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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Druckhaltung in
einem als Pulsationsdämpfer
wirkenden Hydrospeicher mit Durchlaufcharakteristik in einem mit
einer Druckeinstelleinrichtung auf verschiedene Druckniveaus, insbesondere
auf einen Spitzendruck, einen normalen Arbeitsdruck und einen vergleichsweise
niedrigen Stand-by-Druck einstellbaren Hydraulikkreis mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Es
ist bekannt, daß Hydrospeicher
neben der Aufgabe der Volumenspeicherung auch häufig die Aufgabe eines Pulsationsdämpfers übernehmen müssen. Sofern
der Hydrospeicher nur einen einzelnen dem Zufluß und dem Ablauf von Druckmittel
dienenden Anschluß besitzt,
wird eine optimale Dämpfung
nur in einem vergleichsweise schmalen Frequenzband im Bereich der
Eigenfrequenz entfaltet, was man sich anschaulich dadurch erklären kann, daß die Strömungsrichtung
des Druckmittels innerhalb jeder einzelnen Pulsation umgekehrt werden muß. Eine
Verbesserung des Dämpfungsverhaltens, d.
h. eine Verbreiterung des wirksamen Frequenzbandes läßt sich
durch eine sogenannte Durchflußcharakteristik
erreichen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß für den Zulauf und den Ablauf
getrennte Anschlüsse
vorgesehen werden. Durch diese Anordnung wird das nachteilge Umkehren
der Strömungsrichtung
vermieden. Die beiden Anschlüsse
könnten direkt
und einzeln am Hydrospeicher angebracht sein (z. B. bei sogenannten
Schlauch- oder Rohrspeichern nach
DE 1 902 217 A1 oder aber sich innerhalb eines
einzelnen Anschlußstückes derart
befinden, daß der
Flüssigkeitsraum
des Hydrospeicher oder eine vorgeschaltete Dämpfungskammer zwangsweise durchströmt werden
(
DE 1 725 030 B ,
DE 21 27 718 A ,
DE 22 54 032 A ,
DE 37 07 803 A1 ,
US 3 540 482 ,
DE 11 86 288 B ).
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Ein
anderer Problemkreis ergibt sich in bestimmten Anwendungsfällen dadurch,
daß ein
Hydrospeicher druckabhängig
Flüssigkeit
aufnimmt und wieder abgibt und somit als Zeitglied wirkt. Das bedeutet,
daß es
ohne besondere Vorkehrungen nicht möglich ist, im Kreislauf von
Null beginnend einen oberhalb der Gasvorspannung des Hydrospeichers liegenden
Druck verzögerungsfrei
zu erreichen. Ein solcher verzögerungsfreier
Druckausbau ist z. B. in einer Kraftfahrzeughydraulik erwünscht, wenn
sogleich nach dem Starten eine Bereitschaftsabfrage auf vorhandenen
Druck vorgenommen wird. Gemäß der
DE 42 23 765 C1 äßt sich
dies durch ein hydraulisches Schaltventil erreichen, welches dem
Hydrospeicher vorgeschaltet ist und diesen solange vom Kreislauf
trennt, bis der erste benötigte
Arbeitsdruck überschritten
ist. Hierbei ist vorausgesetzt, daß der normale Arbeitsdruck
noch höher
liegt und bei diesem Druck das Schaltventil in einer Endstellung
quasi außer
Funktion ist und das normale Arbeiten des Hydrospeichers nicht weiter
beeinflußt.
Dieses Schaltventil ist nur für
einen einzelnen Flüssigkeitsanschluß vorgesehen
und könnte
auch in den Zulaufanschluß eines
Hydrospeichers mit Durchlaufcharakteristik geschaltet werden, wenn
es nur darum ginge, den schnellen Druckanstieg in einem zum Hydrospeicher
parallel liegenden Zweig des Kreislaufes zu erzeugen. Leider versagt
diese Methode, wenn es darum geht, den den Hydrospeicher selbst
beinhaltenden Zweig des Kreislaufes schnell auf Druck zu bringen.
Dies ist beispielsweise dann notwendig, wenn in einem Fahrzeug z.
B. bei einem Halt vor einer Ampel der Druckerzeuger zur Energieeinsparung auf
einen vergleichsweise geringen Stand-by-Druck geschaltet wird und
beim Anfahren innerhalb eines Sekundenbruchteils wieder der volle
Druck verfügbar sein
soll.
