DE19606262C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer mitteldichten Faserplatte - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer mitteldichten FaserplatteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer mitteldichten Faserplatte aus Lignocellulose enthaltenden
Partikeln und Bindemittel, wobei die gesamten Partikel in
gleicher Weise unter Einwirkung von gespanntem Wasserdampf in
nasse Fasern aufgeschlossen werden, wobei die gesamten nassen
Fasern in gleicher Weise mit dem Bindemittel beleimt werden,
wobei in einem ersten Trocknungsschritt der Wassergehalt der
gesamten nassen Fasern in gleicher Weise reduziert wird, wobei
in einem zweiten Trocknungsschritt der Wassergehalt von Fasern
mit teilreduziertem Wassergehalt weiter reduziert wird, wobei
aus den beleimten Fasern eine Matte geformt wird und wobei die
Matte zu der mitteldichten Faserplatte heiß verpreßt wird.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur
Durchführung eines solchen Verfahrens, mit einem einzigen
Refiner zum Aufschließen der gesamten Partikel in nasse Fasern
unter Einwirkung von gespanntem Wasserdampf, mit einer einzigen
Beleimeinrichtung zum Beleimen der gesamten nassen Fasern mit
dem Bindemittel, mit einem einzigen zweistufig ausgebildeten
Trockner, dessen erste Trocknungsstufe dazu vorgesehen ist, den
Wassergehalt der gesamten nassen Fasern in gleicher Weise zu
reduzieren, und dessen zweite Trocknungsstufe dazu vorgesehen
ist, den Wassergehalt von Fasern mit teilreduziertem Wasser
gehalt weiter zu reduzieren, mit einer Mattenformeinrichtung zum
Ausbilden einer Matte aus den beleimten Fasern und mit einer
Heißpresse zum Heißverpressen der Matte zu der mitteldichten
Faserplatte.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art gehen aus der EP-A1-0 642 898 hervor. Hier werden die
gesamten nassen Fasern nach dem ersten Trocknungsschritt in
gleicher Weise mit dem Bindemittel beleimt. Anschließend wird in
dem zweiten Trocknungsschritt der Wassergehalt der gesamten
Fasern mit teilreduziertem Wassergehalt weiter reduziert, bevor
aus den beleimten Fasern die Matte geformt wird. Zu diesem Zweck
ist die Beleimeinrichtung der Vorrichtung zwischen den beiden
Trocknungsstufen des zweistufigen Trockners angeordnet. Durch
die Beleimung der nassen Fasern zwischen den beiden
Trocknungsschritten soll eine möglichst geringe thermische
Belastung des Bindemittels vor dem Heißverpressen der Matte zu
der mitteldichten Faserplatte erreicht werden.
Aus der EP-B1-0 258 703 ist ein Verfahren zur Herstellung einer
mitteldichten Faserplatte bekannt, bei dem eine aus beleimten
Fasern geformte Matte beidseitig mit einer Schicht aus beleimtem
Holzstaub belegt und anschließend zusammen mit dem beleimten
Holzstaub zu der mitteldichten Faserplatte heiß verpreßt wird.
Der Holzstaub wird anschließend wieder abgeschliffen. Auf diese
Weise wird eine mitteldichte Faserplatte mit einer geschliffenen
Oberfläche erhalten, ohne daß die beleimten und heiß verpreßten
Fasern selbst unter Materialverlust beschliffen werden. Dem
beleimten Holzstaub kann Wasser beigesetzt sein. Das beigesetzte
Wasser verdampft beim Heißverpressen in die Matte aus den
beleimten Fasern, kondensiert dort und bewirkt auf diese Weise
in der Heißpresse einen beschleunigten und verstärkten Wärme
transport zur Plattenmitte. Die Preßzeit für die mitteldichte
Faserplatte kann daher verkürzt werden, wodurch sich wiederum
der Ausstoß der Heißpresse und somit auch ihre Wirtschaftlich
keit erhöht.
