DE3109469C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines einen faserförmigen Lichtwellenleiter
oder ein Lichtwellenleiterbündel enthaltenden langgestreckten
optischen Übertragungselementes, bei dem der
Lichtwellenleiter oder das Lichtwellenleiterbündel in
Form einer Helix in das Innere einer rohrförmigen
Schutzhülle eingeführt wird.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der DE-OS 27 01 704
bekannt, wobei entweder die optische Faser selbst oder
deren Beschichtung eine derartige Verformung erfahren,
daß sie bleibend in einer helixförmigen Anordnung verlaufen.
Eine derartige bleibende Verformung ist jedoch
vor allem im Hinblick auf eine mögliche Minderung der
Übertragungseigenschaften des faserförmigen Lichtwellenleiters
mit Nachteilen verbunden. Zudem ist der Aufwand
für die Erstellung einer derartigen bleibenden
Verformung relativ hoch, so daß die hierfür anzuwendenden
Verfahren umständlich zu handhaben sind.
Aus der DE-OS 25 21 659 ist es bekannt, daß lichtleitende
Glasfasern nicht nur so hergestellt werden können,
daß Kern- und Mantelmaterial miteinander in einem Arbeitsgang
hergestellt und verschmolzen werden. Bei der
dort beschriebenen Lösung ist ein als Einzelfaser oder
Faserbündel bestehender Kern mit einem ersten Brechungsindex
vorgesehen, auf dem weitere Fasern mit einem
anderen Brechungsindex in geschlossener Lage fest aufgeseilt
werden. Das so entstehende Gebilde hat also in
seinem Kernbereich einen anderen Brechungsindex als im
äußeren Mantelbereich und ist somit zur Lichtleitung analog
einem in der üblichen Weise hergestellten Lichtwellenleiter
verwendbar. Zum Zusammenhalt der so gebildeten
Kern-Mantelstruktur wird eine Schutzhülle aufgebracht,
welche direkt auf die Mantelfasern aufgebracht wird, z. B.
mittels einer Schneckenpresse. Da das Material der
Schutzhülle auch in die Zwickel der Mantelfasern eindringt,
ergibt sich ein starres, in sich geschlossenes
Gebilde, bei dem keine Beweglichkeit der Mantelfasern
möglich ist.
Aus der nicht vorveröffentlichten älteren Patentanmeldung
entsprechend der DE-OS 29 36 716 geht hervor, daß es für
Spleißzwecke günstig ist, wenn eine Lichtwellenleiterader
verwendet wird, bei der infolge eines helixförmig und deshalb
mit Überlänge eingebrachten Lichtwellenleiters ein gewisser
Längenausgleich innerhalb der Hülle erfolgen kann.
Angaben darüber, in welcher Weise die helixförmige Anordnung
der Lichtwellenleiter erfolgen soll, werden nicht gemacht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
in besonders einfacher Weise einen helixförmigen Verlauf
für den faserförmigen Lichtwellenleiter innerhalb
einer rohrförmigen Schutzhülle zu gewährleisten. Gemäß
der Erfindung, welche sich auf ein Verfahren der eingangs
genannten Art bezieht, wird dies dadurch erreicht,
daß der Lichtwellenleiter oder das Lichtwellenleiterbündel
bei der Einführung in die Schutzhülle durch Abzug
von einer Vorratsspule mit weniger als 100% Rückdrehung
einer elastischen Vortorsion unterworfen wird und daß
unter Beibehaltung der helixförmigen Konfiguration der
Lichtwellenleiter oder das Lichtwellenleiterbündel fortlaufend
an die Innenwand der Schutzhülle angelegt wird.
Die Vortorsion wird somit in besonders einfacher Weise
dadurch erzeugt, daß ein Abzug mit weniger als 100%
Rückdrehung angewandt wird. Dies erfordert praktisch
keinen zusätzlichen Aufwand und ist auch für den oder
die Lichtwellenleiter besonders schonend durchführbar.
Durch die Anwendung einer elastischen Vortorsion des
Lichtwellenleiters erfährt dieser (bzw. bei einem beschichteten
Lichtwellenleiter auch dessen Schutzschicht)
keine bleibende Verformung. Der Lichtwellenleiter verläuft
dennoch helixförmig im Inneren der rohrförmigen
Schutzhülle, wobei seine elastischen Eigenschaften voll
erhalten bleiben, d. h. z. B. bei einer Biegung oder
Streckung der Schutzhülle bzw. des sie enthaltenden
optischen Kabels werden unzulässig große mechanische
Beanspruchungen der Faser weitgehend vermieden.
Auch beim Spleißen ergibt sich für ein derartiges in
einem optischen Kabel enthaltendes Übertragungselement
ein Vorteil insofern, als infolge der Elastizität der
Vortorsion der faserförmige Lichtwellenleiter nach
einer Durchtrennung der Schutzhülle sofort um ein gewisses
Maß herausspringt und dadurch die zum Spleißen
benötigte Überlänge bereitgestellt wird. Dies gilt
insbesondere dann, wenn die Schutzhülle nur mit Luft
oder einem sehr weichen Medium gefüllt ist.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
wiedergegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignete Anordnung, und
Fig. 2 bis Fig. 4 Querschnitte eines optischen Übertragungselementes
mit einem Bündel von Lichtwellenleitern.