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Hieraus
ergibt sich als Aufgabe der Erfindung, einen Hydrospeicher mit Durchlaufcharakteristik
so auszurüsten,
daß in
einem Hydrospeicherkreislauf mit einer auf Grund vorbestimmter Betriebsparameter
auf verschiedene Druckniveaus wie Spitzendruck, normaler Arbeitsdruck
und Stand-by-Druck einzustellenden Druckeinstelleinrichtung selbst
nach einer Druckabsenkung auf Stand-by-Druck ohne wesentliche zeitliche
Verzögerung
der normale Arbeitsdruck wieder zur Verfügung gestellt werden kann. Weiterhin
soll bei diesem normalen Arbeitsdruck der Druckerzeuger sofort mit
dem Hydrospeicher im Sinne einer Pulsationsdämpfung verbunden sein. Diese Verbindung
zwischen Druckerzeuger und Hydrospeicher soll auch dann herstellbar
sein, wenn auf Grund bestimmter Betriebsparameter der Hydrospeicher auf
einen oberhalb des normalen Arbeitsdruckes liegenden Spitzendruck
vor dem Zurückschalten
auf den Stand-by-Druck aufgeladen worden war. Ausgehend von der
trivialen Lösung,
das Entleeren des Hydrospeichers mittels eines Rückschlagventils im Zulauf und
eines entsperrbaren Rückschlagventils
im Ablauf zu verhindern, würde
sich bei einem auf den Spitzendruck aufgeladenen Hydrospeicher zwar
ein vorschriftsmäßiges Öffnen des
entsperrbaren Rückschlagventils
ergeben, wenn dieses mit einem entsprechenden Flächenverhältnis ausgerüstet ist
(entsperrbare Rückschlagventile
mit einem Flächenverhältnis größer als
1 benötigen
zusätzlich
eine Leckleitung bzw. eine Verbindung zum Tank). Wenn aber ablaufseitig
kein oder ein zu langsamer Verbrauch stattfindet, wird es im Hydrospeicher
keine Druckabsenkung geben können
mit der Folge, daß beim
zulaufseitigen Rückschlagventil
der Schließdruck
höher als der
zur Verfügung
stehende Öffnungsdruck
werden kann und es daher nicht mehr selbsttätig geöffnet werden kann. Der Druckerzeuger
kann folglich nicht mit dem Hydrospeicher zwecks Pulsationsdämpfung verbunden
werden.
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Hieraus
ergeben sich die weiteren Aufgaben, auch bei einem auf einen Druck
oberhalb des normalen Arbeitsdruckes aufladbaren Hydrospeicher nach einer
Druckanhebung vom Stand-by-Druck auf den normalen Arbeitsdruck sofort
eine Verbindung zum Druckerzeuger sicher zu stellen und diese Verbindung
im Sinne einer guten Pulsationsdämpfung
möglichst
ungedrosselt aufrecht zu erhalten, bis der Druck wieder abgesenkt
wird. Die dazu notwendige Einrichtung soll klein, preiswert, funktionssicher
und mit möglichst
wenigen Einzelteilen bauen und sich als direkt mit dem Hydrospeicher
zu paarendes Bauelement verwirklichen lassen.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
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Diese
Lösung
hat den Vorteil, daß die
Druckhaltung immer in der Höhe
des normalen Arbeitdruckes erfolgt. Sollte der Hydrospeicher auf
Grund besonderer Betriebsbedingungen auf einen höheren Wert aufgeladen sein,
erfolgt erst eine Druckverminderung, bevor das hermetisch dichte
Abschließen
erfolgt. Dies hat den weiteren Effekt, daß bei erneutem Druckanstieg
alle Rückschlagventile
geöffnet
werden können,
da der Schließdruck
bzw. durch Wärmeeinwirkung
verursachte Druckanstiege nun immer den normalen Arbeitsdruck als
Basis haben und nicht den höchst
möglichen
Spitzendruck, der bei Wärmeeinwirkung
sogar überschritten
werden könnte.
