DE19606871C2 - Gleitlager mit einem mit Flüssigmetall gefüllten Lagerspalt - Google Patents
Gleitlager mit einem mit Flüssigmetall gefüllten LagerspaltInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gleitlager mit einem mit Flüssig
metall gefüllten Lagerspalt, welches zwei oder mehr Gleitla
gerteile mit an das Flüssigmetall angrenzenden Dichtflächen
aufweist, welche Dichtflächen zur Bildung einer sich von dem
Lagerspalt zu dem umgebenden Raum erstreckenden Dichtfuge
aneinander anliegen.
Gleitlager mit einem mit Flüssigmetall gefüllten Lagerspalt,
kurz Flüssigmetall-Gleitlager, finden beispielsweise in Form
von Spiralrillen-Gleitlagern bei Röntgenröhren zur Lagerung
von Drehanoden Verwendung und sind in der Regel im Inneren
des Vakuumgehäuses der Röntgenröhre aufgenommen. Diese Gleit
lager werden normalerweise mit Flüssigmetall-Legierungen auf
Galliumbasis gefüllt, die bei Raumtemperatur bereits flüssig
sind. Bei derartigen Legierungen handelt es sich um hochreak
tive Substanzen. Folglich ist es unerwünscht, wenn Flüssig
metall-Gleitlager beispielsweise bei Transportvorgängen oder
im Betrieb selbst Flüssigmetall verlieren. Dies gilt insbe
sondere bei der Anwendung in Röntgenröhren, in denen Flüssig
metalltröpfchen außerhalb des Gleitlagers die Hochspannungs
festigkeit der Röntgenröhre zerstören.
Aus der DE 195 23 163 A1 ist beispielsweise ein Flüssigme
tall-Gleitlager bekannt, dessen Gleitlagerteile im Betrieb
mit einem Flüssigmetall in Kontakt stehende Lagerflächen auf
weisen. Diese Lagerflächen sind mit einer Schicht eines als
Diffusionssperre für das hochreaktive Flüssigmetall wirksa
men, gut mit dem Flüssigmetall benetzbaren Metalls versehen.
Um das Austreten von Flüssigmetall durch einen zwischen zwei
stationären Gleitlagerteilen befindlichen Spalt zu verhin
dern, ist es bekannt, keramische Beschichtungen der in Rede
stehenden Flächen aus Aluminiumoxid, Ti
tanoxid (DE 195 23 162 A1) oder reduzierten Titanacethylace
tonat (EP 0 141 476 A1) zu verwenden, die als Antibenetzungs
mittel für das Flüssigmetall wirksam sind, wobei sie einen
Randwinkel mit dem Flüssigmetall größer als 90° bilden und
aufgrund der Kapillarität dichten. Auf diese Weise ist zwar
wirksam das Austreten von Flüssigmetall aus dem Lagerspalt
verhindert, jedoch sind neben einem aufwendigen Beschich
tungsequipment auch sehr ebene Dichtflächen erforderlich. Es
ist also sowohl im Zusammenhang mit dem Beschichtungsequip
ment als auch der Herstellung der Dichtflächen ein erhebli
cher technischer und finanzieller Aufwand zu treiben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gleitlager der
eingangs gerannten Art so auszubilden, daß der Austritt von
Flüssigmetall aus dem Gleitlager auf einfache und kostengün
stige Weise verhindert wird.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Gleit
lager mit einem mit Flüssigmetall gefüllten Lagerspalt, wel
ches zwei oder mehr relativ zueinander stationäre Gleitlager
teile mit an das Flüssigmetall angrenzenden Dichtflächen auf
weist, welche Dichtflächen zur Bildung einer sich von dem La
gerspalt zu dem umgebenden Raum erstreckenden Dichtfuge an
einander anliegen, wobei zwischen den Dichtflächen ein
Dichtring aus einem Material vorgesehen ist, das mit dem
Flüssigmetall eine die Dichtfuge verschließende feste Misch
phase bildet. Im Falle des erfindungsgemäßen Gleitlagers
dabei absichtlich die Befüllung eines Teils der Dichtfuge mit
Flüssigmetall herbeigeführt, worauf das Material des
Dichtringes mit dem zu dem Dichtring gelangenden Flüssigme
tall unter Bildung einer festen Mischphase reagiert. Die ge
bildete feste Mischphase führt zu einer vollständigen Abdich
tung der Dichtfuge des Gleitlagers zum Vakuumraum der Rönt
genröhre und verhindert somit wirksam eine weitere Reaktion
und den Austritt von Flüssigmetall aus dem Gleitlager in den
Vakuumbereich der Röntgenröhre.
