DE19606230A1

DE19606230A1 - Fahrbare Wickelpresse zum Herstellen von Rundballen aus Halmgut (Silage, Stroh, Heu)

Info

Publication number: DE19606230A1
Application number: DE1996106230
Authority: DE
Inventors: Juergen Elser
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1996-02-20
Filing date: 1996-02-20
Publication date: 1997-08-21

Description

Alle derzeit auf dem Markt befindlichen Rundballenpressen arbeiten mit einer Preßkammer. Dies bringt das Problem mit sich, daß während des Bindens und Ausstoßens des Ballens kein Halmgut der Preßkammer zugeführt werden kann. Dies begrenzt die Leistungsfähigkeit von Rund ballenpressen erheblich.

Bei einer Wickelpresse (O.S. 0159983) wird dieses Problem dadurch gelöst, daß eine kleinere vordere und eine größere hintere Preßkammer hintereinander angeordnet sind. Während der hintere Ballen gebunden und ausgestoßen wird, beginnt in der vorderen Preßkammer bereits die Pressung des nächsten Ballens. Zum Verbinden und Trennen der beiden Preßkammern besitzt diese Presse ein oberes und ein unteres Schwenksystem. Zur Übergabe des vorderen Ballens in die hintere Preßkammer werden die beiden Trennvorrichtungen einfach so weit nach oben und unten geschwenkt, daß ein genügend großer Durchgang zwischen der vorderen und hinteren Preßkammer entsteht. Der Ballen soll nun, angetrieben durch die unter ihm liegenden Preßwalzen, in die hintere Preßkammer wandern.

Da der vordere Rundballen jedoch, aufgrund des Preßdrucks, an den Seitenwänden reibt, bewegt er sich gar nicht oder nur sehr schlecht in die hintere Preßkammer.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den vorderen Rundballen problemlos in die hintere Preßkammer zu schieben.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die obere Trenneinrichtung aus zwei großen Walzen besteht, die auf einem Schwenkrahmen angeordnet sind, und, daß dieser Schwenkrahmen mit den beiden Walzen um seinen Mittelpunkt um 360 Grad drehbar ist.

Bei der so ausgebildeten Trenneinrichtung wird der vordere Ballen beim drehen der Schwenkeinrichtung zwangsläufig in die hintere Preßkammer geschoben.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend, anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels, näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1: Die linke Seitenansicht der Presse.

Fig. 2: Die rechte Seitenansicht der Presse.

Fig. 3: Der Schwenkrahmen mit Walzen und Antriebszahnrädern, vergrößert dargestellt.

Fig. 4: Den Schwenkrahmen, als Scheibe mit zwei Kerben und die Walzen, sowie der Arretierungszylinder, vergrößert dargestellt.

Fig. 5 bis Fig. 9: Die Presse in Seitenansicht mit dem Ablauf des Preßvorgangs.

Wie dies insbesondere aus Fig. 1 und Fig. 2 hervorgeht, besteht die Presse aus einem mit Laufrädern 16 versehenen Gehäuse 21. An dem Gehäuse 21 ist eine Deichsel 14 befestigt, die zum Anhängen der Presse an eine Zugmaschine (nicht gezeichnet) dient. Die Presse ist mit einer, an sich bekannten, Aufnahmevorrichtung (Pick up) 12 versehen. Oberhalb der Pick up 12 ist eine Einzugswalze 13 angeordnet.

Die Presse besteht aus einer kleineren vorderen und einer größeren hinteren Preßkammer, die bezogen, auf die Fahrtrichtung, hintereinander angeordnet sind. Die hintere Preßkammer bilden die Walzen 23 bis 37, sowie eine der beiden großen Preßwalzen 1 des Schwenksystems. Die zum Auswerfen des fertigen Ballens dienende Heckklappe 22, ist mit den Walzen 26 bis 34 bestückt. Der Zylinder 17 öffnet und schließt die Heckklappe. Die vordere Preßkammer ist aus den Preßwalzen 7 bis 9, 18 bis 20 und den beiden großen Preßwalzen 1 aufgebaut.