Die Lösung
verwendet auch einfache Bauteile, die keiner besonderen Präzision bedürfen. Als
Druckeinstelleinrichtung bietet sich zum Beispiel ein Proportional-Druckbegrenzungsventil
an, dessen Schaltkommandos aus der Aufbereitung verschiedener Meßgrößen entstehen
und bei dem es ohne besonderen Aufwand möglich ist, ein direktes Schalten
vom Spitzendruck in den Stand-by-Druck zu verhindern bzw. erst dann
zuzulassen, wenn im Hydrospeicher ein Abfall auf den normalen Arbeitsdruck
erfolgt ist. Die Lösung
hat weiterhin den Vorteil, keine zusätzlichen Leitungen oder Anschlüsse zu benötigen. Insbesondere
wird weder für
das entsperrbare Rückschlagventil
noch für
die Druckentlastung eine Leckleitung benötigt. Die Entlastung erfolgt
neben jener durch Verbrauch prinzipiell rückwärts in Richtung auf die Druckeinstelleinrichtung.
Je nach Höhe
des Unterschiedes zwischen Spitzendruck und normalem Arbeitsdruck
kann es zweckmäßig sein,
die Druckeinstelleinrichtung über
eine Zeitrampe den niedrigeren Druck anfahren zu lassen. So wird
der Flüssigkeit ausreichend
Zeit zum Druckausgleich über
die Drosselstelle gelassen, während
eine zu plötzlich
auftretende Druckdifferenz das Schließen beider ersten und zweiten
Rückschlagventile
bewirken könnte.
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Anspruch
2 richtet sich auf einen konstanten Drosselquerschnitt.
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Anspruch
3 richtet sich auf einen sich wenigstens an einer Stelle verengenden
Drosselquerschnitt.
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Anspruch
4 bezieht sich auf die Ausbildung des Schließkörpers als Kugel und des die
Kugel umgebenden Ringspaltes als Drosselstelle.
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Anspruch
5 bezieht sich auf einen zwischen Feder und Schließkörper wirkenden
Stößel.
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Anspruch
6 richtet sich auf einen Hilfskolben, der von der Feder belastet
wird und seinerseits auf den Stößel wirkt.
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Anspruch
7 richtet sich darauf, daß auch
der Entsperrkolben in Kontakt mit dem Hilfskolben kommen und diesen
gegen die Kraft der Feder belasten kann.
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Anspruch
8 richtet sich auf eine Hubbegrenzung am Entsperrkolben, die zur
Wirkung kommt, bevor der Hilfskolben durch das zweite Rückschlagventil
in seine Endlage verschoben wird.
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Anspruch
9 bezieht sich auf die räumliche Anordnung
von Stößel und
Entsperrkolben, die in einem spitzen Winkel zueinander stehen.
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Anspruch
10 richtet sich auf eine konische Stirnfläche des Hilfskolbens, auf welcher
Stößel und Entsperrkolben
senkrecht stehen.
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Anspruch
11 richtet sich auf einen hülsenförmigen Schließkörper für das erste
Rückschlagventil, welcher
in seinem Innern den Schließkörper des
dritten Rückschlagventils
führt und
einen Ventilsitz dafür bildet.
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Anspruch
12 bezieht sich auf die Anordnung aller drei Rückschlagventile in einem gemeinsamen, als
Anschlußstück für einen
Hydrospeicher dienenden Gehäuse.
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Anspruch
13 bezieht sich auf die Mündung der
Zu- und Ableitung in einer gemeinsamen Dämpfungskammer.
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Anspruch
14 bezieht sich auf ein Rohrstück, welches
die Zuleitung durch die Dämpfungskammer bis
in den Bereich des Flüssigkeitsraumes
des Hydrospeichers verlängert.
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Anspruch
15 richtet sich auf die Ausbildung des Rohrstückes als Spannstift.
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Anhand
eines in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung
näher erläutert.
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1 zeigt in einer Seitenansicht
einen Hydrospeicher mit einem die Vorrichtung beinhaltenden angeschweißten Gehäuse.
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2 zeigt den um einige hydraulische Schaltsymbole
ergänzten
und um 90° gedrehten Schnitt
A-B von 1 in der während des
normalen Fahrbetriebs auftretenden Zustand mit geöffneten Rückschlagventilen.
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3 zeigt den gleichen Schnitt,
jedoch nun in dem sich während
des Stand-by-Betriebs einstellenden Zustand mit geschlossenen Rückschlagventilen.
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4 zeigt einen Teilschnitt
gemäß der Schnittlinie
D-C von 1 mit spezieller
Ansicht der Dämpfungskammer.
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5 zeigt in vergrößerter Darstellung
die Anordnung des dritten Rückschlagventils.