In der EP 0 373 705 A2 ist ein Flüssigmetall-Gleitlager be
schrieben, das Oberflächen in einem Öffnungsbereich des Flüs
sigmetall-Gleitlagers aufweist, wobei die unmittelbar an das
Flüssigmetall angrenzenden Bereiche der Oberflächen mit einen
als Antibenetzungsmittel für das Flüssigmetall wirksamen Ma
terial und die daran anschließenden Bereiche der Oberflächen
mit einem Material versehen sind, das von dem Flüssigmetall
benetzbar ist und damit Mischphasen bildet.
Des weiteren ist aus der nicht vorveröffentlichten DE 195 10
067 A1 ein Gleitlager mit einem mit Flüssigmetall gefüllten
Lagerspalt bekannt, welches zwei Gleitlagerteile mit an das
Flüssigmetall angrenzenden Flächen aufweist. Die Flächen be
grenzen einen den Lagerspalt mit dem umgebenden Raum verbin
denden Spalt. Dabei ist wenigstens eine der Flächen mit einer
Schicht eines als Benetzungsmittel für das Flüssigmetall
wirksamen Materials versehen, um den Austritt von Flüssigme
tall aus dem Gleitlager über den Spalt zu verhindern.
Eine verbesserte Dichtigkeit des erfindungsgemäßer Gleitla
gers läßt sich erreichen, wenn gemäß einer Variante der Er
findung das Material des Dichtringes plastisch verformbar,
also als relativ weich einzustufen ist. Die Fließgrenze eines
solchen Materials sollte dabei unter der Fließgrenze des Ma
terials liegen, aus dem die Gleitlagerteile gefertigt sind.
Ein Dichtring aus einem Material, das plastisch verformbar
ist und zusätzlich mit Flüssigmetall zu einer festen Misch
phase reagiert, besitzt den Vorteil, daß durch die plastische
Verformung des Dichtringes bei Anlage an den gegenüberliegen
den Dichtfläche bereits ein verbesserter Grad an Dichtigkeit
erreicht wird. Die vollständige Abdichtung erfolgt schließ
lich durch die Bildung der festen Mischphase zwischen dem
Flüssigmetall und dem Material des Dichtringes. Ein zusätzli
cher Vorteil ergibt sich aus der Tatsache, daß sich ein wei
ches Material gut an eventuelle Welligkeiten der gegenüber
liegenden Dichtfläche anpaßt, wodurch Anforderungen an die
Oberflächengüte der Dichtflächen reduziert werden. Die ge
nannten Voraussetzungen erfüllt beispielsweise ein nickel
haltiger Werkstoff, beispielsweise H-Ni 99.5, H-Ni 99, NiMn
2, NiMo 28, NiCu 30 Fe, NiCr 6015 oder Monell, wenn als Flüs
sigmetall eine Galliumlegierung verwendet wird.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht
vor, daß wenigstens eine von zwei Dichtflächen mit einem Ab
satz oder einer Nut versehen ist, welche den zwischen den
Dichtflächen liegenden an das Flüssigmetall angrenzenden
Dichtring aufnehmen. Somit ist auf einfache Weise eine Lage
sicherung des Dichtringes gewährleistet. Der Dichtring und
der Absatz oder die Nut weisen dabei gemäß einer Variante der
Erfindung solche Abmessungen auf, daß bei aufeinanderliegen
den Dichtflächen bereits eine plastische Verformung des
