DE19604789C2 - Vorrichtung zur radiochirurgischen Behandlung eines Patienten im Kopfbereich - Google Patents
Vorrichtung zur radiochirurgischen Behandlung eines Patienten im KopfbereichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige aus der US 4,780,898 bekannte Vorrichtung zur radiochirurgischen Be
handlung, insbesondere Hirntumorbehandlung an einem Patienten besitzt mehrere, z. B.
201 hochenergetische Strahlungsquellen, insbesondere Gammastrahlungsquellen
(Kobalt-60-Quellen), welche auf ein Bestrahlungszentrum gerichtet sind. Der zu behan
delnde Tumor wird in diesem Bestrahlungszentrum angeordnet. Bei einem irregulär ge
formten Tumor ist es erforderlich, im Bestrahlungszentrum Fokuspunkte mit verschiede
nen Durchmessern zu bilden. Zur Einstellung unterschiedlicher Durchmesser sind aus
wechselbare Kollimatorhelme vorgesehen mit Kollimatoröffnungen, die mit den Strah
lungsquellen ausrichtbar sind. Der Kollimatorhelm besitzt die Form einer hohlen Kugel
schicht (Kugelschichtschale), in welcher Kollimatoren bestimmter Querschnittsfläche zur
Begrenzung des Querschnitts des jeweils von der Strahlungsquelle kommenden ener
giereichen Strahls angeordnet sind. In jedem Helm besitzen die Kollimatoren einheitliche
Durchmesser, beispielsweise 4 mm, 8 mm, 14 mm und 18 mm.
Um einen irregulär geformten Tumor exakt behandeln zu können, ist es erforderlich, zur
Bildung von Fokuspunkten verschiedener Durchmesser im Bestrahlungszentrum die
Helme für die jeweilige Durchmesserbildung auszuwechseln. Dazu wird nach jeder ein
zelnen Bestrahlung der Patient aus der Behandlungsvorrichtung herausgefahren, der
Kopf des Patienten aus einem stereotaktischen Rahmen, welcher während der Behand
lung den Kopf des Patienten in einer fixierten Position hält, gelöst, ein neuer Helm ein
gesetzt und danach der Kopf des Patienten wieder im stereotaktischen Rahmen fixiert
und der Patient zur Bestrahlung in die Behandlungsvorrichtung eingefahren.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei welcher der Behandlungsablauf, insbesondere bei der Behandlung eines irregulär
geformten Tumors, vereinfacht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst.
Der Kollimatorhelm ist hierzu um seine Helmachse gegenüber dem stereotaktischen
Rahmen, in welchem der Kopf des Patienten ortsfest gehalten wird, drehbar gelagert
und besitzt Kollimatoren mit unterschiedlichen Öffnungsquerschnitten. Durch Drehung
des Kollimatorhelmes können die Kollimatoren mit den gewünschten Öffnungsquer
schnitten vor den Strahlungsquellen angeordnet werden zur Bestimmung des Quer
schnittes der einzelnen Strahlen bei der Bildung des gewünschten Fokuspunktes im
Bestrahlungszentrum. Hierzu haben benachbarte Kollimatoren auf einer jeweiligen Ku
gelzone unterschiedliche Öffnungsquerschnitte, wobei die bezüglich der Helmachse ge
messenen Winkelabstände benachbarter Kollimatoren in allen Kugelzonen des Kolli
matorhelmes gleich groß sind. In der jeweiligen Drehwinkelposition des Kollimatorhel
mes um seine Helmachse sind in den verschiedenen Kugelzonen Kollimatoren mit gleich
großem Öffnungsquerschnitt, z. B. 4 mm oder 8 mm usw., vor den Strahlungsquellen
angeordnet.
In jeder Kugelzone der Kugelschichtschale des Kollimatorhelmes können die Kollimato
ren gruppenweise angeordnet sein, wobei zu jeder Gruppe wenigstens zwei Kollimato
ren mit unterschiedlichen Öffnungsquerschnitten (insbesondere 4 mm und 8 mm) gehö
ren. Je nach Dichte der Anordnung der Kollimatoren in den jeweiligen Kugelzonen kann
der Drehwinkel des Kollimatorhelms von einer Winkelposition zur anderen innerhalb ei
nes Winkelbereichs von 5° bis 10°, insbesondere ca. 7°, erfolgen. In der jeweiligen Win
kelposition liegt der Kollimatorhelm an einem Anschlag an. Die Drehung kann beispiels
weise durch pneumatischen Antrieb erfolgen.
Anhand der Figuren wird die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1: ein Ausführungsbeispiel einer Behandlungsvorrichtung;
und
Fig. 2: ein Ausführungsbeispiel für einen Kollimatorhelm, der in der Vorrichtung
der Fig. 1 zum Einsatz kommen kann.