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Ein
Hydrospeicher 1 ist mit einem Gehäuse 2 verschweißt. In dem
Gehäuse 2 befinden
sich ein Zulaufanschluß P
sowie ein Ablaufanschluß A.
An den Zulaufanschluß P
ist eine von einer nicht näher
definierten Druckquelle 3 kommende Druckleitung 4 angeschlossen,
von der eine Leitung 5 zu einer Druckeinstelleinrichtung,
z. B. einem Proportional-Druckbegrenzungsventil 6 abzweigt.
An den Ablaufanschluß A
ist eine zu einem nicht näher
dargestellten Verbraucher 7 führende Verbraucherleitung 8 angeschlossen.
Die Anschlüsse
P und A sind mit Abstand voneinander von zwei im stumpfen Winkel
zueinander stehenden Gehäuseflächen 9 und 10 ausgehend
angeordnet und gehen in Richtung Gehäuseinneres in einen Zulaufkanal 11 und
einen im spitzen Winkel dazu verlaufenden Ablaufkanal 12 über. Der
Zulaufkanal 11 schneidet eine mittlere Stufe 13d einer
mit jeweils abnehmenden Durchmesser von einer gegenüberliegenden
Gehäusefläche 14 ausgehenden
mehrfach gestuften Zulaufbohrung 13a bis 13e an.
Die Stufe 13a ist mit Innengewinde 15 versehen,
in welches ein topfförmiger
Stopfen 16 mittels einer Dichtung 17 abgedichtet
eingeschraubt wird. Der Stopfen 16 besitzt einen sein Gewinde überragenden hülsenförmigen Ansatz 18,
der in der Stufe 13b zentrierend geführt ist. Der Stopfen 16 besitzt
eine innere Sackbohrung 19, an deren Boden 20 sich
eine pilzförmige
Federführung 21 abstützt, die
zur Führung
einer Feder 22 dient. Die Feder 22 wirkt mit ihrem
freien Ende auf einen inneren Bohrungsabsatz 23 eines hülsenförmigen Schließkörpers 24,
welcher in der Sackbohrung 19 gleitbar geführt ist.
Der Schließkörper 24 besitzt
eine konische Sitzfläche 25,
die an einer Kante der Stufe 13c einen Ventilsitz 26 findet
und so ein erstes Rückschlagventil
bildet (siehe insbesondere 5).
Von der Stirnfläche 27 des
Sitzkörpers 24 geht
eine gestufte Durchgangsbohrung mit den im Durchmesser zunehmenden
Stufen 28a bis 28e aus. Die Stufe 28a bildet
an ihrem Übergang
zur Stufe 28b einen Ventilsitz 29 für eine als
Sitzkörper eines
dritten Rückschlagventils
dienende Kugel 30, die im Bereich der Stufe 28b einen
vergleichsweise engen Ringspalt 31a als Drosselstelle bildet,
der sich im Bereich der Stufe 28c zu einem etwas größeren Ringspalt 31b erweitert.
Die Kugel 30 wird von einer Feder 32 in Schließrichtung
belastet, die sich an einem Absatz 33 der Federführung 21 abstützt und
von einem von dort ausgehenden zapfenartigen Ansatz 34 geführt wird,
der gleichzeitig als Hubbegrenzung für die Kugel 30 dient.
Eine Querbohrung 35 verbindet außerhalb des Hubbereiches der
Kugel 30 und zumindest teilweise außerhalb des Bereichs des hülsenförmigen Ansatzes
die Stufe 28c mit dem innerhalb der Stufe 13b begrenzten
Ringraum 36, von welchem ein zum Hydrospeicher 1 führender
Strömungskanal 37 ausgeht.
Die Stufe 28a wird von einem im Durchmesser wesentlich
geringeren und auf die Kugel 30 einwirkenden Stößel 38a durchdrungen, der
sich außerhalb
der Stufe 28a im Durchmesser vergrößert als Stößel 38b fortpflanzt,
die Stufe 13d durchdringt und in der Stufe 13e gleitbar
geführt
ist.
