisch wasserfrei. Sie besitzen einen Restwassergehalt von maximal 5 Gew.-%,
bevorzugt < 1 Gew.-%.
Die wasserfreien Metallsulfide können als Ausgangsprodukte dienen, insbesondere
zur Herstellung von polysulfidischem Silylether, die für die Kautschukvulkani
sation verwendet werden. Weiterhin dienen die wasserfreien Metallsulfide zur
Herstellung von 5-haltigen Thermoplasten, wie Polyphenylensulfid, Polythioether
sulfon, Polythioetherketon oder 5-haltigen Kautschuken, wie z. B. aliphatischen
Polysulfidkautschuken (Thioplaste).
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahren gegenüber den bekannten Ver
fahren sind insbesondere zu sehen in dem geringen technischen Aufwand und dem
Einsatz besonders kostengünstiger Rohstoffe.
126 g Na₂S × 2,7 H₂O und 2 ml Diethylenglykol wurden in 350 ml Xylol unter
Rühren am Wasserabscheider erhitzt, bis 48 ml Wasser abgeschieden waren. Man
erhielt eine grobteilige Dispersion von wasserfreiem Natriumsulfid in Xylol ohne
feste Ablagerungen an der Wand des Reaktionsgefäßes.
Zu dieser Dispersion gab man anschließend 350 ml abs. Ethanol und 96 g
Schwefel und rührte 30 Minuten bei 70°C. Daraufhin wurde ein Gemisch aus
120,2 g 3-Chlorpropylsilan und 129,2 g Bis-(2-chlorethylformal) hinzugetropft und
6 Stunden bei 70 bis 80°C nachgerührt. Nach dem Filtrieren und Eindampfen bis
70°C im Vakuum erhielt man 303 g eines dunklen Öls.
126 g Na₂S × 2,7 H₂O und 10 ml Diethylenglykol wurden in 390 ml Xylol unter
Rühren am Wasserabscheider erhitzt bis 48 ml Wasser abgeschieden waren. Man
erhielt eine helle feinteilige Dispersion von wasserfreiem Natriumsulfid in Xylol
ohne feste Ablagerungen an der Wand des Reaktionsgefäßes.
Zu dieser Dispersion gab man anschließend 200 ml abs. Ethanol und 96 g
Schwefel und rührte 30 Minuten bei 70°C. Daraufhin wurde ein Gemisch aus
120,2 g 3-Chlorpropylsilan und 129,2 g Bis-(2-chlorethylformal) hinzugetropft und
6 Stunden bei 70 bis 80°C nachgerührt. Nach dem Filtrieren und Eindampfen bis
70°C im Vakuum erhielt man 325 g eines dunklen Öls
504 g Na₂S × 2,7 H₂O und 40,3 g Dipropylenglykol wurden in 1 l Xylol unter
Rühren am Wasserabscheider gekocht bis 194 ml Wasser abgeschieden waren.
Man erhielt eine grobteilige Dispersion von wasserfreiem Natriumsulfid in Xylol
ohne Ablagerungen an der Wand des Reaktionsgefäßes.
Zu dieser Dispersion gab man anschließend 1 l abs. Ethanol und 192 g Schwefel
und rührte 30 Minuten bei 70-80°C. Daraufhin wurde ein Gemisch aus 480,8 g
Chlorpropyltriethoxisilan und 524 g Bis-(2-chlorethyl)-formal hinzugetropft und
16 Stunden zum Rückfluß erhitzt. Nach dem Filtrieren und Eindampfen bis 70°C
im Vakuum erhielt man 955 g eines hellbraunen Öls mit der Viskosität 200 mPas.
126 g Na₂S × 2,7 H₂O und 6,3 g Diethylenglykol wurden in 300 ml Xylol unter
Rühren am Wasserabscheider gekocht bis 48 ml Wasser abgeschieden waren. Man
erhielt eine helle feinteilige Dispersion von wasserfreiem Natriumsulfid in Xylol
ohne Ablagerungen an der Wand des Reaktionsgefäßes.
Zu dieser Dispersion gab man anschließend 300 ml abs. Ethanol und 96 g
Schwefel und rührte 30 Minuten bei 70-80°C. Daraufhin wurden 480,8 g
Chlorpropyl-triethoxisilan hinzugetropft und 16 Stunden bei 75°C nachgerührt.
Nach dem Filtrieren und Eindampfen bis 70°C im Vakuum erhielt man 542 g
eines dünnflüssigen Öls.
Analog dem Verfahren aus Beispiel 1 wurden anstelle von Diethylenglykol
folgende Emulgatoren (I) eingesetzt:
Führte man die Entwässerung wie in Beispiel 1 durch, ohne jedoch Diethylen
glykol zuzusetzen, so erhielt man wasserfreies Natriumsulfid, das vollständig an
der Wand des Reaktionsgefäßes abgelagert war und sich nach Zusatz der weiteren
Reaktionspartner nur unvollständig umsetzte. Durch Vergrößerung des Reaktions
ansatzes wurden die Effekte noch deutlicher.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Metallsulfiden, dadurch
gekennzeichnet, daß man wasserhaltige Metallsulfide in Gegenwart eines
organischen Lösungsmittels und in Gegenwart eines Emulgators bei
Temperaturen von 90 bis 220°C, gegebenenfalls im Vakuum oder unter
Druck, entwässert.
2. Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Metallsulfiden nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Emulgatoren in Mengen
von 0,1 bis 100 Gew.-%, bezogen auf wasserfreies Metallsulfid und/oder
Metallpolysulfid, einsetzt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das
organische Lösungsmittel in Mengen von 2 bis 20 Gew.-Teilen, bezogen
auf ein Gew.-Teil wäßriges Metallsulfid und/oder Metallpolysulfid, einsetzt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
Metallsulfide einsetzt, die einen Wassergehalt von 20 bis 100 Gew.-%
besitzen.
5. Verwendung der nach Anspruch 1 hergestellten Metallsulfide für die
Herstellung von 5-haltigen Thermoplasten oder 5-haltigen Kautschuke oder
zur Herstellung von polysulfidischen Silylethern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996110280 DE19610280A1 (de) | 1996-03-15 | 1996-03-15 | Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Metallsulfiden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996110280 DE19610280A1 (de) | 1996-03-15 | 1996-03-15 | Verfahren zur Herstellung von wasserfreien Metallsulfiden |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19610280A1 true DE19610280A1 (de) | 1997-09-18 |
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ID=7788432
Family Applications (1)
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Country | Link |
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DE (1) | DE19610280A1 (de) |
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1996
- 1996-03-15 DE DE1996110280 patent/DE19610280A1/de not_active Withdrawn
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