DE19608723A1 - Optische Ader und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Optische Ader und Verfahren zu deren Herstellung

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Steffen Schuster
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Description

Die Erfindung betrifft eine optische Ader mit mindestens einem lose angeordneten Lichtwellenleiter und mit mindestens einer aus Kunststoffmaterial bestehenden, mit längsverlaufen­ den Verstärkungselementen versehenen Kunststoffhülle.
Eine optische Ader dieser Art ist aus der US 4,770,489 bekannt. Die zugfesten Elemente bestehen aus Glas oder Aramidgarnen, die in eine entsprechende Harzmatrix eingebet­ tet werden. Der Aufbau der optischen Ader ist dabei so gewählt, daß zunächst eine innere Schutzhülle aus Kunststoff­ material extrudiert wird, in der die Lichtwellenleiter lose angeordnet sind. Darüber, d. h. außerhalb dieser inneren Schutzhülle ist die Harzmatrix vorgesehen, in welcher die zugfesten Elemente eingebettet werden. Es sind somit insge­ samt mindestens zwei Schutzhüllen erforderlich, nämlich die innere, aus thermoplastischem Material bestehende und durch Extrusion hergestellte Schutzhülle und eine weiter außen lie­ gende zweite Schutzhülle, welche die zugfesten Elemente in eine Harzmatrix eingebettet enthält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine optische Ader zu schaffen, die bei guten mechanischen Eigenschaften einfa­ cher aufgebaut ist und so somit günstiger hergestellt werden kann. Diese Aufgabe wird bei einer optischen Ader der ein­ gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die die Verstärkungs­ elemente enthaltende Kunststoffhülle über dem Lichtwellenlei­ ter als innerste Schutzhülle angeordnet ist und daß diese Kunststoffhülle aus härtbarem Harz besteht und mit den im Pultrusionsverfahren eingebrachten Verstärkungselementen im Abstand um die Lichtwellenleiter herum angeordnet ist.
Bei der Erfindung ist die innerste Schutzhülle bereits selbst aus härtbarem Harz hergestellt und enthält alle oder einen Teil der im Pultrusionsverfahren eingebrachten Verstärkungs­ elemente. Es ist somit nicht mehr erforderlich, im Inneren der optischen Ader zusätzlich eine aus Thermoplastmaterial bestehende innere Schutzhülle vorzusehen, so daß im einfach­ sten Fall die Ader selbst nur eine einzige Schutzhülle auf­ weisen kann. Selbstverständlich ist es möglich außen je nach Bedarf weitere Schutzhüllen aufzubringen oder z. B. einen Kabelmantel, wodurch dann aus der optischen Ader ein opti­ sches Kabel entsteht.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstel­ lung einer optischen Ader mit mindestens einem lose angeord­ neten Lichtwellenleiter wobei eine Kunststoffhülle herge­ stellt wird, in welcher längslaufende Verstärkungselemente eingebettet werden. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeich­ net daß die Lichtwellenleiter in eine Bohrung einer Pultru­ sionseinrichtung eingeführt werden, daß härtbares Harz in einen Ringkanal der Pultrusionseinrichtung einläuft, daß die Verstärkungselemente ebenfalls in den genannten Ringkanal eingeführt werden und daß die so die Verstärkungselemente allseitig umschließende Harzmasse nach dem Verlassen des Ringkanals als Schutzhülle erhärtet
Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen wieder­ gegeben.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Stufe einer Pultrusionseinrichtung,
Fig. 2 eine sich an die erste Stufe nach Fig. 1 anschließende zweite Pultrusionseinrichtung,
Fig. 3 in Frontansicht eine erste Ausführungsform einer gemäß der Erfindung aufgebauten optischen Ader,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform einer gemäß der Erfindung aufgebauten Ader,
Fig. 5 in vergrößerter Darstellung einen Querschnitt durch eine Pultrusionseinrichtung,
Fig. 6 in Seitenansicht eine Lochscheibe für den Einsatz im Einlaufbereich und
Fig. 7 eine Lochscheibe für den Einsatz im Auslaufbe­ reich der Pultrusionseinrichtung.