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Von
einer in einem stumpfen Winkel zur Gehäusefläche verlaufenden Gehäusefläche 39 geht eine
aus im Durchmesser jeweils abnehmenden Stufen 40a bis 40e bestehende
Ablaufbohrung aus. Die Stufe 40a ist mit Innengewinde versehen,
in welche ein mittels einer Dichtung 41 abgedichteter Stopfen 42 geschraubt
wird, der eine in der Stufe 40b zentrierte Partie 43 besitzt
und anschließend
an diese Partie 43 zu einer Partie 44 unter Bildung
eines Ringraumes 45 in der Stufe 40b abgesetzt
ist. Die Partie 44 besitzt ausgehend von ihrer Stirnfläche eine
Bohrung 46, die sich zu einer Sackbohrung 47 geringeren Durchmessers
verjüngt.
In der Sackbohrung 47 ist eine Schließfeder 48 geführt, die
auf eine in der Bohrung 46 geführte und als Schließkörpers eines
zweiten Rückschlagventils
dienende Kugel 49 in Schließrichtung einwirkt. Ein Ventilsitz 50 für die Kugel 49 befindet
sich in einem mit einer zentralen Durchgangsbohrung 51 versehenen
Einsatzstück 52,
welches durch den Stopfen 42 dicht in die Stufe 40c gepreßt wird.
Querschlitze 53 ermöglichen
einen Strömungsweg
vom Ringraum 45 über
den Ventilsitz 50 zur Durchgangsbohrung 51, die
in die Stufe 40d mündet. Ein
einstückig
mit einem Entsperrkolben 54 ausgebildeter Stößel 54a durchdringt
einen Teil der Stufe 40d und die Durchgangsbohrung 51,
so daß er
die Kugel 49 in Öffnungsrichtung
beaufschlagen kann. Der Entsperrkolben 54 ist gleitbar
in der Stufe 40e geführt und
durch einen als Hubbegrenzung dienenden Sprengring 55,
der am Absatz 56 zwischen den Stufen 40d und 40e anstoßen kann,
im Hub begrenzt. Ein Strömungskanal 57 führt vom
Ringraum 45 zum Hydrospeicher 1.
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Entsperrkolben 54 und
Stößel 38b reichen mit
ihren freien Enden bis in eine mit Gewinde 58 versehene
Bohrung 59, in welche ein topfförmiger Stopfen 60 eingeschraubt
und mittels einer Dichtung 61 abgedichtet wird. Eine innere
Sackbohrung 62 dient zur Führung eines Hilfskolbens 63,
der von einer sich in der Sackbohrung 62 abstützenden
Feder 64 beaufschlagt ist. Innerhalb des in der Bohrung 59 verbleibenden
Raums 65 kann der Hilfskolben 63 mit seiner konischen
Stirnfläche 66 in
Kontakt mit dem Entsperrkolben 54 und dem Stößel 38b kommen.
Eine axiale Bohrung 67 im Hilfskolben 63 hält diesen
unter Gleichdruck. Eine Bohrung 68 verbindet den Raum 65 mit
dem Zulaufkanal 11.
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Wie
aus 4 zu ersehen ist,
ist ein Flüssigkeitsanschluß 69 des
Hydrospeichers 1 direkt einer Dämpfungskammer 70 benachbart.
Der Strömungskanal 57 geht
unmittelbar von der Dämpfungskammer 70 aus,
während
der vom Zulauf kommende Strömungskanal 37 durch
ein die Dämpfungskammer 70 bis
in den Bereich des Flüssigkeitsanschlusses 69 hineinreichendes
Röhrchen 71 verlängert ist.
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Zur
Erläuterung
der Funktion sei ausgehend von 2 angenommen,
daß die
Druckquelle 3 in Betrieb sei, das Proportional-Druckbegrenzungsventil
auf den Spitzendruck eingestellt sei und der Verbraucher 7 permanent
Druckmittel verbrauche. Das Druckmittel wird dann von der Druckquelle 3 und
die Druckleitung 4 zum Druckanschluß P strömen und von dort aus zunächst den
Zulaufkanal 11 und die davon abzweigende Bohrung 68 mit
dem daran angeschlossen Raum 65 bzw. der Bohrung 67 und
die Sackbohrung 62 mit dem gleichen Druck beaufschlagen.
