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Die
Erfindung betrifft ein tragbares Messgerät zur Bestimmung der Konzentration
mindestens einer Substanz in einer Körperflüssigkeit mittels optischer
oder amperometrischer Vermessung eines Teststreifens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein solches Messgerät ist z. B. aus der
US 5,279,294 bekannt.
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Diabetiker
müssen
unter Umständen
mehrfach am Tag eine Blutzuckermessung vornehmen. Sie müssen daher
das Messgerät
und die entsprechenden Teststreifen stets mit sich führen. Dies
ist für die
betreffende Person lästig.
Darüber
hinaus besteht die Gefahr, dass die betreffende Person die Mitnahme
des Gerätes
vergisst.
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Aus
der
DE 295 07 962 ist
eine Armbanduhr bekannt, deren Armband mit einem Pulsfühler ausgestattet
ist. Der Puls und der anderweitig ermittelte Blutzuckerwert können in
den Microchip der Uhr eingegeben und in Sichtfenstern angezeigt
werden. Eine Blutzuckermessung mit der Armbanduhr selbst ist nicht
möglich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Messgerät der eingangs
genannten Art so auszubilden, dass es für den Benutzer einen höheren Gebrauchswert
hat, so dass ihm die Mitnahme des Gerätes leichter fällt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Messgerät
als Armbanduhr mit einem an dem Gehäuse befestigten Armband ausgebildet
ist, dass das Gehäuse
zwei Gehäuseteile
umfasst, von denen ein erstes Gehäuseteil mindestens die Auswerteschaltung,
die Messoptik und die Streifenaufnahme enthält, während die Anzeigeeinheit in
dem zweiten Gehäuseteil
angeordnet ist, und dass die beiden Gehäuseteile mechanisch und elektrisch
derart miteinander verbunden sind, dass sie zwischen einer ersten
Stellung, in der das zweite Gehäuseteil über dem
ersten Gehäuseteile
liegt, wobei in dieser Stellung die im oberen Gehäuseteil
angeordnete Anzeigeeinheit sichtbar ist, und einer zweiten Stellung
verstellbar sind, in der die Oberseite des unteren ersten Gehäuseteils
mit der darin ausgebildeten Streifenaufnahme frei liegt. Das erfindungsgemäße Messgerät ist also
sowohl als Messgerät, beispielsweise
Blutzuckermessgerät,
als auch als Armbanduhr verwendbar. Es hat somit durch die Doppelfunktion
nicht nur einen höheren
Gebrauchswert sondern dem Benutzer wird es auch leichter gemacht,
das Gerät
bequem und unauffällig
mit sich zu führen.
In der ersten Stellung ist das erfindungsgemäße Gerät von einer normalen Armbanduhr
kaum zu unterscheiden. In der zweiten Stellung wird die Streifenaufnahme
sichtbar.
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Die
wahlweise Verbindung der Anzeigeeinheit mit der Auswerteschaltung
oder dem Uhrenschaltkreis kann über
ein eigenes Bedienungselement oder aber auch durch die Verstellung
der beiden Gehäuseteile
relativ zueinander umschaltbar sein.
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Für die Verstellung
der beiden Gehäuseteile relativ
zueinander sind verschiedene Lösungen
möglich.
So können
die Gehäuseteile
um eine zu ihrer jeweiligen Oberseite parallele Klappachse schwenkbar verbunden
sein. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, daß die
Gehäuseteile
linear relativ zueinander verschiebar sind oder daß die Gehäuseteile
um eine zu ihrer jeweiligen Oberfläche senkrechte Schwenkachse
relativ drehbar sind. Die beiden letztgenannten Lösungen haben
den Vorzug, daß auch
in der zweiten Stellung die Anzeigeeinheit sichtbar bleibt, während bei
der erstgenannten Lösung
das obere Gehäuseteil
für das
Lesen des Meßwertes
auf der Anzeigeeinheit erst wieder zurückgeklappt werden muß.