In Fig. 1 sind auf einem entsprechenden Ablaufgestell insge­ samt m Vorratsspulen vorgesehen, die mit VT11 bis VT1m bezeichnet sind. Auf diesen Vorratsspulen VT11 bis VT1m sind flexible Filamente, bevorzugt Glasgarne (Glasrovings) Aramid­ garne oder sonstige die Zugfestigkeit verbessernde Elemente TE1 bis TEm vorgesehen. Es ist auch möglich Verstärkungsele­ mente aus unterschiedlichen Materialien einzufahren, bei­ spielsweise solche aus Aramidgarnen und aus Glasgarnen. Dem­ entsprechend sind dann Vorratsspulen für Aramidgarne und solche für Glasgarne vorzusehen.
Die Verstärkungselemente TE1 bis TEm laufen vorzugsweise gebremst (d. h. unter Längs-Zugspannung) in eine Pultrusions­ einrichtung PT1 ein, und zwar in einer entsprechend geordne­ ten Weise. Hierzu ist, wie die vergrößerte Darstellung gemäß Fig. 5 und 6 zeigt am Einlauf in die Pultrusionseinrichtung eine mit m Durchtrittsöffnungen versehene Verteilscheibe vor­ zusehen, wobei die Durchmesser dieser Öffnungen in Größe und Form an den Querschnitt der Verstärkungselemente TE1 bis TEm anzupassen sind. Im Inneren der Pultrusionseinrichtung PT1 folgt dann ein Ringspalt RS1, der schräg sich verjüngend nach innen verläuft und durch den die Verstärkungselemente TE1 bis TEm hindurchtreten In diesen Ringspalt wird außerdem ein Harzmaterial eingeführt, das in einem Vorratsbehälter VB in flüssiger Form vorliegt. Es ist möglich ein von Haus aus flüssiges Harz (z. B. Epoxidharz) zu werden; es ist aber auch möglich ein bei Raumtemperatur zähes oder festes Harz zu verwenden und den flüssigen Zustand durch eine entsprechende Beheizung herzustellen. Das sehr dünnflüssige Harzmaterial umgibt die Verstärkungselemente TE1 bis TEm, welche bevorzugt nur in einer Lage zugeführt werden, allseitig. Das bedeutet, daß die Verstärkungselemente TE1 bis TEm vollständig in das Harz eingebettet und von diesem umschlossen sind. Da die Verstärkungselemente das flüssige Beschichtungsmaterial in seiner Lage stabilisieren, kommt es zu keinem Abtropfen und es ist somit auch eine waagerechte Durchlaufrichtung in der Fertigung anwendbar.
Nach dem Verlassen der ringförmigen Austrittsöffnung des Ringspaltes RS1 muß entsprechend Fig. 1 das weiche Harzmate­ rial zum Trocknen bzw. Erhärten gebracht werden, was bei geschmolzenen Harzen durch eine entsprechende schnelle Abkühlung erfolgen kann. Bevorzugt werden jedoch UV-härtende Harz verwendet, die eine entsprechende UV-Heizeinrichtung HE1 durchlaufen, welche zweckmäßig rings um die so gebildete Schutzhülle SH1 herum angeordnet wird. Nach dem Durchlaufen der Härtungszone ist die Schutzhülle SH1 samt den eingelager­ ten Verstärkungselementen TE1 bis TEm in einer harten rohr­ förmigen Schutzhülle SH1 vorhanden, die ausreichend selbst­ tragend ist. Im noch flüssigen Bereich vom Ausgang des Ring­ spaltes RS1 bis zur völligen Erhärtung stellen die in dichter Folge eingebrachten Verstärkungselemente TE1 bis TEm ein tragendes Gerüst dar, wobei darauf hinzuweisen ist, daß die Verstärkungselemente von links nach rechts durch die Ferti­ gungseinrichtung mittels entsprechender Transporteinrichtun­ gen, z. B. in Form einer Raupe RS, hindurchgezogen werden und somit auch die Verstärkungselemente TE1 bis TEm unter Spannung stehen und so zur Bildung einer festen rohrförmigen tragenden Struktur in Form der Schutzhülle SH1 beitragen.