Das Ausnutzen feuchter Deckschichten einer Matte beim Heißver
pressen ist bei der Herstellung von Spanplatten als Dampfstoß
verfahren bekannt. Die Anwendung des Dampfstoßverfahrens bei der
Herstellung von Spanplatten ist mit geringem Aufwand möglich.
Die Holzspäne werden hierzu in zwei getrennten Material strömen
aufbereitet, an deren Enden beleimte Holzspäne mit zwei unter
schiedlichen Wassergehalten anfallen. Aus den Holzspänen mit dem
geringeren Wassergehalt wird eine Mittelschicht der heiß zu
verpressenden Matte ausgebildet, während aus den Holzspänen mit
dem höheren Wassergehalt Deckschichten der Matte ausgebildet
werden. Das Aufbringen von mit Wasser versetztem beleimten
Holzstaub ist dabei nicht erforderlich oder gar üblich.
Die Übertragung des bekannten Dampfstoßverfahrens auf die
Herstellung von mitteldichten Faserplatten ist nicht ohne
weiteres möglich. Aus der EP-A1-0 573 039 ist es zwar bekannt,
eine mehrschichtige Matte aus beleimten Fasern auszubilden, die
eine Mittelschicht und dazu symmetrisch angeordnete Deckschich
ten aufweist, das Problem liegt jedoch darin, Fasern für die
Mittelschicht und die Deckschichten mit unterschiedlichem
Wassergehalt bereitzustellen. Im Gegensatz zu der Herstellung
von Spanplatten kann nicht ohne weiteres eine separate Aufbe
reitung der Fasern für die Mittelschicht und die Deckschichten
erfolgen, da der kostspieligste Bestandteil einer Vorrichtung
zur Herstellung von mitteldichten Faserplatten der Refiner zum
Aufschließen der Lignocellulose enthaltenden Partikel in die
nassen Fasern mit der nachgeschalteten Beleimeinrichtung und dem
nachgeschalteten Trockner für die nassen Fasern ist. Parallele
Materialströme für die Mittelschicht und die Deckschichten
würden daher zu extremen Vorrichtungskosten führen.
Neben der Ausnutzung eines internen Dampfstoßes sind auch
Dampfeinblasverfahren zur Herstellung von Spanplatten bekannt,
bei denen in der Heißpresse heißer Wasserdampf in die Matte aus
den beleimten Spänen eingeblasen wird. Die Anwendung des
Dampfeinblasverfahrens bei der Herstellung von mitteldichten
Faserplatten führt jedoch zu inhomogenen Oberflächenstrukturen,
die auch nach einem Beschleifen der Oberfläche sichtbar sind,
wenn die Oberfläche lackiert wird. Dies ist besonders beacht
lich, weil mitteldichte Faserplatten zu ihrem weit überwiegenden
Anteil zum Lackieren vorgesehen sind.
Der Erfindung liegt vor diesem Hintergrund die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art aufzuzeigen, mit denen auf einfache Weise das Dampfstoß
verfahren bei der Herstellung einer mitteldichten Faserplatte
anwendbar ist.
Bei dem Verfahren wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß nach dem ersten Trocknungsschritt die beleimten
Fasern mit teilreduziertem Wassergehalt in zwei Teilmengen
aufgeteilt werden, daß nur der Wassergehalt der einen Teilmenge
der Fasern in dem zweiten Trocknungsschritt weiter reduziert
wird, daß aus der einen Teilmenge der Fasern eine Mittelschicht
der Matte ausgebildet wird und daß aus der anderen Teilmenge der
Fasern mit nur teilreduziertem Wassergehalt Deckschichten der
Matte ausgebildet werden. Die Erfindung nutzt aus, daß bei einem
Verfahren der eingangs beschriebenen Art die Reduktion des
Wassergehalts der Fasern in zwei Schritten erfolgt. Bei der
Erfindung wird als Besonderheit nur der Wassergehalt einer
Teilmenge der Fasern in dem zweiten Trocknungsschritt weiter
reduziert. Der Wassergehalt der anderen Teilmenge der Fasern
wird hingegen beibehalten. Mit der Teilmenge der beleimten
Fasern mit hohem Wassergehalt werden feuchte Deckschichten der
Matte ausgebildet, während die Mittelschicht der Matte aus
relativ trockenen beleimten Fasern ausgebildet wird, die nach
dem zweiten Trocknungsschritt vorliegen. In der so zusammen
gesetzten Matte bildet sich beim Heißverpressen der zur
Verkürzung der Preßzeit erwünschte Dampfstoß von den Deck
schichten in die Mittelschicht der Matte aus. Dabei entstehen
mitteldichte Faserplatten mit hervorragender Oberflächen
qualität, die sich von mitteldichten Faserplatten aus dem Stand
der Technik nur durch ihre kürzeren Preßzeiten unterscheiden.