Für die in Fig. 1 gezeichnete Anordnung ist angenommen,
daß ein einziger Lichtwellenleiter LW im Inneren einer
Schutzhülle SH angeordnet werden soll. Es ist jedoch
auch möglich, mehr als einen derartigen Lichtwellenleiter
vorzusehen. Diese Lichtwellenleiter können gemeinsam
auf einer Spule aufgewickelt sein oder auf getrennten,
zueinander jedoch raumfest angeordneten Spulen.
Der (die) vorzugsweise mit einer Schutzschicht
versehene(n) Lichtwellenleiter ist (sind) auf einer
Vorratsspule VS aufgewickelt, die in einem Korb KO
untergebracht ist. Beim Abzug des (der) Lichtwellenleiters
LW wird der Korb KO so um die Längsachse der
Anordnung gedreht, daß keine 100%-ige Rückdrehung erfolgt,
sondern nur eine teilweise Rückdrehung. Dadurch
bleibt eine Resttorsion vorhanden, welche auf den (die)
Lichtwellenleiter LW übertragen wird, und diesen (diese)
veranlaßt, eine etwa helixförmige Konfiguration anzunehmen.
Um diese Konfiguration beizubehalten und in geordnete
Bahnen zu lenken, ist unmittelbar an den Korb KO anschließend
ein Führungsrohr FR vorgesehen, dessen
Innendurchmesser etwa demjenigen entspricht, den die
später aufzubringende Schutzhülle SH des optischen
Übertragungselementes aufweisen soll. Das Führungsrohr
FR ist bis zu einer Einrichtung geführt, welche der
Erzeugung der Schutzhülle SH dient. Im vorliegenden
Beispiel ist angenommen, daß es sich um einen Extruder
EX handelt, der im Schlauchreckverfahren die Schutzhülle
SH im zunächst plastischen Zustand ausgibt,
worauf diese auf den endgültigen Durchmesser heruntergereckt
und abgekühlt wird. Im Inneren dieser Schutzhülle
SH verläuft der Lichtwellenleiter LW helixförmig
und liegt somit fortlaufend an der Innenwand der Schutzhülle
SH an.
In Fig. 2 bis 4 sind an unterschiedlichen Stellen
längs des optischen Übertragungselementes liegende
Querschnitte durch eine Schutzhülle SH wiedergegeben,
in die mehrere, z. B. sieben Lichtwellenleiter gemeinsam
und dicht benachbart eingebracht sind. Sie werden nachfolgend
kurz Bündel genannt.
Die Mittelachse des Bündels liegt wie jeder einzelne
Leiter auf einer Helix innerhalb der Schutzhülle SH.
Die Orientierung der einzelnen Lichtwellenleiter zueinander
bleibt dabei längs des Kabels erhalten. Die
Orientierung des gesamten Bündels, in Fig. 2 bis Fig. 4
durch den Leiter LW1 (weißer Kreis) symbolisiert,
dreht sich dabei von Fig. 2 nach Fig. 4 über die
Strecke einer Schlaglänge um x% einer vollen Umdrehung
nach rechts, während die Bündelmitte eine volle
Umdrehung nach rechts um den Mittelpunkt des Schutzhüllenquerschnittes
rotiert. Mit anderen Worten beträgt
die Rückdrehung des Bündels (100-x)%. Zur deutlicheren
Darstellung ist in der Skizze x=25% gewählt,
in Wirklichkeit wird man wesentlich unter diesem Wert
bleiben. Fig. 3 zeigt einen Zustand, der räumlich
zwischen die Querschnitte nach Fig. 2 und Fig. 4 einzuordnen
ist.
Wie weiter oben schon erwähnt, ergibt sich daraus für
die praktische Durchführung des Verfahrens die Vereinfachung,
daß das Bündel entweder von einer gemeinsamen
Spule oder von mehreren getrennten Spulen abgezogen
werden kann, die starr in einem drehbaren Korb untergebracht
sind.
Bei einer gemeinsamen Spule kann an Stelle der Unterbringung
in einem drehbaren Korb KO (Fig. 1) auch der
Überkopfabzug mit raumfester Spule zur Anwendung kommen.
Voraussetzung für alle genannten Varianten des
Verfahrens ist, daß sich innerhalb des Verseilkreises
im Zentrum der Schutzhülle kein weiteres Verseilelement
(Beilauftrense) befindet.