Ebenfalls auf einem entsprechenden Ablaufgestell sind Vor­ ratsspulen VL1 bis VLn vorgesehen, auf denen Lichtwellenlei­ ter LW1 bis LWn angeordnet sind. Diese Lichtwellenleiter werden im vorliegenden Beispiel von den Vorratsspulen VL1 bis VLn abgezogen; es ist aber auch möglich die Vorratsspulen fest stehend anzuordnen und den Abzug der Lichtwellenleiter LW1 bis LWn überkopf vorzunehmen. Wenn die Lichtwellenleiter mit einer entsprechenden Überlänge in der herzustellenden optischen Ader angeordnet sein sollen, dann ist eine entspre­ chende Vorschubeinrichtung vorzusehen, wie sie beispielsweise durch die kleine Bandraupe RL angedeutet ist. Die Lichtwel­ lenleiter LW1 bis LWn laufen in einen rohrförmigen Füllkörper FK ein, dem eine Füllmasse FC zugeführt wird. Dies ist dann erforderlich, wenn das Innere der herzustellenden optischen Ader OA längswasserdicht, d. h. gefüllt sein soll. Als Füll­ masse werden insbesondere weiche pastöse Massen verwendet, bevorzugt solche, welche Öl, ein Thixotropierungsmittel und ein Verdickungsmittel enthalten und die im gesamten Betrieb­ stemperaturbereich der optischen Ader OA ausreichend weich sind und so eine mechanische Beanspruchung der Lichtwellen­ leiter LW1 bis LWn vermeiden.
Es ist auch möglich, die Längsdichtigkeit auf andere Weise zu erreichen beispielsweise dadurch, daß bei Wasserzutritt stark quellendes Material (SAP - "Super Absorbend Polymer") verwen­ det wird, das z. B. in Bänder eingebettet ist oder in Pulver­ form, z. B. auf die Lichtwellenleiter LW1 bis LWn aufgebracht wird, bevor diese durch die Pultrusionseinrichtung PT1 hin­ durchbewegt werden. Es ist auch möglich, die Lichtwellenlei­ ter LW1-LWn z. B. mit einem Quellvlies o. dgl. einlaufen zu lassen, wobei das Quellvlies bzw. das Quellvliesband vorteil­ haft die Lichtwellenleiter allseitig umschließt, d. h. um diese herumgeschlagen oder herumgewickelt wird. Dies hat den Vorteil, daß dadurch die Lichtwellenleiter etwas besser zusammengehalten werden und außerdem stellt dies einen zusätzlichen Schutz für die Lichtwellenleiter im Sinne einer äußeren Schutzhülle oder Ummantelung dar. Für das Zusammen­ führen der Lichtwellenleiter einerseits und der mit Quell­ material beschichteten Bänder, z. B. des Quellvlieses kann vorteilhaft ein Formtüte verwendet werden, d. h. eine trich­ terförmige Anordnung die beispielsweise vor dem Rollenabzug RL bzw. vor der Füllkammer FK angeordnet wird.
Im Inneren der Pultrusionseinrichtung ist ein längeres Führungsrohr FR vorgesehen, das der Führung der Lichtwellen­ leiter und gegebenenfalls des Füllmaterials FC bzw. des Quellmaterials dient. Dieses Führungsrohr FR endet in einem Bereich, in dem die Schutzhülle SH1 möglichst weitgehend bereits ausgehärtet ist. Dies hat den Vorteil, daß eine Füll­ masse FC, die unter einem entsprechenden Druck zugeführt wird, nicht die Schutzhülle SH nach außen aufweitet. Es ist auch möglich, dem Führungsrohr FR selbst eine etwa kreisför­ mige Taumelbewegung aufzuprägen, um so die Lichtwellenleiter etwa helixförmig in das Innere der Schutzhülle SH1 einzufüh­ ren und auf diese Weise eine Überlänge der Lichtwellenleiter zu erzeugen.
Mit der vorstehend beschriebenen, eine Pultrusionseinrichtung PT1 aufweisenden Fertigungslinie kann eine optische Ader OA hergestellt werden, die in Frontansicht in Fig. 2 gezeichnet ist. Sie enthält lose im Inneren die Lichtwellenleiter LW1 bis LWn, gegebenenfalls eine Füllmasse FC und außen eine Schutzhülle SH1, in welcher die Verstärkungselemente TE1 bis TEm eingebettet sind. Diese Verstärkungselemente sind vor­ teilhaft gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet. Sie sollten nur mit möglichst geringem gegenseitigem Abstand angeordnet sein, wobei der Abstand von einem Verstärkungsele­ ment zum nächsten zweckmäßig unter 1 mm bevorzugt sogar 0,5 mm gewählt wird. Es ist auch möglich, die Verstärkungsele­ mente TE1 bis TEm unmittelbar aneinanderstoßend anzuordnen und gegebenenfalls sogar sie schuppenartig überlappend in das Harzmaterial einzubetten. Da das Harz sehr dünnflüssig ist durchdringt es ohne weiteres die Verstärkungselemente TE1 bis TEm und tränkt sie, so daß eine besonders innige und feste Einbettung dieser Elemente in die Harzmatrix erreicht wird.