Die dargestellte Vorrichtung zur radiochirurgischen Behandlung, insbesondere Gehirn
tumorbehandlung, besitzt auf einer Kugelzone angeordnete hochenergetische Strah
lungsquellen 1 in Form von Kobalt-60-Quellen. Die Gammastrahlungsquellen 1 sind auf
ein Bestrahlungszentrum gerichtet, in welches das zu behandelnde Gewebeteil des Pa
tienten gebracht wird.
Koaxial zu den auf der Kugelzone angeordneten hochenergetischen Strahlungsquellen
ist in der Behandlungsvorrichtung ein Kollimatorhelm 2 vorgesehen. Dieser besitzt, wie
im einzelnen anhand der Fig. 2 noch erläutert wird, Kollimatoren 3 und 4 mit unter
schiedlichen Öffnungsquerschnitten. Jeder Kollimator dient als Blende (Blendenmaterial
z. B. Wolfram) zur Begrenzung des Querschnitts des jeweiligen auf das Besstrahlungs
zentrum gerichteten hochenergetischen Strahls.
Zur Fixierung des Kopfes des Patienten innerhalb des Kollimatorhelmes dient in bekann
ter Weise ein stereotaktischer Rahmen 5, welcher in der Fig. 1 nur schematisch darge
stellt ist. Durch den stereotaktischen Rahmen wird die positionsgerechte Fixierung des
Kopfes des Patienten in der Behandlungsvorrichtung gewährleistet, so daß während der
gesamten Behandlung das zu bestrahlende Gewebeteil im Bestrahlungszentrum ange
ordnet ist.
Um unterschiedliche Querschnitte der einzelnen Strahlen der Strahlungsquellen 1 zur
Bildung von unterschiedlichen Fokusdurchmessern im Bestrahlungszentrum einstellen
zu können, ist der Kollimatorhelm 2 um seine Helmachse 6 gegenüber dem stereotakti
schen Rahmen 5 drehbar gelagert. Durch die Drehung des Kollimatorhelmes 2 können
in unterschiedlichen Drehwinkelpositionen um die Helmachse 6 Kollimatoren 3 und 4 mit
unterschiedlichen Öffnungsquerschnitten mit den jeweiligen Strahlungsquellen ausge
richtet werden. Die Öffnungsquerschnitte der Kollimatoren 3 sind größer ausgebildet und
haben einen Durchmesser von beispielsweise 8 mm. Die Kollimatoren 4 haben Öff
nungsquerschnitte, die kleiner ausgebildet sind als die Öffnungsquerschnitte der Kolli
matoren 3 und haben einen Öffnungsquerschnitt von beispielsweise 4 mm. Die Kolli
matoren 3 und 4 sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel in fünf Kugelzonen des
Kollimatorhelmes 2 angeordnet. Der Winkelabstand zwischen dem jeweiligen Kollimator
3 und dem jeweiligen Kollimator 4 in jeder Kugelzone beträgt α. Dieser Winkelabstand α
ist zwischen allen jeweiligen Kollimatoren 3 und Kollimatoren 4 in den Kugelzonen des
Kollimatorhelmes 2 vorhanden. Der Wert von α kann 5° bis 10°, insbesondere ca. 7°, je
nach Dichte der Anordnung der Kollimatoren 3, 4 in den jeweiligen Kugelzonen des Kol
limatorhelmes 2 betragen.
Die drehbare Lagerung des Kollimatorhelmes 2 gegenüber dem stereotaktischen Rah
men 5 wird durch ein Drehlager 7, welches als Dünnringlager ausgebildet sein kann,
gewährleistet. Bei der Bestrahlung eines irregulär geformten Gewebeteils, z. B. eines
Tumors, werden die jeweiligen Strahlungsquerschnitte der von den Strahlungsquellen 1
ausgesendeten Strahlen, beispielsweise von den Kollimatoren 4, in einem ersten Be
handlungsschritt bestimmt. Hierbei sind die Öffnungen der Kollimatoren 4 mit den
Strahlungsquellen 1 ausgerichtet. Für den nachfolgenden Behandlungsschritt werden
durch Drehung des Kollimatorhelmes 2 um den Drehwinkel α um die Helmachse 6 die
Öffnungen der Kollimatoren 3 mit den Strahlungsquellen 1 ausgerichtet, so daß mit ge
genüber dem ersten Behandlungsschritt unterschiedlichem Strahlungsquerschnitt der
Fokus im Bestrahlungszentrum der Behandlungsvorrichtung gebildet wird. Durch ent
sprechende dichte Packung lassen sich Kollimatoren mit einem weiteren Öffnungsquer
schnitt, der beispielsweise einen Durchmesser von 14 mm hat, in der jeweiligen Ku
gelzone des Kollimatorhelmes 2 anordnen. Jeweils zwei, drei oder vier Kollimatoren mit
unterschiedlichen Öffnungsquerschnitten bilden in jeder der fünf Kugelzonen des Kolli
matorhelmes 2 eine Gruppe, die einer Strahlungsquelle 1 zugeordnet ist. Die Kollimato
ren der jeweiligen Gruppe dienen als Blenden zur Begrenzung der gewünschten Strah
lungsquerschnitte für jede zugeordnete Strahlungsquelle 1. Durch entsprechende Dre
hung des Kollimatorhelmes 2 um seine Achse 6 werden die gewünschten Strahlungs
querschnitte eingestellt. Durch einen derartig ausgebildeten Kollimatorhelm mit unter
schiedlichen Endkollimatoren erübrigt sich ein Helmwechsel zur Bildung von Fokuspunk
ten im Bestrahlungszentrum mit unterschiedlichen Durchmessern. Die Durchführung der
Bestrahlungsbehandlung, insbesondere von irregulär geformten Gewebeteilen, wird da
durch erheblich vereinfacht.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Kollimatorhelm handelt es sich um eine
Ausführungsform, bei welcher in das Helmmaterial einzelne Kollimatorstücke mit den
entsprechenden Blendenöffnungen eingesetzt sind, wobei jedes Kollimatorstück als
Blendenmaterial ein hochenergetische Strahlung, insbesondere Gamma-Strahlung, ab
sorbierendes Material ist.