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Bei
der ersten Ausführungsform,
bei welcher die Gehäuseteile
um eine zu ihrer jeweiligen Oberseite parallele Klappachse schwenkbar
sind, kann das Umschalten beispielsweise durch ein Tastschalter
erfolgen, der durch das Andrücken
des einen Gehäuseteils
gegen das andere Gehäuseteil
in der ersten Stellung der beiden Gehäuseteile betätigbar ist.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform kann an der Seite
des zweiten Gehäuseteils,
die dem die Streifenaufnahme aufweisenden ersten Gehäuseteil
benachbart ist, eine Eichfläche
ausgebildet sein, wobei der Tastschalter beim Umschalten auf den
Meßbetrieb
gleichzeitig eine Eichmessung auslöst, bei der ohne eingelegten
Teststreifen nur das Reflexionsvermögen der Eichfläche gemessen
wird. Die Eichmessung braucht also nicht gegen den noch leeren Teststreifen
zu erfolgen. Das ermöglicht
bei der Blutzuckermessung den Auftrag eines Bluttropfens außerhalb
des Meßgerätes, so daß das Risiko
einer Verschmutzung des Meßgerätes durch
Blut entfällt.
Außerdem
kann der Patient so auch Blut von der Hand entnehmen, an der er
die Armbanduhr bzw. das Meßgerät trägt.
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Die
Eichfläche
kann an einem an dem zweiten Gehäuseteil
federnd angeordneten Andruckteil ausgebildet sein, das die Aufgabe
hat, den Teststreifen flach auf die Auflagefläche der Streifenaufnahme zu
drücken.
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Vorzugsweise
ist im Bereich der Streifenaufnahme in dem ersten Gehäuseteil
eine Vertiefung ausgebildet, der ein komplementärer Vorsprung an dem zweiten
Gehäuseteil
derart zugeordnet ist, daß der
Vorsprung beim Zusammenklappen der beiden Gehäuseteile in die Vertiefung
eingreift. Diese Maßnahme
hat zwei Vorteile. Zum einen verhindert der eingelegte Teststreifen
das Zusammenklappen der beiden Gehäuseteile, da der Vorsprung
nicht in die entsprechende vom Streifen überdeckte Vertiefung eingreifen
kann. Damit wird aber auch eine Verschmutzung des zweiten Gehäuseteils
und beispielsweise der Eichfläche
durch Blut auf dem Teststreifen vermieden. Zum anderen kann der
Vorsprung im fast zusammengeklappten Zustand der beiden Gehäuseteile
als Anschlag für
den Teststreifen dienen, um diesen beispielsweise in einer Position
zu fixieren, in der eine Referenzfläche des Teststreifens über der
Meßöffnung liegt,
so daß eine
Eichmessung durchgeführt werden
kann.
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Bei
der oben genannten Ausführungsform, bei
der die beiden Gehäuseteile
linear relativ zueinander verschiebbar sind, kann die Streifenaufnahme an
dem einen der Gehäuseteile
derart ausgebildet sein, daß ein
in der Streifenaufnahme befindlicher Teststreifen durch die Relativverschiebung
der beiden Gehäuseteile
in ihre erste Stellung aus der Streifenaufnahme herausschiebbar
ist. Auch diese Maßnahme
dient dazu, eine Verschmutzung des zweiten Gehäuseteils durch aufgetropftes
Blut zu verhindern.
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Die
Anzeigeeinheit kann einen LCD-Schirm umfassen, auf dem sowohl die
Meßwerte
als auch die Uhrzeit digital dargestellt werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
hat die Auswerteschaltung einen Speicher zum Speichern des jeweiligen
letzten Meßwertes,
so daß die Bedienungsperson
kontrollieren kann, ob sich die entsprechenden Werte gegenüber der
zuletzt durchgeführten
Messung wesentlich geändert
haben.
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Die
Batterie, die üblicherweise
die Stromversorgung liefert, sollte von dem Benutzer bequem austauschbar
sein. Daher sollte die Batterie in einem von außen zugänglichen und in einem der Gehäuseteile ausgebildeten
Batteriefach angeordnet sein.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Meßgerätes ist
die Teststreifenaufnahme als Einschubschacht in dem Gehäuse ausgebildet,
in den ein Teststreifen einschiebbar ist und in dem Kontaktelemente
angeordnet sind, die zur Kontaktgabe mit Gegenkontaktelementen eines
amperometrischen Teststreifens bestimmt sind. Bei einem amperometrischen
Teststreifen erfolgt die Konzentrationsmessung in der aufgetropften
Flüssigkeit nicht
auf optischem Wege sondern auf elektrischem Wege, indem die Änderung
der Innenzusammensetzung in der Flüssigkeit ermittelt wird. Bei
dieser Lösung
benötigt
man nicht zwei relativ zueinander verstellbare Gehäuseteile.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren
Unteransprüchen bzw.