Dichtringes vorliegt.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht eine Öffnung
zum Füllen des Gleitlagers mit Flüssigmetall vor, welche mit
einer in ein Gleitlagerteil eingesetzten Dichtschraube ver
schlossen ist. Zwischen dem Gleitlagerteil und der Dicht
schraube ist eine Unterlegscheibe aus dem Material vorgese
hen, welche gegebenenfalls durch plastische Verformung beim
Anziehen der Dichtschraube und unter Bildung der festen
Mischphase zu einer Abdichtung der Füllöffnung nach der Be
füllung des Gleitlagers mit Flüssigmetall führt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Drehanoden-Röntgenröhre
mit einem erfindungsgemäßen Flüssigmetall-Gleitlager
für die Drehanode in teilweise geschnittener Darstel
lung,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung die Einzelheiten II gemäß
Fig. 1 und
Fig. 3 in vergrößerter Darstellung die Einzelheit III gemäß
Fig. 1.
In der Fig. 1 ist eine Drehanoden-Röntgenröhre dargestellt,
die eine Drehanode 1 aufweist, die in einem Vakuumkolben
untergebracht ist. Der Vakuumkolben 2 enthält außerdem noch
in an sich bekannter Weise eine Kathode 3, die in einem Ka
thodenkopf 4 eine in Fig. 1 nicht sichtbare Glühwendel ent
hält.
Die Drehanode 1 weist einen Anodenteller 5 auf, der an dem
einen Ende einer mit dem Anodenteller 5 rotierenden Lage
rungswelle 6 fest angebracht ist. Um die drehbare Lagerung
der Drehanode 1 zu gewährleisten, ist ein insgesamt mit 7 be
zeichnetes Flüssigmetall-Gleitlager vorgesehen, das aus meh
reren Gleitlagerteilen zusammengesetzt ist, von denen eines
die Lagerungswelle 6 ist. Als weitere Gleitlagerteile sind
ein Rohrteil 8, ein Boden 9 und ein Deckel 10 vorgesehen.
Das Rohrteil 8, der Boden 9 und der mit einer Bohrung ver
sehene Deckel 10 sind derart miteinander verschraubt (es sind
nur die Mittellinien einiger Schrauben dargestellt), daß das
verdickte Ende der sich durch die Bohrung des Deckels 10 er
streckenden Lagerungswelle 6 in der Bohrung des Rohrteils 8
aufgenommen ist. Dabei bilden die plane Innenseite des Bodens
9 die hohlzylindrische Bohrungswand des Rohrteils 8 und die
kreisringförmige plane Innenseite des Deckels 10 erste Lage
rungsflächen 11, 12 und 13. Die am anderen Ende der Lage
rungswelle 6 vorgesehene plane, kreisförmige Stirnfläche, die
zylindrische Mantelfläche des verdickten Ansatzes der Lage
rungswelle 6 und die kreisringförmige ebene Stirnfläche des
zu dem verdickten Ansatz überleitenden Absatzes der Lage
rungswelle 6 bilden zweite Lagerungsflächen 14, 13 und 16.
Das Rohrteil 8, der Boden 9 und der Deckel 10 bilden den be
züglich des Vakuumkolbens 2 feststehenden Teil des Flüssig
metall-Gleitlagers; das Rohrteil 8 ist über eine Metallhülse
19 fest mit dem Vakuumkolben 2 verbunden.
Zwischen den Lagerflächen 11 bis 13 einerseits und den Lager
flächen 14 bis 16 andererseits befindet sich ein in Fig. 1
nicht sichtbarer, mit Flüssigmetall gefüllter Lagerspalt.