Der Vorteil der kurzen Preßzeiten wird bei der Erfindung mit
minimalem Aufwand erreicht, da es ausschließlich erforderlich
ist, nach dem ersten Trocknungsschritt die andere Teilmenge der
Fasern mit teilreduziertem Wassergehalt abzuzweigen, so daß
diese nicht mehr dem zweiten Trocknungsschritt unterworfen wird.
Dabei ist es unerheblich, ob die Beleimung der nassen Fasern
bereits vor dem ersten Trocknungsschritt oder zwischen den
beiden Trocknungsschritten erfolgt, solange für die andere
Teilmenge der Fasern, deren Wassergehalt nicht weiter reduziert
wird, beleimte Fasern abgezweigt werden. Der konstruktive
Aufwand für das neue Verfahren ist besonders gering im Vergleich
zu der erreichten Ausstoßsteigerung.
Die andere Teilmenge der beleimten Fasern mit nur teilreduzier
tem Wassergehalt, aus der die Deckschichten der Matte ausgebil
det werden, kann 10 bis 40 Gewichtsprozent der gesamten Matte
bezogen auf die Trockenmasse ausmachen. Dies entspricht einer
relativen Dicke jeder Deckschicht von 1/20 bis zu 1/5 der
gesamten Matte. Die optimale Dicke der Deckschichten hängt stark
von der Enddicke der hergestellten mitteldichten Faserplatte ab,
wobei die absolute optimale Dicke der Deckschichten zwar mit der
Nenndicke zunimmt, die relative optimale Dicke der Deckschichten
jedoch abnimmt.
Der teilreduzierte Wassergehalt der Fasern der anderen Teilmenge
kann 12 bis 20 Gewichtsprozent bezogen auf die Gesamtmasse der
Fasern, aber ohne Berücksichtigung des Bindemittels betragen.
Dieser Bereich liegt höher als der Wassergehalt von 8,5 bis
maximal 11%, der bei Matten mit einschichtigem Aufbau üblich
ist.
Wenn das Bindemittel der mitteldichten Faserplatte ein Harn
stoff-Formaldehyd-Harz ist, kann der mittlere Wassergehalt der
gesamten Matte 8,5 bis 10 Gewichtsprozent bezogen auf die
Gesamtmasse der Fasern betragen. Dieser Bereich liegt im oberen
Rahmen dessen, was auch bei herkömmlichen Verfahren zur Herstel
lung von Harnstoff-Formaldehyd-Harz-gebundenen mitteldichten
Faserplatten üblich ist.
Entsprechendes gilt, wenn das Bindemittel der mitteldichten
Faserplatte ein Isocyanat, insbesondere PMDI ist. Dann kann der
mittlere Wassergehalt der gesamten Matte bei der Erfindung 10
bis 12 Gewichtsprozent bezogen auf die Gesamtmasse der Fasern
betragen. Der grundsätzlich höhere mittlere Wassergehalt bei
PMDI-gebundenen mitteldichten Faserplatten erklärt sich daraus,
daß bei der PMDI-Bindung im Gegensatz zur Harnstoff-Formaldehyd-
Harz-Bindung kein zusätzliches Wasser im Rahmen der Vernetzungs
reaktion freigesetzt wird.
Der Wassergehalt der Fasern der einen Teilmenge, aus der die
Mittelschicht der Matte ausgebildet wird, kann weniger als 9
Gewichtsprozent bezogen auf die Gesamtmasse der Fasern betragen.