Anstelle von Epoxidharzen können auch Melaminharze, UV-Acry­ late, Polyesterharze, Harze auf Polyamidbasis, o. ä. verwendet werden. Wenn Verstärkungselemente in Form von Glasfasern ver­ wendet werden, dann hat dies den besonderen Vorteil, daß diese auch noch stützende Eigenschaften übernehmen, d. h. nicht nur die Zugfestigkeit der Schutzhülle SH1 verbessern sondern auch noch deren Widerstandskraft gegen eine Längskom­ pression erhöhen.
Die Wandstärke der Schutzhülle SH1 sollte zweckmäßig zwischen 0,5 mm und 3 mm gewählt werden, bevorzugte Bereiche liegen zwischen 1 und 2 mm.
Die in Filamentform vorliegenden Verstärkungselemente TE1 bis TEm haben zweckmäßig in Bezug auf die Längsachse der opti­ schen Ader OA gesehen in radialer Richtung Stärken zwischen 0,5 und 2 mm, bevorzugt zwischen 0,5 und 1 mm. In Umfangs­ richtung kann die Ausdehnung jeweils eines der Verstärkungs­ elemente TE1 bis TEm größer gewählt werden, beispielsweise dadurch, daß eine flache oder bandförmige Struktur gewählt wird, wie sie in der Fig. 2 angedeutet ist. Die Erstreckung in Umfangsrichtung sollte etwa vorteilhaft zwischen 0,5 und 2 mm gewählt werden. Die Ausdehnung der Verstärkungselemente TE1 bis TEm in radialer Richtung beträgt vorteilhaft zwischen 0,1 und 0,5 mm.
Im allgemeinen kann die so hergestellte optische Ader QA in geeigneter Weise weiterverarbeitet werden, beispielsweise durch Verseilung zusammen mit anderen gleich oder ähnlich aufgebauten Adern zu einem Aderbündel oder durch Ummantelung mittels eines Außenmantels (ein- oder mehrschichtig) zu einem optischen Kabel.
Bei besonders hohen mechanischen Beanspruchungen kann es zweckmäßig sein, eine zweite Schutzhülle aufzubringen und diese ebenfalls mit Verstärkungselementen zu versehen. In diesem Fall schließt sich die in Fig. 2 dargestellte zweite Pultrusionsstufe an, wobei die Fig. 2 rechts an die Fig. 1 angesetzt zu denken ist. Die optische Ader OA läuft in die zweite Pultrusionsstufe ein, wobei ihre Schutzhülle SH1 durch eine entsprechende Bohrung in der Pultrusionseinrichtung PT2 hindurchläuft. Der Aufbau der zweiten Pultrusionseinrichtung PT2 ist analog dem der ersten Pultrusionseinrichtung PT1 gewählt, wobei hier Vorratsspulen für p Verstärkungselemente mit VT21 bis VT2p vorzusehen sind. Da hier bereits eine feste Innenschicht in Form der Schutzhülle SH1 vorliegt, können die Verstärkungselemente TE21 bis TE2p dimensionsmäßig stärker gewählt werden als die der ersten Pultrusionsstufe PT1 zuge­ führten Verstärkungselemente TE1 bis TEm. Sie können also in radialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung eine größere Ausdehnung haben als die Elemente TE1 bis versehene Bänder TEm. Am Ausgang der Pultrusionsstufe PT2, deren Vorratsbehäl­ ter für das härtende Harz mit VB2 bezeichnet ist, ist eine entsprechende Aushärtungszone vorzusehen, beispielsweise in Form einer UV-Trocknungsstrecke HE2 so daß im Endergebnis eine zweite, ebenfalls aus gehärtetem Harz bestehende Schutz­ hülle SH2 aufgebracht wird und mit der ersten Schutzhülle SH1 eine innige Verbindung aufweist, wie Fig. 4 zeigt.