Um die Drehanode 1 in Rotation versetzen zu können, ist ein
Elektromotor vorgesehen, der als Rotor 17 ein aus einem elek
trisch leitenden Werkstoff gebildetes topfförmiges Bauteil
aufweist, das auf das mit dem Deckel 10 versehene Ende des
Rohrteils 8 übergreift. Der schematisch angedeutete Stator 18
ist im Bereich des Rotors 17 auf die Außenwand des Vakuumkol
bens aufgesetzt und bildet mit dem Rotor 17 einen elektri
schen Kurzschlußläufermotor, der bei Versorgung mit dem ent
sprechenden Strom die Drehanode 1 rotieren läßt.
Die Gleitlagerteile, also die Lagerungswelle 6, das Rohrteil
8, der Boden 9 und der Deckel 10 sind aus einem Material der
Gruppe Molybdän, Wolfram, Tantal, Rhenium oder einer wenig
stens eines dieser Metalle enthaltenden Legierung, Edelstahl
oder Keramik gebildet. Vorzugsweise sind die Gleitlagerteile
aus Molybdän oder einer molybdänartigen Legierung gebildet,
und zwar im Hinblick auf die Vakuumtauglichkeit dieser Mate
rialien.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht und durch die Fig. 2 noch hervorge
hoben wird, handelt es sich bei der sich von dem Lagerspalt
zu dem umgebenden Raum erstreckenden Dichtfuge 20, welche
zwei aneinander anliegende Dichtflächen 23 und 24 miteinander
bilden, um einen sehr engen Spalt.
In der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise sind die Dichtflächen
23 und 24 um eine Zentrierung der Gleitlagerteile 8 und 9
bzw. 8 und 10 relativ zueinander zu gewährleisten, jeweils
aus einem zylindrischen Dichtflächenteil 23a und 24a und ei
nem ringförmigen Dichtflächenteil 23b und 24b zusammenge
setzt.
Wie der Fig. 2 entnommen werden kann, ist eine der beiden
Dichtflächen 23 und 24, im vorliegenden Fall die Dichtfläche
23, mit einer Nut 27 versehen, welche einen zwischen den
Dichtflächen liegenden Dichtring 28 aufnimmt, an den das
Flüssigmetall 21 aus dem Lagerspalt angrenzt. Der Dichtring
28, der aus einem plastisch verformbaren und mit dem Flüssig
metall 21 eine feste Mischphase 22 bildenden Material gebil
det ist, weist in Kombination mit der Nut 27 solche Abmessun
gen auf, daß bei Aufeinanderliegen der Dichtflächen 23 und 24
der Gleitlagerteile 8 und 10 in jedem Fall bereits eine pla
stische Verformung des Dichtrings 28 eintritt daß sich
der Dichtring 28 an die Welligkeit der Dichtflächen 23 und 24
der Gleitlagerteile 8 und 10 anpaßt und ein vollständiges An
liegen des Dichtringes 28 an den Dichtflächen 23 und 24 ge
währleistet ist. Auf diese Weise wird bereits eine Dichtwir
kung erreicht. In Fig. 2 ist der Dichtring 28 vor seiner pla
stischen Verformung hervorgerufen durch das Verschrauben der
Dichtflächen 23 und 24 der Gleitlagerteile 8 und 10 in ge
strichelten Linien eingetragen.
Gelangt Flüssigmetall 21 durch die Dichtfuge 20 zu dem an
grenzenden Dichtring 28, so bildet es mit dessen Material
eine Barriere in Form einer festen Mischphase 22, die zur
vollständigen Dichtigkeit führt und jenseits deren demnach
keine weitere Reaktion stattfindet.