Die Fasern der einen Teilmenge sind also im Vergleich zu
herkömmlichen Verfahren recht trocken. Sie werden bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren jedoch beim Heißverpressen durch den
Dampfstoß wieder etwas angefeuchtet.
Die Deckschichten aus der anderen Teilmenge der Fasern sollten
in jedem Fall symmetrisch zu der Mittelschicht aus der einen
Teilmenge der Fasern ausgebildet werden. Die beiden Teilmengen
weisen zwar abgesehen von ihrem Wassergehalt der Fasern eine
identische Zusammensetzung auf. Allein aufgrund des unterschied
lichen Wassergehaltes kann es jedoch bei unsymmetrischem Aufbau
der Deckschichten zur Ausbildung von Spannungen in der mittel
dichten Faserplatte beim Heißverpressen kommen, so daß sich die
mitteldichte Faserplatte anschließend verzieht.
Bei der Ausbildung der Matte können die Fasern der anderen
Teilmenge für die obere Deckschicht der Matte jedoch zunächst
mit einer zu großen Schichtdicke auf die Mittelschicht aufge
bracht werden, wenn die Dicke der Matte anschließend durch
Fasern abnehmendes Egalisieren der Oberseite der Matte fest
gelegt wird. Beim Fasern abnehmenden Egalisieren der Oberseite
der Matte handelt es sich um ein übliches Verfahren zur
Festlegung einer einheitlichen Mattendicke.
Die Preßtemperaturen beim Heißverpressen der Matte zu der
mitteldichten Faserplatte weichen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nicht vom Stand der Technik ab. So ist das Aufheizen
der Matte durch Kontaktwärme mit einer Kontaktflächentemperatur
von 220 bis 230°C bevorzugt. Es ist aber darauf zu achten, daß
zur Einhaltung dieses Temperaturbereichs eine höhere Heizlei
stung als im Stand der Technik erforderlich ist, weil die Erzeu
gung des Dampfstoßes zusätzliche Energie erfordert. Im Ergebnis
ändert sich durch das erfindungsgemäße Verfahren der Energie
aufwand für dieselbe Menge an mitteldichter Faserplatte jedoch
kaum, da die erforderliche höhere Heizleistung auch einen
höheren Ausstoß an mitteldichter Faserplatte ergibt.
Bei der Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Trockner zwischen der ersten und der zweiten
Trocknungsstufe eine Entnahmeeinrichtung zum Entnehmen von
beleimten Fasern mit teilreduziertem Wassergehalt aufweist und
daß die Mattenformeinrichtung mindestens drei Streuköpfe
aufweist, von denen der erste Streukopf eine untere Deckschicht
aus von der Entnahmeeinrichtung kommenden Fasern auf ein
Streuband aufstreut, der zweite Streukopf eine Mittelschicht aus
von der zweiten Trocknungsstufe des Trockners kommenden Fasern
auf die untere Deckschicht aufstreut und der dritte Streukopf
eine obere Deckschicht aus von der Entnahmeeinrichtung kommenden
Fasern auf die Mittelschicht aufstreut. Auch bei der Vorrichtung
ist die Anordnung der Beleimeinrichtung vor oder hinter der
ersten Trocknungsstufe des Trockners ohne Belang, sofern sie vor
der Entnahmeeinrichtung liegt. Ebensowenig spielt eine Rolle, ob
die Heißpresse als kontinuierliche Heißpresse oder als diskonti
nuierliche Ein- oder Mehretagenheißpresse ausgebildet ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert und beschrieben, dabei zeigt
Fig. 1 den Ablauf des Verfahrens als Blockdiagramm,
Fig. 2 den zweistufigen Trockner der Vorrichtung,
Fig. 3 die Mattenformeinrichtung der Vorrichtung und
Fig. 4 ein Prinzipschaubild zu dem in der Heißpresse der
Vorrichtung wirkenden Dampfstoß.