der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Meßgerätes mit
den beiden Gehäuseteilen
in einer ersten Stellung,
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2 eine
der 1 entsprechende Darstellung des Meßgerätes mit
den beiden Gehäuseteilen
in ihrer zweiten Stellung,
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3 eine
der 2 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung und
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4 eine
der 2 entsprechende Darstellung einer dritten Ausführungsform
der Erfindung.
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In
den 1 und 2 ist ein Blutzuckermessgerät dargestellt,
das in Form einer Armbanduhr ausgebildet ist. Es umfasst ein allgemein
mit 10 bezeichnetes Gehäuse
mit einem unteren ersten Gehäuseteil 12 und
einem oberen zweiten Gehäuseteil 14.
Beide Gehäuseteile 12 und 14 haben
im wesentlichen die Form flacher Quader und sind um eine Schwenkachse 16 schwenkbar
miteinander verbunden, wobei die Schwenkachse parallel zu der jeweiligen
Oberfläche
der beiden Gehäuseteile 12 und 14 ist
und entlang einer der Quaderkanten verläuft. So kann das obere Gehäuseteil 14 von
dem unteren Gehäuseteil 12 weg
nach oben geklappt werden, wie dies in 2 zu sehen
ist.
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An
dem unteren Gehäuseteil 12 ist
in herkömmlicher
Weise wie bei Armbanduhren üblich
ein Armband 18 befestigt. Vorzugsweise sind die Armbandteile
nicht an dem unteren Gehäuseteil 12 angespritzt
sondern gelenkig mit diesem verbunden, so dass das Gerät flach
auf eine Unterlage gelegt werden kann.
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Das
untere Gehäuseteil 12 enthält die funktionswesentlichen
Teile des Blutzuckermessgerätes und
der Uhr, d. h. die Auswerteschaltung, die Messoptik und den Uhrenschaltkreis,
die an sich bekannt sind und daher hier nicht dargestellt sind.
Ferner ist in dem unteren Gehäuseteil 12 ein
Batteriefach 20 ausgebildet, das durch einen Deckel verschlossen ist,
der durch das Hochklappen des oberen Gehäuseteils 14 freiliegt,
so dass die Bedienungsperson den Deckel leicht öffnen und die Batterie austauschen kann.
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Ferner
ist in der Oberseite des unteren Gehäuseteils 12 eine Streifenaufnahme 22 ausgebildet, innerhalb
der eine Öffnung 24 zum
Durchtritt des Meßstrahles
vorgesehen ist. Zum Betätigen
des Meßgerätes bzw.
zum Einstellen der Uhrfunktion ist jeweils mindestens ein Bedienungselement 26 bzw. 28 vorgesehen.
Es versteht sich, daß für die einzelnen
Funktionen mehrere Bedienungselemente vorgesehen sein können oder
daß über eine
entsprechende Codierung verschiedene Funktionen mit Hilfe eines
einzigen Bedienungselementes ausgeführt werden können.
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In
dem oberen Gehäuseteil 14 ist
ein LCD-Schirm 30 angeordnet, der als Anzeigeelement sowohl
für die
Meßfunktion
als auch für
die Uhrfunktion dient. Die wahlweise Verbindung des LCD-Schirmes 30 mit
der Auswerteschaltung des Meßgerätes bzw.
dem Uhrschaltkreis kann über
eines der Bedienungselemente 26, 28 geschaltet
werden.
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In
der in 1 dargestellten Stellung des oberen Gehäuseteiles 14 wird
das Gerät
als übliche Armbanduhr
verwendet. Die Anzeigeeinheit 30 zeigt die Uhrzeit an.