Wenn als Flüssigmetall, wie im Falle des beschriebenen Aus
führungsbeispiels, eine Galliumlegierung, insbesondere eine
Gallium-Indium-Zinn-Legierung, vorgesehen ist, ist als Mate
rial für den Dichtring 23 ein nickelhaltiger Werkstoff, bei
spielsweise H-Ni 99.5, H-Ni 99, NiMn 2, NiMo 28, NiCu 30 Fe,
NiCr 6015 oder Monell, vorgesehen.
Für den Dichtring 28 sind neben dem vor der plastischen Ver
formung dargestellten rechteckigen Querschnitt auch kreisför
mige, elliptische, quadratischen oder trapezförmige Quer
schnitte möglich.
Wie in der Fig. 2 dargestellt, muß wenigstens eine der Dicht
flächen 23 oder 74 der Gleitlagerteile 8 und 10 mit einer dem
Dichtring 28 aufnehmenden Nut 27 versehen sein. Es ist aber
durchaus in nicht dargestellter Weise möglich, daß beide
Dichtflächen 23 und 24 jeweils eine Nut aufweisen, wobei die
Nuten den Dichtring 28 gemeinsam aufnehmen.
Des weiteren muß die Nut 27 nicht notwendigerweise in einer
der ringförmigen Dichtflächenteile 23b und/oder 24b einge
arbeitet sein. Bei ausreichender Breite der zylindrischen
Dichtflächenteile 23a und 24a kann auch eine dieser oder
beide Dichtflächenteile 23a und 24a mit einer den Dichtring
28 aufnehmenden Nut 27 versehen sein.
Wesentlich ist, daß sich der Dichtring 28 und die ihn aufneh
mende Nut 27 ununterbrochen über die gesamte Länge, d. h. den
gesamten Umfang der jeweiligen Dichtfläche 23 und 24 erstrec
ken, so daß in die Dichtfuge 20 eintretendes Flüssigmetall 21
unter Bildung einer festen Mischphase 22 eine unterbrechungs
freie Dichtung bilden kann.
Der Dichtring 28 muß übrigens nicht notwendigerweise in einer
Nut aufgenommen sein. Vielmehr kann ein zur Aufnahme eines
Dichtringes geeigneter Raum auch dadurch geschaffen werden,
daß wenigstens eine der beiden die Dichtfuge 20 begrenzenden
Dichtflächen 23 und 24 einen Absatz oder eine Anfasung auf
weist.
Außerdem kann der Dichtring auch als Flachdichtung ausgeführt
sein, die zwischen die ohne Vertiefung oder dergleichen aus
geführten Dichtflächen eingelegt ist.
Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist, weist das Gleit
lagerteil 9 eine Öffnung 32 auf, durch welche das Flüssig
metall-Gleitlager mit Flüssigmetall gefüllt wird. Nach dem
Füllen des Gleitlagers verschließt eine Dichtschraube 29 mit
einer Unterlegscheibe 30 die Öffnung 32. Die Unterlegscheibe
30 ist aus einem nickelhaltigen Werkstoff, beispielsweise H-
Ni 99.5, H-Ni 99, NiMn 2, NiMo 28, NiCu 30 Fe, NiCr 6015 oder
Monell, gebildet, der plastisch infolge des Anzugsmomentes
der Dichtschraube 29 verformt, zusätzlich mit über das Ge
winde 31 aufgrund der Kapillarwirkung aufsteigenden Flüssig
metall eine feste Mischphase 22 bildet und somit die Öffnung
32 gegen Austritt von Flüssigmetall dicht verschließt.
Bei der in den Fig. 1 und 3 dargestellten Dichtschraube 29
sind unterschiedliche Ausführungsformen denkbar. Beispiels
weise kann der Schraubenkopf der Dichtschraube 29 in dem
Gleitlagerteil 9 versenkt werden. Wesentlich ist, daß das
Schraubenende nicht aus der Fläche 11 herausragt und somit
die Funktionsfähigkeit des Gleitlagers außer Kraft setzt. Die
Öffnung 32 zum Füllen des Gleitlagers mit Flüssigmetall 21
kann sich in den Fig. 1 und 3 nicht dargestellter Weise auch
in einem der anderen Gleitlagerteile 8 oder 10 befinden, wenn
dies zweckmäßig ist.