Bei dem in Fig. 1 als Blockdiagramm wiedergegebenen Verfahren
werden Lignocellulose enthaltende Partikel 1 zunächst in einem
Refiner 2 in nasse Fasern aufgeschlossen. In dem Refiner 2
werden die Partikel 1 unter Einwirkung von gespanntem Wasser
dampf aufgeweicht und zerfasert. Die heißen nassen Fasern werden
in einer Beleimeinrichtung 3 mit Bindemittel 4 beleimt. In der
Beleimeinrichtung 3 können eine oder mehrere Beleimdüsen vorge
sehen sein, die das Bindemittel 4 auf die in einem Blasrohr
geführten nassen Fasern aufsprüht. Der der Beleimeinrichtung 3
nachgeschaltete Trockner 5 ist zweistufig aufgebaut. Sämtliche
beleimten nassen Fasern durchlaufen eine erste Trocknungsstufe
6. Danach verzweigt sich der Materialweg. Während die eine Teil
menge 7 der Fasern mit teilreduziertem Wassergehalt in eine
zweite Trocknungsstufe 8 des Trockners 5 gelangt, gelangt eine
andere Teilmenge 9 der Fasern mit teilreduziertem Wassergehalt
von der ersten Trocknungsstufe 6 direkt zu einer Mattenform
einrichtung 10. Die Mattenformeinrichtung 10 formt aus den
beiden Teilmengen 7 und 9 der beleimten Fasern eine Matte 11,
wobei sie die eine Teilmenge 7 der Fasern für eine Mittelschicht
12 der Matte 11 und die andere Teilmenge 9 der Fasern für
Deckschichten 13 der Matte 11 verwendet. In einer Vorpresse 14
wird die Dicke der Matte 11 reduziert und die Mittelschicht 12
und die Deckschichten 13 werden aneinander angedrückt. In einer
Heißpresse 15 erfolgt anschließend das Heißverpressen der Matte
11 zu einer mitteldichten Faserplatte 16 unter Ausnutzung eines
Dampfstoßes, wie weiter unten in Verbindung mit Fig. 4 näher
beschrieben ist. Die fertige Matte 16 weist bezüglich ihrer
relativen Zusammensetzung aus Fasern, Bindemittel und Wasser
einen homogenen Aufbau über ihrer Dicke auf.
Fig. 2 zeigt den Aufbau einer konkreten Ausführungsform des
Trockners 5 gemäß Fig. 1. Heizgas 18 gelangt von einer nicht
dargestellten Heizanlage zu Mischkammern 20 bzw. 42 der beiden
Trocknungsstufen 6 und 8. In den Mischkammern 20 und 42 wird das
Heizgas mit zusätzlich angesaugter Außenluft zur Einstellung
einer gewünschten Temperatur vermischt. Beide Trocknungsstufen
6 und 8 weisen ein Trocknungsluftgebläse 22 bzw. 43 auf. In die
Trocknungsluft 24 der ersten Trocknungsstufe 6 werden die von
der hier nicht dargestellten Beleimeinrichtung 3 kommenden
Fasern eingebracht. In einem sich anschließenden Trocknungskanal
23 erfolgt eine Reduktion des Wassergehalts der Fasern 17, wobei
das Wasser von der Trocknungsluft 24 aufgenommen wird. Eine
Trennung der Fasern 17 und der Trocknungsluft 24 erfolgt in
einem als Zyklon 25 ausgebildeten Abscheider. Am unteren Ausgang
des Zyklons 25, an dem die Fasern 17 austreten, ist eine
Entnahmeeinrichtung 26 für die andere Teilmenge 9 der Fasern aus
dem Trockner 5 vorgesehen. Die Entnahmeeinrichtung 26 weist
hinter einer Zellenradschleuse 27 am unteren Ende des Zyklons 25
einen Trennbehälter 28 auf. Der Trennbehälter 28 hat zwei
Ausgänge, an denen jeweils eine Zellenradschleuse 29 bzw. 30
angeordnet ist. Aus der Zellenradschleuse 29 tritt die Teilmenge
7, aus der Zellenradschleuse 30 die Teilmenge 9 der Fasern mit
teilreduziertem Wassergehalt aus. Die Teilmenge 7 der Fasern
wird mit der Trocknungsluft 45 der zweiten Trocknungsstufe
vermischt. In dem Trocknungskanal 44 der zweiten Trocknungsstufe
8 erfolgt die weitere Reduktion des Wassergehalts der Teilmenge
7 der Fasern. In dem Zyklon 46 der zweiten Trocknungsstufe 8
wird die Trocknungsluft 45 abgeschieden und über eine Zellenrad
schleuse 31 am unteren Ende des Zyklons 25 verläßt die Teilmenge
7 der Fasern die zweite Trocknungsstufe 8 des Trockners 5.
