DE19609387C2 - Blutzuckermeßgerät - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Blutzuckermeßgerät zur Bestimmung des Blutzuckerwertes.

Derzeitig ist es üblich für die Bestimmung des Blutzuckerwertes eine Blutprobe vom Patienten zu entnehmen. Die Bestimmung des Blutzuckerwertes erfolgt mit der entsprechenden Technik durch den Patienten selbst oder durch eine medizinische Fachkraft. Die dafür derzeitig zur Verfügung stehenden Geräte sind sehr kostenaufwendig und es ist für den Patienten belastend, regelmäßig die Blutentnahme für die Blutzuckerbestimmung vorzunehmen. Desweiteren sind die handelsüblichen Geräte sehr von Temperatureinflüssen abhängig. Bereits relativ geringe Temperaturänderungen in der Umgebungstemperatur können zu einer Verfälschung des Meßergebnisses führen. In DE 43 42 105 A1 wird eine Vorrichtung zur noninvasiven Bestimmung der Konzentration der Glucose in Teilen des menschlichen Körpers, insbesondere im menschlichen Blut, unter Durchführung höchstgenauer Temperaturmessungen des menschlichen Körpers beschrieben. Dabei wird die Körpertemperatur durch einen Meßfühler erfaßt und durch einen Microchip ausgewertet und in die entsprechenden Glucosekonzentration umgerechnet. Eine Eingabeeinheit dient zur anfänglichen Einspeicherung von Zusammenhang zwischen den gemessenen Körpertemperaturen und den die entsprechende Glucosekonzentration repräsentierenden Kalibrationsdaten. Die ermittelte Glucosekonzentration wird in einer Anzeige dargestellt. Nachteil dieser Vorrichtung ist die Anwendung des sehr empfindlichen und kostenaufwendigen Temperaturfühlers. Auch in DE 35 41 165 C2 DE 38 01 158 A1 und WO 93/05 703 A1 werden noninvasive Vorrichtungen zur Ermittlung der Glucosekonzentration beschrieben, die jedoch einen komplizierten technischen Aufbau aufweisen und kostenintensiv sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Blutzuckermeßgerät zu entwickeln, mit welchem die Blutzuckerbestimmung und Kontrolle zwischen den Arztbesuchen ohne eine Blutentnahme durch den Patienten selbst erfolgen kann, das unempfindlich gegen Temperatureinflüsse ist und einen einfachen und kostensparenden Aufbau aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des 1. Patentanspruchs gelöst. Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt. Unter Ausnutzung der Erkenntnis eines Zusammenhanges zwischen Herzfrequenz und Blutzuckerspiegel wird mit dem Blutzuckermeßgerät über die Messung des Pulses der Blutzuckerspiegel ermittelt. Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß Herzfrequenz und Blutzuckerspiegel eng miteinander verbunden sind, d. h. der Blutzuckerspiegel steigt, wenn die Herzfrequenz sinkt und bei steigender Herzfrequenz geht der Blutzuckerspiegel zurück. Dabei besteht im normalen Pulsbereich ein fast linearer Zusammenhang.

Diese Abhängigkeit wird erstmalig für das Blutzuckermeßgerät ausgenutzt.

Dabei weist das Blutzuckermeßgerät erfindungsgemäß einen Pulsfühler zur Ermittlung der Herzfrequenz auf. Durch einen geeigneten im Gehäuse angeordneten Microchip erfolgt die Auswertung des gemessenen Pulswertes und die Umrechnung in den entsprechenden Blutzuckerwert. In einer Anzeige wird der ermittelte Blutzuckerwert dargestellt. Da jeder Patient einen anderen Zusammenhang der entsprechenden Werte aufweist, werden dessen spezifische Werte in Form von Puls und den die entsprechenden Höhe des Blutzuckerwertes repräsentierenden Kalibrationsdaten über eine Eingabeeinheit zur anfänglichen Einspeicherung als Eingabegrößen eingegeben. Dazu ist an dem Gehäuse ein entsprechender Stellknopf für die Eingabe des Pulses und des zugehörigen Blutzuckerwertes vorgesehen. Die Zuckermenge eines Diabetikers wird nun über den Herzrhythmus sichtbar gemacht.