Die Lagerflächen und Lagerungsflächen 11 bis 16 können übri
gens in an sich bekannter und in den Figuren nicht darge
stellter Weise mit insbesondere spiralförmigen Nuten versehen
sein, die dazu dienen, das Flüssigmetall 21 am Austreten aus
dem Lagerspalt zu hindern.
In der gleichen Weise wie im Falle der Gleitlagerteile 8 und
10 läßt sich die Abdichtung der Gleitlagerteile 8 und 9 er
reichen.
Des weiteren lassen sich auch geometrisch anders geartete
Dichtflächen, beispielsweise rein ringförmige Dichtflächen,
die nicht notwendigerweise aus zylindrischen oder ringförmi
gen Dichtflächenteilen zusammengesetzt sind, in geschilderter
Form gegen das Austreten von Flüssigmetall aus dem Gleitlager
7 abdichten.
Claims (8)
1. Gleitlager mit einem mit Flüssigmetall (21) gefüllten La
gerspalt, welches zwei oder mehr Gleitlagerteile (8, 9, 10)
mit an das Flüssigmetall (21) angrenzenden Dichtflächen (23,
24) aufweist, welche Dichtflächen (23, 24) zur Bildung einer
sich von dem Lagerspalt zu dem umgebenden Raum erstreckenden
Dichtfuge (20) aneinander anliegen, wobei zwischen den Dicht
flächen (23, 24) ein Dichtring (28) aus einem Material vorge
sehen ist, das mit dem Flüssigmetall (21) eine die Dichtfuge
(20) verschließende feste Mischphase (22) bildet.
2. Gleitlager nach Anspruch 1, bei dem das Material des
Dichtringes (28) plastisch verformbar ist.
3. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dessen La
gerspalt als Flüssigmetall eine Galliumlegierung enthält und
bei dem als Material des Dichtringes (28) ein nickelhaltiger
Werkstoff, beispielsweise H-Ni 99.5, H-Ni 99, NiMn 2, NiMo
28, NiCu 30 Fe, NiCr 6015 oder Monell, vorgesehen ist.
4. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei wenig
stens eine von zwei Dichtflächen (23, 24) mit einem Absatz
oder einer Nut (27) versehen ist, welche den zwischen den
Dichtflächen (23, 24) liegenden an das Flüssigmetall (21) an
grenzenden Dichtring (28) aufnehmen.
5. Gleitlager nach Anspruch 4, bei dem der Dichtring (28)
und der Absatz oder die Nut (27) solche Abmessungen aufwei
sen, daß bei aufeinanderliegenden Dichtflächen (23, 24) eine
plastische Verformung des Dichtringes (28) vorliegt.
5. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, welches eine
zum Füllen des Gleitlagers mit Flüssigmetall (21) vorgesehene
Öffnung (32) aufweist, welche mit einer in ein Gleitlagerteil
eingesetzten Dichtschraube (29) verschlossen ist, wobei zwi
schen der Dichtschraube (29) und dem anderen Gleitlagerteil
eine Unterlegscheibe (30) aus dem Material vorgesehen ist,
welche bereits beim Anziehen der Dichtschraube (29) plastisch
Verformt wird.
7. Drehanoden-Röntgenröhre mit einem zur Lagerung der Dreh
anode (1) vorgesehenen Flüssigmetall-Gleitlager (7) nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 6.
8. Verwendung eines Gleitlagers nach einem der Ansprüche 1
bis 6 zur Lagerung der Drehanode (1) einer Drehanoden-Rönt
genröhre.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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1996
- 1996-02-23 DE DE19606871A patent/DE19606871C2/de not_active Expired - Fee Related
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