Vom Zulaufkanal 11 gelangt das Druckmittel über die
Stufen 13d und 13c zum Ventilsitz 26,
vom welchem der Schließkörper 24 gegen
die Kraft der Feder 22 abgehoben ist und dadurch einen
Strömungsquerschnitt
freigibt. Gleichzeitig wird auch die Kugel 30 von ihrem
Ventilsitz 29 abgehoben und bis in den Bereich der Stufe 28c verschoben,
so daß sich ein
zweiter Strömungsweg über die
Stufen 28a, 28b, 28c und die Querbohrung 35 in
den Ringraum 36 ergibt, der seinerseits an den Strömungskanal 37 angeschlossen
ist. Der Strömungskanal 37 mündet an sich
in der Dämpfungskammer 70,
ist jedoch durch ein Röhrchen 71 durch
die Dämpfungskammer 70 hindurch
so verlängert,
daß das
Druckmittel direkt in den Flüssigkeitsraum
des Hydrospeichers geleitet wird. Die Weiterleitung von dort erfolgt über die Dämpfungskammer 70 und
den Strömungskanal 57 in
den Ringraum 45 und von dort über die Querschlitze 53 zum
Ventilsitz 50. Dort würde
das Druckmittel die Kugel 49 an sich in Schließrichtung
beaufschlagen. Dies erfolgt jedoch nicht, da die Kugel 49 über den
Stößel 54a des
Entsperrkolbens 54 entsperrt wird. Der wirksame Querschnitt
des Entsperrkolbens 54 ist etwas größer als die wirksame Sitzfläche der Kugel 49.
Da der Druck im Raum 65 auch größer ist als der weiter stromab
liegende Bereich an der Kugel 49 und außerdem noch die Feder 64 in Öffnungsrichtung
auf dem Wege über
den Hilfskolben 63 auf den Entsperrkolben 54 wirkt,
bleibt die Kugel 49 tatsächlich entsperrt. Ebenfalls über den
Hilfskolben 63 wirkt die Feder 64 auch auf den
Stößel 38b,
der mit seinem Ende 38a die Kugel 30 gegen den
Ansatz 34 drückt
und somit geöffnet
hält. Nachdem
das Druckmittel den Ventilsitz 50 passiert hat, gelangt
es über die Durchgangsbohrung 51,
die Stufe 40d und den Ablaufkanal 12 zum Ablaufanschluß A und
von dort über
die Verbraucherleitung 8 zum Verbraucher 7. Da alle
Rückschlagventile
geöffnet
sind, kann das Druckmittel ungehindert zirkulieren, und die Pulsationsdämpfung durch
den Hydrospeicher 1 wird nicht behindert.
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Die
Einstellung des Proportional-Druckbegrenzungsventils erfolgt in
Abhängigkeit
von bestimmten Betriebsparametern, zu denen bei Anwendung in einem
Fahrzeug dessen Geschwindigkeit, insbesondere Anfahr- und Stillstandsphasen
und ggf. auch der Druck im Hydrospeicher gehören. Der beim Anfahren eines
Fahrzeuges benötigte
Spitzendruck könnte
beispielsweise 180 bar sein. Wenn man ausgehend von diesem Zustand
schlagartig den Druck in der Druckleitung auf einen Druck nahe Null,
z. B. einen Stand-by-Druck von 5 bar erniedrigen würde, würden alle
Rückschlagventile
ebenso schlagartig schließen.
Dabei ist natürlich
vorausgesetzt, daß das Flächenverhältnis zwischen
Entsperrkolben 54 und Sitzfläche der Kugel 49 im
Bereich zwischen 1,2 bis 2,0 liegt, so daß der Stand-by-Druck keinesfalls
zu einer Entsperrung führen
könnte.
Die Schließbewegung
der Kugel 49 überträgt sich
im Gegenteil auf den Stößel 54a bzw.
den Entsperrkolben 54 und bewegt diesen nach unten. Sofern
der Druck im ablaufseitigen Bereich noch eine nennenswerte Größe hat,
wird der Entsperrkolben 54 auch durch die Druckdifferenz
zwischen der Stufe 40d und dem Raum 65 nach unten
bewegt, bis der Sprengring 55 den Hub begrenzt. Bis dahin
ist auch der Hilfskolben 63 abwärts bewegt worden, so daß anfangs
nicht die Kugel 30 allein gegen die Feder 64 wirken
muß. Die Schließbewegung
der Kugel 30 wird dadurch in der Anfangsphase erleichtert.
