DE19609718C1 - Hochfrequenzdichte Abschirmung - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft eine hochfrequenzdichte Abschirmung zwischen zwei Kammern in einem Gehäuse für Mikrowellenschaltungen, wobei das Gehäuse mit einem Deckel verschließbar ist.

Üblicherweise wird ein mehrkammriges Gehäuse, in dem mehrere hochfrequenzdicht gegeneinander abgeschirmte Mikrowellenschaltungen untergebracht werden sollen, durch Herausfräsen der einzelnen Kammern aus einem massiven Metallkörper hergestellt. Das Gehäuse besitzt einen für alle Kammern gemeinsamen Deckel. Dieser Deckel muß sowohl mit den Gehäuseaußenwänden als auch mit den einzelnen Trennwänden zwischen den Kammern durch Löten, Schweißen oder Kontaktkleben verbunden werden, damit jede Kammer hochfrequenzmäßig hermetisch dicht abgeschlossen ist. Diese Art einer hochfrequenzdichten Abschirmung zwischen den Gehäusekammern erfordert einen sehr hohen Herstellungsaufwand.

Aus der DE 43 04 656 A1 ist eine hochfrequenzdichte Abschir­ mung zwischen zwei Kammern in einem Gehäuse für Mikrowellen­ schaltungen bekannt, wobei das Gehäuse mit einem Deckel ver­ schließbar ist. Der Deckel ist dort an seiner Innenseite mit einer Hochfrequenzenergie absorbierenden Platte versehen, wobei allerdings zusätzlich zwischen Deckel und Absorber­ platte gummielastische Abstandshalter angeordnet sind, die bei geschlossenem Deckel eine mechanische Vorspannung in der Absorberplatte erzeugen.

Ein Abschirmgehäuse für Hochfrequenz-Dünnschichtschaltungen ist aus der DE 35 04 726 C1 bekannt. Dort sind die Trennwän­ de durch Federblechstreifen realisiert, deren Enden zu halb­ runden federnden Bögen eingerollt sind und in entsprechenden halbrunden Augen der Kammerwände eines Metallblocks federnd eingesetzt sind.

Aus der DE 29 09 524 C3 ist eine Abschirmanordnung für Hoch­ frequenzschaltungen bekannt, bei der Laschen an der Obersei­ te von Abschirmplatten in einem Gehäuse so angebracht sind, daß sie mit einem Gehäusedeckel einen elektrischen Kontakt eingehen.

Aus der DE 43 19 965 A1 sind flexible Dichtungsprofile für Abschirmgehäuse bekannt. Diese Dichtungsprofile bestehen aus Silikonpolymeren, in denen Kohlenstoff- oder Metallpartikel eingelagert sind.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine hochfrequenzdichte Abschirmung der eingangs genannten Art anzugeben, die einen möglichst geringen Herstellungsaufwand erfordert.

Vorteile der Erfindung

Die Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß die Abschirmung aus einem elektrisch leitenden Trennblech besteht, das mit den feststehenden Gehäusewänden, außer dem Deckel, galvanisch leitend verbunden ist, und das an seinem dem Deckel zugewandten Ende eine federnd abgewinkelte Lasche aufweist. Der Deckel ist an seiner Innenseite mit einer elastischen, Hochfrequenzenergie absorbierenden Masse beschichtet, die beim Aufsetzen des Deckels auf das Gehäuse mit der Lasche des Trennblechs eine formschlüssige Verbindung eingeht. Dadurch, daß das Trennblech mit dem Deckel des Gehäuses nicht galvanisch kontaktiert ist, kann es durch Temperatur- und Alterungseinflüsse nicht zu Kontaktänderungen zwischen dem Trennblech und dem Gehäusedeckel kommen, welche sich gerade bei digitaler Signalverarbeitung der in dem Gehäuse untergebrachten Mikrowellenschaltungen störend auswirken.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gemäß Anspruch 1 gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Beschreibung eines Ausführungsbeispiels

Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert.