Die in Fig. 3 dargestellte Mattenformeinrichtung 10 weist drei
Streuköpfe 32 bis 34 für die beleimten Fasern auf. Der Streukopf
32 streut zunächst beleimte Fasern der Teilmenge 9 der Fasern
auf ein umlaufendes Streuband 35 auf. Hierdurch wird die untere
Deckschicht 13 der Matte 11 ausgebildet. Auf die untere
Deckschicht 13 der Matte 11 streut der Streukopf 33 beleimte
Fasern der Teilmenge 7 auf, wodurch die Mittelschicht 12 der
Matte 11 ausgebildet wird. Der letzte Streukopf 24 streut
wiederum Fasern aus der Teilmenge 9 auf die Mittelschicht 12
auf, wodurch die obere Deckschicht 13 der Matte 11 ausgebildet
wird. Allerdings wird die Dicke der oberen Deckschicht 13 erst
durch eine Egalisierwalze 36 festgelegt, die die Oberseite der
Matte 11 durch Abnehmen von Fasern egalisiert und damit eine
bestimmte Mattendicke einstellt. Vor der Egalisierwalze 36 weist
die obere Deckschicht 13 eine bewußt zu große Dicke auf, damit
die Matte 11 im Anschluß an die Egalisierwalze 36 einen
symmetrischen Aufbau zur Mittelschicht 12 besitzt. In der der
Mattenformeinrichtung 10 nachgeschalteten Vorpresse 14 wird die
Dicke der Matte 11 unter Beibehaltung ihres symmetrischen
Aufbaus reduziert.
Fig. 4 deutet den Aufbau einer kontinuierlichen Heißpresse mit
stehenden Heizelementen 38 und umlaufenden Stahlbändern 39 an.
Zwischen den Stahlbändern 39 befindet sich die Matte 11, die zu
der mitteldichten Faserplatte 16 heiß verpreßt wird. Dazu wird
über die Stahlbänder 39 Kontaktwärme auf die Matte 11 über
tragen. Die Kontaktwärme verdampft in den Deckschichten 13
enthaltenes Wasser, das als durch Pfeile 40 angedeuteter
Wasserdampfstoß in die Mittelschicht 12 der Platte vordringt und
dort zu einer schnellen Aufwärmung und Aktivierung des
Bindemittels führt. Die Erwärmung der Mittelschicht 12 durch den
Dampfstoß aus den Deckschichten 13 ermöglicht es, die Preßzeiten
der mitteldichten Faserplatte 16 deutlich zu reduzieren und
damit den Austrag einer bestehenden Heißpresse 15 zu erhöhen.