Falls gewünscht, kann zur Herstellung eines fertigen Kabels OC entsprechend Fig. 4 auf die Schutzhülle SH2 noch ein Außenmantel MA aufgebracht werden, der aus thermoplastischem Material besteht. Der Längstransport des fertigen Kabels OC und auch aller übrigen Elemente der gesamten Fertigungslinie wird durch eine Transporteinrichtung, insbesondere z. B. in Form einer Transportraupe RC bewirkt. Das so erhaltene Kabel kann dann aufgetrommelt werden.
Bei der vergrößerten Darstellung einer Pultrusionseinrichtung PT1 nach Fig. 5 sind zur Vereinfachung sowohl die Lichtwel­ lenleiter als auch das Führungsrohr bzw. die Füllkammer FK für die Füllmasse weggelassen. Dargestellt ist also nur noch derjenige Teil, welcher zur Herstellung der äußeren Schutz­ hülle SH1 nach Fig. 1 dient. Die Pultrusionseinrichtung PT1 weist einen Kammerkörper PK auf, dessen eingangsseitige Öffnung mittels einer Lochscheibe LS1 verschlossen ist. Diese Lochscheibe LS1 ist in Fig. 6 in einer um 90° gedrehten Darstellung nochmals gezeichnet, sie enthält eine Reihe von m-Bohrungen BO11-BO1m. Diese Bohrungen dienen der Zuführung der m-Verstärkungselemente TE1-TEm in einer gleichmäßig über den Umfang verteilten Weise. Dadurch laufen die Verstär­ kungselemente TE1-TEm gleichmäßig geordnet in das Innere der Beschichtungskammer BK ein, die mit dem nur teilweise dargestellten Vorratsbehälter VB1 in Verbindung steht und so das flüssige Material für die Herstellung der äußeren Schutz­ hülle SH1 bereitstellt. Im Inneren der Beschichtungskammer BK ist ein ringförmiger Niederhalter NH vorgesehen, welcher die zugfesten Elemente nach innen drückt und sie in einer konzen­ trisch zur Längsachse des Füllrohres FR verlaufenden Position führt. Die Beschichtungskammer BK ist innen durch die Außen­ wand des Führungsrohres FR abgeschlossen, wobei dieses Führungsrohr beispielsweise an die Lochscheibe LS1 angeflanscht oder angeschweißt sein kann. Die Lochscheibe LS1 weist hierzu in ihrer Mitte eine Öffnung OP1 auf, durch wel­ che, vergleiche Fig. 6 das Rohr FR hindurchtreten kann.
Am Ausgang der Beschichtungskammer BK ist eine weitere Loch­ scheibe LS2 vorgesehen, die in einer um 90° gedrehten Posi­ tion in Fig. 7 dargestellt ist. Im vorliegenden Beispiel ist davon ausgegangen, daß die einzelnen Verstärkungselemente TE1-TEm als bandförmige Elemente ausgebildet sind, wobei diese Bänder zweckmäßig auf ihren Vorratsspulen im eingerollten Zustand aufgetrommelt sind. Deswegen genügt es, die Einlauf­ öffnungen BO11-BO1m der Lochscheibe LS1 kreisförmig aus zu­ bilden. Wenn jedoch die Bänder bereits als flache Bänder vor­ liegen, dann kann es zweckmäßig sein, die Einlauföffnungen BO11-BO1m der Lochscheibe LS1 ebenfalls in der Art von Längsschlitzen auszubilden, wobei deren Profil etwa dem Quer­ schnittsprofil der bandförmigen Verstärkungselemente TE1-TEm entspricht. Im vorliegenden Beispiel ist angenommen, daß das Auffalten der bandförmigen Elemente in erster Linie durch den ringförmigen Niederhalter NH bewirkt wird, d. h. nach dem Niederhalter NH liegen die Verstärkungselemente TE1-TEm in gestreckter, bandförmiger Anordnung vor. In dieser Form laufen sie auch durch entsprechende jeweils einen Teilbereich eines Kreisbogens bildende Längsschlitze BO21-BO2m bei der Lochscheibe LS2 (vergleiche Fig. 7) hindurch. Im vorliegen­ den Beispiel ist angenommen, daß sich die Verstärkungsele­ mente überlappen sollen, weshalb die jeweiligen schlitzförmi­ gen Öffnungen BO21 bis BO2m jeweils abwechselnd in unter­ schiedlichen Teilkreisabständen vom Mittelpunkt der als Formdüse arbeitenden Lochscheibe LS2 angeordnet werden. Die einzelnen Schlitze sind so lang gewählt, daß sie sich über­ lappen, so daß es auch zu einer gewissen Überlappung der einzelnen bandförmigen Verstärkungselemente im Bereich der durch Pultrusion gebildeten Schutzhülle SH1 kommt. Die Durch­ trittsöffnungen bei der Lochscheibe LS2 sind natürlich so zu wählen, daß noch ausreichend viel flüssiges Beschichtungs­ material mit hindurchgezogen wird, d. h. die schlitzförmigen Öffnungen BO21 bis BO2m sind größer als die Außenabmessungen der jeweils durch sie hindurchlaufenden bandförmigen Verstär­ kungselemente TE1-TEm.