Zusätzlich kann auch eine Einrichtung zum Auslösen eines Alarmsignals bei einem maximalen Schwellwert des Pulses, der den Patienten vor einer baldigen Unterzuckerung warnt, vorgesehen werden.

Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß eine einfache und kostengünstige Möglichkeit für den Patienten geschaffen wird, die es ermöglicht, den Blutzuckerwert selbst auf einfache Art zu bestimmen. Damit wird dem Patienten während der Arztbesuche mehr Sicherheit und moralische Unterstützung gegeben.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel und einer zugehörigen Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung wird eine mögliche Variante der konstruktiven Gestaltung des Blutzuckermeßgerätes darge­ stellt.

Das Blutzuckermeßgerät weist eine Einrichtung zur Ermittlung der Herzfrequenz in Form eines Pulsfühlers 2 auf, der in diesem Fall im Armband angeordnet ist. Im Gehäuse 1 ist ein Microchip 8 installiert, der die Auswertung des gemessenen Pulswertes und das Auslesen des zugehörigen Blutzuckerwertes aus der Speicherstelle, an welcher der einem gemessenen Pulswert entsprechende Blutzuckerwert gespeichert ist, übernimmt. Der Microchip kann auch für alle anderen Funktionen des Blutzuckermeßgerätes ausgelegt sein. Zur Eingabe der Kalibrationswerte des jeweiligen Patienten ist ein Stellknopf 7 am Gehäuse 1 angeordnet. Neben der Zeitanzeige 3 ist eine Pulsanzeige 4 sowie eine Anzeige 5 für das Darstellen des ermittelten Blutzuckerwertes in Millimol (mmol) und eine Anzeige 6 für das Darstellen des ermittelten Blutzuckerwertes in Milligramm (mg) vorgesehen. Vorteilhafterweise wird das Blutzucker­ meßgerät mit Solarenergie betrieben.

Mit Hilfe des Blutzuckermeßgerätes wird dem Diabetiker ermöglicht, jederzeit seine Zuckerwerte abzulesen. Die Blutentnahme aus Ohr oder Fingerspitze erfolgt nur noch beim Arztbesuch.

Claims (3)

1. Blutzuckermeßgerät mit einem Fühler zur Erfassung der Meßgrößen, mit einer Eingabeeinheit (7) zur anfänglichen Einspeicherung des Zusammenhanges zwischen Meßgröße und zugehörigen Blutzuckerwert als Kalibrationswerte in einem Microchip, wobei mit dem Microchip (8) die Auswertung der Meßwerte und die Umrechnung in die entsprechenden Blutzuckerwerte durch Auslesen der eingespeicherten Kalibrationswerte, bei welchen der Meßwert einem bestimmten Blutzuckerwert entspricht, erfolgt sowie mit einer Anzeige für die Darstellung der Blutzuckerwertes, dadurch gekennzeichnet, daß als Fühler ein Pulsfühler (2) zur Messung der Herzfrequenz Anwendung findet und mit dem im Gehäuse (1) integrierten Microchip (8) die Auswertung der Meßgröße in Form der Herzfrequenz erfolgt, wobei als Kalibrationswerte die Herzfrequenz und der zugehörige Blutzuckerwert eingegeben werden.

2. Blutzuckermeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Einrichtung zum Auslösen eines Alarmsignals bei einem maximalen Pulswert aufweist.

3. Blutzuckermeßgerät nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine gemeinsame oder eine getrennte Anzeige (5, 6) für die Angabe des Blutzuckerwertes in Milligramm und Millimol vorhanden ist.