Bezugszeichenliste
1 Partikel
2 Refiner
3 Beleimeinrichtung
4 Bindemittel
5 Trockner
6 erste Trocknungsstufe
7 Teilmenge
8 zweite Trocknungsstufe
9 Teilmenge
10 Mattenformeinrichtung
11 Matte
12 Mittelschicht
13 Deckschicht
14 Vorpresse
15 Heißpresse
16 mitteldichte Faserplatte
17 Fasern
18 Heizgas
20 Mischkammer
22 Trocknungsluftgebläse
23 Trocknungskanal
24 Trocknungsluft
25 Zyklon
26 Entnahmeeinrichtung
27 Zellenradschleuse
28 Trennbehälter
29 Zellenradschleuse
30 Zellenradschleuse
31 Zellenradschleuse
32 Streukopf
33 Streukopf
34 Streukopf
35 Streuband
36 Egalisierwalze
38 Heizelement
39 Stahlband
40 Pfeil
42 Mischkammer
43 Trocknungsluftgebläse
44 Trocknungskanal
45 Trocknungsluft
46 Zyklon
2 Refiner
3 Beleimeinrichtung
4 Bindemittel
5 Trockner
6 erste Trocknungsstufe
7 Teilmenge
8 zweite Trocknungsstufe
9 Teilmenge
10 Mattenformeinrichtung
11 Matte
12 Mittelschicht
13 Deckschicht
14 Vorpresse
15 Heißpresse
16 mitteldichte Faserplatte
17 Fasern
18 Heizgas
20 Mischkammer
22 Trocknungsluftgebläse
23 Trocknungskanal
24 Trocknungsluft
25 Zyklon
26 Entnahmeeinrichtung
27 Zellenradschleuse
28 Trennbehälter
29 Zellenradschleuse
30 Zellenradschleuse
31 Zellenradschleuse
32 Streukopf
33 Streukopf
34 Streukopf
35 Streuband
36 Egalisierwalze
38 Heizelement
39 Stahlband
40 Pfeil
42 Mischkammer
43 Trocknungsluftgebläse
44 Trocknungskanal
45 Trocknungsluft
46 Zyklon
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung einer mitteldichten Faserplatte
aus Lignocellulose enthaltenden Partikeln und Bindemittel,
- - wobei die gesamten Partikel in gleicher Weise unter Ein wirkung von gespanntem Wasserdampf in nasse Fasern aufgeschlos sen werden,
- - wobei die gesamten nassen Fasern in gleicher Weise mit dem Bindemittel beleimt werden,
- - wobei in einem ersten Trocknungsschritt der Wassergehalt der gesamten nassen Fasern in gleicher Weise reduziert wird,
- - wobei in einem zweiten Trocknungsschritt der Wassergehalt von Fasern mit teilreduziertem Wassergehalt weiter reduziert wird,
- - wobei aus den beleimten Fasern eine Matte geformt wird und
- - wobei die Matte zu der mitteldichten Faserplatte heiß verpreßt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß nach dem ersten Trocknungsschritt die beleimten Fasern (17) mit teilreduziertem Wassergehalt in zwei Teilmengen (7 und 9) aufgeteilt werden,
- - daß nur der Wassergehalt der einen Teilmenge (7) der Fasern (17) in dem zweiten Trocknungsschritt weiter reduziert wird,
- - daß aus der einen Teilmenge (7) der Fasern (17) eine Mittelschicht der Matte (11) ausgebildet wird und
- - daß aus der anderen Teilmenge (9) der Fasern (17) mit nur teilreduziertem Wassergehalt Deckschichten (13) der Matte (11) ausgebildet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
andere Teilmenge (9) der beleimten Fasern (17) mit nur teil
reduziertem Wassergehalt bezogen auf die Trockenmasse 10 bis 40
Gewichtsprozent der gesamten Matte (11) ausmacht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der teilreduzierte Wassergehalt der Fasern (17) der anderen
Teilmenge (9) 12 bis 20 Gewichtsprozent bezogen auf die Gesamt
masse der Fasern (17) beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bindemittel (4) ein Harnstoff-Formaldehyd-Harz
ist, wobei der mittlere Wassergehalt der gesamten Matte (11) 8,5
bis 10 Gewichtsprozent bezogen auf die Gesamtmasse der Fasern
(17) beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bindemittel (4) ein Isocyanat, insbesondere
PMDI ist, wobei der mittlere Wassergehalt der gesamten Matte
(11) 10 bis 12 Gewichtsprozent bezogen auf die Gesamtmasse der
Fasern (17) beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wassergehalt der Fasern (17) der einen Teil
menge (7) weniger als 9 Gewichtsprozent bezogen auf die Gesamt