Die eine Figur zeigt einen Querschnitt durch ein ausschnittweise dargestelltes Gehäuse 1 mit einem Gehäuseboden 2, einer Seitenwand 3 und einem Deckel 4, der in einer abgehobenen Stellung gezeichnet ist. Dieses Gehäuse 1 dient zur Aufnahme mehrerer Mikrowellenschaltungen, welche hochfrequenzdicht gegeneinander abgeschirmt sein sollen. Dazu wird das Gehäuse durch Abschirmwände in mehrere die Mikrowellenschaltungen aufnehmende Kammern unterteilt. Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird eine Abschirmwand durch ein Trennblech 5 realisiert, das mit dem Gehäuseboden 2 und den angrenzenden Seitenwänden des Gehäuses 1 durch Löten, Schweißen oder Kontaktkleben galvanisch verbunden ist. Zwischen dem Trennblech 5 und dem abnehmbaren Gehäusedeckel 4 besteht aber keine galvanische Verbindung.

Damit bei aufgesetztem Deckel 4, welcher an seinen Rändern mit den Seitenwänden 3 des Gehäuses 1 zum Beispiel verschraubt, verklebt oder verschweißt wird, die zu beiden Seiten des Trennblechs 5 liegenden Kammern hochfrequenzmäßig dicht gegeneinander abgeschirmt sind, sind das Trennblech 5 und der Deckel folgendermaßen ausgebildet. Das Trennblech 5 besitzt an seinem dem Deckel 4 zugewandten Ende eine federnd abgewinkelte Lasche 6. Der Deckel 4 ist an seiner dem Gehäuse 1 zugewandten Innenseite mit einer elastischen, Hochfrequenzenergie absorbierenden Masse 7 beschichtet. Diese elastische Masse 7 besteht beispielsweise aus einem Polymer, dem Metall- oder Kohlenstoffpartikel beigemischt sind. Vorzugsweise besteht die elastische Masse 7 aus Silikon, dem Eisenpulver beigemischt ist. Wenn der Deckel 4 nun auf das Gehäuse 1 aufgesetzt wird, lehnt sich die Lasche 6 des Trennblechs 5 federnd gegen die elastische Masse 7. Durch die Lasche 6 entsteht eine große Kontaktfläche zu der elastischen Masse 7. Der Ausbreitungsweg für Wellen zwischen der Lasche 6 und dem Deckel 4 wird dadurch so lang, daß er ausreicht, um die Wellen weitestgehend zu absorbieren. Um den Wellenausbreitungsweg und damit die Absorption noch weiter zu erhöhen, ist in der Masse 7 eine Vertiefung 8 vorgesehen, in die sich die Lasche 6 des Trennblechs 5 beim Aufsetzen des Deckels 4 einbettet.

Claims (4)

1. Hochfrequenzdichte Abschirmung zwischen zwei Kammern in einem Gehäuse für Mikrowellenschaltungen, wobei das Gehäuse mit einem Deckel verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die Abschirmung aus einem elektrisch leitenden Trennblech (5) besteht,
• - daß das Trennblech (5) mit den feststehenden Gehäusewänden (2, 3), außer dem Deckel (4), galvanisch leitend verbunden ist,
• - daß das Trennblech (5) an seinem dem Deckel (4) zugewandten Ende eine federnd abgewinkelte Lasche (6) aufweist,
• - und daß der Deckel (4) an seiner Innenseite mit einer elastischen, Hochfrequenzenergie absorbierenden Masse (7) beschichtet ist, die beim Aufsetzen des Deckels (4) auf das Gehäuse (1) mit der Lasche (6) des Trennblechs (5) eine formschlüssige Verbindung eingeht.

2. Hochfrequenzdichte Abschirmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Masse (7) eine Vertiefung (8) aufweist, die als Aufnahme für die Lasche (6) des Trennblechs (5) dient.

3. Hochfrequenzdichte Abschirmung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Masse (7) ein Polymer ist, dem Metall- oder Kohlenstoffpartikel beigemischt sind.

4. Hochfrequenzdichte Abschirmung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Masse (7) Silikon ist, dem Eisenpulver beigemischt ist.