In einem Ansatz AS des Pultrusionskörpers PK ist rechts am Ausgang eine Bohrung vorgesehen, durch welche das Führungs­ rohr FR hindurchgesteckt ist und zwar so, daß ein ringförmi­ ger Spalt verbleibt, dessen Durchmesser etwa der gewünschten Wandstärke der hier als dicke Linie gezeichneten Schutzhülle SH1 entspricht. In diesem Spaltbereich bildet sich somit die geschlossene Schutzhülle SH1 aus, wobei es vorteilhaft sein kann, durch einen nachgeschalteten Abstreifring AR eine Art Nachkalibrierung des Außendurchmessers durchzuführen. Der Innendurchmesser dieses Abstreifrings ist größer zu wählen, als der Außendurchmesser des Führungsrohres FR und ist entsprechend konzentrisch zu diesem Rohr FR anzuordnen. Auf diese Weise wird eine besonders gute Verdichtung und Füllung des gesamten Querschnitts der Schutzhülle SH1 mit dem flüssi­ gen Beschichtungsmaterial erreicht. Der Ansatz AS im Auslauf­ bereich des Pultrusionskörpers PK ist mit einem Gewinde ver­ sehen, auf welches eine Dichtschraube DS aufgesetzt werden kann. Diese Dichtschraube positioniert den Abstreifring AR und ist zweckmäßig hinsichtlich ihrer Durchtrittsöffnung OP3 so gewählt, daß sie nicht mehr im Kontakt mit der Außenwand der Schutzhülle SH1 steht. Das Führungsrohr FR bildet in die­ sem Teilbereich den Innendorn oder die Innenkalibrierung für die Schutzhülle SH1, wobei nach dem Verlassen der Pultru­ sionseinrichtung PT1 - vorteilhaft unterstützt durch die Heizeinrichtung (z. B. UV-Strahler) HE1 eine Trocknung und Erhärtung der Füllmasse der Schutzhülle SH1 eintritt. Diese Trocknung kann auch dadurch beschleunigt werden, daß z. B. Lösungsmittel durch Erhitzung verdampft werden und so das eigentliche Beschichtungsmaterial schneller erhärtet. Nach einer kurzen Länge A von z. B. 1 bis 10 cm verringert sich der Außendurchmesser des Führungsrohres FR und bildet ein endsei­ tiges Teilstück FR1. In diesem Bereich findet keine Berührung mehr zwischen der Innenwand der Schutzhülle SH1 und dem Rohr­ teil FR1 statt. Dagegen kommt es in diesem Bereich weiterhin zu einer Aushärtung. Eine derartige Anordnung hat den Vor­ teil, daß im teilweise oder ganz ausgehärteten Zustand die Schutzhülle SH1 nicht mehr über das Führungsrohr FR1 gleitet, was hohe Zugkräfte voraussetzen würde. Vielmehr ist bei der vorliegenden Ausführungsform nur ein kleiner Teilbereich des Rohres FR, etwa zwischen der Lochscheibe LS2 und dem Beginn des im Durchmesser kleineren Bereichs FR1 des Führungsrohres mit der Innenwand der Schutzhülle SH1 in Kontakt und bedingt somit die notwendigen Abzugskräfte an der Schutzhülle SH1.