masse der Fasern (17) beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Deckschichten (13) aus der anderen Teilmenge
(9) der Fasern (17) symmetrisch zu der Mittelschicht (12) aus
der einen Teilmenge (7) der Fasern (17) ausgebildet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fasern (17) der anderen Teilmenge (9) für die obere Deckschicht
(13) der Matte (11) zunächst mit einer zu großen Schichtdicke
auf die Mittelschicht (12) aufgebracht werden und daß die Dicke
der Matte (11) anschließend durch Fasern abnehmendes Egalisieren
der Oberseite der Matte (11) festgelegt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Matte (11) beim Heißverpressen durch Kontakt
wärme mit einer Kontaktflächentemperatur von 220 bis 230°C
aufgeheizt wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 9
- - mit einem einzigen Refiner zum Aufschließen der gesamten Partikel in nasse Fasern unter Einwirkung von gespanntem Wasserdampf,
- - mit einer einzigen Beleimeinrichtung zum Beleimen der gesamten nassen Fasern mit dem Bindemittel,
- - mit einem einzigen zweistufig ausgebildeten Trockner,
- - dessen erste Trocknungsstufe dazu vorgesehen ist, den Wassergehalt der gesamten nassen Fasern in gleicher Weise zu reduzieren, und
- - dessen zweite Trocknungsstufe dazu vorgesehen ist, den Wassergehalt von Fasern mit teilreduziertem Wassergehalt weiter zu reduzieren,
- - mit einer Mattenformeinrichtung zum Ausbilden einer Matte aus den beleimten Fasern und
- - mit einer Heißpresse zum Heißverpressen der Matte zu der mitteldichten Faserplatte, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trockner (5) zwischen der ersten Trocknungsstufe (6) und
der zweiten Trocknungsstufe (8) eine Entnahmeeinrichtung (26)
zum Entnehmen von beleimten Fasern (17) mit teilreduziertem
Wassergehalt aufweist und
- - daß die Mattenformeinrichtung (10) mindestens drei Streuköpfe (32 bis 34) aufweist, von denen
- - der erste Streukopf (32) eine untere Deckschicht aus von der Entnahmeneinrichtung (26) kommenden Fasern (17) auf ein Streuband (35) aufstreut,
- - der zweite Streukopf (33) eine Mittelschicht (12) aus von der zweiten Trocknungsstufe (8) des Trockners (5) kommenden Fasern (17) auf die untere Deckschicht (13) aufstreut und
- - der dritte Streukopf eine obere Deckschicht (13) aus von der Entnahmeneinrichtung (26) kommenden Fasern (17) auf die Mittelschicht (12) aufstreut.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996106262 DE19606262C1 (de) | 1996-02-21 | 1996-02-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer mitteldichten Faserplatte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996106262 DE19606262C1 (de) | 1996-02-21 | 1996-02-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer mitteldichten Faserplatte |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1184525A1 (de) * | 2000-08-30 | 2002-03-06 | Kronotec Ag | Faserplatte |
DE10129750B4 (de) * | 2001-06-20 | 2006-09-07 | Institut für Holztechnologie Dresden gGmbH | Werkstoff aus Holzpartikeln, Bindemittel und Zuschlagstoffen sowie Verfahren zu seiner Herstellung |
EP2786849A1 (de) * | 2013-04-02 | 2014-10-08 | HOMATHERM GmbH | Verfahren zur Herstellung einer Sandwich-Faserplatte, sowie Sandwich-Faserplatte |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0258703B1 (de) * | 1986-08-30 | 1991-03-06 | Hornitex Werke Gebr. Künnemeyer GmbH & Co.KG | Verfahren zur Herstellung von Holzfaserplatten |
EP0573039A1 (de) * | 1992-06-04 | 1993-12-08 | LIGNOTOCK GmbH | Bindemittelhaltige Fasermatten aus Zellulose- bzw. Lignozellulosefasern |
EP0642898A1 (de) * | 1993-09-15 | 1995-03-15 | Sunds Defibrator Industries Aktiebolag | Herstellung einer Faserplatte |
-
1996
- 1996-02-21 DE DE1996106262 patent/DE19606262C1/de not_active Expired - Fee Related
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