Bei einer weiteren Ausführungsform eines Kollimatorhelms kann das Helmmaterial aus
einem Strahlen abschirmenden Material, beispielsweise einer Wolfram-Kupfer-Legierung
bestehen. Die Kollimatoren mit unterschiedlichen Querschnitten werden von Bohrungen
in diesem Helmmaterial gebildet, welche die gewünschten unterschiedlichen Öffnungs
querschnitte aufweisen. Auf diese Weise ist es möglich, in einfacher Weise den Kolli
matorhelm mit unterschiedlichen Öffnungsquerschnitten bei dichter Anordnung der Öff
nungsquerschnitte herzustellen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur radiochirurgischen Behandlung eines Patienten im Kopfbereich
mit mehreren auf einer Kugelzone angeordneten hochenergetischen Strahlungs
quellen (1), insbesondere Gammastrahlern, welche auf ein Bestrahlungszentrum
gerichtet sind, einem Kollimatorhelm (2) in Form einer Hohlkugelschicht, welche
konzentrisch zu der Anordnung der Strahlungsquellen ausrichtbar ist, mehreren
Kollimatoren (3, 4), die auf Kugelzonen unterschiedlicher Durchmesser um eine
Heimachse (6) am Kollimatorhelm (2) zur Begrenzung der Querschnitte der auf
das Bestrahlungszentrum gerichteten Strahlen angeordnet sind, und einem ste
reotaktischen Rahmen (5), in welchem der Kopf des Patienten fixierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kollimatorhelm (2) um seine Helmachse (6) bezüglich des stereotakti schen Rahmens (5) drehbar gelagert ist, daß in Drehrichtung benachbarte Kolli matoren (3, 4) auf einer jeweiligen Kugelzone unterschiedliche Öffnungsquer schnitte haben, daß die bezüglich der Helmachse (6) gemessenen Winkelab stände benachbarter Kollimatoren (3, 4) in allen Kugelzonen gleich groß sind und
daß bei gegebener Drehwinkelposition des Kollimatorhelms (2) in den verschie denen Kugelzonen Kollimatoren (3 bzw. 4) mit gleich großem Öffnungsquer schnitt vor den Strahlungsquellen (1) liegen.
daß der Kollimatorhelm (2) um seine Helmachse (6) bezüglich des stereotakti schen Rahmens (5) drehbar gelagert ist, daß in Drehrichtung benachbarte Kolli matoren (3, 4) auf einer jeweiligen Kugelzone unterschiedliche Öffnungsquer schnitte haben, daß die bezüglich der Helmachse (6) gemessenen Winkelab stände benachbarter Kollimatoren (3, 4) in allen Kugelzonen gleich groß sind und
daß bei gegebener Drehwinkelposition des Kollimatorhelms (2) in den verschie denen Kugelzonen Kollimatoren (3 bzw. 4) mit gleich großem Öffnungsquer schnitt vor den Strahlungsquellen (1) liegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Kugelzone
Gruppen von Kollimatoren (3, 4) mit jeweils wenigstens zwei unterschiedlichen
Öffnungsquerschnitten vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kollimatorhelm
(2) für eine Hin- und Herdrehung im Bereich der jeweiligen Winkelabstände der
Kollimatoren (3, 4) einer Gruppe drehbar gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gruppe
aus zwei Kollimatoren (3, 4) besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
jede Gruppe der in einer Kugelzone angeordneten Kollimatoren (3, 4) einer
Strahlungsquelle (1) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kollimatorhelm (2) aus einem Gamma-Strahlen abschirmenden Material be
steht und in das Helmmaterial Bohrungen mit unterschiedlichen Öffnungsquer
schnitten zur Bildung der Kollimatoren eingeformt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkelabstand zweier benachbarter Kollimatoren (3, 4) ausgewählt ist in einem
Winkelbereich von 5 bis 10°.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als
Strahlungsquellen (1) Kobalt-60-Quellen vorgesehen sind.
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