In der in 2 dargestellten Stellung kann
ein Meßstreifen
eingelegt werden. Anschließend
wird das obere Gehäuseteil 14 wieder
zurückgeklappt,
so daß dann
der Meßwert
auf der Anzeigeeinheit 30 abgelesen werden kann. Nach dem
Herausnehmen des Teststreifens kann wieder auf die Uhrfunktion umgeschaltet
werden.
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Im
Bereich der Streifenauflage 22 ist in der Oberfläche des
ersten Gehäuseteils 12 eine
Vertiefung 32 ausgebildet, der ein komplementärer Vorsprung 34 an
der Innenseite des zweiten Gehäuseteils 14 zugeordnet
ist. Werden die beiden Gehäuseteile 12 und 14 aus
der in 2 dargestellten zweiten Stellung in ihre in 1 dargestellte
erste Stellung zusammengeklappt, greift der Vorsprung 34 in
die Vertiefung 32 ein. Liegt aber ein Teststreifen auf
der Streifenauflage 22, kann der Vorsprung 34 nicht
in die Vertiefung 32 eingreifen, so daß die beiden Gehäuseteile 12 und 14 auch
nicht zusammenge klappt werden können.
Dadurch wird verhindert, daß das obere
Gehäuseteil
durch auf den Teststreifen aufgetropftes Blut beispielsweise verschmutzt
wird.
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Bei
der in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsform
ist ferner in der Oberseite des unteren Gehäuseteils 12 ein Tastschalter 36 angeordnet, der
durch ein an der Innenseite des oberen Gehäuseteils 14 angeordnetes
Tastelement 38 betätigt
werden kann, wenn die beiden Gehäuseteile
zusammengeklappt würden
und man beispielsweise in Richtung des Pfeiles A in 1 auf
das obere Gehäuseteil 14 drückt. Dadurch
kann von der Uhrenfunktion auf die Meßfunktion umgeschaltet werden
und beispielsweise eine Eichmessung ausgelöst werden. Die Eichmessung
kann an einem Eichfeld des Teststreifens ausgeführt werden. Die 2 zeigt
aber noch eine andere Möglichkeit.
An der Innenseite des oberen Gehäuseteils 14 ist
ein Andruckelement 40 angeordnet, dessen der Streifenauflage 22 zugewandte
Fläche
als Eichfläche 42 ausgebildet
ist. Wenn das obere Gehäuseteil 14 auf
das untere Gehäuseteil 12 geklappt
ist, liegt die Eichfläche 42 über der
Meßöffnung 24,
so daß ohne
eingeschobenen Teststreifen eine Eichmessung durchgeführt werden
kann.
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Die 3 und 4 zeigen
zwei weitere Ausführungsformen
der Erfindung, die sich von der in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform lediglich
durch eine andere Verbindung der beiden Gehäuseteile 12 und 14 miteinander
unterscheiden. Gleiche Teile sind daher wiederum mit den gleichen Bezugszeichen
wie bei der in 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform
bezeichnet. Bei der Ausführungsform
gemäß 3 sind
die beiden Gehäuseteile 12 und 14 um
eine zu ihrer jeweiligen Oberfläche
senkrechte Achse 44 schwenkbar miteinander verbunden, die
nahe eine Ecke der beiden Gehäuseteile
angeordnet ist.
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Bei
der in 4 dargestellten Ausführungsform sind die beiden
Gehäuseteile über gradlinige Schiebeführungen 46 linear relativ
zueinander verschiebbar. Beide Ausführungsformen haben den Vorteil,
dass die Anzeigeeinheit 30 immer sichtbar bleibt. Dies
gibt die Möglichkeit,
die Umschaltung der Verbindung der Anzeigeeinheit 30 mit
der Auswerteschaltung des Messgerätes bzw. dem Uhrenschaltkreis
durch die Bewegung des Gehäuseteils 14 relativ
zu dem Gehäuseteil 12 umzuschalten.
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Bei
der in der 4 dargestellten Ausführungsform
kann die Teststreifenauflage so ausgebildet sein, dass der Teststreifen
beim Verschieben des oberen Gehäuseteils 14 in
Richtung des Pfeiles B von der Streifenauflage geschoben wird. Damit
wird verhindert, dass der Testsreifen in dem Messgerät vergessen
wird und das aufgetropfte Blut auf dem Teststreifen die Innenseite
des oberen Gehäuseteils 14 beschmutzt.