In der Endphase der Schließbewegung
muß die
Kugel 30 aber allein die notwendige Kraft aufbringen, um
gegen die Kraft der Feder 64 auf ihren Ventilsitz 29 zu
gelangen. Durch das plötzliche
Schließen
aller Rückschlagventile wäre davon
auszugehen, daß der
Druck im Hydrospeicher dem Spitzendruck entspricht. Wenn das System
nun erneut auf hohen Druck gebracht wird, erhebt sich die Frage,
bei welchem Druck die einzelnen Rückschlagventile wieder öffnen und
wann im Sinne einer guten Pulsationsdämpfung eine möglichst
freie Zirkulation erreichbar ist. Zweifelsohne wird der normale
Betriebsdruck nicht ausreichen, um das erste und dritte Rückschlagventil
zu öffnen,
obwohl auf das dritte Rückschlagventil,
d. h. die Kugel 30 auch die Feder 64 zusätzlich in Öffnungsrichtung wirkt.
Das entsperrbare Rückschlagventil
mag auf Grund des Flächenverhältnisses
zu öffnen
sein, wenn der Druck in der Stufe 40d entsprechend tief abgefallen
ist und nicht dem Entsperrdruck im Raum 65 entgegenwirkt.
Wenn die Entsperrung gelingt, kann sich der Druck im Hydrospeicher 1 über den Verbraucher 7 abbauen.
Dies führt
jedoch zu einer zeitlichen Verzögerung,
da die Größe des Verbrauchs
zeitlichen Schwankungen unterliegen kann. Außerdem könnte der Druck im Hydrospeicher
durch Temperaturerhöhungen
noch höher
gestiegen sein, so daß das
verzögerungslose
Zuschalten noch weniger möglich
wäre.
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Nach
der Erfindung wird eine direkt schlagartige Druckabsenkung vom Spitzendruck
auf den Stand-by-Druck
oder gar auf Null unterbunden und durch eine zweistufige Druckabsenkung
ersetzt. In der ersten Absenkstufe wird der Druck über eine
vorbestimmte und ggf. empirisch zu ermittelnde Zeit vom Spitzendruck
auf den normalen Betriebsdruck abgesenkt. Unabhängig davon, ob das erste Rückschlagventil
sofort schließt
und das zweite ablaufseitige Rückschlagventil
entsperrt bleibt oder nicht, wird bei einer nicht schlagartigen
Druckabsenkung die Druckdifferenz an der Kugel 30 nicht
groß genug
sein, um sie gegen die Öffnungskraft
der Feder 64 auf den Ventilsitz 29 zu bewegen.
Statt dessen wird die Kugel 30 etwas im Bereich der Stufen 28c oder 28b verharren,
so daß Druckmittel
durch den an der Kugel 30 gebildeten Ringspalt rückwärts im Sinne
eines Druckausgleichs in das nun unter einem geringeren Druck stehende
System 28a, 13c, 13d, 11, P, 4 und 5 strömen kann.
Dieser Druckausgleich führt
schließlich
dazu, daß auch
im Hydrospeicher 1 sich der normale Betriebsdruck einstellt.
Wenn nun der Druck schlagartig auf den Stand-by-Druck abgesenkt
wird, schließen
alle Rückschlagventile
ebenfalls unverzüglich
(siehe auch 3), jedoch
bleibt nun nur der normale Betriebsdruck eingesperrt. Wenn beim
erneuten Hochfahren des Druckes der Spitzendruck eingestellt wird,
macht das Öffnen
aller Rückschlagventile überhaupt
keine Schwierigkeiten, da ein Drucküberschuß zum Öffnen vorhanden ist. Erfolgt
das Hochfahren wieder auf den normalen Arbeitsdruck, wird das entsperrbare
Rückschlagventil
sofort entsperrt und auch die Kugel 30 wird vom Sitz gehoben,
wobei die Feder 64 unterstützend wirkt. Durchfluß und Pulsationsdämpfung sind
damit unverzögert
gewährleistet.
In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, daß kleinere Durchflußströme allein
durch das dritte Rückschlagventil
fließen
können,
zumal die Kugel 30 nach einem gewissen Hub den Bereich
der Stufe 28b mit einem relativ engen Ringspalt verläßt und in
den Bereich der Stufe 28c mit einem deutlich vergrößerten Ringspalt
gelangt. Diese Charakteristik kann dann von Bedeutung sein, wenn
die Druckquelle auch auf verschiedene Förderströme einstellbar ist. Erst das
Umschalten auf einen größeren Förderstrom
würde dann
ein Abheben des Schließkörpers 24 mit
dem sich dann einstellenden großen
Strömungsquerschnitt
zur Folge haben. Dadurch wird verhindert, daß der Schließkörper 24 bei
kleinen Durchflußströmen nur
minimal öffnen
würde und möglicherweise
etwas instabil würde.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. So
ist es nicht notwendig, das dritte Rückschlagventil innerhalb des ersten
anzuordnen. Auch eine aufgelöste
Bauweise mit völlig
getrennten Ventilen ist möglich.