Die Walzen 7 und 8 der unteren Trenneinrichtung sind auf einem Schwenkrahmen 10 gelagert, der am Mittelpunkt der Walze 9 drehbar gelagert ist. Der Zylinder 11 ist mit dem Gehäuse 21 und dem Schwenkrahmen 10 verbunden. Das Ein- oder Ausfahren des Zylinders 10 bewirkt somit ein Absenken oder Anheben des Schwenkrahmens 10 und somit auch der daran befestigten Walzen 7 und 8.

Alle Preßwalzen drehen sich in die gleiche Richtung und mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit. Die Drehrichtung der Walzen, ist von der linken Seite (Fig. 1) aus gesehen im Uhrzeigersinn.

Wie in Fig. 1 bis Fig. 4 dargestellt, besteht die obere Trenn einrichtung aus den beiden Preßwalzen 1. Da jeweils eine der zwei Preßwalzen 1 gleichzeitig als Preßwalze für die vordere und hintere Preßkammer dient, sind die Walzen 1 im Verhältnis zu allen übrigen Preßwalzen um etwa die Hälfte größer.

Die Preßwalzen 1 sind an den Punkten 43/44 drehbar, am Schwenkrahmen 6 gelagert. Das gesamte Schwenksystem 6, 1, 1, 2, 3, 4 ist am Punkt 5 drehbar am Gehäuse gelagert. Angetrieben werden die Preßwalzen 1 über die Welle 5. Auf der Welle 5 sitzt das Zahnrad 4, daß die Zahnräder 2, 3 antreibt, diese wiederum sitzen auf den Wellen 43, 44, die mit den Preßwalzen 1 verbunden sind. Das Zahnrad 4 dreht sich entgegengesetzt zu den Preßwalzen 1, außerdem ist es größer ausgelegt, als die Zahnräder 2, 3.

Wie in Fig. 2 und Fig. 4 dargestellt, ist der Schwenkrahmen auf der rechten Maschinenseite als Scheibe 41 ausgelegt. Die Preßwalzen 1 sind an den Punkten 43, 44 drehbar, an der Scheibe 41, gelagert. Die Scheibe 41 ist am Punkt 5 drehbar am Gehäuse 21 gelagert. Die Scheibe 41 besitzt zwei Kerben 39 und 40, in die der Arretierungszylinder 38 einfahren kann. Der Zylinder 38 ist einfachwirkend, mit einer Feder 42, die zum Wiederausfahren dient.

Der Ablauf des Preßvorgangs

(Fig. 5 bis Fig. 9)
Fig. 5: Zu Beginn des Preßvorgangs wird das Halmgut 15 über die Pick up 12 in die vordere Preßkammer befördert. Der untere Schwenkrahmen 10 ist in seiner oberen Position und schließt somit die vordere Wickelkammer.

Der Arretierungszylinder 38 ist in die Kerbe 40 eingefahren und hält somit das gesamte obere Schwenksystem, einschließlich der beiden Preßwalzen 1, in dieser Position fest (Fig. 2). Es entsteht somit in der vorderen Preßkammer ein kleinerer Rundballen.

Fig. 6: (und Fig. 1 bis Fig. 4) Sobald der kleine Rundballen den nötigen Preßdruck hat, wird die untere Trenneinrichtung 10 durch den Zylinder 11 abgesenkt. Gleichzeitig wird der Arretierungszylinder 38 eingefahren, so daß die Sperrung für das obere Schwenksystem, einschließlich der beiden Walzen 1, aufgehoben ist. Da sich die Antriebswelle 5 für die beiden Preßwalzen 1 entgegengesetzt zu diesen bewegt, und da an dieser Welle 5, aufgrund des größeren Zahnrads 4 im Verhältnis zu den Zahnrädern 2 und 3 auf den Wellen 43, 44, ein erheblich größeres Drehmoment herrscht, als an den Wellen 43, 44 der Preßwalzen 1, dreht sich das komplette Schwenksystem einschließlich der beiden Preßwalzen um die Welle 5 um 180 Grad entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn (Fig. 1) und schiebt somit den vorderen Rundballen in die hintere Preßkammer.