Die Länge L einer Helix mit dem Durchmesser D und der
Ganghöhe (Schlaglänge) H ergibt sich aus der Formel
Die relative Überlänge der Helix gegenüber ihrer Achse
beträgt also
Ein längs der Schraubenlinie verlegter Lichtwellenleiter
befindet sich dann im Zustand minimaler Torsionsenergie,
wenn die Rückdrehung ρ pro Ganghöhe, ausgedrückt
im Bogenmaß, nach folgender Beziehung gewählt
wird:
Diese Beziehung ist aus der Bewehrungstechnik für Seekabel
bekannt. Nach Gleichung (1) und (2) ist somit
der an 100% fehlende Bruchteil der Rückdrehung mit
guter Näherung gleich der relativen Überlänge der Helix
gegen ihre Achse. Damit sich die Lichtwellenleiter zuverlässig
und leicht in die gewünschte Helixlinie legen,
ist es zweckmäßig, die Resttorsion gegenüber der
idealen Rückdrehung (πD/H)²/2 um ein mehrfaches größer
einzustellen. Andererseits wird man in der Praxis auch
nicht über größenordnungsmäßig 10% hinausgehen, um die
Torsionsbelastung der Lichtwellenleiter nicht zu groß
werden zu lassen. Diese Grenzen können in der Praxis
leicht eingehalten werden, weil die relative Faserüberlänge
im allgemeinen zwischen 1 und 10‰ gewählt
wird, um einerseits mit tragbarem Aufwand für die Zugbewehrung,
andererseits mit nicht zu großem Verseildurchmesser
auskommen zu können.
Bei der Herstellung eines optischen Übertragungselementes
nach der Erfindung sind zweckmäßig folgende Dimensionierungen
einzuhalten:
Die Rückdrehung der Vorratsspule VS sollte zwischen
90 und 99% gewählt werden.
Die Schlaglänge der Helix sollte mindestens auf das
10fache und höchstens auf das 100fache ihres Durchmessers
eingestellt werden. Besonders günstige Werte
liegen zwischen dem 20- und 50fachen.
Der Durchmesser der Helix wird günstig zwischen 5- und
25fachen des Durchmessers des Lichtwellenleiters bzw.
des Bündels gewählt. Für umhüllte Lichtwellenleiter
zwischen 0,25 und 1 mm Durchmesser wird man aus Gründen
der Handlichkeit des Kabels im Bereich 5 bis 15 mm
Verseildurchmesser bleiben können.
Die Vorschubgeschwindigkeit vH bei der Erzeugung der
Schutzhülle und die Vorschubgeschwindigkeit vA beim
Ablauf des Lichtwellenleiters von der Vorratsspule VS
sollten so aufeinander abgestimmt werden, daß mit den
vorstehend eingeführten Bezeichnungen die Beziehung
gilt
Bei der vorliegenden Erfindung ist auch das kontrollierte
Einbringen der Überlänge z. B. mit positionsgesteuerter
Bremse und Schleppströmung des Füllmittels nach
der Lehre der Patentanmeldung P 30 27 743.1 der Anmelderin
möglich.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines einen faserförmigen Lichtwellenleiter
oder ein Lichtwellenleiterbündel enthaltenden
langgestreckten optischen Übertragungselementes, bei dem der
Lichtwellenleiter (LW) oder das Lichtwellenleiterbündel in Form
einer Helix in das Innere einer rohrförmigen Schutzhülle (SH)
eingeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtwellenleiter (LW) oder das Lichtwellenleiterbündel
bei der Einführung in die Schutzhülle (SH) durch Abzug von
einer Vorratsspule (VS) mit weniger als 100% Rückdrehung einer
elastischen Vortorsion unterworfen wird und
unter Beibehaltung der helixförmigen Konfiguration der
Lichtwellenleiter (LW) oder das Lichtwellenleiterbündel fortlaufend
an die Innenwand der Schutzhülle (SH) angelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtwellenleiter
(LW) zur Einstellung der Vortorsion über Kopf von der
Vorratsspule abgezogen wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine
Vortorsion je Schlaglänge der Helix die mindestens
denselben Bruchteil einer vollen Umdrehung beträgt,
der gleich ist der relativen Überlänge des Lichtwellenleiters
(LW) in der Schutzhülle (SH), bezogen auf den
gestreckten Zustand, eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlaglänge der Helix mindestens auf das 10fache und
höchstens auf das 100fache ihres Durchmessers, vorzugsweise
auf das 20- bis 50fache ihres Durchmessers
eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Ablaufspulen der Lichtwellenleiter gegeneinander raumfest
in einem gemeinsamen, drehbaren Joch untergebracht
werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
Verarbeitung mehrerer Lichtwellenleiter diese von
einer gemeinsamen Ablaufspule abgezogen werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
Verarbeitung mehrerer Lichtwellenleiter diese miteinander
verseilt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtwellenleiter
mit weniger als 100% Rückdrehung gegeneinander verseilt
werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der der
Vortorsion unterworfene Lichtwellenleiter (LW) unmittelbar
in eine die Schutzhülle (SH) erzeugende Einrichtung
(EX) eingeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtwellenleiter
(LW) zwischen der Vortordierung und der Einrichtung (EX)
durch ein Führungsrohr (FR) hindurchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Rückdrehung der Vorratsspule (VS) zwischen 90 und 99%
gewählt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser der Helix zwischen dem 5- und 25fachen
des Durchmessers des Lichtwellenleiters bzw. bei mehreren
Lichtwellenleitern des Lichtwellenleiterbündels
gewählt wird.
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