Es ist auch möglich, den Abzugsvorgang für die Schutzhülle SH1 so zu gestalten, daß es zu überhaupt keiner Berührung zwischen dem Führungsrohr FR und der Innenwand der Schutz­ hülle SH1 kommt. In diesem Fall wäre das im Durchmesser ver­ ringerte ausgangsseitige Führungsrohr-Teilstück FR1 bereits etwa dort anzusetzen, wo die Lochscheibe LS2 positioniert ist. Dabei wird die Schutzhülle SH1 lediglich definiert durch die Ausgestaltung der Lochscheibe LS2 sowie ggf. durch die Einwirkung des nachgeordneten Abstreifrings AR.

Claims (15)

1. Optische Ader (OA) mit mindestens einem lose angeordneten Lichtwellenleiter (LW1 bis LWn) und mit mindestens einer, aus Kunststoffmaterial bestehenden, mit längsverlaufenden Ver­ stärkungselementen (TE1 bis TEm) versehenen Kunststoffhülle, dadurch gekennzeichnet, daß die die Verstärkungselemente (TE1 bis TEm) enthaltende Kunststoffhülle über dem Lichtwellenleiter (LW1 bis LWn) als innerste Schutzhülle angeordnet ist und daß diese Kunststoff­ hülle (SH1) aus härtbarem Harz besteht und mit den im Pultru­ sionsverfahren eingebrachten Verstärkungselementen im Abstand um die Lichtwellenleiter (LW1 bis LWn) herum angeordnet ist.
2. Optische Ader nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außen mindestens eine weitere Schutzhülle (SH2) aufge­ bracht ist.
3. Optische Ader nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Schutzhülle (SH2) ebenfalls Verstärkungsele­ mente (TE21 bis TE2p) aufweist.
4. Optische Ader nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungselemente (TE21-TE2p) ebenfalls in einem, im Pultrusionsverfahren aufgebrachten Harz eingebettet sind.
5. Optische Ader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung eines Kabels (OC) auf eine oder mehrere opti­ sche Adern (OA) ein äußerer Mantel (MA) aufgebracht ist.
6. Optische Ader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in das Innere der Schutzhülle (SH1) eine weiche Füllmasse (FC) eingebracht ist.
7. Optische Ader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in das Innere der Schutzhülle (SH1) ein bei Wasserzutritt quellendes Material eingebracht ist.
8. Optische Ader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter (LW1-LWn) mit Überlänge in der Schutzhülle (SH1) angeordnet ist.
9. Optische Ader nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungselemente (TE1-TEm) faden- oder bandför­ mig ausgebildet sind.
10. Verfahren zur Herstellung einer optischen Ader (OA) mit mindestens einem lose angeordneten Lichtwellenleiter (LW1 bis LWn), wobei eine Kunststoffhülle (SH1) hergestellt wird, in welche längslaufende Verstärkungselemente (TE1 bis TEm) ein­ gebettet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtwellenleiter (LW1-LWn) in eine Bohrung einer Pultrusionseinrichtung (PT1) eingeführt werden, daß härtbares Harz in einen Ringkanal der Pultrusionseinrich­ tung (PT1) einläuft, daß die Verstärkungselemente (TE1 bis TEm) ebenfalls in den genannten Ringkanal eingeführt werden und daß die so die Verstärkungselemente (TE1-TEm) allseitig umschließende Harzmasse nach dem Verlassen des Ringkanals als Schutzhülle (SH1) erhärtet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Durchlaufen der Pultrusionseinrichtung (PT1) eine Aushärtung des härtbaren Harzes durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Verlassen der Pultrusionseinrichtung (PT1) bei Verwendung von wärmehärtbaren, insbesondere UV-härtbaren Harzen eine Wärmebehandlung durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungselemente (TE1-TEm) unter Zugspannung in die Pultrusionseinrichtung eingeführt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugspannung auf die Verstärkungselemente (TE1-TEm) so groß gewählt ist, daß diese am Ausgang der Pultrusionsein­ richtung (PT) ihre durch eine Formdüse bestimmte Konfigura­ tion beibehalten.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Verstärkungselemente (TE1-TEm) aus unterschiedlichen Materialien, insbesondere aus Glas- und Aramidgarnen verwen­ det werden.
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