Fig. 7: Sobald sich das Schwenksystem um 180 Grad gedreht hat, rastet der Arretierungszylinder 38, aufgrund der Feder 42, in die Kerbe 39 ein und hält somit die Preßwalzen 1 wieder fest (Fig. 2). Das Halmgut 15 bewegt sich nun durch die vordere Wickelkammer hindurch zu der hinteren, wo jetzt der angefangene kleine Rundballen zu einem großen Rundballen fertig gepreßt wird.

Fig. 8: Sobald der hintere Rundballen den nötigen Preßdruck erreicht hat, wird die untere Trenneinrichtung durch den Zylinder 11 angehoben, so daß kein weiteres Halmgut in die hintere Preßkammer gelangen kann. Jetzt kann mit dem Abbinden des Ballens begonnen werden. Gleichzeitig beginnt, aufgrund der geschlossenen vorderen Wickelkammer, schon wieder die Pressung des nächsten Ballens.

Fig. 9: Wenn der Rundballen fertig abgebunden ist, wird die Heckklappe 22 durch den Zylinder 17 geöffnet, so daß der Ballen die hintere Preßkammer verlassen kann. Sobald die Heckklappe wieder geschlossen ist, kann der vordere Rundballen wieder in die hintere Wickelkammer übergeben werden. Der Vorgang beginnt von vorne (Fig. 5/Fig. 6).

Mit dieser Presse ist es nun möglich Rundballen im Non-Stop Verfahren herzustellen. In der Zeit, in der bei konventionellen Rundballenpressen der Ballen gebunden und ausgeworfen wird, beginnt bei dieser Presse bereits die Produktion des nächsten Ballens. Die Leistungsfähigkeit von Rundballenpressen wird so erheblich gesteigert.

Claims

1. Fahrbare Wickelpresse zum Herstellen von Rundballen aus Halmgut (Silage, Stroh, Heu), bestehend aus einer kleineren vorderen und einer größeren hinteren Preßkammer, die bezogen auf die Fahrtrichtung hintereinander angeordnet sind, und zum Trennen und Verbinden, der beiden Preßkammern, mit einem unteren und oberen Schwenksystem ausgestattet ist dadurch gekennzeichnet, daß das obere Schwenksystem aus zwei großen Preßwalzen (1) besteht, die an einem Rahmen (6) drehbar befestigt sind und dieser Rahmen (6) um seinen Mittelpunkt (5) drehbar ist.

2. Wickelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Preßwalzen (1) über die Lagerwelle (5) des Schwenkrahmens (6) stattfindet.

3. Wickelpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Antriebswelle (5) in entgegengesetzter Richtung zu den Preßwalzen dreht.

4. Wickelpresse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebszahnrad (4) auf der Welle (5) größer ausgelegt ist als die Zahnräder (2, 3) auf den Wellen (43, 44) der Preßwalzen (1).

5. Wickelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkrahmen (6) auf einer Maschinenseite als Scheibe (41) mit zwei Kerben (39, 40) ausgelegt ist.

6. Wickelpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (38) durch einrasten in eine der beiden Kerben (35, 40) die Scheibe (1) und damit das gesamte Schwenksystem in dieser Position festhält.

7. Wickelpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (38) mit einer Feder (42) ausgestattet ist, so daß der Zylinder selbständig in einer der beiden Kerben (39, 40) einrastet.

8. Wickelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden großen Preßwalzen (1) auch durch einen Stabkettenelevator oder Bänder ersetzt werden können.