Auch die Anordnung der Rückschlagventile
in einem spitzen Winkel kann abgeändert werden. Allerdings wird
es dann nicht immer möglich
sein, eine Feder gemeinsam auf den Entsperrkolben und den Sitzkörper des dritten
Rückschlagventils
wirken zu lassen. Weiterhin spielt es für den Erfindungsgedanken überhaupt
keine Rolle, ob die Schließkörper als
Kugel oder Kegel ausgebildet sind oder innerhalb von Schraubeinsätzen oder
direkt im Gehäuse
angeordnet sind. Auch die Erzeugung der Drosselstelle kann variiert
werden. So könnte
beispielsweise in einem kegeligen Schließkörper eine zentrale Drosselbohrung
vorgesehen sein, deren Rand im Sinne eines Ventilsitzes mit einem
Schließkegel
oder dergleichen zusammen wirkt. Schließlich ist eine Anordnung aller
Rückschlagventile
in einem Anschlußblock
für einen
Hydrospeicher nur dann sinnvoll, wenn die Anschlüsse eng benachbart sind oder
ein einzelner Anschluß eine
vorgeschaltete Dämpfungskammer
besitzt. Bei weit auseinander liegenden Anschlüssen wie bei einem Rohrspeicher,
müßte man
zu einer gewissen äußeren Verrohrung
greifen.
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Als
Druckeinstelleinrichtung sind neben Proportional-Druckbegrenzungsventilen
auch der jeweiligen Druckstufe zugeordnete und einzeln ansteuerbare
Druckbegrenzungsventile möglich.
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- 1
- Hydrospeicher
- 2
- Gehäuse
- 3
- Druckquelle
- 4
- Druckleitung
- 5
- Leitung
- 6
- Proportional-Druckbegrenzungsventil
- 7
- Verbraucher
- 8
- Verbraucherleitung
- 9
- Gehäusefläche
- 10
- Gehäusefläche
- 11
- Zulaufkanal
- 12
- Ablaufkanal
- 13a-e
- Stufen
der Zulaufbohrung
- 14
- Gehäusefläche
- 15
- Innengewinde
- 16
- Stopfen
- 17
- Dichtung
- 18
- Ansatz
- 19
- Sackbohrung
- 20
- Boden
- 21
- Federführung
- 22
- Feder
- 23
- Bohrungsabsatz
- 24
- Schließkörper
- 25
- Sitzfläche
- 26
- Ventilsitz
- 27
- Stirnfläche
- 28a-e
- Stufen
der Durchgangsbohrung
- 29
- Ventilsitz
- 30
- Kugel
- 31a-b
- Ringspalt
- 32
- Feder
- 33
- Absatz
- 34
- Ansatz
- 35
- Querbohrung
- 36
- Ringraum
- 37
- Strömungskanal
- 38a-b
- Stößel
- 39
- Gehäusefläche
- 40a-e
- Stufen
der Ablaufbohrung
- 41
- Dichtung
- 42
- Stopfen
- 43
- Partie
- 44
- Partie
- 45
- Ringraum
- 46
- Bohrung
- 47
- Sackbohrung
- 48
- Schließfeder
- 49
- Kugel
- 50
- Ventilsitz
- 51
- Durchgangsbohrung
- 52
- Einsatzstück
- 53
- Querschlitze
- 54
- Entsperrkolben
- 54a
- Stößel
- 55
- Sprengring
- 56
- Absatz
- 57
- Strömungskanal
- 58
- Gewinde
- 59
- Bohrung
- 60
- Stopfen
- 61
- Dichtung
- 62
- Sackbohrung
- 63
- Hilfskolben
- 64
- Feder
- 65
- Raum
- 66
- Stirnfläche
- 67
- Bohrung
- 68
- Bohrung
- 69
- Flüssigkeitsanschluß
- 70
- Dämpfungskammer
- 71
- Röhrchen
- P
- Zulaufanschluß
- A
- Ablaufanschluß